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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011204013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901120401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-04
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1901
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Lerirgrgebllbn ^r«-U-. tot VI«U » 8«d»ni»,n>. »«, mck» aut to> «d" »vten«,-k»««»; '-"tLMLL'""" - LkL.«LLr—' p»r,l»r»«t«»t»I,»: ,««i «i. u und «L ro«. Leleira»».«»rette: Rachrtch»«, »»«»d,» ?r*t8«N»»«se««r»n » tto^rUniiet ! INI». R^«»>»L klL 4^ 4^«. StßrMei 1856 N»ei,»I««>^, «5. »!»>«»«»> -a„ OI»svs^»«I«L», ^»v»o«. DossVL^t». tzinroivorUnut I»r»-»«>«»n, -zstmmttt 2. Hauvt-Ge'ck>ü>lsltel!e M«r»e„str. MMe. Lolllm vIpI» « ltttt«. III z,-n««,r ^unnaEii. «»Vl« ^okrttzruiuk von II«^r«w- uock I»ni»^i»l»«'>»«"»» im KNencbnoronnedztt von ? llvlürlod LLüleLe'8 Uv., Uv1t1ner8tr. 13. x^r«»r'.-rvKr»r»s Qi«»«»rßs fiänlrrcdeii ^ L6nl«ttok Sioti«. K tl»kltak«r»ai V 8trllv«rtrL«sv L § ,r»"«u^Nie"' I > golrdrLllä-. liefdrsillt-'' >' Üvtwslervl ' I» «'»«> ^ »4 I»eetlV>InitIMi-»ee iI I..I» !.<->«>. ^ k., *» .Julius ^itliücklirli ß - ^o> IS, pure. o. I. Ot, HeleiicliliinN-dexenxtiiiKle;: kür On«, «lakkr. lucbt, I'vtrolsuiu, Rsrron. ^ MV 'VTubtsr-I-oäöHoML lv ?eI1sii2lliÄite1 ^ IiSäsrs0Di>M. gk-ö88tv ^U8^LKI neu kingslk-offenkf Vsinlei-^LSk'v um! ssgüsi-likki tivi .Iv»t W'I,vI»lI au» rinol, -4«e -s I-eLsi^LLisn "MN rs.'t, siiM. lM's lAilLN. fl?» «hnieit-l' Elster Tag der Zolldebatie. Hosnachrichlc». Falscher Luxus, Tuinlchrerprüslina. ^vd«eD»D4V» vpttllkt. Neivrnleibrn. Gerichtsverhandlungen. 'Muthmaistiche Witterung: Veiäilveilich. Mittwoch, 4. Te;eml»er NNU. Dcr ^olldebatte erster Tag. Der erste Tag der Beratung deS neuen ZolltarisentwnrsS im Reichs«»« bat mi« «einem glatten »nd ruhigen Veilnuir D>e,enigen nicht aus il>rc Rechnung gebracht, die mit altem Fieber der Er wartung sich aus .Sensationen" im grasten Stile geiaht gemacht batten. Nicht einmal die Anweienl>eit»zister der Abgeordneten entsprach der inneipolitiichen Tragweite de? beißen und erbitterten KompleS. der unvermeidlich zwischen freunden und Gegner» deS Schubes der nationalen Arbeit alsbald entbrennen wird; waren doch nur knapp andeitbalb Hundei» Abgeordnete zu Beginn der Sitzung zur Dielte. Die ginne parlamerriariiche Lage stand eben »och zu iebr unter dem Eindrücke eines AnimaricheS vor dem Geiecht. der sich in schwuler Grivsttrrstille vollzog ?kur einmal dichte ei» Voneitiger Debutr auS ichwerrm Geichiitz aus dem Heer lager der Rechte» ans. als brr konservative Redner. Gras Schwerin- Löwitz dir ernste »nd gemessene Erklärung abgab: -Die in dem Enlwuri vorgeichlagrne Erhöhung genügt »n« nicht: >vir bebalten rin» vor. Anträge ans weitere Erhöhung der londwirililchaitlichen .»solle rinzubringen. Wir werden ans solchen Aendeiungen belieben müssen, wenn anders der Taris sür uns annehmbar sein soll.' st» den Reihen der Sozialdemokraten wurde eS ob dieies erste» Atneichrns von .stampslust aui Seite» der schrchMneriichen Mebr- heit lehr lebendig und ihre Borboiie» begannen bereits mit ein zelnen Alaimichüssen zu erwidern, als die Bertagung deü HauieS rrlleS wettere Grvlüirkel abichnitt und den vartanrentaiitchc» Trnoprn noch eine letzte Rast vor der EntscheidungSichlachl gewährte. Te» Mittelpunkt deS Tage- bildeten die Erklärungen de? mit glänzender Suite erschienenen Reichskanzlers Grate» Büiow zur 2ache. wenn auch sie allerdings in keiner Weise eine Nebrrraichung brachte» oder gar etwa- Sensationelles an sich hatten. Als lüngst in de, Rressr die Berichte über den parlamenlariichen Abend beim Reichasanzler dir Runde machten, wurde u. A angedeutet, das; Gras Bnlow sich in seinen Gesprächen über die handclSvolitiichen fragen sehr zurückhaltend geäuszert habe, weil er irineAuSsührungrn ans de» Reichstag mit .elementarer" Gewalt wirken lassen wolle. Aon dieser anget'lich beabsichtigten .elementaren" Wirkung ist nichts n Waren gewesen, indessen mns; gleich hiiungekügt werden, das; in einer solchen ssesislellung »ach keiner Richtung ein Borwnrs gegen den Rerchslanzler enllzalten »I. ES war wohl nur der llebereiier irenndlicher Zedern, der eS io darrustellrn suchie. als würden die Anslassunaen des slieichSkanzlrrS vor veriammellem Haute etwa nach Art einer Bombe einichlagen. Thalsächllch gehört eS schlecht- loeg zu den Unmöglichkeiten, übe» eine Sache, die. wie der Zoll- tarik. schon Monate lang in der Presse und m Polks- und Partei- beriammlnngen nach alten Richlungr» der Windrose ausgiebig erörtert ivoiden ist. noch irgend welche neuen Gesichtspunkte bei- znbringen. und da auch die Stellung der Regierung zur Neu regelung unirrer handelspolitiichen Beziehungen im Wesentlichen ani Grund der in der Srssentlichkeit ergangenen halbamt lichen sluiidgebungk» bereits bekan»! war. so durste man sich per- i iinitiger Weite keiner höhere» wirthtchastSpotilitchen Ssscnbarnngr» vom öiegiernngSIiiche ans mehr verleben. Immerhin verdient die überaus geschickte Art der Grnpvining der Hnnptpnnkte, wie sic Gras Bülow in meiiierbailer Betkätigung des Grundiatzrs. das; «kürze des Witzes Würze ist. in seiner einleitenden Rede gegeben hat. die vollste Anerkennung. Nicht minder briiällig ist die warm- berzige und kräftige Ar! zu begrünen, wie sich der Reichskanzler zu Gunsten der berechtigten Isorderringen der ^andwirthichast aus gesprochen Kat. die er anSdiücklich mrhrsach als in erster Linie ichutzbrdnrsiig riklärte. WaS nber im ganzen Lande überall, wo patriotische Herzen schlagen, ganz besonders lebhatte Znstimmiing und mächtigen Widerhall wecken wird. daS ist die energische »nd unzweideutige Abieriigung. mit welcher der Reichskanzler jene Elemente bedachte, die eS sich bisher angelkgen sein liehen, in wüidelviesier Weiie um die Hilie des Auslands gegen die eigene Regierung zum Zwecke der Durchkreuzung einer zielbewnhten nationalen Schutzzollvoiilik zu betteln, und die sich in diesem Be- 'liebrn irder, auch der bescheidensten Rücksicht aus die nationale Selbstachtung entkleideten. Diesen Leuten bot der Reichskanzler ein scharfes ..Hno« ego! ' zugerusen, das ibnen wobl nachhaltig genna in den Obren klingen dürste, um sie wenigstens letzt im Reichstage zu einiger Vorsicht in der Bethätignng ihrer anti- nationalen Gesinnung zn mahnen. Es ist ein schönes, ein wahres, rin echt patriotisches Wort, da» da von den Lippen deS Reichskanzlers gegangen ist: .Wir werden unsere Bcratbungen vor den Ohren des Auslands zu fuhren haben. Lassen Sie uns nicht vergessen, dah wir dem Auslande gegenüber nur dann stark und geschlossen austrrtrn können, wenn aus Reden und Beschlüssen immer und überall der Gedanke an daS Gesammtwohl. der nationale Gedanke hervorleuchtet!" Der laute, anbaltende Beifall, der diesen vaterländischen Avvell des Reichskanzler- krönte, bewies, welchen kleien Eindruck er bei der gelammten schutzzöllnnltchen Mehrheit erzielt halte. Im böheren nationalen Interesse wäre freilich zu wünschen, dah die Wirkung sich nicht aus die kreise der nationalen Mehrheit beschränkte, 'andern auch den besseren Thell der Freihändler veranlahte, ihren k«pf für sich allein au-»ofechten und aus die kompromittirende Mithilfe deS Auslands »nd der vatcrlandSlvien Sozialdemokratie endlich zu verzichten. Wie widersinnig tür die Freihändler insbesondere daS Bündnih mit der Sozialdemokratie ist, grebt ihnen dir .ffreiizzriluiig" zu bedenke», indem sie schreib«: „An genommen. waS »ns allerdings gänzlich auSgeichlosien ericheint, das; in dieiem Ikampie wirklich, wen» auch nur vorüber gehend, die sreisinnig-sirihäirdlrrische Koalition siegen sollte. WaS dann? Wäre ei» Ministerium denkbar, das aus Vertretern deS bewegliche» GrohkavitalS und des internationalen Proletariats besteht? Wäre eS möalich. dah ein solches Ministe rium auch nur einige Woche» hindurch treitrhen könnte? Würde nicht nach eriochlencm Siege unter den sreibändlerinh sozialdemo kratischen Kamzögrnvssen alsbald ein ernstliches Zerwüisnih mit schroffste; Gegnerschail anSbrechen und die Verbündcic» wieder trenne» müssen? So lange eü sich sozusagen m» eine Taktik deS ttmilurzrS handelt, um eine Anireiznng zu Hah und Ver achtung. um rin Verhetzen deS Volles gegen die Groh- griindbesrtzer »nd Junker, io tauge werden die Sozial demokraten den Frribändier» nril Vergnüaen HeereSivlge leisten. Denn dabei machen die Sozialdemokraten die beste» Geschäfte' sie betördern ihre Agitation, nützen ihrer Snche und bereiten einen Umsturz vor. anscheinend einen solchen, wie ihn die Freihändler wollen, in Wirklichkeit einen Umsturz, wie ihn die Sozialdemokraten schon lange herkeiwünichrn. Nicht sreihändie- riicbe Zwecke beiolgeir die Sozialdemokraten, sondern revolutionäre Mit den Freihändlern känrvie» sie nur deshalb zniammen. wett die ireikändlernche Agtratlon für die Sozialdemokratie ein- .Art Vorspann ist " Ini Allgemeinen liegen die Verhältnisse derartig, dah das Eerrirum mit dem überwiegenden Thcile der Konservativen und der Nationalliberalen tn den Vvvchlägen des Regierunaseirtwiirss die wüiiichenswerthc mittlere Linie erblicke», ani der sich nalmgemäh ein Ausgleich der verschiedenartigen Interessen hatte» muh. Tie nalioiinlliderale Partei insbesondere bat noch unmittelbar vor de, Erössnung der partamenlnriichcn Debatte ilire Stellung zu dem Zolllmiseiitwurs ganz im Sinne des Grasen Bülow seilgelegl. Sämmtlicbe Vertreter der »ationalliberaic» Industne, speziell der Grohindnilrie, innrrbalb der Fraktion baben »ach einer partci- oisiziöir» Mitlbeiluna nachdrücklich sür die Nvihweiidigkeit ver stärkte,r Schutzes der landwiilhichaitlZchen Erzeugnisse durch Zoll- erbölnrnge» sich ausgesprochen und ebenst, der Forlsiihrnng igng> siistigrr Handelsverträge die Zustimmnng bclzuidet. Auch wird die Fraktion geschlossen sür die Verwehung der Vorlage n» eine besondere Kommtisiv» cintrrien TnS Eentrum ist seiner ganzen Zuiammemeyung nach ani die Einbaltnng eines Mittel wegS angewreien. Soweit dir Konicrvaliven in Frage kommen, wird von nignrheiterlicher Leite gesi'sientstch der Meinizng Vorschnl' geleistet. nIS ob die sogenannte „c: >.» agrarische Unterströmung' eine „bedeutende Stärkung" erighren habe »nd dadurch die Ans sichte» ans eine Verständigung geringer geworden leien. Das riinrmk aber durchaus nicht, vielmehr ist nur der freihändirriiche Wunsch der Vater de? Gedankens. In so kritöche» Zeitläuften dnii nicht jedes tcharic Wo», das im augenblicklichen Unmnib gesprochen wird, aus die Goldwaage gelegt werden. M»n wird deshalb wohl nicht fehl geben, wenn nian deni Zolltarii- entwnrs in seiner Behandlung durch die konservative Partei ein günstiges Horoikop stellt »nd die znveisichlliche Erwartung hegt, bah die rechte Seite des HanstS nicht die schwere nationale Per airtworttrna ans sich laden weide, die mit einer Abiehnnng des ganzen Entwurfs blos a»S dem Grunde, weil er nicht bir änherste Grenze der landwirlhichaslliche» Wümchr erreicht, nngveljclhait verbunden wäre. In der Beilrränkung zeigt sich erst der Meiner auch in der Politik, und dah sich die Mebrheiispaiteieir in Sachen des ZolllarisS aus daS praktisch Erreichbare beichrätcken, gehört zn den Forderungen der Lnge. die das Grsgmmlwohi gebieterisch an die Vertreter der Nation stellt. Neueste Drafftmcldunften ».», Z Dezember fÄlackits cmaetirnve Devet lre» vettnden sick« Leite 1.» Berlin. sPriv.-Tel.l Reichstag. DaS Ha»S, der BundcSrathStijch »nd die Tribüne» sind nnedcr stark besetzt Das Andenken des verstorbenen Abgeordnete» M ü l I c r - V ch a u >n - bürg wird durch Erhebe» von den Plätzen geehrt. — Die erste Veraiyung der Z o I l« a r i s v v r l» a c wird lorlgesetzl Staats sekretär Gras PosadowSkv : Während der Arbeiten an dieser Zolltarisretorm überkam mich osl das Gefühl, mit welchem Man gel an ernster Sachlichkeit dieses große Werk so vielfach in der Oessentlrchieit krilistrt worden ist. Ich selbst bin bei den Vor- arbeiten nur das auSsührurde Organ deS Auswärtigen Amtes ge wesen. Schon der frühere Staatssekretär v. Marschall Kat die Nothwendrgkeit einer Reform unseres autonomen Tarifs betont. Jederzeit war es daS Auswärtige Amt, ivclches die Ueberzenguiig vertrat, dah unser bisheriger Tarts für die neuen Verhandlungen mit dem AuSlandc nicht auSrciche. und dah es dazu des neuen In struments eines verbesserten autonomen Tarifs bedürfe: auch darüber war man sich früher einig, dah cs der Mitarbeit jach- verständiger Männer bedürfe. Ich muh nun dem wirthschaftlichen AuSschuh angesichts der vielen Angrinc. die man gegen ihn ge richtet hnt, sagen, dah er mit anerkcnnenswerther «gchlichknl. Ruhe »nd Unparteilichkeit gearbeitet hat. fZivischenrusc bei den Sozialdemokraten: „Unparteilichkeit?" und Lachen s Sie kennen ja doch die Verhandlungen im wirthschasilichen Ausschüsse nicht: ich muh daS doch besser wissen. Der Staatssekretär geht sodann auf Elazelhchten ei», so auch auf die Frage deS Qucbrachozolles Er meist »ach. das; die Auslosung grvtzer brS jetzt in unzereui Tor, vorhandener Sammeipoiikione» in viele Einzelnummern keines wegs eine biohe bnreaukratische Passion ;ei: andere Staalei haben in ihre» Tarifen nie! mehr Nummern, als mir i» unseren bisherigen Taris. Die alte» Saminelpositionen erklären den Ein blick in die Tragweite bei den neuen VertragSverhandluugen An der passiven Handelsbilanz, wie mir sie haben, kann inchl Anno>. genommc» werden, denn eine passive Handelsbilanz rsi nur der Beweis, dah unsere Industrie so stark entwickelt ist. um viele Roh stoffe aus dein Auslände beziehen zu uiiissen. Aber gerade anet »» Zusaminenbaiige damit brauchen mir in unserem Tarif em umfangreiche Auslösung innerer Saiinnelpositioiien nr viele Detail' fiosilioiieii. um nicht gezwungen zu sein, wenn wir einem Verlrags- staate bei irgend welchem Detail eine Konzession machen, dieselbe Vergünstigung anderen meisibegünsnglen Staaten für die ganz^ Sanimeiposinoir ni den Schootz zn ivcrsen. Herr Molkenbuhr behauptete gestern, Amerika habe seme Sänitzzollvolilil gegen un wegen unterer Schutzzollpolitik gegen omerikanische» Spett vücr Schmalz vorgenomwen. Das ist nicht richtig: Amerika hat sein, Schutzpoiitik vorgenommen gegen die ganze Welt; Amerika ist schutzzvllnerrsch geworden im Inleresse der Entwickelung seiner eigene» »atioimleu Industrie. Ist denn unser Taris überhaupt gar ein so hochschutzzvllnerischer? iRute links: Ia!s Nein, den« unsere Zolleinnahmen betrage» vom Werthc unserer Einfuhr im Durchschnitt nur 9 Proz.: in Amerika ist der Prozentsatz viel höher. Nian kann also nicht sogen, dah unser Tarrs hochschutz- zollnerlich wäre: ober wir können natürlich keine frelhandlenich« r.aie gründen inmitten von Schutzzöllen. Man hat uns gesagt, wir sollten unsere st,olle herobsetzen, um erzieherisch z» wirken, also um die anderen Staaten zu bewmen, uns nachzuwlqen und ihre stölle ebenfalls herabzuietzen. Wir baben diesen ethischen Schritt schon einmal gekban beim Zucker, aber die anderen Staaten folgten uns nicht, und wir waren dcsbalb gezwungen, sie Zucker- treppe, die wir erst' binabgestiege» waren, wieder b'nausznsteigev. Die Zollsätze in diesem neuen Toris haben wir in unseren, eigenen Interesse gemacht: »nd das wird »ns Niemand, der lein Vater land lieb bat. verhenken. Der Zolltarif ist keine polnische Frage, man darf ihn auch nicht dazu »lachen: er ist ledigüä, eine wirth- schaitlichc Frage. Vor Eintritt in neue HnndeisuerlragSvrrhand- tuiigen haben wir »nS frage» müssen: Ist oer bestehende Tarif ein geeignetes Instrument sür solche 'Verhandlungen? und wir über nehmen deshalb gern die Vernntworllichkeil sür diese Reform unseres Tarifs vor der Geschichte und vor der lebenden Welt Thatsacbe ist, das; unsere Laudwirlbschaft gerade zu der Zeit unseres industrielle» Aufschwunges i» einer lehr ichwicriaen Lage mar. Dabei ist unsere staiidwirlhichasl unter grösster Erwerbs- zweig, IX Millionen sind darin beschäftigt Dazu kommt noch dnS ivziale Moment, dag in der Lanowirchschnst aui einen Selbst ständigen nur st,2 Abbänu ue kommen. u> Hüttenbelrieben über WO Abhängige ans I Selbstständigen. DaS ist sozialpolitisch sehr bedeutsam und m»i! >nm doch Alle z» Freunde» der Landwnp' schasst machen. lZnrn'c stiilS: Ja!! Sie sind dom auch keine Feinde der Landw>ribicha,st: Sie sind, wie Sie selbst sagen, nur Feinde einzelnec Laiidwirthe. die übermähige Forderunaen stellen. Das; der Getreidebau setzt nickst rentirt. cht eine Tbntsachc. Sst verweist» min zwar den Landwirth uns die Viehzucht. Abc: Jeder, der die 'Verkältnisse kennt, weih, dah die Viehzucht mir einigennahen in einigen Landstrichen rentabel »nd das; iw Ncbriaen eine intensive Viekwirthschatt nicht möalich ist obnc einer intensiven Getreidebau. Ich bin mir, ehrlich gestanden, darüber im Zweckel, vb nnieie Landwirtickchas! im Stande ist, den Beda, Deutschlands ni Getreide zn decken. l.Hvrt! Hort! linkest I> > aiaube auch nickst, dast Deutickilnnd mit Getreide überpbwemm wurden isst, das >vir nicht brauchen. 'Aber das bezweifle iG »ich:, dah es vit pränuinerandd einaeiübrt wird, und das dadurch die Vorräthe stch hänien und die Preist hernbaedrücki iverder Was den Fleckchbedars Deiiiickstands anlonat ,o ist die Landwir: schalt durchaus >u der Lag, Nu, ans abiebbare .Zeit zu decken. Beiläufig stellt der Staatssekretär in '.Abrede, dai; das Viebein stchrvcrbot einen anderen als mir rein veterinären Zweck hotte. Ter 'Niedergang der Landwirthschast in eine hohe loziale »nd politische Gefahr, denn wenn bei der Industrie au, die Vlütbe estie '.eit der Krckis tolal. werde» zablreiclw 'Arbeite: brotlos »nd den Folgen davon können Sie nur Vorbeugen, wenn Sie die Landwirtlnchart in die Lage verletzen, ebenfalls möglichst Hobe Lobne -n zahlen. Wenn die Landwirtlckchai! nickst mebr die Brnitokviten deckt, kan» Niemand mebr in der Welt Land- wiuknchast betreiben Was andere Staaten ^aber. da ki'iinen wir auch !k»n, und wer daS nick» zuaeben will, dem stb der »ötbige iigtionalc Stole. lStiinnckche Unterbrecknina iink , sodas, der Präsiden! iviederbolt zur Klinge! grecki uni stinke tchgsten.s Wer das nicht lstarecken inill. dem lehlt der Einbli-e in die Souveränität der Staaten. Die MinininlzvIIe haben wir eingestellt um zn zeigen, was wir bei den Verbandlnngen inst 'i'deren Staaten glanben vertreten rn kstnnei. stellen Sie lmber- Mininialrvlle em so nvtbwen Sie uns. iwhere SMe z„ vei- treten, als wir glanben vertreten können, und 1 - bnnae- uns »nler Umständen in die Laae. inelm lensten zu sollen als N".i leisten können. Wir werde» ledeickallö in die Verbandlunge:' mit dem Selbstbewusstsein einlrcle». wie eS »ns nach unstrer na- tinnalen Entwickeluna geckemt - 'Aba. Svahn lEentr.s ve, breite! sich über die Noll,läge der Landwirtbick aft Mvlkenlmb habe zwar gestern geiaat. nur hätten in Teiilschland NNlH ?Nilli näre. Iawvlst. aber m der LandwiNhscbast gieb! cs keine '.Ni livnäre. lGeläckstcr links., Ein Hnuntübelnano tür die Laust wirthe sei das Abziehen der ländlichen Bevölkerung. daS Wankeri nach den Städten. Mehr noch als die Groharundbcsitzer kitte, die Bauern darunter. Ter Staat habe das grösste Interesse daran, die Landnurtvinigst mit ihren vcrhältnihmässtg vielen selbstständig,»! Elennmtk» vor dem Ruin z» schützen. In der Frage der Mimmaliätze sollte man nickst den Bogen zu stra" spannen. Diele Frage solle man sorgsällig in der Kommission orüsen. denn wie unerwünscht würde es der Landwirtbschaist, dm doch ohnehin schon unter den hohen Zöllen lewe, lein, wenn anet, industrielle Minimolzöllc scstgelegt würden Wir baben. fahr, Redner fort, noch nie daran gedacht, dah mit den Zöllen, iand mirtlckchlcktlichcn wie industriellen, weitcrgegonaen werden solle als es unbedinal 'Bcdünnih ist. als es namentlich auch nothwendia 'st zum Ausaleich der crböbten Lasten, die unteren llnternekmer!' sür soziale Zwecke aickerleat sind Weiter plaidirt Redner sür die Verwendung eines Theikes des M chrein kom m cn s aus Zöllen wieder kür soziale Zwecke, für Wittwen- und Wackenveriorauna Nn- ki-ietlrirli L siliitleiier. ikÄL?- 8et>ii,IItr.R»ed«n, xes. ssereb, v«t»>lv»ezl»«e lle«»«t»»-4-. sset,<trla»,t.. pisivse» «. Udtsu
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