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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-02
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1925
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—* Wieder fehensfeier de» Res.-Jn f.-Regt« 102 in Riesa. Die freie Bereinigung ehem. Angehöriger des Nes.-Jnf.-RegtS. 102 begeht am L. und 4. Oktober ES in Riesa eine Wtedersehenöfcter. Am Sonnabend Be- grüßnngSabenb und Kommers unter Mitwirkung der Döbelner Reichswehrkapelle. Sonntag früh Wecken, vor- mittags GedächtiiiSgottesdienst auf dem Friedhof und Kranz, niederleaung daselbst, mittags Platzmufik, nachmittags Kon zert und Aufführungen, anschließend Ball. Auskunft er- teilt und Anmeldungen nimmt entgegen: Kamerad Brunv Oehmichen, Riesa, Hauptstraße SS. Da mit einem starken Besuch zu rechne» ist, wird gebeten, Anmeldungen recht zeitig zu bewirken. Quartiere werden gestellt. —* Vom Lorenzmarkt berichtet das „Str. Tbl/' folgendes: Der Festplatz, der wieder das Aussehen hat, LaS wir von der alten guten FriedenSzett her an ihm ge- wohnt sind, steht im Zeichen eines regen Verkehrs. Schau- stellungen und Karussells sind wieder in bekannter Weise vertreten, ebenso Bierzelte und endlose Rethen von Ver- kanfSständen, die mit lukullischen Genüssen und den vieler lei Bedarfsartikeln des menschlichen Lebens aufwartcn. Alles, was der gewöhnliche Sterbliche so zum Alltagsleben braucht: Hosen, Hemden, Kleider, Schuhe, Strümpfe, alle wichtigen Dinge für den Haushalt kann man haben. Neben zahlreichen duftenden Würstchenständen und Fischwaren buden erheben sich Vcrkanfsstänbe mit Textilwaren, Posa- menten, Kurzwaren usw. Sehr reichlich sind natürlich süße Backwaren und vor allem Schokolade vertreten. Es ist unmöglich, bei der Vielseitigkeit des Angebots alles einzeln aufzuzählen. Gehet hin und schauet! AIS Jahr, marktssensationcn wollen wir den Fee »palast und die Sportschau „Todesfahrten" nicht unerwähnt lassen. Die uns vorliegenden Programme Lieser erstklassigen Unternehmen sind wirklich vtelverheißcnd. Uebcr die Sportschau ist schon geschrieben worden. Eine kleine Blu tenlese aus dem Programm des Fecnpalastes: Mirzl Winzer, Koschatliedersängertn und Jodlerin, Tokistntura, chinesischer Zauberakt, Fritz Hammer, moderner Humorist Richard Winzer jun., -er kleinste und jüngste beste Akrobat der Gegenwart, Käthe Böhme, weiblicher Komiker, Jnge- borg Winzer, jugcndl. Lylophon- und Glockcnvirtuosin Phänom. Zahn-Kombinations-Luftakt, Bauchredner-Akt usw. usw. Mit solch einem Varietä-Spielplan darf man schon zufrieden sei». Tanzlustige geben sich im Moritz'schcn Tanzsalon ein Stelldichein. Abwechselnd spielen dort zwei Kapellen, u. a. die berühmte Dresdner Original. Jazzband-Kapelle. Wenn das nicht zieht, dann wissen wir wirklich nicht, woran es fehlen sollte. In empfehlende Er innerung bringen sich weiter die Garküche mit ihren vorzüglichen Speisen und Getränken, der Gasthof zu Lorenzkirch und das Gasthaus „Zum Schiffchen", die sich auf Hochbetrieb eingestellt haben, ebenso die „Kleine Fähre". Bemerkt sei auch an dieser Stelle, daß der Fährbetrieb trotz des hohen Wasserstandes der Elbe keine Beeinträchtigung erleidet. Eine Gefahr für das überzusetzenüe Publikum besteht nicht. — Zum dies jährigen Lorenzmarkte sind es SO Jahre, daß die AmtS- hauptmannschaft Oschatz die Polizcigewalt auf dem Markte ausübt. Aus Anlaß dessen fand gestern mittag im Ge schäftszimmer des Budenhauses in Lorenzkirch eine kleine Feier statt, bei der dem Vertreter der Amtshauptmann- schäft, Herrn Oberjustizsekretär Matthias, vom Marktver walter, Herrn Schmiedemeister Kaltx, namens der Markt herrschaft zu Kreinitz ein goldener Lorbeerkranz mit Widmung überreicht wurde. Dem Akt, -em eine kurze Ansprache des Marktverwalters vorausging, wohnten Herr- Riedel aus Kreinitz als erster Marktpolizeibcamter und -er Kassierer, Herr Gclbhaar, ebenfalls aus Kreinitz, bet. —* Warnung vor einem Schwindler. Ein Unbekannter, angeblich Kretzschmar, etwa SO Jahre alt, inseriert in Dresdener Tageszeitungen und bietet unter Chiffre eine Schuhreparaturwerkstatt zum Kaufe an. Wenn sich jemand auf das Inserat meldet, tritt -er Unbekannte mit den Kauflustigen in Verbindung und fordert sofort eine hohe Anzahlung. Später stellt sich alles als Schwindel heraus: denn bas Haus, in dem sich die Reparaturwerkstatt bebesinden soll, existiert gar nicht. Vor dem angeblichen Kr. wir- gewarnt. —* Gewerbe- und KaufmannSgcrichte. Nach einem Rundschreiben des Reichsarbeitsministers an die Regierungen der Länder empfiehlt es sich, im Hinblick auf die Vorlegung -es Arbeitsgerichtsgesetzentwurfes Neu- wählen der Beisitzer der Gewerbegerichte und Kaufmanns, geeichte schon wegen der damit verbundenen erheblichen Kosten möglichst zu vermeiden. Als geeigneter Weg hier für wird eine Verlängerung der Amtsdauer -er Beisitzer durch entsprechende Statutenänderung empfohlen. —* An die Angehörigen des ehem. K. S. Garderetter-RegimentS. Zur Ehrentafel der ge- fallenen Offiziere, Unteroffiziere und Gardisten beS Garde- Reiter-RegimentS, der Landwehr-Eskadron 12, der Ka- vallerte-Ersatzabteilung 12 und bet anderen Truppenteilen Kommandierter fehlen noch zahlreiche Photographien und kurze Lebensläufe der Gefallenen. Die Bilder werden auf Wunsch zurückgesanbt. Unkosten erwachsen Len Einsendern dadurch nicht. Um möglichst alle Bilder zusammenstellen zu können, werden alle Angehörigen und Freunde der Ge- fallenen -ringen- gebeten, möglichst umgehend noch nicht eingeschtckte Bilder und Lebensläufe an Len Militärveretn Garde-Retter, Dresden, Emil Großer, Werderstrabe 18, und Unteroffiztersverein Garde-Retter, Dresden, Fritz Matzke, Moltkestraße 2, 2., etnzusenden. Die Regtments- aeschtchte und die Stammltften sollen noch im Laufe dieses Jahres erscheinen. —* Unzulässige Postkarten. Die Absender von Postkarten benutzen zur Angabe ihrer Adresse vielfach die rechte Hälfte -er Vorderseite der Karte. DaS ist un statthaft. Die für ihren Zweck recht klein bemessene rechte Hälfte ist nur für die Anschrift, für die Freimarken, den Stempelabdruck, für BehandlungSvorschrtften (Etnschrei- bung, Nachnahme, Stlbotenzustellung) und für dienstliche Vermerke, z. B. über Nachsendung und Rücksendung Vor behalten. Andere Angaben beeinträchtigen die Deutlich keit der Anschrift und erschweren die postamtliche Behand lung; sie gehören auf die Unke Hälfte oder auf die Rück- fette. Postkarten, die diesen Bestimmungen nicht entspre chen, werden von der Beförderung ausgeschlossen und -em Absender zurückgegeben. —* BtldungSob männer-Taguna. Am SO. August tagten in Wilthen die BtldungSobmänner des KreiseS Bautzen tm Deutschnattonalen HandlungSgehil- sen-Gerband. Der GaubildungSobmann Zschteschang sprach über Notwendigkeit der beruflichen Ertüchtigung und über die BildungSaufgaben deS KaufmannSftandeS auch auf kul- turellem Gebiet. E» hielte» ferner noch kürzere Referate einige Obmänner aus Le« Ortsgruppen, während Kutter (Bautzen) über die Presse sprach. Die Tagung bracht« er neut den Beweis, daß der Dentschnattonale HandlungS- gehtlfen-Verband sich nicht nur mit gewerkschaftlichen Auf- gaben beschäftigt, sondern auch für die kulturelle Not Ver- stänbntS Hat und bereit ist, zu seinem Teil mttzuarvelten, die gütlichen ZerfaüSerschetnungen unserer Lett überwinden zu b«t d«r Reichspost. Die steich«postverwaltung will, wi« au» Berlin gemeldet wird, »en Gedanken der Einführung einer SonntaaSrube im SriefbeftellgeschSst erneut erwägen und zu diesem Zwecke Verhandlungen mit den Handelskammern «inleiten. —* Zur Erhaltung der deutschen Namen« Zum Schutz deutscher Name» hat hie siUvstl-e KegterMD l Redner« zu Grunoe lag, maa al« günstige« Zeichen für die Entwicklung der Freien Volksbühne und die Erfüllung ihrer I volk-bildnerischen Aufgabe gedeutet werden. Die Auswahl I des Stückes für diese Eröffnungsvorstellung der Volksbühne I ist sehr» wohl verständlich: denn eS maa wenige Stücke geben, I die Hauptmanns Hannele an Dopularität Übertreffen. Man I bat gesagt, daß diese« Stück dasjenige Gerhart Hauptmanns l sei, das alle andern Werke de« Dichter« überleben werde. Da« mag insofern zutreff,», al« die rührende Geschichte I vom Tode de« leidenden Kindlein« ewig jung bleiben wird. I Und doch ist Hannele« Himmelfahrt kaum dasjenige Werk, I mit dem Hauptmann die Unsterblichkeit am meisten verdient I hätte! Denn e« ist so «ndramatisch wie ein Drama nur I irgend seilt kann. Trotzdem geht von dieser ans unbe grenztem Mltleiden und edelstem Idealismus geborenen Dichtung ein lieblicher und süßer Zauber aus, der den Zu schauer unwiderstehlich gefangen nimmt. Und in der Tat! Wer könnte sich dem tiefen Eindruck der unsäglichen Leiden de« zarten Kinde« entziehen, das sich au« der Welt des Elends und der Enttäuschung in bittern und süßen Fieber- pbantasien hinüberkämpst in da« Land, wo die schönheits- «nd liebedurstigen Träume seiner vom Leben zermarterten Kindheit in Erfülluna gehn? Dieses an Menschenliebe ttberfließende Werk ward in der gestrigen Aufführung von der Liebe zur Kunst gestaltet, die sichtbar ward in der ganzen Aufführung, in Inszenierung und Spielleitung und nicht zuletzt in der gewissenhaften nnd erfolgreichen Arbeit der Darsteller. Hannele selbst, das an Schönbeitsdurst weh mütig sich verzehrende Kind, ward von Susel Rubens- Rnpertv im vollen Sinne der Dichtung begriffen und dargeftellt. Sein Liebenerlanaen fand Antwort in der christlichen Milde der Schwester Martba (Franziska Rens-Hilpert) und der Liebe de« Lehrers Gottwald (Erich Schmidt), der in den Fantasien de« träumenden Kindes die Rolle des Heilands spielt, eine Nolle, bei der wir gestern nicht nur die darstellerische Kunst, sondern auch eine geradezu glänzende Maske bewundern konnten. Aus den übrigen ragte die brillante Tove des Maurers Mattern (Otto Rubens) hervor, der im ersten Teile der Dichtung die Aufgabe zukommt, dem Publikum Vorstellung zu geben von den unsagbaren Leiden und Schrecken des Kindes. Diese Aufgabe ward glänzend gelöst, wie überhaupt der Gesamteindrnck von solcher Stärke mar, daß man der Auf führung des Stückes am Sonnabend recht zahlreichen Besuch wünschen möchte! H.-H. Sch. —* Sächsische Laudesbübne (Hotel Söpfner.) Donnerstag, den 3. September, abends 8 Uhr im Abonne ment „Lady Windermeres Fächer". Das Drama eines guten Weibes in 4 Akten von Oscar Wilde. Inszenierung und Spielleitung: MaximuS Rens. In den Hauptrollen.Franziska Rcns.Hilpert, Anny Kynast, Ria von Trcnsch, Marlene Riechert, Els Heinzerlina-RöSler, Emilie Ernst, Senta Hübner, Martba Hofmann-Schadow, Susel Rubens-Ruperty, sowie die Herren Erich Schmidt, Curt Thiele, HannS Heiuzerling, Carl Winter, Walter Zeidler, Kurt Meister, Hans Zimmermann. Auf den Artikel „Das Drama eines guten Weibes" in Heft 3 der „Blätter der Sächsischen LandeSbtthne" wird besonders hingewiesen. —* Verein weidgerechter Jäger Riesa (E. V). Bericht über die Versammlung in Großenhain am 27. August 1925. 1. Begrüßung der über jedes Erwarten zahl reich erschienenen Vereinsmitglieder und Gäste, insbesondere des Herrn AmtShauptmannes Fellisch als Vorstand der Jagdaussichtsbeüörde. — 2. Der Vorsitzende begründet zu nächst die Abhaltung der Versammlung in Großenhain und weist die Anwesenden aus die Notwendigkeit des Zusammcn- kchlusses möglichst aller Jäger und Jagdvorstänbe im eigenen und im Interesse der Erhaltung eines guten Wildbcstandes bin. — 3. An Hand des neuen Jagdgesetzes besprach der Vorsitzende die für die Revierinhaber, Jäger, Gemeinden und das Wild besonders wichtigen Paragraphen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß in Zukunft die Amtshaupt mannschaft alle Jagdfragen im engeren Zusammenarbeiten mit dem Verein behandeln und entscheiden möge. Den Mitgliedern wurde empfohlen, sich den Kommentar zum Jagdgesetz, bearbeitet von Herrn Reg.-Rat Schmidt-Leon hard, zu beschaffen. Zum Schluß fordert -er Vorsitzende alle Jäger vp. auf, für rücksichtslose Durchführung des neuen Jagdgesetzes im Interesse der Jagd und des Wildes ein zutreten und sichert hierfür die Mithilfe des Vereins zu. In der sich anschließenden Aussprache ersucht der Herr Gutsbesitzer Funke (Kottewitz) -en Amtshauptmann, amtlich alle Bürgermeistre anzuweisen, in ihren Gemeinden be kannt zu machen, daß bei revierenden Hunden und Katzen außer dem Abschuß der Tiere Bestrafung des Eigentümers eintreten kann. — Herr Amtshauptmann Fellisch spricht ausführlich über die Entstehung des neuen Jagd- gesetzes und insbesondere über -ie Ausübung der Jagd aufsicht und die Behandlung der Altjagdberechtigten. Er teilte mit, daß er Jagdfragen stets selbst bearbeite und zu seiner Unterstützung einen Ausschuß von jagdsachverstänütgen Herren gebildet habe, er versprach weiter, in enger Fühlung nahme mit dem Verein alle jagdlichen Fragen zu regeln und kündigte an, daß allmählich mit -er Nachprüfung sämt licher Jagdbezirke zwecks etwa notwendig werdender Grenz regulierung begonnen werde. Die Abrundung einzelner Jagdreviere wirb mit dem Ausschuß gemeinsam bearbeitet. Anträge auf Erhaltung von Eigenjagdberechtigung bet ge ringerer Größe, als gesetzlich vorgefchrteben, sind um gehend mit eingehender Begründung an die Jagbaufsichts- behörbe etnzuretchen. Sodann sprach sich Herr Amtshaupt mann eingehend über die Haftpflichtsrage aus und teilte mit, daß das Wirtschaftsministerium Versicherung von 10 000 Mark Personen, und 10 000 Mark Sachschaden als aus reichend für Aushändigung einer Jagdkarte ansteht. Die Jagdkarte kann jedoch nur gegen Vorlegung eines Nach weises darüber, daß die Versicherung bereits in Kraft ist, auSgehändigt werben. Er verspricht jedoch mit Rücksicht auf eine Erklärung -er Sächs. Jagbkammer, den Antrag stellern entgegenzukommen, soweit eS mit seinen Pflichten vereinbar ist. Er bespricht sodann -en 8 82 in Verbindung mit 8 87 und begründet die Aufnahme Lieser beiden Para graphen eingehend. Ferner kündigt er eine Aenderung auf dem Gebiete Ler Jagdpachtsteuer im Bezirk Großenhain an, wies aber darauf hin, daß die Aenderung erst im Jagd- jähre 1926/27 wirksam werden könne. Bet der Neufestsetzung Ler Jagdpachtsteuer soll der Grundsatz der Gerechtigkeit besonders maßgebend sein. Er wies darauf hin, daß be reits jetzt diese Steuer tm Bezirke der AmtShauptmannschast geringer ist, als in anderen Amtshauptmannschaften. Schließlich behandelte er noch die Frage -er Wildschaden- ansprüche und ihre Erledigung nach dem neuen Gesetz und versicherte, daß er die Bestrebungen der Jagdvereine, un zuverlässige Jäger von der JagbauSübung im Interesse der Allgemeinheit auSzuschalten, unterstützen wolle. Zum Schluß betonte er, daß er sich der Wichtigkeit -er Jagd als Faktor der Volkswirtschaft voll bewußt sei und die Jaad- auSübung nicht als Sport der begüterten Klasse auffaffe. — Der Vorsitzende, Herr Dr. Meyer (Riesa), dankte dem Vorredner für seine erschöpfenden, ausklärenden Ausfüh rungen und für die zugesagte Unterstützung der Bestrebt»», gen des Vereins und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß nach Len gemachten Ausführungen deS Herrn Amt»- Hauptmannes ein gedeihliches Zusammenarbeiten de» Ver eins mit der JagdaufsichtSvehörde gewährleistet sei. —- 4. Der Vorsitzende empfiehlt den Anwesenden die Beschaffung LeS Merkblattes über Feststellung des RehalterS und weist auf den Wert Ler Altersbestimmung bei erlegtem Reh wild tm Interesse der Hegemaßnahmen htv Oertliches nnd SilchsllcheS. Riesa, den 2. September 1ü2ä. —* WettervvrkersaaefsirS. September: (Mit- geteilt von der Sächsischen LandeSwetterwarte Dresden.) Rasch wechselnde Bewölkung. Anfangs noch Reaenschaner, Flachland kühle Temperatur, GebiraSland sehr kühl. Leb hafte Lnfibeweguna aus West und Nordwest. —* A l s Stadtpflegeri« fiir die Stadtgemeinde Riest, ist Fräulein Ilse Leonore Lüder aus Dresden in Pfl-cbt genommen worden. —* Oeffentliche Sitzung de« Schulbezirk«. Vorstandes und de« SchulauSschusseS. Die gestern nbend von V,6 Ubr ab im RatSsitzungSsaale de« Rathauses stattaefundene öffentliche gemeinsame Sitzuna des SchulbezirkSvorstandeS und des SchulauSschusseS, welche Herr Bürgermeister Han« leitete, war nur von kurzer Dauer. Punkt 5 der Tagesordnung, Abkommen mit dem Schul- bezirksvorstand Pausitz über den Bestich der Berufsschule Riesa durch Fortbildungsschüler betr., wurde auf die Tages ordnung der nichtöffentlichen Sitzung verwiesen. — Herr Iurman u bat, mit Rücksicht aus die abends 8 Ubr be ginnende Tbeater-Vorstellung für die „Volksbühne Rieia", deren Besuch von mehreren anwesenden Herren beabsichtigt sei, die Punkte der Tagesordnung, welche nicht dringender Erledigung bedürfen, von der Tagesordnung abzusetzen und in einer späteren Sitzung zur Beratung zu stellen. Auch diesem Wunsche wurde ohne Widerspruch Rechnung ge tragen. ES wurden somit von der Tagesordnung abgesetzt: Punkt 2, Einbrzug von elektr. Lickt in die Grundstücke Kirchstraße 11 und 13 im Stadtteil Gröba, ferner Punkt 4, Beschlußfassung wegen der Beseitigung von Zwischenwänden im Scluilgruudstück Weida, sowie Punkt 7, Eingaben der Eltern röte dec Schule am Wafferturm und der Pestalozzi- schnle, Schulfabnen betr. — Herr Bürgermeister Hans gab zunächst bekannt, daß der Sckulaussckuß auf Grund der I genehmigten neuen Schulordnung aus 25 Vertretern besteht, und zwar aus 8 Vertretern der Stadt Riesa, 4 Ver tretern (je 1) der SchulbezirkSgemeinden Poppitz, Mcrgen- dort, Merzdorf und Forberge, 6 Vertretern der Lehrerschaft (einickl. zweier VolkSschulleiter nnd dem BernfSschulleiter), 6 Elteruvertrctern und dem Schularzt. Von den bisher dem Ausschuß zugchörenden Vertretern sind auSgeschieden die Herren Stadtrat Deutschmann, Stadto. Brandenburg und Turra, Schulleiter Hofmann und Reuther, BernfSschul- oberlebrer Eichler, Elternvertreter Jünemann nnd Weiße: neu in den Ausschuß gewählt wurden Herr Lebrer Albert als Lehrervertreter und Herr Stadto. Bieter als Eltern- vertteter. Außerdem wurde Herr E p v e r l e i n - Merz dorf in den Schulbezirksoorstand gewühlt. Herr Bürger meister HanS nahm Geleaenheit, den ausgeschiedenen Herren für ihre ersprießliche Mitarbeit herzlichst zu danken. — Von der Mitteilung, daß die vom Stadtv.-Kolleginm in den ncugcwäkltcn Berufsschulbeirat aewählten Herren Ofen- setzermeister Lindemann und Fabrikdirektor Zeidler die auf sie gefallene Wahl abgelehnt haben, wurde Kenntnis ge nommen. — Zur Beratung stand unter Punkt 2 der Tages- ordnung die Nachprüfung de« Hansbaltplanes auf etwaige Abstriche bei den einzelnen Konten. Herr Bürgermeister H a n s gab bekannt, daß bei Ueberschlagen des neuen Haushaltplane« sich ein sehr beträchtlicher Fehl betrag heranSgestellt habe, für dessen Deckung der Finanz ausschuß nicht die erforderlichen Mittel aufzubringen ver mag. Es seien deshalb die eingereichten Vorschläge den einzelnen Ausschüssen nochmals zurückgegeben worden mit dem Ersuchen, die Konten einer nochmaligen eingehenden Prüfung zn unterziehen und etwaige Abstriche vorzunehmen. Nack Einsichtnahme in die HauSbaltpläne gleichgroßer Städte habe sich ergeben, daß dort beispielsweise die Konten Lehrmittel, Lehr- und Schulbücherei mit niedrigeren Be trägen belastet worden seien. Herr Lehrer Günther trat dafür ein, cs bei den jetzt eingesetzten Beträgen, die schon äußerst niedrig gehalten seien, bewenden zn lassen. Noch größere Ersparnisse auf Kosten der Schule berauszupressen, sei nicht angängig. Man müsse in Betracht ziehen, daß gerade in der Beichaffung von Lehrmitteln usw. während der Kriegs- und der Nachkriegsjabre so gut wie nichts ge- icheben sei. Auch an der Oberrealschule habe man keine Möglichkeit gesehen, Abstriche in den obenangekührten Posten vornehmen zu können. Herr Stadtrat Nöbrborn bat, doch nochmals nacvzuprüfen; vielleicht ließe eS sich doch noch ermöglichen, eine, wenn auch bescheidene Summe abstreichen zu können. Tie Herren Iurmann und Bleier wandten sich gegen den Vorschlag des Herrn Röhrborn; sie vertraten den Standpunkt, daß jede weitere Kürzung zum Nachteile der Schule vermieden werden müsse. Auch di« Herren Schulleiter H a u b o l d und Irin sch er stellten fest, daß bei den aufgestellten Sätzen sehr wenig herauSkomme, man wisse nicht, was inan von dem Notwendigen als am not wendigsten heranSziehen solle. Sie baten, die eingesetzten Beträge beizubehalten. Nachdem noch Herr T r ö g e r sich ebensalls dahingehend geäußert batte, daß man nach wieder holter Prüsung keine Möglichkeit gefunden habe, irgend welche Beträge zu streichen, wurde gegen 1 Stimme be schlossen, dem Rate davon Kenntnis zu geben, daß man nach nochmaliger Durchsicht des Voranschlags nicht in der Lage sei, irgendwelche Abstriche vorzunehmen. — Auf Vorschlag des BeruisschiillciterS Herrn Men de wurde einstimmig beschlossen, das Fremdenschulgeldsür auswärts wohn- haste Schülerinnen de« L-Zuges der Berufsschule auf monatlich 3 NM. für das 1. Schuljahr (wöchentlich 30 Unter richtsstunden) und monatlich 1 RM. für das 2. Schuljahr ^wöchentlich 10 Unterrichtsstunden) feftznsetzen. Diese Schul» geldlätze entsprechen denen, die auch anLleichartigen Schuler» anderer Orte erhoben werden. — Als Mitglieder des Bau- auSichusieS wurden die bisherigen Herren wiederge wählt; anstelle der ausgeschiedenen Herren Brandenburg und Hofmann wurden die Herren Günther und Mende neu Hinzugewählt. — Damit hatte sich die TaoeSordnung der öffentlichen Sitzung erledigt. —* Sächsische LandeSbühne — HanneleS Himmelfahrt, Traumdichtung von Gerhart Haupt mann. Mit der Aufjührung von HanneleS Himmelfahrt von Gerhart Hauptmann vor den Mitgliedern der Fre i e n Volksbühne Riesa eröffnet« gestern die Sächsische LandeSbühne die Reihe ihrer diesjährige» Vorstellungen in unsrer Stadt. Zu Beginn der Veranstaltung, die im dicht besetzten Höpfnersaale stattfand, nahm der Vorsitzende des BezirksiekretariatS Sachsen Les Verbands der deutschen Volksbühnenoereine Herr Stadtverordneter Friedel- Chemnitz das Wort zu einer kurzen Ansprache. Mit treffen den Worten stellte er Ausbau und Ziel der Freien Volks- bühne dar, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, allen, auch den ärmsten Schichten der Bevölkerung den Besuch guter künstlerischer Darbietungen zu ermöglichen. Dem Zufalls- -ublikum soll entgegengrstellt werden die Kunstgemrinschaft, nder Liebe zur Kunst und Kulturwtllrn al» chöpferische Elemente walten. Diesen Kulturwtllrn in weiten Kreisen zn fördern und zu wecken, ist eine alte, aber darum heut« nicht minder wichtig« Aufgabe, deren Er kenntnis in der Einsicht wurzelt, daß da« ganz« Volk berufen ist, Schöpfer und Schützer seiner Kunst »u sein, die sich ja darstellt als der lebendigste Ausdruck seine« eignen Dasein« und seiner Seel,. Daß diese klare Erkenntnis der Notwendigkeiten unsrer Kunst und besonders der Bühnen kunst, dere„ innere und äußer« Not größer ist denn je, daß das von einem starken Kulturwillen getragene Streben nach Errichtung einer wirklichen Kunstoemeinde den Worten de»
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