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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040531013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-31
- Monat1904-05
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Anzeigen-PreiS die 6 gespaltene Petitzeile 2ü Reklamen unter dem Redaktion»strich (4grspallm) 7K »L, «ach de» Kamilienuach- richte« (6 gespalten) KO Tabellarisch« und Htssrrnsatz eatsprrchend höher. — Bebührrn für Nachweisungen und Osfertenannahmr D Extra-Beilage« (gefalzt), nur mit der Morgen.Ausgabe, ohne Postbesörderung 60.—, mit Poftbeförderung 70.—. Annahmeschlutz für Anzeige«: Abend-Ausgabe: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: nachmittag» 4 Uhr. Anzeigen sind stet- an die Expedition zu richten. Die Expedition ist Wochentag» ununterbrochen geöffnet »s» früh 8 bi- abend» 7 Uhr. Druck and Verlag von G. Palz tu Leipzig (Inh. vr. B., R. L W. Kliukhardt). Nr. 272. Var Wichtigste vsm läge. * Der Kaiser nahm gestern die übliche Frühjahrs parade der tn Pot-dam liegenden Truppen ad. (S. Dtsch. Reich.) * Die verwitwete Großherzogin von Mecklenburg- Str elitz kehrt heute von London nach Strelitz zurück. (S. Dtsch. Reich.) * Oberst Leutwein ist Sonntag in Okuhandja ein getroffen. * Die Deutsch-österreichischen Handelsver tragsverhandlungen baben gestern nachmittag in Berlin begonnen. (S. Dtsch. Reich.) * Hermann Rollett, ein bekannter deutsch-öster reichischer Lyriker, der besonders durch seine politische Lyrik im Jahre 1848 Aufsehen erregte, ist in seiner Geburtsstadt Baden bei Wien gestorben. (S. Feuilleton.) * Die russische Regierung bestellte bei einer Triester Schiffsbaugesellschaft fünf Kreuzer. (S. russ.-jap. Krieg.) stelartungrproben. Wenn eine neue Brücke dem Betriebe übergeben wer den soll, so belastet man sie vorher mit dem höchsten zu lässigen Gewicht, um die Sicherheit zu haben, daß sie allen Anforderungen, die an sie gestellt werden können, gewachsen ist. Diese Gewohnheit ist löblich, da man sonst zweifeln könnte, ob es ratsam sei, auf die Brücke zu treten; aber mit der einen Belastungsprobe muß es genug sein. Wollte man sie so oft wie nur möglich wiederholen, dann würde man mit tödlicher Gewißheit das Gegenteil des erstrebten Zweckes erreichen: man würde die Sicherheit der Brücke nicht erhöhen, sondern vermindern. Nun hängen die Naturgesetze und die Gesetze, nach denen sich die Politik regelt, recht eng zusammen. Aber was in der Mechanik als selbstverständlich gilt, daß inan nicht ohne Not ein Bauwerk bis zur äußersten Grenze seiner Leistungsfähigkeit belastet, das wird in der Politik nur zu oft vergessen: man nennt das hier mit der Gefahr spielen und den Teufel an die Wand malen. Als Fürst Bismarck das Deutsche Reich gegründet, als er es mit Blut und Eisen zusammengekittet hatte, da hatte er ein volles Recht, cs auch auf seine Festigkeit zu prüfen. Die Zumutungen, die an die Opferfreudigkeit von Fürst und Volk gestellt wurden, waren nicht gering. Aber der neue Organismus hatte feste Fundamente im Volks empfinden, hatte starke Säulen der Wehrhaftigkeit und Macht, und so erwies er sich allen Anforderungen als ge wachsen. Es ist auch ganz richtig, daß Fürst Bismarck gelegent- lich über die Zweckmäßigkeit dieser und jener Einzelheit am Reichsbau gezweifelt hat, daß er sich über die Klein staaterei, den Bundesrat und ganz besonders über den Reichstag und das Reichstagswahlrecht recht ketzerische Ge danken machte. Und da er aus seinem Herzen keine Mördergrube machte, so hielt er auch mit solchen Bedenken über das eigene Werk nicht hinter dem Berge. Aber gerade in diesem Falle kann man wirklich sagen: Huock liest <sovi usw. Der Baumeister des Reiches dürfte zweifeln, ob er dies oder jenes an seinem Bau nicht anders hätte machen können: aber nicht jeder xbcliebigc Politiker oder Afterpolitiker hat das Recht, daran herumzunörgeln und eine neue Fundamentierung des Baues zu verlangen, weil ihm die „janze Richtung" nicht paßt. Gerade in letzter Zeit hat man ja die billige Weisheit dieser Sorte Reichskritiker und Nörgler bis zum lieber- druß hören müssen. O Gott, wenn sic selber das Haus hätten bauen dürfen, da wäre doch was ganz anderes zustande gekommen. Ich habe cs ja immer gesagt, so fängt Herr v. Diest an, daß es so nicht gehen konnte. Schon im Jahre 1867 habe ich Bismarck Bescheid ge stochen, daß die geheime Urwahl eine große Dummheit sei. Ich selber war ja bloß ein simpler Regierungs- Präsident, aber der große Bismarck mußte mirRecht geben. Nur ein paar praktische Einwände hat er mir gemacht, daß er nämlich Oesterreich ein Paroli bieten und alle Par- teien auf seine Seite bringen müsse: sonst war er gar nicht von dem Wahlrecht begeistert, hatte sogar Lust, es zurück- zunehmen, wenn nur kein Wechsel auf dem Throne in Aussicht gestanden hätte. Herr v. Diest kommt sich wahrscheinlich wunder wie gescheit vor, wenn er diese Erinnerungen jetzt auskramt. Er merkt gar nicht, daß ihn Bismarck ganz sanft an der Nase herumgeführt hat. Natürlich war Bismarck von dem allgemeinen gleichen direkten und geheimen Wahl- rechte nicht entzückt; wie sollte er auch, er, dem der preußische Junker so tief in den Knochen saß. Aber das war eben seine Größe, daß er dieses Wahlrecht trotzdem einführte, weil er sah, daß es sein mußte, wenn der NeichSbau Bestand haben sollte. Und dann darf man Dienstag den wohl nicht vergessen, daß er einem Diest nicht seine tiefsten Gedanken verriet. Trotzdem ist durchschlagend, was er für das Reichstagswahlrecht anführte. Es soll einen Ver- einigungspunkt für alle Parteien und für alle Einzel- staaten bilden. Und jeder, der die Verhältnisse un befangen würdigt, wird zugeben müssen, daß es noch heute das stärkste Band besonders für die süddeutschen Staaten ist, das sie an das Reich bindet. Und der Hinweis auf den Thronfolger? Gibt es nicht zu jeder Zeit eine Kron prinzenfrage? Muß nicht immer damit gerechnet werden, daß mit dem Wechsel auf dem Throne auch ein System wechsel eintritt? Diese Eventualität kann mehr oder weniger aktuell sein, aber sie verschwindet niemals ganz. Und wenn sie eintritt, dann muß das Reich auch noch fest bleiben. Es spricht nicht eben für eine besonders hervor ragend politische Begabung des Herrn v. Diest, daß er diese Einwürfe Bismarcks als Bagatellen behandelt und nur das eine heraushört, daß Bismarck das Reichstags- Wahlrecht gelegentlich zurücknehmen werde. Denn schließ lich: er hat es doch nicht zurückgeuommen, worauf doch alles ankommt. Uni so törichter aber ist es, daß setzt die Parteifreunde des Herrn v. Diest den Zeitpunkt für gekommen erachten, um dieses Fundament des Reiches auf seine Tragfähigkeit zu erproben: daß die Manteuffel und Mirbach und Wedel durch all diese lange Entwicklungszeit des Reiches noch nicht darüber belehrt sind, wie notwendig, ja unentbehr- lich das Reichstagswahlrecht für den Bestand des Reiches ist. Sie alle haben noch nicht kapiert, daß in einem großen Organismus von fast 60 Millionen Menschen nicht jeder einzelne alles nach Wunsch haben kann, sondern daß jeder ein Opfer bringen muß, zum Wohle des Ganzen. Sie alle wollen nicht einsehen, daß man die Festigkeit des Reichsbaues nicht mutwillig gefährden darf, weil man mehr für die Gothik schwärmt als für den modernen Stil, in dem es errichtet wurde. Auch Herr v. Jagemann will es nicht einsehen, wenn er seine köstliche Theorie über das aufgelöste und wieder neu geschlossene Reich aufstellt, in dem es kein allgemeines gleiches Wahlrecht mehr gibt. In einem Buche macht sich ja ein solcher Plan sehr hübsch: aber man denke ihn sich einmal verwirklicht. Man denke sich den Wallot-Bau ab gebrochen und auf neuen Fundamenten wieder aufgebaut, und das alles im Handumdrehen, sozusagen über Nacht. Jeder Baumeister, den: ein solches Ansinnen gestellt würde, hätte nichts anderes zu tun, als mit den Achseln zu zucken. Aber wenn es sich um das Deutsche Reich handelt, dann kann man solche Theorien aufstellen und sich noch für einen großen Staatsmann halten. Wäre solcher Versuch, das Reich in seinen Funda menten zu ändern, wirklich ganz harmlos? Man täusche sich doch nicht darüber, daß wir heute weniger als je in der besten aller Welten leben. Tas Ausland ist uns nicht grün, weil wir ihm zu mächtig sind. Wie würde man sich in Paris und London ins Fäustchen lachen, wenn mir 'mal anfingen, so ein bißchen zu experimentieren und „Verwechselt, verwechselt das Wahlrecht" zu spielen. Wir haben wirklich.besseres zu tun. Die Belastungsprobe kann so wie so kommen, ehe man sich's versieht, nicht weil dieser oder jener es anders haben möchte, sondern weil es die Not der Zeit erfordert. Wenn es gilt, das Reich gegen äußere Angriffe zu verteidigen, wenn es sich um Sein oder Nichtsein handelt, dann möge man dem Reiche die schwerste Last auflegen: wir sind überzeugt, es wird sie ohne Schaden tragen. ver Mkrisna aer Herero, verstärkungstranspsrte. Die für Südwestafrika bestimmten Truppen versam meln sich, je nach der Waffengattung, der sie angehören werden, zur Zeit auf den Truppenübungsplätzen bei Munster und Döberitz, um von dort aus später über Hamburg die Ausreise nach Afrika anzutretcn. In Munster tritt das 2. Feld-Regiment und in Döberitz die beiden neu zu formierenden Feld-Artillerie-Abteilungen zusammen. Die Abreise der Truppen erfolgt am 1., 7. und 17. Juni von Hamburg. Der erste Transport setzt sich aus dem Regiments stab, einem Bataillonsstab und einer Kompagnie, sowie etwa 300 Pferden zusammen. Es gehören zu ihm: Oberst Deimling, früher Kommandeur des Infanterie- Regiments Nr. 112, Oberleutnant Horn als Regiments adjutant, früher im Jnfanterie-Regiment Nr. 68, Major v. Wahlen-Jürgaß, früher Adjutant der 20. Division, Hauptmann Manger vom Jnfanterie-Regiment Nr. 29, Hauptmann v. Hornhardt vom Jnfanterie-Regiment Nr. 88, Hauptmann Klein vom Infanterie-Regiment Nr. 171, Oberleutnant Frhr. v. Fürstenberg vom Jn fanterie-Regiment Nr. 55, Oberleutnant v. Kummer vom 2. Garde-Ulanen-Regiment, Oberleutnant v. Weitzenberg vom 3. Pionier-Bataillon, Leutnant Frhr. v. Bodenhausen vom Regiment der Gardes du Corps, Leutnant v. Ameln vom Jnfanterie-Regiment Nr. 161, I Leutnant Watber vom Jnfanterie-Regiment Nr. 55, I Leutnant v. Damm vom Jnfanterie-Regiment Nr. 167, I Leutnant Hermens vom Füsilier-Regiment Nr. 35, 31. Mar 1904. Leutnant v. Brederlow vom Dragoner-Regiment Nr. 16, Leutnant Klinger vom Jnfanterie-Regiment Nr. 85, Leutnant v. Marces vom Jnfanterie-Regiment Nr. 93, Leutnant v. Reitzenstein vom Jnfanterie-Regiment Nr. 67, Leutnant Frhr. v. Hammerstein-Gesmold vom Augusta-Regiment, Leutnant Wagner vom Jnfanterie- Regiment Nr. 80, Leutnant v. Goßler vom 3. Garde- Regiment, Leutnant Holtzheucr vom Jnfanterie-Regi- ment Nr. 26, Stabsarzt vr. Brockelmann vom In- fanterie-Regimeut Nr. 169 und Assistenzarzt vr. Schaaf vom Jnfanterie-Regiment Nr. 116. Die Truppe wird auf dem Dampfer „A achen" eingeschifft. Aus den Dampfern „Schleswig" und „Lucie Woerman n" verläßt am 7. Juni ein Bataillon und eine Feld-Artillerie-Abteilung Hamburg. Der Dam- pfer„Schleswig" landet in Swakopmund, die „Lucie Woermann" in Lüderitz-Bucht. Den: Transport ge- hören an: Vom Feld-Regiment: Major v. Lengerte vom Jnfanterie-Regiment Nr. 176, die Hauptleute Prenzler von: 4. Pionier-Bataillon und Wehle vom Jnfanterie- Regiment Nr. 176, die Oberleutnants Grüner im In fanterie-Regiment Nr. 156 und Graf v. Stosch vom Jäger-Bataillon Nr. 5, die Leutnants v. Diezelsky vom 2. Leibhusaren-Regimcnt, Schmidt von der Unteroffizier schule in Biebrich, Effnert vom Pionier-Bataillon Nr. 21, Elausnitzer vom Jnfanterie-Regiment Nr. 28, Eick von der Unterosfizierschule in Treptow, v. Rheinbabcn vom Dragoner-Regiment Nr. 4, Gießelmann vom Jn fanterie-Regiment Nr. 29, v. Heydebreck vom 2. Garde- Regiment und Axt vom Jnfanterie-Regiment Nr. 14, Stabsarzt vr. Otto vom Jnfanterie-Regiment Nr. 43 und Assistenzarzt Blümers vom Jnfanterie-Regiment Nr. 118. Von der Feldartilleric-Abteilung: Haupt mann Kirchner vom Feldartillerie-Regiment Nr. 54, die Oberleutnants Schönberg vom Feldartillerie-Regi- ment Nr. 72 und Barack vom Fcldartillerie-Rcgiment Nr. 15, die Leutnants v. Rosenthal vom Feldartillerie- Regiment Nr. 22, Schultze vom Fcldartillerie-Rcgiment Nr. 63. Am 17. Juni werden auf dem Dampfer „Palati a" hinausgchen: Oberstleutnant Müller, Kommandeur des 1. Feld-RcgimentS, früher im Jnfanterie-Regiment Nr. 44, sowie Oberleutnant v. Kriegsheim vom 1. Feld- Regiment, früher im Kaiser-Alexander-Regiment. Vom 2. Feld-Regiment: Major Meister, früher Adjutant der 2. sächsischen Division, die Hauptleute Frhr. v. Hum- bracht vom Grenadier-Regiment Nr. 100, v. Krempel huber auf Emingen vom 8. Bayerischen Jnfanterie-Re giment und Richard vom Jnfanterie-Regiment Nr. 147, dick Oberleutnants Cramer vom Jnfanterie-Regiment Nr. 65, v. Beesten vom Jnfanterie-Regiment Nr. 53, Jordens vom Pionier-Bataillon Nr. 8, Kirsten vom sächsischen Jäger-Tetachement zu Pferde, die Leutnants Schimmer vom 14. Bayerischen Jnfanterie-Regiment, Donner und Müller vom 9. Bayerischen Infanterie-Re giment, Schwauder vom 7. Bayerischen Infanterie-Re giment, Eugeler vom 14. Sächsischen Infanterie-Regi ment, Frhr. Seutter v. Lötzen vom 1. Württembergs schen Grenadier-Regiment, Klewitz vom Württembcrgi- schen Dragoner-Regiment Nr. 35, Jeltsch vom Jn fanterie-Regiment Nr. 69, v. Kleist vom Kadcttcnhaus in Karlsruhe, Rietzsch vom Jnfanterie-Regiment Nr. 153, Geisler vom Jnfanterie-Regiment Nr. 46, Graf v. Hardenberg vom Dragoner-Regiment Nr. 23, Oberarzt Hillebrecht vom Jnfanterie-Regiment Nr. 160 und Assistenzarzt Herzer vom Jnfanterie-Regiment Nr. 143. Von der Feldartillerie-Abteilung: Major Frhr. v. Reitzenstein vom Feldartillerie-Regiment Nr. 31, Haupt mann Remmert vom Feldartillerie-Regiment Nr. 38, die Oberleutnants Lauteschläger vom Feldartillerie-Rc- aiment Nr. 51, v. Pressentin von der Feldartillerie- Schießschule und Nadrowski vom Felldartillerie-Regi- ment Nr. 36, die Leutnants Frhr. von und zu Egloff- stkün vom Feldartillerie-Reaiineut Nr. 25 und Frhr. v. Plotho vom 2. Garde-Feldartillerie-Regiment, Stabs arzt Or. Fry vom Pionier-Bataillon Nr. 6, Oberarzt Zimmer vom Feldartillerie-Regiment Nr. 21. ver russisch-japanische Weg. Bericht des Generals Oku. Dem Londoner „Daily Telegraph" wird aus Tokio der Bericht des Generals Oku über die letzten Kämpfe auf der Liantung-Halbinsel in folgender ausführlicher Fassung ge meldet: Wir beendeten, berichtet der General, die Bor bereitungen zum Angriff am 25. Mai und begannen um Mitternacht desselben Tages vorzugehen. Das Wetter war stürmisch und tiefe Dunkelheit herrschte. Trotzdem unter nahm ein Teil der Streitmacht den Angriff auf Kintschou, das bald eingenommen wurde. Der Angriff auf Nanschau sollte um 4 Uhr 40 Min. früh beginnen. Infolge des herrschenden Nebels fing keines der Geschütze, die unter dem Befehl des Generals Utschijama standen, an ru feuern; erst von 6 Uhr morgens an erhielten wir Unterstützung von vier unserer Kriegsschiffe von der Kintschou-Bucht aus. Der Feind erwiderte das Feuer mit sämtlichen Geschützen. Ein heftiger Kampf entspann sich. Nach drei Stunden ließ das Feuer der russischen In fanterie nach. Daraus rückte unsere Infanterie vor. Auf der Höhe von Dalny lag ein Dampfer, auf den die Russen Geschütze gebracht batten. Diese begannen, auf unsere dritte Division zu feuern. Um 10 Uhr vormittags versuchte der Feind bei der Luangdutubai aus 5 dicht besetzten Booten Truppen zu landen. Als diese unsere Mannschaften vorrücken saben, zogen sie sich zurück. Bei Tadungfangduschen und im bilden von Nanschau hatten die Russen 4 Geschütze aufgestellt, die au- einer Entfernung von 7000 m bi« 7 Uhr abend- auf die dritte Division schossen und unser Feuer unwirksam machten. Unsere Geschütze taten ihr AeußcrstcS. aber die russische Infanterie verteidigte sich hartnäckig. Bis .«> Uhr abend- konnte keine Bresche für den Vorstoß 98. Jahrgang. unserer Infanterie geschlagen werden. Die 3. Division drang so weit vor, daß sie yom Feinde ganz umzingelt wurde. Die Russen verstärkten die Infanterie zu unserer Linken. Zwei russische Batterien beteiligten sich bei Nankwanling an dem Gegenangriff, der sich argen die 3. Division richtete. Der Schießvorrat unserer Batterien wurde knapp. Die Geschütze waren beinahe zurückgezogen. Daher entschlossen wir unS zu einer letzten großen Anstrengung mit gesammelter Macht. Die Batterien gaben schärfstes Feuer und die Infanterie der ersten Division ging mit unglaublicher Tapferkeit vor und erlitt durch das feindliche Feuer schwere Verluste; sie wurde aufgehalten, ehe sie die vorderste Stellung gewinnen konnte. Glücklicher weise begannen unsere Schiff« wieder auf die linke Flanke zu feuern, unterstützt durch bas 4. Artillerieregimenl. Unsere 4. Division griff mit gewaltiger Anstrengung den russischen linken Flügel an und gewann die Höben mit einem mächtigen Ausbruch der Begeisterung. Darauf nahmen die Truppen der 1. und 3. Division, die über die Leichen ihrer Kameraden fortstürmten, die russischen Laufgräben und Forts in einem Kampf Mann gegen Mann, den sie mit dem Schwert, der Pistole und dem Bajonett auS- fochten, und vertrieben den Feind in wirrer Flucht von seinen letzten Verteidigungslinien. Ein Teil unserer Truppen ver folgte den Feind, unsere Geschütze sandten ihr Feuer nach. Die Truppen feierten das Ende des stolzen Tage werks mit Iubelrufen; dann schliefen sie auf dem Schlacht felde. Wir machten eine Anzahl Offiziere und Mannschaften zu Gefangenen, ferner fielen in unsere Hände eine Lokomotive, drei Scheinwerfer, ein Dynamo, 50 Minen, zahlreiche Gewehre, viel Schießvorrat und anderes Kriegs- material. Die Haltung Lhina». Petersburg, 29. Mai. Sehr beachtet wird hier die aus Peking eingctroffenc Meldung, wonach die Kaiserin-Witwe den Betrag von lOOOOO Taelü für die Gesellschaft des Roten Kreuzes gestiftet hat. Der chinesische Ambulanzdienst ist während der letzten Jahre ganz unter japanischen Einfluß ge stellt worden, da etwa die Hälfte aller Aerzte und Kranken pfleger Japaner sind. Es ist sehr wahrscheinlich, daß viele Vizekönige aus dieser kaiserlichen Spende für sich tue Er munterung dazu entnehmen werden, nun auch ihrerseits größere Geldmittel für militärische Zwecke, d. h. für eine etwaige Unterstützung der Japaner zur Verfügung zu stellen. Meldungen -es Generals Aursxatktn. Ein Telegramm des Generaladjutanten Kuropatkin an den Kaiser besagt: Am 27. Mai näherte sich eine japanische 150 Mann starke Kavallerie-Abteilung der Station Wa- fangou bis auf etwa acht Werst von Südosten aus, stieß aber auf Abteilungen der Grenzwache und zog sich rasch zurück. Am 26. Mai hörte eine russische Streifwache in der Richtung von Kintschou her eine starke Kanonade. Nach einem Telegramm KuropatkinS an den Kriegsminister traf gestern eine Meldung über den Vormarsch japanischer Truppen von Kuandiansian nach Saimadsa ein. Die Zahl der Truppen ist noch nicht festgestellt. Auch ein Troft. Der „Russischen Telegraphen - Agentur " wird aus Mukden gemeldet: Infolge der Unmöglichkeit, die Stellungen im Süden von Kintschou ohne Unter stützung durch die Flotte zu behaupten, hatte die dortige Stellung nur eine demonstrative (?) Bedeutung. Sie war mit Geschützen, die im Jahre 1901 den Chinesen abge- nommen waren, bewaffnet, und nur mit geringem Schieß vorrat versehen. Die Besetzung dieser Stellung durch die Japaner, die unter großen Verlusten der letztere» erfolgte, ändert die Lage nicht. weitere Meldungen. * London, 30. Mai. Den „Times" wird aus Wei-Hai-Wei telegraphiert: General Stößel hat den Auftrag erhalten, das Land zwischen Port Arthur und Kintschou zu ver teidigen und den Hauptstoß gegen Mukden zu verzögern, da jetzt Zeitgcwinnung alles für Kuropatkin bedeute. Stößel errichtet daher in Eile vier befestigte Stellungen hinter einander. Von diesen hat General Togo nach sechstägigem Kampfe nur die erste mit schweren Verlusten genommen. Die Russen haben sich auf ihre zweite Reihe von Befestigungen zurückgezogen. * Paris, 30. Mai. Nach einer Meldung aus Petersburg hatte General Kuropatkin auf Befehl des Zaren in Mukden eine Unterredung mit dem Statthalter Alexew. General Kellers Korps befindet sich schon 60 kw nördlich von Kintschou. General Kondratowitsch ist gegen Föngwangtschöng und die neuerdings bei Takuschan gelandeten Truppen vorgerückt. Auch von Niutschwang aus bereiten die Russen eine wichtige Operation vor. * Der Kontreadmiral Uchtomski, früher in Port Arthur, ist in Petersburg cingetroffen. Er war wegen Nervenüberreizung abberufen und durch Admiral Mitt höft ersetzt worden. Alle daran geknüpften Gerüchte, nach welchen es sich um einen Verrat handeln sollte, find hinfällig. * Ergänzung der russischen Flotte. Die russische Re gierung hat in Oesterreich fünf Kreuzer bestellt. Den Auftrag erhielt eine Schiffsbaugesellschaft in Triest, deren Vertreter zur Entgegennahme der Be stellung in Petersburg weilte. veulsches seiest. * Leipzig, 30. Mai. * Der Dreibund. In der ungarischen Delegation hat sich der Ministerpräsident Graf Tisza überaus freundlich über den Dreibund geäußert und hervorgehoben, „daß selbst die ehemaligen Gegner des Dreibundes dessen Bedeutung und Notwendigkeit bereits anerkennen." Wir müssen gestehen, daß wir unsererseits die entgegengesetzte Bc obachtung gemacht Haden. Unserer Ansicht nach sind vielmehr auch diejenigen Kreise, die die Bedeutung des
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