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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192511026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-02
- Monat1925-11
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1925
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Ctenerterwine i» NovenSer 1925 fSr Zahl««»«« an tza» Finansamt. 8. November? Steuerabzug vom ArbeitSlobn kür di« Zelt vom 21. bi« 81. Oktober. — Keine Schonsrist. 10. November: Umsatzsteuer-Voranmeldung und -Bor- au«»ohlung der Monat«,abler für Oktober. — Schonsrist 7 Laar. — Die Umsatzsteuersenkung, die am 1. Oktober 1925 in Kraft getreten ist, wird »um ersten Male bet dieser Umladsteuer-Doranmeldung wirksam. 15. November: Einkommens»,ner-BorauSimbluna der Landwirt« kür da« 2. Halbjahr 1925 nach 1,50 NM. kür jede vollen Lausend NM. de« der letzten Vermögenssteuer. Veranlagung »u Grunde gelegten Trundftvckswert« be»w., soweit ein Steuerbescheid bi« »um Fälligkeitstag noch ergebt, in Höbe der Hälfte der festgrftrlltrn Steuerschuld. — Schonsrist 7 Tage. 15. November: Zweite Vermögensfteuer-Rate in Höbe eine« Viertel« de« im DermögenSfteuerbescheid« für 1924 festgesetzten Jabresstenerbetrage«. — Schonfrist 7 Lage. 15. November: Gewerbesteuer-Vorau«,ahlung siir 1925 in Höh« von 7,50 MM. für jeden steuerpflichtigen Betrieb und V« Prozent de« Betriebsvermögen«. — Schonfrist 7 Tag«. Iß. November: Steuerabzug vom Arbeitslohn für die Zeit vom 1. bi« 10. November. — Keine Schonsrist. 25. November: Steuerabzug vom Arbeitslohn siir die Zeit vom 11. bis 20. November. — Keine Schonsrist. OertlicheS imd SiichflscheS. Riesa, den 2. November 1925. —^Wettervorhersage siir 3. November. (Mitaeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Wolkig, zeitweise etwas aufheiternd. Temperaturen all- mählich weiter zurückgehend. Oertlich Nachttemperaturen bi« nahe Gefrierpunkt, Flachland mäßige, höher« Lagen lebhaft« Winde au« östlichen Richtungen. —* Daten für Montag, den 8. November 1925: Sonnenaufg. 7.01 Uhr. Sonnenunterg. 4.25 Nbr. Mondaufg. 6.28 llbr. Moudnnterg. 9,38 Ubr. 1760: Friedrich der Große besiegt die Oesterreicher bei Toraau. —* Spätsommer. Sonntag. Schon wähnte man nach den Wochen anhaltender Regengüsse, daß eS mit der Sommerherrlichkcit ganz vorüber sei, schon spürte mau be denklich die Hcrbstkühle, da wurde uns plötzlich ein Sommer sonntag — Rcformationsfest — beschert, wie wir uns ihn schöner nicht wünschen konnten. Wer hätte noch vor kurzer Zeit, als bereits erste wässrige Schneeflocken hernicderwir- belten, nnb ans dem oberen Erzgebirge bereits Meldungen von dünnen Schneedecken kamen, geglaubt, daß sich der Okto ber mit einem fast frühltnghaften Glanze nnd Leuchten ver abschieden würde. Sternhelle Mondscheinnächte schenkten Tage voll einer Sonne und einer fernste Horizonte naherückenden herbstlichen Klarheit, die von Tausenden als Wohltat emp funden wurden. Mit Sang und Klang, mit Weib und Kind strömten darum viele schon am Freitag nachmittag hinaus aus der Stadt, zumal die aufeinander folgenden zwei Feier tage zu gröberer Tour lockten und außerdem der vielfach frisch gefüllte Geldbeutel manchem Wunsch Erfüllung schenkte. So ivar der Verkehr auf den Eisenbahnen am Vorabende des Reformationsfestes und an diesem selbst außerordentlich lebhaft. Doch auch denen, die cs sich versagen mutzten, hinaus zuwandern, bot die übersonntc Welt der vergangenen Tage in unserem Stadtpark und den gärtnerischen Anlagen genug an Schönem, noch einmal davon zu genießen mit all der Freude, die solch letztes Leuchten vor nahen Winterstürmen gibt. Was Wälder, Parks und Anlagen an Blätterschmuck und Blumenzaubcr auch schon verloren hatten — die lodernde Buntheit vielenorts noch und die weiten, übersonnten Aus blicke gaben Beglückungen, die man wohlig noch einmal in sich aufnahm, ehe der jetzt früh schon einsetzende Abend dem allen ein Ende machte und zugleich doch in der heraufkom menden tausendfältig gestirnten Nacht ein neues Wunder schenkte. — Und ob der folgende Sonntag auch nicht hielt, was sein Vorgänger verheißen hatte, und graue, wandernde Wolken am novemberlichen Himmel dahinzogcn. Frier und Fest waren die beiden Ruhetage auch nach dieser Seite hin Heuer für Tausende sonst in Häuser und Mauern einge- schlofseue Städter, ein Born der Gesundung und Erneuerung für kommende Winterszeit. —* Lehr st eilen zu Ostern. Noch sind eine große Anzahl Schüler und Schülerinnen, die nächste Ostern die Schule verlassen werden, ohne eine Lehrstelle. Die Berufs beratungsstelle Riesa bittet, wie alljährlich, alle Handels- und Gewerbetreibenden unserer Stadt um Mit teilung der noch unbesetzten Lehrstellen. ES liegt im eigenen Interesse der Lehrherren und -Meister, sich den für ihren Beruf geeignetsten Nachwuchs in der dafür zuständigen AuttSftelle nachweise» zu lasten. Andererseits erhalten Eltern und Erzieher Auskunft und Unterstützung bei -er bestmög lichen Unterbringung ihres Kindes. Dienstzeit -er Berufs beratungsstelle: täglich 8—12 Uhr in der Schule am Wasser« tnrm. —* Lustiger Abend des BeamteuveretnS Linke-Hofmann-Lauchhammer A.-G. Die Reihe feiner geselligen Winten-Veranstaltungen eröffnete der Lt- Ho-La-Beamtenverein am Freitag mit einem Vortrags abend im »Wettiner Hof", für welchen er -en auch tu Riesa nicht unbekannte» rheinische» VortragSkünstler Gustav Jacoby gewonnen hatte. »Hallohl wir leben noch!", so setzte mit gewaltiger Stimme und strammem Auftreten der allerwärts geschätzte und beliebte Vortragskünstler ein, der alSbald seine zahlreichen Zuhörer schnell in den Bann schlug. AlS ausgezeichneter Humorist hat er seinen eigenen Stil, als ernster Künstler seine besondere stark parodistische Note. MU welch feinem Spott versteht er beispielsweise da» wie- derzugeben, was an anderen Mensche» lächerlich erscheint. Als ehemaliger Angehöriger der StaatStheater Wiesbaden und Mannheim gelingt es ihm prächtig, alles das, was mit Bühne und Podium zusammenhängt, in den Rahmen seines Humor«, seiner Satire und der Ironie heretnzubeztehe» und parodistisch aüszuwtrken. Immerhin aber bleibt sein« Kunst dabei vornehm. In Dialektvorträgen, die er durch sein Mienenspiel zu meistern weiß, bekundet der Künstler be sondere Meisterschaft. Neben ernsteren Dichtungen, mit denen er zu Ansang aufwartete, brachte er eine schier uner schöpfliche Auswahl von lustigen und lustigsten Stücklet» zum Vortrag, die ihm brausenden Beifall etntrugen. Er bot ein sehr buntes Programm: HumoreSka in Der« und Prosa aus Werken namhafter Dichter, ferner nette eigen« Schöp- sungen. Und so gestaltete sich der Abend zu einem »Lustigen Abend" im wahrsten Sinne des Wortes. Er bedeutet« für die Zuhörer einige Stunden ungetrübter Freud«. —*42. Stiftungsfest de« Männergesang- Vereins »Sängerkranz". Unter starker Anteil- nähme beging am Freitag abend im festlich geschmückten Hüpfncrschen Saale der hiesige Männergesangverejn „Sängerkranz" die Feier der 42. Wiederkehr seine- Brün- dungStage». Wie schon de« öfteren, so hatte «» sich auch diesmal die Sängerschaft zur Aufgabe gestellt, den Festbe suchern etwas Außerordentliches zu bieten und ihnen einige genußreiche Stunden zu bereite«. Und so gelangt« am diesmaligen Festabend unter der umsichtigen, bewährt« Lei tung des EhormeisterS Kurt Volle da« Rettig« Chorwerk „DerwildeJäger"z«r Aufführung. Di« Dichtung von I. Wolff ist komponiert worden von dem zeitlichen Kom ponisten Rudolf Ewald Zingel und baut sich auf au« Rezi tationen sJohanneS Schneider), Sopran- und Barttonsolt, Chor, Orchester, Harfe und Harmonium. Als Solisten wirkten Frl. SuseGolle lSopran) und HorstKranße (Baritons Da« «ttrk zeigt «uflkalisch mehrfach wild- romantisch« Charakter, ist reich « farbenfreudigen Ab- wechslung« ««- birgt Höhepunkte von ganz beachtlicher Wirkung. Mrlobtenarmut ist wohl a« keiner Stelle zu spüren, so amb nicht in »er Verwendung »er Instrument« im Orchester, der Sololieder und «höre, di« eine durchsich tige und charakteristische Linienführung nicht i« geringsten vermissen laste«. Gleich der erste Chor, „ES gebt ein Schmettern durch de» Wald", für gemischten -hör mit Solostimmen, der fugenartta« Charakter trägt, bann der getragene Doppelchor „Waldesruh" und der frische Chor „Die Htrschjagd" reißen den aufmerksam« Hörer mit fort, ebenso der Männerchor „WohlaufI ihr Watdgesellnl" Die Chöre waren sauber und fleißig burchgearbeitet und kamL» wirkungsvoll zu Gehör. Al» Chorsoltstin sei hier Frl. I « ntzsch mit Ihrem schöne« Sttmmaterial rühmend er- wähnt. Die Sovransolt sang mit guter Stimmkultur und Musikalität Frl. Volle. Ganz reizend erklangen die Lieber der „Walbtraut" nnd in der „Arie der Wulfhlld" zeigte sich der hohe Wert de« edlen Sttmmorgan». Durch- au« sympathisch waren die hohen Lagen, die ohne gesangS- technische Schwierigkeiten einwandfrei und glockenrein überwunden wurde«. Da»selb« gilt auch für Horst Krautze, der an dem Abend wieder einmal bet großer Stimme war. Sehr hübsch sang er des „BogenspannerS" Lied und flügelleicht bas Lieb „Türmers Wenzel", wäh rend er im „Albrecht« Brief an sein Heidenröslein" drama- tischen Vortrag und seine vollen Stimmittel zur Geltung bringen konnte. Wir kenn« ihn ja! — Der Gängerkran, hatte sich eine sehr schwere Arbeit ausgesucht, aber der vortrefflichen Disziplin und dem guten Sttmmaterial ist «S zu danken, daß da- so schön« Werk mit den auSaezeichne- ten Solisten und den Herren d«S Orvbeu S-O rchestcr » zur verdiente« Wirkung kam. — Am Klavier und am Harmonium saß abwechselnd Walther Läßig al» wohl bekannter Beherrscher dieser Instrumente, während Jo- Hanne» Schneider sehr ausdrucksvoll die textlichen Erläuterungen gab und sich al» gern gehörter Rezitator erwies. Seine Vortragsart darf ein gut Teil der Gesamt- Wirkung der Aufführung für sich in Anspruch nehmen. — Nach Beendigung richtete der Vorsitzende des Vereins, Herr Schneidermeister Arthur Otto, Worte herzlichster Be grüßung an die Erschienenen. Unter Nebcrreichung duften- der Blumenspenden an den Leiter dcS Ganzen, Herrn Chor meister Golle, und an die Solisten dankte er allen an der Ausführung beteiligten Sängern und Sängerinnen für ihre erneut bewiesene Treue und Aufopferung. Im Anschluß hieran wurde dem SangeSbrnder Edmund Steinbach für 25jährige treue Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel überreicht und ihm Dank und Glückwunsch namens des Vereins dargcbracht. Im Verlaufe des Festes, das ein von Frohsinn durchwobener Ball beschloß, wurde dem „Sängerkranz" durch den Vorsitzenden des Männergcsaug- vcrcins „Einigkeit" in Pirna eine photographische Auf nahme der dortigen Sängerschaft genannten Vereins unter Glas und Etchenrahmen überreicht, als sichtbares Zeichen sangesbrüderlicher Freundschaft. In bewegten Worten dankte der Vorsitzende im Namen des „Sängerkranz" für die ehrende Ueberraschung und gelobte, auch fernerhin treue Freundschaft mit den Pirnaer Sangesbrüdern zu halten und gegenseitig die Pflege deS deutschen Liebes zu wahren. — Wort und Lied hoben die Fcststimmung und so kamen auch die wenigen Nichttänzer auf ihre Kosten. —* Gemein deabend der katholische »Kirch gemeinde Riesa. Nachdem sich vor 14 Tagen der bis herige geschätzte Seelsorger der katholischen Kirchgemeinde, Herr Pfarrer Werner, von seinen Kirchgemeindcgliedern verabschiedet hatte, fand gestern im großen VcreinSzimmer des Hotel Höpfner zu Ehren des neuen Pfarrers, Herrn Dr. Rentschka, ein Familienabend statt, um mit dem neuen Seelenhtrten innige Freundschaftsbande anzu knüpfen und gleichsam auch der Geselligkeit innerhalb der katholischen Gemeinde Rechnung zu tragen. Der Einladung zu der Veranstaltung war zahlreich Folge geleistet worden, sodaß der Raum bis auf den allerletzten Platz ausgenützt werden mußte. Nachdem Herr Pfarrer Dr. Rentschka er schienen war, eröffnete Herr Kaplan Hämm den Festabend mit einer Ansprache, indem er alle, die gekommen waren, herzlichst begrüßte und ihnen ein Stündchen ungetrübter Geselligkeit wünschte. Im Verlaufe d«S Abends wechselten Gesänge der „Cäeilia", musikalische Darbietungen sKlavter und Geige) deS LiebermeisterS Herrn Reinert und seines jugendlichen Sohnes, sowie sinnige Ansprachen einander ab, sodaß sich die Anwesenden unausgesetzt bestens unterhalten wußten. Sowohl die stimmungsvoll vorgetra genen Männerchöre als auch die vom gemischten Chor ge sungenen Lieder, sowie nicht zuletzt die dargebotenen instru mentalen Genüsse wurden freudigst und dankbar ausge nommen. Nachdem Herr Kaplan Hamm des Abschiede» deS Herr« Pfarrers Werner gedacht und dem neuen Seel sorger die innigsten Segenswünsche aus Anlaß der Ueber- nahme dcS Riesaer Pfarramts dargcbracht hatte, richteten die Vertreter des Kirchenvorstandes, des Gesangvereins „Cäeilia", sowie des Katholischen Männervereins an ihren neuen Präses herzlichste Worte der Begrüßung, gleichzeitig da» Gelöbnis unwandelbarer Treue ablegend. Die Redner gaben dem Wunsche Ausdruck, daß das bisherige gute Ein vernehmen zwischen Pfarrhaus und Kirchgemeinde auch in den künftigen Zetten erhalten bleiben möchte Die gesamte Kirchgemeinde blicke mit Verehrung und Vertrauen zu ihrem neuen Seelsorger auf, wie sie auch ihren von Riesa geschiedenen bisherigen Pfarrer Herrn Werner während seiner langjährigen segensreichen Tätigkeit im Pfarrbeztrk Riesa jederzeit als ihren väterlichen Ratgeber und Be- schützer verehrt habe. — In herzandringenden Worten sprach Herr Pfarrer Dr. Rentschka zu seinen Kirchgemeinde gliedern. Der liebenswürdige, leutselige Herr dankte zu nächst von ganzem Herzen für die ehrenvolle Begrüßung, die ihm nach seinem Einzüge in Riesa so vielseitig Large- bracht worbe« seien. Gai» besonder» der heutig« Tag habe ihm Mut gemacht; sowohl der starke Besuch der gottes dienstlichen Handlungen als auch de« heutigen Abend» sei so recht dazu angetan, vertrauensvoll in die Zükunft zu blicke«. Nachdem er einleitend di« sittliche« Grundlagen der christlichen Religion im besonderen und die GlaubenS- geschichte im allgemeine« kurz erörtert hatte, ging er in großen Umrissen auf da» bevorstehende umfangreiche Ar beitsfeld auch der hiesigen katholischen Gemeinde ein und bat um tatkräftige Mitarbeit aller Gemeinbeglieder. Der Herr Pfarrer schloß: E» lebe, blühe und gedeihe die Riesaer katholische Pfarrgemetude! — Herzliche Danke»worte entbot Herr Kaplan Hamm allen Tettnehmern an dem so schön verlaufenen Abend; sei« besonderer Dank galt den Sängern und Sängerinnen der „Cäeilia" und ihrem bewährten Sie- dcrmetster Herrn Reinert und dessen musikbegabtem Sohne. — So stand die gestrige Veranstaltung im Zeichen eines wohlgelungenen FamttieuabenbS, der erneut beredte» Zengnt» ablegte von dem innigen Freundschaftsverhältnis -wischen Pfarrhan» und Kirchgemeinde. Möge «» auch unter der Seelsorge de» neuen Pfarrer» immer so bleiben! —* Da» Moderne Theater bringt am Dienstag, de» 8. November s7X Uhr) im Hotel Höpfner die große Operette „Die Bajadere" von Emmerich Kälmän. Durch feine „CzarbaSsürstin", „Gräfin Mariza" usw. ist «n» Kitt- mä« kein Unbekannter und steht auch die Bajadere hinter de« genannte« Operrttenwerken nicht zurück. Die Bajadere wird ein unbedingter Erfolg de» Moderne« Theater« werben und ist ein Besuch bestens -« empfehlen. —* Gastspiel der Jungdeutschen Bühne. Wir möchten nicht perfehlen, nochmals auf dieses Gastspiel soll ic . ... kernige«, echt deutsche» volk-stück kenne» zu lernen. Dr >at durch sei« Vftmnwelse«, den» dieser Abend, welcher porr der hiesige« Gefolgschaft dt» Jungdeutschen Orden» «transtaltet wirb, soll jedem vaterländisch Denkende« Gelegenheit geben, ein kernige«, echt deutsche» Bolk-stück kenne» zu lerne». Dr. Hugo Müller hat durch sein „In Lreue deutsch" «in Werk geschaffen, welch«« bewußt Pflichtgefühl und Vaterlands- liebe in den Vordergrund stellt. Ein „BolkSstück" im wahre« Ginn« de» Worte», durchpulst von leden-warmer Empfindung und köstlichem, volk»tümlich«m Humor. Die Aufführung ist vorzüglich vorbereitet. Mitglieder der OrpbenS^kaprlle haben de« musikalischen Teil de» Abends übernommen und werden mit der bekannten künstlerische» Routine »um Gelingen de» Abend» beitrage«. Die Mit glieder der Jungdeutschen Bühne sind durchweg BerufS- schauspteler und waren an namhaften Bühnen tätig; bas Obwalten eine» höheren Kunstintercffe» wird der Jung deutschen Bühne behördlich bescheinigt. In den Haupt- rollen sind beschäftigt: M. Köllerwirth. Stadttheater Würz- bürg, Reinhold und Ltsst Wolf vom Hansa^heater Lübeck, Georg und Emmi Prell vom Residenztheater Gera, Erhard Fröhlich vom Stadttheater Schweidnitz, und die von früher her noch in guter Erinnerung Stehenden: Gusel Steudtner- Richter «nb Christian Richter. — Der Vorverkauf bei den Firmen E. Wittig, Wetttnerstraße und Hoffmann, Haupt- stratze, ist bereits eröffnet. Ausdrücklich möchten wir dar auf Hinweisen, Laß der Reinertrag hiesigen Notleidenden zugute kommt und Laß schon au» diese« Grunde den Ver anstaltern «eben dem künstlerischen «in reicher finanzieller Erfolg von Herzen zu wünschen ist. —* Filmschau. Luna-Lichtspiele Hauptstraße l. „NärrischeFrauen". Ueber dieses Filmwcrk wirb uns berichtet: Die Photographie und Ausstattung diese» Filmes ist unvergleichlich. Da» Spiel und der Wechsel von Licht und Schatten, die Weichheit der Konturen entzücken jedes Auge. Ein weiterer Fortschritt auf diesem Gebiete ist undenkbar. Fabelhaft schöne Rachtausnahmen wechseln ab mit herrlichen Bildern au» dem sonnigen Süden — die ganze märchenhafte Pracht der Riviera wird vor unseren Blicken lebendig — das Monte Carlo der Nachkriegszeit wird in diesem Filme vor Augen geführt. Jeder, der diesen Film gesehen hat, geht wie betäubt davon. Die Realistik, die vor nichts halt macht, die so stark ist, daß man tatsächlich die Begebenheiten mit erlebt,'konnte nicht mit den üblichen Mitteln erreicht wer den. Für dieses in Bezug auf Sujet, Durchführung nnd Aufmachung ganz eigenartige Werk wurde die Summe von 1)4 Millionen Dollar auSgegeben. Das Beiprogramm bringt tolle Situationen in 2 Akten. —* Angestellte im Einzelhandel. Vom Zen tralverband der Angestellten, Bezirk Sächs. Elbgebiet, erhal ten wir nachstehende Zeilen mit der Bitte um Veröffent lichung: Vom SchltchtungSauSschuß Dresden ist am 5. Sept, dieses Jahres ein Schiedsspruch gefällt worden, wonach die Gehälter mit Wirkung vom 1. August erhöht werden. Die neuen Gehaltssätze sollen bis zum 31. Januar 1926 Geltung haben. Die Angestelltenverbände haben den Schiedsspruch angenommen, während ihn die Arbeitgeber abgelehnt haben. Seitens der Angestelltenverbände ist darauf beim sächsischen Schlichter die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches beantragt worden. Diesem Anträge ist nunmehr entsprochen worden, so daß die beteiligten Angestellten jetzt einen Rechts anspruch auf die höheren Gehälter haben. —* Zum Rctchsschulgesetz. Die Schulpolitische Korrespondenz teilt mit: Angesichts der durch Locarno ein getretenen Veränderung der innerpolitischen Lage traten die Führer der christlichen Elternschaft Sachsens am 1. Non. in Dresden zusammen, um über die evang. Einflüsse auf da» kulturpolitische Gebiet zu beraten. Sie beschlossen eine Reihe Maßnahmen, über die zu gegebener Zeit noch zu be richten sein wird, die aber daraus hinanslaufcn, unter allen Umständen das RcichSschulgesctz herbeiznführcn. Die ein- wütige Haltung und der einmütige Wille in der Führerschaft saßt sich zusammen in der nachstehenden Drahtungan den Reichskanzler, die ihm am gleichen Tage übermittelt wurde: „Pressemttteilungen sprechen von Zurückziehung des ReichsschulgesetzentwurfeS. Die christliche Elternschaft Sach sens, vertreten durch ihre aus allen Landesteilen am 1. Non. in Dresden versammelten Führer, erinnert den verantwort lichen Leiter der deutsche» Reichsregierung an sein Verspre chen. sich für den Erlab des Schulgesetzes nach Artikel 146/2 RV. einzusetzen. Sie wendet sich entschieden dagegen, christ liche Kulturfragen zum Gegenstand parteitaktischer Erwä gungen zu machen. In einer weiteren Verschleppung erblickt sie einen Bruch der Reichsvrrfassung und würde dafür den jenigen Teil der deutschen Volksvertretung verantwortlich machen, der maßgebenden Einfluß auf die Träger der RcichS- regterung ausübt." —* Dr. Str esemann spricht km Rundfunk über den Vertrag von Locarno. Reichsaußen- minister Dr. Strescmann wird, wie berichtet, am Dienstag, den 3. November abends 8 Uhr im Berliner Rundfunk über die Bedeutung des Vertrages von Locarno sprechen. Diese Ansprache wird auch auf eine große Zahl anderer deutscher Sender übertragen werden. —* Po st verkehr mit Oesterreich. Die Nach richtenstelle der Oberpostbircktion teilt mit: Vom 2. No vember an ist im Verkehr mit Oesterreich die Gutschrift eingezogener Postauftrags- und Nachnahmcbcträge auf ein Postscheckkonto im Bestimmungsland der Sendung zugc- laffen. DaS Verlangen der Gutschrift ist bei Sendungen nach Oesterreich auf -er Postauftragskarte kam Fuße des ersten Teils) und in der Aufschrift der Nachnahmesendun gen, bei Paketen auch auf der Paketkarte, auszudrückcn, wie folgt: „Betrag an bas Postsparkassenamt in Wien zur Gut schrift auf bas Konto Nr.... des.... in.... Der Betrag ist in diesem Falle auch bei Nachnahme in der Währung des Bestimmungslandes anzugeben, Meistbetrag nach Oester reich 1000 Schilling, nach Deutschland 625 NM-, Nachnahme- Postanweisungen oder sonstige Einzahlungsvordruckc sind nicht betzufügen. / —* LandeSveretn Sächsische Bauernhoch, schul«. Do« Ende November biS Weihnachten wird der fünfte Bauernhochschullehrgang in Bergießhübcl durchge- sührt. Dauer vier bi» fünf Wochen. Mtndestalter der Teil nehmer 18 Jahre. Anmeldungen zur Teilnahme werden «ntgegenaenommen sowie Auskunft erteilt vom Vorsitzenden de» LanbeSverein» Sächsische Äauernhochschule Clemens Welbe-Dörschnttz Post Lommatzsch. —* Eine Ehrung für den Abg. Anders. Der Verein der staatlichen Ftnanzbeamteu al» Fachverband der ExpeditionSbeamte« im Bereiche de» Finanzministeriums, der anläßlich der diesjährigen Hauptversammlung den Land- tagöabgeordneten Finanzdirektor Anders in Würdigung der Verdienst« um die Beamtenschaft »um Ehrenmttgltede er nannt hatte, ließ ihm im LanbtagSgebäude die vom Ober- regtrrungSsekretär Einert künstlerisch entworfenen Ehren urkunde überreichen. —* Fischerei Im November. Renken haben außer Zkilche und große Maräne Schonzeit. See-Bach- saiblma, sowie See- und Bachforelle laichen. Aesche, Regenbogenforelle, Hecht, Schied und Barsch beißen noch. Rutten können in Reusen gefangen werden. —* Bauernregeln im November. Auch mit -em Monat November verbindet der Landmann allerlei Witterungsregeln. Schneefall z« Beginn de» Novembers ist dem Landman« iw allgemeinen ein Zeichen von bald «intretender scharfer Kälte, denn „wenn'» am Allerheiligen schneit, lege deinen Pelz bereit" und „St. Elisabeth zeigt an, wa« der Sinter für ein Mann". Sin regnerischer November verspricht ein« gute Futterernte". „Im Novcist- ber viel Naß, auf de« Wiesen viel Gras". Trete« im No- vember starke Frühnebel auf, so hat 1« allgemeinen der
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