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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040518015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904051801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904051801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-18
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1904
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Lu»wSrti,e Xui. ttäae nur ,e,en Borau»de»adlunu. lveleadlätter werden mit w B!,- bereLner. SernsvreLanlLlnh: «mt i Sir. U und «r. 20S«. ?«rm»o«»ta LarrtaUnat voo Irut-Knrtiittiiiiiiii». kl»iii»s-kl»tlelilii»ii» t» »U«e 8tU»N»» >u»i 0i»i»i»»,i». — 2m» S»»a<>d» i»Ä»» »,» k. KIUpp »vdsIlLdrL. -I- «vtnlxt * »L'/ssL Mat Ln» karsaparill de-teekmeotenil«, u»ck Nril,it««utts> rur koinwunx, L»lN>»okunr >1«, -- Wut«» mW lisr 8»ir«. icimidw r tlnrii. LeetmwtsU«'. kr. Ib», 8m»»p»rM iS, ^iosvsm lv, vowornar»» w. 8»I«mal»i8-1pottivIte, N «irv-Loüvr MUiMts kreise MM Ki86 rlZLOÜöll WUsäratker Stresse » »ISS-ÜSSSSSLlkSS nsks asm Lir.msr-cr. «t«. «e«. — Lexi-üüLci. »SW. — 8oi i»,-rebln», LL»v. L. ?«t«Ick«.« ilM '»ff»!' ^jl» 17 krr«t Aesne 41 uns, au-».«Mil»»»--»»-. HHtz» 1Die Devotionen. LandtagSverhandlungen. Verein deutscher Zeitungsverieger, Mutmaßl. Witterung: «e»». VAttlki. Psingstsondrrzüge, Geilchtsoervanoiungen. Berliner Opernhaus. Warm, (Sewitternersun j Mittwoch, 18. Mai 1i»v4. Die Delegattone«. Die gegenwärtige Tagung der Delegationen in Budapest, der parlamentarischen VertretungSköiverichasten. welche die den beiden Hälften der österreichllch-ungorischea Monarchie gemriniamen Ängelegenbelten zu erledigen baden, erdölt durch die auffällige Höhe der Forderungen für mililärische Zwecke ihre besondere Be deutung. Aus ein außeiordenilicheS Anschwellen der Forderungen im Heere-» und Marinebudget war man vorbereitet, aber daS verlangte Mab übersteigt doch beträchtlich die Erwartungen, zumal sich in der Gestaltung der internationalen Lage, ioweit davon dte Lebensinteressen deS HabSburgerreicheS unmittelbar berührt wer den. eine hinreichende Begründung kaum sinken läßt. Daß die Wehrkräfte d«S TonaureicheS zu Lande und zu Wasser zur Zeit nicht mehr ganz uui derjenigen Stufe der Vervollkommnung sieden, zu der andere Staaten gelangt sind, wird von keinem einsichtigen Patrioten dieSieitS oder irnseitS der Leitha bestritten werden können; indeh scheint doch innerhalb der beiden Delegationen zu» nächst, unter dem ersten Eindrücke deS einigennahen verblüffenden MehrerfordktnisseS sür Heer und Flotte, dte Auffassung zu über» wiegen, daß die sachliche Berechtigung der beträchtlichen finanziellen Ansprüche der KriegSverwaitung nicht bloß durch den Hinweis auf die Gewissenhaftigkeit und Sachkunde der militärischen Fachleute er bracht ist. sondern dah die UnabweiSlirdkeit der Mehrforderungeu noch eine besondere Begründung erheischt. Eine solche bietet jedenfalls die erste große Rede nicht, die der Minister deS Aeußeren Gras GoluchowSki in dem BudgrtauSschusse der österreichischen Delegation über die auswärtige Politik gehalten Hot. Wie die kaiserliche Ansprache an die Delegationen den aus gesprochenen Charakter einer Friedenskundgebung hat. dir sür die erhöhten Milltärforderungen keine Motivierung bringt, so zeigtauch die Skizre, die Gras GoluchowSki von der internationalen Lage entworfen bat. nicht rin einziges Moment der Beunruhigung, aus dem sich dir Dringlichkeit der Verstärkung der militärischen Schlag- sertigkeit Oesterreich-Ungarns herleiten ließe. Es muß sogar auf fallen. daß der Leiter der auSwSrtigcir Politik des habSburgiichen Reiche» Superlative gebrauchen muß, um den erfreulichen Zustand der Beziehungen zu anderen Mächten zu kennzeichnen. Im Vorder gründe de» Interesses steht für Oesterreich-Ungarn die Balkansrage, aus der sich Verwicklungen und Gefahren ergeben können, die die Schlagsertigkeit des Heeres aus die Probe stellen. Aber gerade hier hat Graf GoluchowSki eine Verbesserung der Lage konstatiert, dergestalt, daß nach menschlichem Ermessen eine Bedrohung deS europäischen Frieden- aus dem orientalischen Sorgen- und Wrtterwmkel für die nächste Zeit als ausgeschlossen ange- seben werden darf. Ein Ausbruch der makedonischen Un ruhen ist in diesem Jahre nicht mehr zu gewärtigen, und dte Garantien dafür, daß die revolutionären Elemente aus dem Balkan alsbald ihre Umtriebe in bedenklichem Umfange nicht wieder aufnehmen, haben sich vermehrt und be festigt. Zwischen Bulgarien und der Pforte, also den beiden Mächten, die lange Zeit hindurch eine kriegerische Haltung zu einander eingenommen haben, ist ein Uebereinkommen getroffen worden, daS die Friedensbürgschasten erhöht. Vor kurzem noch mußte jeden Augenblick befürchtet werden, die bulgarische Armee werde die Grenze überschreiten und die Türken zu einem Wafsen- gange zwingen, der leicht den ganzen Balkan in kriegerische Wirre« stürzen konnte. Nach der friedlichen bulgarisch-türkischen Vereinbarung kann auch die Tatsache der Annäherung zwischen Serbien und Bulgarien, die soeben in der Zusammenkunft der beiden Fürsten in Nisch ihren Ausdruck gefunden hat. nicht im beunruhigenden Sinne aufgefaßt werden. In der Reformaktion, die Oesterreich-Ungarn und Rußland eingeleitet haben, ist ferner ein entschiedener Fortschritt zu verzeichnen; einer der wichtigsten Punkte des Mürzsteger Programms, die Gendarmerie-Reorganisation, ist endlich in das Stadium praktischer Ausführung hinübergeleitet, obwohl die Türkei nach wie vor bestrebt geblieben ist, der Reform- arbeit der Mächte ihren passiven Trägheitswiderstand entgegcn- zustellen. Diesem Widerstande der Pforte widmet Graf GoluchowSki eine sehr nachdrückliche und eingehende Kritik. Schwere Vorwürfe und ernste Mahnungen wechseln in seinem ExposS miteinander ab, um die Machthaber in Konstantinopel zu bestimmen, sich fortan im eigenen Interesse nicht mehr der Reform aktion entgrgenzustemmen, wie dies seither geschehen ist. Ter vsterreichisi^ungarische Minister des Aeußern betont, daß ein nicht geringer Aufwand an Geduld und Zähigkeit dazu gehört habe, um die Schwierigkeiten zu bewältigen, die türkischerseitS auf Schritt und Tritt der Verwirklichung deS Mürzsteger Pro- gramm» in den Weg gelegt werden. Er nennt es eine geradezu selbstmörderische Taktik, wenn die Pforte den Reformbestrebungen fortgesetzt widerstrebt, um schließlich denen recht zu geben, die sie für unverbesserlich halten und eine viel tiefer eingreifende Operation an ihr vornehmen möchten, als e» die ihre Integrität vollanf schonenden Maßregeln sind, die den Kern des Mürzsteger Programm» bilden. Der interessanteste PassuS der GoluchowSkischen Darlegung über die internationale Lage enthält die Erörterung de» russisch- javanischen Kriege». Einerseits werden die empfindlichen Rück wirkungen materieller Natur betont, die dieser Krieg auch auf Europa auszuüben drohe, andererseits aber wird im Tone der Zu versicht hervorgehoben. daß die Gefahr, der Krieg könne auf unse ren Erdteil ausgedehnt werden, als nicht vorhanden zu erachten ist. Jene Rückwirkungen des Kampfes im fernen Osten auch auf die nicht direkt beteiligten Mächte werden nach der Ansicht des Grafen GoluchowSki um so weniger ausbleiben, je länger der Krieg und die sich daraus ergebende wirtschaftliche Depression dauern. Der Staatsmann verweist hierbei besonders auf die unvermeidliche Stockung im freien Handelsverkehr und die ungewöhnliche Ausdehnung, die von den Kriegführenden heut zutage dem Begriffe der Kriegskonterbande beigelegt wird. Angesichts der tief eingreifenden Wirkungen, die infolgedessen auf den internationalen Handel ausgeübt werden, wirft er die Frage auf, ob es sich nicht empfehle, wenn auch nicht augenblicklich, so doch in einem späteren, dazu geeigneteren Zeitpunkte, im gegenseitigen Einvernehmen der Mächte diesem Uebelstande durch gewisse festzustellende einschränkende Normen in der Zu kunft zu steuern. Der Schwerpunkt seiner Auslassungen zum russisch-japanischen Kriege liegt indes in der Versicherung, daß heute schon, soweit menschliche Voraussicht reiche, darauf ge rechnet werden dürfe, daß der Kampf in Ostasien lokalisiert bleibt und keine weiteren gefahrvollen Komplikationen zur Folge haben wird, weil alle europäischen Großmächte aus dem Stand punkte unbedingter Neutralität stehen und um deren strikte Ein haltung besorgt sind. ES würde den Wert dieser beruhigenden Erklärung erheblich abgeschwächt haben, hätte Graf Goluchowski irgend eine Bemer kung hinzugefügt, aus der sich ein Zusammenhang des ostasiatischen Krieges mit der beträchtlichen Erhöhung der Forderungen sür militärische Zwecke konstruieren läßt. Nach offiziösen Andeu tungen sollen sich allerdings die Mehrausgaben für Heer und Marine, die, auf mehrere Jahre verteilt, insgesamt 400 Millionen Kronen betragen, auch durch den Hinweis auf den östasiatischen Krieg motivieren lassen, nicht zwar auf die kriegerischen Ge fahren, die dieser Krieg etwa für Oesterreich-Ungarn heraus beschwören könnte, sondern vielmehr auf die Erfahrungen, die der Kampf zwischen Rußland und Japan in militärischer Hin sicht gewährt. Diese Erfahrungen zu beachten und soweit wie irgend möglich baldigst zu verwerten, ist in der Tat eine unum gängliche Pflicht der Staatslenker jeden Großstaates, dessen Machtstellung doch in erster Linie auf der Schlagfertigkeit und fortschreitenden Vervollkommnung seiner Wehrkräfte begründet bleiben muß. Wieviel darauf ankommt, jeden Augenblick auf die Eventualität eines kriegerischen Konfliktes gerüstet zu sein, hat der ostasiatische Krieg bereits jetzt mit dimstischer Deutlich keit illustriert. Wenn die Japaner überzeugt gewesen wären, daß ihr Gegner in Ostasien mit seinen militärischen Vorbe reitungen zum Kriege vollkommen fertig ist, so würden sie vielleicht den Waffengang nicht riskiert haben. Die wirksamste Friedenspolitik beruht auf dem Grundsätze: wer den Frieden will, muß zum Kriege gerüstet bleiben. Auch für Oesterreich-Ungarn stellt ein jederzeit kriegsbereites Heer das stärkste Bollwerk gegen Kriegsgefahren dar. der Geistlichkeit erwartet wurde. Darauf fuhr der Kaiser nach dem Exerzierplätze und besichtigte die 31. Ärtilleriebrigade, die nach dem Kriegchchauplatze abgehen soll. Die Straßen sind mit Flaggen geschmückt und mit einer sreudig erregten Menge be wegt. Um 11 Uhr reiste der Kaiser unter begeisterten Kund gebungen des Volkes nach Charkow ab. Neueste Drahtmeldungen vom 17. Mai. Zum Herero-Aufstand. Berlin. (Priv.-Tel.) Nachdem erst kürzlich eine Anzahl Sanitätsoffiziere nach Deutschsüdwestafrika geschickt wor den sind, da der Mangel an Äerzten sich außerordentlich fühlbar gemacht hat. sind jetzt wieder 8 Aerzte in die Schuhtrnppe ein gerecht worden: 6 davon sind Preußen. 1 ist Sachse, Assistenz arzt v. Gose, und 1 Württemberger. Der russisch-javanische Krieg. Niutschwana. Die Räumung Niutschwangsist um 10 Uhr abends beendet worden, mit Ausnahme der Zerstörung des Kanonenbootes „Sivutch", die frühmorgens erwartet wird. Die Russen zogen in voller Ordnung ab. General Kondratowitsch ging mit dem letzten Regiment. London. (Priv.-Tel.) Aus Tientsin meldet .Daily Expreß': Der Präsident des Auswärtigen Amtes Prinz Tiching ließ dem russiichen Gesandten in Peking Lcssar eine Warnung zugeben. 'China werde seine Zuflucht zur Gewalt nehmen, falls die russischen Streitkrüfte westlich von, Ltaofluß nicht zurückgezogen würden. Infolgedessen zogen sich die russischen Truppen von dem mongolischen User deS Flusses zurück. Tokio. (Priv.-Tel.) Eine Versammlung von Buddistcn. SHInroisten, protestantischen Christen und engUlch-amerikaiuschen Missionaren nahm folgende Resolution an: .Japans Ziel ist die Sicherheit de« Reiches und dauernder Friede in Ostafien. Der Krieg mit Rußland wird im Interesse der Gerechtigkeit, der Humanität und der Zivilisation, unbeeinflußt durch die Verschie denheit der Rasten und Religionen grfüdrt. Wir wollen deshalb ohne Unterschied de, Raste und der Religion, entsprechend de» Bräuchen unserer verschiedenen Religionen, der Welt den wstklichen Zweck deS Krieges und unseren Wunsch nach einem baldigen ehren vollen Frieden kund ' ^ - - - - tun.' Dann wurde eine zweite Resolution an genommen, in der e- heißt: .Die Russen seien gelb mit weißen Gesichtem, die Javaner dagegen weiß mit gelben Gesichtern.' Bzelgorod sGouvernement KurSks. Heute früh 9s/z Uhr kamen Karse.r Nikolaus und der Großfürst-Thronfolger hier an und wurden auf dem Bahnhose vom Großfürsten Sergius «grüßt. Nach Empfang von Deputationen begab sich der er Vach dem Troitzky-Aloster, wo er von dem Erzbischof und Berlin. (Priv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus setzie die erste Beratung des Sekundärbahngesetzes bei schwach besetztem Hause — bei Beginn der Sitzung waren etwa 20 Mit glieder anwesend — fort. Nachdem eine RMe von Abgeord neten lokale Berkehrswünsche vorgetragen, ergriff Minister v. Budde das Wort. Er oestritt, daß der Staat seiner Verpflichtung zum Bau von Nebenbahnen nicht Nachkomme. Hätten wir noch das Privatbahnsystem, so würde sich auf den rentablen Linien ein Konkurrenzkampf entwickeln; aber die unrentablen Linien blieben nngebant und mußten vom Staate ausgeführt werden. 5b Prozent aller Nebenbahnen, die der Staat schon jetzt gebaut habe, brächten noch nicht Prozent Verzinsung. Das beweise doch, daß hier der Regierung nicht fiskalische, sondern verkehrspolitische Gesichts punkte im Vordergründe stehen, wenn es sich um den Bau von Kleinbahnen handelt. Der Bau von Wasserstraßen werde dm Ausbau des Nebenbahnsystems nicht im geringsten hindern, im Gegenteil machten die Wasserwege die Anlage von Stichbahnen und Kompensationsbahnen für die anderen Landesteile, oie von Wasserstraßen nicht berührt werden, notwendig. Das aber, fuhr der Minister fort, gebe ich zu, daß Meinnnngsverschisdenheiten darüber bestehen können, welch« Bahnen vom verkeyrspolitischen Standpunkte zunächst zu bauen sind. Ich gestehe zu, daß die Bahn jedes Abgeordneten die allerwichtigste »st (Heiterkeit), und daß er das Recht hat, zu verlangen, daß die Regierung das anerkennt. (Erneute Heiterkeit.) Hauptsächlich ist das jetzige System der Haupt-, Neben- und Kleinbahnen durchaus nicht abgeschlossen. Es läßt sich gar nicht sagen, wie es sich in Zu kunft entwickeln wird. Vielleicht werden di« Wahlkreise, deren Vertreter jetzt mit den Kleinbahnen so unzufrieden sind, noch ein mal froh sem, wenn auf ihren Bahnen statt der schwerfälligen Vollbahnen leichtfüßige Motore verkehren, vielleicht auf Flach- schienen oder ganz ohne Schienen. (Große Heiterkeit.) Ich er innere nur an die Entwicklung der elektrischen Schnellbahnen, deren Zukunft noch gar nicht zu übersehen ist. Vielleicht wer den auch die Jnterurvanen-Bahnen (Heiterkeit), die nur den Ver kehr zwischen zwei verkehrsreichen Städten vermitteln, z. B. zwischen Frannnrt und Wiesbaden, noch eine große Zukunft haben. Der Minister berechnete dann noch, daß hier nicht we niger als 2600 Kilometer Bahnen mit einem Kostenaufwande von rund 3 Milliarden Mark verlangt worden seien. (Große Heiterkeit.) Er lege großen Wert auf eine beschleunigte Erledigung in der Budgetkommission, da die beiden Verstaatlichungsvorlagen vor dem 1. Juli verabschiedet sein müßten. Die Vorlage wurde der Budgctkommission überwiesen. Der Präsident s<Aug vor, die Beratung Dienstag, den 7. Juni, wieder aufzunehmen. Er habe ursprünglich nur beabsichtigt, bis zum 31. Mai Ferien zu machen, wolle aber den Kommissionen einige Tage Zeit geben. Hieran knüpfte sich eine längere Geschäftsordnungsoebatte, m der von Rednern der Linken gewünscht wurde, daß, früheren Beschlüssen des Seniorenkonvents entsprechend, die Sitzungen erst am 14. Juni wieder ausgenommen würden. Schließlich aber blieb es beim Vorschläge des Präsidenten. Berlin. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde die Mitteilung des Präsidenten des Reichstags vom 5. Mai 1904 über den Reichstagsbeichiuß zu dem Bericht der Reicks- schuldenkommission vom 3. März 1904 den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Die Vorlage betr. eine Mitteilung über die Ver- öffentlichnng wissenschaftlicher Reiseergebnisse auS Anlaß des Besuchs des Botanischen Gartens in Bnitenzorg auf Java wurde zur Kenntnis genommen. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Kommission zur Reform des Strafprozesses nahm ihre Verhandlungen gestern wieder auf und setzte die Beratung des Abschnittes über die Abgrenzung der sachlichen Zuständigkeit der Gerichte fort. Man hofft, die erste Lesung im Juli zu Ende zu führen, so daß im Herbst die zweite Lesung beginnen könnte. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser empfing heute den schwedisch-norwegischen Gesandten Grafen Taube zwecks Ueber- reichung des norwegischen Löwenordens. Berlin. (Priv.-Tel.) Der „Post" zufolge ist der Stand der Handclsvertragsverhandlungen mit Rußland beute noch derselbe wie vor einigen Monaten, als die russischen Delegierten nach Petersburg zurückkehrten. Die Initiative zur Wiederaufnahme der Verhandlungen stehe jetzt Rußland zu, da , bei der damaligen Unterbrechung der Besprechungen festgesetzi i worden war, daß derer» Fortsetzung in Petersburg auf Emladnug der russischen Regierung stattfinden sollte. Berlin, dlmtliches Wahlergebnis. Bei der am 13. d. M. stattgehabten Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise IV, Regierungsbezirk Frankfurt (Oder), Frankfurt - Leons, wurde» 26033 gültige Stimmen abgegeben. Davon erhielt der Rechts anwalt Basfermann-Mannheim (nat.-lib.) 11747, 'Schriftsteller Dr. Braun-Wilmersdorf bei Berlin (Soz.) 11407, Ge neralmajor z. D. v. Jagwih-Biognitz-Charlottcnburg (Wirtschaftliche Verein.) 2872, zersplittert 7 Stimmen. Es bat demnach Stichwahl statt zufinden zwischen Bassermann und Dr. Braun. Berlin. (Priv.-Tel.) Eine beute hier stattgefundene Versammlung grwerblicherBerbändehatdie Begründung einer freien Vereinigung von wirtschaftlichen bezw Arbeitgeber verbände» beschlossen, welche die ans eine Gesamtorganisation der Arbeitgeber gerichteten Bestrebungen unterstützen wird, indem sie iür ihre Mitglieder einen gemeinsamen Kartellvertraa mit der HauvrsteNe deutscher Arbeitgeberverbände abzuichließen sucht. Die vorläufige Geichästsiübruna ist dem Gesnmtverbande deutscher Metallindustrieller überlraarn worden. Leipzig. (Priv.-Tel.) Der für heute angesaote AuSstand der Leipziger Rabitzputzer ist vermieden worben. Bremerhaven. Die Deutsch-Ostafrika-Linie in Hamburg, deren Reichsdampfer „Kurfürst" vor kurzem gestrandet und ver loren gegangen ist, bat, um ihren Betrieb vollständig aufrecht zu erhalten, den hier seeklar liegenden Lloyddampfer z" angekauft. ,/öln. (Priv.-Tel.) Der StraßenbahnerouSstand in Krefeld ist. zu usigunsten der Ausständigen beendet. qxz »N»iz8ou,«»u. §,8 : »Sllgyrs 0SZI -Isiyeg yossS ssS 'oaqr-^
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