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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-30
- Monat1926-04
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1926
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Fortsetzung solrk.' wen» vu irgend was gegen uns tust, dann blitzt Vas Mädel für dich! Das hab' ich dir nur noch fagen wollen, Freunder!!" Hans L-chner wußte es genau: er war überrumpelt, eingefangen. Er war der Schwächere. Max Langmann hatte gut seine schwächste Seite erspäht: die Marie. Um die ging's jetzt! Um das Einzige, was auf der weiten Welt für ihn Glück bedeutete. Wenn er „Ja" fügte, bot sich ihm eins glänzrnde Aussicht. Wenn er „Nein" sagte, dann strich er selbst das biß chen Sonne aus seinem Leben, dann war er schuld an ihrem Tode. Gequält stöhnte er auf. Eins ungeheure Aufregung schüttelte ihn. Aber der Wein kreiste in seinem Gehirn, er Härte die weiche Stimme der Marie, welche jetzt in ihrem Fieberwahn mit der kleinen Felicitas pmuderte und lachte. „Marie!" schrie er auf, als wolle er sich anklammeru an sie, die ihm so rein und lieblich und gut erschien. Und zum ersten Male Härte er, daß ihre Lippen seinen Vornamen ausspiacken. Vielleicht wurde doch ein.Eriunern wach'in ihr ein einziger, klarer Gedanke. „Hansl" Ganz weich, hingebend klang es durch das Schweigen, durch die unheimliche Stille. Eine Fülle von Vertrauen lag in dem Wort, Ein jähes Glücksgefühl stleg berauschend in ihm empor. „Na. Wird's ba,Ü?", sagte Langmann. „Ich wart'!" Und Spieler-Poldi hob, wie tändelnd, die Waffe. „Hinauslassen kann ich dich nicht", sagte er sehr artig. „Das siehst Lu wob! ein. Du weis, schon zu bist. Ai,o» mein Lieber: Entweder — oder — Da hob Lechner den Kopf. „Ich tu's", sagte er schwer. „Versprichst du s?" „Ja. Ich verfprech's." Sre liefen die Pistolen sinken und traten an shn heran. „Tann komm! Wir wollen alles bereden. Und merke dirs noch einmal: Wir habe» jetzt dein Wort. Wenn du's brichst, so lebt das Mädel keinen Tag mehr. Und wenn du uns hinderst, dann steht irgend ein anderer für uns ein. Denn hinter uns stehen viele —" Spieler-Poldi sprach weiter, le.ise, gelassen, eintönig. Er wog die Worte nicht, und seine Phantasie feierte Orgien. Ader Hans Lechner glaubte ihm alle». Ihm kam es immer so vor, als hätte er sich jetzt dem Teufel selbst ver schrieben. Doch nun war es geschehen. So saßew sie und redeten, vorsichtig und leise Draußen strich der Wind hin über die laubschweren Bäume. Der Regen fiel. Das schöne, junge Weib redete irre Worte von einer heißen Lisbe. Und Hans Lechner .hörte alles und doch nichts. Er wußte bloß dos eine: Nun mußte er vorwärts ! Gleichviel, ob sein Weg zum L.cht führte oder ins Dunkel! Das Schicksal riß ihn mit —. Als er endlich todmüde auf . dem Strohlager zu- sammensank, da war er einer von vielen, einer, welcher am Scheidewege gestanden hat und den rechten Pfad ver fehlte. einer, der io die Irre ging, um sich uir mehr zurecht- zujillde«. als Kammeriungier. Hat dem H:rr«: Sohn ausnehmend gut gefallen. Ja. Aber natürlich: Geheiratet hat er eine andere,, eine reiche, eine aus feine « Kreisen. Ich bin fein Kind. Aber gesehen bad' ich ihn nie. Er hat einen Advokaten geschickt und eine Summe geboten, und meins Mutter war damals trank und elend und heruntergekränkt. So Hot sie das Geld genommen. Hat's genommen und hat gelacht. Sie hat mir's oft erzählt. Hat gelacht, weil sie an seine Schwüre gedarbt hat und an seins Vcr- sprechungcn. Und weil sie nicht hat weinen mögen. Sie war schon, meine Mutter, und s e ist eine große Dame ge worden. Eine von denen, welche die braven Frauen nicht ansehcn, die sie aber b-.ieidcu und nachüssen. Gern gehabt hat sie nie mehr einen Manm aber ruiniert hat sie jeden, der sich in sie verliebt Hal. sZch war immer bei ihr. Hab' viel gehört und viel gesehen. Hab' Reisen > gemacht und spielend allerlei Sprachen erlernt und den Ton der seinen Welt, lind bin aufgewachsen am Spiel tisch." — „Mc'ne Mutier hat gespielt leidenschaftlich. Eben: Zu leidenschastl-ch. Denn sie hat nicht aufhören können zur rechten Zeit. Hat in Monte Earlo Unsummen verloren. Alles. Auch das Letzte. Und ist dann lachend aus dem Saal gegangen und hat sich draußen unter den Palmen erschossen. Ich habe nichts gehabt, als meine Lebenskenntnisse. Arbeiten wollte ich nicht. Arbeiten ist so erniedrigend. So trat ich als Bedienter in ein vornehmes Haus. La hab' ick) noch zugelernt, was ich nicht verstand. Da bin ich erst geworden, was ich bin. Ich nütze alle Chancen aus. Längmann weiß das. Er kennt mich genau. Aber eine solche Chance, wie die jetzige, das gibt's überhaupt nicht mehr." Haus Lechner aß und trank und hörte zu. Die Worte klangen so lockend an sein Ohr. Der da vor ihm, der Mann mit dem hochintelligenten, verlebten Gesicht, der verstand sich denn doch bester auf alles das, als er selbst. Der zeigte ihm die Wege, auf denen man reich werden konnte. Mühelos säst. Und wenn man diese Wegs ging, dann würde wohl auch die Marie gerne mit gehen. Was er ihr da alles bieten würde! Wie ihr dis feinen Kleider stehen würden und die Hüte und der Schmuck! Hans Lechners Gedanken waren nicht mehr klar. Er hörte die Stimme des anderen, des Versuchers, nur noch wie aus weiter Ferne. Und dazwischen das Murmeln des fiebernden Mädchens. „Fettx! Komm zu mir! Nimm mich wieder in di« Ärmel Habt mich wieder lieb! Mich und — ach — di« kleioe Fee." Poldi Spieler horchte ein paar Minuten läng hin. „Io. Die wird auch gute Erfahruttgen hinter sich sagte er dann. „Ein armes Mädel und schön! Schoa «egen dem Mädel sollst du was wagen, Lechneri SoöS Ke ein bissel rächen! Umsonst ist sie nicht daoon- Mloaiea. wie mir der Längmann erzählt hat, UNd zu soe MedtLtruppe gegangen! Und hat sich und ihr Kind »erKickl «mb keinen Namen genannt.— lassen wir's! Eine mehr, eine weniger — 's ist ^«chch «dec jetzt hör'zu: ->«e Baron Nst-i ti.-iq jst kränklich. n großes Jagdhaus. Nicht allzu elegant. Mir würde es nicht genügen. Nun haben sie natürlich ihre Gelder nicht hier, aber der alte Baron hat die Vormundschaft über nommen über eine entfernte Verwandte, ein Mädchen, ungefähr zehnjährig. Olga von Halberg heißt sie und ist vorgestern in Begleitung ihres Advokaten aus Italien bei dem Vormund angekommen, um hier erzogen zu werden. Als ich bei Tisch servierte, Härte ich, daß der Advokat erwähnte, er habe das ganze, kleine Vermögen des Kindes nunmehr dem alten Baron übergeben. Der Baron meinte, er wolle den Betrag — vierzigtausend Kronen — nicht gerne lange in seiner Kasse hier iin Schlosse aufbewahren. Er fährt übermorgen nach Wien. Da will er das Geld deponiere«,. Also heißt's hier: Schnell handeln oder gar nicht! Die Kassc steht im Arbeitszimmer Les jungen ver- reisten Barons. Den Schlüsse! werd' ich mir verschaffen. Der alte Herr hat einen tiefen Schlaf. Es wird kein Ri siko dabei sein, wenn ich ihm die Schlüssel aus dem Nacht kastel nehme. Und dann geh' ich ins Arbeitszimmer. Das ist zwei Zimmer weiter weg. Und sperr' auf und nehm' das Geld. Die Schlüssel noch zirrück an ihren Platz! Und fertig! Warum sollt' es nicht gelingen ? Ich werde schon sorgen, daß alles klappt. Aber ich brauch' zwei, die aufpasscn. Der eine ist der Langmann. Den zweiten such' ich noch —" Er war aufgestanden und trat knapp vor Hans Lechner. „Halte mit! Der dritte Teil des Geldes gehört dir! Denke dir: So viel Geld! Und wofür? Für eine halbe Stunde Wache stehen! Es lohnt sich, Freunder!» glaube mir I" Er hielt Lechner das Glas hin. „Trink und sag' ,ja' —" Hans Lechner war aschfahl im Gesicht. Er fühlte es: La war die Versuchung. Sie war stark, und er würde unterliegen. Aber zugleich packte ihn wieder die schreck- liche Angst. Wenn sie entdeckt wurden! Wenn er ins Ge fängnis kam! Max Langmann hatte ihm fchon einmal so zugered-t. „Sag' ,ja ", börte er die Stimme des einstigen Ge noffen. Der stand in der schmalen Höhlung, welche zu dem Nebenraume führte. Als Lechner aufblickte, sah er in seiner Hand eine Pistole blitzen. „Sie is scharf geladen", sagte Langmann ganz ruhig. „Und wenn du nicht mittust, so schieß' ich einfach das Mädel dort nieder. Erst sie — dann dich. Glaub' mir's! Ich mach' nie viel Geschichten." „Ich auch nicht." Spieler'-Poldi stand neben dem Haupteintzang. Und auch in seiner freien Hand funkelte eine Waffe. Hans Lechner schnellte empor. Aber di« Füße wankten unter ihm. Klar war ihm bloß Las eine, daß die Marie ganz in der Hand dieser beiden Men schen war. „Gib die Waffe weg!" sagte er mit schwerer Zunge. „Nicht, eh'du ,ja-sagst." Der starke, hochgewachsene Mensch ballte die Fäuste. Aber der andere lachte nur. „Bemüh' dich nicht. Gegen eine Kugel — nein, »irr vor lauter Angst um Len Sohn. Die zwei haben gegen zwei>- richt'st du nix aus. Du mußt einfach, ich von aller Welt zurückgezogen und leben jetzt hier auf meln Lieber. Und eine» merk' dir gut: Wenn du «Wem Schlöffe. Die Richrburg heißt «. Du wirst es melletcht morgen durchbrennst, oder wenn du nach der Tat kennen Es liegt mitten ii, Wald. Ist elgkotiich nur ein ' petzen willst — uns anzeiaen. vertratsch»- — kurd. S»bei Höviner. .'.liteiolda' nicht in „ 5 Mi», bei Menicb ««.TierKops-, Filz-.Kleid.- M- Flöhe «Brut) vertilat. Bestes Rad.kaimittel argen Wanzen. Alleinverkauf: Central-Drogerie Förster, Hauplstr. 67. Poftv. ««ii« r un« «»bist erhielt Delesouauschlufi I«,. S24. Nr. SSS. Sircheinnnhrichteu. Gouuta« »«»tote. RA«. Klesterkirch, r '-.8 Ubr Predtataotteedienst über.1. Kor. 18. 88—44 <Beck>. DriuitatiSkirche r 9 Ubr Predtataottesdi-nst über Mali» 98 (Tchroeterst '/.II Ubr Ki»deraotte«dtenst (Veck). — Mittwoch, den 8. Mai. abends 8 Ubr Bibel- stund, im Marrbanataal (Beck». Mk. «tem. »ob« Etr. 9 Dienstag 8 Versammlung, «röb«. 9 Ubr Prediat über Jacob. 1. 18-17 (Stempel). '/>11 Ubr KindergotteSdienst ff« Mröba Abend 8 Ubr Vibelftunde im Plarrboi (Luk. 7, 47). — Dienstag krüb 7 Ubr Andacht Im Marr- bok (2. Tim. 1, 8-14). Nachm. 2 Ubr Groß. mntter-Perein. Abend 8 Ubr Bibelbelnrechung mit Frauen und Mädchen über da« Leiden. — Donnerstag abend 8 Ubr Bibelftunde im Marr- bok (Job. 15, 18-17). Weid«. Borin. 9 Ubr Drediatgott,«dienst. - Mitt- wach, den 5. Mai, 7'/, Ubr Franenverein im Pfarrhaus«. Vaufttz. 7,8 Ubr Beichte. 8 Ubr Gottesdienst in der Pfarrkirche, darnach hl. Abendmahl. 7-10 Uhr KindergotteSdienst. Biostwitz. 8 Ubr VrediatgotteSdienst. '/«IO Ubr Unterredung. — Freitag, 7. Mai, 0 Ubr stille Wocknn-Kommnnion. Mebltbeuer. '/»8 Ubr Beichte und Abendmahl 8 Ubr Gottesdienst zur Eröffnung des Konfir mand,nunterricht«. Vrausitz. 10 Uhr Gottesdienst zur Eröffnung des KonfirmaudennnterricktS. Nach dxm Gottesdienst Benbte und Abendmahl. Rödera«. ' ,9 Ubr blg. Abendmahl. 9 Ubr Predigt» gottesdienst, Pfarrer Guderlev — Mittwoch abend Jungsronennerein. AeitbainDorf. 8 Uhr AbendmahlSleier (W.). 7,9 Uhr Prediat «G ). Kollekte. 11 Uhr Kinder gottesdienst (Sinarstunde). — Mittwoch 8 Uhr Jungmädchenverein. Zeitkain-Laaer. '/,10 Uhr Prediat (W.). Kollekte. An- schließend Taufen. 11 Uhr KindergotteSdienst. — TienStag 8 Ubr Inngmädchenvcrein. — Freitag 8 Ubr Bibestnnde (Hanvtl ). Glaubttz. ',9 Ubr LeitaotteSdienst. 7,2 Ubr KindergotteSdienst. — Mittwoch 7,8 Uhr Bibel» stunde. — Donnerstag: Frauenverein. Nünchritz. 11 Uhr Predigt. Katholisch« Et. Barbara-Kapell« Riesa. Sonn abend. 1. Mai, nacknn. 5—9 Uhr Beicht bei Pfarrer Just von Döbeln in der Beichtkapelle hier, Leüing- straße 9. Sonntag, 2. Mai, früh 7-7 ilkr Beicht, ' ,8 Ubr hl. Messe mit Predigt und Gemeinde kommuniou. 9 Ubr ASpergeS, Predigt. Hochamt. Abends ",8 Uhr Maiandacht mit Predigt: ebenso am Dienstag und Donnerstag abend. Wochen- tags früh "«7 Uhr und um 7 Ubr hl. Messe. Sonntag, 2. Mai nach der Maiandacktt Bersamm Inna des katbol. 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