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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-23
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1925
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Vefie«tliche Sitzung der Stadtverordneten. ^Nichtamtlicher Bericht.) Die arstern abend von 8,20 Uhr ab in brr Aula der Oberrealschule abgehaltenc öffentliche Sitzung der Stadt verordneten erledigte in IHstündiger Dauer bi« 16 Punkte umsassende Tagesordnung. Nur bet wenigen Punkten ent- wickelte sich eine Aussprache. Anwesend waren 26 Mit glieder des Kollegiums. Am RatStische hatten die Herren Erster Bürgermeister Dr. Scheider und StadtrechtSrat Ouellmal» Platz genommen. Der Zuschauerraum war ziem lich gut beseht. Geleitet wurde die Sitzung durch Herrn Stadtv.-Vorsteher Mende. Nach Verweijuiig des Punktes 16, der die Anlage einer Biehladerampe und Kohlenbahn am städtischen Schlachthose betraf, tu die nichtöffentliche Sitzung, unterbreitete Herr Stadtv.-Vorsteher Mende dem Kollegium folgende Mit teilungen: n) Die LanbeSgrudvc Sachsen der Reichszentrale für Heimatdienst ladet zur Wachcucudtagung am 17. und 18. Oktober in der Pestalvzzischule zu Riesa ein. b) Von Herrn Oberlehrer Schönebaum ist ein Exemplar seines Reiseführers nach Budapest überreicht worden. Fröhliche Fahrt und guter Erfolg wird gewünscht, e) Zur Wieder- sehenSseier in Riesa am 8. und 1. Oktober ladet das ehe malige Neserve-Jnsantcrie-Regiment Nr. 162 ein. Herr Stadtv.-Vizev. Günther bemerkte, baß das Stellen der Fah nenmasten nicht erwünscht sei, da der Feier daS Bekenntnis zur jetzigen StaatSsorm fehle, 6) Bet den Wahlen der Abge^ ordneten zum KreiSausschuß der KrciShauptmannschaft Dresden wird vom Ausstellen einer Wahlzelle abgesehen, e) Vom 6. bis 18. Oktober findet in der früheren Ptonier- kaserne eine Ausstellung über Gesundheitspflege vom Rate der Stadt in Verbindung mit dem städtischen Deutschen Hngicncmuscum statt. Ter Besuch der Ausstellung wird empfohlen und das Stadtverordneten-Kollegium zur Er- össnung am 6. Oktober vorm. eingeladen, k) Von der in der Stadtverordncten-Sitzung vom 18. August 1925 be schlossenen Drucklegung der Satzung über die Ruhclohn- rrduung sollte den städtischen Arbeitern se «in Exemplar eingchändigt werden. Die Gewerkschaft hat den Druck selbst aussühren lassen. Ter Rat hat beschlossen, die hiersür be zahlten 66 Mark zurückznerstatten. Widerspruch erfolgt nicht. Ferngasversorgung Nordsachse«. Tas Kollegium nimmt Kenntnis davon, daß die ge plante Arbeitsgemeinschaft für die Ferngasversorgung nicht zustande gekommen ist. Ter Elcstrizitätsverband Gröba lehnte den Beitritt ab und Meißen erklärte, cs würden nur noch Leisnig und Großenhain sich anschließen, so baß die Verhandlungen als gescheitert anzuschen seien. Grobes deutsches Adreßbuch für Politik, Volkswirtschaft und alle öffentlichen Angelegenheiten. Auf daS Anerbieten des BurgverlagS, verbilligte Exem plare zum Preise von 50 Mark für mehrbändige und 10 Mark für einbändige Ausführung zu liefern, soll empfehlend hin gewiesen werden. Wcrbcabend für das Jugeudherbergswerk. Ter Wcrbcabend hat bereits stattgefunden. ES wirb die Hoffnung ausgesprochen, daß die Stadtverordneten der an sie ergangenen Einladung uachgckommen sind. Richtigsprcchnng der Stadtbauk- und der Sparkaffeurechnung auf 1924. Beide Rechnungen haben dem Kollegium zur Durchsicht Vorgelegen, daS die Richtigsprcchnng einstimmig vornimmt. Errichtung einer Rechtsauskunftsstelle. Tas Arbeirs- und Wirtschaftsministerium ist der An sicht, daß Riesa hierfür die geeignetste Stelle sei. Dem stimmte auch die KrciShauptmannschaft zu. Der Rat hat beschlossen, dem Stadtverordneten-Kollegium die Errichtung der RcchlSauSkunstsstclle vorzuschlagen. Tie rechte Fraktion erklärt sich zustimmend, ist aber der Meinung, die von der Stadt gezahlten Beiträge für die öffentlichen Einrichtungen des GcwertschaslskartcllS und des Vereins für Handel und Gewerbe könnten alsdann in Wegfall kommen. Ter Rats beschluß findet gegen 1 Stimme Annahme. Emlassungsgesnch des Herrn Stadtrat Eichler. Aus Gesundheitsrücksichten ersucht Herr Stadtrat Eichler nm Entbindung von seinem Amte. Ter Rat hat von dem Schreiben Kenntnis genommen. Gegen die drei Stimmen der Kommunisten werden vom Kollegium die von Stadtrat Eich ler angeführten Gründe als stichhaltig angesehen. Nach der tüstenwalü Hai Herr Meißner als Nachfolger cinzutreten. Ta dieser ablchnt, ist Frau Hörnig die nächstfolgende, die aber anS Gesundheitsrücksichten das Amt ebenfalls nicht über nehmen will. Tic von den Vorgenannten angegebenen Ent- lassungsgründc werden vom Kollegium einstimmig aner kannt. Mahl von drei Stadtverorduete« in den Arbeitsausschuß für das zu errichtende Ehrenmal. Herr Siadtv. Horn fLoz.) erklärt, daß nicht eine Wahl in den Arbeitsausschuß vvrzunchmen sei, sondern es solle nur eine Kommission eingesetzt werden, die sich für die Auf stellung des Ehrenmales aus einem geeigneten städtischen Platze " nach Prüfung des Entwurfes zu entscheiden habe. Herr Stadtv. Steinert fKomm.) wies den der kommu nistischen Fraktion gemachten Vorwurf, sie sei der letzten Stadtverordneten-Litzung ferngcblieben, um nicht mit den rechtsstehenden Parteien stimmen zu müssen, zurück. Dix Fraktion lehne aber die Errichtung eines Ehrenmales grundsätzlich ab, sic wäre aber für Zustimmung nicht ab geneigt, wenn beim Denkmal die Tendenz gegen den Krieg zum Ausdruck käme. Die Beteiligung an der Kommission wird abgelehut. Tie Herren -stadtv. Horn und Stadtv.-Vizcvorsteher Günther widerlegen die Ansichten des Vorrredncrs und bemerken, daß die Kommission vor Ausstellung des Tenkmales und Vorlegung des Entwurfes über die Platzsrage mit zu entscheiden hab«. DaS Kollegium wählt aus seiner Mitte die Herren Stabt.-Bizevorsteher Günther, Stadtv. Horn und Stadtv. Schopp mann in die Kommission. Wahl in die Vberrealschnlkommission. Als Mitglied in die Kommission kommt nur ein Ge- meindcmitglicd in Frage, bas über eine abgeschlossene Hoch schulbildung verfügt. Das seitherige KommisstonSmitglieb Herr Aintsgcrichtsdircktor Warneck verläßt Riesa. Borge schlagen wurden zwei Herren; deshalb erfolgte die Wahl, durch Stimmzettel. Herr Stabtrat Dr. Tchroeter er- hielt 15 und Herr Dr. Mühlmeister 11 Stimmen. Erst genannter ist somit gewählt. Darlehnsgesuch der städtischen Arbeiter. In einer Eingabe an den Rat bitten die städtischen Ar beiter um Gewährung von Darlehen zur Beschaffung von Wintervorräten. Der Finanzausschuß befürwortet das Ge such und schlägt vor, den städtischen Arbeitern und Beamten in den Gehaltsgruppen 1 bis 6 ein zinsfreie» Darlehn, im einzelnen Falle bis zu 76 Mark, zu gewähren. Da» Darlehn ist innerhalb 6 Monaten zurückzuzahlen. Mit dem Vorschläge erklärt sich daS Kollegium einverstanden. Ablösung der Marka«leihe«. Die städtischen Anleihen von 1891, 1898 und 1901 sind auf Grund des Aufwertungsgesetze» auszuwerten. Zur Ablösung der Markanleiben bietet sich die Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden unter günsttgen vebingungen an. Da» Anerbieten nimmt der Finanzausschuß und auch das Kollegium an. Riesaer Gtadtanleihe« au» Altbefißerhaub. Da» Kollegium genehmigt einstimmig sür den Ankauf von Stadtanlrthen, die von Altbesitzern erworben worben sind, bis zu 5 Prozent al» Kaufpreis zu bieten. Aufnahme eine» Darlehu». Der Rat hat beschlossen, 65 660 Mark zu« Umbau de» Versorgungshrims als Tarlehn bet der Kreditanstalt Säch sischer Gemeinden aufzunehmen, da die Anstalt hierzu br- rett ist und annehmbare Bedingungen stellt. DaS Darlehn wirb auf 5 Jahre überlassen und wird gemährt gegen ein- malige Vergütung von 1 Prozent sowie Tilgung mit Prozent. Dem RatSbcschluß zur Festsetzung eines Ztn». fußeS von 12 Prozent tritt das Kollegium bei. Aufwertung der Patronatsbeihilse. Als Patron der Kirche zahlte Riesa bi» 1922 600 Mark. Rat und Finanzausschuß hatten eine einmalige Absin- dungüsumme in Erwägung gezogeu, sind aber zu dem Ent schluß gekommen, die Summe mit 150 Mark aufzuwerten, wovon der Betrag von 80 Mark im Jahre 1925, 80 Mark in den Jahren 1926 -27 und die volle Höhe im Jahre 1928 zu zahlen ist. Das Kollegium stimmt dem zu. Nachverwilliguug an di« Graphische Kunstauftalt von Paul Herr««««, Dresden. Bei Herstellung der neuen Stadtpläne machten sich einige Nachzeichnungen erforderlich. Mit dieser Aenberung und mit Fehlern tn der Kalkulation begründete obige Firma ihre Nachforderungen in Höhe von 1000 Mark. Rat und Finanzausschuß setzten den Betrag zurück und schlagen eine Nachvcrwilligung von 550 Mark vor, die auch daS Stadtverordnctenkollegium einstimmig bewilligte. Ankaus von Bilder« zur Ausschmückung städtischer Gebäude. Bon der BolkSgenoffenschaft der Künstler in Dresden wurde durch Herr» Stadtv. Willkomm (Goz.) ein Schreiben verlesen, in dem die Not der bildenden Künstler zum Ausdruck kam. Es sei in der Dresdner Ausstellung noch nicht gelungen, etn einzige» Kunstwerk zu »erkaufen. Pflicht der Behörden und der sächsischen Städte sei e», hier einzugreifcn, die Ausstellung zu besuchen und Ankäufe zu machen. Der Finanzausschuß hat beschlossen, für diesen Zweck 1060 Mark auszuwerfen. Die alten Bilder sollen verschwinden und dafür neue angeschafft werben. Herr Stadtv. ASbeck (Bürger!.) lehnt den Antrag ab infolge trüber Finanzlage der Stadt; die Wohlfahrtszwccke seien in den Vordergrund zu stellen. Herr Stadtv. Horn fSoz.) erkennt die Notlage der Künstler zwar an und ist der Be schaffung von Bildern nicht abgeneigt, muß aber tn Rück sicht auf den im diesjährigen HauShaltplan noch zu decken den Fehlbetrag von 466 000 Mark die Anschaffung ebenfalls ablehnen. Seine Fraktion habe freie Hand tn der Ab stimmung. Herr Stadtv. Steinert (Komm.) meinte, der Staat müsse den Künstlern helfen. Der Wohnungsbau sei notwendiger. Er lehne die Vorlage ab. Herr Stadtv.- Vizev. Günther ist der Ansicht, daß man für die Kunst doch auch etwas übrig haben müsse und daß man dafür andere Bewilligungen an Vereine usw. zurückstellen möge. Herr Erster Bürgermeister Dr. Scheider bemerkt, daß Sebnitz für diesen Zweck 1000 Mark zur Verfügung stellte und be reits mit Dresden wegen Ankauf von Bildern Fühlung genommen habe. Nachdem Herr Stadtv. Turra fSoz.) sich für die Bewilligung in dem Ginne ausgesprochen hatte, was Sebnitz tue, könne man in Riesa auch, lehnte das Kol legium -en Beschluß des Finanzausschusses gegen 7 Stim men ab. Verschiedenes. Auf eine Beschwerde des Herrn Bobe fDoetheftraße 90) und mehrerer in der Näh« wohnenden Personen über das lärmende und ruhestörenbe Rollern der Kinder aus den Fußbahnen hatte der Rat beschlossen, das Rollern auf den Fußwegen zu verbieten, mit Ausnahme der Be nutzung von Gummirollern. Herr Stadtv. Willkomm iSoz.) und Herr Staötv.-Vizevorsteher Günther können dem Ratsbeschlusse nicht zustimmen, denn hierin sei eine gewisse Bevorzugung zu erblicken. Dem, der e» bezahlen könne, gestatte man das Rollern, den anderen dagegen nicht. Alles wolle man den Kindern verbieten, die infolge zu wenig Spielplätze auf die Straße angewiesen seien. Herr Erster Bürgermeister Dr. Scheider bezeichnet die Be nutzung der Roller auf manchen Straßen, wie der Haupt straße, als verkehrshindernd und ruhestörend. Er selbst habe die Beobachtungen am Rathause gemacht. Man solle aber den Kindern nicht alles verbieten. DaS Rollern er fordere eine gewisse Geschicklichkeit und Gewandtheit. Biel störender wirke das Geräusch der Motorräder. ES erscheine angebracht, das Rollern nicht ganz zu verbieten, sondern nur in den belebteren Stadtteilen. Herr Stadtv. M e h I« Yorn (Soz.) tritt in seinen Aeutzerungen für die Kinder ein. Hiernach beantragt Herr Stadtv. Schinkel (Bürger!.) die Vorlage nochmals an den Rat zurückzuverwetse» und den Gesuchsteller dahin zu bescheiden, daß Stimmung im Kollegium nicht vorhanden sei, mit strengen Maßnahme» vorzugehen. Der Rat soll weiter ersucht werden, kein der artiges Verbot zu erlassen. Nach einem Vorbehalte des Herrn Stadtv. ASbeck (Bürger!.) betreffs Ausnahmen an einigen verkehrsreichen Straßen beschließt das Kollegium einstimmig die Zurückverweisung der Vorlage an den Rat. Auf Vorschlag deS Herrn Gtabtv.-VizevorsteherS Günther, der die Gründe der Verzögerung in der Ber- abschtedung de» HauShaltplaneS klarlegt, erklärt sich da» Kollegium damit eiuverstanden, daß die früher bi» Gep- tember bewilligten 50 Prozent von den Summen de» Hau». haltplaneS letzt auf 75 Prozent festgesetzt werden. Herr Stadtv. Schulze (Komm.) spricht über den Preis abbau und fordert auf, den Rat zu ersuchen, die Preisprü- fungsstellc» ganz gehörig in Aktion zu setzen gegen die hohen PretSforderungen, die den Minderbemittelten den Lebensbedarf erschweren. Herr Erster Bürgermeister Dr. Scheiber erkennt di« Klage als berechtigt an. Die Preisprüfungsstelle könne aber nicht etngreifen, wenn die Einwohnerschaft bei Uebervorteilungen sich nicht selbst an die PreiSprüfungSstelle wende, damit Nachprüfungen er folge« könnte». Nach der Bemerkung de» Herrn Stadtv. ASbeck (Bürger!.), nicht den gesamten Kleinhandel zu ver dächtigen, wurde die öffentliche Sitzung geschlossen, der eine nichtüsfentliche folgte. OertlicheS nud Sächsisches. Mesa, den 23. September 1V2S. —* Wettervorhersage für 24.September. (Mit- aeteilt von der Sächsischen LandeSwrtterwarte Dresden.» unruhige wechselhafte Witterung mit vereinzelten örtlichen Regenschgnern. Temperatur etwa« rurückgrhend. Lebhafte böig« Winde uns westlichen Richtungen, —»Neue landwirtschaftliche Schulen tn Sachsen. Die landwirtschaftliche Schule in Riesa (Kna ben- und Mädchenabteilnng) sowie die Mäbchenabtetluugen der landwirtschaftliche» Schulen Großenhain und Haintchen werden im Oktober dieses Jahres eröffnet. Anmeldungen sind zu richten: für Riesa an die KreiSabteilung Dresden der LandwirtschaftSkammer sür den Freistaat Sachsen in Dresden-A., Mvltkcplatz 4, sür Großenhain an -en Direktor der landwirtschaftlichen Schule. LandwirtichaitSrat Dr von Rechenberg in Großenhain, für Hainichen an den Letter der landwirtschaftlichen Schul«, Böhner in Haintchen. —* Herabsetzung ber Umsatzsteuer. Mit Wir- kung vom 1. Oktober 1925 wird der Satz ber allgemeinen Umsatzsteuer von einundeinhalb vom Hundert aus «ins vom Hundert und der Satz ber Hersteller- und Kleinhandels steuer von zehn vom Hundert auf siebenunbeinhalb vom Hundert herabgesetzt. Die auf etn und siebenundeinhalb vom Hundert gesenkten Sätze der allgemeinen Umsatzsteuer und der Hersteller, und KletnhandelSstruer haben die MonatSzahler erstmal» bet den UmsatzsteuervorauSzahlnn- gen im November 1925, die BterteljahrSzahler erstmals bei den Umsatzsteuervorauszahlungen im Januar 1926 der Um satzsteuer zu Grunde zu legen. Bet den im August, Sep tember und Oktober 1025 zu leistenden Umsatzsteuervoraus- zahlungen haben die Monats- und die BterteljahrSzahler die Steuer in Höhe von einundeinhalb vom Hundert und von zehn vom Hundert zn entrichten. —»Die heilkräftigen Hagebutten. Ein Knetpjünger aus Baben berichtet, daß die Hagebntten, die Früchte der wilden Rosen, in diesem Jahre viel früher als sonst auf de» Markt kommen. Pfarrer Kneip empfahl aber als beste Sammelzctt die zweite Oktoberhälfte, wo Frucht und Kerne völlig ausgereift sind. Er warnte aber auch vor einem zu späten Etnsammeln, da die Frucht durch Frost weich wird und an Wohlgeschmack und Kraft verliert. Es ist noch viel zu wenig bekannt, baß eine aus der fleischigen Hülle der Hagebutte bereitete Tinktur ein ausgezeichnetes Heilmittel gegen Nieren-, Gries- und Steinleiden ist. Auch bei Blasenkatarrh und Urinverhaltung tut sie auSgezeich nete Dienste. Außerdem reiutgt sie die Leber und den Magen. Eine Abkochung von Blättern ber wilden Rose kann Lungenleidenden, die au Bluthusten leiden, ganz be sonders empfohlen werden. Die Hagebutten sollten in keiner Hausapotheke fehlen. —* Dte Krankenziffern steigen! DaS Jahr 1924 ist für die Krankenkassen als ein ungünstiges bezeichnet worden. Die Verhältnisse bei den Kaffen haben sich aber im Jahre 1925 noch wesentlich verschärft. Seit Monaten tst ein dauerndes Steigen der Krankenziffern zu verzeichnen. Wäh rend statistische Erhebungen ergaben, daß am 1. Januar 1925 der Prozentsatz der Arbeitsunfähigen zur Mttgltederzahl durchschnittlich 8,60 Prozent betrug, ist festgestcllt, daß sich daS Prozentverhältnis am 1. September 1925 auf 4,22 Proz. erhöht hat. Diese Vorgänge müssen mit ernster Aufmerk samkeit verfolgt werden. Die Besorgnis ber Krankenkassen, daß sie bet weiterem Steigen ber Krankenzissern die Lei stungen abbauen müssen, ist nicht mehr unbegründet. Bei erhöhtem Krankenstand steigen ohne weiteres die Ausgaben für ärztliche Behandlung, für Arznei- und Krankengeld, außerdem sinken die Einnahmen, da die Arbeitsunfähigen beitragSfret sind. E» -ilt der Frage nachzugehen, wodurch daS Steigen ber Krankenzissern bedingt wird. Allgemein kann wohl gesagt werben, daß in erster Linie die wirtschaft lichen Verhältnisse Ursache sind. Die durch Arbeitslosigkeit, Streiks und Aussperrung in der Ausübung ihrer BerusS- arbeit behinderten Werktätigen werden versuchen, den ent gehenden Arbeitsverdienst wenigstens zum Teil durch Bezug von Krankenunterstützung auszugleichen. Die Kaffenvor stände versuchen deshalb alles, um die Versicherten über die Schädlichkeit solche» Verhaltens aufzuklären und bte Organe der Kassen warnen dringend vor den Folgen, die unberech tigte Inanspruchnahme ber Kassenleistungen nach sich ziehen müssen. Wenn berücksichtigt wird, in welchem Ausmaß die Leistungen bei den Krankenkaffen ausgebaut worben sind und wenn weiter beachtet wird, baß die Mehrleistungen nur aufrecht erhalten bleiben können, wenn die Krankenkaffen von Finanzkrisen, die auch durch erhöhten Krankenstand her- Leigeführt werden können, verschont bleiben, so müffen die Versicherten selbst zur Ueberzeugung komme», baß e» in ihrem Jntereffe liegt, die Krankenkassen nur dann tn Sn- fpruch zu nehmen, wenn e» unbedingt erforderlich ist. —* 2. Berufspädagogische Woche. Die vom VolkSbilbungSmtntsterium in Gemeinschaft mit dem Säch- fischen BerufSschulveretn veranstaltete S. BerufSpädagogtsche Woche wurde in Gegenwart zahlreicher Teilnehmer aus Dresden und Sachsen gestern in Dresden eröffnet. Der Vorsitzende Oberlehrer Grietzbach begrüßte bte Berfamm- lung und wie» darauf hin, daß da» Problem der Wohnung und Siedlung da» Problem sei, mit dem sich der Beruf», fchullehrer unbedingt befassen müsse. Die Schule habe zu dem Thema Wohnung und Siedlung viel zu sagen und mit der Lösung des BodenproblemS sei die Arbeit ber Berufs schule aufs engste verknüpft. Oberlehrer Birckner, -er Vater des Gedanken» ber BerufSpädagogtsche» Woche, zeigte den Zusammenhang zwischen der diesjährigen Jah- reSschau und der Arbeit der Berufsschule; die JahreSschau müsse zur Wertschätzung des Material» und der fachgewerb- lichen Arbeit erziehen. Al» eine fesselnde psychologische Studie mutz ber Vortrag de» Oberlehrer» Walter Krötzsch vom ThomaSgymnastum bezeichnet werben, der an Hand von Lichtbildern über da» Bauen und Giebeln im kindlichen Werden sprach. Seine UntersuchungSergebntffe fatzte er in -em Grundsatz, für de» Unterricht dahin zusammen, baß, je spröder das Material, desto schärfer -te Form und desto straffer die Entwicklung sei. DaS Ganze müsse Lurch ein zelne» gefördert, da» einzelne in» Ganz« gestellt «erden. —* Sächsische LandeSwoVlfahrtStagung. Vom 27.—80. September findet in Plauen di« Sächsische Landeswohlfahrtstagung statt. Zur Teilnahme werden alle Körperschaften der öffentlichen und privaten Wohlfahrts pflege sowie die in der Wohlfahrtspflege amtlich und ehren amtlich wirkenden Helfer und Helferinnen eingeladen. Insbesondere erwünscht tst die Teilnahme ber in ber Wohl- fahrtSarbeit beruflich tätigen Bezirk-Pflegerinnen, Sozial beamten und -Beamtinnen. —* Landwirtschaftskammer für den Frei- staat Sachsen. Die nächste Sitzung findet — wie die Presseabteilung der Landwirtschaftskammer mitteilt — am Montag, den 2. November, mittags 12 Uhr, im Gtände- hauS in dem Sitzungssaal der früheren 1. Kammer statt. —* 1. Sächsischer Jägertag. Den Abschluß Le» 1. Sächsischen Jägertaae» bildet« eine Dampferpartie «ach ber Perle de» GachseniandeS, der Sächsischen Schweiz. Der mit Wimpeln geschmückt« Galondampfer Blasewttz war von über 500 ehemaligen Jägern und Angehörigen besetzt, als er sich gegen 8 Uhr in Bewegung setzt«. Ueberall, so vor allem an der ehemaligen Jägerkaserne, tn Pillnitz und Pirna wurde die Gesellschaft freudig begrübt. Hier und da ertönten Böllerschüsse. Mitglieder der Kapelle Helbia sorg ten für den musikalischen Teil, und gar manche» alte Jäger- lieb erklang au» den Sehlen d?r ehemaligen Grünröcke. Am Retterbenkmal bet Posta macht« der Dampfer halt und entblößten Haupte» gedachten die Jäger unter Len Klängen de» Kameradenliede» der Kameraden, die während beü seinerzeit hier stattgefundene» Manöver» den Tod im Was ser fanden. — Nach Ankunft in Rathen ging e» durch die Gchwedenlöcher nach der Bastei, wo Rast gehalten wurde. Beim Abstieg nach Mehlen setzte Regen ein, ber aber nicht vermochte, die Stimmung der Teilnehmer zu drücken. Eine freudig aufgenommene Neherraschung gab cs im Uttewal- der Grund, wo auf einem FelSolock Rübezahl erschien und von den Schönheiten seiner Heimat erzählte, während Ko bolde herumstrauchelten und zum Schluß Elfen tanzend und singend ans den Verstecken erschienen. Auf dem Marktplatz in Wehlen war ein Marktfest vorgesehen, das aber dem Regen zum Opfer fiel. Nach Begrüßung durch den Bürger meister wurde im größten Lokal Unterkunst gefunden, und bald herrschte bei munteren Weisen alte Jägersttmmung. Aul dem Weae zum Schiss wurde auf dem Marktplatz« denk
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