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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192603096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-09
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1926
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Die Nibeluuge«la«e ans »ries»»»»««. Die österreichische Postverwaltung bat neue Wodltatigkeits- inarken in den Verkehr gebracht, aus denen Szenen aus der Nibclungeusagc dargestellt sind. Der König von Schweden als Kunftmaler. siöniq Gustav von Schweden ist ein eifriger Sammler alter bullst gegenstände. Sein Arbeitszimmer ist davon «»gefüllt wie ein Museum. Die größte Turbine der Welt. Tie größte Turbine der Welt hat die Brooklyn Edison Com pany in dcni Kraftwerk Hudson Street in Brooklyn, mil einem Turbo-Generator von vsiüüü ttilowan gebaut. Ter Kondensator dieser Turbine hat allein ein Gewicht von 7>yn ?oiincn. Er besteht aus I2!b>ü Böhren, von denen jede artn -v>etcr lang ist. Zwei elektrische Pumpen von 7-üv PT. die nen dazu, Waller in den slondciiiaior zn vnmvcn. Der Eingang des Bölkerbnudsiaales. Der Reforinationsfaal in Gens, in dem die Vollversammlung des Völkerbundes siatnindct, wird gc'chmücki. Er l,a: es auch nötig, denn Eingang und Inneres des al:en Gebäudes sind so einfach und nüchtern wie der Ealvinismus selbst. Elvira lachte leise vor sich. Rasch schlüpfte sie hinaus und die Treppe hinunter. Sie trug jetzt ein Hausgewand aus einem weißen dnftigeu Stoff, als einzigen Schmuck eine rose. Schärpe und am Halsausschnitt ein paar frische Rosen. Sie war lieblich und schön wie eine zarte, kostbar« Blüte. So trat sie Heßtal entgegen. Ihm war bereits aller Mut gesunken. Die Viertel stunde, die er hier wartete, war ihm endlos lang geworden. Er war verzweifelt. Wie eine Lichtgestalt stand Elvira vor ihm. ES katn ihm zum Bewußtsein, wie unberührt, wie unschuldsvoll, allem Häßlichen entrückt sie war, von ihrem Reichtum wie von cineni Wall umgeben, an dem Neid und Bosheit und alle niedrigen Leidenschaften der Menschen wirkungslos abprallten. In diesem Moment gelobte Arno, dieses holdselige Geschöpf, wenn cs sich ihm anvertrauen sollte, stets hoch und heilig zu halten, ihretwegen ein anderer, besserer zu werden. Ihr seine Bewunderung unverhohlen zeigend, begrüßte er sie und bat um Vergebung dafür, daß er hier eindringe und sie störe. - - „Nun, und welch ein triftiger Grund liegt für diese Ucberrumpelung vor?" fragte Elvira lächelnd. Da wurde Heßtal ernst und geschäftsmäßig. „Gnä diges Fräulein besitzen eine Anzahl der K.-Aktien, soviel ich weiß.". „Ja, allerdings." .. . „Diese Aktien werden in zwei Tagen nahezu wertlos sein. Ich habe cs im tiefsten Vertrauen durch eine Indis kretion erfahren und möchte Sie in Ihrem eigenen Inter esse bitten, diese Mticn so schnell wie möglich zu verkaufen. Sic retten fiir sich viele Tausende dadurch, gnädiges Fräulein. Nur dürfen Sie keinem verraten, daß ich es war, der Ihnen diesen Wink gab. Tauschen Sie fiir diese Papiere Av.-Äktien ein, dieselben sind im Steigen begriffen." „O, da leisten Sie mir ja einen großen Dienst, mein Freund, wenn Sie wirklich recht unterrichtet sind." „Ich bin cs. Zweifeln Sie nicht an der Richtigkeit meiner 'Angaben, gnädiges Fräulein, es würde Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes gar zu teuer zu stehen kommen."- Elvira reichte ihm mit liebenswürdigem Lächeln die Rechte. „Ich danke Ihnen herzlichst, Herr von Heßtak, hoffentlich kann ich Ihnen gelegentlich auch wieder gefällig sein." Heßtal preßte seine Lippen auf die kleine leicht« Hand, die sich so vertrauensvoll in die seinige schmiegte. „Der Augenblick ist schlecht gewählt für die Bitte, die mir so lange schon ans dem Herzen brennt. Und dennoch spreche ich sie aus, gnädiges Fräulein, auf die Gefahr hin, von Ihnen verkannt und als berechnender Mansch be zeichnet zu werden." Elvira wurde rot und l-laß. h bin jeden Taäjür Sie zu sprechen, Herr von Heßtal.'Nbcr jetzt muß ich wohl eilen. Noch sind die Banken geöffnet. Ich kann den Umtausch der Papiere jetzt gleich vornehmen." „Die Banken sind noch einige Stunden geöffnet, und der Umtausch der Papiere hat bis morgen Vormittag Zeit. Mein Herz aber läßt sich nicht länger beschwichtigen, es ver- langt rebellisch nach seinem Recht. Ich liebe Sie, Elvira. Diese Erklärung kann kein Geheimnis für Sic sein. Meine Augen haben cs Ihnen Wohl längst verraten, Ivie cs um mich steht, daß ich keinen anderen Wunsch mehr kenne, als Sie Niem nennen zu dürfen, mein geliebtes, teures Weib." Sie hatten denn Sprechen die Grotte verlassen und schritten unter alten Bäumen dahin, die Licht'und Schatten über Elviras Jungmädcheugefühl warfen. 9iur einen kurzen Kampf hatte sie zu überwinden. Eigentlich war sie ja schon im voraus entschlossen gewesen, seine, Werbung anzunehmen. Dazu kam, daß seine Für- sorge sie rührte, über ihre wahren Empfindungen hin- wegtäuschte. An Rode dachte sic nur noch mit heimlicher Scham. Zu offenkundig hatte sie ihm verraten, wie es um ihr Herz stand. Er konnte sich viel darauf ciubilden, daß sie, die stolze, unnahbare Elvira ihm gegenüber alle Scheu und Zurückhaltung aufgegeben, konnte sich mit seiner jungen Frau über die törichten Mädchen, die alle in „den neue» Doktor vernarrt waren" belustigen. O, wie sie bei diesem Gedanken ergrimmte. Eine tiefe Falte grub sich zwischen ihre schöngeschwungenen dunklen Augenbrauen und ihre Hände ballten sich unwillkürlich. Arno schritt wie auf Kohlen «eben ihr. Lauernd be obachtete er von der Seite ihr schönes Gesicht, von dessen Liebreiz er wenig oder nichts gewahrte. Als es sich so jäh verändere nur» ryre ounklen Augen sprühten, war eS ihm, als müsse er zusammenbrechcn. All sein Mut sank. Aber er war ja verloren, wenn sie ihn abwies, und er war entschlossen, nur seine Zukunft, um sein Leben zu ringen- mit allen Mitteln, die ihm, dem erfahrenen Frauenkenner zu Gebote standen. - Im äußersten Falle allerdings würde er sich vor ihr so weit demütigen müssen, ihr seine Geldverlegenheit rin- zugestehen und sie um ein Darlehen zu bitten. > - Doch aller in ihm lehnte sich dagegen auf. Und wenn Elvira ihm wirklich mit ein paar tausend Mark geholfen hätte, damit wäre ihm nicht gedient gewesen, denn sie waren wie ein Tropfen auf einen heißen Stein. „Elvira!" sagte er mit fast erstickter, flehender Stimm« Und all seine heiße tödliche Qual verriet sich in dem einen Wort. Sie schreckte auf. Unsicher schaute sie ihn an. Sie war mit ihren Gedanken so weit fort gewesen. Keine innere Stimm« warnte sie, verriet ihr, daß sie sich mit einigen braunen Scheinen loskaufen konnte von all dem Elend, das ihrer an der Seite eines Spielers, eine- leichtsinnigen, verlodderten Manschen harrte. Darm und herrlich wurde iür Blick, und etwas von ihrem innigen Emvnndcu strömt!: auf iön über. Sein zerfahrener Sinn beruhigt: fick, sein zertretenes Selbst richtete sich langsam aus. „Wenn Sic mir dem, was ich Ihnen zu bieren hab?, zufrieden sein wollen, Herr von Heßtal, so ncbmc ici> Ihren Antrag an/^ sagte Elvira sämcbtcrn, ein wenig bockend, „ich liebe Tic nicht, aber Sic find mir sympathisch und ich hoffe, daß wir uns bei näherem Kmnenlcrncn gut vcr. sichen werden. Ich will mich bnuübcn, Ihnen eine gut, Frau zu sein und Sic recht glücklich zu machen." Nun schlugen doch Wogen einer unbegrenzten, berau- schcnden Freude über Heßtal zusammen. Und in diesem überqucllenden taumelnden Glücksempfindeu riß er dü weiche graziöse Uädchengeftalt stürmisch an siäi und lüßie sie mit so heißer Leidenschaft, daß Elvira im riemeu Herzen erbebte und sich erglühend aus seinen Armen befreite. „Tu bist das Glück", sagte er stammelnd, „du selbst, Elvira, und daß ich mich desselben würdig zeige, soll mein heißes Bemühen sein. Nur hab- Geduld mir mir Laß dich durch meine Fehler nicht beirren und abschrccken; ich will sie ablegen, deinetwegen, dir zuliebe, das ge lobe ich in dieser Stunde." „So hast du mich wirklich lieb und willst mich nicht nur meines Geldes wegen heiraten?" Vor Arnos Augen brauste cs. Ihre Frage tönte wie aus einer weiten Ferne au sein 2hr. . Aber ihr schlanker Körper wär ihm so nahe, ihr würziger Atem wehte ihn au. Sie war schön und jung und ihm wollte sie angehören, ihm allein, die von allen begehrt wurde. Sein Herz begann schneller zu schlagen. War das Liebe, was so heiß und sehnsüchtig ihn durchflutete? Er hatte eS nicht für möglich gehalten, daß man sich so glücklich, so über alle Maßen selig fühlen könne. Und er flüsterte cs ihr ein nm das anderem«! zu, dass er sie mehr liebe als alles auf der Welt und daß er alles tun wolle, um ihre Gegenliebe zu erobern. Auch sie muss« ihm gut sein, damit sie sich ganz eins fühlen könnten, und nie mehr eine srentde Gewalt imstande sei, sie zu treun'cn. Elvira verstand natürlich nicht, was seine Worte an« deuteten. Aber sie pflichtete ihm Lei. Sie dachte an ihre eingesargte Liebe, an ihr armes Herz, das immer noch grausam litt an der Wunde, die ein Gewissenloser der»» . selben geschlagen. Sie sah vertrauend zu Arno auf. „Das ist mir aus der Seele gesprochen. Wir werden uns ein schönes, fried liches Familienglück gründen u>td wie zwei gute Kameraden Freude und Leid mit einander teilen. Aber was sollte uns Schlimmes begegnen! Wir sind jung und gesund, haben Geld in Hülle und Fülle, können tun und lassen, was wir wollen, uns jeden Wunsch gewähren, da müßte es ja selt sam zugehen, wenn wir nicht fröhlich und guter Ding« sei« sollten." - —. iFortsetzurig folg» l
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