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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192302144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-14
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1923
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MWMDMMMMWWDMMDDWDDDMMMMMWsW Riesaer H Tagelilali und Ättreiaer iLUitblatt u«r ÄmkiM». Postscheckkonto: Dresden IS3» wirotass» Ri-la Nr. 8L «nd Au;elger lLlbtblatt und ÄPkigtr). AM»« ««I» D»« »>M»« »Mit >1- «k!»»»I»I-«»»,n, -er «mtühautztmannschaft «roßeuhai», de» «mttaerÄt». der AmtSauwaltschafl beim Amtsgerichte >nd dc» Nate» der Stadt Riesa, de» Siaanmmt» Riesa und de« Haudtzottamt» Meitze», sowie de» GemelnderateS «röba. Mittwoch, 14 Aet'ruarES, obends 88 76. ^asHier rageblätt^e1che»n^tr>r>^«^ben?«^^s^r^,il Äutinahm» der Sonn- und Hesttag«. Bez»ß»preiS, ff«genVorou«zahluni,monatlich 1!N0. - Mark »Iiischl. Dringerlohn. Anzeigen Mr^sc Nummer de« Ausgabetage« und di» v Uhr vornitttag« auszugeben und im vorau« zu bezahlen: eine Gemahr für da« Erscheinen an bestimmten Tazen und Pläyee wird ni hi iib»rnnm> >cn Preis sür Li« 8V wm breite, 8 ww Hohr Grundschrist-Zeil» <6 Gilben) ILO - Mark: zeitraubender und tabellarischer Latz üv°,, Aufschlag. Nachmeiiung»- und Aerm ttelunoigebuhi 2t>. - v><art. .feste Tarife. Bewilligter Rabat! erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch »lag, rinaezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurr gerär. Zahlung» und i«rillllung«,rt: Riesa. Achttägige Unterhaliuiig«- beilagr „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder ionstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei o«> Lieieranten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieseiung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezug«»-eise«. Rotationsoruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Etfchistssiev«: Vorttzeftrake 58. Verantwortlich sür Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Rieia Im Handel-regisier ist beute eingetragen warben: ans Blatt 598 die Firma Edmund Wilhelm In iltiesa, Zweignitdcrlaffung der in Oschatz bestehenden Firma Edmnnd Mckbelm drtr.: Carl Alfred Steinbach ist an« der Gesellschaft anügeiibieden. Die disberige offene Handelsgesellschaft ist ansgelöst worden. Da« Handelsgeschäft wird von dem Mitinhaber Carl Edmund Wilhelm unter der bisherigen Firma fortgesetzt; auf Blatt «34 die Firma vogetta ch Wilhelm in Langenberg betr.: Otto Bogetta ist au« der Gesellschaft ans- geschieden. Die bi«b»r'ae offene HaudelSaesellschgst ist aufgelöst worden. Da« Handels» gelchä t wird von dem Mitinhaber Max W lhelm unter der b'-chengen Firma fortgesetzt. Amtsgericht Riesa, den IO. Februar 1923 Die cklnvzahlung de»Deur««a»zuichiisse» für rrriegsbefchädlgt« uns Htutervlievene Mr Monat Februar erfolgt am Donnerstag, den 18. Februar l923, vorm. IO bis 12 Uhr im Gemeindeamt. Zimmer >4. Gröba (Elbe), am 13. Februar l S23. Der Gemeindevorftanb. Sächsischer Lanvtag. slk. Dresden. 18. Februar 1V28. Auch die heutige IS. Sitzung des Landtags verzeichnet olS einzigen Punkt der Tagesordnung Wahl des Minister» Präsidenten. Die Tribünen sind schon lange vor Beginn der auf 12 Uhr ««gesetzten Sitzung überfüllt. Trotzdem stehen in der Treppcnvorhalle, zurückgehalten von Polizeibeamten, noch zahlreiche Einlaßbegehrenbe und selbst vor dem Ein gänge zum StänbehauS drängt und schiebt mau sich. AI Uhr eröffnet Präsident Winkler die Sitzung. Er verweist wieder auf 8 26 der Verfassung und auf die Aw> Wesenheit der erforderlichen Zahl von Abgeordneten. (ES fehlen nur die Abg. Kunstsch und Renner.) Abg. Wirth <Soz.) gibt namens seiner Fraktion eine längere Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Wir erblicken tn der Zustimmung der bürgerlichen Parteien zu dem Miß- trauenSantrage der Kommunisten einen Vorstoß gegen die sozialdemokratische Regierung, um den Besitzenden wieder eine ihnen nicht zukommende Macht im Staate zu verschaffen. Ebenso unehrlich ist das Verhallen der Kommunisten. Mit der unwahren Parole „Für die Arbeirerregiernng!" im Munde, stürzen die Kommunisten die bestehens)« Arbeiter» regierung. (Unruhe bet den Kommunisten.) Die sozialöerm- kratische Partei entnimmt aus dem Ergebnis der letzten Landtagswahlen Las Recht zur Bildung einer sozialistischen Negierung. (Abg. Böttcher: Nicht Arbeiterregierung?) Ans diesem Grunde schlagen wir Herrn Buck als Ministerpräsi denten vor. Abg. Böttcher lKomm.) erklärt, die Stellung der Kom munisten sei heute noch dieselbe, wie zur letzten Sitzung. Das Angebot der großen Koalition betrachte die KPD. als eine unverschämte Herausforderung der sächsischen Arbeiterschaft. Wenn man ehrlich eine Arbeiterregierung wolle, dann müsse die VSPD. Konzessionen an die Arbeiter machen, anstatt an die Bourgeoisie. Ein Eintritt der Kommunisten in eine sozialdemokratische Regierung komme nicht tn Frage. Abg. Tr. Kaiser lD. Vp.): Er halte es tn der gegen wärtigen Lage für sehr überflüssig, hier über die Schuld frage, die zur Regierungskrise führte, zu sprechen. Heute müsse praktische Politik getrieben werden und diese müsse hinweggeführt werden über die persönliche Empfindlichkeit. Das Zustandekommen der Wahl des Ministerpräsidenten sei Las unbedingte Erfordernis des Tages. Die Geschäfts lage erfordere eine sofortige Regierungsbildung. Alle Ar beiten blieben liegen und es gehe nicht an, daß ein Geschäfts ministerium, wie es jetzt geschehe, über Personalfragen im Kultusministerium entscheide. Wir haben uns nicht gescheut, die Hand zu Verhandlungen zu bieten, obwohl nicht alle unsere Parteigenossen im Lande damit einverstanden waren. Hoffentlich finden auch einmal die Sozialdemokraten den Mut, das zu tun, was unbedingt nötig ist. Wir sind auch heute noch bereit, an Verhandlungen teilzunehmen. Um die Wahl nicht wieder ergebnislos verlaufen zu lassen, schlagen wir vor, die Wahl des Ministerpräsidenten aus Donnerstag zu vertagen. Abg. Dr. Seyfert lDem): Für uns ist lediglich die Haltung der Sozialdemokraten von Bedeutung. Die von Wirth abgegebene Erklärung ist unhaltbar. Der sozialdemo kratische Versuch, mit den Kommunisten Politik zu treiben, ist mißglückt. Wir tragen der Tatsache Rechnung, baß ohne Sie (zu den Sozialdemokraten) keine Regierung gebildet werden kann, nun tragen Sie aber auch dem Rechnung, daß Sic allein keine Regierung bilden können. Wir sind btS an die Grenze des Erträglichen gegangen. (Zuruf von rechts: Noch weiter!) Der Versuch der Verständigung darf nicht niedergerungen werde» von der Seite Ihrer Partei, die im liebsten wieder zu den Kommunisten zurückkehren möchte. Wir ersuchen Sie um des Landes und des Volkes willen: Lrgreiscn Sie die Hand, die sich Ihnen darbietet und kommen Sie zur Verständigung. Abg. Müller-Leipzig (Soz.) wendet sich gegen LaS Naurlerspiel, das die kommunistische Partei mit der säch sischen Bevölkerung treibe. Mit einer Partei, die so gewissen- los mit den Arbeiterinteressen umspringe, verbiete eS der Anstand, ein« Regierung zu bilden. Abg. Beutler (Dnat.): Wir erblicken tn einer Vertagung keine Förderung -er Wahl. Die Kraktionsverhandlungeu, die schon tagelang gedauert haben, scheinen auf einen tote» Punkt gekommen zu sein. Mr werden uns an der von Dr. Kaiser und Dr. Geyfert empfohlenen Koalition nicht be teiligen. Abg. Siewert (Komm.) wünscht eine Regierung, die rest- los Arveitertnteressen vertrete, aber die sozialistische Re gierung könne das nicht sein. Abg. Kranz (Soz.) bezeichnet «S al« unmöglich, sich auf ;ine Partei stützen zu können, die selbst von der Mehrheit des Landes-BetrtebSräte-KongreffeS abgelehnt worden sei. (Unruhe link».) Abg. Dr. Kaiser (D. vp.) erklärt, seine Partei verurteile b«r bequemen Standpunkt der Deutschnationalen. Abg. Böttcher (Komm.): D»r Sozialdemokratie bleibe nunmehr nichts andere» übrig, al» der Eintritt in die große Koalition. Dadurch würden aber di« Kämpfe innerhalb der Arbeiterschaft verschärft werben. Auf. einen Zuruf der Sozialdemokraten sagt Redner: Ihr lest wahrscheinlich Eure eigenen Zeitungen nicht mehr, sondern bloß noch Sttnne». blättert Den Antrag auf Vertagung lehne» wir ab, weil da» «»kebe» de» Parlament» darunter 'etdet. Redner schließt: dem Berl. Tagest!." mit: Znrückznfübren ist die Kälte auf ein mächt'ges Hochdruckgebiet, das über Skandinavien, Finnland nnd Nordrnßlaud l egt und bei ziemlich lebhaften Ostwindrn seine Lag» noch nicht verändert bat, ein großes Tiefdruckgebiet liegt über den Alpen und zieht von darb über den Balkan, sodaß das augenblickliche Wetter bei unt noch eine Weile beständig bleiben wird. —* Ei n Frühlingsbote in Gestalt »ine« Mai käfers machte bente in der Redaktion Besuch. Er ist in einrm Obstgarten i» Piskowitz bei Prischwitz vor acht Tagen etwa 8 Zentimeter unter dem Raken gefunden worden. Er hat also schon einige Tage der Kälte widerstanden nnd sich während dieier Zeit, wie sein Finder mitteilt, nur von der Lnkt ernährt. Das wird er wohl, wenn er nicht vorziebt, dem rauben Dasein bald wieder den Rücken zu kehren, auch noch reckt lange tun muffen. —SEK. Kollekte am Lande«bußtag (28. Febr.). Nach altem Herkommen wird alljährlich am Frühjahrs bußtag in asten Kirchen des Landes eine Kollekte für die Liebeswerke der Inneren Million Sachsens gesammelt. Zwar hat die MifsionSnothilfe-Sammlung, welche in den Monaten September bi« November 1822 im ganzen Lande von der Inneren Mission veranstaltrt wurde, ein sehr er freuliches Ergebnis erzielt, aber bei dem großen Umfang der Inneren Mission <4 Diokoniffenhäuirr, 4 sonstige AnS- bildungsstätten, 10 Kinder-Erbolnngsheime, 16 Kinder- Heimaten, 22 Rettungtzhäuser, 18 Asyle und vieles andere) ist die ans die einzelnen Anstalten oder Organisationen ent« fallende Summe nicht io groß, daß sie auf längere Zeit all« Sorgen fernhalten könnte. Der Marksturz der letzten Monate bat neu« große Nöte gebracht. Für 6000 Menschen bat die Innere Mission täglich »n sorge», war bet den jetzigen BrrpflegnngSverhältniffen keine Leichtigkeit ist. Die Notlage unserer Kirche macht sich natürlich auch in den Werken der Inneren Mission bemerkbar. Wie aber jetzt sich allenthalben die Ovferwilligkeit für die Kirche regt, so möge dieier neue Geist des Gebens und Helsens auch ihrer Inneren Mission gegenüber sich bewähren! —* Aus derTätigkeit der Handelskammer; Dem Wirtschaft-Ministerium wurde das Verbot der Ver wendung von AnslandSmaiS zur Herstellung von Trink- branntwein als unnötig bezeichnet. — Die Reichsmonopol- verwaltung sür Branntwein wurde erneut ersucht, dem Einzelhandel einen angemessene» Verdienst am Verkauf von BrennspirituS zu gewähren. Das Gesuch wurde wiederum abgelehnt. - In einem Bericht an die Handelskammer Chemnitz stellte sich die Dresdner Kammer auf den Stand punkt, daß den Wrinbrrnnrrrien das Goldausgeld auf den Weinzoll erlassen, aber keine höhere Berechnung des Brannt- weinausschlaars zugestanden werden möchte. — Der Handels kammer Chemnitz wurde berichtet, daß die Befreiung der Veredelungsvertrhre von der Umsatzsteuer und der Ausfuhr- abgave zu befürworten sei. — Das Auswärtige Amt und das Sächi. Wirtschailsuiiniiterium wurde» ersucht, dahur zu wirken, daß bei der Liquidation deutichrr Geschäftsvermögen in Italien nicht auch die Firmenname» mit veräußert würden. — Tein Wirtichaftsminifterium wurde berichtet, daß kein Bedürfnis bestehe, dem Arbeitgeber gegenüber den Krankenkassen zum Vorlegeu der GeichäitSbücher zu veranlassen. — Verbesserungen des Sommers ahr- planes. Nach den im Lindcseisenbahurir Dresden ge machen Mi.tcilungen wird der Sommer,aarp an fü. Mitiel- dcruichlanü weiencliche Vcrbciscruug^n dringen, w.nn die Eniw.ckluna der Ruyriohlens-age »ich zu u^ieccn Gunsten ermattet. Die Strecke Leipzig—Dr.s^en—VreSIau eryäck als Rachcverbmdung ein beichlcunigies Pe.>one.:zug a-r ab Leipzig 12,40 Uhr, an Breslau 9,29, ao Bces.au 8,44, an Leipzig 5,45. Dadurch werden Anschttme von den Schnellzügen ans Hamburg, Hannover, ttö.n Ka.s.l nut umgckeyrr hergestettl. Für den Vermehr Lachen—och rn- land ist ein neues Rachuchnellzu^paae rn Aue,.ch: a.-iom- men: ab Leipzig 10,40, an ttö.n 8,öch ad kö.n L<^2, an Leipzig 8 4Ö. Diese Züge ver.nittettr Anschl..,se aus Wien Prag und Bres.au, Egennntz uns einen geplanten emc München—Leipzig. Sli ch erbaten die Züge Buchst m von und nach Dü,ieü>orr u.iS «otten vor attem oen Vrr.ezr Sachien—London mi. einem Schlas.ea^en Le.p i —Vlr,. fmg^n vermitteln. Die rech zw.,ch.n Drcheen una Han nover verkegrenden Lageszüge D 444 und L 14l werden bis und ao uöm ge.ügrr. Ter Brr^egr Leipzig-Hamou g erhält durch Einlegung einer Rach veroindung Marpe- bürg—S.en^tt die oringeno notwendige Ver.e-e.u.-g. Die Screcke Dresden— b.z. Leipzig-München cr.ü., ein neues beschleunigtes Penonenzngpaar. Turch Eln.rgunn cincS Personenzuzes Hv,—Manngii.n wir» ».rc Vecmndü g nach Süowestoeutichlana ve.b.ii r., ebens) in u ng.kch.ter dttch- tung. Der Rach schnech.ug Wien—R.g nsburg—^etpz.g— Berlin wird zelliger, der G.genzug ipätcr gefahren, ->ur Vermeidung der jetzige» hau, gen Ver.pä.ungen. Ter „Fernsprcch-Draleli" auf bei Ersenbahn. Gegen Ende des vergangenen Zaores ist ein Ersenbagnuniali durch Ber.,ören am oern>p.echer ent- standen: ein Weichensteller hacke der einer Melüun i du ch den Fernsprecher „Gleis 3" statt „Gleis 2" verstanden Um derartige Irrtümer in Zukunft zu vermeiden, ist ani eisenbghnamtttchen Fernsprecher von jetzt ab dir ^chist zwei stet» als „zwo" auSzusprechrn. — D»e Rangiere, auf den große» Berschrebebahnhösen. wo die Verständig Es wäre das richtigste, die Arbeiter kämen herein und sagten dieses Parlament zum Teufel. (Zurufe: Heute ist Fastnacht! August!) Damit ist die Aussprache geschloffen. Abg. Bertz (Komm.) erbittet und erhält das Dort zu einer Richtigstellung inbczug auf seine Person. Da er aber weitergehende Ausführungen macht, unterbricht ihn der Präsident und entzieht ihm schließlich da» Wort. Da Abg. Bertz trotzdem weiter spricht und die Abgeordneten sich er heben, um den Saal zu verlassen, unterbricht der Präsident die Sitzung auf eine Viertelstunde. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erklärt Präsident Winkle«, das Verhalten des Abg. Bertz ermangele sede» parlamentarischen Anstandes. Er bitte aber auch die übrigen Fraktionen, auf ihre Mitglieder einzuwirken, daß sie nicht durch ihr Verhalten den Ncsonnanzbodcn für derartige Vor kommnisse bilden. Der Antrag Dr. Kaisers, die Wahl zu vertage», wird mit allen gegen die Stimmen der Deutschen Volkspartei ab gelehnt. — Es erfolgt hieraus die Wahl durch Stimmzettel abgabe. Es werden !)4 Stimmen abgegeben. Davon ent- fassen 40 auf Buck (Soz.), iS auf Dr. Kaiser (D. Vp), 19 auf Hofmann (Dnat.), S aus Böttcher (Komm.) und 8 auf Dr. Seyfert (Dem ). Das Ergebnis der Wahl ist als» ebe»s» negativ, wie das der Wahl vom 1. Februar, da auf keinen der Gewählten mehr als die Hälfte der abgegebenen Stim men entfallen ist. Abg. Brntlcr (Dnat.) erklärt hierauf: Die Verfassung schreibe vor, daß der Landtag den Ministerpräsidenten wähle. Damit söi dem Landtage nicht bloß ei» Recht gegeben, son- dein auch eine Verpflichtung auserlegt. Die VSPD.' bringe heute nicht mehr die zur Wahl erforderliche Mehrheit der Stimmen aus. es wäre nun ihre Pflicht, entweder eine Koalition zu suchen oder der Rechten allein die Regierungs«- bildung zu überlassen. Um dem gegenwärtigen Zustand ein Ende zu bereiten, werbe seine Partei, wenn die nächste Wahl wieder ergebnislos verlausen sollte, den Antrag stellen, der Landtag möge sich anflöse», da er seine Unfähigkeit zur Er füllung seiner verfassungsmäßigen Aufgaben dargetan habe. Der Präsident unterbricht hierauf die Sitzung auf eine Stunde, um dem Acltestenrat Gelegenheit zu geben, zu einer Beratung zusammenzutreten. Nach Wiedereröffnung der Sitzung teilt er mit: Der Vorstand hat im Einvernehmen mit dein Acltestenrat beschlossen, die nächste Sitzung am Donnerstag, den 15. Februar, nachmittags 1 Uhr abzuhalte», mit folgender Tagesordnung: Wahlprüfungen, Notver ordnungen, Hundesteuer, Ziegenbvckkörgesetz und Alters und Kleinrentner-Hilfe. — Schluß A4 Uhr. — Wie ver lautet, soll die Wahl des Ministerpräsidenten noch einmal am nächsten Dienstag versucht werden. OerMches nun Sächsisches. ' Riesa, den 14. Februar 1923. —* Spende für da« Ruhrgebiet. Bei der Stadtbauptkaffe wurde» vom Stammtisch im „Cals Wolf" 8000 Mark nnd von« Kegelklub „Qurrtöppe" 8000 Mark sür die Rnhrspende eingezahlt. —* Svende für die Kleinrentner. In der diesigen Bahnhofswirtschaft sind gestern abend wiederum 35000 Mark zur Unterstützung hiesiger Kleinrentner ge- sammelt worden. —* Sächsische Landesbnhne. Vornehmlich drei Künstler, Frau Rens-Hilpert, Maximus Rrnö und Otto Ottbert, interpretierten drei von den sieben Einakter» lanch an größten Bühnen werde» sie meistens in Auswahl gegeben) von Arthur Schnitzlers „Anatol": — .Dir Frage an das Schickial", .Abschiedsjonper", nnd »AnatolS Hochzeitsmorgen". Vorwiegend in geistvollen, witzigen Dialogen, darstellerisch auis feinste nuanciert, mit rrlrienrr Ausstattung, zog die wienerische Gemütlichkeit, gepaart mit der Frivolität des großstädtischen Lebemanns, an »ns , vorüber. Cs. > —* Sächsisch« LandrSbübne. Donnerstag, den 15. Febr., abends 8 Uhr im Holet Hopfner in Riesa, 4. Vorstellung der Mietreibe o. In Szene geht .Wie mau's macht, ist'« falschl" (Tas Kind). Eine Koggrnstedter Komödie in 3 Aniz. von Otto»,ar Eitting. Lp.etle tnng hat Maximus Rcuö, welcher auch die Haupirolle üner- i uommen hat. In den übrigen Hauptrollen sind deichäftigt di« Damen: Margarete Wernicke, Renata Zechel, Eliiabetb Scholtz, sowie die Herren: Carl Winter, Max Jähnig Otto Ottbert und A. Smolik Vrag. Ter Tbeaterz, tel, der bei der Vorvrr.auisitelle Vnchbaudlg. Hoffmann, Riesa, Haupt straße, sowie an der Abendkasse zu bave» ist, eutbält ein« Erläuterung von Vroirffor Ernst Lewinger. Gleichzeitig weisen wir auf die am Freitag, de» 16. Febr., ftatifiudend« Grstanssiivruug von .Ostern", e » Feltjp.rl in 3 Alten von August Strindberg, hi». Am Sonnabend, de» 17. Febr., gelangt in vollständiger Neueinstudierung .Rosmersbotm", Lchauipiel in 4 Akte» von Henrik Ibsen, zur Aufführung. Al« letzte Vorstellung in dieser Lpieltolge gebt am Sonntag, den 18. Febr., abds. '/,8 Uhr da» breiartige Lnst>p el von Hugo Lubliner .Da« fünfte Rad" in Szene. Es ist ratsam, für dies« Vorstellung sich beule schon Karten zu sichern. Auf Vorverkauf w>ra «ine besondere Gebubr nicht erhoben. —* Da» ka lt« W«tte r w i rd a n ba lten. Neber die^Ursachen der kalten Witterung und di« nächste Ent- wickluna dr» Wetter» teilt da« Berliner Wrtterburrau nach i
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