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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.09.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130904019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913090401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913090401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-04
- Monat1913-09
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.09.1913
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— Zur krage der Verwendung verabschiedeter Ossi, ziere i» Handel und Industrie nahm der Gesaiiitvorstand des Verbände» Sächsischer Industrieller i» seiner Sitzung vom 25. August Stellung. Bet Erörterung dieser Krage wurde betont, daß da» Rnnbschreibrn de» sächsische» Kriegs»,tntstcrtuinS in dieser Krage sich von dem jenigen de» preußischen Kriegs,ninister» v. Kalkenbaun i»- soscrn wesentlich unterscheide, als darin ausdrücklich zum Ausdruck gebracht worden sei, das, sttr diese Offiziere keines wegs in erster Linie leitende Stellen in Betracht käme», sonder» zunächst Beschäftigungen in untergeordneten Posten, wo Zuverlässigkeit, Pflichttreue und Pünktlichkeit eine besondere Bolle spielten und die bei hervorragender Bewährung den Ausgangspunkt zur Erreichung hcrvvr- gehvbener Posten bilden sollte». Es gelangte scrner in der Gesgnitvvrstandssitzung der Briefwechsel zu», Bortrag, der zwischen der sozialen Arbeitsgemetnschaft der führende» deutschen Handlungogehilfenverbände »nd dem sächsische» Kriegsittitttstertum stattgcsunden hat. In de», hierzu von dem Lvndiliis Herrn Dr. Stresrinann erstattete» Referat lind der anschließenden Aussprache kam allseitig zu», Aus druck, das, man vom Standpunkt des KriegsministerS aus dessen Sorge sür die verabschiedeten Offiziere verstehen und begreiflich finden könne. Der Verband Sächsischer In dustrieller könne aber seinerseits das Vorgehen des KriegS- ministeriuins aus Errichtung einer direkten Auslunstsstelle für die Beschäftigung verabschiedeter Offiziere nicht unter stütze». Den Industriellen müsse naturgeinüs, die Sorge jür die aus den, Kansinannsstandc hervvrgegangenen und ihm eng verbundene» Handlungsgehilfe» am nächste» liegen, auch wenn die Befähigung des Offiziers an de», wie allgemein betont wurde, gerade in der Gegenwart austerv!deutliche Anforderungen in bezug auf Kähiglcit »nd Pflichttreue gestellt würden, für den kausinäuntscheu Beruf nicht prinzipiell bestritten werden solle. Es sei aber erst vor kurzem das Thema des alternde» Angestell ten tu der Oefsentlichkeit ausführlich erörtert »nd hervor gehoben worden, in wie schlimmer Vage sich so vst die jenigen kaufmännische» Angestellte» befänden, die ohne den Buckhalt einer Pension sich allen Wcchselfättcn des Lebens ansgcsctzt sehen, sobald sic a:,S Eirunde», die vielfach nicht in irgendwelchen Mängeln ihrer Befähigung läge», sonder» mit niedergehender Konjunktur »nd Zusammenbrüchen einzelner Kinnen znsammenhingcn, gezwungen seien, sich eine andere Stellung zu suchen. Diesen kaufmännische» Angestellten seien die offenen Stellen nach Meinung des Verbandes zunächst durchaus vorzubchalten und erst, wenn der Kausniannsstand nicht die genügenden oder geeigneten Persönlichkeiten aufzubringeii vermöchte, um die vorhande nen Posten zu besetzen, käme das Rlickgreifcn ans andere Berufe in Betracht. Es könne sich bei der Beschäftigung von Offiziere» in Handel und Industrie im wesentlichen nur um Einzclsälle Handel», während das grundsätzliche Zurverfügnngstellcn von Vakanzen sür die Persönlichkeiten deS OssizierstandcS seitens des Verbandes nicht gebilligt werden könne. — Beschwerden über bnrcaukratische Handhabung des Angestellteiiversichernngogescstes. Der Verband Säch sischer Industrieller schreibt uns: „In der am 25». August abgehalteuen Sitzung nahm der Vorstand des Verbandes u. a. Stellung z» Beschwerden, die aus Kreisen der in Lachsen gewählten Vertrauensmänner über mangeln des Entgegenkommen und bureankratische Handhabung der auf die L e l b st n c r iv a l t n n g bezüglichen GesctzcSbestim- uinngen durch die R c i ch S a n st a l t für die Augestellteu- versicheruug dem Verbände zur weiteren Verfolgung über geben worden waren. Die Neichsvcrsichcrnugsanstalt hat bekanntlich die in den einzelnen Bezirke» gewählten Ver trauens- und Ersatzmänner zu Ortsausschüssen zn- sammengesastt und diesen eine Geschäftsordnung, die aus drücklich als „Entwurs" bezeichnet war, vorgclegt. Da in dieser Geschäftsordnung einzelne Bestimmungen zu Be denken Anlas; gaben, so wurden von de» Vertrciucnsinänncr- Ausschüssen Abändcrungsanträge gestellt und die Rcichs- versichernngsanstalt um deren Genehmigung gebeten. Es bandelt sich dabei neben einzelnen weniger einschneidenden Bestimmungen in der Hauptsache darum, den Ersatzmännern für alle Kälte Beschlussfähigkeit zu verleihen, den Vorstand der Ortsausschüsse paritätisch zusnmmcnziisctzen und in der Geschäftsordnung Bestimmungen zu treffen, welche eine Majorisicruug einzelner Gruppen gegenüber den anderen verhindern. Kerner wurde die Zusendung der amt lichen Drucksachen an alle Ersatzmänner gewünscht, damit diese sich auf de», lausenden halten können. Merkwürdiger weise bat aber die Reichsvcrsicherungsanstalt alle derartigen Anträge rundweg abgclehnt und gedroht, densenigen Orts ausschüssen, welche den „Entwurs" nicht unverändert an- nähmcn, die Genehmigung zu versage». Sic hat sich nicht einmal hcrbeigelassen, über die Zweckmäßigkeit der An regungen ihre Meinung ansznsprcchcn, was um so ver wunderlicher ist, als die RcichSversicherttngsaustal! sich hätte sagen müssen, das, zu einer von ihr ausdrücklich als „Ent wurf" bczcichnctcn 'Geschäftsordnung Abünderungsnnträge sicherlich eingehcn würden. Auch entspricht es nicht dem Geist der Selbstverwaltung, von dem die Angcstelltcnversichernng getragen sein soll, das, sie sich diesen durchaus wohlgemeinten und zur Förderung der Sache vorgeschlagenc» Abändcrungs- anträgen gegenüber so wenig entgegenkommend gezeigt hat. In den Kreisen der Vertrauensmänner herrscht darüber Verstimmung, da man aus diesen, wie ans ähnliche» VoB fällen den Eindruck gewinnt, als wolle die Rcichsversichc- rungsansialt die als durchaus freiwillige Organe arbeiten den Ortsausschüsse als „Nachgeordnete Behörden" betrachten. Der Vorstand beschlos;, diese Beschwerden an die Reichs- vcrsicherungsanstalt wcitcrzugcben mit dem Ersuchen, dem Geist der Selbstverwaltung durch größeres Entgegenkommen gegenüber den Wünschen der Vertrauensmänner Rechnung zu tragen und alles zu vermeiden, was zu dem berechtigten Vorwurf burcaukratischer Handhabung der Versicherung führen könnte." — Lokomotivsiihrertagnng Der Verein Sächsischer Lokomotivführer und die Hilsskasse des Vereins hielten am Dienstag und Mittwoch in Dresden im „Hotel Palmcngartcn" ihre 1. ordentliche Hauptversammlung ab. Die aus allen sächsischen Bczirksgruppc» erschienenen Ver treter begannen ihre Beratungen am Dienstag vormittag !t Uhr, nachdem der Vereinsvorsitzende, Herr G äblcr, und der Dresdner OrtSgrnppenvorsitzcndc, Herr S ch midt, die Teilnehmer mit herzlichen Worte» begrüßt und bcivill- lommnct hatten. Hieraus huldigte man Sr. Majestät dem .Könige in einem Telegramm, ebenso wurden Depeschen ge sandt an den Kinanzminister Ex.,, v. Lendewitz. Präsidenten der Generaldirektion der Staaisbalincn Dr. Ulbricht, Geh. Vanrat. vvrtr. Rat im kinanzminiiterinm Palitzsch. Geh. Baiirat Klien, Obcrbaurat 'Bassenge und an den früheren Präsidenten v. Kirchbach. Der Vorsitzende erstattete dann zunächst Bericht über die letzte dreijährige Geschästspcriode. Die Mitglicdcrzahl beträgt W2ü: der dem Verein ange- glieüerten Hilsskasse gehören IM8 Mitglieder an. lieber daS Kastenwesen geben die Herren Lchcnnert, Böhme und Dannhäuser Bericht. Hieraus berichtete Herr HanSwald über Eingaben bczw. Verbesserungen an Lokomotiven und bei de» Signaleinrichtnngcn. Rach einer Mittagspause wurden zwei sehr beifällig aufgcnommene Vorträge ge halten, und zwar sprach Herr Eiscnbahnsckrctär Hader, München, über das Thema: „Die Pcnsivnszuschnßversiche- rnng der deutschen Beamten", wogegen Herr Ban-Ober- setrctär Tänzler Dresden, die krage behandelte: „Soll sich die mittlere sächsische Beamtenschaft einer fortschrittlichen oder einer rüctläusigen Bcamtcnpolitik znwcnde»'?" — Der Dienstag abend vereinigte die Delegierten mit zahlreichen Dresdner Kollegen nebst Angehörigen/n einem B e- g r ti s, u » gsko in m c r s , der im großen Saale des „Hotels Palmcngartcn" statisand und einen sehr angeregten Ver laus nahm, denn das Programm war gut und vielseitig. Es wurde in vortrefflicher Weise ansgcführt von der Kapelle des Lchützenregimcnts iHelbigs, vom Ehorgesangvercin „Liederkrnnz", Dresden-West «Leitung. Herr R. Arnolds und von der Konzertsängcrin krl. Irma Arnold. Außer dem führten junge Damen noch einen allerliebsten Klaggenreigen auf. Zahlreiche Ansprachen unterbrachen die »lnsikaltschen Darbietungen. Zunächst hieß der OrtS- gruppenvorsttzende, Herr Schmidt, nochmals die Teil nehmer herzlich willkommen und begrüßte dann von den zahlreichen Ehrengästen namentlich die Vertreter der Gene- raldirektio» Vizepräsident Dr. Mettig, das Vereinsrhren- Mitglied Geh. Bnnrat Klien und Regiernngs Baumeister v. Littrvw. Rach einem Rückblick aus den 2. September ge lobte er namens aller Veretnsmitglieder unwandelbare Treue zu Kaiser und Reich, König »nd Vaterland, und schloß mit einem Hoch aus das Kaiser- und Königshaus. Der Vereinsvorsitzende, Herr Gäbt er, gab n. a. einen Ueberblick über die glänzende Entwicklung des Vereins, der mit seine» Stiftungen außerordentlich segensreich wirke. Der verantwortliche Berns der Lvkvmvtivsührer mit seiner aufreibenden Tätigkeit habe es mit sich gebrach«, daß sich die deutschen Lvlvmvtivführer, »och ehe das Reich gegründet wurde, im Jahre >807 zu einer Vereinigung zusammen- jchlvssen und Hilsskasse» sür Kranken . Alters- und andere Zwecke gründete», in denen sie jetzt gegen IN Millionen an gesammelt Hütten. Dazu zähle weiter das Erholungsheim sür deutsche Lvkvmotivbeamle in Hannöverisch Münden. Die deutschen Eisenbnhnverwaltungen. insbesondere die säch sische. habe den Verein als das betrachtet, was er sein solle: ei» Bindeglied zwischen der Verwaltung und ihren Loko motivführern. Er danke chrerbietigst der Generaldireltion für die dem Verein stets gewährte Unterstützung und Förde- rnng der Vereinsbestrebnngcn »nd bitte, dem Verein auch in Zukunft das gleiche Wohlwollen zu schenken. Jubelnd stimmte man in das Hoch anf die Generaldirektivn ein, in deren Rainen Vizepräsident Dr. M eilig dankte. Der großen Zeit von 1870 gedenkend, die eine hohe Schule edelster Gesinnung, nämlich der reinen Pslichtersüllnng. ge wesen sei. und ein Vorbild sür die Jetztzeit bilde, brachte der Redner mit dem Wunsche, daß der Verein das bleiben möge, was «r sei, ein Hoch ans ihn ans. — Der zweite Vor sitzende des Landesvereins und Bezirksvvrsitzende von Dresden, Herr Hansivald. ehrte die Kranen, die gerade im Leben des Lokomotivführers wesentlich Hülsen, sein schweres Amt leichter zu gestalten, und Herr Voigt iklvhas. sbcnsalls ans den Sedantng Bezug nehmend, der »ns mahnen müsse, unsere Kinder io zu erziehen, daß sie zu Opfern bereit seien, brachte ans Deutschlands Stolz und Hvssnung, seine Jugend, ein Hoch ans. Hierauf ehrte man Herrn Zimmer iLeipziqs, der acht Jahre lang den Be zirk Leipzig geleitet, durch Verleihung der Ehrenmitglied- scbast. Im Verlaufe deS Kommerses waren auch aus die abgesandten Depeschen die Antworten cingegangen, die mit lebhaftem Beifall belohnt wurden. Kräftige Zu stimmung fand auch Herr Kumpf iLeipzigi, als er der Ortsgruppe Dresden sür die den auswärtigen Vcrtrelern bereitete Ausnahme dankte. — Am gestrigen zweiten Ver handlungstage wurde noch eine Külic von Beratungsstvfs erledigt, darunter eine Anzahl Anträge zur Fördc- rung deS Standes und Vcreinswesc » s, die nach lebhafter Debatte Annahme fanden. Erst in den späten Rachmittagsstunden wurde die Hauptversammlung durch den Landcövvrsitzenden Herrn Gabler mit den üb lichen Dankeswvrtcn geschlossen. — Am Abend fand in der Musenhalie zn Löbtau als Schlnßveranstaltung ein kamilienabcnd statt. — Ein Brigadcrennon. an Sem Offiziere des 18. und 2n. Hlisaren-Regimcnts tcilnahmen, fand gestern, Mittwoch, nachmiitags von 2 Uhr an aus dem IakobSthaler Gelände des Truppenübungsplatzes Zeithain statt. Beim ersten Rennen, „ R c i t p j c r d c r c n n e n ", 2.800 Meter Distanz, stiegen vier Offiziere in den Sattel. Erster wurde Leut nant v. Bvxbcrg t18. Hus.i, Zweiter Leutnant v. Borberg l20. Hus.j, Dritter Oberleutnant Schlüter lIns.-stieg. 7lj. Das zweite Rennen ging unter strömendem Gewitter regen vor sich. Es war ein Vollblutrcnncn, Distanz MIO Meter. Am Start stellten sich sieben Retter. Durchs Ziel gingen als Erster Leutnant Kreiherr v. Alihaus l18. Hns.t, als Zweiter Leutnant v. Uechtritz <211. Hus.i. als Dritter Leutnant v. Einsiedel t>8. Hus.i. Das dritte, ein k l a ch r e n n e n , hatte oooo Pieter Distanz. Von fünf Reitern, die während der ausgedehnten «i-Kilvmcter-Strecke ziemlich geschlossen blieben, gingen Rittmeister v. Arnim !2i>. Hns.s als Erster, Oberleutnant Hänichen l20. Hus.i als Zweiter, Leutnant Kreiherr v. Kriesen l>8. Hus.i als Dritter und Leutnant v. Herder (>8. Hus.i als Vierter durchs Ziel. Den Siegern wurden die von Juwelier Schubert in Großenhain gelieferten silbernen Ehrengaben durch den Brigadekommandeiir Grasen Vitzthum unter ehrenden Worten überreicht. — Sis,n»g der Interessengemeinschaft sächsischer Archi- tektcuvcreine in Ehcmnis,. Ans der diesmaligen Tagung der Interessengemeinschaft sächsischer Architcktenvercinc, die am 80. August stattsand und aus der die Architcktcnvcrcine sämtlicher größeren Städte Sachsens durch Abgesandte ver treten waren, wurde die Krage der zukünftigen Titulie rung d e r A r ch i t e k t e n lebhaft erörtert. Man kam dahin überein, daß cs im Anschluß an wiederholt gegebene frühere Anregungen das Praktischste wäre, alS Grnnd- bczeichnnng den Titel „Bauanwalt" zn wählen »nd diesem sür die Architekten den Zusatz Architekt zu geben, so daß der künftige Privatarchitckt die Bezeichnung „Architekt und Bauanivalt" zu führen hätte. Maßgebend war bei dieser Erwägung, das, der Titel Baiianwalt sich vorzüglich eigne, um die Stellung des beratenden Tech nikers, sowohl des Architekten wie auch des Ingenieurs, Maschinenbauers usiv., zn bezeichnen. Dieser Titel könne natürlich nur dnrch eine Banaiiwaltskainincr verliehen werden. Des weiteren wurde beschlossen, mit dem Bezirks- vcrband sächsischer und preußischer Vauinnnugen zwecks gcmcjnsanicn Vorgehens bei der Organisation der Privat nrchitcltcn in Kühlung zu treten. — Verein sür Völkerkunde. Trotz der vielen Veranstal tungen am vorgestrigen Blumentag war am Abend der Vor- tranSranm im König!. Zoologischen Museum bis ans den letzten Platz besetzt. Nach den geschäftlichen Mitteilungen berichtete der stellvertretende Vorsitzende Dr. Kötz kurz über die hauptsächlichsten Nciierwei'buiigcn in der ethnographi schen Abieilnng iGeschenk Engen Alexander, Petersburg, »ordasintische Sammlung: Gcfchenk des Verciusniitglicdes kabrikdirektor Alfred Reiche: Kamerun - Sammlung: Ge schenk Margnardt: nvrdasrikanische Lammlniigi. Hierauf nahm der A s i e n s o r s ch c r Stütz» er, Dresdner, zu seinem Vortrage: „B ei den A l t a i c r n und Mo n g o l c n" das Wort. Der Redner führte seine Zuhörer au der Hand zahl reicher prächtig kolorierter Lichtbilder von Biisk am West- abhange des Altaigebirges dnrch die ganze Mongolei bis zur chinesischen großen Planer, eine Entfernung von über >000 Kilometer, die er im Sattel zurück! egte. Ans dem ersten Teil seines Rittes kam er täglich mit den Altaicrn in Berührung und konnte manche Beobachtung über die Wohnweisen, die Kleidung, das Leben und Treiben, ja selbst über die Religion dieses interessanten Volkes anstelle». Nicht minder lehrreich waren die Ausführungen des Vortragenden über seine Beobachtungen bei den Mongolen, die er wegen ihrer Ansrichiigkcit, Guiinüiigkeit, Treue, Ehrlichkeit und kindlicher Naivität als „gute Kinder" schützen lernte. Zum Schluß wies der Redner ans seine neue dritte inncr- asiatischc Reise hin, die ihn schon in diesem November aus.8 Jahre ins westliche Ehina zu den noch »ncrsorschte» Bergvölkern führen soll. Das letzte Jahr wird Dr. Kötz sich anschlicßcn, und mit ihm die schwierige Erforschung dieser wilden Stämme gemeinsam z» lösen versuchen. Der hochinteressante Vortrag fand bei den Zuhörern wohlver dienten Beifall. — Der Verein sür Geschichte Dresdens erläßt eine Ein ladung zu Wanderungen auj dcn Dresdner Schlachtfeldern von l»>8 unter kührung des Archiv, rats Tr. B raba n t. Di, erste Wanderung über die Kamps, platze im Osten und Süden fand bereits gestern nachniittag statt. Sie ging über Gruna, Reick, Prohlis, Torna, Lenti nitz, Zschertnitz nach der Räcknitzer Höhe. Eine weitere folgt Sonnabend, den Ist. September: Kampsplätze im Westen. Nachmittags -> Uhr >'. Min. Znsaniuienliiiist am Bienertpark. Halteplatz Habsburger Straße der Linie 22. Wanderung über Tölz,che», Rvßthal, Gorbitz, aus Um wegen nach Eolta. Dauer der Wanderung l in i t Er läuterungen letiva st Stunde». — Schwierige Landung der „Sachsen". Das Zeppelin- lnsischiss „Sachsen" war gestern vormittag, wie schon kurz gemeldet, i» Leipzig zu einer Keriisahn ins ^aaltal aus- gestiegen. Bei der Rückkehr um I8G Uhr hatte der Lusi- kreuzer kolossale» A uslrieb, dal,er gesialiele sich die Landung naturgemäß sehr schwierig. Ei» sLvidai wurde hierbei von dem Lnstschisse mit in d/e " v h e g e- zogen und über den Flugplatz entsühn. Don loniue er abgesetzt werden, allerdings riß bei du?ser Gelegenheit auch bas H a l t e t a n , an dem sich der Soldat jesigellamme«! hatte, um nicht zn Boden z» satten. Infolgedessen sah sich die „Sachsen" noch einmal genötigt, zu landen, was dann aber sehr glatt erfolgte. Der Soldat trug an den Händen leichte Verletzungen davon. - Luflsahri. Der 21 allo n „K v n i g Friedrich Anglist" deö Ehemuitzer Vereins sür Lustsahrt stieg am Dienstag vormittag von Schwarzenberg ans zn einer Weitfghri ans. Führer war Herr Fritz Bertram, Ehemnitz, Mitsahrcnde waren Herr Otto /Bertram und Gattin. Am Valinhvs Eiterte!» würde eine Zwischenlandung be werkstelligt, wo eine mitsghrende Perion ausgesetzt wurde. Daraus erhob sich der Ballon wieder, »in nach verschiedenen Richtungen über dem Gebirge zu Ireuzen. Die Landung crsolgie bei heiligem Gewitter nach sünsstündiger p>ahrt sehr glatt bei Marienbcrg. — Die Erhöhung der Kurtaxe sür Weißer Hirsch be schäftigte gestern den Vezirlsansschilß der Aintshauptmann schaft Dresden Neustadt. Gegenwärtig betaust sich der Satz der Ortögebühr ans 7 Ml., das ergibt nach den Bercchiiuii gen der letzten Jahre 88000 Mk. im Jahr. Zur Bestreitung der dnrch den Badebetrieb erhöhten Ausgaben soll in Zuluiift eine Ortögebühr von lü Pik. sür die Person, von 1-> Pkt. sür die Familie erhöhen werden. Ter Bezirksausschuß er teilte dem hierüber ausgestellten Ortsgesetz Genehmigniig. — Zu einer erhebenden Feier zum Gedächtnis der Schlacht bei .Kutin und Nollendors versammelten sich am Sonntag einige Evaugeli s ch e I ii ngling s v ereine Dresdens »ud des Müglitztal es. sowie 'Vertreter der E v a ii g e l i s ch e n G e m e i ii d e von Karbitz aus dem H vrlat> e rg e bei K n l m. Generalleuinant v o n d e r O st e u , Erz., hielt einen orientierenden Vortrag über die Schlacht bei Kulm und schloß mit einem begeistert aus- gcnvliiineiien Hoch ans den österreichischen und deutschen Kaiser und den sächsischen König, «voraus die Versammlung unter Posannenbegleitiiiig „Deutschland. Deutschland über alles" sang. Pastor Tr. L n r ch e s i hielt hieraus einen Feld- gottcsdicnst und ermahnte die Teilnehmer, sesiznhaltcii an dem Wahlspriich: Mit Gott sür König und 'Vaterland. Mit Z cincr zündenden Ansprache des Pfarrers D » c o in m u n von Karbitz und einem Daiilcswvrte des Psarrcrs Krö- mer aus Väiensteiii schloß die von gemeinsamen .Ge- M sängen uinrahinie, eindrucksvolle Feier. ^ — Landgericht. Der 1887 in Dresden geborene, oft und A schwer vorbestrafte Flcischcrgesclle Gustav Alfred Rbösen», Hai sich wegen Rüctsallbeirngs zu veraniworicii. Der An-» ^ geklagte ist ei» 'Betrüger, der mit dcn sriiher vsi angcwcn-Z, „ dctcn Mitteln arbeitet. Er wurde im Januar 1018 erst aus s-F, der Ltrasansiali entlassen, sing aber im Februar bereits da-« v mit an, in Pirna Geschäsislenie um Waren und Darlehen ' »» zu betrügen. R. trat allenthalben als herrschaftlicher Be-?*" reitcr ans, gab sich den 'Namen „v. Witzlcben" und lies; unter einer ebenfalls fingierten Adresse die bestellten VDarcn nach ^» Dresden schicken. Um Sen Anschein der ZahlniigSsähigkcit S.» zu erwecken, forderte der Besteller in allen Köllen eine 8 —- quittierte Rechnung, die naiürlich in keinem Kalle eingelöst wurde. Einen Teil der ans diese betrügerische Weise erlangten 8 2 Waren nahm er aus den Geschäften sosort mit, um sie sofort » zn oerlausen. 'Wie es vastle, gab sich Rliösen den Lieferanten rs gegenüber auch als Gutsbesitzer, Viehhändler oder Wirt- ^ schaftsgehilsc ans und betrog kleinere Geschäsislenie um Bardarlehcn und Waren. Vom Februar bis Ende Juni ^ trat rr in dieser Weise in Pirna, Dresden, Vlasewitz, Klotzsche, Polschappel und Meisten anf und verübte in den genannten Ortschaften 'Betrügereien mit einem Gesamt- schaden von 2t,0 Mk. Das Gericht vernrieilt den An- HS geklagten wegen wiederholten Rncksallbetrngs zu ! Jahren Gefängnis und 5» Jahren Ehreiircchisvcrinst: 2 Monate Ge fängnis gelten als verbüßt. — Der 188ü bei Nordhanseii ge borene, oft und schwer vorbestrafte 'Barbier Karl Friedrich Otto Spangenberg und der 18!tlt in Neukölln geborene, bisher unbestrafte Packer InünS Joses Szndlicl haben sich wegen Einbrnchdiebstabls in 2 Füllen zn veraniwortcn. Die Angeklagten baden in 'Berlin Vetannischaft geschlossen und langten Anfang Juni in Dresden an, nm sosort an die „Arbeit" zn gehen. Sie haben dann gemeinsam in Hostcr- nfttz Einbrüche in einem Gasthanse und in einer Verkaufs bude verübt und dabei Reiseandenken, Postkarten und 2üü Mark 'Bargeld erbeutet. Spangenberg erhält 3 Jahre li Monate Zuchthaus, 5, Jahre Ehrenrechisverlnst: Polizei- anssichi ist zulässig. Szydlick wird zu 8 Monaicn Gefängnis und:! Jahren Ehrciirechlsvcrlnst verurteil«: je 2 Monate Gc- süngliis gelten als verbüßt. In Langrbrück bestahl der INjährige Dienstknecht Hermann Walter Wünsche seine eigenen Angehörigen. Im Februar entwendete er ans einem Schrank, den er mit einem falschen Schlüssel geössnet hatte, :ll> Mk. 'Bargeld und vier Lparlassevbücher. Von den Ein- lagezi hob er bis znm 10. Juli beimlich llM Pik. ab und amüsierte sich damit. Daraus ireinue sich Wünsche von seinen Angehörigen, stieg aber am 10. Inü durchs Fenster in die Wohnung seiner Pintier ein und oersucliie, ans der ver schlossenen Kommode Geld zu steiften. Antrag zur Be strafung des leichtsinnigen Angeklaglcii liegt von Ser Mutter vor. Das Urteil lautet ans 8 Monate Gesangnis, von denen 2 Monate als verbüßt gelle». — Der Idjahrige Schneider August Hermann Weinig wird wegen Siftljchkcits- vcrbrechens gegen 8 >70,8 des R. Sir G. V. zn I Jahr Ge- sängnis und 8 Jahren Ebrenrechisverlnst verurteilt. — Der Handlungsgehilfe Anton Will» 'Wieland ans Wien machte hier die Vekannlschaft einer Dame und tänschie diese über seine Person. Er gab sich als Artist ans und fälschte Tele gramme. Dadurch erlangte er '»8ö Ml. bares Geld und unterschlug ferner einen Kosser und ein Postpaket. Das Urteil kantet ans 8 Monate > Woche Gefängnis. — Der Kürschneraehilse Ludwig Tcnlloss halte seinem Meister wertvolle Kelle und Knrschnerwaren gestohlen und in seinem Nutzen verkauft. Der Schaden des Meisters wird ans 1500 Mar! bezissert. Ferner eignete sich der An geklagte in einem Hotel, in dein er wohnte, die ilini an- vertranten 'Bestecks gn. Das Urteil lautet ans 10 Monaie I Woche Gesängnis und 2 Jahre Ehrenrechtsveilnst. — Gegen den Architeiteii Willi, Hermann Schröder in Dölzschen ivnrde Antlage ans Grund des 8 880 des 8!. Sir. last erhöhen. Lchr. erhanle lni November vorigen Jahres in Pvtschappel ein Hans, das an der Wicderitzbach liegt. Er sollte die Stützmauern am User nicht vorschrifts mäßig anSgefülirt habe», so daß diese im April eivstiirzteii. Nach den Gutachten zweier Vausachverßäiidiger erfolgte die Herstellung der Mauern nicht »ach de» Regeln der Vau luiist: cs wird dcslmlb gin loo Mark Geldstrafe oder >0 Tage Hast erkannt. — Der Fleischer Paul Richard O. ucriicr Halle säuerlich gewordene Wurst in de» Handel gebracht. Die Fahrlässigkeit hat er mit 2o Marl Geldstrafe oder 5 Tagen Hast zn sühnen.
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