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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.10.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011031021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901103102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901103102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-31
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-bz« l«.- I»- «kt. W.— .-r>z die sarl, ittig chcn n"-) Diese« Blatt wird de» Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« al« verugrgediihl: Abend-Ausgabe «-ttliüLrliL , ML -o1«« dl« Pol, » Mt. Dl» .Dr»dd»»r Nackrickiini' «ri»«N>« »«lt» d» ««tkl>«r t» Dr»td»n und d«r ndckli«, Umaedun,. W« d>« Zutr»»»»« durch tldkn« Boten »der Kommilllonär» ettola». erdalte» tu. Blatt an Wochen laae». die Midi aut Sonn - oder tzeienaae lolaen. di ao«t Ulellautaaden «den»« und Mor,^ tuaeliellt. DHr Rlckaad« etnaelandter Schrvt. KÜU« lem« «erdiadlichlell. Nernldrechanlchlat: I «r. U und «r. SOS«. Lelearaoim Ndrell«: «»chrtcht»» »re»d««u zugestellt, während e« die Post-Lldonnenten am Morgen in einer GesammtauSgabe erhalten. Anreizen ^an'f. KogvünSot 18S« Verlag von Liepsri» L Retciravdt Die Annadme von Ankltndiauua» eriolai in der töauotoe'chSltelielle und den NebenannotimkiieUku IN Dresden di» Nachmiltoat z Ut» Son» und tzeieria«» nur Rarienlirane a» von l> bit>/,I Mir Die l (palliar Grund «eile <ca. » Silben» so Pi» . An kündlaunaen aul der PnvaveileZeile » Pf«.: die 2(»alt>ae Zelle al» .Emactandl' oder aui Lerlieüe so Pia. In Nummern nach Sonn und Keier laam > de, rlvalttae Grundjeilen M. «o b« M und M Pf», nach dcloiirerein Lani. Nutwärliae Auilriae nur ar»e» Lo>auobe,aüluna. BclcadlSller werden mit 10 Pi». vcrcchnel. Soenae«nnt «r. »»1. a. a-vchodem Lai«»». V«tt-X»Me>!ll»L kwii uw Etrmnel lkäetdit« ^mireiekomur). Lmpü«dltr 8«d« 1 kencllek. rMnMerl. Solingen. kabrik kvmstvr 1»d»d«r veraedisä. pulsen«r Staat« mvrlaUlvi». ^ , , - Lmpkstzlt: ttsslnuiee»,,^,- n. vu»»tr «»Merl!-. 1. D«l«pd»»r t«t t, 8». asn. Lnu»«er»e. am 13. ckuni 1731. r«l«plioii: tmt 1, Ko. S83. 8o„Ico»ck«r, L»rtz»1«ker. at»ruM»aro»r»drllr»r>». HsNillü!! blarka. «r. 302. Milkt! Neueste Draktberichte Hvinachrichten. Gewerbekammer, Bürgerverein der Pirnaischen Borstadl. Militär- > gericht. Novitälen-Concert Emil Kronle, Vortragsabend im Lehrergelangverein, Evncert der .Hoffnung".! Tvlliierstaii. 31. Oktober 1001. Neueste Drahtmeldungen vom 30 Oktober. Berlin. (Priv.-Telo Die ständige Kommission deS preußischen Landes-Oekonomie-Kollegiums dal einstimmig unter Enthaltung einer Stimme beschlossen, ihre früheren Beschlüsse kür richtig und vom Standpunkt der preußi schen Landwirthichait aus einer Abänderung nicht kür bediustig zu halten. Wenn der ständige Ausschuß des deutschen Landwirth- schostsraids geglaubt habe, unter gewissen Voraussetzungen mit den Zöllen kür Roggen und Wellen unter den Minimalsatz von 7.50 Mk. herunte,gehen zu können, so kann die ständige Kom mission die Berechtigung dieses Vorgehens nur kür den Fall detz sicheren Eintreffens obiger Boraussetzuizgen und insbesondere nur unter der Bedingung anerkennen, daß durch die Anwendung des Doppeltarifs aus alle landwirthscbaftlichen Zölle, speziell durch ausreichende Vieh-, Bierde- und Fleffchzölle (für lebendes Dieb GewichtSzölle) ein gewisser Ausgleich grlchaffen wird. Sollte aui Setten der Reichsregierung oder des Reichstags die Absicht zu Tage treten, mit dem Roggen- und Weizenzoll noch unter den Sah von tt Mk. herunter,ugehen. dann erachtet die ständige Kom mission eine Kompemation aus anderen Gebieten nicht mehr siir möglich u»d wüide dann die gänzliche Ablehnung deS neuen Zoll- tarisaeietzes als im Interesse der Landwirtblchast liegend erklären. Berlin. Der frühere langjährige Chefredakteur der .Post". Dr. Kavßler, ist hier gestorben. Leipzig. Der frühere solialdemokratiiche Reichstags- abgeordnete Dr. Schönlank ist heute siüh hier gestorben. Gelsenkirchen. Ter erste Staatsanwalt in Essen beaab sich noch Gelsenkirchen, nm über etwaige im Betriebe des Wasser werks vorgekommene Unregelmäßigkeiten Ermittelungen onzustellen. Aache n. Der am 20 September d. I. mit etwa 25 MO Mk. flüchtig gewordene Bostkasslrer Vrrwene» hat sich selbst gestellt. Er hatte fast noch die gekämmte Summe bei sich. Wien. Hier ist ein Telegramm aus Mailand eingelroffen. wonach ein englischer Hoicouiier in San Remo angekommen ist. um iür König Eduard eine Wohnung zu mietlien. Der König soll Ende Janunr einireffen und Februar und halbe» März bleiben. Wahrscheinlich wird Billa Zirio, wo Kaiier Friedrich im Winter 1888 woknte, gemiethet. Paris. Die oppositionellen Blätter besprechen das Anleiheproiekt des FlnanzministerS sehr abfällig. Der Figaro" schreibt: Nach dem Gesetzentwurf werde China die Anleihe bezahlen. Die Frage iei nur. ob China wirklich die sälligrn Jahresrate» der Kriegsentschädigung pünktlich bezahlen werde: 30 Jahre seien eine lange Frist. Der.Gaulois" lagt, durch die Anleihe weide die .Kriegsentschädigung, die möglicher Weile eine Hilssguelle werden könnte, ausgebraucht, noch ehe sic bezahlt werde. Paris. Unter dem Vorsitz des Senators und Admirals de Cuverville bildete sich eine Liga der Fraue» Frankreichs, deren Ausgabe kein soll, bei den nächsten Wahlen zur Kammer für die konservativen Kandidaten zu oaitiren. Clermont-Ferrand. Ein Journalist ans Carmauz NamenS Onole wurde hier verhaftet, weil er Soldaten des 92- Infanterie-Regiments vor ihrer Kifferne in einer Ansprache auiaesvrdert halte, im Falle eines AuSstands ihrem Vorgesetzten nicht zu gehorchen. L » o n. Durch eine Aetbcr-Exvlosion in einer Fabrik photographischer Bedarfsartikel wurden 5 Personen schwer. 10 leicht verletzt. Brüssel. In der gestrigen, von Tausenden besuchten Burenversammlung tprachen die Burensübrer Lour und Hlockhoop über die Zustände in den Konzentrationslagern und riefen durch ihre Schilderungen große Bewegung bervor. Es wurde alsdann eine Sammlung für die Burenfiauen und ihre Kinder veranstaltet. Haag. Bei der allgemeinen Berothung der Politik des .Kabinets im Bureau der Zweiten Kammer vertheidigte die ministerielle Partei die Haltung des Ministeriums Kuvper in der südafrikanischen Frage und legte dar. daß es nach der Erklärung des Ministerpräsidenten nicht ausgeschlossen sei. daß die gegemvärlige Regierung bei dem jetzigen Stande der Dinge alles in ibrer Macht Stehende zu Gunsten der Südasrikanischen Republik thue. London Der ..Dailp Cbronicle" meldet aus Washington: Die britische Regierung ermächtigte de» Botschafter Paunceiote, den neuen .Kanalvertrag zu unterzeichnen — Das.Ncuter'iche Bureau" stellt aegenüber der Melduna der »Dailv Mall" in einer Depesche aus Lantiaao de Chile vom M. d. M fest, daß Chile seine Armee nicht movilisire» werde Es handle sich nur »in eine den Rekruten eitkeilte Anweisung. Man wisse an amtlicher Stelle nur. daß sich einige Bataillone nur in das Centraliknl begeben würden, ohne sich indessen der Grenze zu nähern. Die Kammern von Chile und Brasilien hätten im Allgemeinen den chileniich- brasilianiichen Schiedsaerichtsvertrag gebilligt. Der Finanzminister habe !m Senat erklärt, das Budget für 1902 weiie ei» Gleich gewicht auf. Er habe versprochen, neue Eiunalimeauelleu zu schaffen: die Zölle aus alkoholische Getränke »nd Tabak würden die Eiiiiiabmen um l>/, Millionen Piaster erhöhen London. Nach einer .Times"-Meik»itta aus Shanghai sind die Bedinaunqen, unter denen die Vorbereitungen getroffen werden, um das F ri eben s v ro t o ko l l wirksam zu machen, völlig unklar. Weder die Zollämter noch die Konsulate besitzen eine bealaubigte Abschrift des französischen oder chinesischen Textes. — Ein Ausschuß von Kaiffleuteii stellt einen Wcrthtarif ans. der als Grundlaae zur Erhöhung der Werthzölle diene» soll. Man hofft, daß derselbe von de» Zollämtern angenommen wird und die Genehmigung der Konluln vor dem 11 November erhält. In zwischen werten die Japaner und Andere die Frage aus. ob nicht, wenn auch das Protokoll sich nur auf die Einfuhr zur See bezieht, die Ausfuhr einem erhöhten Zoll unterworfen werden soll. Das Gerücht, daß die Gesandten in Peking in dieiem Punkte nickt übeieinstimmten, gewinnt an Glauben, was aus der Tbatiacke bervorgebt. daß trotz bäusiaer Anstichen keine Instruktionen erthcilt worden sind. — Der ..Standard" meldet Nils Shanabai vom M. d. M : Die Mitglieder der Familie des Prinzen Tichina begaben sich von Peking nach Kaiseng. Man erwartet, daß sie sich dort dauernd niederlassen. London. Das .Reuter'iche Bureau" berichtet ans Manila vom 29. ds. M.: Der Führer der Filipinos, Malvar. erließ eine neue Proklamation, durch die er sich zum Generalkapitän er nennt und die Absicht kundgiebt die Armee umzuwandeln und 2 Generalleutnants und 1 Divisionsgenerale zu ernennen Baku. In Balachann sind 31 Bohrlhürmc. die verschiedenen russischen Naphiaaeselllchastc» gehörten, durch Feuer vernichtet worden. Der Schade» wird aus etwa 80000 Rubel geschätzt. Berlin. iPriv.-Tel.) An der heutige» Bör > e stockte das Geschäft tbeilweffe ganz Eine ganze Reihe ionst bevorzugler Werthe gelangte überhaupt nicht zur Notiz. Kauflust war nicht vorhanden, aber auch kein bciondcrs dringendes Angebot. Die Platzspckulation scheint zur Zeit mir in geringstem Umfange engagirt zu sei». Bergwerke und Hüttenaktien aut behauptet. Ans Amerika kamen recht zuversichtliche Nachrichten über die Lage des Eiienma-ktes. und auch die bciiniichcn bezüglichen Ver hältnisse finden in der .Köln. Ztg." neuerdings eine minder un günstige Beurtheilung. Selbst der nu sich ungünstige Bericht der Hibernia-Berqwerksgesellichast befriedigte, da der Ausfall zum Mindeste» nicht io »mianqreich ist. als manerwartetbattc. Bank aktien dnrchweg um Br»clwroze»te besser. Krcditaktien 'Prozent höher. Amerikanische Bahne» und Transvaal lest, erstere ziemlich belebt. Von fremden Renten Argentinier höher Von heimischen Anleihen äorozentige gebessert. Ter Kassailidustriemalkt lag lustlos. Tendenz nicht gleichmäßig Schluß still, aber ziemlich seit. Privutdiskont B/» Prozent. — Im G e t r e i d e - Verkehr blieb das Geschäft nach wie vor ruhig, die Preise waren wenig ver ändert, die Grundstimmung neigte zur Festigkeit im Anichluß an höhere Preismeldungen aus i7enerreich-Ungarn. Die vorliegenden Waarenofferie» sind nicht groß und vor der Hand noch unrentabel. Ein Posten Wnllawalln-Weizen wurde nach hier verlaust Mattere ^ Weizenpreismeldiingen aus Nordamerika blieben einflußlos, ebenw ^ die sich widerivrechenden SaatenstandSnachrichien ans Argentinien.! Mehl bei kleinem Handel unverändert Hafer und Mais bebauplet I Rüböl aeschcfftslos Sviritus um lO Pig erbost. 70er loco § 32 90 Mk. Getreide schloß nach einer vorübergehenden Preis-! besierung wieder etwas schwächer aus Liverpool. — Wetters Schön. Ostwind. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 30 Oktober. —* Ihre Majestäten der König und die Königin sind gestern Nachmittag gegen 1 Uhr wohlbehalten im Schlöffe Tlbhllenort eingetroffeu. — * Am 1. November begeht der Direktor der Stadtverord netenkanzlei Herr Koeltzich, sein 25jähriges Jubiläum in städti iche» Diensten. Ter Jubilar ist seit dem 1. Januar 1880 in der Stadtverordnete»^»;!« thätig. Die Stadtverordneten planen eine ganz besondere Ehrung des allgemein wertdgeichätzten Beamten. —' Die Voruntersuchung gegen die Direktoren der Leip zig er B a n k ist zum Abschluß gelangt. Die Akten gehen nun mehr der Staatsanwaltichost zu. —* Die Gewerbekammer Dresden hielt heute Vor mittag im Saale der Dresdner Kaufmannschaft unter Leitung ihres Vorsitzenden Herrn Stadtralh Buchdruckereibefftzer F. A. Schröer eine öffentliche Sitzung ab. Aus dem Vorträge der seit der letzten Geiammtützung erledigten 28 Sachen von allgemeiner Bedeutung ist erwähnenswerth, daß das Ministerium des Innern die Vorschriften der Kammer zur Regelung des Lehrlingswesens genehmigt hat. Tieie Vorschriften werden, soweit es noch nicht geschehen ist. den Gemeindebehörden und Innungen zugelchick» werde». Aus bas in der letzten Geiammtsitzung beschlossene Gesuch, betreffend die Aufhebung der Ausdehnung der Vorschriften der Gewerbeordnung über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Fabriken aus Handwerks-Lehrlinge, hat das König!. Ministe rium des Innern einen ablehnenden Bescheid eitheilt. Dagegen gingen von einer Anzahl Gewerbe- und Handwerkskammern zu- Nimmende Erklärungen ein. Deshalb wurde beantragt, diese Frage aus dem 2. Deutschen Handwerks- und Gewerbe-Kammer- Tage zu Darmstadt zur Beratbung zu bringen. In Folge einer Eingabe der hiesigen Handelskammer erließ das Ministerium deS Innern eine Verordnung nn die Kreishauptmannjchaften. wonach bei der Erörterung streitiger Jnnunaszugedörigkeit die inneren Geichäitsvcrhältnffse der betreffenden Betriebe von den Behörden und Handels- und Gewerbekammern noch Möglichkeit vertraulich zu behandeln sind. — Punkt 2 der Tagesordnung betras die Erstattung eines Gutachtens über die Errichtung eines städti schen Arbeitsnachweises in Dresden, an dessen Verwalt una Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichmäßig beiheiligt sind >Berichterstatter» K.-M. Hosklempner Obermeister Länge-Dresden). Tie Kammer war um dieses Gutachten vom Rathe cnucht worden, bei dein bekanntlich vom Vorsitzenden des Evangelischen Arbeiter vereins unter dem 4 Juli ds I ein Antrag aus Einrichtung eines paritätischen Arbeitsnachweises gestellt worden ist. In seinem ausführlichen Bericht konnte der Referent der Einführung eines solchen Arbeitsnachweises nicht das Wort reden, auch nicht einmal den Versuch möchte er empfehlen. Redner führte zur Be gründnng u. A an. daß durch einen derartigen Nachweis der Sozialdemokratie unstrcitiq ein wichliqes Feld für ihre Thätigkeir bereitet werden würde Dieser Arbeitsnachweis würde lehr bald für die Sozialdemokratie eine gleiche Domäne werden, wie es letzt schon die Ortskrankenkaffen, die Gewerbegerichie :c. seien Die sog. irnparteinchen Arbeitsnachweise hätten sich bisher meist höchst parteiisch erwiesen. Das Handwerk würde um eines der letzten Rechte beraubt werden, das es noch besitzt- Als warnendes Beispiel möge man England betrachten, wo die Arbeitervereinig- ungen die Arbeitsnachweise säst gänzlich in Händen hätten und der geringe Fortschritt der engstschen Industrie zum Tbeil aui diesen Umstand zurückziMhren iei. Auch das Bedürfniß sei nicht vorhanden. Im vorigen Jahre hätten in Dresden durch 33 Jnnilngsiiachwene von l317i Nachtragenden 12Beschästig ung erhalten. Redner stellte schließlich eine lange Resolution zur Beschlußfassung, in der es zum Schluß heißt: .Weit wichtiger und nothwendiger sei es. die bestehenden, den Innungen zur Pflicht gemachten Arbeitsnachweise behördlich zu schützen und ihnen die Konkurrenz gewisser Arbeitsnachweiie fernzuhalten. als die be stehenden. gut lunktionirenden Nachweise für gelernte Arbeiter antheben zu wollen. . . Tie Gewerbekammer spricht sich aus be sagten und noch weiteren daraus reiultirenden Gründen gegen die Errichtung eines unter städtischer Verwaltung stehenden unentgeli- Kunst und Wissenschaft. -tz* Im König!. Schauspielhause gelangt Donnerstag, den 31. Oktober, außer Abonnement .Götz von Ber- 1 ichingen ". Schauspiel in fünf Alten von Goethe, zur Auf führung. s* Edouard Colonnc. der in der Königl. Hosover am Sonntag Mittag mit seiner Kapelle concerliren wird, erzielte gestern in Karlsruhe einen stürmischen Erfolg. Dem Concert wohnte u A. der Hof bei. tz* Novitäten - ^oueert Emil Krönte. Das erste der in Aussicht genommenen drei Novitäten - Concette -- ein gestern im Vereinsdause abgehaltcner Kammermusik-Abend — verzeichnete eigentlich nur zwei interessante Momente: Das vom Leipziger Gewandhaus-Streichquartett gespielte Ors- yaoli-Ouartett von Giovanni Sgambati und eine Monate für Violine und Pranoforte ill-mnlls von PH. »vcharwenka. Beide sind schöne, beaästcnswerthc »nd dank bare Werke; der Vorrang gebührt indes; »sgambati. Man merkt es seinem Quartett an Form und Inhalt an, daß er in die große, ideale Schule Liszt's gegangen^ daß er. soweit die Struktur in Frage kommt, ein Anhänger Richard Wagners ist. Duftig und blühend, warm und liebenswürdig, wie wir Sgambaii aus seinen früheren sinfonischen und Kammermusikiverken bereits kennen, ist auch fein Ois-moll-Quartett, ohne daß die durchgehcnds festge haltene schwermüthigc Stimmung des Ganzen an der Einheitlich keit des Eharakters verliert. Ein Zug schmerzlich süßen E» innerns geht durch das Werk, der voll im ersten Satz und im Andante ausklingt und in dem reizend erfundenen originellen Klangwirkungen des Prestifsimo und dem letzten Allegro ent sprechende Gegensätze findet. Der vornehm melodische Gehalt, die sehr gute Harmonisirung, sowie eine klare, auf gesunde, ungesuchte Polyphonie basirendc Stimmführung sind wettere Vorzüge des Werkes. Von kaum weniger trefflichem Eindrücke wurde die Scharwenka'sche Sonate. Erfindung »nd thematische Arbeit weisen auch hier auf nicht gewöhnliche schöpferische Begabung und künstlerische Reife hin, aus den Komponisten von Geburt und Rana der nicht blos Angelerntes, sondern Eigenes empfindet und dies kraftvoll zu sagen versteht. Wenn man den Inhalt der Soncstr näher bezeichnen wollte, könnte man sie eine romantische nennen, wie schwämerisch poetisches Gebilde von mystisch alle nennen, ein schwärmerisch poetisches Gebilde von mystisch alle gorischem Wesen, das. vorübergehend, wie im Lorgomentch etwas noch dem Zigeunerischen hin gefärbt ist. Am Werthvoflsten er schienen die beiden ersten Sätze, während der Schluß ein bischen zerfahren klingt. Der Gesammteindruck war gut. meist ausge zeichnet. Ueber die Ausführung läßt sich nur mit uneingeschränkter Anerkennung sprechen. Das Leipziger Gewandhaus- Streichquartett. bestehend aus den Herren Felix Berber, Max Rother, Alexander «ebald und Julius Klengel, bewährte sich als ein festgesügtcs ausgezeichnetes Ensemble, das einen ersten Platz unter den deutschen Streichauortetten einzunehmcn bersch- tigt tfl. Herr Berber, der sich, seitdem wir ibn hier nicht gehört, an künstlerischer Ruhe und Reise ganz bedeutend vervollkommnet hat, ist ein trefflicher Führer, Herr Klengel spielt seinen Cellopart meisterlich und die Mittelstimmcn. zweite Geige und Viola, finden in den Herren Rother und Sebald gediegene und distinguirte Ver- trctcr. Alles vollzog sich wie ans einem Guß, sodaß das Sgambati- Quartett, sowie die Scharwenka'sche Sonate stwn Herrn Berber und Kranke gesvielts zur vollen Gelluiia gelangten. Eine wohl säst allgemeine Enttäuschung bereitete dagegen Fräulein Marie Joachim mit dem Vortrage von Liedern von S. v. Haussegcr, am Klavier begleitet von Herrn Earl Pretzsch. Mit so wenig Mitteln begabt, einem nach der Höhe und Tiefe eng begrenzten, in der Tongebung durchaus unsicheren Sopran, wenig distinguirt im Vorträge, sollte Fräulein Joachim, als Tochter des berühmten Künstlerpaares, vermeiden, die Kritik mit Leistungen herauszusorder». die vor ernsten Hörern in einem erstklassigen Concert nicht bestehen können. Auch der Wahl der Gesänge konnte man kaum einige Sympathien nachempfinde». Die v. Haussegger'schen Lieder („Sehnsucht", „Das Lied von der Ferne". „Glaube n»r"> klingen ebenso gejucht in der Erfindung.! wie in der Form, die ganze moderne Künstelet spricht sich in ihnen aus. Es war nichts weniger, als ein sogenannter Genuß. Nicht viel besser wirkte ein Oumtett über schweizerische Themen siir Pianoforte und Streichquartett von Jos. Lauber, das, obgleich ^ von den Leipziger Künstlern und Herrn Emil Äronkc ausgezeichnet ausgesührt, kaum mehr als einen Achtungserfolg vor dem an-! spruchsvplleren Publikum fand. Die Verwendung schweizerischer Themen ist zwar geschickt, viel Aufwand von Wissen, Fleiß und Mühe ist nicht zu verkennen, aber die Wirkung ist nur gering Hier und da flackert ein lustiges Feuer, das aber nur wenig oder gar nicht wärmt, dafür macht sich viel konventioneller Zierath. Gemcinaut und inhaltsloses Pkrascnwerk geltend. Ein nachbar- sicher Hörer meinte dazu bisiig-liebcnswürdla: „Dieses Schweizer- auartett hat trotzdem viel des Nationalen; cs äbnelt dem Schweizcrkäsc — überall Löcher!" 11. St tz' Portragsabend Dresdner Lcbrergesangvercin. Bor einem ungemein zahlreichen »nd ailkmerksomii lauschenden Hörerkreüe hielt gestern im großen Kewerbchansiaale der Dresdner Lelirergeiangnerein einen Vortragsabend unter Mitwirkung künst leiiicher Kräfte ab. Bei dem sestbegründeten Ruse der ausgezeichnet geschulten Lehrettänger und ihres Dirigenten Herrn Friedrich Brandes genügt eine Auszählung Dessen, was man zu hören bekam: denn daß man das Gehörte in einer Ansffihrnng entgegen- nehmen durste, die von der absoluten Vollendung nur m wenigen Einzelmomenten noch um einen Schritt entfernt blieb, ist bei den Vorträgen des Dresdner Lehrergeiangvereins beinahe zur Selbst Verständlichkeit geworden. Wie voller Qrgelton erklang zunächst das wundersam an's Herz greifende..Jäoramcm to" von Palestrina. ferner in nicht minder packender Klniigschönheit ein neuer Chor des Dresdner Komponisten Paul Psitzner, .Waldessticden". der Paul Heyie's bekannte Tertcsworte m ungewöbnlich geistvoller und wirksamer Vertonung wiedrrgiebt: sodann Hegar's eindrucksticfcr „Nebeltag" <in welchem sondeibarcr Weise das „stille, sanite Trauer»" durch ein wohl kaum zu rechtierligendrs Forte rlsiisttirt wurde), »nd znm guten Schlüsse Jiingst's lebensprühender Chor „Im Mai" lallerdingS nicht gerade in einem lebensprühenden Tempo) »nd Julius Qttv'S hnlbvergesscne Humoreske „Der lange Magister". Für die Lrbeusweckung des letztgenannten Chores, der in kaum z» uberbietender Treffsicherheit das Philislerthnm gewisser gelehrter Pedanten in Tönen karrikirt. mar gewiß ei» seder Hörer — vom ersten bis zum letzten — besonders dankbar. Daß die beiden sonst regelmäßig „getrennt marscdirenden" Sologuortette des Vereins (Herren Anders. Göbde. Krebs, Svranger und Wols. Kneicbke. Göckeritz. Holzegel) diesmal zum Dopvelgnartett zu- iammcngrschlossen „vereint schlugen", war ein sehr glücklicher Ge danke: die prächtig abgerundete» Vorträge der 8 Herren („Abend lied" von K. E. Hering und die beiden schottischen Lieder .John Anderion" und „Das Mädchen von Gowric" von Turniers ge-
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