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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192503060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-06
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1925
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vertiichrs «ny SöchfischeS. Riesa, den 6. Mär» 1V2K. —* Der Rat und die Stadtverordnete» traten gestern abend 0 Uhr zu einer kurzen Tranerfeter für den verstorbenen Herrn Reichspräsidenten Ebert zusammen. Eine größere Abordnung der städtischen Beam ten wohnte der Feier bei. Herr Erster Bürgermeister Dr. Scheider schilderte zunächst in großen Umrisse« den Le- benSgang des Herrn Reichspräsidenten, sodann bvb er die Berdtcnste, die er sich in seinem überaus schwierige« Amte als erster Reichspräsident um die Erhaltung des beutschen Reiches erworben hat, besonders hervor, pries ihn als echten deutschen Mann und gedachte seiner in tteser aufrichtiger Trauer. — Die kommunistischen Mitglieder der städtischen Kollegien waren zu der Feier nicht erschienen. —* Traucrseier der Handelsschule. Die Trauerkundgcbung der Handelsschule anläßlich beS Ablebens d«S Reichspräsidenten fand vergangenen Donnerstag früh 8 Uhr im Festraum der Schule statt. Nach einem Harmo- niumvorspiel ergriff Herr Stndienrat Lehmann das Wort zur Gedächtnisrede. Mit zu Herzen gehenden Worten schil derte er die Majestät des Todes, dem daS deutsche Volk in letzter Zett so viele Opfer bringen mußte. Auf die Person deS Reichspräsidenten eingehend, zeichnete er dessen LebenS- gang und Anssticg bis znm höchsten Posten des Reiches und würdigte im lebten Teile seiner Ansprache den Verblichenen als treuen Sohn der deutschen Heimat und befähigten Staatsmann, dessen Leistungen an der Schwierigkeit der Verhältnisse zu messen sind. ES folgte Schuberts Impromptu „Der Mensch soll nicht stolz sein", von Herrn Handelsober lehrer Dr. Kleips meisterhaft gespielt, und Goethes Gedicht „DaS Göttliche", gesprochen von Erika Schmidt, Schülerin der Oberstufe. Ein Harmvniumnachsptel beschloß die er hebende Feier. —* Gedächtnisfeier in der Parkschul«. Zu der Gedächtnisfeier für den verstorbenen Reichspräsidenten hatten sich in der stimmungsvoll geschmückten Turnhalle der Parkschule die Schülerinnen der letzten vier Schuljahre, und erfreulicherweise auch eine Anzahl ElternratSmttglieder, ein gefunden. Herr Lehrer Hager schilderte Friedrich Ebert als Führer und Vorkämpfer der Arbeiterschaft und alS Führer des deutschen Volkes, daS ihm für sein Wirken höch sten Dank schulde Der Dank solle darin bestehen, baß die, die jetzt als Binder des Verstorbenen gedenken, seine Ideale Hochhalten und dereinst tatkräftig mithclfen am weiteren Ausbau der deutschen Republik. Feierliche Stimmung schu fen zwei Lieder deS Schulchors unter der Leitung beS Herrn Säßig: „lieber allen Gipfeln ist Ruh" und „Wie sie so sanft ruhn". Fräulein Blochwitz sprach Worte von Hebbel mit dem Ausklang: „Seele, vergiß sie nicht, Seele, vergiß nicht die Toten!" —* Sächsische LandeSbühne. Am Sonnabend, den 7. März, findet die Erstaufführung des Wildenbruchschen Schauspiels „Die Haubenlerche" in der Inszenierung von Curt Thiele statt. Die Titelrolle spielt EIS RöSler, die anderen Hauptrollen Anny Kynast, Hofmann-Schadow, Emil Berger, Heinz Erwin Pfeiffer, Otto RubenS, HannS Hetn- zerling. Kartenverkauf in Joh. Hoffmanns Buchhandlung, Hauptstraße, zu den üblichen Geschäftsstunden und an der Theaterkasse 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung. —* Heimatschutzvorträge. Kommenden Diens tag, abends 8 Uhr beginnt in Höpfncrs Hotel in Riesa die HeimatschnhvortragSreihe. Wir verweisen auf die Anzeige im heutigen Blatte. Den Lesern unserer Zeitung werden gegen Vorzeigung dieser Anzeige die ermäßigten Eintritts karten zu je 4 Mark, gültig für alle 8 Vorträge (sonst 6 M.) bei Photograph Werner, Riesa, Goethestraße 81 und an der Abendkasse ansgehändigt. Wir empfehlen nochmals den Be such dieser so hervorragenden, volkstümlichen Veranstaltun gen. Etnzclkarten zu 1,80 Mark sind nur an der Abendkasse erhältlich. —* Wintervergnügcn des Kriegervereins „König Albert". Das gestern im Wettiner Hofe abgc- haltene Vercinövergnügen nahm einen schönen Verlauf. Herr Musikdirektor Mehring bot jmit seiner Kapelle ein wirk lich gutes Konzert, daS neben gern gehörten älteren patrio tischen Märschen als neuzeitliche Schöpfung der Tonkunst eine Fantasie aus „Madame Butterfly" aufwies. Die Herren Bender und Tritschler erwiesen sich mit ihren Solo vorträgen als Meister im Violine- und Violoncellospiel. Unter Leitung des Herrn Läßig sang ein Doppelquartett deS Männergesangvereins „Orpheus" mehrere beliebte Volkslieder von Burkhardt, Nestler, Fittig und zum Schluß das ergreifende „Mein Mütterlein" von Andre. Herr Lehrer Schneider führte nach vorheriger Erklärung über die Be deutung der rhythmischen Tanzformen und den Altmeister Strauß mit sechs jugendlichen Tänzerinnen einen Elfentanz nach dem Walzer „Rosen aus dem Süden" und nach Um wandlung der Tänzerinnen in Heinzelmännchen den Tanz der Hampelmänner auS dem WcihnachtSmärchensptel „Ham- velmannSfritze" vor. Diese Vorführungen boten reizende Bilder der kleinen Tänzerinnen, die mit ihren schmieg samen Körperformen und den leichtbeweglichen Beinchen den Winken ihres Lehrmeisters in tadelloser Weise folgten. De« Konzert schloffen sich Ballfreuden an. Wie kürzlich der Sewerbeveretn als erster eine beim Familienabend gesam melte Summe von 100 Mark dem Fonds zur Errichtung eines Kriegerdenkmals in Riesa überweisen konnte, so war e» gestern dem Kriegerverein ^öntg Albert" ebenfalls möglich, eine gleichhohe Summe dem genannten Zwecke -u- zusühren. Möchten diese Beispiele noch weitere Nachahmung finden, damit endlich auch in unserer Stadt den gefallene» Helden ein würdiges Ehrenmal errichtet werden könne. —* Aufruf und Einziehung der Reich», ba«knoten betr. Gemäß 8 3 deS Bankgesetzes vor SV. August 1924 erläßt daS Reichsbankdirektorium am 8. März eine Bekanntmachung über den Aufruf und di« Einziehung der Reichsbanknoten, deren Ausfertigungsdatum vor dem 11. Oktober 1924 liegt. Der Aufruf umfaßt sämt liche auf „Mark" lautenden RetchSbankvoten, da bi« vom 11. Oktober 1924 datierten, auf Grund d«S Bankgesetzes vom 80. August 1924 ausgegebenen Reichsbanknoten auf „Reichsmark" lauten. Gemäß 8 1 der ersten Berord- «ung zur Durchführung deS MünzgesetzeS vom 10. Oktober 1S24 bleiben die aufzurufenden Noten bis zum Ablauf von S Monaten nach ihren Aufruf durch daS RetchSbankdire? torium gesetzliches Zahlungsmittel in der Weise, baß eine Billion Mark einer Reichsmark gleichgesetzt wird. Mit de« Ablauf des 8. Juni 1928 verlieren di« aufgerusenen Roten ihre Eigenschaft alS gesetzliches Zahlungsmittel. Die ve- sitzer derselben können sie noch bis zum 6. Juli 1928 bei allen Kaffen der Reichsbank in Zahlung geben oder in dem ge mäß 8 8 Abs. S deS Bankgesetzr» vorgeschriebenen Verhält nis, wonach eine Billion Mark bisheriger Ausgabe bur. eine Reichsmark zu ersetzen ist, gegen gesetzliche Zahlun mittel umtauschen. Mit Ablauf deS 8. Aull 1926 werden die Note« kraftlos, u«b die Sinlö- sungSpflicht -er RetchSbank ist erlösche». Eiue Nachfrist kann nicht gewährt werden. ES liegt somit im In teresse eines jeden Noteninhaber», die ausgerufenen Rote» »ügttchft bald der zuständigen Reichsbankanstalt zuzafüh- ren. Da da» kleinste für de« Umtausch zur Verfügung fte- -e»de Zahlungsmittel et« RetchSpfennig ist, so können No ten in Abschnitten unter 10 Milliarden Mark nur in Ge binden und in einem durch 10 Milliarden teilbaren Betrage ei»gereicht werben. Wie sich auS dem vorstehenden ergibt, «st das Wertverhältnt« zwischen den alten auf Mark lauten de« Rote« und de« neuen auf Reichsmark lautende« Rote« MßatzAch festgelegt. AutrSse. R« ettre Attllöttma der alten Die Zahl der Streikenden ist etwas angewachsen durch den i Arbeitern auf den Bahnhöfen Zittau und Fret- " " Güter- >en Rote« » eine« höhere« Betrage znm Ziele habe«, sind so- mit zwecklos u«d können keinerlei Berücksichtigung finde«. St« werben vo« allen Dienststelle« der RetchSbank unbeant wortet bleibe«. —* Die BterteljahrS»ahl««ae» der ve- amtengehält« r. In der gestrige« Sitzung wurde vom Reichsrat «. a. ein Gesetzentwurf über vterteltährltche Ge haltszahlungen angenommen. Mit dem 1. April b. I. würde nach dem Aufhören der Ermächtigung der Regierung zu einer anderweitigen Zahlung automatisch di« Gesetzbefttm- mung über die VierteljahrSgehälter an die Beamten wieder in Kraft treten. Der Gesetzentwurf fleht vor, baß der Re» gterung die Ermächtigung gegeben wird, mit Zustimmung >«» RetchSrate» und de» zuständigen RetchStagSausschusse» den Zeitpunkt für da» Wteberinkrafttreten der Vierteljahrs zahlungen festzusetzen. —* Zum Streik der Güterbod««arbeiter. Die Pressestelle der ReichSbahndtrektton teilt mit: Im Laufe der vergangenen Nacht hat sich bi« Gtreiklage im vezirte der ReichSbahndtrektton Dresden nicht wefentltch verändert. Die Zahl der Streikenden ist etwa» angewachsen durch ' Zutritt von Arbeitern auf den vahnhüfen Zittau und F tal. Durch Heranziehung von Ersatzkräfte« ist der Güter verkehr überall aufrecht erhalten worben, auch auf den großen Verschiebebahnhöfen ist der Zu- und Ablauf der Güterzüge durchaus befriedigend. Der Personenverkehr hat nach wie vor keine Beeinträchtigung erfahren. — Auch in Riesa ist die Gtretklage unverändert. Außer den Rangierarbettrrn aus hiesigem Bahnhofe haben sich der Streikbewegung keine wetteren Arbeitergruppen angeschlossen. —* Teilstreiks im Baugewerbe. Wie der Ar beitgeberverband für bas Baugewerbe zu Dresden mittetlt, hat der SchltchtungSauSschuß Dresden einen Spruch gefällt, der die Dtunbenbezüge der Maurer und Zimmerer auf 98 Pfennige (ausschließlich Werkzeuggeld) und der ungelernten Arbeiter auf 82 Pf. fcstsetzt. Obwohl damit die Stunden löhne der Bauarbeiter um 80 und mehr Prozent über den Stand der Vorkriegszeit gehoben worden seien, hätten die Arbeitgeber dem Schiedssprüche zugesttmmt. Die Arbeit nehmer aber hätten den Spruch mit Teilstreik» beantwortet, Im Interesse unserer Währung und unserer Wirtschaft müßten die Bauarbeitgeber diesen Kampf aufnehmen. Sie erwarteten aber von allen Bauherrschaften, daß sie sich in diesem Kampfe streng neutral verhalten. Nicht neutral sei: wer auf Fertigstellung begonnener Bauten und auf Inne» Haltung der durch den Arbeitskampf gefährdeten Fristen dränge, wer durch den Kampf stillgelegte Baute» einer an deren Firma zur Fertigstellung übertrage, wer seine Bauten in eigener Regte vollende oder durch Regteunternehmnngen von Gemeinden oder durch sogenannte soziale Baubetriebe ausführen lasse, wer mit den Arbeitern über Lohnfragen unterhandele oder gar irgendwelche Erhöhung in Aussicht stelle oder gewähre oder Irgendwelche Sonberznlagen zu billige. —* Pilzforscher Oberlehrer Herrmann s. Am DienSt«« verstarb in Dresden nach schwerem Leiden an den Folgen eines Schlaganfalles der Oberlehrer 1. R. Adolf Emil Herrmann. Der Verstorbene war einer der bedeu tendsten Ptlzforscher Deutschlands. Durch jahrzehntelang: unablässige Studien und unzählige Versuche, bet denen er sogar nicht davor znrückschreckte, di« Wirkung gefäbri" Giftpilze an seinem Körper zu erproben, hatte er sich ei« umfangreiches Wissen auf diesem, seinem LiebltngSgebiet« er worben. so daß er in sachwiffcnschaftlichen Kreisen alS Auto rität galt. Er war eifriger Mitarbeiter der Fachzeitschriften, tätiges Mitglied der Fachvereinigungen und hat auch ver schiedene Werke veröffentlicht, die große Beachtung gefunden haben. Besonders verdient gemacht hat sich der Entschlafene um die Förderung der Pilzkunde in Sachsen. So hat er in Dresden zahlreiche Pilzführungen veranstaltet und Pilzaus stellungen durchgefnhrt. Auch war er mehrere Jahre Leiter der städtischen Pilzberatungsstelle. Bereits vor einigen Jahren hatte Oberlehrer Herrmann einen Schlaganfall er litten, der sich leider wiederholt hat. —* Ballon landung. Ballon „Chemnitz" des Chem nitzer Vereins für Luftfahrt u. Flugwesen stieg am 1. März unter Führung von Herrn Oberst Dr. v. Abereron von der Füllstation Nünchritz aus zu einer VereinSfahrt auf. Nach düttündtger Fahrt, größtenteils über geschloffener Wolken decke, wurde bei Straußfurt in Thüringen glatt gelandet. —* Die Regelung der Arbeitszeit betr. DaS ReichSarbeitsministertum, da» mit den Vorarbeiten für eine gesetzliche Neuregelung der Arbeitszeit beschäftigt ist, beabsichtigt, die maßgebenden Verbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der wichtigsten Industriezweige schon zu der Vorbereitung der Entwürfe für die künftige Arbeitszeit regelung heranzuziehen. Zunächst wird ein paritätischer Ausschuß aus je 6 Vertretern der Arbeitgeber und Arbeit nehmer noch im März über die ArbeitSzeitregelnng in der Großeisen-Jnbustrie beraten. —* Schwarzhörer. Die Nachrichtenstelle der Ober» poftdtrektton teilt mit: In Dresden und Umgebung sind in den letzten Tagen wieder 12 Schwarzhörer ermittelt und bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. —* Der Reichsverband deutscher Post- und Telegraphenbeamten hielt am 28. Februar und am 1. März seinen ordentlichen Bezirkstag in Dresden ab. Die Tagung beschäftigte sich vorwiegend mit StandeSfragen. Am Sonnabend abend schloß sich an die Beratungen eine schlichte würdige Gedenkfeier für den bahtngeschtedenen ReichSpräsi- denten. Am Sonntag vormittag wurden die Beratungen fortgesetzt. Den Höhepunkt der Tagung bildete nachmittags 8 Uhr eine allgemeine Mitgliederversammlung, in der Kreis hauptmann Buck über: „Der Beamte im BolkSstaat" referierte. —* Ausweise bet Zwangsvollstreckungen. Nach einer Verordnung der sächsischen Justizministeriums erhalten die mit der Ausführung von Zwangsvollstreckungen betrauten Beamten künftig auf Staatskosten einen Lichtbtld- auSweiS, de» sie auf Verlangen vorzuzeigen habe». —* Bevorstehende StntgungSverhandlun- ge» in der Sozialdemokratie. Für den heutigen Tag waren neue Einigungsverhandlungen zwischen dem linken und dem rechten Flügel der sächsischen Sozialdemo kratie geplant. Der Tod beS Reichspräsidenten und die da mit zusammenhängende Beteiligung führender sozialdemo kratischer Kreise an den Trauerfeterltchkeiten in Berlin und Heidelberg haben cs nötig gemacht, diese EinigungSverhand- lungen auf einige Zeit zu verschieben. ES werden an den- seihen natürlich auch die Mitglieder des Reichsvorstandes tetlnehmen. Wann die Verhandlungen beginnen werben, steht jetzt noch nicht fest. —* Das „Lenin-Aufgebot"für Sachsen. Die Kommunisten rufen für den 18. d. M. zu großen Demo«, strattonen und Kundgebungen in verschiedene« Orte« Sach sen», so Chemnitz, Zwickau, Planen, OelSnttz, Werdau usw. auf. ES soll u. a. gegen die Luther-Regierung Wb gegen den schwarz-weth-roten und schwär,-rot-gelben Präsident schaftskandidaten protestiert werben. Die Demonstration soll eine Borbereitung zu dem von der Partetarbriterkonferen, beschlossenen „Lentn' -Aufgebot vom 21. März bi» zum 8. April sein. —* Deutsch-Völkische Freiheitsbewegung. Wie dem Telunton-Sachsendtenft von der Leitung der deutsch-völkischen Freiheitsbewegung mttgeteilt wird, haben diejenigen »reise -er bisherigen Nattonal-Goztaltsttschen Freiheitsbewegung, die aus dem Boden Ler Weimarer Be schlüsse stehen, die dahin lauten, daß die völkische Bewegung «ine einheitliche, alle Kreise umfassende sein müßte, die- jentge« also, die daher die Sondergründung Adolf Hiller» »llßt mitmach en könne», sich der beutlch-völktichen FretbettS» bewegima anaeschkossen. Wie der Telunttm-Sachsendtensi weiter erfährt, ist Pastor Dr. Max Maurendrecher, der be- reitö bet dä» Wahle» für di« Lifte der damaligen National- sozialistische« Freiheitsbewegung etutrat, «»««ehr zur Deutsch-Völkischen Freiheitsbewegung übrrgetreten. —" Aus oa» Preisausschreiben deS Deut- scheu Konbitoren-BundeS IRetchSverband selbstän diger Konditoren) E. v. Sitz Dresden zur Erlangung eines Bund«»- und WerbezetchenS für da» Kondttorenhanbwcrk sind 84V Entwürfe eingegangen." Trotzdem wird versucht werden, die Entscheidung in der ausbedungenen Frist — bis Mitte Mär» — zu fällen. Der Bund dankt alle« Wettbe werbern und bittet vön etwaigen Anfragen bi» zu dem ge- nannten Termin abzusehen. Allen Einsendern wird eine direkt« Antwort »«kommen. —* Sin verhütete» Unglück. Bon einem Loko motivführer in Mügeln erhält ba»„Vsch. Tbl." folgende Zu schrift: Al» «ine recht ernstliche Warnung an alle Führer von AutoS sei folgender noch recht glücklich verlausen« Un- sall mttgeteilt: Ich führte am Montag, den 2. März, eine leerfahrende Lokomotive von Bahnhof Oschatz nach Oschatz- Tübbahnhof. In einer Entfernung von etwa 89 bi» 40 Me ter vor dem Uebergange der Strehlaer Straße vernahm ich da» Nähern «ine» AutoS, die gleich« Straße kommend, wel ches osfenbar versuchte, da» Geleise noch zu kreuzen, bevor ich mit meiner Lokomotive den Uebergang erreichte. Geistes gegenwärtig gut veranlagt, erkannt« ich rechtzeitig die Si tuation und versuchte mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln, meine Lokomotive auf dem kürzesten Bremswege zum Halten zu bringen. ES gelang. Der Vorderteil des AntoS wurde noch ersaßt und sanft zur Sette geschoben. Wie tragisch wäre der AuSgang geworden, hätte ich die drohende Gefahr, di« diesem Auto gegenüverstand, vielleicht einen Bruchteil einer Sekunde später erfaßt. Osfenbar wären die zwei Insassen diese» Auto» die Opfer einer Gewissenlosigkeit de» Autofahrers geworben. Obwohl der Autofahrer mir in Vorliegendem an Ort und Stelle seine Schuld bekannte in höchst anständiger Form — man kann zuweilen auch bas Gegenteil feststellen, so wirken doch solche Vorfälle beim Lokomotivführer ost recht nachhaltig, teilweise sogar er schütternd auf das Nervensystem. Mit einem Warnungs wort an alle Führer von Auto» sei deshalb gesagt: Vorsicht beim Befahren von Bahnkreuzungen, zur persönlichen Sicherheit wie auch zur Ausschaltung von Konflikten des LokomottvführerpersonalS mit der Staatsanwaltschaft. —kyk. Die Krtegerwaisenpflege ist eine der vornehmsten Aufgaben der großen KriegervereinSorganisa- tion. Die Deutsche Krteger-WohlfahrtSgemeinschaft unter hält, wie noch immer in weitesten Kreisen viel zu wenig be kannt sein dürfte, vier stattliche, eigens für ihre Zwecke er baute, bzw. eingerichtete Waisenhäuser, nachdem ihr ein fünfte- (in Samter) von den Polen schmählich geraubt wor ben ist. Diese» segensreiche Werk, da» nur unter allergröß ten und uneigennützigsten Opfern selbst über die schwere Zeit der Inflation und der Nachkriegshnngerjahre aus Mit teln der Nächstenliebe und echt vaterländischer Treue, wie sie in den Kriegervereinen gepfl^t werben, fortgeführt wer den konnte, verdient r» volle Würdigung zu erfahren in einer Zeit, wo bekanntlich staatliche Mittel bei weitem nicht auSreichen, die Tränen derer zu trocknen, die ihr Liebstes, Gatten und Vater, dem Vaterland« dahtngegeben haben. „Die Jugend ist Deutschlands Zukunft," — dieses wahre Wort steht unsichtbar über den Toren zu den vier prächtigen Gebäuden, aus denen schon viele Taufen» an Körper und Geist gesunde und für den heute so schweren Lebenskampf wohl vorbereitete junge Menschen beiderlei Geschlechts hin- auSgezogen sind, um sich draußen in fleißiger Arbeit un treuer Pflichterfüllung ihr Glück zu zimmern, die Erinne rung an eine »war arbeitsreiche und einfache, aber doch son nige, von echter Liebe durchwehten Jugend in Herz und Seele. Aber noch weiter geht die ständige Sorge der Deut schen Krteger-WohlfahrtSgemeinschaft um daS Wohl und die Zukunft ihrer Pflegebefohlenen. Die Möglichkeit, diesen die Wohltat einer zweiten Heimat, die unbeschadet aller noch so guten AnstaltSversorgnng doch nur in der Familie recht zu finden ist, zu bieten, darf auch von ihr nicht außer acht ge lassen werden. Zu diesem Zwecke gibt sie bekannt, daß An träge auf Ueberlaffung von Kindern zur Privatpflege und Adoption unmittelbar an die Kuratorien ihrer Krieger waisenhäuser zu richten sind. Hierfür sind zuständig: 1. für evangelische Kinder: a) Kuratorium des Kriegerwaisen- hauseS „Glücksburg", zu Händen des Herrn Kaufmann Carl Mundschenk in Römhild: b) Kuratorium des „Renthe-Fink"- (Kriegerwaisen-)hanscs, zu Händen des Vorsitzenden Herrn Generalmajor a. D. Böhm in Osnabrück, Edinghäuscr Straße 8. 2. für katholische Kinder: c) Kuratorium des KriegerwatsenhauseS, zu Händen beS Vorsitzenden Herrn Bürgermeister Poppe, Canth i. Schles.,- b) Kuratorium des KriegerwatsenhauseS, zu Händen des Herrn Sparkassen- Dtrektors Hcrres, Wittlich, Bez. Trier. — Sollte im Einzel falle dem Wunsche von unseren Anstalten nicht entsprochen werben können, so wirb empfohlen, sich an die „Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge", Abteilung: Adoption und Pflegewesen, Berlin N. 24, Monbijou-Platz 3, zu wenden. - Zeithain Lager. Auf die am Sonntag, den 8. Marz, stattfindende Operetten-Äufführung des Männer Gesangvereins „Eintracht" sei auch an dieser Stelle auf merksam gemacht. Näheres ist aus dem Anzeigenteil zu ersehen. "Oschatz. Der Kreis Leipzig im Deutschnationalen HandlungSgelnlfen-Berband hält in unseren Mauern am 7. und 8. März seinen diesjährigen Kreistag ab. Nach den bisher vorliegenden Anmeldungen wird die Tagung außerordentlich stark besucht werden. An dem am 7. März abends im Schützenhaus stattsindenden BegrühungSabcnd wirken namhafte Künstler, wie Herbert Hübner von: Alten Theater Leipzig und Lotte und Studienrat Hugo Eberwein, Leipzig, mit. "Dresden. Zum Zeichen der Trauer anläßlich des HinscheidenS des Reichspräsidenten ruhte gestern vormittag 11 Uhr in den Straßen der Stadt zwei Minuten lang jeder Verkehr. Alle Wagen und sonstigen Verkehrsmittel, Straßenbahnen und ein großer Teil der Fußgänger blicö stehen. In den Schulen wurden Trauerkundgebungen ver anstaltet. Der Unterricht fiel aus. Die Fahnen aus den öffentlichen Gebäuden wehen auf halbmast. " Dresden. Am Dienstag fuhren zwei Arbeiter die steile Schweizer Straße in Loschwitz mit einem völl- geladenen Handwagen herab, dem das Schleiszcug fehlte. Sie stießen mit dem Gefährt an einen in dec Grundstroße stehenden Lastwagen zusammen, wobei dem Leuker des Wägens die Deichsel m die Brust getrieben wurde. Er verstarb sofort. Dresden. Ein unbekannter SittlichkeitSverlö.e: treibt fest einiger Zeit in DreSden-Neustadt sein U» wesen. Er lockt kleine, meist noch nicht schulpflichtig: Mädchen an sich, nimmt sie mit in Grundstücke, wo n sich sicher fühlt, und vergeht sich an ihnen dort in der gemeinsten Weise. ES empfiehlt sich deshalb, daß Eltern ihre Kinder so oft wie möglich warnen, und das; Er wachsen« auf der Straße ein wachsames Auge habe.« und jede Wahrnehmung in dieser Hinsicht der Polizei nut- teilen. " PulSnitz. Der am 2. Oktober 1S24 in Karlsbad verstorben« frühere Pulsnitzer Einwohner, Privatus Nolr.t Borsdorf, hat der Stadt PulSnitz «n Vermächtnis, le stehend auS 4000 Rentenmark Harpener Bergbauaknen uvü 10600 Rentenmark ManneSmann-Röhren-Aktien, mit drr Bestimmung hinterlassen, daß diese» Legat als „Robert- BorSdors-Dttftung" geführt und verwaltet wird und daß die Dividenden b»w- tt» »alle einer Weiterveräußeroug
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