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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915020401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915020401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-04
- Monat1915-02
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1915
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- ru - Ha«», wie ft« t-re« So-« nun nannte. war kein leicht z» »t«-e»»L«r Eharakter. und «S war bei Lisa nicht ohne knner« Kämpf« t« diesen Javren a». gegangen. Nur schwer hatte sie die Grenze finden könne», wo die Mutterliebe anfängt. Egoismus zu werden. Solange daS Sind klein war. hatte e» ausschließ lich ihr gehört mit all seinen Gedanken, mit all den manchmal so seltsam wider sprechenden Regungen seiner kleinen Seele. In dem Matze aber, wie der Junge heranwuchS. bäumte er sich aus gegen die allzugrvtze mütterliche Fürsorge. Schon frühzeitig regte sich sein männlicher Stolz, der sich zuerst darin Huberte, datz er sich energisch dagegen sträubte, von der Mutter oder der alten Wärterin von der Schule abgeholt zu werde». Dan» merkte Lisa, datz es ihm unangenehm war. wenn sie ihn in Gegenwart dritter Personen kützte. Da unterlieft sie e». aber sie hatte die Empfindung, al» hätte daS Leben mit seinen Ansprüchen ihr schon einen Teil ihre» StndeS geraubt. Dabet war dem Knaben bei aller Gutmütigkeit ein ausgesprochener Hoch- mut eigen. Er hatte dieselbe Art, die Augenlider halb zu senken und verächtlich iiber das hinwegzubltcken. was ihm nicht patzte, wie sei» verstorbener Vater. Als er noch kleiner war. sah er auf die Kinder herab, die weniger gut gekleidet waren wie er. Später ging sein Hochmut andere Wege, da verachtete er die. die weniger wußten und verstanden wie er. Sein Ehrgeiz trieb ihn. stets der Erste in der Schule zu sein. DaS fiel ihm leicht, da er ein ungemein scharfes Auf- saffungsvermögen besaß. Da merkte Lisa denn auch bald, datz eS mit ihrer Nachhilfe bei den Schularbeiten nicht mehr ging. ES hätte ihr wohl Freude gemacht, mit ihrem Jungen gemeinsam fortzuschreiten, und sie hätte eS vielleicht auch fertiggevracht, aber dazu mutzte sie selbst erst lernen, sich den Lehrstoff zu eigen machen, und sie verstand manches im Augenblick nicht so schnell wie er. Da fing sie dann zuweilen solch sonderbar staunenden Blick des Knaben auf. Er, der bisher zu der Mutter wie zu einem höheren Wesen ausgesehen, das alles wissen, alles verstehen mutzte, konnte nicht begreifen, datz eö auch für sie eine Grenze gab. Nach langem, hartem Kampf mit sich selbst entschloß Lisa sich, einen Lehrer kür Hans anzunehmen. ES war nicht leicht für sie: wieder wurde ihr etwas, das ihr innere Gemeinschaft mit ihrem Kinde gegeben hatte, genommen. Doch es diente zu seinem Besten, da bezwanq sie sich. Mit grober Vorsicht wühlte sie einen angehenden jungen Theologen, der nun täglich ins Haus kam. um mit Hans zu arbeiten. Karl Frenze» war et» stiller, ernsthafter junger Mensch. Ser trotz seiner Jugend de- Leben- Not schon reichlich gekostet hatte. Da er beinahe völlig mittellos war. bedeuteten diese gut- bezahlten Privatstunden für ihn eine große Hilfe, und er war der jungen Frau dankbar, zumal sie ihm mit feinem Taktgefühl auch sonst mancherlei Gutes tat. Der junge Frenzen verstand den verwöhnten Knaben vorzüglich zu nehmen, so daß nur selten eine Differenz zwischen ihm und seinem Schüler entstand, bet welcher der Starrsinn Hans', den die Mutter -war gedämpft, aber nicht ganz hatte unterdrücken können, zum Vorschein kam. Das waren Lisas bitterste Stunden, weil sie sich dann fast machtlos fühlte der überkommenen Erbschaft deö Vaters gegenüber, und seufzend mutzte sie sich gestehen, daß alle Mutterliebe die feste, strenge Hand des BaterS nicht zu ersetzen vermag. Erich wäre vielleicht der Einzige gewesen, der Liesen starren Trotz seines Sohnes hätte bändigen können. Ganz weiß wurde das Gesicht beS Knaben bei solchen Anfällen, die dunkle» Augen erhielten einen metallischen Glanz und sein Körper richtete sich starr auf. In solchen Sekunden hätte er sich lieber totschlagen lasten, als nachzugeben, und jedeSmal war Lisa aufS neue entsetzt und kannte ihr eigen Fleisch und Blut kaum wieder. Was konnte cs helfen, daß der Knabe weich wie Wachs wurde und nicht aufhörte, zu schmeicheln und zu bitten, wenn der Anfall vorüber war! Dann sah er sein Unrecht ein. gelobte Besserung, und nahm willig jede Strafe auf sich, die man ihm diktierte. Aber bei dem nächsten Anlaß wiederholte sich dieselbe Ge- schichte, und Lisa zitterte vor Anast, datz dieser furchtbare Trotz ihm noch einmal im Leben bitter schaden würde, denn immer war sie ja nicht an seiner Seite, um die Folgen seines Tuns von ihm abzuwenden. Auch in der Schule batte dieser jähe Trotz ihm schon empfindliche Strafen »«gezogen. Schließlich aber sah man Sem sonst so vortrefflichen Schüler schon «avcheS nach und drückte immer wieder ein Auge zu. Die Schule war aber nicht das Leben. Jetzt aber, wo HanS älter und vernünftiger wurde, kamen diese Szenen z« Lisa- unsäglicher Erleichterung seltener vor. Nicht wenig trug dazu der gute Einfluß bei, den der junge Privatlehrer auf den Knaben ansiibte. Immer - 11» - wieder hielt ihm Frenzen vor. welch tiefe« Schürer» er seiner Mutter bereitete, wenn er sich so gehe« lieft. Geist« Mutter aber ging HanS über alle» ... -r war jetzt vierzehn Jahr« alt. ein schlanker, großer, hübscher Jung« mit dunklem, lockigem Haar und lebhaft blickende» Augen, dem dte Leute wohlwollend nachsahen. wenn er am Arm« seiner Mutter, die Ntchtetngewethte stets für «tue ältere Schwester hielten, über die Straße ging. Daß seine Mutter beute »och so schlank, so jung und schön war, bildete des Knaben grützte» Stolz. I» der Tat sah man Lisa ihre bretunbbrettzia Jahr, nicht an. Vielleicht batte gerade da» ruhige, stille Leben ihre Jugendfrisch« erhalten. Noch war ihr Haar reich und lockig, ihr Teint frisch und die Gestalt schlank und ebenmäßig. Ueber ihrer ganzen Erscheinung aber lag «in Hauch stiller vor- nehmheit und ein Schatten jener leisen Wehmut, die verriet, datz da» Lebe» ihr viel schuldig geblieben war. Wohl hatte «» nicht an Männern gesehlt, dt« dt« schöne, junge Witwe, dt« zudem ein grobes vermögen besaß, gern ihr eigen genannt hätten. Meisten» genügte e». datz Lisa Ne über ihre wahre vermögen», läge aufklärte, sie zum freiwilligen Rücktritt zu bewegen. Kam aber jemand, der sic wirklich um ihrer eigenen Person willen begehrte und nicht nach dem Geld« fragte, so erklärte sie fest und bestimmt, datz sie niemals wieder heiraten würde. Und nicht einmal Ueterwindung kostete e» sie, ihr »Nein" auszusprechrn. Jede»- mal aber mutzte sie in solchem Falle an Rolf denken, der immer noch einsam seinen Lebensweg ging, der sie nicht vergessen konnte, und sie fühlte tief in ihrem Inner» ein leises Brennen, ein stilles Sehnen. Seit HanS alt genug geworden war. um mit sehenden Augen um sich zu blicken, machte eS fast den Eindruck, als wache er eifersüchtig über seine Mutter. Sobald er sah. daß sich irgend jemand länger mit ihr unterhielt, als ihm gut schien, drängte er sich dazwischen. Und einmal, als es sich darum handelte, datz Lisa mit einer befreundeten Familie eine Autopartie unternehmen wollte, an welcher ein junger Mann, der auch in Lisas HauS verkehrte, mit teilnahm, kam de» Knaben ganze Heftigkeit zum Vorschein. Im ersten Augenblick war Lisa starr, wie der Knabe sie mit leibenschaft- ltche« Bitte» bestürmte, nicht mttzufahren. Zuerst lachte sie ihn au», erschrak dann aber heftig, als sie den Ausdruck seine» Gesicht» gewahrte. Trotzdem hielt sie eS für ihre Pflicht, nicht nachzugeben, um so mehr, als sie sich den Grund seines Verhaltens nicht zu erklären vermochte. Da lies er einfach aus dem Zimmer und schlotz sich «in. Al» Lisa zurückkehrt«, erwartete Frenzen sie. um ihr mitzuteilen, baß er am Nachmittage vergebens dagewesen sei. um mit HanS zu arbeiten. Derselbe set immer noch eingeschlossen und weigere sich, aus seinem Zimmer herauszukommen. Schon den ganzen Nachmittag hatte Lisa in lebhafter Unruhe verbracht. Nun fuhr sie heftig auf und wollte sogleich zu ihrem Sohne eilen, doch der junge Mann hielt sie zurück. Er war immer ein wenig besangen, wenn er mit der Mutter seines Schülers sprach, und auch jetzt zeigte sein gute», aber un- schönes Gesicht mit den stark vortretenden Backenknochen einen verlegenen Ausdruck. »Ich habe Sie nicht erwartet, gnädige Frau, um Hast» anzuklage« und Ihnen Aerger zu bereiten. Sie hätten die Sache auch morgen noch früh genug erfahren, aber — eS ist etwa- anderes, etwas, das mich beunruhigt. Als ich vorhin an der Tür von Hans' Zimmer war, hörte ich ihn weinen, und daS — ich meine — das ist so befremdlich. Es ist fast, als ob er krank würde, oder aber — al» ob er einen grobe» Kummer hätte, und da. mein« ich, datz man eS am besten in Güte..." Er brach ab und rieb sich verlegen dte Hände, wo» er immer tat, wen« er nicht recht wußte, was er sagen sollte. Lisa schwieg einen Augenblick. Sie hatte ihr Jackett abgelegt und Hut und Autoschleier vom Kopse genommen. Sonderbare Gedanken bewegten sie, bi» ihr plötzlich, einem Blitzstrahl gleich, die Erleuchtung kam. Sie mutzte fast lächeln. Jetzt wutzte sie eS. Hans war eifersüchtig. Fast beglückt, eine Erklärung für daS sonderbare Verhalten ihres Sohnes gesunden zu haben, reichte sie dem Theologen, der sie immer noch halb fragend, halb ängstlich ansah. die Hand. „Ich danke Ihnen für Ihre Mitteilung. Herr Frenzen. Kommen St« morgen wie gewöhnlich, und Sie sollen sehen, daß Hans dann wieder ganz ver nünftig ist, der fügsamste Junge von der Welt." Der junge Mann blickte sie erstaunt an. Sonst war sie immer so heftig erregt, wenn sie von dem Eigensinn ihres Sohnes hörte, und nun diese Zuversicht. Aber er schwieg und ging. Lächelnd sah Lisa ihm nach: dann ging sie zu ihres Sohnes Zimmer und klopfte. Aber erst, als sie energisch Einlaß begehrte, wurde der Schlüffe! zögernd herumgedreht. Hans aber wich sofort wieder in das Mercedes Sckukgesellschakl m. d. kl. 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