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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010511022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901051102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901051102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-11
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Mid geiei- logen i de» 2ina»ige Grundzeile» Sv. «o de» w und so Via. nach deiondeiem Lanl. TuAwärliae Aullrdge nur aeoen Lorau^beialiliuig. Belegbldttcr werden mit ra Va. dcrechucl. von 6er Aeetlretlerei Nioder- RL »DVHFl» V6rl.r6t.fm « .8eL lönroc L8»Ll M., .M ljfMg! Äs. MU- Nlvlläv L VLudrivd s Ssn leselii ilt « 1 2 8ev8trLS8v 12. „Meistersinger" iGasllpiel Siaudigl, Berliner Leben. Lmilllweud, I 1. Mai 1 MN. Neueste Drahtmeldunqen vom 10 Mai Donaueschingen. Ter Kaiser ist heute früh 8,kü1 Uhr von hier abgereist. Aus dem Wege zum Bahnbose und aus dem Bahnsteig wurde der Kaiser von Schulen und Vereinen enthusiastisch begrüßt. Im Schlosse hatte vor der Abfahrt des Kaisers eine aus Knaben gebildete Kavelle gespielt. Aus dem Babniieig spielte die Feuerwebrkapelle die Kaiserknmnr. Zur Verabschiedung waren der Fürst und die Fürstin zu Jürslenberg, iowie der Kommandeur der 29. Division Generalleutnant Freiherr v. Vissing und die Spitzen der Behörden erschienen. Straßburg. Ter Kaiser ist beute Mittag 12 Mir hier einaetrofsen und auf dem Vahnhose vom Statthalter Fürsten Hohenlohe-Langen bürg und dem kommandirendcn General Frei herrn v. Meerscheidt-Hüllesser» empsangen worden. Vach Al>- schreiten der aus dem Bahnhöfe auigestellte» Ehrcnkoiiipagmc fuhr der Kaiser in Begleitung des Statthalters »ach dem Kaiicrpalast, wo ein Frühstück üattsand. Berli«. Wie die .Köln. Zig." meldet, hat der Eisenbahn- minister de» Austrag ertheilt, die Lieferung von ILO Loko Motiven für die preußischen Staatsbahncn anSzuschrciben. Ems. Der koinmandirende General des 7. Armeekorps Frei Herr v. Bülow ist gestern hier an einer Liingenlähmmig gestorben. Elberfeld. Im M il i t ä r b e s rc > u n gs - P r o z eß er hielten Baninan» 7 Jahre (Kesängniß. invvoii 1 Jahr Unter suchungshaft angercchnet wird, und 7, Jahre Ehrverlust, FranTieck- hosf 2 Jahre Gefängnis; und :! Jahre Ehrverlust: andere An geklagte erhielten 5. 1, ft und 1 Monat Gesängniß. acht Angeklagte wurden freigcivrochen. Kiel. Das aus der Schichaucr Werst erbaute neue Linien schiff .Kaiser Barbarossa" ist heule Morgen von Tonzig hier ein getroffen. um seine Probefahrten iortznsetzcii. Kiel. Nach bei der Rhederei H. Tiericksen in Kiel ein gelaufenen Meldungen erscheint es ziemlich sicher, daß der bei Galina-Point (Jamaikas gestrandete Dampfer .Schleswig" völlig verloren ist. Trotz deS Z. herrschenden verbältnimäßig guten Wetters versinkt das Schiff nach den letzten Nachrichten m-chr und mehr. Die Dcpelchen des Kapitäns besagen nichts über die Mannschaft, so daß anzunehmen ist, daß die gelammte Mannschaft LeS Schiffes gerettet wurde. Stuttgart. Im Landtag erklärte der Minister des Aeußercn, es sei ausgeichlosscn. daß Württemberg von der Mög lichkeit, in die vreußffch-hcisiichc B a li n g c m e i»! ch a s t ei»- zutreten, Gebrauch macbe, weil die Einbuße der wirthschaillichen und politischen Selbstständigkeit durch die finanziellen Vorthcile nicht ausgewogen würde. Die Frage eines anderen Anschlusses sei zur Zeit ffir ihn eine offene. Tie jnmpathischsle Farin wäre ihm die Reichsgemeinschast. Paris. Ter päpstliche N » nti u s Lorenzelli. dessen Rück tritt von nationalistischer Seite wiederholt angelündigt wurde, ist auf seinen Posten znrückgekebrt. — Tie Nachricht, daß zwilchen Frankreich und dcni Vatikan Verhandlungen über einen vermitteln den Zusatzantrag zum Vereinsgeietz, das letzt im Senat zur Erörterung siebt, gepflogen werden, wird als unrichtig erklärt. Paris. In der d eu t s ch e n Botschaft fand gestern der erste offizielle EmvsangSabend statt, der sich außerordentlich glanz voll gestaltete. Etwa 2500 Personen waren der Einladung de-? Fürsten und der Fürstin Radolin gefolgt, die. nnterstützi von der Gemahlin des ersten Sekretärs der Botschaft, Gesandten v. Schliff«, dem deutichen Marineattachä. Kapitän z- S. Siegel, sowie dem Einsührer des diplomatischen KorpsMollard. imThrori- iaale die Gäste begrüßien. linier den Anwesenden befanden sich die hier weilenden Minister mit ihren Damen, das gelammte diplo matische Korps, der Ches des Militärstaales des Präsidenten Dnbois. der Ckes des Eivilstants Coinbarien. der Polizeipräsident Levine und Angehörige der Gelehrten » Kunst- und Schrfftsieller- welt sowie der deutschen Kolonie. Das Fest verlief überaus belebt und endete erst nach 1 Uhr. Madrid. In dein gestrigen Ministcrrath äußerte sich Sagasta dahin, daß die Ruhestörungen in Barcelona dem Einfluß der Anarchisten zuzuschrcibcn leien. Sagasla crfaniiic an. das; einige Forderungen der Sozialisten betreffend die Verbesserung ihrer Lage begründet, andere dagegen unaussührhar leien. -- I» »einer letzten Teveiche an den Kriegsminister berichtet der Generalkapilän, daß die L-Iraßc» und Plätze von Gendarmerie und Polizei besetzt bleiben, und daß er hoffe, es werde ihm bald gelingen, die erregten Gemüihcr zu beruhigen. M adrid. Ter Justizmin ister bereitet eine Reform des Konkordats mit Rom vor. — Wie dem Kriegsmiiiisterium aus Barcelona gemeldet wird, hcirlchle gestern dort Ruhe Tie Truppe» kehrten in ihre Kasernen zurück. Die Telephoirvcibindung ist »och immer unlrrbrochen. I» Vinaroz in der Provinz Valencia bedrohte die Bevölkerung die Maristenmöiichc, die dort eintrasen. Tie Behörden wieien die Mönche aus. Lissabon. Ter katholische Patriarch der Stadt Santaren an der Bahnlinie Lissabon Oporto wurde von der Volksmenge be schimpft. Tie dortigen inländischen M önche wurden thätlich an gegriffen, Man heiürchtct weitere Ausschreitungen. London. Lord Ki ich euer meldet: IN Eskadrons Aeoniamic sind zur Rückkehr nach England eiiigesthisst worden. — Wie das Reuler'sche Bureau ans Elerksdorp uisterm 8 d. M meldet, solle Harlebeesffonlein iiunnrehr zerstört werden. Stenn und Tewet sollen sich im westlichen Transvaal befinden, Lond v n. In der heutigen Sitzung des Entschädignngs- komiteeS erklärt der dentsche Vertreter, Sieveling. er habe sirenge Jnstrnkiioneii von seiner Regierung, daraus zu be siehe», dah er alS Vertreter der deuischen Regierung, »ich! blvs als Anwalt der Klageiührenden ancrkannl werde. Tie Forderungen ieicn im Namen der deutichen Negierung erhoben. Seine Negier ung werde ihre Ansicht nicht cnugeben, der zufolge sie sich einer mündlichen Beweisaufnahme widerietze. aber er bade an die An- iprnch erhebenden Peffonen in Deutschland ein Rundichreibcn ge-! landt. in dem er daraus bimveiie, daß ihr Erscheine» vor der Koininnsivn ivnn'chciiswerlh sei lwcr bezahlt denn die Renekosien?, Tie Red.). Er bitte die Kommission, ihm die Arbei! daduich zu erleichtern, daß längere und häufigere Sitzungen anberaumt und die hicriür nolhivendigen Gelder ausgewortcil würden. Ter Präsi dent der Kommission erwiderte, die Stellung der Kvmmiision sei die. daß sie zwischen den einzelnen Regierungen zu verinitteln habe Wen» auch keine starre und sirenge Regel ausgestellt sei. io lei es dock wünschenswert!), daß die Ansprüche Eihevcnden vor der Kom- mnsion erschienen. Tic Nalbiamkeit ihres Effcheincns gehe aus dem Umstand hervor, daß nach zweitägiger Berbandlung em Mann, der Holländer sein wollte, als Burqher von Transvaal besunden wurden lei, dessen Ansprüche »»zuläisig seien. Die Sache gehe die englischen Steuerzahler an. die zu zahlen hatten. Sir John Aldagh. Vertreter des engliichen Kriegsamts, stimmte den Ford« , iiiigen der deutschen und holländischen Vertreter zu. daß sie ihre! Regierungen repräienlirten: er selbst vertrete lediglich die englische! Negierung. London. Nach einer Blättermeldung aus Peking vom 9. d, M. ließ Gras Waldersec einige chinesische Truvven- alstheilunae» zum Polizeldiensl in der Umgegend von Peking zur Unterdrückung der Marodeure zu. K o nstantinope l. Tie von der Pforte in der Angelegen heit des P o s! k o n s l i k ts an die fremden Botschafter gerichtete Note, in der die Pforte die Direktoren der fremden Posten be schuldigt. den Schmuggel zu begünstigen und die tückischen Zoll einnahmen zu schädigen, wurde von den Botschaftern dem Minister des Aenßern mit der »christlichen Begründung znrückgestellt. daß die Note nicht angenommen werden könne, weil sie beleidigende Anichuldiguiige» gegen die Beamten der betreisenden Staaten ent hafte. Tie Botschafter lehnen cs ab. mit der Piorlc in dieser Sache in einen Schriftwechsel cinzutrekcn und verharren ans der Forderung einer Kenngtlmung gegenüber den ffeindcn Postämtern, Tie bnlgariichen Beainlen an der bnigarisch-türkilchen Grenze er hielten den Austrag, aus Europa anlangendc Poftiendniiaen den türkischen Beamten nicht zu übergeben und die Post selbst nach Konstantinopel zu bringen. Tie enropänchen Briefschaften werden ^ durch Spezialdclcgiltc der fremden Posten noch Konftantinovcl! gebracht werden. L^rtlicheS »nd SnchsischcS. D reSd e n . 10. Mai. ! —* So. Majestät der König nntcniahm gestern Nachmittags mit Ihrer Könial Hoheit der Frau Herzogin-Mutter vom »Genna eine längere Spazierfahrt durch die Dresdner Heide Heute Vormiilng tras icc, Maieftat >:ll Uhr im Residengchlo ei», nahm daielbsl mehrere militärische Meldungen nnd die Br» träge der Herren SlaalSnffnislcr und der TevarlementSchess d-.r Königl. Hosstaaten entgegen und kehrte Nnchmitlags ' rü Uhe wieder nach Strehlen zurück —* Ihre Maieslät die Königin empsing gestern Nachmittag in Villa Strehlen Prinz und Prinzessin Ernst von Schon h u r g - W a l d e n h u r g nebst Prinzessin-Tochter Mathilde, Heule Abend >/?9 Uhr findet bei Ihren König! Man stäken in Villa Strehlen eine kleinere musikalische Tvir > e statt, z» welcher Einladungen an mehrere Dame» und Herren nno dr ! Hoigeiellichast ergangen sind, Tie ninttkalischen Tarbieinngc 1 weiden von Mitgliedern der Königl. Hvfopcr und der Könü.l, musikalischen Kapelle nusgeiühil werden. 2e. Königl. Hoheit der Prinz Johann Geora. der znr Zeit zur Jniaitterie-Schicßichiile in St'andan iommaiidirl i'i. nahm am Mstlwvch das Tiner bei dein sächsischen Niilitärbevol! mächlirlen Mnior Krug v, Nidda ein. Anwesend waren u, g>. der württemberaiiche nnd der sächsische Gesandte nebst iffemahliiinea, der r^eneralimpellenr der Kavallerie v d. PlaniN. der ba:»criich-' Militärhevollmächligte Freiherr ilreichlin v, Meldegg. der ogc reichiiche Militäibevollmächttgtc Grai Tlürgkli mil ZOeinaiclinneu. »'wie der Kominaiidrnr de:-2. Garde Ulnii'n-Occgiinen!all denen Se. Könial. Hoheit geführt wird, n A, mehr. Heute siudet zu lfhren des Prinzen im Kasino des genannten Reguncnlo eine größere Feiiftchleit ilalt. De. Kttmigl. Hobest gedenl: am 1l. Mai nach Beendigung >einco Kvmmandoo. ivelchec- mit einer grosen GcsechiSül'ung schließ», nach Trecdcn znrückzulehren. —' Prinzeisin nur» nnd Taris besuchte die Luru-, pavierbandlnng von Rudolf Jahn, Pragcistraßc ft. und bcwirtte daselbst Einkäufe. — Landesinnode. Tic heutige 12- össentlich, Sikung hc'chäftigte sich an erst« stelle mit der Petition der Meißner K onferenz. den ^ u» o mm en i ckluß derdcutichen evc, rrgelisch-lutherrschen Landeskirchen betreffend, nebst der Anichlußvetition der Cbemnitzer .Konferenz. Ten^Bcricht des vier;» niedergeietzten Sonderausschusses «stattete Stur. O Rieffcbel llkacki einer beiriedigcndcn Erklärung des Konsiftoria'.- vräsidentcn v, Zahn betheiliaten sich an der folgenden AuSiproche die Slmn. üvitz. U, Pank. Mener, Tr. Frölich«. I), Grauu, und kl, Ackermann, worauf der AuSichußantrag einstimmige Annahme fand. Hieraus trat die Snnode in die Debatte über den Abschnitt »- deS Berichtes über den Zustand der evannelsicb-lutherischen Landes kirche. die kirchlichen Vereine und Liebesthätigleit betreffend, eii 2ln der Debatte über den Gegenstand bclbeüiaren »ich eimchließlicb des Herr', Konnstorialvrasidenten v. Zahn ft)Redner. — Tic iemer zur Beratknna stehende Petition der Mitglieder der Bnchorsweröa- Nenkirchener Konteren;, die Verwendung der Erträgnisse der rege! mäßigen Sammlungen bei den Gottesdiensten :e. zur kirchlichen Armenvslegc betreffend, nnd die dazu vockicciendc Amchftm Petition wurden nach kurzer Debatte, soweit sie sich aus die Er- wirkuna eines Kirchengeietzes bezieht, ani sick beruhen gelassen im klebrigen aber dem Kircheiirenimenk zur Kcnntnißnahme iiber wik'en »nd die den aleichcn Gegenstand betreffende Awchlm Petition iür crlediat erklärt, —* Ans der TaaeSvrdiiuiig der gestrigen Stadtverord n e t e n > i tz n » g stand zunächst ein Antrag des >Lt,-V. Anger mann, ..Kolleainni wolle beschließen, den Rath :u ersuchen, die große Allee-Bäume in der Fürsten strafte Zwilche» der Havdn nnd Lndivia Richterilraße so ausholzen zu lasten, das; von den Dberaeichoffen ans die Aussicht nach der Strai-c ermöglich» wird," Stadtrath Knininietzer benierlt hierzu, ein weiteres Ans! atzen sei nickst durchznrülnen. man könne aber einen Baum um den andercn cntiernen, llelirigens iei die ?lnlage nicht von der Stadt, sondern von der ehemaligen Bangkiellschait ..Sstend" geichanen worden, Zt.-B- -Limmgcn wendet sich vom gärtnerischen und ästhetische!' Standvnnkl aus gegen den^Aiitrag und emviichlt, die Baume spindeliörmig zu schneiden. St,-V Hartwig bellagt stch I > i dieie' (stelegenbeil. daß die Gartenbanlunst viel rn wenig iHaäicllst au' die Architelttir nehme, nnd spricht sich fiir Beseitigung diele, gropcn Bänine nnS. St,-V. Ilblmann erinnert an den ani der Ban!.«, strafte in der Nähe des „Löwen" noch eiinefti stehenden, den Be: kehr störenden Kastanienhamn. Nach einigen Bemcilmiaeii rcs Knust »ttd Wissenschaft. "f* Könial. Hofoper. Tic „Bkeistcri ingcr", als eine der Vorstellungen, die in Trcsden in säst konkurrenzloser Voll kommenheit geboten zu werden Pflegen, bewährten in der be kannten allgemein ausgezeichneten Darstellung und insbesondere durch die hervorragende Vertretung des Sachs und der Eva durch Herrn Scheidemantel und Frau Wittich auch gestern wieder ihre alte Anziehung: das Haus war bis auf einige wenige Plätze auS verkauft. die Ausnahme glänzend. Ein Interesse für sich gewann diesmal die Darsteller»! der Magdalene. Frau Gisela Ständig!. die sich als Aspirantin iür das Fach der Altistinnen, speziell für die Vertretung des Ebarakterfaches vorstelltc. Obgleich die Magdalene in ihrer verschwindenden Bedeutung sich kaum zur Beurtherlung einer Künstlerin eignet und überdies in ihrem un möglichen Liebesverhäliniß (als Amme Evas) zu dem grünen Jungen David nur eine schwankende, unklare Eharakterzeichnuiig rulüßt. gelang es Frau Ständig! dennoch, eine höchst sympathische, durchaus geschickte Figur aus die Bühne zu stellen und sich sehr gewandt im Ensemble zu bewegen. War ihr auch sonst nicht Ge legenheit geboten, markanter hcrvorzntreten, ohne Gefahr zu laufen, au- dem Rahmen herausznfallen, so überwand sie vor Allem mit scheinbar angeborenem Talent nicht nur die große Schwierigkeit, im Ensemble nicht fremd, in der Durchführung der Rolle nicht abstechend gegen die Anderen zu erscheinen, sondern sie bewährte sich sogar in der ihr zufallenden kleinen Aufgabe als Cavacltät. als fertige Künstlerin, die sich mit und neben ersten Kräften trefflich zu behauvten versteht, Tie Stimme, soweit sie in ganz vereinzelten Momenten und hier auch nur im Ensemble zur Geltung gelangen kann, «wies sich als gut und ausreichend tragsähig, sodaß man auch noch in musikalisch« Hinsicht befriedigt wurde. Speziell als Sängerin, als zuverlässige Altistin, hat man Frau Staudial übrigens schon vor einigen Jahren, gelegentlich der Aufführung des Tincl'schen „Franzisklis" schätzen leinen. Ein sicheres Urtbeil über Iran Stauvigl als Bühnensängerin ließ sich gestern indeß nicht gewinnen, jedenfalls ab« hat sie niit deni. was sie als Magdalene geboten, einen lehr günstigen Eindruck erzielt, der ihrem weiteren Auftreten mit Interesse cntgegensehen läßt. ll. Lt. Pcrlittcr Lebe». d'. Berlin. 8. Mai. Klein, aber sein isl die diesmalige Kunstausstellung der Ber liner Sceeision. Ten etwa 2000 Nummern der sogenannten „Großen" Berliner Kunstausstellung hat sie nur :M Gemälde und kaum 7>tt Plastiken entgeacnznsiellen. Aber mehr als die Hälfte dieser Werke sind ersten Ranges, von der anderen Hälfte überragt die große Mehrzahl das Mittelmaß und nur eine verichwindcnde Minderheit ist in diesem Jahre unfreiwillig-toniiich oder Innst lerisch mindcrwerlhig. Wie ihr München« Vorbild, hat auch die Berliner Secession iiiizweiielhast einen neuen, frischen Zug in daS Berliner Kiinsllebcn gebracht, Verständniß ffir die ncnen Richtniiczcn und Bestrebungen erweckt lind unherechtigte Vvrnrthcile beseitigt, die entweder durch die Unkenntnis; dicier Werke oder durch einzelne Aiisichrcitilngen und Geichinacklosigkeiten hervorgeriisen waren. Nachdem der Sturm und Drang überwunden ist, nachdem sich ae wisse Uebertrcibunacn mehr und mehr abgeschlisscn haben, erhall die Deutung erhöhte Geltung, die der Berliner Aestlntiker Her mann Grimm von dem Worte „Secession" gegeben bat. nämlich: „Tie liebevolle Durchdringung, man möchte sagen Verehrung der zwie Goethe so schön sagt) leidenden Natur ist ein Zeichen unserer neuesten Zeit geworden, Viele unserer Künstler suchen mir Manieren, die Natur in diesem Sinne darzustellen. Nnd in diesem Alleinieinwolleii mit der Natur sind die Anfänge dessen zu suchen, was als Secession heute hervortritt," Mit Recht konnte denn auch Max Liebermann in dem Vorwort zu dem eigenartig und fesselnd ausgestattete» Katalog von der Künsllervercinigung. deren bewährter Vorsitzender er ist, rühmen: „Wir lassen Jeden zu Worte kommen, der etwas EigeneS zu sagen weiß." In der That finden wir auch auf dieser Ausstellung die Werke von Künstlern, die keineswegs als Sccessionisten im landläufigen Sinne an zusprechen sind, und Lieben»»»» kann sich für die Thatiache, daß sein Verein eigentlich kein Programm hat. daraus bcrnsen. daß ihm B ö ck l i n und L e i b I zugleich als Ehrenmitglied« angehörten In der That, zwei größere künstlerische Gegenfüßler als dieie beiden jüngst verstorbenen Meist« kann uian sich nicht vorstellen und dieser große Gegensatz tritt besonders deutlich auf der dies jährigen Ausstellung hervor, wo neben sieben Böcklin's siebzehn Werke tum Wllkelm Lnibl hängen. Hier Alles bis zum letzten' Pinselltricki und Krcidestrrcb gewiffe»hast der Natur abaelan'cb und ihr meisterhaft »arbgelstldek. Ton Alles Phantasie, dichleri'ch:- Begeisternng. tic'eS Empfinden, in die Natur hineciigetraaen Was Böcklin nie und niinmei konnte, eine Hand, cmc» »chiest« den Fnft tadellos zeichnen, mit welcher abwlitten Vollendung Hai es Leih! verstanden. Wenn man die von ihm als bcwndere Studien gezeichneten Hände betrachtet, dann begreift inan, daß e,- j Leute giebt. die sich aiihcöchig »lachen, ans der Form, de» Linien ! einer Hand den aanzen Ebaralter des Berrefienden ;n erkenne': j Aber wie vollständig vcrgiftt inan wiederum alle die kleinen Mänae! ! der Zeichnungen, wenn man vor den Böcklin'ichrn Meistern«!« ! immer von Neuem staunend stellt und den Offenbar»»»« die« I malenden Dichters lauscht. Giebt es eine bestrickendere Naim I itiininnng. als sie dieser Soimnertog inst dem a-eichiam alle G> heunnisse deS Jenseits verdeckenden nesblanen Himmel, diese Wald idnllc mit den dunklen Schallen der mächtigen Baume, die-e lachende römische Landschart ausattiincnlind ist es mcb! e> slaunlich. daß derselbe Meist«, der diece liebliche, amnulhige Bcnns, die soeben dem Mecresichanme entsteigt, gemalt bat auch der Schöpfer dieses rasenden Rolandes ist. der von gewaltiger, überichäumender Kraft strotz!? lind dann wieder die!« behagliche Humor, den die Kohlezeichnung „Junge Saline im Walde" ans strönit! Daneben min der vollendete Meister der Realistik, der gleich groß ist ans dem Gediel der Bildnißmalerei — nicht weniger äl-Z kniff hervorragende Porträts »eben wir liier — wie al-S lachen der Philoiovh »ist dem Piniel nnd als Mcnschenschilderer. Wie vollendet ist die Eigenart des oherl'a»eri'chen VoltsstaimncS von ihm erfaßt und wiedeigegeben worden' Man weiß nicht, was man an den Werke» dieses leider zu früh verstorbenen Mnnchner Künstlers mehr bewundern ioll: die meisterhafte Technik, mit de: förmlich spielend leicht alle Schwierigkeiten überwunden werden oder den unfehlbar sicheren Blick für alles Wcientliche. Eni schicdene. Eigenartige seiner Borwürie. Zu früh ha! der Tod diesem großen Meist« Pinsel und Palette abgcsrstdert. Er hätte der Welt noch viel zu bieten gehabt: z, B. daS im unvollendeten Entwurf zurückgebliebene köstliche Bild des Krittlers, der mit unnachahmlicher Ueberlegenbeit ein Gemälde ninstert. Jedenfalls bedenken diese beiden erleiene» Sammliinaen Bockli» >chcr unk Leibl ich« Meisterwerke den Höhepunkt der dieS'ährigc» Berliner Secesswns-AuSstelliing.
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