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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192301037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-03
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1923
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se» B r ihi «!" tnbe mutz Die Siegerin. Noma» vvn HanS Schulze-Sora u. i" 44. Fortsetzung. .Du hast es selbst gewollt, -atz es so kommen mutzte!" sagte sie atemlos. „Jetzt steh du zu, wie du dir allein «etterhtlsst! Ich viu auch nur ein Mensch mit dem Recht auf Glück! Warum soll ich mein Glück deinem Verbrechen opfern? Ich kann es nicht, Paul, und ich darf eS nicht! Denn ich gehöre bereits einem anderen, -en ich liebe, dem ich mein Wort verpfändet habe!" , Ihre Knie wankten. Sie batte das Gefühl, Satz sie hinsinken, zu Boden schlagen müßte, nur, um nichts mehr von diesem graustgen Auftritt zu sehen und zu hören. Mit letzter Kraft wollte sie sich zur Tür retten, doch der verzweifelte Mann zwang sie wieder in ihre Fenstercke zurück. „Ich lasse dich nicht, Lotte!" keuchte Paul. .ES ist nicht wahr, was du sagst! ES ist nur eine Ausflucht, eine elend« Ausflucht, damit ich zugrunde gehen soll! Ich glaube dir nicht, eh' du mir nicht den Namen genannt hast!" Seine Gedanken verwirrten sich in der ungeheuren Erregung. Mit brutalem Griffe krallte er seine Finger in die weichen Arme des Mädchens und schüttelte sie, daß ihr fast die Sinne vergingen. „Den Namen will ich haben, Lotte, hörst du, den Namen!" „Paul!" Vergebens stemmte sie sich gegen seine überlegene Kraft. Leichenblaß, mit bebenden Gliedern, sahen sich die Ge schwister tief in dir Augen, voll heißester Feindschaft und doch wieder im Gefühl ihrer beider Zusammengehörigkeit. Dann brach Lotts plötzlich zusammen. „Lab mich, Paul!" sagte sie mit matter Stimme. „Ich werd« dir den Namen nennen! ES ist Kurt RaSmuSl" „Kurt SlaSmusl" Mit einem grelle» Auslachen trat Paul zurück,' seine -finde lösten sich aus der eisernen Umklammerung. Kurt NaSmlrS, das war die Rettung. Er war auf einmal so ruhig geworden, baß Lotte et» neues Grauen vor dieser unheimlichen, gewitterschwülen Kühe beschlich. f „Du betrachtest als» diesen RaSmuS als deinen Ver lobten?" fragte er endlich tu scharf examinierendem Tone. Ztrlvr LatvnM" war hie SutzvUt. „Ach darf dich schäft Desxvt au» einen« Direktor, dem dle Leitung vb- ltegt, anderen Besoldeten und mindesten» 10. höchsten« SO vom Wirtschaft-Ministerium ernannten ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, die in dem Arbeitsgebiet der Landes stelle sachverständig sinh. —* Da» sächsisch« Landftallamt gefährdet. Di« aklarmrine Geldentwertung hat auch di« Kost»» d«r Hrnasthaltimg im Landftasiamt Moritzburg derartig hinauf- schnellen lass«», daß «in Weiierbefteben d«rs«lb«u in Frage »«stellt ist, wenn nickt durch «ine ganz wesentliche Herauf- srtzuna der Deckgelder die Einnahmen de« LandeSstallamte» erhöbt werden. Da e« sich nun nicht voranSseben läßt, in welche«» Maße die Teueruna sortschreitet, hat da« Lande«» ftallamt die Einführung gleitender Deckgelder unter An lehnung ar« den HafervreiS angeregt und vargeschlaaen, da« Deckgeld bei Bedeckung der in da« Anchtregister eingetragenen Gluten nach dem Breis« von 1'/, Zentner Hafer zu bemessen und allmonatlich festznsetzen. Bei nachgewiesener Nicht befruchtung der Stute ist die Nückerstattuua der Hälft« d«s entrichteten Deckgelder vorgesehen. Der Landeskulturrat hat diesem Vorschlag trotz der bestehenden schweren Bedenken unter der Voraussetzung, datz eine weitere Erhöhung auf keinen Fall «intritt. »ngestimmt, weil «r eine geregelt« Hengkt- Haltung durch Erhaltung d«S LandeSstallamte» im Jnt«r«sse d«r Pferdezucht und der einzelnen Stntrnbesitzer als unum gänglich notwendig erachtet. —* Vorsicht an Bahn- und Straßenkreuzungen. Au» Anlaß eine« Kraftwagenunfalle», der sich vor einiger Zett an einer Bahn- und Straßenkreuzung ereignet bat, wird erneut darauf hingewiesen, daß im Jntrrrsse der Sicherheit de» Betriebe« auf Nebeneisenbabnen und de« Straßenverkehrs die Führer von Dampfpflügen, Dampf straßenwalzen, Dampfdreschmaschinen, Lokomobilen sowie überhaupt von alle«« solchen Fahrzeugen, die infolge ihrer Bauart oder ihrer Ladung ei»« ungewöhnliches Geräusch verursachen und dadurch dein Fahrzeugfübrrr di« rechtzeitig« und zuverlässige Wahrnehmung der von Zügen ausgehenden Pfeifen« und Glockensignale erschweren, in anaemefsenrr Entfernung von unbewachten llcbergäugen der Nebeneisen babnen kurze Zeit anzuhaltei« und die Fahrt über den Uebrraang erst dann fortzusetzen haben, wenn keinerlei Anzeichen das Herannaben eine« Zuges oder einer Loko- Motive ankündigen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. —* Auffallend schwacher Briefverkehr am Jahreswechsel. Im „Vogtl. Anz." lesen wir: Die fort währenden Porto-Erhöhungen für Briefe und Drucksachen baben sich an« Jahreswechsel besonders stark auSgewirkt. Während in früheren Jahren am Vorabend des NeuiabrS, Sm NenjabrStage selber und auch ein «nid zwei Tage spater noch die Postbeamten in der Flut der einlanfenden Post- sendungen, vor allem aber im NcujahrSkartenverkehr, bald erstickten und außer den« etatmäßigen Personal noch so- undsoviele Ausbelfer tätig sein mußten, um die Menge der Briefe und Drucksachen auszutragen, zeigte sich dieses Jahr «in ganz ausfallender Rückgang in der Versendung von Neujahrskarten. Sowohl der Ein- als auch Ausgana war minimal und nicht viel stärker als an gewöhnlichen Tagen. Di« Post bat also an« ersten Tage des neuen Jahres kein „Bombengeschäft" gemacht. Tas ist sicher mit auf die wiederholten Porlorrhohungen znrückzusühren, obwohl darin nur das Sinken unseres Geldwertes zum Ausdruck gekommen ist. Malkwitz. Bor einigen Tagen wurde hier an« bellen Tag« aus der Wohnstube einer Witfrau, die augenblicklich andemveit im Grundstück beschäftigt war, der Regulator von der Wand gestohlen. Roßwein. Eine hier wohnende Fra»« fand einen frankierten Briefumschlag, welcher einen Scheck über V75OOO Mark enthielt. Derselbe wurde den« Verlierer un- verzüglich wieder -«»gestellt. * Freital. Durch die am 1. Januar erfolgte Ver- «injapna der Gemeinde Birkigt mit der Stadt Freital zählt letzlve jetzt 35VOO Einwohner. Wenn am 1. Avril noch die Gemeinden Burgk und Kleinnaundorf in Freital ringe- menrdet sein werden, wird die Einwohnerzahl Freitals auf 40000 steigen. Freital grenzt jetzt durch Birkigt an die Stadt Dresden. Poise »darf. Um Brennholz für arme, alte Leute v» beschaffe», läßt dir Gemeindeverwaltung des bekannten Ausflugs- und Badeortes Kreischa die prachtvollen alten Eiche» und Linden fällen, die den an« Lockwitzbache entlang führenden Verbindungsweg zwischen dem Sanatoriumspark und dem Rittergut« säumen. Damit wird der Gemeinde und der Landschaft ein nie wieder gutzumachender Schaden »ugesüat, der in keinem Verhältnis zu der augenblicklichen Hilfelr.ftung steht. , Brandts. Eine hiesige alte Witwe erhielt voi« ihren« m Mexiko lebende» Sohn einen eingeschriebenen Brief, der nach dem Schreibe» «ine 5 Dollarnote enthalten sollte (nach jetzigem Stande ca. 36000 Mark). Die Note war aber ver- fchwunden und der Umschlag ließ erkennen, daß der Brief geöffnet worden war. Bei der weiten Reise wird es freilich XLeipzig. kkn einer ««melnschaitNchen Sitzung de» Nate« und der Stadtverordneten wurde gestern OberbUrgrr« meister De. Notbe aui sechs Jahre «iederarwählt. Nachdem »in PertaäiingSantraa der linken Seit« de« Hause» abgelehnt war, verließe« di» sozialistischen und kommnntstischen Stadt- verordnete« mit ihren FeaktionSkolleaen im Rat den Sitzung«, saak, worauf die bvrgerllchen Stadtverordneten und Stadt räte di« Wahl vornabmen. Sämtlich« »6 gültigen abge- «ebenen Stimmen lauteten auf Dr. Rothe. Ob Dr. Rothe die Wahl unter diesen Umständen annimmt, ist noch unge klärt. E» wurden «ine Anzahl Proteste der linken Seite wegen angeblicher Beschlußunfähigkelt zu Protokoll gegeben. Fall» Dr. Rothe die Wahl anntmmt, wird da» Ministerium de» Inner»« eine Entscheidung herbeizusühren haben. Neueste Nachrichten ««» Telegramme vom 8. Januar 1028. Sein Vktoderfest in diese« Jahre. )l München. 1928 dürste vorau»sichtlich kein Oktober fest abgehalten werden. Da» Staatsministerinm de« Inner» wird, wia wir erfahren, mit einem entsprechenden Vorschlag« an den Münchner Stadtrat herantretrn. Di« Darikvolitik der Retchtzperke-rOverwalt«»». X München. Dl« nächste Sitzung de» bayerischen Landtage» findet am 9. Januar statt. Auf der Lag«»ord- nuna stehen u.a. eine demokratische Interpellation über di« Tarispolitlk der Reich-oerkehr-verwaltuna und der Ausschuß- bericht zu der Denkschrift über die Vereinfachung und Per- bilUgun» der Staatsverwaltung. Die Virtser «onferenz. XPari«. Nach Schluß der ersten offiziellen Sitzung der Variier Konferenz hatte Doinear« noch eine Unterredung mit dem Finan-minister d« Laftepri« und den französischen Sachverständigen, die b!« nach 7 Uhr abend« dauerte. VoinearS begab sich sodann in das Elysee, um Millerand Mitteilung von den am Nachmittag anf der Konferenz ein gebrachten Projekte» der englischen und italienischen Dele gation zu machen. Da» Defizit der polnischen Eisenbahn. -(Warschau. Nach dem „Przealad Wieczorny" wird das Defizit der polnischen Eisenbahn für 1923 aus 150 Milliarde» Mark veranschlagt. Poi«ear6s Reparationsprigramm. )s Parts. In dem NeparatiouSprogramm PoincarsS heißt eS weiter, daneben hätte Deutschland ferner die anderen Verpflichtungen (Ausgleichszahlungen, Restitutionen usw.) zu erfüllen, die die Verträge und Abmachungen Deutschland auferlegen und zwar unter Bedingungen, wie sie augenblicklich herrschen. Nach der Erfahrung der lebten drei Jahre sei die französische Regierung der Ansicht, daß diese Pfandnahme Unerläßlich sei. Sie glaube, daß die Durch führung der nachfolgenden Pfänder die Zahlungsfähigkeit Deutschlands nicht vermindere und auch nicht geeignet sei» die Sanierung seiner Finanzen zu vermindern. Die Pfänder werden übernommen, nm die Ausführung der Mora- torlumsbedingungen zu sichtzxp, sowohl was die Reorgani sierung der deutschen Finanzen betreffe als auch die be schränkten, für diesen Zeitraum vorgesehenen Zahlungen, ferner, um den alliierten Mächten die Fortsetzung der Aus dehnung dieser Zahlungen bei Ablauf diese- Moratoriums zu sichern, wenn Deutschland in diesem Augenblick nicht die notwendigen Maßnahmen ergreifen würde, um in normaler Weise seine Schulden zu begleichen. Falls während der Zeit des Moratoriums Deutschland genügend umfangreiche An- leihen abgeschlossen habe, die zur Amortisierung des Kapi tals der deutschen Schuld zur Verfügung der Reparations kommission gestellt werden, könne ins Auge gefaßt werden, der deutschen Regierung die Erträgnisse der Pfänder zur Verfügung zu lassen, sek es ein Teil der Sachlieferungen, sei es ihren Gegenwert vom Ertrag der Anleihe. Aber die französische Regierung glaube. Laß nützliche Dispositionen getroffen werden müßten, um sofort die Produktivität der Pfänder, deren Beschlagnahme sie ins Auge gefaßt habe, zu sichern, und einen Organismus zu schaffen und funktionieren zu lassen in dem Maße, wie die Umstände es notwendig machen. Der von der französischen Regierung ausgearbeitete Plan versuche so viel wie möglich jede militärische Besetzung -« vermeide», ausgenommen für den Fall, datz Deutschland stch nicht strikte an alle Verpflichtungen halte, die das Pro gramm ihm auferlegt habe, in welchem Falle auch die Sanktion«« automatisch in Kraft treten, die in dem nach folgenden Kapitel 4 vorgesehen sind. In dieser Hinsicht übernehme die französische Regierung ihren Alliierten gegenüber die absolute Verpflichtung, sei es, um diese Sanktionen gemeinsam anzuwenden, sei es, wenn einer von ihnen allein sie zur Anwendung bringt. (Bet Redaktions schluß lag der Schluß der Meldung noch nicht vor.) Widerstand brechen wollt! Woher hast du diesen Brief, Paul? DaS hat Kurt nicht geschrieben." Mit einem flehenden Blick scheuen Jammers sah sie zu dem Bruder auf, doch Paul blieb unbewegt. „Dieser Brief ist ein authentischer Brief des Herrn RaSsms!" gab er kalt, fast geschäftsmäßig zurück. „Das ist eine Tatsache, an der nicht gerüttelt werden kann. Wie ich in den Besitz des belastenden Dokumentes gekommen bin, ist ganz nebensächlich! Herr RaSmus unterhält seit geraumer Zeit nahe Beziehungen zu der bekannten Bühnenkünstlerin Ellen Walden vom Westendtheater. Falls eS dich inter essieren sollte, bin ich erbötig, binnen einer Stunde ein er- brückendes Beweismaterial für meine Behauptung heran zuschaffen. Im übrige« kannst Lu dich aber noch heute abend persönlich von der Richtigkeit meiner Worte über zeugen. Herr RaSmuS holt Fräulein Walden allabendlich von ihrem Theater ab und bringt sie qach ihrer Wohnung in der Rauchstraße. DaS Westendtheater liegt ja hier t« un mittelbarer Nähe am Nollendorfplatz! Di« Vorstellung dort dürfte tn etwa einer halben Stunde zu Ende sei»! Wenn du eS wünschest, bin ich selbstverständlich gern bereit, dich sofort zum Theater zu begleiten!" Schon bei den letzten Worten PanlS war Lotte mit un sicheren Schritten bis zu dem großen Mttteltisch gekommen und dort schwerfällig in einen Stuhl gesunken. Sie war unfähig, sich noch länger auf de« Füßen zu halten. . Der furchtbar« Schlag hatte sie zu unerwartet getroffen. Mit blitzartiger Klarheit glaubte sie auf einmal den ganzen Zusammenhang der Ding« bis tn seine kleinsten Verknüpfungen zu durchschauen. Darum diese seltsame Veränderung Kurt» während -er letzten Wochen, über die sie schon so ost mit geheimem Bangen nachgesonnen. Und bann wieder war «» ihr, al» müsse sie sich mit dem letzten Rest ihrer Widerstandsfähigkeit dem Schicksal «ntgegenstemmen, unter dessen ehernem Tritt sie sich schon halb zermalmt bahtnwanb. Sie durfte Kurt nicht verurteilen, eh« si« sich nicht selbst von -er Wahrheit der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen überzeugt hatte. „Ich werde mir noch heute abend Gewißheit verschaff«! sagte sie. ,Hch danke für deine Begleitung, Paul! Ich fti -en Weg zum Nollendorfplatz schon allein! Und Ich ni fetzt allein seins" schwer Salten, den gemeinen Spitzbuben zu ermitteln, zumal der Vriei leider ohne Wertangabe »ar und die Post dem nach nicht Saftet. * PuI« nitz. In der Nacht-eum Freitaa versinolückte »in mit Dresdner Herren besetzt«» Automobil aut dem Elerberge, indem e» mit solcher Wucht argen einen Baum fuhr, daß es mit einem Lastauto wieder ivSgerlffen werden mutzte. Der SüSrer de« Auto» erlitt schwer« Verletzungen, während zwei Insassen mit leichteren Verwundungen davon- * Kamenz. Auf der Staat»ftraß« »wischen Wiednitz und Bernsdorf wurde ein etwa ISIänriger unbekannter Knabe tot aufgesnnde». Das Kind ist anscheinend von einem Lastauto mit Anhänger überfahren worden. — Für da« abnorme, beinahe frühling-mäßige Wetter ist bezeichnend, daß im Garten eine» hiesigen Einwohner» während der Feiertag« eine Ros« aufgeblüßt ist. 'Berggießhübel. Der fetzt »u End« gegangen« VauernhochsLullehrgang war von etwa SO jungen Bauern besucht, von denen einer au« Siebenbürgen, mehrere au» der Tschechoslowakei und mehrere an« Niedersachsen ge kommen waren. Sinn und Zweck der Banernhochschul« Ist. ein« neu, Idee des Bauerntum« zu erwecken, damit der Bauer seine weltgeschichtliche Verantwortung für di« Nation im ganzen empfindet. Am 10. Januar beginnt ein neuer Lehraang, der 4 bis 5 Wochen dauern wird. NengerSdorf. Vom Zuge überfahren wurde in der Nacht vom Sonntag zum Montag von dem au» Dresden gegen '/,1 Uhr hier einlaufenden Scknrllzua« di« ungefähr 17 Jahre alte Arbeiterin Marie Abersbach au» Eibau. Da« verunglückte Mädchen wollte auf den bereit« in Be- weguug befindliche» Zug aufsprinaen, wobei e« so unglück lich »u Falle kam, daß ihm beide Beine abgefahren wurde,». ES wurde mittels Sanitätsautos in das Zittauer Kranken hau« gebracht, wo es inzwischen seinen Verletzungen erlegen ist. * Waldheim. Die Gendarmerie in Niederroffau nahm de» 19iäbrige» Schmirdegesellen Willi Pörschmann fest, der au» 13. November 1922 einen Einbruchsdiebstahl in die Kirche von Nlngeibal verübte. P. ist außerdem an mehreren schwere» Diebstählen im Waldhrimer Bezirk beteiligt gewesen. Chemni tz. Bei den Anwohnern der hiesigen Fürsten straße macht sich eine starke Erregung darüber bemerkbar, daß die Fursteiistratze in Karl-Marx-Straßr umgetanft werden soll. Dem Rat der Stadt ist dcsbalb eine von den meiste» Anwohnern unterschriebene Eingabe zugegangen, tn der gebeten wird, die Fürstenstraße nicht Karl-Marx-Straße zu benennen, sondern — wenn einmal die Fürstenstraße nicht mehr so heißen solle — vielleicht in „Niemann-Straße" umzuändrrn. da doch das Werk allen Bewohnern diese« Viertels wohlbekannt sei nnd so mancher dadurch sein tägliches Brot habe. * Buchholz. Eine Eiiiwohnerversammlnng und der Gemeinderat von CunerSdorf beschlossen, die angeregte nnd beantragte Eingemeindung des Ortes nach Buchholz oder Sehma abzulehnen. Bernsbach i. E. Mit ihrem zweijährigen Kinde, das sie sich a» ihrer Brust fettgebundcn batte, suchte hier die 29jährige Ehefrau Klara Müller den Tod im Wasser. Olbernhau. Um der Notlage der erzgebirgischrn Holzwarenberstellrr zu steuern, hat das Finanzministerium di« staatlichen Forstverwaltnngen angewiesen, den Spiel warenerzeugern die erforderlichen Holzmengen im Weg« des freihändigen Ankaufs, also außerhalb der Auktionen, die regelmäßig zu einer Treiberei in den Holzpreisen führen, zur Verfügung zu stellen. * Plauen. Von den Masten der nenerrichteten Starkstromleitung Herlasgriin—Plauen sind Kupferdrähte im Werte von etwa 500000 M. gestohlen worden. * Leipzig. Durch sich prügelnde jnnge Männer wurde eine große Schaufensterscheibe im Werte von 300000 Mark eingedrückt. Leipzig. In zehn öffentlichen Protestversammlunge» wandten sich am Stioestertage die im Mieterschutzverband organisierten und auch nicht organisierte Mieter von Leipzig gegen die Festsetzung der gesetzlichen Miete von 4200 v. H. Es wurde beschlossen, die organisierte Arbeiterschaft «in Unterstützung tn einem Kampfe um niedrigere Mieten und weitere Kontrollrechte zu ersuchen und bei der Regierung wegen einer niedrigeren Bemessung der Miete vorstellig zu werden. Bis zur Erfülluiw dieser Forderungen sollen keine Miete» bezahlt werden. Tie B. S. P. D. Groß-Leipzia und das Gewerkschaftskartell Leipzig geben folgendes bekannt: Auf viele Anfragen teilen mir mit. daß wir zur Beratung und Beschlußfassung über den Mieterstreik nicht herangezogen worden sind. Es war nns also nicht möglich, unsere Auf- faffung darMegen, und deshalb lehnen wir eS ab, uns an der Durchführung des Streiks zu beteiligen. Der Mieter- schutzverband trägt die Verantwortung für die von ihm eigenmächtig unternommene Aktion allein. Wir werden alles tun, um die Interessen der Mieter zu wahre». wohl bitten, wenn du vvn meinem Bräutigam sprichst, dich einer angemessenen AnSdrnckSwcise zu bedienen!" „Ich wähle di; Ansdrncksweiie, die mir passen- erscheint! Und ich glaube, liebes Kind» anck du wirst dich nach dem, was ich dir mitzuteilen habe, zu meiner Anschauung von Herrn RaSmus bekehren!" Loire zuckte die Achseln. „Gib dir keine Mühe, meinen Bräuiigam zu verun glimpfen. Er steht zu hoch als Laß ihn -eine Anwürfe erreichen könnten!" „ES bedarf keiner Verunglimpfung, wo ich die Tat- fachen reden laßen kann." Paul hatte bei diesen Worten in fein Jackett gegriffen und überreichte der Schwester einen Bries. „Willst du, bitte, in dies Schreibe« Einsicht nehmen!" sagte er „Ich finde eS zum mindesten eigentümlich, wenn et» Bräutigam eine andere Dame mit derartigen Liebes- ergüssen bedenkt." „Paul, >vas soll das bedeuten?" Mit großen, entsetzten Augen starrte Lotte auf da dünne Briefblatt. Es war von Knrts Hand) im ersten Moment hatte sie seine scharfen, charakteristischen Schriftzüge erkannt. Mit halblauter Stimme laS sie über die verhängnis vollen Zeilen hinweg, dies unselige Bekenntnis einer ver zehrenden Leidenschaft, aus dem eS ihr plötzlich wie eine sengende Lohe entgegenzuschlagen schien: „Was heißt überhaupt, ich liebe dich, Ellen? Ich bin wahnsinnig! ES ist kein anderer Gedanke in mir al» du nnd immer wieder du, Ellen —" DaS schrieb Kurt, ihr Kurt — einer anderen! Ihr Kurt, -eßen Küsse si« noch auf ihren Lippen zu fühlen meinte. „Es ist kein anderer Gedanke in mir al» du und immer wieder nur du, Ellen!" Sie -achte auf einmal loS, sie suchte nach einem ganzen Leib, in her-lähmender . .. Noch wehrte sie sich mit aller Kvoft il tränenden Lieb« gegen dies« entsetzlich» W sie cs instinktiv empfand, daß mttihr «tj alles Hohe und Reine im Mensch«, ihr Menschheit überhaupt, in Trümm« «tU. Wie der Schrei eine» v endlich schwer aus ihrer ge „ES ist nicht wahr, „Es ist eine Lüge, «in« ganz Nun« und »usammenLang. Alt für ihr« Hände, fitr ihren »der Angst. ller Kraft ihrer große« vev- ntsetzltch« Wahrheit, von der mit ihr auch Ar Glaube an enfth«, ihr Gstmh» an di« Tie re» WW-«tz sich
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