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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010814010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901081401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901081401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-14
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1901
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28 bestehende Geschäft von Gruft BcnuS, Annenstrafte 28. . Dasselbe bietet seiner geehrten Kundschaft vortbeilhasten und angenehmen Einkauf, die Geschäftsräume sind groß nnd bell, die Auswahl vollständig, die Bedienung streng reell und die Preise sind fest und ansterordentlick billig. 2W r n" UeNamen dcr einzelne» Lieferanten auk> unseren Mit- ,Ziedor!reife» nicht hckaiiiit sind." Zn Folge dieses EireularS baden zahlreiche Geschäftsleute (i n Angenblick, wo wir dieö schreite», bereits 76), die Mit- süeder der ,,Brcma", aber zugleich auch KoiisumoereinS- Lieferante» si.d, dem Konsnnwcreine angezcigt, daß sic ro»i I. Angust nt den KonsiiinvereiiiS-Mitglicderii auch nur noch '> Proz. siadatt gewähren, mit anderen Worten, sie den hörigen haarzablonden Kunden gleichstellcn werden. Falls dem Konsttnioerciiie diese Gleickstellung nicht genügt, ersolgl l iermil die Kündigung! — Wir verweisen gern auf diese» durch gemeinsames Vergeben der Bremer Geschäfte crüellen Erfolg. DaS Vergeben der Bremer Erliegen bat auch allent halben Anerkennung nnd Billigung gesunden und zur Em- xfehluiig von Nachahmung geführt, beider ist cS ater meist bei diesen Aeusicriiiigen geblieben. Anstatt werklhätig vorzu geben, lbäüge Hand anzulezen. lassen viele College», statt diese zwar unbeaueme aber doch heilsame Mediein auzmvenden, die Sache geben und seben murrend die uulaulerc aber findige Eeneurrenr lachen. Die ^chwindtllNilriisttttn. ein bekanntes, seit langer Zeit bekämpftes Unwesen, ein Krebs schaden iür Handel unk Wandel, baten, wie wir bereu und auch der „Berl. Lek.-Anr-", milibeük die Ausmerksainkeil der König!. Preußischen Bebörken auf sich gelonkl nnd bat das beregle unlauiere Gebabren zu einer >m König!. Preusüscheu Biinisterinm des Ziinern vorbereiteten PeUzeiverorduung geführt, durch welebo diese vielbetlagreu Misistände auf dem ebuebi» und mit Noch! vielbekämpflen Gebiete des Anktionswesens beseitigt werden sollen. Die Bestiinmnngeu der Verordnung, die in nacht alhulanger Zeit in Kraft treten wird, sind von außer- aewöbnlicher Sckärfe und faneii kaS Nebel an der Wurzel an. Derartige „wilde" Versteigerungen sollen unter die strengste polizeiliche Controle gestellt werken. Zu dem Aliktionslokal soll wahrend der Dauer des Verkaufs ein Polireibeamter zugegen sein. Schemdieter nnd Preislreiber werken nicht geduldet und ans dem Vokal verwiesen. Von den zur Versteigerung gestellten Waaren »iiifi vorder ein Verzeichnis) angefenigt werden, das der Polizeibehörde zur Abstempelung vorzulegen und während der Dauer der Versteigerung »n Aukiiouslotal für Zedermanu sichlbar ausrubangen ist. Besonders wichtig ist die Bestimm ung, tafi ai>f dief.r Litte jeder einzelne zu versteigernde Gegen- . stand mit dem genauen Larpreise verleben sein inusz. Die Dauer der Auktion selbst wird vorder bestimmt. Die Auktionatoren! unk die sonstigen mir der Versteigerung betrauten Personen müsse» den Nachweis vollkommener Unbescholtenheit führen. Endlich ei» Lichtblick! so werten verschiedene Handel- nnd Gewerdtreibente ausrufim. Mochte diese Verordnung recht baldige Einführung unk Nachahmung sinken. Strömung muß fortgesetzt werden, wenn unser deutscher Mittel stand nicht untergehcn soll. Der Hobn und Spott des in thörichter Prinzipienreiterei befangenen Freisinns, wie die Gleich gültigkeit und Rücksichtslosigkeit deö ManchcstertbiimS, wird uns nicht abhalten, den Kampf für unser gutes Neckt fortzusetzen. Wir wenden vnS deshalb nochmals an die Vertreter auch unsrer Rechte, und bitten wiederholt um sorgsame Prüfung unserer Beschwerden, um die Beachtung deö Niederganges des Mittelstandes in Handel und Gewerbe, der leider von vielen Seiten als ein Stiefkind betrachtet nnd behandelt wird. In den Anlagen befinden sich 1) die Beschwerden über die Konsumvereine, 2) Vorschläge über die Regelung des AuSverkaufS- und AuktionSwesenS, 3) über den DefähigungS-Nachweiö für Kaufleute, 4) gegen den SpirituS-Ning, 5) über den Verkehr mit Nahrungsmitteln, 6) über höhere Besteuerung dcr Wanderlager, 7) über die Förderung deö obligatorische» Fort- bildungS-SchulwesenS, 8) die Berichtigung des 91. Kommissions-Berichtes. Mit der nochmaligen Bitte um geneigte Berücksichtigung der darin enthaltenen Wünsche und Anträge Unterzeichnete diese Petition ebrerbietigst der Vorstand des obengenauuten Central Vereins. Alle gewerblichen Schutzgemeinschaften stehen in diesem Vergeben Mann für Mann hinter den Petenten und wünschen ! von ganzen Herren, daß diese Petition z»>» Heile führen möge. bH»o V»«'I»«>i-.X<>ulivitt-ii von 2—300 blink lll llllcll krestlllMi. l «ixl <ziii IiI«»*»«»,. ^ntzängs-Düsekiodsn, ^niisngs-k^ortsmonnsiss, Odstslsinss. 5m Lilililstst gcgcn den Rikkergliilg dt'. MtUMlliltU''; und für Kctftll EMtiy- iltrtchlWiui lat der Vorstand des Ceutralvereins deutscher Kausleute und Gewerbrreibenter, von seinem Vorort (Leipzig) aus im Mai d. Z. folgende klarlegente, die bedrängten Verbaliiiisfe schildernde und um Abdulse bittende dringende Petition an den deutschen Reichstag ergeben lanen: Seit Zabreu find die Unterzeichneten bemüht, den Re gierungen, den Vertretern teS Volkes vorzustellen, wie unsere Handels-, gewerbliche nnd genossenschastliche Gesetzgebung einer Aenkerung bedarf, um unseren deutschen Mittelstand in Handel und Gewerbe vor rem Untergänge zu bewahren. Mir Ausnahme einiger neueren, leider unz»reichenden Gesetze, z. B- wider den unlautern Wettbewerb, Besteuerung rer Waarenbäuser, Verbot des Verkaufs an Nichlmiiglierer in Konsumvereinen, u. s. >v. — ist nichts Durchgreifendes geschehen. Der Schwindel, unreelles Treiben ini Hantel und Gewerbe kauern fort: ringsum sieht mau in Folge dieser Verhältnisse, auch durch die Uebermacht des Kapitols, durch Kapital Zusammenschluß kleine, dem Staate nützliche und nolbwendige Eristenzen zusammeubrecheu, aber mau wagt nicht, mit kräftiger Hand in die Brennnesseln zu greisen und die ;u weit gebende genossenschaftliche und gewerbliche Freiheit in nolbweiitiger Weise :u beschränken. ES scheint, als waren kiese maugelhaslen Gesetze ein unantastbares Heiligthuin; inan scheut sich anscheinend, den, dem Sozialismus zutreibeuden etomuiiivereinen, und uameuilich auch den handeltreibenden Dinners unk Warnten Konsumvereinen, die trotz aller Ver füllungen und Beschwerden jetzt erst recht als Konkurrenz für den Bürger au'treten. das Handlperk zu legen und diese Unter- n . muugen so weit einzuschränken, als sie etwa ein nachweis bares Betüniuß find. Mauchcsterthum unk Freisinn reichen sich brüderlich die Hand, das dem Abgrunde zurollende Rad nicht au'zul'alleu, und tbeilnabinsleS, gleichgillig läßt man ihnen die Dberband. Da mochte die Hand, die für die Bedrängten sich rührt, allerdings erlabmen, die Bedrängten selbst möchten verzweifeln. Aber ermatten dürfen sie nicht, der Kampf für ihre Eristenz- Bcrechtigung, der Kampf gegen eine soziale staatSgefährliche 8Z 55 A Lliokei-eien unsi V/6l88wsspsn-6onfeciion, A ketisieckön. Osmen- u. ><16^6^388^6, ^ k6gÜ88>i6 u. tp3nrö8i8vli6 sstllk u. Zpitren jeüer ^rt, in nur «»inion in 1'eiOior, »Ä stets «Ins ddcueste umfassen«!«! ^uscvalii einpkel.lt D o. O.V/AMer sen. »Z vresäeu, Leestrssss 2 , i? und schon wiederum wird ein neues „Versehen* in diesem Waarenhause bekannt. Ein Freund unserer Mittelstands bewegung, der bisher freilich immer noch der Ansicht war, daß man in Waarcnbäusern, wenn auch nicht billig, so doch gut kaufen könne, erstand bei Wertbeim einen Teppich für 430 M. Dcr böse Zufall wollte es, daß der Käufer bei Rudolf Herpog ein paar Tage darauf einen Teppich von gleichem Aussehen zu Gesicht bekam, und auf seine Frage nach dem Preise zu seinem nickt geringen Erstaunen erfuhr, daß der Teppich 200 und einige Mark koste, also um rund 200 Mark billiger war, als bei Wertbeim. Darauf richtete Herr N. an Wertheim einen Brief, worin er um Angabe des Grundes für diesen so auf fälligen Preisunterschied bat. Herr Wertheim fand cs nicht der Müde werth, auf diesen Brief zu reagircn. Inzwischen hatte Herr N., um reckt gewissenhaft zu verfahren und dem Waarenbause Wertbeim keinen unberechtigten Vorwurf der lleber- vortbeilung seiner Käufer zu machen, die Arbeit, Größe und Dualität beider Teppiche durch einen Sachverständigen unter suchen, und hierbei feststellon lassen, daß dcr Wcrtheimsche Teppich für 430 Mark von demselben Material, von derselben Größe, mit demselben Dessin und aus derselben Fabrik war, wie dcr um 200 Mark billigere Teppich der Firma Rudolf Hertzog. Herr N. erließ hierauf an das Waarenbauö Wertbeim ein zweites Schreiben, worin er nochmals in etwas deutlicherer Form Auf klärung forderte. Tags darauf erschien der berühmte Verkäufer, dev natürlich vorbrachte, cö liege ein Versehen vor, an dem der Cbef unschuldig sei. DaS WaarenbauS Wertheim erklärte sich sofort mit der Rücknahme des Teppichs einverstanden. Herr N. erwiderte darauf, daß eö ibm nicht um die Rücknahme deö Teppichs zu tbuu sei, sondern darum, festzustellcn, aus welchem Grunde Wertbeim einen Teppich, den die Firma Rudolf Hertzog für 200 Mark verkauft, für 430 Mark anbietet. Eö vergingen zwei Tage, und am dritten Tage brachte der Geldbriesträger Herrn N. mit Postanweisung 200 Mark: aus dem Abschnitte war als Absender das WaarenhauS A. Wertheim angegeben! Es wird neck manche unter unfern Lesern geben, die über dieses Porkommniß, das natürlich nur ein „Versehen" des Verkäufers von Wertbeim ist, verwundert den Kopf schütteln. Uns nimmt die Sacke nicht mehr Wunder, den» wir haben auch bei anderen Gelegenheiten aus dem Waarenbause Wert- Heim hinsichtlich ihres Preises im Vergleich mit dem Preise derselben Stücke in reellen Specialgeschäften ähnliche — „Ver öden" beobachtet. Von den Lockartikcln kann der Schornstein doch nickt rancken?" Man muß cS nur verstehen, durch gewandte Zunge die Käufer zu bearbeiten, daun raucht der Schornstein in den Waarenbazaren, dann blüht dort der Weizen. Erneut und im Hinblick aus den beschriebenen Vorgang, rufen wir allen Kauf lustigen zu, kauft nicht in Waarenbäusern, sondern bei soliden elbstproducenlcn, und in allgemein gut beleumundeten Geschäften. 55 7-7 .7 Qeorxplatr: 2 empllelilt sein ImFvr in allen keinen- unc! öeumwoII-Waai'en ßibskkunz voIIMillüßer kkSlilLiELlLllmißeii Nätistulivn im Hause. /^ug. ^oimann. ln»,, k. IVIögsI Psmllii». Ztriilgiit liild Gins Z ««VL: ILÜI-, XsFss-, ^Vs.5ek-26rvie68. l'iiuRtiüjlckle ^LU8llL!t-6680ilik'l'6 in t'nrieeliun, hltviiixnt uiui Ein«. .hoihreits- Mid Gklksitnljtitssieillsknkc. ZI AL. ? Billigkeit der Wanrenhiinser. ? Daß die Schleudcrbazarc, die Gcmischtwaarcnhäuser, die Ramschgeschäftc, gleichviel ob sie von T , S. W. oder H. oder von anderen Firmcninhabern betrieben werden, durch Lockpreisc und billige Lockartikel nur die Käufer in die Läden ziehen, dann aber durch aufdringliche Anpreisung und Aufdrängung anderer theuercr Waaren ihre Pfeife zu schneiden wissen, darf als bekannt, leider als nicht genugsam bekannt, vorausgesetzt werden. Ein künstliches Beispiel beschrieb nun kürzlich das deutsche Handels- und Gewcrbe- blatt, indem eö einen Teppich-Hereinfall behandelte, folgender maßen: „Noch hat sich das WaarenhauS A. Wertheim von der ihm vor Gericht beigebrachten Senfgurkenschlappe nicht erholt, ^srnLpr. 66D0. dsaoncker» /Vlsgenieicksnck» H ONLSOkE Vr Hpeeial- Seknotdnot- ksLkenei. ^nimvnLl-n ^s. tNUeger u..d Hor..uege0cr Derciv. argen Unwesen im Handel und Gewerbe in Dresden. — Air die Redaktion veranlwcriüch: Robert Snibner, Dresden. Druck von Julius Huch (Juhaber Robert Stübner). Dresden, Kaulbachsirahc 24.
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