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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 29.06.1921
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210629010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921062901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921062901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-29
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l. Iahrg«»». At «N«»»ch, 2». T«M 1«N. «r^mqch^, »»rnsW^ch« Ikrr Nb D«Wgs.«edShr L.'SA? ,»°'A .. <dk 1 k«IÜp» a? mi» breit» A»U» 2 <v. Skis izamili»n«»»»igrv, Aiieest»" unirr «»NFklKtN-uökkntz. St»»»n- ». SI»o<»ni««-marU. I l»alN«v> Sln. ». DrrkSnsr 25-"^ DorpiqkvUil»» Inul ^ ^ I Tarff. Au«»»rl.Nuflrüq« q»q. gfv-rvu-dexilü. SinzrlprrindHoradrnddlillr-APs. 8chns0»<«unq und 1>aupIq»s<d!>fi«N»k»: M«ri»»ssr«ssr 28/^O. Drintc » Derlng von LIr»?ch » AelchardI In Drerdrn. P"Nfg»r>-.-g7-»Io 106S Dr»,br». ««chdru» nur »8 »«Mich» 2nM«u>ngnd« <.Drr,dn» Si-chr.") «ulSsscs. — Unverlnns«» SchrMitü»» worden nicht nustxmotzrl. Bor -em Frie-enszustan- mit Amerika. Einigung zwischen Senat un- Aepräsentantenhaus. Eigner Drahtbericht der „Dresdn. Nachrichten".« Washington. 28. Juni. Tie Rührei der republikanischen Partei im amerikanischen Kongress hoffen, dass der ,> r je den szu stand zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland a in l. I u l i eintretcn werde. Senator Lodge kehrte nach Wasliingion zurück, um mit den Führern der ccpnblikantschen Partei den Ret'räsentankenliauses neue Verhandlungen einzuleiten. Man wünscht, das, zuerst die Differenzen zwischen den Republikanern geschlichtet werden, .'he die Verhandlungen mit den Demokraten begonnen "erden. Verschiedene Kvinproinissanträge zwischen Senat und Repräsentantenhaus liegen vor. Am meisten spricht man non einer Verschmelzung der Resolutionen Knox und Porter. Tie neue Resolution wird wahrschein lich auf dem Anträge Porters gutgebaut sein, der den Friedens-,,,stand mit Tcutschland ansspricin. während in der Resolution Kuox nur von einer Aufhebung des Kriegs zustandes die Rede ist. Washington. 27. Juni. Einer Reuter Meldung zufolge erklärten die repiibltlaniichei, Führer. daß ein Abkom men über die miteinander koiiturrierenden Entschlief,„ngen Knvx und Porter bezüglich der Beendigung des Krieges mit Deutschland und Oesterreich erzielt worden sei. — „Elsieagv Tribüne" bestätigt, das; beide Häuser des Kongresses z» einer Verständigung gelangt seien. Der Völkerbund und die TNandatsfroge. London. 28. Hnni. Ans eine Anfrage teilte Llond George mit. dass der jetzt in Genf tagende Rat des Völkerbundes angesichts der -Haltung der Vereinigten Staaten in der Mandatssrage eine Konferenz zwischen den Mandatarmächten und den Vereinigten Staaten vor- geschlagcn habe. HP. T. B i Dr» Wirth über die Sanktionen unb Oberschlesien. Wie». 28. Juni. .Reichskanzler Tr. Vi r th erklärte dem Berliner Vertreter der ,/Renen freien Presse" in einer ilidterre-nng: Staatsmänner und Presse der Entente haben in 'er letzten Heit mehrfach ausgesprochen, das, sie die Erhal tung d e r Demokratie in Deutschland wünschen. Das lässt erkennen, das, sic die deutschen Berhältnisse richtig be urteilen. Tas demokratische Tcutschland, ans dem die gegen wärtige Regierung hervvrgegangeii ist. strebt einen ehr lichen und wirklichen Frieden an. Es tu. »m dieses Mel zu err-eichen, bereil, schwere Opier aus sich zu nehme». Aber unsere ehemalige» Gegner sollten an der Lösung einer Frage mithelfen, die vielleicht die gewaltigste ist, die ein Volk je mals auf sich genommen bat. Tas erste, was die Mächte der Entente tun inüfttcu, wäre die A »shcbnna der Sank tionen. Sie Italien, seit Deutschland das Ultimatum an genommen hat, keinerlei Begründung mehr und wenn in Frankreich geglaubt werde, das, diese Sanktionen ein . !wa-ngs«nttel sind, »in Deutschland dauernd »iitcr Trink zu halten und es zur Erfüllung der von ihm übernommenen Einigung im englischen Bergarbeiierstreik? London, 28. Juni. Tie BcrgwcrkSbcsitzer nnd die Bergarbeiter haben ein «orlänsiaes Abkommen abgeschloffen, wonach die Arbeit am l. Juli wieder onsgcuommen wird. lieber die Frage des RegvernngszuichusseS ist auicheinend noch leine Einigung erfolgt, wie aus folgender 'Vieldting kernorgSht: London, 27. Juni. »Reutermeldnnq.i Die Konferenz der Bergmcrksbesitzer und der Bergarbeiter mit Lloyd George, die um M Uhr abends znsammengctreten war, vertagte sich »m Mitternacht, da'keine Vereinbarung über die Beisteuer der Regierung zu den Bergarbeiterlöhnen erreicht war. Lloyd George erklärte, er muffe sich mit dem Kabinett beraten. kW. T. B.« Englischer Deutschenhaß. London. 28. Juni. In Grimsvy an der englischen Ost- tii'tc kam es zu schweren k'lnSschrcituiigen, als ein Kauf mann Fische, die er aus dem Fang eines deutschen Fisch- dampsers erworben hatte, znm Verkauf stellte. Tic Schan- scnstcr des .Kaufmanns wurden von Fischern zer trümmert. Nachher zogen die Demonstrierenden auch zum deutschen Fischdaiiipser, dessen Fang sic ins Wasser warfen. Tie deutsche Flagge wurde vom Maste gerissen. Als die Ruhestörer versuchten, eine rote Flagge ans dem Schisse zu hissen, wurden sie von der Ortspolizei zerstreut. Vormarsch Kemals aus Konslantinopel. «Von unserem Sonderberichterstatter.» Jürich. 28. Juni. Wie -ie Attioner Agent», be richtet. habe« kemolistische »nd bolschewistische Seestreit- kräste ein Bombardement der türkischen Küstengreuzen jwischrn Kvnskantiuvpel nnd Zinope begonnen. E'ne Heeresgruppe de» Armee Kemai - Paschas hat den Vor marsch auf » o u st a n t i n o p e l «»getreten. Basel, 28. Juni. Wie die römische „Epoea" ans Kon- slantinopel berichtet, ivird versichert, das, der Sultan An stalten lreise, K v n scg n t i n opel zn verlasse», dg man stündlich die Ankunft .Kcinal Paicki-as erwarte!, der sich ,um türkischen Staatsvbcrhanptc z» proklamieren be absichtigt. Paris, 27. ,luiic. l-Hgvas.i stiaöi Meldungen Kon- stanti'wplcr Blätter ist die erste bol'cheivisttsme Armee an der tnrkiichen Grenze konzentriert. Sie ist durch zahlreiche Miiustmouen »nd Dartaren verstärk«. Tic türki schen Truppen hätte» Befehl erhalten, den Tnrchmarich der Lowiet-Armec «ach 'Anatolien zu verhindern. «W. L. B.j Perpsttchtting-n zu notigen, so kann rö> auch dieser Anssassuvg nicht beipflkchten. Deutschlands ehrlicher Wille bedarf keiner Nötigung. Die Sanktionen erschweren das Er- snllnngswerl. weil sie Arbeit und Verkehr behindern und täglich neue Verwirrungen schaffen. Fm Rheinland« tana eine Fabrik ihre Erzeugnisse nicht vom linttu aus das rechte ttier schaffen, ohne das, Zollschranken zu passieren und komplizierte Manipulationen vorznnehme» sind. Tie Sanktionen wirken wie eine Wunde am deutschen Wt rt i cha s t s k ö r pe r. deren Schmerz sich jeden 'Augen blick fühlbar macht. Wer Leifmngen der deutt'ören Arbrils- krasp erwartet, bars nicht solche Wunden osfen halte». Ebenso ist es dringend nötig, das, die o be r i ch l e s i s ch c F rage eine Lösung findet, die den gereichten Ansprüchen Deutsch landS. die sich aus das Ergebnis der Volksabstimmung gründen, gemäf, iss. Die oberkchlesische Frage ist mein- als eine deutsche Frage. Sie ist eine enropainbe Herzfraae, möchte ich sagen, nnd es -geht >,'<>» au, sic als eine Bagaieile zu behandeln. Reichskabinetl und Steuervorlaaen. Berlin, 28. Firn,. Das stleichskabinett hat gestern weiteren neue» Steuervorlagen zugeslimml. Es gelangten zur 21 nnahme im Kabinett die Entwürfe ans 25prvzcittige Erhöhung des Bvrseniiii'.'gtzstempels. Erl, olinng der Juäcrslencr und die allgemeine Erhöhung der Be steuerung der Dabaifabrikaie. Die -eulsch-sranzösischen Verhandlungen in Paris. ssiigiicr Drabtbe richt der „DrcSdn. :>k a ch r i ch t > ii".> Paris. 28. Jnni. -Heute beginnen in Paris die Ver handlungen zwischen den französischen und öenischen Sach verständigen üoer das Reparationsproblem. Lonchcur wird die Obersührung der Verhandlungen Vorbehalten sein. ES wird, wie das „Journal" meldet, aus ich Neulich über die sinanzielle und technische Arbeit dcS Wiederansbanes ge sprochen werden. Fedc politische oder diplvmatiiche Ervrtc- rnng >oll ausgeschlossen sein. Den Deutschen werden ins besondere folgende Fragen vvrgelegt werden: 'Wer wird Lieferant sein: das Deutsche Reich oder die Privat- indnstrie? Welche Garantien können für die Durchführung der geschlossenen Verträge gegeben werden/ Welche Zah lungsbedingungen werden ausgestellt? — Was die letzte Frage betrittst, io sei behauptet worden, dass damit die Re varationckoinmissivn eines ihrer Rechte beraubt werde, weil nur sie die .chlllunasweiie zu bestimmen habe. Dies sei tedoch ein Frrttim 'Artikel m des Londoner AbtommcnS sagt darüber, bat, reine der alliierten Mächte verhindert werden könnte, mir Deukchland Verhandlungen einznleitcn. 'Natürlich werden alle Alliierten über de» Gang der Ver handlungen nitterrichter werden. Tie Italiener glauben, dass Frankreich mit Dcnttchland ein 'Abkommen über die Metallindustrie ab'chliessen werde, worunter die italienische Metallindustrie z» leiden hätte. Diese Furch: fei unbegrün det. ES werde weder die Frage von Oberschlenen, noch die der teiliveise» oder vöstiaen Anttrehuyg der Sanktionen auch nur gestrettk werden. Der Regierungswechsel in Italien. lSigver Drahiberi», der „DreSdn. NachrtSiev'.l Rom. 28. Fintt. Das Miiiistcrinm «tziolitti ist zurück- gekreten, weil die gestrige Mehrheit zu schwach war und unter Ablehnung der Aiissenpolilik durch inncrpolitstche stiücksichre» zilstandc gekommen is«. Giolitn wird nanreiulich von den Rcck'tsparteien gedrängt, ein neues 'Mi nisterium zn. bilden, da kein anderer Staatsmann gleich ihm Ansehen und Erfahrungen besitzt, die inneren Schmie rigkeiten zu beherrschen. Jedoch erklärte sich Gjvlitki grundsätzlich gegen alle Umbildungen und ist amlS m ü d e. Es ist ziveisclliast, ob «Äolittt dem allgemeinen Tränaen nachgibt und die Neubildung übernimm!. Französisch-englische Arieile. Paris, 28. Juni. Dein „Journal" wird anS Rom ge meldet, dass man von einem Kabinett N icola, dem gegen wärtigen Kammerpräsidenten, spricht, ebenso von einer Koalition der Sozialisten und der Populär! mit Mcda als Ministerpräsidenten. Aber der .Kandidat, der am meisten in Gunst steht, sei Giolittisetb st. Ter gewesene Minister präsident würde ein vollständig neues .Kabinett bilden. In diesem Falle würde MarouiS Salvagv-Raggi, der frühere Botschafter i» Paris, Ausseiiminister werden. Dieser ist gegenwärtig erster italienischer Delegierter in der Rcvara- tionSkommrssion, eine Stellung, die dem Grasen Sforza an- vcrtraut werden würde. Ter „Matin" nnd das „Petit Journal" zeigen sich über den Sturz Giolittis besonders be unruhigt. Ter „Matin" knüpft an einen Artikel des Blattes „Tc-p-'-che" an, das er als durchaus dentschsrenndlich be zeichnet. Ta dieses Blatt den Sturz des Grafen Ssorza begriists. behauptet der „Matin", dass man sich über die .Koalition, die den Fall des gegenwärtigen Kabinetts zustande brachte, ausserordentlich b e n n r n I, i g t zeigen müsse. London, 2!-. Fniii. „Tailn Telegraph" mreibt: Ter Rücktritt des Kabinetts Gjolitti ist in gegenwärtiger Heit ein Ereignis von- inigemöhnlicher Bedeutung. Tie lin n'!jeden!.eii des italienischen Pgrlameitts sei zurück- ziisnhreil ans die Verzichtleisttmg Sforzgs in der 'Adria »nd Adalig iriid ans seine Unterstützung de» pol- n ische n 'A n s p r n cli e in O b c r > cli l c s i c „ trotz der Er regung im itglienischen Volte inselge der italienischen 'Ver luste in Obe Schlesien. Nt an insissc abivarten, ob der Nach svlger Ssorzas nicht versucht sein werde, eine türkisch italienische Politik auszugeben zugunsten einer Politik, die eine Entente im Osten zugunsten Grnssbritannienc, Fla ItcnS und Grieche, iand-'» oorsieht. «W. T. B.i Rom, 27. Juni. Tie K onferenz von P n r t o r o s c ist auf den 19. Jvli »ersch 'ben norden. iW. T Bi Politik und Logik! 'Ans 'Anstichen der französischen Regierung ist die Strasstiche des Generalleutnants a. T. Stenge, und de: Majors a. T. Erniins wegen .Kriegsverbrechc», inr dir der -Haiipterhnndlimgstermin vom Reichsgericht bereits für den Ist. Fnni seskgesetzi war, ans den 29. Juni verschoben worden. 'Ans gleichen, Grunde der Prozess gegen Oberleut nant Laute vom 2b. Juni anf den 7. Juli! Nachdem die Entente gerade in letzter Hei, der oenstchen Regierung eine abinbUiche Verichleppung der Leipziger Prozesse verschiedcitt lia, vorgeworsen hatte, ist sie setz, ieibn der Urheber weiterer Verzögerungen. Es ist intereffgnt, sich bei dieser Gelegenheit nochmals die einzelnen Aenssernngcn der enreiuistischen Politrler über den Beginn und die Durchführung der Leipziger Prozesse ei,«ich vor 'Augen zn halten. Man wird ans diesen Aensse rnngen klar die Univgik und Unansrichtigkcir erkennen können, mi, der jene Vorwürfe absichtlicher Verichleppung ooraebracht wurden. Ebenso auch der Versuch der Entente klar ersichtlich wird, auch die Kriegsvcrbrecherfrage nach Kräften für ihre besonderen politischen Hwecke anszu- >ch lacht en. Am 18. Februar tt)2l erklärte der englische General« siaalsailivaU Sir Gordo» -Hewart ans eine 'Anfrage im Unterhaus, dass bis dahin der deutschen Regierung der Vor wurf der Verschleppung nicht gemacht werden könne. 'Am ü. März 1921 bereits il t Tage später!» erinnert der britische Ministerpräsident Llond George in einer seiner Reden anlässlich der Londoner Verhandlungen an die Ver letzung des 'Vertrages in bezug ans .... die Bestraf,ni» der Kriegsbe sch uld > gt en. Am 7. März 1921 lreicn die Sanktionen in Kraft. ' Am 17. März 1921 lagt der französische Mini sie rpräMeiU Vriand in der französischen Kammer, „es sei nicht schwer nachznweiscn. dass >» der Frage der Bestrafung der Kriegs« beschuldigten .... Temschland die Bestimmungen des Ver trages nicht cingelratten habe." „die Sanktionen könnten erst aufgehoben werden, wenn die Fragen der Kriegsschulden, der 'Abrüstung nnd der Kriegsverbrecher vorher erledigt wären!" Am 19. März 1921 führt der englische Generalstaats- nnwalt — im Widerspruch zu seiner Angabe vom 18. Februar 1921 — im Unterhaus folgendes ans: „Deutschland habe iv zwei wichtige» Fragen, in denen der „Kriegsverbrecher" und der Evtwassnnng seine Versprechungen nicht erfüllt und ausserdem hätte Deutschland leine genügenden 'Anstrengun gen gemacht, um zn einer Regetnng z» gelangen .... Es sec nicht nur das Reck!, sondern auch die Pflicht der Alliier ten, die Erfüllung des Vertrages zn erznnngcn und Deutsch land klar zn machen, dass sie unbedingt entichossc» seien, alle Massnahmen zu ergreifen, nm eine getreue Erfüllung des Vertrages zu cuvirteu." 'Am 2«. März 1921 crivider, der englische Generalstaats anivatt aus eine Anträge des Abgeordneten Sir Frcderik -Hall, „dass die Nictubeniasting der deiuscten Kriegsverbrecher durw die deutsche Regierung einer der Gründe war, weshalb die Sanktionen angewcndet wurden." und er fügte hinzu: „Er lönnc nicht sagen, wann die Untersuchungen vor sich .'eben würden, cr könne dem -Haitte aber Mitteilen, dass es sehr schwierig gewesen sei, die englischen H e u g e n zn ia m m e l n n n d u überreden, n a , h L e ipzi g z n s a h r e n." tNnd lrvtzdem iverden die Sani tioncn verhängt!! Noch Ende 'April >921 wurden i» En Hand neue Hengen vernommen, die bisher der deutschen Regierung gar nicht namhaft gemacht waren. Am ä. 'Mai 1921 begründet Lloyd George im Unterhaus das an Tentschiand übermittelte Ultimatum n. a. mit svlgcn den Ausführungen: „Ter nächste Punkt, in dem Deutschland seine Vcrpflichtnngen nicht erfüllt hat. bet,iss! die Kriegs beschuldigte» -Hier ist die Lage ganz unbefriedigend. aus dem einen oder anderen Grunde haben die Deitt-. schen -en Schriftwechsel verzögert und in die Lauge gezogen." 'Am :'-9. Mai 192l antwortete wieder Briand ans eine Anfrage des Senators Venvit, ob nach 'Annahme des Uln matnms die Sanktionen ansgehoben Iverden: ./stein! Vor läufig ist lein Grund dazu vvrhanden. Die Sanlnvncn werden erst dann anshören, wenn Tcutschland Beweise seines guten Willens gegeben hat." Und gleich darauf stellt die französische Regierung das eingangs erwähnt« Verlangen ans Verlegung der ersten, aus französischen Anklagen beruhenden Prozesse aus einen späteren Termin, nachdem das deittscbe Reichsgericht bereits den Termin a n v e r g u m t und damit seinen f esten Willen bewiesen hatte, die Prozesse nach bestem Können schnellstens zu Ende ,u führen. Aus 'Vorstehendem ergibt sich: Tie Sanktionen Etzen n. a. auch deshalb ein, weil die Kricasbeschuldiglenirage von Deutschland angeblich absichtlich m richieppt wird: sie dauern sork, weil angeblich noch keine Besserung cingerreken in. -- Und wodurch wird iene Beschleunigung so erschwert? Mau erinnere sich dgran, dass Italien. Rumänien und Serbien überhaupt noch kein Belastungsmaterial gesandt haben, Frankreich nur sehr mangelhastes nnd auch dieses erst zn spät! Man denke daran, das, Frankreich der Anregung der deci'schcn Regierung, mehrere rechnüch« Fragen diese, Pro zesse zwecks 'chnellerer Erledigung in mündlichen Verhand lungen zn klare», nicht staitgegeben hat! Plan beachte, dass noch in, letzten Moment in England neues Belastnngs material gesammelt wird, dessen Ansinitzniig bei den Pro zesse» ge'vroeri wurde! lind man sragi sich vergebens, we>che Logic dien immerhin interessante Viel'«,.iglest der Aittchannngen beding! har, und wird unwillkürlich an die Behandlung der Frage des Wiederaufbaues der zerstörten Gebiete erinnert. -Hier wie dort fortgesetzt der Schrei nach Wiedergittnwchnng. aber allen ent'prcchenden deutschen Ver suchen werden immer neue Schwierigkeiten entgegengesetzt. Oder sollic die Enieitte ans so gusserordciiilich wirkst me Propaganda und Druckmittel zur Rechtfertigung des famo se» Friedcusnertraces und zur Begründung ihrer fortge setzten neuen Wüuiche „iclu v.rachteu wolle»? lind mau deiiil an das Geständnis -es „TempS" »em 19. Mac-, >9:!!: „Das Leipziger Perfahr«.« ist für uns nicht nur ein Prozessverfahren, es ist für uns eine Politik!" -
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