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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100422013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910042201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910042201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-22
- Monat1910-04
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1910
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. »obren durch verschlafene DHrser und einsame W^l«. WB mu» d» »er Wald. Jählings bog die Straße in den Horst ei». Da- Licht war längst verglommen: überall lagen die Schatte« der Nacht, lind stier zwischen den hohen Bäumen herrschte eine ftefe Dunkelheit. »Wie weit tst'S noch?" fragte Jula. Ein Schauer Nberran» sie plötzllch. Der Alte wiegte den Kops. »Mestr als eine Stunde, 's wird fast zehn Uhr. eh' wir dar»«« find. Uastvb. gend, da — hinter uns — da fahrt »och einer denselhen Weg. Ich hör' e» schon seit einer Weile." Jula horchte. Wirklich! Wenn man scharf htnhürte. unterschied man de« Hufschlag eines anderen Pferdes, wenn auch kehr ungleichmäßig und gedämpft, »er OVeg hier, der hatte überhaupt kein anderes Ziel« al» den «Ltestnghof". Als» fuhr da noch jemand dem einsamen -Hause zu? Und um diese späte Stund«? Und beinahe unwillkürlich dachte daS Mädchen: »Das Schicksal? Man muß ihm nicht immer entgegenfahren. Manchmal rast eS auch hinter uns her und holt uns ein." -'s ist der Josef von der relegraphenstatto« — ich erkenne schon -ad Pferd." bemerkte Johannes. Jula ward unruhig Ei» Telegramm -- an ihren Bruder — gewiß war eS an ihn. denn die Knechte oder Mägde erhalten äußerst selten derartige Ver ständigungen — war das nicht etwas höchst Ungewöhnliches, jetzt, wo Frank schon seit Jahren, wie sie wußte, säst außerhalb jeden Verkehrs stand? Der Jose! kannte Jula Weltin genau, und als sie sagte, sic fahre auch nach dem „Liefinghos" zu ihrem Bruder, da blinzelte er schlau: «Ob das Fräulein da wohl einem armen, gichtischen, alten Mann eiue Stunde in Kälte und Unwetter ersparen würde? Freilich — es sollte nicht sein. Aber das Fräulein sei ia so verläßlich. Und das Telegramm müsse noch heute an den Herrn Frank Weltin abgegeben werde», es sei extra darauf vermerkt. Und sein Poslpferdchen sei schon todmttdc. Es käme kaum mehr vorwärts." Jula streckte fast ein wenig zögernd die Hand anK. Eine Depesche ans Wien. Richtig. Und da stand außen darauf: «Muß noch heute zugestellt werden." Sie zahlte de» Boten und verwahrte das Papier. Der kleine Wagen des PostdienerS wandte um: Johannes Gebhart fuhr zu. Und wieder gingen die wirren Gedanken des Mädchens dieselben Wege wie früher, aber nun dachte sie: «Das Schicksal. — Vielleicht habe ich es selbst. Hier — in meinen Händen." So fuhren sie dahin, immer tiefer hinein in daS Schweigen. Der Weg wurde ansteigend. Johannes hatte Recht gehabt: es war ein hartes Fahren durch die tiefe Finsternis. Der „Lteiinghof" lag mitten im Walde aus einer Wiese. Dunkel hob er sich ans den verschneiten Obstbäiimen hervor, die ihn umstanden. Auch auf dem Hofe war kein Licht. Rnr aus einem einzigen Fenster des Hauses guoll noch ein matter Schein. «Wer ist da? Wer kommt noch so spät?" Ein Fenster hatte geklirrt, eine starke, laute Männerstimme rief die Worte über den Hos. „Inka!" entgegnete das Mädchen. „Koniin' herab, Frank, Johannes soll die Pferde einstellen. Wir müssen hier übernachten." Das Fenster droben flog zu und eine Minute später trat Frank Weltin unter die Hanstüre. Er schüttelte der Schwester die Hand und pfiff einen Knecht berbei. Die Pferde trabten nach dem zweiten Hof, Johannes verschwand mit dem Knecht ebendaselbst. «Bitte, tritt ein," sagte Frank Weltin kurz. Sie ging hinter ihm her in das Zimmer, wo das Licht brannte. Und wieder, während sie sich ans ihren Umhüllungen schälte und dabei ihre Blicke durch den öden, kahlen Raum wandelten, empfand sie. was sie hier bei ihren seltenen Be suchen noch jedesmal empfunden: Die trostlose Leere, die furchtbare Abgeschieden heit» welche hier herrschte. Ihr Bruder war hinausgegangen und weckte die Magd. Sie sollte Tee bereiten, einen Imbiß rasch zurechtmachen und das Fremdenzimmer heize». Jetzt kam er wieder herein und Jula sah in seinen tiefliegenden, dunkle» Augen die Frage: »Was führt Dich eigentlich her? Natürlich etwas Besonderes?" Sie schob einen Stoß Zeitungen von einem der Stühle »nd setzte sich. „Von mir später," sagte sie — „erst lies das. Ich Hab s am Wege über nommen für Dich." tu über de« et genau an. ipannuug. ' niemand »ehr da draußen in ber Wesst." Jacht« aans fabl. »Da» — das ist 1a nicht r «Wa» ist den«? Ich bttt, Jula Welttn brachte dt« t«)e »ieder fast fnr< Er schob ihr wortl -Ich muß zu Dir. Sage» zu« Lugen flogen hin Muskel so scharf »der den Inhalt, arf hervortrat, plötz» sein," murmelt« er. „DaS Schicksal!" schoß t»« das Telegramm »«« mageren Körper und sa PM« Gesicht ei« Ausdruck von < >«.* machte, ^komisch. Ich ba ^ach eS auf!" drängte Jula. 0a ritz er ha» Papier auf und sein« Angen fl> Und dann wurde dieses Gesicht, in dem jede MuSkes fahl. das ist ja nicht wahr — das kan« 1a nicht tttr Dich. Frank Frag« kaum über die Appen. fast furchtsam. ... ihr wortlos das vlatt htuüber. muß zu Dir. Morgen früh sieben Uhr fahr« ich von Me» ab. Schick- mtr Sage» zur Bahn, aber komme nicht selbst. Du mußt mir helfen. Elisabeth." verständnislos sah d«S junge Mädchen auf daS Papier in ihrer Hand. D«r Mau« war aufgestanden und an Las Fenster getreten. Dort stand er und lehnte de« Kopf gegen den Arm. DaS schwarze Haar sah man. sonst nichts. «Wer ist den» da» — Elisabeth?" frug Jula zaghaft. Er wendet« sich um und sing zu seinem Arbeitstisch. „Da." sagte er. «Kennst Du sie nimmer?" Sie war neben ihn getreten und sah nun aus den Tisch hin, auf welchem Wirtschaftsbücher und Papiere sich häuften. Ein paar Bilder ohne Rahme» stau- den an ein offenes Schubfach gelehnt, dem sie wahrscheinlich eben erst entnom men waren, mitten darunter. Da war das Bild eines sehr zarten, kleinen Mäd chenS, dann das einer sanften, verträumten Vierzehnjährigen — dann da» einer jungen Dame im Ballkleid. «LtSbeth von Risnach," sagte Jula in plötzlichem Erkennen. Sie hatte jenes Mädchen einst recht gut gekannt, auch dann und wann t« Hause de» Oberst non Risnach verkehrt. Aber Christa und Frank waren viel öfter dort gewesen. Und daS alles lag so weit hinter ihr. Seit sie in Werner Mertens Hause wohnte, hatte sie nichts mehr von den einstigen Bekannten gehört. «Elisabeth von Labwitz," verbesserte der Bruder. „Sie hat geheiratet?" „Ja — sie bat geheiratet." Es klang beinahe mechanisch. «Da ist sic wieder," sagte Frank Welttn und riß seine Brieftasche hervor. „Und hier — und hier —" Es waren noch eine Menge Bilder dieser jungen, lieblichen Frau vor-a». den. Auch ein Bild, welches einen Datum trug. ES war kaum et» Jahr all. «Du verkehrst noch mit ihr?" sagte Jula tastend. »Und sie — ste gibt Dir alle ihre Bilder und nun — nnn kommt sie morgen zu Dir?" Frank Welttn blickte still auf die Photographien. »Ich verkehre nicht mit ihr." sagte er — «außer Du nennst da» eine« ver- kehr, wenn man sich alle Jahre einmal schreibt und da nur das alltägliche, just genug, damit der andere weiß, man ist noch nicht tot und — und man hat «och nicht vergesse,! gelernt. Die Bilder sind in den Briefen gelegen. Gesehen haben wir »ns nicht seit mehr als zehn Jahren." tFortled»« iolgt-j Loebucatin« «nd weibliche Schulleitung. Zu diesem Thema erhalten wir fol gende Zuschrift: «Der Mann muß hinaus ins feindliche Leben," diele Worte unseres großen Dichters dürften auch beute noch im weitesten Sinne des Wor tes anwendbar und maßgebend sein. Der Mann ist berufen, zu erwerben, die Frau — ihm zur Seite zu stehen im Kampfe »mS Dasein, ihm denselben zu erleich tern im häuslichen Walten. Dies voraus. — Bom Knaben zunächst ver langt man. daß er, wenn er eine höhere Schule besucht, dies von der unterste» Klasse aus tut. Dem Mädchen gestattet man, resp. will man gestatten, erst in einem späteren Alter t« eine höhere Schule einzutreten: sa. warum dies? Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Ist etwa ein Mädchen geistig höher veranlagt als ein Knabe — ein Weib mehr als der Mann? Wohl kan«. Prüfen wir einmal genau, welche MLL» chen sich zum Besuch der höheren Schulen drängen, so sind cs doch meist vereinzelte geistig außergewöhnlich Veranlagte, also Ausnahmen. Von den Knaben, die also zunächst berufen sind, späterhin zu er werben, sind natürlich nicht alle geistige Kapazitäten, die nur I und 2 auf dem Zeugnis haben, können es aber auch nicht alle sein, ein gewisser Prozentsatz rapciM vornehm uncl sjosnsrtjg reibst in gllsrdüligstsr krsizlsgs 0770 KMI. olleMdi-ri klügste. 15 gm Msmsrcßkisnßmsl lolokon Iß »t»v»d«rLr«r «rftsllsa ö«n ödlictisn ksdatt MW M KMslin LSLO ist erschienen und konnnt an alle Radsahrer, welche Adresse einsenden. gratis und franko zum Versand. vodonareboncko »ondslten. HMmtstftn >»In?M«tk. Derselbe bietet reiche Auswahl in «Uv» SloEvUv« der besten deutschen Marken MUiee - ItuiiUs - Ip«! - sin»«. Bei Radkauf besondere Vorteile. meiner, Ausstell»ng und verkauf: Ltvrwintv»»«« s». Fahrrad» >. Antotverkftätteu: Str. »0. «Sicht. Nerven- and Frauenleiden behandelt durch elektrische Lobtaimin-, Licht-und Dszillatioiis-Kuren» Sonnen-, Sand-und Wellenbäder mit bestem Erfolg. 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