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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192202206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-20
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1922
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itrr in syndl- FÄrÄQnÄsr Ist «Us beste Seiko sseuderteHuWn sd i Mr »um Bezüge des täglich erscheinend. Meiaer Tageblattes werd, von allen Postanstalten, von den ZeitungSlriigern und von der Geschäitsstelle, Goethestr. btt, angenommen. Der BeznaspreiS auf Mar» 1622 ein- schließlick Bringerlohn beträgt Mark 11.—. Karle Köpfe. Aoman von Maria Gerbrandt. 00 ,«vo m aller Welt kann Thiel» stecke»?' rief er, mit dem Kuß« stampfend. Harry zuckte die Achseln. RntkowSN, der eben mit seinem schweren Fuhrwerk hrraugekonnnen war, hielt in einiger Entfernung an und berichtet« indem gewohnten gedrückten To», mehr z« Harry alt zu dem Gutsherrn sich wendend, daß »r den Herrn Verwalter vor einem Weilchen mit Fräulein Baumann Hütte spazieren gehen sehen. Lee Lohn für sein« Auskunft war «in« nicht unberechtigte, ober maßlos heftige Strafpredigt, daß er «S hab, so spät werden lassen. Demütig saß er, den Zügel in der Hand, auf den, «inen Pferd und ließ «» immer später werden — di« «in ans den Hof lenkende« Kabriolet ihm Erlösung und sreie Abfahrt verschaffte. Harry eilte selbst herbet, um den Manges anHosbedie- «ung nicht so auffällig werden zu lassen. Herr von Kaminski und Herr von Stantz, die in dem Kabriolet saßen, wurden auch sogleich durch den GiitSherrn in Beschlag genommen, der st», trotz seiner nicht ganz «nnierklichen Gereiztbeit. lieben«- würdig begrüßte. Eben, al« st« die Trepp» erstiegen hatten und tn« Han« treten wollten, erschien der gesucht« Berwalter plötzlich auf dem Hofe und trat zögernd ü, de» Lichtkrrt« der Laternen. »Tinen Augenblick!' sprach Herr von Lestenheim, zurück bleibend. »Bitte legen die Herren nur gefälligst ab. — Ach, da tst ja Wilhelm schon. — Ich habe hier nur «in Wört chen-' Die beiden baten, sich nicht stören zu lasten. La« Behagen de« bevorstehenden Spielabend« hatte sichtlich tn» vorau« schon auf ihr« Laune gewirkt. Lachend und,niteinander plau dernd ließen st» sich von Wilhelm di« Ueberkleider abnehmen «»d achtet«, nicht «her auf ihren Eastsreund draußen, al« bi« seine Stimme tn zügelloser Helligkeit an ihr Ohr schlug. Sie verstnmmte» plötzlich, - »Der Herr Lerwalt«?' fragt« Herr von Swick, vordem Tuuneau stehend, halblaut mtr »in«m Blick a«f Wilhelm. Lieser besaht« durch «in Bei,kn LI» «e^Mchlm »»«drück» tirieu tonst rraaaeder unter Nmktlinven remr.Ndtnnm» perstlnkii^e stkakaen baden. Di« Prell», die fste derartig» Arbeiten »»meist ae- fordert werd»», lotsen den Verdacht anNt»Ia»n, daß dt» ttir di» Arbeiten benötiaten Materialien nicht aut rechtmäßigem Weg« erworben sind. Der Auftraggeber läuft also Gefahr, sich der Hehlerei sckmldia »« macken, »in Veraeben, da« be kanntlich nicht mit Geldstrafe, sondern mit Geiänani« ae- ahndet wird. Hehlerei kann unter Umständen als erwirken anaenommen werden, wenn der Bnftraaaeber den »Um ständen nach annebmen muß'. Laß da« Material im Hin blick auf die abhängige Stell»»« dr« dir Arbeit verrichten- den Arbeiters und die Preisfordernna au« trüber Quell« stammt. Auch darauf mutz mit Nachdruck binaewlesen wer den, Latz der Anitraageber bei eintretenden Unfällen dem koaenannten »Pfuscher' eine Unfallrent« zu zahlen vervstich. tet werden kann. Er setzt sich also der>Gefakr recht hoher und lanafriftiaer, vielleicht lebenSlänalicher Rrntenzabluna an«. Alle diese Gefahren sind von ihm genommen, wenn der Auftraggeber sich an eingesessene, »inen ordentlichen Ge- schäftSbrtrieb sübrrnde Gewerbetreibende wendet. Auch die Gewerkschaften mißbilligen auf« schärfste derartige Tätigkeit, weil sie das Unsoziale, da« darin liegt, längst erkannt haben, In vielen Lobntarifen, z. B. anck in Frankfurt a. Main, befindet sich die Bestimmung, datz Arbeitgeber und Gewerk schaft ibren ganzen Ginflntz dahingehend geltend zu macken haben, derartige bernstiche Nebenarbeit auch während der UrlaubSzett auSzusckalten. Die Berücksichtigung derartiger Arbeiter bei Vergebung von Aufträgen ist also nicht »ur für den besonders schwer leidenden Handwerkerstand ein großer Schaden, sondern auch für die Allgemeinheit und vor allem sehr ost auch für denfenigen, der bei Vergebung von Arbeiten an solche Arbeiter und Gehilfen geldlichen Vorteil zu erzielen hofft. Deshalb sollte keiner, der handwerklich« Leistungen zu vergeben bat, diese den sogenannten .Pfuschern' übertragen, sondern dem soliden und legitimen Handwerker. Wo aber derartige Fälle zur Kenntnis gelangen, sollte fol gende« im allgemeinen Interesse beachtet werden: Sofortige Meldung an da« Finanzamt unter Angabe de« Namens de« Auftraggeber«, damit di« Steuerhinter ziehung verhindert werden kann, sofortige Benachrichtigung auch der Berufsgenoffenschaft zwecks Feststellung der Unfall- verbiitungSvorichriften und zweck« Einziehung de« Unfall versicherungsbetrages vom Auftraggeber, endlich auch An zeige an die Behörden in den Fällen, in denen begründeter Äerdacht nicht einwandfreien Erwerbs des Material« besteht. m» NatwendfakeU »diemver Beratung bet der gefeßslcken Meaelnna tecknlfck wirtschaftlicher Fragen durch unabhängige Sachverständige hlngewiesen wird. An d«r Eingabe wird de« «» berenausg etührt: Der unabhängige an Lieferungen nicht Interessiert» beratende yngenieur «st In erster Linie dazu berufenen Ler Läsnna Lerartigee Sraa«, mitzuarbeiten. Er braucht keinerlei Rücksicht zu nehmen, »l, e« die Brr- treter von Fabrikatian«firmen tun und tun' müssen. Da nBkrein« über aaa» DeEcklanL «rstreut sind, stößt ihre Mitwirkung auch bei Len zukünftigen Bezirks« Wirtsckaft«rät»n auf keinerlei Schwierigkeiten. E« ist im Interesse de« Allgemeinwohl« dringend geboten, w«nn sich < die berufenen Organ« unserer Volksvertretung in vorkom menden Fällen derartiger unabhängiger Sachverständig« bedienen. Vergarbeiterffreik ig «Slebm. Dl« Eisleben lehnten den Vorschlag Ler Mant..„ katS-A.-«., die Streitigkeiten dem Schiedsgericht zu unter breiten, ab. Der Streik hat Sonnabend nachmittag be gonnen. Eva» Krassin angeblich in Berlin «nwtkht hat. Die Pariser Moraenblätter melden, e« sei Krassin in verlin gelungen, einen Vertragsentwurf mit zwei Großbanken für einen sehr groben Warenkredit zugunsten Rußland« ab»«- schließen. Auch mit der Direktion der A. E. G. und mlk den Siemens-Schuckert Werken hätten Verhandlungen ftatd gefunden. SlnSretse de» Rirfendampfer« »Tav Uoloai»'. Be- reit« vor dem Krieg« batte di« Hamburg-Amerika-Liaie einen Gcknelldampferdienst nach Südamerika mit den Dampfern dr« «Cap'-Tvv eingerichtet. Dtesen Verkehr ver sahen die Dampfer »Cap Trafalgar' und »Cap Polonio. Im Kriege ging dann »Eap Trafalgar' al« Hilfskreuzer unter. »Eap Polonio' aber fiel in die Hände der Eng länder. Bor einigen Monaten kaust« ibn nun die Hamburg- Amerika Linie zurück, ließ ihn gründlich Überholen und stellte da« schöne Schiss jetzt in den neu wieder eingerichteten südamerikanische» SchnrNdampferdienst ein. Am 16. Februar - bat der Dampfer den Hamburger Hafen anf der Ausreise mit zahlreichen Kajvtpaffagieren »nm ersten Mal« al« größtes deutsche« Hand»l«schiff verlassrn. — »Cap Polonio ist 22000 Brutto-Regifterton« groß, SOS Meter lang, 22 Meter breit, seine Maschinen indizieren 20800 Pferds kräfte und verleiben ihm «ine Geschwindigkeit von 19'/, Knoten. Er bat Raum kür 400 Passagier« erster - Klasse, 180 zweiter, 110 dritter Klaffe und etwa 1000 Zwischrndecker. Schwimmbad, Turnhalle, Winter garten, Gewächshaus, Salon« für verschiedene Zwecke, Bäder »sw. sind vorhanden. . Di« Mörder ErzbrrgerS nicht in Ungarn? Die Polizei in Budapest veröffentlicht die Erklärung, datz die Nachricht Berliner Blätter, wonach die Mörder Erz- bergers in Budapest weilen und unter dem Schutz der er wachenden Ungarn stehen sollen, jeder Grundlage entbehrt. Italien. Die Kabinettkrise. Mit Rücksicht auf da« Ergebnis der Abstimmung in der Kammer hat das Kabinett be schlossen, dem König seinen Rücktritt anzubieten. Der König empfing Sonnabend vormittag Boselli, de Nicola und Salandra, Sonnabend nachmittag wollte er die Vize- ' Präsidenten des Senats und der Kammer und den frühere» Ministerpräsidenten Orlando empfangen. Krankreich. Die Abnahme der französische» Geburtenziffer. Wie traurig Frankreichs Zukunft in der BevolkerungSfrage ist, zeigen die neuesten Zahlen, die Schober in der »Deutschen ' Medizinischen Wochenschrift" ansübrt. Eine Anzahl von Departements entvölkert sich langsam, so Ger« bet den >. Pyrenäen, so Calvados und Man« in der Normandie. Die beiden letzteren Bezirke haben in weniger al« einem Jahrhundert weit über 100000 Seelen verloren. ISIS hatte Frankreich schon die geringste Geburtenziffer unter allen zivilisierten Nationen. Während der jährliche Geburten- ' Überschuß bei uns damals auf 1000 Einwohner 12—15 be trug, belief er sich in Frankreich nur auf 1. Die Geburteil- zahl, die 1913 noch 745000 betrug, war im Jahre 1918 auf 450000 hcruntergegangen, während die Sterbeziffer IN diesem Jahre mehr al« doppelt so viel betrug. Nun haben 7 sich zwar im Jab" 1919 20 die Geburten in Frankreich ' wieder dem bescheidenen Stand von 1913 genähert, aber dieses ist der groben Zahl von Eheschließungen zuzuschreiben, die doppelt so viel betrug wie vor dem Kriege, »so ist dies« Zunahme der Geburtenziffer »ur ein« scheinbare und bereits wieder abgenommen. l nicht darauf schließen, daß sie dem ersten WirtschastSbeamten I galten. Aber setzt nahm der da« Wort, wer hatte doch einmal g«. sagt, datz der Mensch von beinah« kriechend« Bescheidenheit sei? O, Du himmlische Gütei Dem gutmütigen Kamt»«« zitterten ordentlich vor Aufregung die Hände, al« er sich di« paar Strähnen seines dünne» Haare« von hinterwärts Über den Kopf bürstet«. «Wal» e» den gnädigen Herrn angehe, wenn er mit Fräu lein Baumann gesehen worden sei ? Ob er vielleicht neidisch sei? ES sei ja freilich bekannt, daß st« di« Einzig« sei, bei der »S gewissen Herren nicht geglückt —' »SchurkeI' — da« Wort zischend hervorgestoßen — bann ein Geräusch. Die beide» in dem ruuden Eutre« warst» stch «inen Blick zu. Wilhelm war nach dem Hintergrund ver- schwunden und öffnet« ziemlich hörbar dt« Thür-um Sa lon. In diesem Moment trat Herr von Leffenbeim ein, toten bleich, rötliche Flecke im Gesicht. Erst im Salon, «in paar Minuten später, fiel es ihm «in, zu fragen, warum denn Herr von Westerwick «richt mitgekom- meir sei. — Odtr ob man ihn noch erwarten dürfe. »Die« wohl nicht,' sprach Herr von KaminSki verlegen. — »Heute nicht,' korrigierte er schnell, da Leffenheim befremdet aufblickte. »Später — noch recht oft, hoffentlich l' .Hoffentlich?' fragt« Herr von Leffenheim. — KaminSki sah Herr von Stantz an, als wolle er sagen: »Nun, sprich Dul' Sie saßen um den Svieliisch, an dem st« so viel« gemüt lich» Stu,»den zngrbracht. Sehr vorsichtig, sehr verbindlich entledigt« Her» von Stantz sich jetzt seines Auftrage«. Herr von Westerwick bedauere ungemein, daß sein Sohn sich ge stern in wahrscheinlich angeheitertem Zustand« zu einigen unbedachten Aeutzermigen habe hinreißeu lasten, di» »r nach- tn jugendlichem Eigensinn nicht habe zuritckuehmen wol len. Franz von Westerwick bedaur« «S ebenfalls. Gr sei bereit, dies Herrn Udo gegenüber zu bestätigen; hoffentlich verzichte er dann auf «eiter» Eennginmig, di« ihm im anderen Falle zu gewähren er sich natürlich nicht weigere, klber ob Herr von Lessen Heu» «ich» auch de« Ansicht sei-- gleich ihm selbst und ^lzstirw Freunds Kaonu-K — l' alt« Kameraden, wie st« all« »er Sanvanwe an der »refielSdor'er v-tro-e Mäbeend »in von Krsselsdork '»mmende« und «in nack Bnrak fahren- de« Pferdegeschirr fick beaegneten, kam ein Automobil von Dresden und wollte zwischen den beiden Wagen bindurch- kabren. Auf der glatten Straße kam dabei da« Auto mit dem Hinterteil ins Mutschen nnd stieß mit aller Wuckt an den Magen de« Fleiickermeister« Scharfe au« Limback. Der Wagen wurde in den Straßengraben geworfen und stark beschädigt, während dt« beiden ledig gewordenen Pferde scheuten und in der Richtung nach Wilsdruff davon- tagten, wo sie endlich am Babnbof aufgebaltrn wurden. Der Kutscher wurde vom Wagen geschleudert und erlitt schwere Beinverletzungeu, während die Auto-Jnsassen mit dem Schrecken davonkamen. Glauchau. Die Stadtverordneten nahmen da« Angebot de« BürgerbnndeS auf Gewährung eine« Dar lehn« von 480000 Mk. für Wohnungsbanten an. )( Klingenthal. Bei der gestrigen Stadtverord- «etenwahl wurden gewählt: sieben Mebrbelt«sozialisten, drei Unabhängige, ein Veomtenvertreter und acht Bürger lich«, so datz nun elf Sozialisten acht Bürgerlichen gegen überstehen. (Vordem 11/7.) Rochlitz. Eine schwere Bluttat bat sich am Freitag abend in Pürsten ereignet. Dort wurde in der neunten Stunde die Fra» de« Masckinenbändler« Lebmann y»f dem Lose von zwei Männern überfallen und durch Revolver- icküjst lebensgefährlich verletzt. Der auf Hilferufe berbei- «ilend« Ehemann wurde erschossen. Di« Täter entkamen in der Dunkelheit. Planens. V. Ein« folgenschwere Balgerei leisteten fick zwei junge Burschen, indem der eine de» anderen in «ine Schaufensterscheibe von Teils Hotel warf und diese zertrümmerte. Wert: 20000 Mk. Der unvorsichtig« Barsch« wurde ermittelt. * » « Worbis. In der Thüringer Christbaumschmuck- und Wattenfabrik Gevr. Weinrick A.-G. entstand gegen Abend ein Schadenfeuer. ES brannten das große Lagerhaus nnd die Arbeitsräume. Material und fertige Fabrikate boten dem Feuer reiche Nahrung. Zur Isolierung sind die Fabrikgebäude mit feuerfesten Betondecken gebaut, so daß der Brand von der unteren Etage ferngebalten werden konnte. Auch dieNackbargrbäude wurden gerettet. Unglück licherweise haben sich aber der Kaufmann Michaelis und der Packer Börner nicht ins Freie retten können. Ihre ver kohlten Leichen wurden noch am Abend unter den Trümmern gefunden. Vermutlich hat Börner dem Michaelis zu Hilfe kommen wollen. In dem starken Rauche werden dann beide die Besinnung verloren haben oder erstickt sein. Jena. In ein« fatale Lage ist ein Gastwirt geraten, der dieser Tage in seinem Saale eine größere Festlichkeit abbielt und aus einem städtischen Betriebe Klappstühle ent liehen batte. Die frischgestrichenen Stühle waren noch nicht völlig trocken! Zu spät wurde entdeckt, daß sich das wunder schöne Goldgelb auf der Kleidung der Gäste verewigt hatte. Der unglückliche Wirt ist in Heller Verzweiflung, wie er für di« vielen Hosen und Kleider Ersatz schaffen soll. MMnWk Mit »M MiMmr» WWrW. Di« wenigen Derdienstmöalichkeiten, die dem Hand werker in der gegenwärtigen schlechten Geschäftszeit geblie ben find. werden durch die nebenberufliche Tätigkeit eines Teil« der Arbeitnehmer zu einem nicht unbeträchtlichen Teile vermindert. Die Klage hört nicht auf, daß die Arbeit nehmer die ihnen durch die Einführung des Achtstunden tages verbleibende freie Zeit nicht der Muße widmen, son dern Arbeiten kleineren und größeren UmfaugeS für die Kundschaft ihrer Arbeitgeber für eigene Rechnung über nehmen. Dadurch vermindert sich der Beschäftigungsgrad der Gewerbetreibenden ständig und zwingt die Arbeitgeber zu Entlassungen und Betriebseinschränkungen. Die neben beruflich« Arbeit dieser Arbeiter wirkt also in hohem Matze unsozial, weil sie den eigenen Arbeitskollegen den Verdienst nimmt. Der vollbeschäftigte, nach Tarif entlohnte Arbeiter bindert durch sein« sogenannte »Pfuscharbeit' den Arbeit geber daran, andere beschäftigungslose Arbeiter einzustellen, und zwingt dadurch seine arbeitslosen Kollege», sich weiter mit unzulänglicherArbeitSlosenuntrrstützung durchzuschlagen. Der Anreiz für das Publikum, seine Aufträge an die soge nannten »Pfuscher' zu vergeben, statt sich an eingesessene, leistungsfähig« Geschäfte zu wenden, liegt zum großen Teil im Unterschied der PreiSfordrrung. Der »Pfuscher' kann natürlich billiger arbeiten. Er befreit sich von der Zahlung jeglicher steuerlicher Verpflichtung. Die erheblichen Leistungen für Gewerbe-, Umsatzsteuer u. dergl. hat er nicht zu entrichten. Er schädigt also Reich und Gemeinde um diese Beträge, und semr Auftraggeber unterstützen ihn darin und begünstigen dadurch seine Steuerhinterziehung. Aber die Vergebung von Arbeiten an sogenannte »Pfuscher" kann für den Auf- Tnsiesneschichte. Deutsche» Reich. Bekämpfung der sanitäre» Gefahren in Osteuropa. Wie da« Völkerbuudssrkretariat mitteilt, hat die französische Regierung den Präsidenten des Völkerbundes ersucht, in Warschau eine europäische Konferenz zur Bekämpfung der sanitären Gefahren in Osteuropa cinzubernfen, an der alle Staaten, die sich für diese Frage interessieren, durch Fach- , leute ihres Gesundheitswesens vertrete» sein sollen. Stutz dem besetzten Gebiet. Bekanntlich waren Ende vorigen Jahres vom Kriegsgericht Aachen eine Anzahl früherer Offizier« des Regiments Vogel von Falkenstein wegen angeblicher Teilnahme an einer RegimentSfcier zu schweren Gefängnis- und hohen Geldstrafen verurteilt worden. Nunmehr sind sämtliche zwanzig Verurteilten auf Grund eine- Gnadengesuches, das durch den ReichSkommiffar für die besetzten rheinischen Gebiete dem belgischen Oder- kommissar überreicht worden war. mit Wirkung vom 26. Januar ab aus dem Gefängnis entlassen und begnadigt worden. — Den Vemühungen des Reickskommissars für die rheinischen besetzten Gebiete ist es gelungen, durch das Ent gegenkommen der Rbeinlandkommission die Aufhebung de- Ausweisungsbefehls gegen die Führer Kifsel, Krieges und Schräg aus Speyer vom 9. April ab zu erwirken. Die Genannten waren im vorigen Jahre wegen Teilnahme an einer Veranstaltung des deutschen JugendbündeS im unbe setzten Gebiete aus dem besetzten rheinischen Gebiete aus gewiesen worden. Der Verein Beratender Ingenieur« e. V. (VBJ.) Berlin-Lichtrrfetde, hat au den vorl. Reichswirtschaftsrat und die Parteioorstände eine Eingabe gerichtet, in der auf j wären, machten sie da«^i«dlichH'unddieUäte?spielrm «tn wenig Vorsehung für di« Söhne. Der Gutsherr ging mit seiner gewohnten Artigkeit daraus «i» und erkundigte sich nur nach dein ungefähren Inhalt der gefallenen Aenßerttngen; sein, Brauen zuckte», al« «r erfuhr, baß «L sich ui» Ihn gehandelt. Dann gab man di« Karten. »Harra muß uni an« der No» helfen i' sprach Herr von Leffenheim. Eben «rar der Genannt« «in. .Du kommst wie gerufen,' bemerkte der Pater und wie« auf den leeren vierten Sitz; sein« Hand zittert« noch merb »ich. Harry versucht« «inen Blick mit ihm z« tanschen r ad« de» Gutsherr ignoriert« dar» Etwa« zerstreut und stiller als sonst» setzt» stch Harry nieder. »Um Verzeihung, mein» Herrschasten,' sprach er,.und e« flackert« tn seine» Augen, wlewohl er «st wenige Glaser g» trunken. .Mir «nrd« heut« gemeldet, daß «S zu Unruhen tu der Schänke gekommen wär«. Udo tn seinem jugendlicher Gif« hat stch «S, wie Ich höre, nicht nehmen lasten, stwer htm zureiten. Nehmen Sie «» Übel, wenn ich mich, «tioaß beunrnhtgt, al» beispiellos schlechter Wirt erweis« und «in» halb« Stnnde beurlaub«? GS ist doch vielleicht bester, ich seh« tn eigen« Person nach.' ,vb« selbstverständlich!' riesen bi» Herren wi» au« ei nem Mund«. .Wie komme« mit, wenn St« gestalten l' Harry «hod sich rasch. »Der Wagen der Herren tst nun «lngesahrm und noch nickt au«aespannt.' sagt« er. .vh/ß macht« Here von Leflmheim, .wie kommt da«?' Sie starrten «inand« an. Umsonst »ersuchte Harry tn dto» sm hochmütigen Zügen zu lesen. ^fch saud dm Reitknecht nicht,' entgegnet«« langsam. 28. Kapitel. Al« Ido ein Pferd gefordert, war ihm d« Gedanke an den doppelten Vorteil durch den Kopf gefahren, den « da durch «tu« aufgeregten Meng» gegenüber hatte, während er ' dem Dorf« zusprengt», sah « bereit« «in. daß di« DunstlhAt ihn um dm «inen bring« würde so vielleicht «tudruckSooll« sprechen zu können. iiölM
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