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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011023012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901102301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901102301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-23
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1901
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Die Aktion des vereinigten Manchesterthums aller Sckattlr- ungen gegen den neuen Zolltorifentwurf nimmt ihren Fortgang und die kurze Ruhepause, die letzthin eingetreten zu sein schien, ist von den sreihündlerischen Drahtziehern hinter den Coulissrn zu der Vorbereitung eines doppelten Schachzugrs ansgenützt wurden. Von zwei Seiten zugleich blasen jetzt die manchetlerlichen Heer hausen zum erneute» Angriff und an der Spitze des einen Fähn leins reitet niemand Geiingercs voran als der Staatssekretär des ReichSmarineamtS. Herr v. Tirpitz. in höchsteigener Person, während der zweite reisige Troß der internationalen Vorkämpfer für die unbehinderte Ueberichwemmung der LandeSgrrnzen mit fremden Maaren von dem italienischen Staatsminister Luzzatti angeführt wird. Diese beiden Vorstöße, welche die Gegner eines angemessenen Schutzes der nationalen Arbeit neuerdings unter nommen haben, wären an und für sich keiner besonderen Beacht ung in nationalen und schutzzöllnerilchen Kreisen wertl,; denn in dem einen Falle handelt eS sich »m die persönliche Geschmacklosig keit eines freisinnigen Versammmlungsredners. in dem anderen kommen Aenßerungen in Frage, die in dem Munde des Ministers eines verbündeten Staates einfach als n»a»nlifi;irbar bezeichnet weiden müssen und deshalb am besten mit Stillschweigen über gangen würden. Zwei Umstände sind eS erst, welche die Nolh- wendigkeit eines vom nationalen Standpunkte unerguicklichen Ein gehens ans jene Vorgänge an die Hand geben; nämlich einmal, daß der behaupteten Auslastung des Herrn v. Tirpitz: .Jeder neue Panzer und jeder Kreuzer bedeutet ein neues Schwergewicht in der Waagschale zu Gunsten des Freihandels", die gegenüber dem freisinnigen Abgeordneten Müllcr-Sagan gefallen sein soll, nicht das kategorische amtliche Dementi auf dem Fuße gefolgt ist, und zum Anderen, daß mit den von Gehässigkeit gegen Deutschland förmlich strotzenden Bemerkungen Luzzatli's in der waschechten Manchesterprcsse ein wahrer Kultus getrieben wird, der sich zu einem regelrechten nationalen Ncrgerniß ausgewachsen hat. Die Afsaire Tirpitz ist zweifellos geeignet, ans ichutzzöllnen- icher Seite allerlei Bedenken über die straffe Einheitlichkeit der Regierung im Punkte des zollpolitische» Programms zu erwecken. Man muß sich fragen, wie cs denn überhaupt möglich sein kann, daß ein einfacher Ressortchcs in solcher Weile eine wirthschastlichc Politik desaoouirt, die unter dem Stichwort: .Angcmessencr Schutz der gesammtcn nationale» Arbeit unter Vorzugsweiser Berücksichtigung der berechtigten Bedürfnisse der Landwirthschast" vom Kaiser selbst gebilligt und von dem verantwortlichen höchsten Beamten des Reiches mehrsach in seierlicher Form vroklamirt worden ist? Es tauchen dabei unwillkürlich in der Erinnerung gewisse Gerüchte wieder auf. die seiner Zeit bei der Flottenverstärk- ung umliefen und denen zufolge die Marineverwaltung versucht haben sollte, die Vermehrung der Flotte mit radikaler Hilfe unter Umgehung der nationalen Parteien durchzudrücken und als Preis dafür die Auslieferung der nationalen Arbeit an das Manchester- thum zu zahlen. Dieser Plan soll damals nur an dem prinzipien festen Eigensinn Eugen Richter's gescheitert sein, der die Stimmen seiner Mannen für das Flottenvrojekt durchaus nicht habe her- gcben wollen. Derartige Neminiscenzen wachen nothgedrungen wieder auf. wenn ein Ausspruch von der Art, wie er jetzt von freibändlerischer Seite Herrn v. Tirpitz untergelegl wird, amtlich unwidersprochen bleibt. ES hieße den Ernst der Lage und die Stimmung In schutzzöllnerischen Kreisen gründlich verkennen, wenn die Regierung sich hiereinfach darauf beschränken wollte, mit über legener Skepsis aus die Verhältnisse herab zu lächeln. Was an der Sache Wahres ist. muß unbedingt heraus. Ter Reichskanzler wird nicht umhin können, der Angelegenheit näher zu treten und solche Maßnahmen zu treffen, daß eine völlig klare und einwand freie Lage geschaffen wird und olle Zweideutigkeiten bei der ferneren Vertretung einer gemäßigten Schutzzollpolitik durch das Gesammtministerium in Fortfall kommen. Herr v. Tirpitz aber mag bei alledem im stille» Kämmerlein seuszen: »Ter Herr be hüte mich vor meinen manchesterlichen Freunde»I" Zu einem entschiedenen Austreten der Negierung fordert nicht minder daS entwürdigende Spiel heraus, das die Freihändler mit den Auslastungen Luzzatti's treiben. Der »deutsche" Handels vertragsverein. der richtiger mit dem Namen »Internationaler Freihandelsverein" bezeichnet wird, hat sich die Luzzatti'Ichen Redensarten gewissermaßen bestellt, indem er seinen römischen Vertrauensmann dem Minister in's HauS schickte. Herr Luzzatti bat diesen zarten Wink bestens verstanden und in der Unterredung kein deutschfreundliches Blatt vor den Mund genommen. Der italienische Staatsmann hatte die Kühnheit, gleich von vornherein zu erklären, daß das Zustandekommen der deutsche» Tarisresorm mit Hilfe der »internationalen HandclsvertragSsreiinde" vereitelt werden wüste, und zu dem Zweck sei die italienische Regierung, Vcnnulhlich im Verein mit andere» Bcrtragsstaaten bereit, »mit asten diplomatische» Mitteln aus die Hinausschiebung der Kündig ung der Handelsverträge seitens Deutschlands hinzuarbeiten". Außerdem sollen die »internationalen Handklsvertragsfieunde" überhaupt »alle Kraft darauf richten, die Verlängerung der gelten den Vertrüge bis zum 31. Dezember 1904 durchzusetzcn". Von den sonstigen ebenso weisen wie bescheidenen Glossen drS sremdländi- schen Ministers seien noch folgende hervorgehoben: „Deutschland nniß jeden Strohhalm in seiner letzigen wirthschastspolitischen Lage ergreiscn. t» die es Gras Bülow mit dem Zolltariscntwurf leicht sinnig (!) gebracht hat. Bis zum Jahre 1901 würde die Protest bewegung gegen die Agrarier unter Zuhilfenahme der Reichstags wahlbewegung von 1903 unzweifelhaft die große Mehrheit des Volkes mitreißen und dem Parlament das Schauspiel jener Obstruktion gegen den Zolltarffentwurs ersparen, die jetzt unver meidlich erscheint. Gras Bülow könnte bei zunehmender Beruhig ung der Gemüther das Gleichgewicht wiedergewinnen. daS er einen Moinent verloren hat. und das Deutsche Reich käme nicht mehr in Gefahr, für den zukünftigen Hort wirthichastlichcr Reaktion zu gelten." Das Alles ist einfach hahnebüchen, so daß es selbst einem sonst so ausgesprochen manchesterlichen Blatte wie der„Nat.-Ztg." wider den Strich geht und dieses Organ des Freihandels zu der mild abwekrenden Bemerkung veranlaßt, das Auftreten des italienischen Ministers lei „nicht sehr geschickt" und seine Redewendungen über die wirthschastliche Lage Deutschlands und der „Leichtsinn" des Reichskanzlers seien »sehr unglücklich". Der Handelsvertragsverein aber mitiammt der ihm bedingungslos ergebenen Presse nimmt an dem Inhalt der Luzzatti'ichen Aeußenmgen nicht nur keinen An stoß. sondern verbreitet sie im Gegentheil triumphirend als einen »überzeugenden Beweis" Von der „Nothwendigkeit", die Kündigung der Handelsverträge deutscherseits hinauszuschieben. Angesichts eines so würdelosen, geradezu himmelschreiend antinationalen Ge- bahrens muß nian wirklich fragen: »Wohin sind wir denn eigent lich im Deutschen Reiche gerochen?" Es ist ganz undenkbar, daß jemals ein fremder Staatsmann sich in gleich überbebender und provokatorischer Weise über eine andere Großmacht und deren verantwortlichen Leiter auslprechen würde. Dem Deutschen Reiche gegenüber aber glaubt man sich so etwas erlauben zu dürfen, weil die manchesterlichen und radikalen Hilsstruppen drS Auslandes, die im Reiche ihr Unwesen treiben, bei jeder Gelegenheit über die Grenze» des eigenen Vaterlandes hinaus nach fremder Unterstützung rufen, sich zu Vasallen des Auslandes erniedrigen und den fremden Interessenten ein Censorenamt gegenüber dem Deutschen Reiche, gegenüber seiner Regierung, seiner nationalen Politik und deren Trägern förmlich auszwingen. Da ist es schließlich kein Wunder, wenn der Niederschlag eines solchen wahrhaft jammervollen anti nationalen Verhaltens im Auslände in solcher Form zu Tage tritt wie in den Aeußerungcn deS italienischen Ministers Luzzatti. Dem vaterlandsloien Gcbahre» deS Manchestcrthnms und seiner radikalen Klopffechter darf die Regierung nicht länger mit verschränkten Armen Zusehen, vielmehr erfordert das öffentliche Interesse dringend eine entscheidende Tbat, die aller Welt vor Augen führt, daß dos Deutsche Reich nicht ein Sviclball in der Hand der internationalen Freihändler und ein Ausbeutunasobjekt für ausländische Handelsinteresse», sondern ein geschloffenes nationales Wirthschastsgebiet ist, das ebenso wie icde andere Groß macht seine Zollpolitik ausschließlich nach dem eigenen Bedürmiß regelt und sich dem Ausland gegenüber aus den rcalpolitischcn Standpunkt stellt: „Hand wird nur von Hand gewaschen: wenn Du nehmen willst, so gieb!" Eine solche eindrucksvolle Thal, die mit einem Schlage allen in- und ausländischen manchesterlichen Spekulanten und Fischern im Trüben de» Kopf zurecht rücken würde, wäre eine bündige Erklärung der Regierung durch den Mund deS Reichskanzlers in dem Sinne, daß die Kündigung der Handelsverträge auf jeden Fall bis zum 31. Dezember 1902 erfolgen werde (bis dahin müssen sie spätestens gekündigt werden, wenn sie am 31. Dezember 1903 außer Kraft treten sollen). Ein längerer Aufschub der Kündigung würde lediglich den ausländischen Plänen, die aus möglichste Beeinträchtigung der wirthschastliche» Entschließungsfreihcit Deutschlands gerichtet sind, zu Gute komme», indem er unsere» Konkurrenten Gelegenheit gäbe, ihre wirthschasts- polilische Rüstung zu vervollständigen. Hingegen ist die einmal erfolgte Kündigung das denkbar beste Mittel zur Stärkung und Beseitigung der eigenen Stellung Deutschlands und somit zur Durchführung der deutschen Zolltarifrcfvrm in voller Selbst ständigkeit. nach der einzigen Richtschnur des natioiialwirthschaft- lichen Interesses, das einen angemessenen Schutz der nationale» Arbeit aus der ganzen Linie gebieterisch verlangt. Neueste Drahtmeldungen vom 22 Oktober. (Nachts eingehende Depeschen befinden sich Leite 1.1 Berlin. (Priv.-Tel.) Ter Geburtstag der Kai > erin wurde heute im Dienen Palais in aller Stille gefeiert. Alle Kinder mit Ausnahme des Prinzen Adalbert, der sich ans Lee be findet, waren um die Kaiserin versammelt. — Die Rothe Kreuz-Medaille 3. Klaffe erhielte» der Sekretär bei der Kreishauptmannichalt Plotz-Tresde», Zvllaisislent Biedermann- Grimma, Materialwaarcnhändler PhUipp-Großröhrsdors dei Pulsnitz, SanitätSralli Dr. Emil Fürstenaii-Bifchofswcrda, Medl- uncilralh Dr. Hantel-Glauchau, Webermeister Dammer-Glanchau. Viehhändler Rentich-Meißen und Pantoffelfabrikant Greiß- Meitzen. — Die offiziöse »Nordd. Alla. Ztg." schreibt: In ver schiedenen Blättern begegnen wir der Behauptung, daß die denliche Negierung beabsichtige, die Handelsverträge überhaupt nicht zu kündigen. Es ist nicht recht verständlich, wie eine solche Auffassung entstehen konnte, wo rin neuer Zolltarif ausgearbeiict und allgemein bekannt ist, daß die deutsche Regierung mit Hilfe dieses Zolltarifs zu einer neuen Regelung der handelspolitischen > Beziehungen zu dem Anslande, insbesondere zu einem stärkeren Schutz der heimische» Agrarprodukle zu gelangen bezweckt. Der ^ Entschluß, die geltenden Handelsverträge überhaupt nicht zu i kündigen, wäre zweckwidrig und würde nur eine Stärkung der Position der ausländischen Staaten bedeuten, mit denen wir ^ Handelsverträge aus neuer Basis nbichließen wollen. Die deutsche Regierung muß sich also selbstverständlich freie Hand Vorbehalten. ! im geeigneten Zeitpunkt die bestehenden Handelsverträge zu kündigen Ob und wann dieser Zeitpunkt eintritt, hängt von dein weiteren Verlauf der Dinge, insbesondere von dem Zustande- ^ kommen des neue» Zolltarifs und von de» Berbandlungen mit den i anderen Staaten ab. — Den demcntirtcn Gerüchten wegen einer ! Uebernahme lännntlichcr thüringischer Privath ahnen in preußische Verwaltung liegt folgender Lhatbeiland zu Grunde: Die von Salzungen abzweigcnde ichmallpurige weimariiche Felda- , bahn ist von Preußen übernommen worden »nd ioll zum Anschluß an die geplante Bahn Gerstungen-Lacha-Hünfeld bis Vacha normalspurig ausgebaut werde». Hierzu ist für eine kurze Strecke im Meininger Staatsgebiet neuer Grunderwerb nötbig und die unenigeilliche Ueberlasnmg des Bodens und des Mitbenutzungs rechts nn der Landstraße ist nun zum Gegenstand eines Staats- Vertrags zwischen Preußen und Meiningen gemacht. Leipzig. (Priu.-Tel.) Der Vorsitzende des Antiduell- kongrcsses Fürst Carl zu Löwcnstein ist vom Fürsten Neuß ä. L. in mehrstündiger Audienz empfangen worden. Poicn. (Piiv.-Tcl.) Aus Anlaß ihres 50jährigen Bestehens hielt heute die hiesige Handelskammer eine Festsitzung ab. Vom Oberpräsidenke». dem Regierungspräsidenten und dem Magistrat waren Glückwünsche eingclausen. Breslau. (Priv.-Tel.) Behuis Belebung des völlig darniedcrliegenden Walzeiien-Epportgeichäfls nach Rußland wurde in legrer Veciammlnng der c benchlesischen Walzwerke, zufolge der .Breslauer Morgenztg.". der Grundpreis für Grob eisen auf 100 Mk. pro Tonne ermäßigt. Svrotlau. (Priv.-Tel ) Im Sprottauer und Saganer Kreis werden zur Zeit große Mengen Kartoffeln für ciigliichc Rech nung a»tgekaust, die zur Bcrv r v v ia n t irun g der eng lische» Trnvvenin Südafrika bestimmt sind. Die Kartoffeln werden hier gleich für den überseeischen Transport verpackt. Köln. (Priv.-Tel.> Laut der „Köln. Volksztg." giebt die Dortmunder Union durch Thorainchlag eine weitere lOprozcntigc Lohnlürzung jämmllichen Arbeitern vom 1. November ab bekannt. Kaiscl. (Priv.-Tel.) Im Prcßprozeß Werner-Erd- maniisdörfcc ist folgendes Urtheil gesollt worden: Der Wahrheits- veweiS der Behandlung ErdniannSdöricr's. daß der RcichslagS- abgeordneie Werner nn den Joiirnaliuen Hamburger gegen Be zahlung parlamentarische Nachrichten geliefert habe, sei als erbracht anzmchen, deshalb wurde auf Freisprechung in diesem Falle er kannt : dagegen wnrde im zweiten Falle eine formelle Beleidigung in der ironisch gehaltenen Prieskanennotiz gesehen. Tic „Hess. Laiidesztg." wurde zu 50 Mt. Geldstrafe vcrurlhcilt. M ü hlha u s e n (Priv.-Tcl.l Die Generalversammlung der Mitteldeutschen K a mm ga r n»p in» e r c i und -Färberei in Mühlhausen genehmigte die Scmirungsanträge der Verwaltung, wonach aus die Aktie eine Zuzählung von 50 Proz. eingefvrderl wird, und andcrensalls die Zusammenlegung von 5 zu 1 erfolgt. Fra» kfurl a. M. (Priv.-Tel.) Die „Frkk. Ztg." meldet, in Lowell hätten zwei Kaisirer der Maffachnffels-Merchants-Banl eine Million Dollars entwendet. Ihre Frauen hätten mit den Direktoren der Bank indcsieii einen Vergleich erzielt, demzufolge sic gegen die Zusicherung der Straffreiheit 800000 Dollars zurück erstattet hatten. Wien. (Priv.-Tel.) Abgeordnetenhaus. Bei dei Berathung des Dringlichkeitsanlrags Vhchodil betreffend die Durch jührnng des M aulhen - Gesetzes erklärt Finanzminisler Tr. v. Böhm Bawerk. die Regierung habe, da der von ihr rechtzeitig eingebrnchlc Bedeck«ngscntwurf nicht erledigt worden sei, mir Rücksicht auf die Erhaltung der Ordnung deS Slaalshanshalts Verhandlungen wegen Verlängerung der Pachtverträge cinlciken müssen. Sovald der Bcdeckungsenlwurf angenommen tei. würden die der baldigen Erledigung der Angelegenhest cntgegenstchenden finanziellen Schwierigkeiten schwinden. Lie Rede deS Finan;- mmislerS wurde nstedcrlwlt durch lebhafte» Widerspruch aus den: Hause unterbrochen. Die Dringlichkeit sowie der thatsächiiche Inhalt deS Antrags wurden hierauf einstimmig angenommen. Wie». (Priv.-Tel.) Die österreichischen Sozialdemokraten haben eine grosse Bewegmrg zu Gunsten der Einführung einer zwangsweisen I » va l ld i t ä ts - und Altersversorgung entfallet und haben heute 1100 Petitionen mit 576 MO unter schifften dem Ncichsratb vorgelegt, denen übermorgen noch Peti tioncn von 1228 Gemeinde», >110 Arbeitervereinen und 829 Ge- werkjchasten folgen sollen. Alle Naiionalilätc» und Kronländer sind an dunem PelstionSflurme betbelligt. der infvfcrn verspätet kommt, als die Regierung bereits die Grniidzügc eines bezüglichen Gesetzes jertiggesielit hat und den Entwurf demnächst dem Parla ment zu unlcibrcitcn gedenkt. Paris. Im heutigen Ministerrath machte Ministcr- vräsidcnt Waldeck-Rvrisscan Mitihcilnng über die Maßregeln, die in den Departements ergriffen sind, »m nnlcr allen Umständen die Arbettsjrelheit zu sichern. Paris. (Priv.-Tel.) Der Senat trat heute ebenfalls wieder zusammen nnd vertagte sich nach einer rein formellen Sitz n»g ans nächsten Freitag. — Tie Dev u t i r te n ta m in er n: heute wieder zinammcnaetreten. TccDepiitirte für Pas de Calais. Basli. brachte einen Antrag ein. welcher die Einffchrnng eines gesetzlichen Mindestlohncs in den Bergwerken verlangt. Basli forderte die Tringllchlcit und ivforllge Berathung. Er verlangte in seinen, Antrag, den Arbeitstag auf 8 Stunden z» beschränken und ein Ruhegehalt von täglich 2 Fres. nach 25>ährigcr Dienstzeit gesetzlich scstznsicllcn. Waldeck-Ronssean erklärte, die Regierung habe ihre Ansichten über das Minimalgehalt geäußert nna ihre Meinung nicht geändert. Er sei bereit, die Frage der Alters verwrgllng cbenio wie diejenige des Achtstunden-ArbeilskageS zu erörtern. An derartige Fragen müsse man ledvch mit großer Vorsicht herantrcten. Die Regierung sei geneigt, die Reformen sorlzuführen. welche sie begonnen habe, aber er wolle keine Vcr sprechungen machen, hie er nicht halten könne. Redner nimmt die Dringlichkeit an. lehnt jedoch die sofortige Berathung ab. Viviani (Soz) und Bouvir, bestehen auf sofortiger Besprechung. Schließ en
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