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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192502115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-11
- Monat1925-02
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1925
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vernicht» im» Sächsisches, Riesa, den 11. Februar 1928. —* Die Gelbsammlung, die am Sonntag zum Vesten des Sächsischen BolkSopserS veranstaltet worben tst, hat tn unserer Stadt den erfreulichen Ertrag von S8«,22 M. erbracht. Die gesammelten Gelder sind an die Landesstelle in Dresden abgeftihrt worben. Allen freundlichen Spendern herzlichsten Dank! —* 8 6. Stiftungsfest des „Amphion". Der „Amphion", dec älteste Mannergesangverein unsrer Stadt, feierte gestern abend im sckönqesckmiickteii Höpstierscken Saale unter Mitwirkung der Orvb en stapel le sei» 86. Stiftungsfest zunächst durch ein wohlgelnngenes Konzert. Di« rastlos norwärtSstrebrnde Kapelle unter Leitung des ObermnstkmeisterS I. Simmler leitete durch eine vorziig- liche Wiedergabe der Lasicnschen Festouvertiir« da« Konzert würdig ein. Der stattliche Männerchor, der zur Zeit über 70 Sänger zählt, sang darnach mit schönem Stimmatertal die von seinem Chormeister Iwan Schönebanm ge dichtete und schwungvoll komponierte „Deutsche Hymne" mit Orchesterbeglritung. Nach herzlicher Begrüßung der sehr zahlreich erschienenen Ehrengäste nnd Mitglieder durch den Vorstand Herrn Georg Schumann folgten zwei Lieder a isgell»: „In den Alpen" von F. Hegar «nd Verfall« ewig iung bleibendes: „Noch ist die blühende, goldene Zeit". Wer die realistische Schreibweise HegarS kennt, weiß, daß dessen Cböre unendliche Schwierigkeiten enthalten. Von einigen kleinen Zaghaftigkeiten im Einsatz abgesehen, gelang HegarS frischer Chor vorzüglich. So bewies der Sängerchor, daß er auch höchsten Aufgaben gewachsen ist. Zwei weitere Orchesterstücke: Webers immer noch moderne Oberon-Ouver- ture mit dem heiklen Horneiusaß nnd Wagners „Zug zum Münster", die ganz vorzüglich, vom feinsten Piano bis zum Forte, gespielt wurden, fanden wohlverdiente» rauschenden Beifall. Doch das Schönste und Beste, weil darin ideale Vollkommenheit geboten wurde, waren doch die drei Volk«, lieber. Wie innig ergreifend sonnig im feinsten Piano der große Chor das zum Volkslied gewordene: „Wenn ich den Wandrer frage — hab' keine Heimat mehr!" Ganz prächtig gelang auch die rhythmisch nickt ein'acke alte Jfaac'scke Weise: „Innsbruck, ich mnß dich lassen", die uns für alle Zeit in dem Cboral: „O Welt, ich mnß dick lassen" er halten ist. — Einer alten, schönen Gepflogenheit, zur Feier des Stiftungsfestes auch derer ehrend zu gedenken, die dem Vereine während vieler Jahre die Treue bewahrt haben, wurde auch am gestrigen Abend entsprochen. Mit innigsten DankeSworten nnd unter herzlicher Beglückwünschung gab der VercinSvorsteber bekannt, daß man beschlossen habe, den Herren RcchnungsamtSdirektor i. R. Riedel, Kassierer HöschIer, Kassendirektor i. R. Ha m mitzsch und Kauf- mann Richard H ofma n n , die sämtlich mehrere Jahr zehnte hindurch ununterbrochen dem „Amphion" als Sänger angehört habe», zu E b r e n s ä n g e r n zu ernennen und überreichte ihnen ic eine geschmackvoll nuSgestattete Ehren urkunde. Des weiteren gedachte der Vorsitzende in ehrender Ansprache des unermüdlichen Cborweisters Herrn Ober lehrer I w a u SckLneba n in und dankte ihm für seine aufopfernde Tätigkeit. Die goldene Vcreinsnadel für 25 jährige Zugehörigkeit zur Sängerschaft de« Vereins erhielten die Herren Justizinspektor Sänger, Stadtkasseu- Oberinspektor Len tert nnd Hotelbesitzer Kuhnert. Den Herren Schneiderinstr. Franz Heinze, Photograph Werner nnd Werksbeamten Albert Schulze wurde für 2b jährige Mitgliedschaft die silberne Verein Snadel überreicht. Hiernach ergriff der stellvertretende Vereins» Vorsitzende Herr Kaufmann H a g e m a n n das Wort, um zweier um die Geschicke des „Amphions" und die Pflege des deutschen Liedes hochverdienter Vereinsbeamter zu gedenken. Er gab bekannt, daß der Verein beschlossen habe, in Wert schätzung und Dankbarkeit die Herren Goldschmicdemeister Georg S ch n m nun, der 26 Jahre dem Vereine angehört und seit 20 Jahren das Amt des ersten Vorsitzenden in vorbildlicher Weise bekleide, und Kaufmann Paul Scklegel, welcher, seit 30 Jahren Mitglied, das arbeits reiche Amt des Vereinsschatzmeisters in hervorragender Weise ausfnllt, zn E h r e n m i t g l i e d e r n zu ernennen und überreichte ihnen ebenfalls je eine Ebrenurkund«. Herr Vorsteher S cb n in a n n dankte herzlichst für diehockehrende Anerkennung und versicherte, auch fernerhin nach Möglich keit seine Krö te dem Vereine zur Verfügung zu stellen. Der Sängerchor fang zur Begrüßung der Jubilar« zwei Strophen des Liedes „Tas treue deutsche Herz". — Als Erinnerungs stabe an das vorjährige Deutsche Sängerfest in Hannover überreichte Saugcsbruder Gruft zur Aufbewahrung im Vereinsheini ein Gruppenbild der Festteilnehmer, das mit Freuden dankbar cntaegengenoniruen wurde. — Nach Beendigung des Konzertes leitete ein Begrüßungsgang über zu dem Fe st ball, der die frohgestimmte Schar alter und junger Festteilnehmer noch einige Stundest in schönster Unterhaltung vereinte. —* Eine Wochenendtagung der Landes- abteil u ii g Sachsen der Reichszentrale für H e i m a t d i e n st, wie sie in diesem Winter bereits in 30 Städten Sachsens mit schönem Erfolg stattgefunden hat, soll nun am nächsten Sonnabend und Sonntag auch in Riesa in der Turnhalle der Pcstalozzischule stattfin den. Es sollen drei Borträge staats- und wirtschaftspoli tischen Inhalts geboten werden. Am Sonnabend, den 14. Februar, abends 7 Uhr spricht Oberstudicndircktor Prof. Dr. Popig-Lobau über das Thema: ,^Die weltpolitifche Kräfteverteilung nach den Versailler Friedensschlüssen", woraus dann nm 8Ve Uhr Gewerkschaftssekretär Arndt- Dresden das Thema: „Deutsche Wirtschaftspolitik unter dem Einfluß der Dawes-Gesetze" behandelt. Nm Sonn tag, den 15. Februar, vormittags 10Vr Uhr spricht Mi nisterialrat Prof. Dr. Menke-Glückert-Dresden über das ganz besonders zeitgemäße Thema: „Die großen Linien der äußeren und inneren Politik". Zu dieser Veranstal tung sind Einladungen an alle staatlichen und kommu- nalen Behörden auch der Umgebung, für deren Vertreter und Beamte, sowie an die politischen Parteien und die wirtschaftlichen Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ergangen. Eintrittskarten sind also bei den Vorständen der Behörden, Parteien und Organisa tionen zu bestellen. —* Der Reichsverband akademischer Kriegsteilnehmer, Laiidesvcrband Sachsen, gibt be kannt, daß Direktor Scharte nicht berechtigt ist, für den Reichsverband oder die Rothilfe für akademische Kriegs beschädigte, Kriegsgefangene und Kriegsteilnehmer irgend welche Handlung zu tätigen oder Beträge in Empfang zu nehmen. —* Wir müssen wieder mit Pfennigen rechnen! Eine zeitgemäße Gerichtsentscheidung hat in diesen Tagen das Amtsgericht in Augsburg gefallt. Ein Augsburger Gastwirt verlangte für eine Semmel den Preis von 5 Pfennigen. Daraufhin wurde er vom Amts gericht zu 3 Tagen Gefängnis wegen Preistreiberei der- urteilt und zu einer Geldstrafe von 300 Mark bezw. 10 Tagen Gefängnis. Wenn die Strafe für die Sünde auch etwas hoch erscheinen muß, so zeigt sie doch, daß unsere Gerichte offensichtlich erzieherisch aus gewiss«, noch immer an Jnstationsgewohnheiten krankende Kreise ein wirken wollen Unsere ganze Wirtschaft wird dabei ge winnen, wenn jeder einzelne kür seinen Teil den Pfennig kürt und mit tdm rechnet. , —* »Alle vögel sinl> schon da." Die Hoffnung auf. einen richtigen Winter schwindet immer mehr Man hat ja schon das Wiederkehr«« verschiedener Zugvögel be- obachtet. So wurde dieser Tage tn einem schleswig-hol steinischen Ort ein Zug von ungefähr hundert Blau- drosseln gesehen, der, aus dem Süden kommend, nach Norden zog 1"* Ruheräume auf der Leipziger Messe- Um den Meßbesuchern wahrend der Messe ein AuSruhen von der Tagesarbeit auch außerhalb ihrer Quartiere zu ermöglichen, werden sowohl in der Innenstadt als auch aus dem Gelände der Technischen Messe gegen Geräusch voll kommen abgeschlossene Ruheräume eingerichtet. Der Ruhe raum auf der Technischen Messe befindet sich in Halle 9 und ist mit 50 verstellbaren Liegestühlen ansgestattet. In den Nuherüumen werden auch Erfrischungen verabreicht. . reicht bei Abschluß eiueS kauf männischen Lehrvertrages. Tom Deutsch»««», nalen HandlunaSgehilfen-Berband wird uns geschrieben: „Einige von sächsischen Kausmannsgerickiten gefällte Ur- teile über Streitfälle, die das kaufmännische Lehrverhält nis und die Ausbildung des jungen Kaufmann» be rühren, geben Veranlassung, darauf hinzuwetsen, daß auf lne Auswahl einer guten Lehrstelle und Abschluß eines ausreichenden Lehrvertrages Wert zu legen ist. Die vom Dcutschnationalen Handlungsgehilfen - Verband für die Eltern von Kausmaiuislehrlingen unentgeltlich durchge führten Prozesse zeigten, wie eS um die Ausbildung vieler Kausmannslchrlinge bestellt ist. Bei der jetzt einsehen- den Lehrstellensuche und -Vermittlung ist zu beachten, daß eiu schriftlicher Lehrvertrag, der alle wichtigen Bestim mungen enthält, abgeschlossen wird. Manche Enttäu schungen werden damit von vornherein ausgeschaltet. Ein solcher Lehrvertrag, der aus langjähriger praktischer Er fahrung aus dem Gebiete der Berufsberatung heraus- gewachsen ist, wird den Eltern und Firmen zum Selbst kostenpreis abgegeben von der Geschäftsstelle des Deutsch nationalen Handtungsgehilfen-VerbandeS. —* Wiedersehensfcier aller ehemaligen Res.-I.-N.-106er. Den zahlreichen Wünschen aus den Kameradenkreisen entgegenkommend, hat die freie Ver einigung ehemaliger Angehöriger Res.-J.-R. 106 einschl. Ersatzbataillon beschlossen, am 11. und 12. Juli ds. Jahres in Döbeln eine Wiedcrsehensseier abzuhalten. Die Feier soll dazu dienen, das Band der Kameradschaft fester zu knüpfen und im Kreise alter lieber Kampfgenossen ernste und heitere Erinnerungen gegenseitig auszutauschen. An alle ehemaligen Res.-J -R.-106 er und Ersatzbataillon er geht schon jetzt der Ruf zum Sammeln am 11. und 12. Juli 1925 in Döbelns Mauern. Anfragen über Zuschrif ten sind zu richten an Karl Schlichthorn, Döbeln, Na- thenaustraße. — Ein bemerkenswerter Austritt aus der SPD. Wie eine Berliner Korrespondenz mitteilt, ist der Staatssekretär a. D. Dr. August Müller, der zur zeit eine außerordentliche Professur an der Berliner Uni versität bekleidet, aus der Sozialdemokratischen Partei ausgetreten und beabsichtigt, sich der Demokratischen Par tei anzuschließen. Dr. Müller hat dem sozialdemokrati schen Parteivorstand sein Mitgliedsbuch übersandt. In dem Begleitschreiben dazu erklärt er, daß er seit seinem 20. Lebensjahre, das heißt, seit 30 Jahren, der Sozial demokratie angehört habe, er müsse sich nun aber von ihr trennen, nachdem sie seine wiederholten Warnungen nicht beachtet hätte, ohne falsches Mitleid die Elemente abzuschütteln, die sich in Geschäftsverbindung mit den Gebrüdern Barmat eingelassen haben. * Dresden. Die Gcschästsleitung des Sarrassani- Unternehmens, das sich zurzeit in Buenos Aires befindet, schreibt zu den bereits mitgcteilten Differenzen zwischen der Firma Stinnes und dem vor dem Ruin stehenden ZirkuS- niiternehmen dem „Dr. A." u. a.: Es handelt sich bei dem Streite, der infolge der Unterlassungen des Hauses Stinnes zwischen den beiden BertragSkontrahenten ausgebrochen tst, zunächst darum, daß sich Sarrassant zur Ueberfahrt nach der neuen Welt bewegen ließ unter einer Voraussetzung, die sich nachher nicht erfüllte. Die Firma Stinnes hatte die Dinge so htngestellt, als ob sie in Südamerika über große Beziehungen verfüge und in der Lage sei, Sarrassant die Wege zu ebnen. Diese Versprechungen erwiesen sich als haltlos. Dazu kommt die Weigerung der Firma Stinnes, Sarrassant sür seine mitgebrachten Ersatzmatertalten den ihm vertraglich zustehenden Lagerraum zu stellen, waS be wirkte, daß diese Materialien Winter und Sommer bei Wind und Wetter tm Freien stehen mußten und schweren Schaden genommen haben. Stinnes lehnte es ferner ab, dem durch mangelhaften Vorstellungsbesuch infolge schlech ter Witterung wirtschaftlich geschwächten Sarrassant 10 000 Pesos Lohngelder zu leihen, nach dem Sarrassant an Sttn- nes bereits über seine ursprünglichen Verpflichtungen hinaus etwa 30 060 Pfund Sterling gezahlt hatte. Den tödlichen Stoß aber versetzte die Firma Stinnes dem ZirkuS Sarrassant dadurch, daß sie sich weigerte, die für den ZirkuS notwendigen, ihm vertraglich zustehenben Ersatztransporte auszuführen, die namentlich frischen Zuzug von Artisten bringen und dazu dienen sollen, die Darbietungen des Un ternehmens abwechslungsreich und anztehungskräftig zu ge stalten. In dem Preise, den Sarrassant an SttnneS für die Ueberfahrt von Hamburg nach Südamerika entrichtet hat, sind die Ersatztransporte mit etnkalkultert, die Stinnes jetzt verweigert, und die einzig und allein die Lebenskraft des Zirkus sicherstellen, da ja das Publikum mit Recht Abwechs lung tm Sptelplan verlangt. »Dresden. Am 8. b. M. nachmittag» tn der 4. Eid. ist auf hiesiger Königsbrücker Straße eine etwa öSjährige Frau an Herzschlag verstorben. Die Leiche tst nach dem St. Pauli Friedhof übergesührt worden. Die Tote tst etwa 1HS Meter groß, untersetzt, hat graumelierte», in der Mitte gescheiteltes Haar, rundes Gesicht. Bekleidet ist sie mit braunem Mantel, schwarzer blaugemusterter Bluse, schwar zem Oberrock, einem dunklen und einem grünen Unterrock, weißem Leinenhemb, schwarzen Strümpfen, mit bunten Strumpfhaltern, schwarzen, hohen Schnürstiefeln und schwarzen wetßgestreiftem Kopsschal. In ihrem Besitz befand sich eine Lederhandtasche und ein Schlüssel. SS wirb ge beten, Nachrichten zur Feststellung der Person an die San- deSzentrale sür Vermißte, Schteßgasse 7Z, Zimmer 206, ge langen zu lassen. Dortselbft liegen auch bi« Sachen und ein Lichtbild zur Ansicht auS. »Dresden. Am Sonntag beging öle Bürstenmacher- KreiS-ZwangS-Jnnung Dresden da» 28jährige Bestehen als KreiS-ZwangS-Jnnung mit einem Festabend tm Katho lischen BereinShauS, zu dem neben zahlreichen Ehrengästen und Abordnungen auswärtiger Innungen sich die Innung»- Mitglieder tn stattlicher Zahl eingefunoen hatten. —g. Dresden. Tin in Borstadt Plauen wohnhafter Maschinenfabrikant Franz Simon und dessen Ehefrau wur den auf Antrag einer auswärtigen Staatsanwaltschaft (Bochums! unter dem dringenden Verdacht der Anstiftung zum Zeugenmeinetd verhaftet «nd dem Untersuchungsge fängnis am Münchner Platz zugeführt. DaS Ehepaar war bis zum Herbst 1922 Besitzer eines tn der Palmstr. 22 ge legenen gröberen Unternehmens der Wäscheretbranche. Mit einem Freiberger Unternehmer waren seinerzeit Streitig keiten über die ZahlungSwetse entstanden, tn deren ver laufe ein Lehrling angeblich auf Zureden falsche Angaben gemacht und beschworen haben soll. Letzterer befindet sich tzM in Bach»»- Di« verdalttma «errat t» te« ailchg» lichen Kreisen Dresdens viel und lebhaftes Aufsehen. Das Ergebnis der behördliche« Untersuchung bleibt abzuwarten. — Erschossen hat sich am Montag gegen 8 Uhr mor gens tm Grundstück GtUhantenftratze gg vor der tm vierten Stockwerk befindlichen Wohnung des Arbeiters Herzog, der tn der Mitt« der zwanziger Jahre stehende Schlosser Frie drich Hugo Hetnrtch Metzel angeblich au» Furcht vor Strafe und auS Liebeskummer. Der tn der Wartburgstrabe wohn- haft gewesen« Schlosse« tst bereit» wegen schwerer Dieb stähle sehr ernst vorbestraft, er hatte seinem Baier vor reichlich Wochenfrtst die Brieftasche mit fast fünfhundert Mark fremden (VeretnS-sGeldern gestohlen und sich davon vergnügte Tage gemacht. Go besab Metzel einen Haus schlüssel zum Grundstück Gtephantenstrabe «2, den er von den Eheleuten Herzog erhalten hatte und so zu jeder Stunde auf Besuch kommen konnte. Bet der behördlichen Aushe bung der Leiche wurden tm Besitz beS Lebensmüden, der sich durch «inen Schub in da» Her» getötet, u. a. ein Sperrhaken vorgefunden. In Anbetracht de» Vorlebens und der erheb liche« Vorstrasen Metzel» tst gewisser Verdacht nicht unbe gründet, daß selbiger nebenher dunklen Geschäften nach gegangen sei» dürfte. »Bautzen. Zwei von den vier al» vermißt gemelbe- ten Mädchen von Bautzen sind am Sonnabend von der Dresdner Kriminalpolizei in Dresden aufgegrtffen und von den Eltern zurückgeholt worden. Di« anderen beiden Mäd chen habe« erneut Nachricht von Berlin an ihre Angehörigen gegeben, woraus hervorgeht, daß sie sich anscheinend noch in Berlin aushalten. Chemnitz. Auf der Wüstenbrander Bahnbrücke, die durch den Rauch eines darunter htnwegfahrenden Zuges unübersehbar geworden war, fuhr et» Krastradfahrer mit einer berarttgen Wucht mit einem ihm entgegenkommenden Automobil zusammen, -aß der Fahrer über den Kraft wagen htnweggeschleudert und beide Fahrzeuge förmlich inetnandergepreßt wurden. Nur mit großer Anstrengung gelang es, die beiden Fahrzeuge voneinander zu lösen. Der Kraftradfahrer tst wie durch ein Wunder mit belanglosen Verletzungen davongekommen. * Königswartha. Am Sonntag fand hier eine neue Versammlung der Kirchgemeinde statt, tn der der deutschnationale Abgeordnete Grellmann über die von der deutschnationalen LanbtagSfraktton etngeletteten Schritte zur Beilegung de» KirchenkonfltktS berichtete. Die Pfar rereinweisung mit Polizetgewalt werde unterbleiben. ES sei dem Konsistorium vorgeschlagen worben, die Pfarrstelle Königswartha so lange mit einem der wendischen Sprache mächtigen Geistlichen zu besetzen, bi» der von der Gemeinde gewählte Kandidat Riotte sein Examen gemacht habe und dann diesem die Stelle zu übergeben. Die Kirchenbehörbc scheine diesem Vorschlag nicht ablehnend gegenüberzustehen. Das LanbeSkonsistortum glaube den Autoritätsstanbpunkt wahren zu müssen, um nicht ähnlichen Fällen freie Bahn zu schaffen. Nach längerer Aussprache wurde der Abgeordnete Grellmann beauftragt, im Sinne seines Vorschlages die Verhandlungen wetterzuführen. Chemnitz. Die wettverbreitete Unsitte, kleinere Ge schwüre selbst zu öffnen, hat einer hiesigen Mutter daS Le ben gekostet und drei unerzogene Kinder zu Waisen gemacht. Die Frau hatte ein ganz unscheinbares Geschwür an der Nase mit den Fingern geöffnet. Dadurch trat Blutvergif tung ein, die einen derartig bösartigen Verlauf nahm, daß die Unglückliche unter unsagbaren Schmerzen verstarb. * * * Greiz. Die Frage -er Errichtung eine» Ehrenmals für die Gefallenen erregt zurzeit hier die Gemüter und hat schließlich dazu geführt, daß gegen den Beschluß des Denk- malsausschusscs eine Versammlung der Greizer Kunstver ständigen zusammengerufen werben soll. Zuerst hatte man die Absicht, einen Ehrenhain zu pflanzen, dann sollte ein Denkmal auf die Schanze der inmitten der Stabt sich er hebenden alten Reutzenbnrg kommen, und schließlich ent schied man sich für die Verwendung der alten katholischen Kapelle im Greizer Park zu einer Ehrenhalle. Hierfür war ein Künstlerwettbewerb ausgeschrieben, und Professor Al- btcker-Dresden erhielt den ersten Preis bezw. sein knien der Krieger sollte zur Ausführung kommen als Bronze figur. Nun wendet sich die Volksmetnung nicht nur gegen diesen Entwurf, sondern auch gegen den Platz, auf dem die Kapelle steht; im Augenblick tst eS noch ganz unklar, wie der hetßentbrannte Streit der Meinungen auSgehen wird. — Die Mondfinsternis suchten sich auf dem Wege nach ZoghauS Autofallensteller zunutze zu machen. Sie richteten nach ein gebrochener Dunkelheit auS große» Steinen einen Damm quer über die Straße auf. Kurz bevor ein Personenauto die Stelle passieren wollte, entdeckten hetmkehrenbe Spazier gänger das Hindernis und konnten die Gefahr beseitigen bevor ein Unglück geschah. Leider war r» trotz angestreng ter Bemühunaen noch nicht möglich, die Attentäter zu er mitteln. Bezirksa«Sschuß-SItznng. Am Sonnabend, den 7. Februar 1925, wurde im Sitzung», saale der AmtShauptmannschaft Großenhain Sitzung de» Bezirksausschusses abgebalten. Der Bezirksausschuß nahm zunächst von Mitteilung«, über ») ein« Verordnung de» Ministerium« de» Innern vom 30. 1. 1928 über DarlehnSaufnahme pp. feiten» der Gemeinden im Ausland« und d) die Einladunazur Haupt versammlung des Deutschen Verein« für ländl. WoblsahrtS- und Heimaipfleg« am 16. und 17. Februar 1925 i« Berlin Kenntnis. Der EingemeindungSvertrag über die Vereinigung beS Ritterguts in Radeburg mit der Stadtgemeinde wurde ge- nehmiat. Einspruch nach 8 7 Abs. 3 der Gemeindeordnung wurde gegen da« Ortsaesetz über die Totenbrftattung in Ntegeroda erhoben, desgleichen gegen den 2. Nachtrag »u den Vor schriften über die Anstellung«- und Rechtsverhältnisse der Beamten pp. der Gemeinde Zeithain, di« Amt-Hauptmann- schäft aber ermächtigt, den Einspruch sollen zu lassen, wenn die Gemeinde den 8 14 in dem vom Bezirksausschuß ge- wünschten Sinn« abiindert. LandeSsiedlungSgesellschast .Sächsisches Heim", Erhöhung de« GesellschaftSkapital* be treffend. wurde vorbebältlich noch einzubolender Grneh- migung de» Bezirkstag« beschloffen: ») die auf 80 SM. herabgesetzten Anteile (insgesamt 750 GM.) al« Anteile weiter bestehen zu lassen; °) irden dieser 25 Anteile um 270 GM. auf 300 GM. durch Zuzahlung aufzufüllen, sodaß die Gesamtbetetliguna 7500 GM. betragen würde; o) von Uebrrnahmeweitrrer Anteil« bi« auf weiteres abzusehen. Zuvor fallen noch Erörterungen über dl« Art und Weis« dm Hypothekenbestrllungen anaeftellt werden. Die AmtShauptmannschaft wurde ermächtigt, den Antrag auf VuSnahmebewilltguna nach 8191 Abs. 2 der Gemeinde ordnung hinsichtlich d«S Kammergnte« Kalkreuth mit Vor werken Bieberach und Reiherhof und den Spitalteichen zu stellen. Gegen den 11. Nachtrag zur Grmeindefteuerordnung in Liefena», Wegfall der Wertzuwachssteuer und Neufestsetzung dr« Zuschlag» zur Grunderwerbsfteuer betr„ wurde Sin- spruch erhoben und der Gemeind« nochmals anheimgrgeben, Entschließung vi fassen, den Zuschlag auf 4 Prozent zu erhöhen. Sn nichtöffentlicher Sitzung wurde über 20 Punkte Be- schlug gesatzt.
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