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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192501134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-13
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1925
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«« IM OrrMchtS nnr> S-chflsches. Riesa, den IS. Januar 102». —* Sich f. Landesbübne — Hotel VSpk«er. Rm Mittwoch, den 14. Jan., nachm. '/,4 Nbr wird da» Mür- chenipiel «Dornröschen- non Robert Viirtner in der Inszenierung von Maximn« Ren« aeakben. Es wird be sonder» auf die neuen Kostüme und Dekorationen binar wiesen, die einen« da»« anaeiertiat wurden. Abend« 8 Ubr geht al« 2. Vorstellung der Mietreihe V«Die Neuberin ein Lebensbild von Paul Hermann Hartwig, in Szene. Franziska Rene-Hilpert spielt die Titelrolle und ist da« ganz« darstellende Personal in diesem Werk beschäftigt. .Die Neuberin" ist von Maximus Rens inszeniert, der nach der Erstanfsührnng in Bad Eister von dem Dichter folarnden Brief erhielt: „Mein lieber Herr Direktor Renöi Ich muß Ihnen, mein lieber Herr Direktor, nochmals meinen auf richtigen Dank fiir dir schöne kiinstlerische Ausfiibrung meiner „Neuberin" sagen. Der Wert eine« gepflegten Ensembles wurde mir recht fühlbar, nichts war vernach lässigt, jede Einzelheit klar und sinnvoll berauSaearbeitet und im Stil io echt, wie ich es mir nur wünschen konnte- Die Leistung Frau Rens-Hilpert als ..Neuberin" überglänzte daS Manz» fühlbar und doch von Takt nnd Rücksicht auf da« Ganze bestimmt. Ich bewahre di« frenndlichsten Er innerungen au die lebensvolle Ausführung im Knrtbratre Bad Elster und danke Ihnen, dem fühlenden Regisseur, wie allen Beteiligten am Werk nochmals auf da« Beste. Ich hoffe, daß auf der Tournee der Landesbühne der Erfolg unserer Sache treu bleiben wird". — Der Theaterzettel »Di« Neuberin- — in Hoffmanns Buchhandlung und an der Theaterkasse erhältlich — bringt «inen literarischen Beitrag aus der Feder Paul Hermann Hartwig«, dessen vorherige Lektüre den Theaterbesuchern sehr zu empfehlen ist. weil er in kurzen Umrissen ein Bild über da« Wesen nnd Wirken der ersten deut'''-n Schauspielerin Caroiin« Fricderickc Neuberin gibt. — Heute Dienstag: 2. Borst. Reibe s. Kammerspielabend «Die Lore" Komödie in 1 Akt von Otto Erich Hartleben, in der Inszenierung von Carl Winter und Nita Dorsten, Hann« Heinzerling, Heinz Erwin Pfeiffer und Carl Winter in den Hauptrollen. Daraus «Komtesse Mizzi oder der Familien tag", Komödie in 1 Akt von Arthur Schnitzler, in der Inszenierung von Maximus Rens. Neben FrannSka Rens-Hilpert und Maximus Rens sind in diesem Werk Ria v. Treusch, Arno Hofmann, Ulrich Folkmar, Hann« Heinzerling, Emil Berger, Otto Rubens und Heinz Erwin Pfeiffer beschäftigt. Anfang der Abendvorstellung 8 Ubr. —-Galan teNacbt. Ein Abenteuerin drei Akten von Hans Bacbwitz. Ein Stück für die feinen Nerven ist dieses dramatisch gefasste Abenteuer, ein Stück für den Kopf, nicht sür das Her»! Ein Bild an« dem Wirbel des Lebens mit virtuoser Hand beranSgegriffen und aus dem „Krater einer unerhörten Welt" aus die Bretter gestellt. Unerhört würde man dir ganze Linie de» Stückes neunen, die ohne Verwicklung bis zur höchsten Spannung ansteigt, wen» nicht — und welch andere« Wunder brachte dies zustande als die geniale Komposition«» gäbe des Verfassers — die psychologischen Wurzeln so fest wären, dass jeglicher Widerspruch, jeder Zweifel an der echten Motivierung im Keime erstickte. Der Verzicht auf jede Vergröberung der Effekte zu Wunsteu der Begnemlich» reit des Zuschauers, der den Verfasser leitete, lag auch der stilvollen Inszenierung und der Einstudierung durch die Landesbübne zu Grunde. Zerbrechliches Porzellan war hier nicht gröber angesasst als es sein durfte. Abgestust nach Art und Dimension der Leidenschast standen die Leistungen der Schauspieler vor uns: Annie Kpnast als Dame, die alle Nuancen von der Naivität bis zum höchsten Raffine ment in ihrem Spiel verspüren liess, und Fred Hosf al« Kavalier mit einem von kalter Brutalität und kühler Be herrschung bis zu heissestem Aufwallen gesteigerten Tem perament. lieber allem aber spürte man wobituend die leise, ordnende Hand, das Künstlertum des Leiters der Landesbübne, Maximus Ren s. Ein Kammrrspielabend im edelsten Sinne des Wortes, wie wir im Laus« dr» Jahres wenige in Rieia Haden! H.-H. Sch. —* I n n g b ä h n e l - Ko n z e rt. Es sei hiermit darauf hingewieie», dass das sür beute im Sternsaal und morgen im Gasthof Gröba angekündigte Konzert von Junghähnel« Humor. Sängern bestimmt stattfindet. —* 10 Jahre als Verkäuferin bei der Firma Modehaus Max Oertel tätig ist Fräulein Lisbeth Obenaus. Tie Jubilarin wurde unter Ueberreichung eines Jubilüumsgeschenks von dem Geschäftsinhaber herz lichst beglückwünicbt. —* MtlchpretSabbau. Die am Freitag in Dres den tagende Interessengemeinschaft für Milchverwertung bestehend aus dem Milchhändlerverband Dresden, Chemnitz, Plauen i. B., Dresdner Molkerei Gcbr. Pfund, Drema- Ä.-G-, Verband sächsischer Genossenschaftsmolkereten, Lan desverband sächsischer Privatmolkereien und der Molkerei innung zu Bautzen, hat beschlossen, in Anbetracht der stark gefallenen Butterprcise ab 12. Januar den Milchpreis pro Liter um 2 Pfg. abzubauen. —* bO-Jahrfeicr der Fachschule des Dres dener Drogistenveretns. Der Drogistenveretn zu Dreden beging am Sonntag die 50jährige Jubelfeier seiner Fachschule und das 68. Sttstungsfest. Die Festrede hielt der Direktor des Deutschen Drogtstenverbandes Dr. Thiessen. Bon ehemaligen Fachschülern wurde aus diesem Anlass eine Johannes Schnster-Jubtläumsstiftung errichtet. . —"Beschlüsse des Gesamtmini st ertum«. DaS Gesamtmtnisterium hat am 9. d. M. beschlossen, dem Landtag folgende Gesetzvorlagen zugeben zu lassen: 1. den Entwurf eines Gesetzes über die Aushebung von Vorschrif ten des Hausgesetzes vom 80. Dezember 1887 und seiner Nachträge: 2. den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung des Gesetzes über die Unfallversicherung in der Land- und Forstwirtschaft: 3 den Entwurf einer Vorlage über die hypothekarische Belastung der Landwirtschaftsbetriebe be« Wirtschastsministeriums zur Beschaffung von Arbetterwoh- nungen. Ferner ist beschlossen worden, die Beamtenbefür- . berungSsperre mit Wirkung vom 1. Apr. 1925 an aufzuheben. —* Die Hetze gegen die Ktrchenlettung. Dem Telunion-Sachsendienst wird vom Evangelisch«» LandeS- pressevcrband für Sachsen geschrieben: Immer noch wil der Fall der Pfarrerbesetzung in Königswartha dazu benutzt, um Mißtrauen gegen daS LandeSkonsistorium zu erregen. Eine Zuschrift an daS „Bautzner Tageblatt" ver steigt sich sogar dazu, zu behaupten, die Sache stünde im Zu sammenhänge mit dem Willen des LandeSkonsistortumS, die ser wendischen Gegend einen deutschen Superintendenten aufzuzwtugen. ES kann nur betont werben, dass der Ge danke der Gemeinde Königswartha, den jungen Kandidaten auf Grund einer gelegentlich der Bakanzzcit übernommenen Predigt zum Pfarrer zu wählen, undur^führbar war. ES kann nicht eine Stelle, wie die Königswarthaer, offen ge lassen ober auch vikarisch verwaltet werben in Erwartung einer Prüfung, -te erst in Jahresfrist abgelegt werden kann. Gegenüber den vielfach nicht vollwertigen Gründen, die sich leicht etnbrängen, wenn Gemeinden sich aus ganz be stimmte Persönlichkeiten festlegen, muss die Ktrchenlettung auf ber Wahrung threr Rechte bestehen. Dieses Recht ist ja in diesem Falle die Ernennung eines nach seinen wendischen Kenntnisse« und sonstiger Vorbildung geeigneten Pfarrer«, -egen den auch die Gemeinde nur den Grund anzuführen hat, -ass e« nicht ber von ihnen Gewünschte ist. Die Ein weisung de« betreffenden wirb ohne wettere« Aufiehen zu wer«-«« demnächst erfolg«. I« Übrig« ist «O nicht »u be- «wetfeK», daß da« Konsistorium selbst am allermeist« be- bauert, daß all seine Versuche, mit ber Gemeinde zu einer Einigung zu kommen, nicht geglückt sind und in den einsei tigen Pressemeldungen völlig unterdrückt werden. Mitteleuropa tsche Lett i« 7 ' Gebiet. Wie Wolff» Provinztaldtenft meldet, wird ai 1. Februar auf sämtlichen Eisenbahn« de« besetzten Gi biete« mit Einschluss der Gaarbahnen die mitteleuropäische Zett etngeführt, und zwar in ber Weis«, daß am »1. Jan«ar abend« ll Uhr westeuropäischer Zett di« Uhr« eine Stunde vorgestellt werden. —* Errichtung eine« -. HauptzollamteS in Dresden. Am 15. d. M. wirb in Dresden ein zweites Hauptzollamt errichtet, daS die Dteitttbezetcknung Haupt zollamt Dredden.Neustadt sührt. Di« Dtenstraume befinde« sich in der Hauptstrasse Nr. 5. Der Bezirk de« Hauptzoll- amteS Dresden-Neustadt umfasst die rechts ber Elbe gele genen Teile des Bezirk« de« bisherig« Hauptzollamt«« Dresden sowie vom Bezirke de« Haupizollamte« Meißen die Hrbebezirke ber Zollämter Grossenhain und Lodwig, Zum Bezirke de« neuen Hauptzollamte« DreSben-Neustabt gehören also die Zollämter von DreSben-Neustabt, Kötzschen» broba, Soswtg, Grossenhain, Königsbrück und Radeberg. —* Ablehnung des Wiederaufnahmever fahren» im WtesenhauS-Prozeß. Die von den Berteibtgern de» wegen Tötung seiner Geliebten zu mehr jähriger GefüngniSstrase verurteilten früheren Husaren, leutnant» Kühn beantragte Wiederaufnahme de» Verfahren« ist vom ObcrlandcSgericht Dresden endgültig zurückgewte- sen worden. —"DaöDiszipltnarverfahrengegenZeig. »er. Wie die »Dr. N." von unterrichteter Sette erfahren, bandelt e» sich bet dem Disziplinarverfahren gegen den früheren sächsischen Ministerpräsidenten, das demnächst vor der Dtszipltnarkammer in Dresden zur Verhandlung kommt, nur um den Antrag aus Entziehung seines Ruhe gehalt». Nebrigens ist Zeigner de» Doktortitels durch seine Verurteilung zu 8 Jahren Ehrverlust bereit» auf Grund de« Strafgesetzbuches dauernd verlustig gegangen. —* Tagung der Deutschen Süsswarengroh- hänbler. Am Sonntag fand in Dresden die ausseror- dentliche Hauptversammlung des ReichSverbandeS Deutscher Düsswarenarosshändler (Sitz Frankfurt a. M.s statt. Einen wichtigen Punkt ber Tagesordnung bildete die Verlegung de» Sitze» des ReichSverbande» von Frankfurt nach Berlin. Trotz der bemerkbar gewordenen Gegnerschaft trat man schliesslich bei der Abstimmung einstimmig dem Vorstand«» antrage auf Verlegung nach Berlin bet. —sek. Akademische Lehrstühle für Innere Mission. Die Mitgliederversammlung de» Zentralver« bandes sür Innere Mission hat kürzlich bei ihrer Tagung ihren Zentralausschuss beauftragt, bei den zuständigen Ministerien der verschiedenen deutschen Länder dahin vorstellig zu werden, dass bei den theologischen Fakultäten Lehrstühle für Innere Mission errichtet werden. ES soll dadurch für die Studenten eine auSgiebige wissenschaftliche Einführung in die heutzutage unter sozialem wie reli- giösem Gesichtspunkt besonders wichtigen Gebiete der In neren Mission, der christlichen Liebestätigkett und der allgemeinen Wohlfahrtspflege ermöglicht werden. Die zu ständigen Kirchcnbehörden sollen gebeten werden, diesen Wunsch zu unterstützen. An einer Reihe von Universitäten ist ihm bereits Rechnung getragen. — Die nächste Landtagssitzung findet be- kanntlich morgen Mittwoch 1 Uhr statt. Die Tagesord nung ist wie folgt festgesetzt worden: 1. Disziplinarstraf- sache gegen den Abg. Arzt. 2. Strafverfolgung von Ab geordneten. 3. Erste Beratung über den Antrag Gün- ther-Plauen auf Befreiung der Eigen- und Verkaufs bauten von der Entrichtung der Grunderwerbssteuern usw. 4. Anfrage der Abg. Frl. Dr. Hertwig und Gen. über Abänderung der Wohnungsmangelverordnungen, ins besondere hinsichtlich möblierter Untermieträume. S. Erste Beratung über den Antrag der Frau Bültmann und Gen. auf Aushebung dec Zwangswirtschaft hinsichtlich der Ver mietung möblierter Räume. 6. Erste Beratung über den Antrag der Kommunisten auf gründliche Untersuchung der Vorgänge in Aue, be» denen der Werkmeister Michel umS Leben gekommen ist. — Die Sonnenfinsternis am 24. Januar. Das bedeutendste HimmelserergniS des Monats ist die totale Sonnenfinsternis am 24. Januar. Als totale aber ist die Verfinst-rung nur westlich von Deutschland in einer schmalen Zone zu sehen. In Westdeutschland beträgt die Verfinsterung immerhin noch der Sonnenscheibe. Je weiter nach Osten, desto geringer wird der verfinsterte Teil. Der Höhepunkt der Verfinsterung tritt überall, von Bonn bis Königsberg, kurz nach 4 Uhr nachmittags em, von 4 Uhr bis 4 Uhr 8 Minuten: aber an den öst lichen Punkten ist die Sonne meist schon unter den Hori zont gesunken, wenn das Maximum der Verfinsterung eintritt. Auch an der Stelle, wo die Finsternis total wird, dauert sie nur 2Vi Minuten. —* Der Landesverband Sachsen der Deut schen Gesellschaft zur Bekämpfung der Ge- fchlechtskrankheiten hielt am 11. Januar unter zahl reicher Beteiligung von Vertretern ber Behörde», mit Herrn Oberbürgermeister Blüher an ber Spitze, ber öffent lichen Körperschaften, der religiösen, sozialen und Wohl- fahrtSorganisationen, der Vertreter der Ortsgruppe» seine Hauptversammlung iu Dresden ab. Im Mittelpunkt der von dem Vorsitzenden des Verbände» Professor Dr. Ga le wsky geleiteten Tagung stand ein Vortrag Les Generalsekretärs ber Gesellschaft Dr. Röschmann au« Berlin über „Neuere Bestrebungen in der Bekämpfung ber Geschlechtskrankheiten". Er berichtete von ber Entwick lung der Bewegung in Amerika, von -er Internationalen Liga gegen die Gefahr der Geschlechts-Krankheiten, in die nach langem Widerstand von Frankreich nun auch Deutsch land ausgenommen worden ist, von ber Fürsorge für See leute in den Häsen und ber Einrichtung prophylaktischer Stationen in den grossen Städten, di« der Vermeidung der Infektion dienen sollen. Er erläuterte ausführlich bi« Vor- züge des neuen Gesetze», da» hoffentlich unter Zustimmung aller Parteien demnächst im Reichstag beraten werden soll. — Aus der praktischen Arbeit der Gesellschaft wurde da» erfolgreiche Zusammengehen mit den WohlfahrtSorga- nisationen, Jugenbverbänben, Behörden, die Propaganda unter den Beamten der Post und Eisenbahn, der Reich«, wehr, sowie die Gefangenenfürsorg« hervorgehoben. Prof. Dr. Galewsky ergänzte diese Ausführungen durch ein« weitgespannten und inhaltreichen Ueberblick über die Lei stungen des Landesverbandes in den letzten Jahren in Sach sen. Hier ist innerhalb ber bestehenden Ortsgruppen durch Borträge, besonders auch vor Lehrern und Jugendlichen viel geleistet worden. Durch das neue sächsische Wohlfahrtspflege gesetz, durch den weiteren Ausbau ber Beratungsstellen der LanbeSverstcherungsanstalt, in denen Unbemittelte unent- geltlich beraten werden und ärztliche Hilfe erlangen, durch die Neueinrichtung von Fachabteilungen in den Kranken häusern, durch Fortbildungskurse für Aerzte, durch den Aus bau der Gefährdeten-Fürsorge der Pflegeämter, durch Wer- bung und Belehrung in der breiteren Oeffentlichkeit, z. B. durch Borträge vor den Erwerbslosen, in Fabriken, Schulen muss noch viel mehr erreicht werden. Die reg« Aussprache, an ber sich Fachärzte und Fürsorgerinnen <m» Chemnitz, Leipzig, Grimma, Dresden beteiligten, «alt hauptsächlich ber Krankenbehanblung und Meldung ber Gefährbrten-Kür» sorae, den Pflegeämtern und Pflegeheimen «sw. und ber Verwendung de« Film» al» Propaganbamtttel. — Der Kassenbericht, b« »er Schatzmeister Geheiwrat Arnhold durch Herrn Schtli«»ki erstatten liess, zeigt« eine erfreuliche Stabilisierung der Finanzen. Mit Unterstützung ber chori- tativen und soziale» Verbände hofft ber Landesverband Sachsen, nachdem bi« Nöte der Inflationszeit überwunden sind, sein« Tätigkeit, deren Bedeutung für da» volkSwohl all-emei« anerkannt wurde, t« noch gröberem Umfang ent wickeln zu können. - -—* Ehrtftbaum für alle. Dem Vorgang der Heilbronner, die zu Weihnachten auf der grossen Frei treppe ihres Rathause» einen Christbaum ansstellten und darunter an den Weihnachtstagen bis zur Silvesternacht hin allabendlich im Wechsel durch örtliche Gesangvereine die schönen WeihnachtSweisen anstimmen liessen, mit dem Erfolg, dass ob der sinnigen Neusitte der üble Nensahcs- lärm nicht mehr auskam, ist inan in diesem Jahr in Weimar gefolgt. Auf der Freitreppe de« Museums fand in den WechnachtStagen eine 10 Meter hohe herrliche Tann« au« dem Ettersburger Forst ihren Platz, erstrahlend im reichsten Kerzenglanz, an ihrer Krone ein weithin leuchtendes Kreuz, und lockte an jedem Abend Tausende zu einer eigenartigen Weihnachtsfeier unter freiem Him mel. Gemeinsame Gesänge wechselten mit Darbietungen der Gesangvereine und der packenden Ansprache eine» Pfarrers. Ein AehnlicheS hat die Himmelfahrtsgemeinde in Berlin vor dem Portal ihre» Gotteshauses veran staltet Von beiden Orten wird berichtet: „Wenn nicht alle« trügt, wird der „Christ bäum für alle" als Sitte hier feste Wurzel fassen." Hofsentltcht macht man am nächsten Weihnachtsfest noch an andern Orten den versuch, diese schöne Sitte bei uns einzubürgern. * Wülknitz. Die Freiwillige Feuerwehr Wülknitz hatte für Sonntag zu einem Theaterabend mit Ball in EckardtS Gasthof eingeladen. Der fleissig vorbereiteten Veranstaltung war ein voller Saal beschert — Den Gedanken deS dramatischen Zweiakter» „Das Kreuz der Mutter" zeigte sich em Teil der Gäste nicht gewachsen; ander» ist die während der Aufführung an vereinzelte» Tischen herrschende Unruhe nicht zu erklären. Auch muss da» stark zu bemängelnde Vühnenlicht für die unver dient etwas blasse Wirkung deS Stückes mitverantwort lich gemacht werden. Die Darsteller spielten fleissig und gutwMg. Der greise Dollmann war ein klein wenig zu jugendlich. Seinen todwunden Schutz mußte er mehr respektieren. Mariannes Sprache verriet nicht, was sic fühlt. Der Kaufmann und Konrad waren überzeugend. Der aufdringlich ourchsichtige, dabet recht amüsante Ein- alter „Der gepumpte Vater" fand für seine mustergül tige Darstellung reichen Beifall. Dass das Gedächtnis mitunter recht arge Schnippchen schlägt, muß sich jeder gefallen lassen. Der alte Hüller war ganz waschecht ur< wäldisch, Emmi so, wie sie ihr Vater erwartete — unver bildet. — Die folgenden Stunden fanden jung und alt beim eifrigen Tanz. —e. Skassa. Nach 44 jähriger, reichgesegneter Tätigkeit als Seelsorger der Gemeinden Skassa, Weitzig und Klein- thiemig hat nunmehr Herr Pfarrer Julius Ernst Albert Bahmann den Ort seiner Wirksamkeit verlassen und ist nach Dresden übergesiedelt, wo er seinen Lebensabend in Ruhe zu verleben gedenkt. Nicht nur die drei Pfarrge meinden, auch seine zahlreichen Freunde und Bekannten sahen sein Scheiden nickt gern, erfreute sich doch der Scheidende durch sein freundliches Wesen, seine Hilfs- bereitschaft und seinen edlen Charakter der grössten Wert schätzung. Herr Pfarrer Bahmann war seit 1890 mit der Fürsorge für Strafentlassene in der Ephorie betraut und langjähriger Vorsitzender der Großenhainer Pastoral- Konferenz. Am Reformationsfest v. I., nachdem er ge rade 44 Jahre in Skassa tätig war, trat er m den wohl verdienten Ruhestand. Meissen. DaS Stadtverordneten-Kollegium wählte in seiner ersten Sitzung im neuen Jahre das Präsidium in seiner bisherigen Zusammensetzung wieder. Der Ein spruch des Oberbürgermeisters und des Rates gegen die Einführung der kostenlosen Totenbestattung wurde nach erheblicher Aussprache, m der der Oberbürgermeister das Anwachsen deS Fehlbetrages der Stadt im nächsten Jahre in eindringlichster Weise darlegte und die Möglichkeit offen liess, daß der Fehlbetrag die Ziffer von einer Million erreichen könnte, abgelehnt. * Dresden. Der Ministerialrat a. D. Dr. Fried rich Giesing, der erste Rektor des König-Georg-Gvm- nanums, ist am Sonnabend infolge eines Schlaganfalles gestorben. — Der Direktor der Ernemannwerke A.-G. Otto Len- ist am Sonnabend nach kurzem, schweren Leiden gestorben. Dresden. Am Montag verstarb nach längerem Krankenlager in seiner Villa auf dem Weissen Hirsch im- Alter von 70 Jahren der Ptanofortefabrtkant Hermann Nöntsch, Direktor der Lubwtg-Hupfeld-Aktiengesellschaft und Senior der Ptanofortefabrik Carl Rönisch. Freiberg. DaS Stadtverordnetenkollegium wählte in seiner letzten Sitzung, der ersten im neuen Jahr, das bis herige Stadtverordnetenpräsidmm einstimmig wieder. Der 1. Vorsteher und der 2. Vizevorsteher gehören den bürger lichen Parteien an, der 1. Vizevorsteher ist Sozialdemo krat. DaS Kollegium lehnte gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Kommunisten und des einen Demo kraten die Einführung der kostenlosen Totenbcstattung ab. Die kostenlose Totenbestattung würde für die Stadt einen jährlichen Aufwand von etwa 50000 Mark verursachen, für die keine Deckung vorhanden ist. Gegen die Stim men der Sozialdemokraten und der Kommunisten stimmte da» Kollegium weiter der Einführung eines Realschul- zuge» am hiesigen städtischen Realgymnasium zu. Geringswalde. Im vorigen Jahre wurden, weil die Rechte bet ber Wahl LeS Stadtverorünetenvorstehers wetsse Zettel abgab, der Vorsteher und sei» Stellvertreter nur von der Linken gestellt, die über ein« Stimme Mehrheit ver fügt. I« diesem Jahre erklärte die Rechte, bass sie den bis- hertgen Vorsteher, GemeinbeSltesten Brückner, wählen würbe, wenn sich die Linke bereit finde, dem bürgerlichen Stadtverordneten Lehrer Thiel«, ihre Stimmen als stellver- tretendem Stadtverorbneten-Borsteher -n geben. Beide Wahl« erfolgten einstimmig nach diesen Vorschlägen. Chemnitz. Ein hier wohnhafter Angestellter, der in der Ostvorstadt ein Grundstück besitzt, hatte sich vor dem Chemnitzer Gericht wegen fahrlässiger Tötung zu verant worten. Auf ber schadhaften Treppe des Waschhauses in seinem Hause war eine Friseursehefrau auSgeglitten und hatte sich eine so schwere Schäbelverletzung zugrzogen, bass ber Tod bald darauf «twtrat. Wege» dieser Fahrlässigkeit wurde ber Hausbesitzer zu 8 Wochen Gefängnis verurteilt. Zwickau. Sn der Kreuzung ber Luther- und Wer dauer Strass« war am Mittwoch -er Spanndraht der elek trischen Gtrassenbahnlettung gertffe« und auf den Speise draht der Marienthaler Werk« gefallen, wodurch der Draht Strom erhielt. Die Pferde eines Geschirre« verfitzten sich in dm Draht und wurden durch den Strom niedergeworfen. DaS «ine Pferd, da» auf dem Drahte lag, wurde vom elek trischen Strom sofort getötet, das andere durch Brandwun den schwer verletzt. Zschopau. Da« ,Lschopauer Wochenblatt" erzählt eine bitterböse und doch so reizende Geschichte, die den Vor zug hat, wahr zu sein, so dass sie verdient, um ihrer Tragl- tomik willen wetterberichtet zu «»erben. Al» et« braver, strebsamer Handwerker in einem Nachbarorte von Zschopau dieser Tag« von be« Tage» Arbeit hetmkehrte, fand er zu setteem Schrecke» de« Stole fett»«» Hause-, ett» Baar Katt,
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