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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192508174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-17
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1925
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vernicht» ««d Siichfischt». Pirka. den 17. August 102V. Meißen. Verhängnisvolle» Ent« einer Aut»« Schwarzfahrt. Am Donnerstag früh in der dritten Mor genstunde ist da» von dem 21jährigen Dohne de» Inhaber» der Meißner Auto-Reparatur-Werkstatt Reinert am Bahn hof gesteuerte Automobil br» Rittergutsbesitzer» Steiger« Leutewlv auf einer Schwarzfahrt schwer verunglückt. Der Wagen suhr bet Sora an einen Tclegraphenmast »nd zer brach diesen. Die Anlassen, sämtlich an» Meitze», »nd zwar der am Steuer sitzende junge Reinert, ferner «in Sohn de» verstorbenen Stockfabrikanten Francke, Talstrabe, weiter ein Porzellanbreher Fr. Wachs, ein Werkftthrer Otto Linke und Buchbinder Otto Dierigcn, wurden a»S dem Wagen ge schleudert. Der junge Francke bat dabei infolge Anprall» au den Telegraphenmast eine« schweren Schädelbruch erlit te«. Der junge Reinert hat nach seiner Aussage ebenfall» einige Zett besinnungslos auf einem Felde gelegen und sich später t» ärztliche Behandlung nach Wilsdruff begebe«. Die übrigen Mitfahrenben haben die Verletzten einfach im Stiche gelassen und sich auf den Heimweg begeberh so blaß der schwerverletzte Francke bi» morgen» gegen 6 Uhr hilflos au der Unfallstelle gelegen hat. Er ist erst von dem auf die Suche geschickten -weiten Sohne Reinert» gefunden und sei« Abtransport nach dem Ländlichen Krankenhau» in Meitze« veranlaßt worben. Bei den Verletzten wurde ein doppelter Schädelbruch festgestellt. Einer der übrigen Mitfahrer hat leichtere Verletzungen durch GlaSsplitter erlitten. Die Fahrt bedeutet einen unverantwortlichen Leichtsinn de» lan gen Reinert, der nicht einmal im Besitze eine» Führerschei ne» gewesen ist. Er behauptet, durch die Scheinwerfer eine» entgegenkommenden Auto» geblendet worden zu sein, so daß er nicht mehr die Strecke habe erkennen können. * Dresden. Ein hier wohnhafter Geschäftsmann wurde vor einigen Tagen brieflich unter Drohung aufgefordert, ein« größere Summe Geld bet einem bei ihm vorsprechenden Boten auszubändigen. Die Kriminalpolizei nahm die Erörterungen auf und es gelang ihr, den Erpresser, «inen 25 jährigen Kaufmann Funke, in dem Augenblick festzuneh« men, als er einen mit wertlosen Geldscheinen gefüllten Brief umschlag bei dem betr. Geschäftsmann abholrn ließ. — Au» einer hiesigen Kunsthandlung wurde am 14. 8. eine wert volle, aus Goldbronze und Elfenbein hergestellte, etwa 20 Zentimeter hohe Figur, ein Mädchen, das auf einem Sockel knieend in der Rechten Hand eine Birne und in der linken Hand eine Schale mit Früchten hält, gestohlen. Dor Ankauf wird gewarnt. Dresden. In der Nacht zum Sonntag, zwischen 1 und 2 Uhr, richtete an der Ecke der Martenallee und Heer straße eine Kraftdroschke, die auf der falschen Seite vom Maldschlötzchen her gefahren kam, dadurch schweres Unheil am, daß sie in eine Abteilung Stahlhelmleute fuhr, die von einer Nachtübung aus der Heide kommend, die Heerstraße überquerten. Vier von den Stahlhelmleuteu wurden teil schwer, teil» leicht verletzt. Die Schwerverletzten brachte man auf Tragbahren, die man au» dem Gtandortlazarett holte, in das Lazarett. Die Schuld soll den Führer der Kraftdroschke treffen. SerSdorf. Seit länger« Zett habe« tm hiesige» Steinkohlenrevier beträchtlich« Abwanderungen von Ar beitskräften stattgefunden, da diese in anderen Berufen bes sere» Auskommen fanden. Das hat zu einem erheblichen Mangel an Arbeitskräften auf den Werken geführt, die seit einiger Zeit nicht mehr in der Lage sind, ihren Aufträgen gerecht! zu werden, so daß in Chemnitz und anderen Orteft bereits eine große Einfuhr von Ruhrkohle begonnen hat. Die Werksverwaltungen tragen sich nunmehr mit -em Ge danken, fremde Arbeitskräfte herbei-uztehen. Leipzig. Am Laufe de» Donnerstag, de« 18. August hatte ein Unbekannter sein Kraftrad in einem alten Stall gebäude des Gasthofs in Probstheida eingestellt, da» et abends gegen 10 Uhr zurückverlangte. In dem Raume, in dem es aufbewahrt worden war, macht« er vor dem Weg fahren seine Karbidlampe -«recht. Au» irgend einem Grunde hatte sich zuviel Karbidga» entwickelt, da» sich mit lautem Knall entzündete. Die an verschiedenen Stellen der Lamp« herausbrechenden Stichflammen entzündete» in der Näh« befindliche Holztetle. Da» entstandene Feuer konnte glücklicherweise durch die Mithilfe von Gäste« und Anwoh ner» erstickt werden. Ein Fatz mit etwa 100 Liter Benzin wurde von hilfsbereiten Leuten hinauSgetragen, ehe eS den Schaden vergröbern konnte. Den allgemeine« Tumult, der Lurch die Löschungsmaßregeln entstanden war, hatte sich der Urheber des Brandes, jener Kraftfahrer, zu nutze gemacht. Er hatte sich auf» Rad geschwungen und ist unerkannt end- Lommen. Vefretiwg-feier in Sfierr. )t Effe». Wie vielerorts tm Ruhrgebiet wurde gestern auch in Essen eine BefreiungSfeier und eine DankeSkund- gebung für die endliche Erlösung von der fremden Besetzung veranstaltet. Nachdem am Vormittag in den Kirchen Fest- gotteSdienste abgehalten worden waren, versammelte sich mittag» eine unübersehbare, festlich gestimmte Menschen menge auf dem Burgplatz. Punkt 12 Uhr erklang feierliche» Geläut von allen Kirchen der Stabt, Ein Massenposaunen chor leitete den eigentlichen Festakt ein mit dem Lied«: «Großer Gott, wir loben dich". Nachdem dann da» Rhein lied von Bruch und daS niederländisch« Dankgebet vor- aetragen worden waren, bestieg Oberbürgermeister Dr. Bracht die Rednertribüne, um die sich die Banner vieler Vereine geschart hatten und hielt eine kurze, markige An sprache, die lebhaften Widerhall fand. Er bankte der großen Zahl der Männer und Frauen, die während der Besetzung so schwere Opfer. Entbehrungen und Trübsal« willig auf sich genommen hätten um de» Vaterland«» willen. Möge, so sagte er, die Räumung der Ruhr, die Standhaftigkeit und Einigkeit erkämpft habens der erste Schritt sein zu dem wahre» Frieden, dessen unsere Wirtschaft so dringend be darf. Er schloß mit der Mahnung zur Eingkett auch nach innen. Die Feier schloß mit dem von der Meng« spontan gesungenen Deutschlandliede. MMDttkldMUN MklWM vom 17. August 1S2S. Dachstuhlbrand t« NeuISll«. Berlin. (Funkspruch.) Nach einer Meldung der B. Z. brach beute vormittag in einem Hause der Allerstraße In Neukölln ein Dachstuhlbrand aus, der sich rasch ausbreitete und auf die obersten Stockwerke Übergriff, Die Feuerwehr ist noch mit Löscharbeiten beschäftigt. Eine Frau, die im Dachgeschoß tätig war, erlitt schwere Verbrennungen. Man «wrmutet Brandstiftung. Großberliner Stadtverordneten«»^« betr. Berlin. (Funkspruch.) Der Ständige Ausschuß d«S preußischen Landtage« trat zu einer Sitzung zusammen und beschäftigte sich zunächst mit Trotzberltner Fragen. Von allen Parteien wurde gewünscht, daß die neuen Stadtoer- ordnetenwahlrn für Sonntag, den 28. Oktober festgesetzt werden sollen. — Die Amnestievorlage, die ebenfall« auf der Tagesordnung steht, ist noch nicht in Angriff genommen. LtrnStag Ueberreichung der Antwortnote. * Berlin. Di« Montagepost meldet au« Pari» r In -Wasa «formierten Kreisen verlautet, daß di« französisch« Antwort auf di« deutsch« Not« in d« Waftfra«« «n Die«»- tag der deutsche« R»ich«regierung überreicht «erdeu wird. Grostfener dnrch Unvorsichtigkeit. Perlt«. (Funkspruch^ Nach einer Meldung der B. L. entstand m dem Don« Ktrchwey« im Kreise Urlzen gestern nachmittag durch zwei 14jöbrlg» Jungen, die mit Streich- hölzern spielten, ein Feuer, da« allmählich aus 18 Gebäude Übergriff. Der Schaden ist sehr beträchtlich. 8 Familien find obdachlos. Keine Urlauddretse de» Neichökansler». Berlin. (Funkspruch.) Wie di» v. Z. erfährt, wird Reichskanzler Dr. Luther vorläufig kein« Urlaub«reis« an- treten- sondern die kurze politisch« Paus« zu Ausflügen m die Berliner Umgebung benutzen. Rechtsradikale wegen LaudfriedeuSbrncheg »erurteiU. Berlin. (Funkspruch^ Wie di, v. Z. au» Elberfeld meldet, verurteilt« da» dortig« Schöffengericht 18 Auge- hörig« von Rechworganisattonen de« Wuppertal«« wegen LandfriedenSbruche« zu 8 bi« 6 Monaten Sesängni«. Die Angeklagten hatten nach einer Versammlung«»»»« Hellmuth von Gerlach« in der Elberfelder Gtadthall« im Mai d. I. Reich«bannerleut« belästigt, wodurch «ine Schlägerei und Schießerei entstanden war. in der zwei Personen verletzt wurden. Der vamwdesterstreik geht «etter. Berlin. (Funkspruch.) Di« heute vormittag tu» Ber liner SewerkschaftShan» zusammengrtretene Generalver sammlung -er Bauarbeiter beschloß einstimmig, über -en am Freitag gefälltem Schiedsspruch für da» Baugewerbe zur Tagesordnung Überzug«-«». An» dem Reich wirb gemeldet, baß bi« Bauarbeiter in Mecklenburg, tm Freistaat Sachsen, in Anhalt und in Ober- und Unterbaden den Spruch eben falls abgelehnt haben. Die Arbeitgeber werben am Mitt woch zu -er neuen Situation Stellung nehmen. Eprenguuglück tu Westfale«. Berlin. (Funkspruch.) An einem Stetn-ruch bet Herdecke unweit Hagen» ging ein Gprengschutz »« früh lo». Der Schießmeister und ein Arbeiter wurden von nmher- fltegenben Steinstücken so schwer getroffen, -aß sie sofort tot waren. Abbruch der Lohuverbandlungeu i« Rnhrbergbau. Essen. (Funkspruch.) Die beut« hier ttattgehabten Lohnverhandlungen für den Ruhrbrrgbau wurden ergebni«. lo« abgebrochen. Die Arbeitnehmer haben den Schlichter angerufen, der die Verhandlungen auf Mittwoch, den 1V. August, anberaumt hat. Todesfälle infolge Ertrinken». Königsberg. (Funkspruch.) Am gestrigen Sonntag ertrank in Neukuhren im Freibad« der 16 jährige einzig« Sohn der Witwe Bock au« Königsberg. Im Seebad« Cranz ertranken gleichfalls zwei Männer, während ein Ehepaar, welche« dem Ertrinken nahe war und gegen die Molen geschleudert wurde, noch im letzten Augenblick gerettet werden konnte. Großfeuer. ELtb « n i. Anhalt. In vergangener Nacht ist, di« am Bahnhof liegende Leidesche Faßfabrik durch «in verheeren- de« Grobfeuer vollkommen eingeaschert worden. 8000 zum Versand bereitliegende Zementfäffer sowie sämtliche An lagen und Maschinen wurden vernichtet. Da« Feuer wird auf «inen verbrecherischen Racheakt «rückgeführt. Hirschberg. (Funkspruch.) Di« Borrmann-Mühle brannte in der Nacht vom Sonntag zum Montag bi« auf die Umfassungsmauern nieder. Der gesamte Gebäudekom- plex wurde ein Raub der Flammen. Die Jägerkasern« war von dem Feuer ebenfalls schwer bedroh^ da sie an den Brandherd grenzt. Den umfangreichen SicherungSarbeiten der Feuerwehr gelang e« jedoch, ein Uebergreifen dr« Feuer« zu verhüten. Ei« Familirndrama t« Wold« bei Lrudering. München. (Funkspruch.) WiedieMünchener Zeitung meldet, erschoß am Freitag au« NahrnngSsorgrn der vl Jahre alte in Hanau geborene und in München wohnhaft« Kaufmann Gustav Schnarr im Walde bei Truderinä seine 42 Jahre alte Ehefrau Luise und sein« 11 Jahre alte Tochter Maria und verübte dann Selbstmord. Die drei Leichen, die nebeneinander lagen, wurden am Mariä-HimmelfahrtS- tage von Nnsflüglern im Dickicht aufgefundrn. Mord ober Selbstmord? Müritz. (Funkspruch.) An -er Nähe de» Ostsee bade» Müritz wurde an -er Küste von Ausflüglern eine männliche Leiche gefunden. Der Tot«, -er in einer Blut lache lag, wie» schwere Schubverletzungen am Kopf auf. Er war lediglich mit einem Badeanzug begleitet. Die Kleidungsstücke de» Toten lagen verstreut umher. Au» ihrem Befund ist zu schließen, baß sie «ach Wertsachen unter sucht worden sind. E» besteht noch keine Gewißheit darüber, ob e» sich um «ine« Moro ober um einen Selbstmord han delt. Ebenso konnten die Personalien de» Toten noch nicht festgestellt werbe«. Beim Schwimme« vermrglückt. Lubwigelust. (Funkspruch.) Beim Erteilen von Schwimmunterricht ist der Unteroffizier HauSdorf, Schwimm- lehrer de» hiesigen Reiterregiment», verunglückt. Er sprang, ohne baß er dabet von seinen Kameraden bemerkt wurde, über da» Geländer unter dem Sprungbrett hindurch. Al» er wieder an die Oberfläche zurückkommen wollte, sprang ihm einer feiner Kameraden so unglücklich aus Len Rücken, baß die Wirbelsäule schwer beschädigt wurde. Man schaffte den Schwerverletzten tn da» Stift Bethlehem. An feinem Aufkommen wirb gezweifelt. Ettw DenkmalSreb« Potneart». — Schwere BerleninRmM» gegen Deutschland. »Part». Poinear» hat gestern et« Kriegerdenkmal tt» Leronvtlle etnaewetht, «»bet er auch ans die mtlitärtschen Ereignisse in dieser Gegenb ein ging. Er behauptet«, die deutsche Armee habe eingehend die Geographie diese» Ge biete» studiert und bereit» lang« vor dem Kriege habe «» In Deutschland Generalstabskarten gegeben, die nach den französischen hergestellt, aber dnrch gewtfse militärische An- gaben vervollständigt feien. Die Devtschen hätte« geglaubt, bi« Italiener würden ihre Bersagliert in die Vogesen schicken und daher hätten sie Karten für die italienischen Offiziere mit Bezeichnungen hergepellt. Nach Auttruch de« Kriege» habe der Generalftab diese Karten, die nicht ihrer eigentlichen Bestimmung ,«geführt werd« konn ten, an dte deutschen Offiziere verteilt. Man habe der artige Karten bei Gefangenen und verwundeten gefunden. Poincarä erklärte, General Vourgevi» habe ihm eine dieser Karten übermittel^ die er auch tu der Versammlung herum- zeigte, Ste stammt an» de« Jahre 1S1V. Im Jahre IAO habe der Generalftab tn Berlin bereit» die Invasion Frank reich» vorgearbeitet und versucht- der italienischen Armee hierbei eine Rolle zuzufchieben. Absturz «tue» Slugzeuge». Warschau. (Funkspruch.) In Przatznttz (unweit der oftpreußischen Grenz«, südlich von OctelSbura) ist bei Flug übungen rin Eindecker französischer Konstruktion, mit dem Bürgermeister dr» Orte« al» Passagier an Bord, abgeftürzt. Da« Flugzeug wurde zertrümmert, der Bürgermeister wurde auf der Stell« »«tötet, der Flugzeugführer «litt schwer« inner« Verletzungen. Uedunge« von »rttflette- und Fnfonterttwaffen. Di, Ver treter ster fremden Armeen und der Press« werden heute nachmittag von Warschau in da« Manövergrländ« abreisrn. Neuer PI«, stir dlo stUwtistuug zu» G«. ... Vari«. (FunkivruM »Newport Gerald* meldet au« Washington, daß man in offiziellen Kreisen «inen neuen Plan für dl, Abrüstung zur See studiert. Er soll darin bestehen, den Pau von neuen Kreuzern zu untersagen. Für leicht« Kreuzer soll der vöchsttonnengehalt aus 10000 fest- »es«tt «erdeu. Präsident Looltda« hab« vorgeschlaeen. «im mm Konferenz «Inzuberufen, dl« sich mit der Rüstung«, beschränk««» besoffen soll. Der Gl«, do Pinedo». Melbourne. (Funkspruch.) Etz hier ausäfsta« b«. Sterling versprochen wenn st« auf demselben Flugzeug, mit dem st« nach Australien geflogen sind, bi» »um 4. November, dem Tag de« Waffenstillstand«» an der italienischen Front, dte Stadt Rom erreichen. Der amerikanisch« Arbeitermrband gegen de» Hochschntzzoll. — New park. (Funkspruch^ Wie Newpork Lime« au« Washington erfährt, hat der Vorsitzende de« amerikanischen Arbeiterverbandr« Green in einem Schreiben an den Leiter de« amerikanischen Wollkonzern« Pierce erklärt, er werde beim Kongreß gegen die Herabsetzung der Löhne in der Textilindustrie Einspruch erheben und beantragen, daß den Fabrikanten di« besonderen Vorrechte und Gewinne, die st« durch den gegenwärtigen Zolltarif genießen, entzogen werden. Lu du» Verhandlungen tu Hanta«. Hankau. (Funkspruch.) Zu der ergrbni»los«n Ver tagung der Verhandlungen »wischen dem englischen General konsul und dem Kommissar de« chinesischen Auswärtigen Amte» teilt Reuter mit. daß von chinesischer Seite vor geschlagen wurde, chinesische Truppen al« einzige Streit kräfte in Hankau zu belassen und zur Sicherung de« aus wärtigen KonzessionSgebtete« zu verwenden. Dieser Vor schlag erschien den Engländern unannehmbar. Ein Ver- mittelungSoorschlag de«, englischen Generalkonsul«, wonach die inneren Verteidigungslinien von Freiwillig«» und die Grenzftraßen von Chinesen bewacht werden könnten, wurde von dem chinesischen Vertreter abgelehnt. Fruchtlose englisch-chinesische Verhandlungen tu Hankau. Hankau. (Funkspruch.) Die weitere Aussprach« »wi- scheu dem englischen Generalkonsul und dem chinesischen Kommissar für auswärtige Angelegenheiten über Maß- nahmen zum Schutze des ausländische» Konzessionsgebiet«« ist vertagt worden, ohne daß vorher ein Ergebnis erzielt worden wäre. Vermischtes. Et» Milchwagen vom Zuge überfahren. Nach einer Meldung de» »Oberschlesischen Kuriers auS Teschen ereignete sich vor einem Bahnübergang auf der Strecke von Pogwizdau nach Teschen ein gräßliches Unglück Der Kutscher eines Milchwagens übersah den heraukümmen- ben Snchaer Zug. Das Gefährt stieß mit der Lokomotive zusammen, die den Wagen buchstäblich durchschnitt. Die beiden Pferde waren auf der Stelle tot. Der Kutscher sowie vier andere Personen, die auf dem Wage» saßen, wurden schwer verletzt. Familieutragödie. An der Leopoldstadt in Bu dapest, bei dem Fleischermeister Alexander Blaha- spielte sich ein furchtbares Familiendrama ab. Blaha war seit längerer Zett nervenkrank und hatte vor einigen Monaten schon versucht, sich wegen seiner Krankheit zu vergiften. Er war damals wochenlang im Sanatorium und konnte schließlich als geheilt entlassen werben. Jetzt war Blaha, wie gewöhnlich, früh aufgestanden, um Einkäufe für das Geschäft zu besorgen. Als er zurttckkehrte, um seine Fra» zu wecken, fand er sie bewußtlos im Bett. Er stürzte in die Küche und schnitt sich mit einem Messer beide Pulsadern auf. Nachbarn bemerkten das auS der Küche auf den Gang rin nende Blut, drangen in die Wohnung ein und fanden den Fleischermeister sterbend am Boden und die Frau bewußtlos im Bett. Der Fleischermeister starb mährend des Trans portes, während bei der Frau eine schwere Vergiftung mit einem noch unbekannten Gift festgestellt wurde. Ahr Zu» stand wird von den Slerzte» als hoffnungslos bezeichnet. Die Ursache des Selbstmordversuches der Frau ist nicht bekannt. M Mkl »iS MMM. Da» der Marderfamilie »»gehörende Wiesel ist bet einer Körpergröße von 15 bis 20 Zentimeter zwar da» kleinste der Raubtiere, wird aber an Blutgier und Kühnheit von keiner der groben Katzen übertroffen. Mit besonderer Vorliebe jagd der kleine Räuber Vögel, deren Gehirn für ihn der begehr teste Leckerbissen ist. Auf der Jagd wechselt da» Wiesel mit hervorragendem Scharfsinn seine Methoden je nach de» Le- benSgewohuheiten der verschiedenen Vögel. Einige beschleicht cS am Boden, um sie hinterrücks zu überfallen, andere holt e» aus dem Nest, wenn ste beim Brüten sind, wobei es mit unhörbaren Sohlen ans den Baum klettert. Aber alle diese Jagdmethoden sind mit einem zu großen Risiko verbunden und drohen zu häufig mit Fehlschlägen, als Laß das Wiesel eicht bemüht wäre, ste zu verlieren. Eine solche Bartatation, Re vom ErftnbungSgeist des Tierchens verebtes Zeugnis adlest, ist diejenige, die man mit Fug und Recht al» einen »Totentanz" bezeichnen darf. Sieht das Wiesel beispiels weise auf einer sumpfigen Wiese einen nahrungsnchenben Kteottzfchwarm, so weiß e» von vornherein, daß eS mit dem gewohnten Anfchleichen bei dem überaus scheue» Bogel nicht» auSrichten kann. ES weiß aber gleichzeitig, baß -er Ktüitz außerordentlich neugierig ist, und darauf baut cS seinen SngriffSplan. ES duckt sich so Nef in da» GraS, daß nicht» mehr von ihm zu sehen ist und beginnt dann wie rasend im Krei» -erumzureunen, dreht sich im Wirbel um sich selbst, kurz, benimmt sich wie «in verrückt geworbener Tänzer. Die Kiebitze sehen mi t Verwunderung auf diese» kleine Geschöpf da» sich so toll gebärdet. Während de» Tanze» springt es immer höher tm Grase empor. Dte Kiebitze, dte nicht »er- stehen, wa» da» alle» bedeutet, kommen langsam und scheu näßer, wa» da» Wiesel veranlaßt, nur noch wildere Sprünge zu machen, wöbet e» dte Schar aber nicht einen Augenblick au» den Augen läßt. E» hat sich einen brr Kiebitze ausge- sucht, und alle sein« Sprünge Renen nur dem Ziel, naher «r da» Opser heranzukommen. Die KteRtz« scheinen voll- kommen hypnotisiert, und so kommt r», baß da» Wiesel sich allmählich unter den Kiebitzen befindet, die mit verwnnder- len Augen da» Schauspiel verfolgen. Plötzlich wandelt sich der Tänzer wieder zum Räuber, «nd mit einem geschickten Satz springt «» den erwählten Kiebitz an die Kehle. Ein wilde» Flügelschlaaen, und da» Wiesel schleicht mit dem Klc- vitz, dem e» dte Kehle burchvtffe« hat, davon. Obwohl cs kaum halb so groß ist wie die Beute, schleppt e» diese Lurch da» Keld in sei» Rest. Kür zwei Tage ist da» Wiesel bainil der NahrnngSsorgen Lberbvbe» «nd hat odendretn «och die Feder», mit denen e» sich ei« behagliche», warme» Lager
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