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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192705106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-10
- Monat1927-05
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1927
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Llt drei GiShrilige». llllljährltch iw Mat. wenn Ban« «ab Strauch tm herrlichen Blsttenfchmuck prangen, Nachtigall «nd Drohet singen «ab di« Sonne abend» ungern von d«r bochaeinich geschmückten Allmnttrr Erbe Abschied nimmt, erschein«« am 14., Id. NN» 18. Mai die ^rei «strenge» Herren": Mamertus, Pankratius und Servatius. St« «ntsch«ibrn lld«r L«be» nud Tod in der Natur, verkünd«« mit eisigem Hauch da» Urteil d«s Tod«», vom frostige« Pfeil getroffen, liegen dann die junge« Blumen und Blattpflanzen am Morgen schwarz und glitschig am Bode«. Sie. di« von Menschenhanb mit lieben- der Sorgfalt gehegt und gepflegt wurden, die da» Herz mit Freude erfüllten, sind tot oder zu langem Siechtum verur teilt. Alle Hoffnungen auf Blühen und Gedeihen, Frucht Und Ernt« sind zerstört. So halten di« drei Gestrengen ein furchtbares Gericht. Doch in diesem Jahr« dürften di« drei Eisheilige» etwa» tm spät kommen, denn bt« Bäume und Sträucher hab,« ihren Blütenschmuck bereits zum größten Teil abgeworfen «nd kleine Früchte angesetzt, denen der Frost weniger Schaden zu- fügen kann. Rur wenig« Blüten werden tobeSmatt von den Bäumen ins Gras sinken. Nur tn Nordbeutschland, wo sich die Natur erst jetzt ««schickt, durch reichen Blütenschmuck Herz Und Gemüt zu erfreuen, droht die Gefahr. Dort hat di« alte Bauernregel Geltung: „Mamertus, Pankratius, Servatius. Bringen oft Kält' und Verdruß." Doch auch wir sollten noch nicht frohlocken. Di« türmen Pflänzchen auf den Gemüsebeeten merden ein Opfer der Eid männer, wenn sie nicht rechtzeitig vor Kält« geschützt »verden, indem man sie mit Tüchern oder Strohmatten zudeckt. Es mutet zwar etivas eigenartig an, wenn man steht, daß am Abend im Mai die inngen Salatpfläichchen und Blumen zugcdeckt werden. Dann fragen bi« Kinder tn der Schule den Lehrer, warum und weshalb solche» getan wird, irnd erk>alten daraufhin folgende wissenschaftliche Erklärung: -Infolge der durch Sounenwärme vermehrten BodenauS- strahlungen entstehen die Maisröste." Jedoch bleibt diese Erklärung zumeist unverstanden: denn wenn die Sonne am Tage schön warm scheint, kann cS doch nachts nicht frieren? Predt. Oertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 10. Mai 1827. —" Wettervorhersage für den 11. Mai. Mitaetrilt von der Sacks. Landeswetterwarte zu Dresden. Meist stark bewölkt. Zeitweise, besonders in Ostsachsen nud i»> Erzgebirge Regen. Gemäßigt« Temperaturen. Mäßige Winde aus Nordwest bis Nord. —"Daten für den 11. Mai 1827. Sonnenank- tzang 4,17 Uhr. Sonnenuntergang 7.37 Uhr. Mondauf- gang 1,44 Ubr N. Mondnntergaug 2.57 Uhr V. 1686: der Physiker Otto v. Guer-cke in Hamburg arst. (geb. 1602). 1778: drr englische Staatsmann William Pitt der Aeltere in HayeS aest. <aeb. 1708). 1820: der schottische ForschnngS- reisende Sir Alexander Mackenzie in Mnlnair gest. lgeb. um 1755). 1848: der Philosoph Wilhelm Wiudelband in Potsdam geb. tgcst. Ivl5>. 1816: drr Komponist Max Reger in Leipzig gelt. (geb. 1873). —«Wohnungszählung. Am 16. Mai 19L7 findet bekanntlich im Deutschen Reiche eine Wohnungszählung statt. Im vorliegenden amtlichen Teile erläßt der Rat der Stadt eine Bekanntmachung, auf welche hiermit besonder aufmerksam gemacht wird. — Gleichzeitig sei auf den Ar tikel „Zur Theorie und Praxis der Wohnungszählung 1927", der in der 2. Beilage der heutigen Tageblatt-Ausgabe ab gedruckt ist, verwiesen. —" Der Beamtengesangverein Lauch dam mer-Riesa beging am 7. Mai abend« 8 Ubr im Hotel Hopfner seine 5. Gründungsfeier. Wie in allen seinen Konzerten, so bat auch hier wieder der Männerchor gezeigt, daß er zu singen versteht, und daß er In feinem musikalischen Führer, Han« Reinert, «inen strebsamen, zielbewnßtrn Leiter bat, der in feinsinniger Weise allen seinen Ausgaben durchaus gewachsen ist. Die DortragSsolgc war eine sehr reichhaltige, sodaß di« Be- kpreckung nur in großen Zügen hier Raum finden kann. Nachdem das OrpbruSorchester den Festmarsch von Wagner bespielt hatte, sprach Fräulein G e i ß l e r «inen finnigen Porspruch, kennzeichnet darin ernste und heitere Vereins momente und schließt mit dem in einem künstlerisch ange fertigten Transparent leuchtende» Leitspruch: Stark, wie der Arm den Hammer schwingt, Daß dell er ans dem Amboß klingt I So rein, wie Stahl und Eisen glüht. So treu ftebn wir zum deutschen Lied. In kurzen, aber kernigen Worten begrüßt der Vor sitzende, Herr Schur ich t, alle Erschienenen, gibt in einigen Strichen ein Bild von der bisherigen Vereinsarbeit, dankt dem unermüdlichen Chormeister und läßt seine Worte im PerrinSsängerspruch ausklingen. Der Chor selbst batte viel Gelegenheit, sein gutes Können zu beweisen. Schon Im „Waldmorgen" von Köllner sang er sich in die Herzen der Zuhörer ein. Erwähnenswert seien weiter der „Spiel- mann" von Wildt und „Winterlust" mit Orchester von Rainer. Eine große und vielleicht auch kühne Aufgabe batte sich die verbältnismäßig kleine Süngerschar mit der Wiedergabe des „Fremdenlegionär" von Wengert gegeben. Trotzdem führte die Cborleitung das Werk »um Erfolg, gab die Stimmungswechsel deutlich erkennbar wieder, erreichte bohr Effekte nnd ließ Höhepunkte klar hervor beben. Wenn man das Werk auch schon im beste: en Vortrag gehört hat «mit ca. 100 Sängern ist das eher Möglich), die dramatische Wucht konnie hier nicht erschöpft werden und, abgesehen von einigen Mängeln hinsichtlich drr Aussprache und Tonbilduug sei betont, daß der Chor den Beweis erbracht«, daß ihm di« Pflege des dentfchen Liedes Nicht Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck ist, und das sei dankbar anerkannt. Mit „Herzblättchen" von Prusebel Nud dem „Frohstnnwalzer" nut Orchester von Rainer war ein würdiger «nd eulsprechender Abschluß gesunden. Ueber die Stimmen ist zu urteilen, daß der Verein kraftvolle, seriöse Bäffe besitzt, in Herrn Lornseiffer einen edlen, klaug- schonrn Baritoniolist, auch gute, teilweise lyrische Teiiürr. Während sich diese in ff-Stelle» «ine kleine Reserve aus erlegen wüsten. Der Chorklaug im ganzen ist et» aus geglichener nnd guter. Der instrumentale Programmteil tag in den bewährte» Händen des Herr» H i m m l e r mit seinem schon genügend gepriesenen L r p h e u s o r ch e st»r. Dem Verein gönnen wir rin herzliches „Glück am" z» Weiterem Aufstieg und legen ihm ans Herz, daß drr Anschluß an den Deutschen Sängerbund ihm viele Gelegen heiten bietet, größere Werk« mit größeren Chöre» zum vollen Erfolg mit »ihren zu Hellen und hoffen, daß wir sie bald zur Mitarbeit an der Veredelung des deutschen Gemüts durch das Volkslied in unsrer Mitte begrüßen können mit iinserm Bnndessvruch: (»ruß Goll mit nellei» Klang! Heil deutschem Wort und Sang.! W. Lg. Sl e a ß cuspcr r u u g. Vom 16. bis 20. Mai ds. Js. sollen ans der Staatsstraße Z e h r c » — D ü b e l » von Kilsiwetcr 1,0—1,11 nud Kilometer 1,5-5,0 LchürtiingS- Ärbritcn ansgestthrt werden. Für dte Tauer der Arbeiten wird dte Strecke von Lommatzsch nach Piskowitz für allen Fährverkehr gesperrt. Dieser wird über Zscheilitz oder Obermuschütz verwiesen werde«. amtlich mit, daß von Man- >rM an. wieder Sormerkun. «ach den Bereinigte« Gtaa- cko««». die t» Gebiete be et» sind, auf alle» amrrtka- merke, Ww über di, sonstige« ««reise- und vefDrberungs- bebtngunaen etn»ntz»le» —* vormerr»«»«» für hie Ui»»g»b«r»«g in die Verr1««»te» Gtaate«. Da» «mertkantschr Generalkonsulat teilt hierdurch amts^ tag, den 1». Mat 1827, 8 Uhr vor« ge« für «tnwanbernnaS-Biseu «ach trn von Nord-Amerika von Person» jetzigen Deutschen Reich» geboren f . . .. Nischen Konsulaten 1« Deutschland angenommen werben. Neue RegtstrierungSformulare, auf denen di» ««träge ein- aeretcht werden müssen, find bei alle« amerikanischen Kon- sulate«, sowie bei den meisten Schiffahrtsgesellschaften vo» Donnerstag, den 12. Mat 1827, V Uhr vor«, an erhältlich. E» «erben nur Anträge auf neuen Formularen ange nommen. —* Au» dem Gpreewgld. Da» anhaltende schöne Wetter und besonder» der scharf« Vstwtnb brr erste» Tage in der Woche baden da» Hochwasser derartig vertriehen, baß «» tn Lübbenau an einem Tage über 10 Zentimeter gefallen ist. Da jetzt wiederum die Hörst« trocken find, könne« di« hiesigen Ackerbürger nunmehr ihre Frühjahrdarbeit fort- setzen. Go gehen sie jetzt überall daran, die jungen Gurken pflanzen auf di« Beet« zu bringen. —* Neue Prüfungsfächer an der Techni sche« Hochschule. Da» Ministerium für Volksbildung hat für dte Kandidaten de» Höhere« Schulamtes der «athe- mattsch-phyflkaltschen Und chemischen Richtung an der Tech nischen Hochschule, sowie für die wissenschaftliche Prüfung der Kandidaten des Höheren Schulamte» tn der zeichnerisch- wissenschaftlichen, der musikalisch-wissenschaftlichen nud der inrnertsch-wtstenschaftltchen Richtung al» neue Prüfungs fächer Botanik und Zoologie zngelaffen. —sek. Fe st tage in Leipzig. Seit 7N Jahren finden regelmäßig tn der Pflngstwoche tn Leipzig Fest« statt, bi« Abgesandte au» ganz Deutschland, an» Kurland, Elsaß. Un garn, Polen in Leipzig» Manern vereinen, und bt« Fragen, Probleme nnd Aufgaben In Indien nnd Afrika zum Gegen- stand haben. Auch tn diesem Jahre werden die Festtage wieder von der Leipziger Mission tn der Pstnastwoch«, vom 7. bi» 0. Juni, veranstaltet. Gcneralsuperintenbent D. Scho- meruS au- Ostfrieslanb wird die Festprrbigt halten, Vor träge werben von Prof. D. Schomcrns, Halle. Pfarrer Michel, Dresden, der demnächst wieder nach Afrika gebt, und anderen geboten werben. —sek. Anerkennung deutscher Arbeit tn Afrika. Der englische NrglerungSdlrektor für Stnge- borenen-Erziehung in der Tanganyikakolonie in Ostasrika hat anläßlich eine- Besuches des Lehrerseminar- der Leip ziger Mission am Kiltmandjaro die volle Befriedigung über diese deutsche Arbeit ausgesprochen und etnen nicht unbe trächtlichen RegierungSzuschuß dafür zugesagt. Mehrfach ist die Gültigkeit deutscher Examina für den Bereich der eng lischen Kolonien anerkannt worden: so ist auch dem Letter diese» LehrersemtnarS, einem Leipziger Missionar, die OualtfikationSanerkennung der englischen Regierung zuteil ————— de» ENchuhofe» Riesa ei« junger Bursch«, der 15-17 Jechr« alL 2d» N» LM» »roh gewesen Ist, ab und zu es«, grüne «atze getragen hat «nd an et««, Sette de» Gesicht» «tne Narb« «habt haben soll, an eine« Schulknabeu unftttltch »ergangen. — Vetter bat sich em 8. Mat 1927 gegen tto Uhr nachmittag» auf dem Mergendorfer «ege, t« der Nähe de» Krankenhauses, ein Unbekannter, etwa 1,78 dt» 1,75 groß, von «tttlerer Statur, etwa « Fahre alt, der dunklen, etwa» nach »den »«drehten Schnurrbart »«habt hat, mit braunem Jackettanzua bekleidet gewese« tst, sich an einem Schul- Mädchen unsittlich vergangen. Sachdienlich« Mitteilungen, dt« vertraultch behandelt werde«, erdtttet der Kriminal pofte«. —* Der »4. General-Appell .Jäger und Schützen" von Sachsen findet am 2. bt» 4. Juli 1827 tn Wurzen statt. Zu dieser Viebrrsehensfeter hat sich schon «tne große Anzahl Kameraden gemeldet, so daß anzu nehmen tst, daß dieser Appell all« bisherigen an Besucher- zabl übertreffen wird. Audkunft erteilt Kamerad E. Schramm, Wurzen, Hetnrichstraße 1. Anmeldungen erbeten an Kamerad H. Jungk, Wurzen, Dehnttzer Weg 8. —* Retchilanbbunbtagung tn Dre»den. Der RetchSlandbund wird am 28. und 21. Mat rin, wichtige Tagung al» Gast de- Sächsischen Lanbbuude» tn Dresden abhalten. Zu der Tagung werden Vertreter der Reichs- und Landesregierungen erwartet, und ebenso sind zu der am Sonnabend, dem LI. Mat, vormittag» 11 Uhr, tm großen Saale de» Verein-Hause» an der Ztnzenbvrsstraßr tn Dres den angesetzten erweiterten Vrrtretrrvrrsammlung die Mit glieder de» Sächsischen Lanbbunbe» eingeladen. SS werden Referate führender Herren de» RetchSlandbunbe» über dte wirtschaftspolitische Lage und über die landwirtschaftlich« Ostsieblung geboten werden, so daß zu wünschen tst, baß recht viele sächsisch« Landwirte die Gelegenheit ergreifen werben, an dieser Reichslandbundtagung teilzunehmen. —»DerGächsischeAnglerbunb iE. B. Dresden) hält am 11., 18. und 16. Mat tn Pirna seine 7. BundeS- tagnng ab. —* Tagung des LandeSau Sschusscs der Deutschen BolkSpartei. Am vergangenen Sonn abend tagte in Dresden der LindeSauSschuß Sachsen der Deutschen Volkspartel. BolkSbildungSminister Dr. Kaiser sprach über die Fragen des RetchSschulgesetzeS und der Konkordate. Er bezeichnete die baldige Verabschiedung des Reichsschulgesetze» at» dte nächst dringltche kulturpolitische Aufgabe und widerriet den Abschluß weiterer Konkordate. In einer eingehenden Aussprache, tn der die Probleme de» Referates gründlich erörtert wurden, ergab sich die Neber- ctnsttmmung -er Versammlung mit der Grundausfaffung de» Referenten. — Wetter hörte der LandeSauSschutz den Bericht des Justizminlster» Bünger zu der neuerdings viel erörterten Frage der Uebcrtragung der Justizverwaltung auf das Reich, der zu dem Ergebnis gelangte, daß für eine solche Uebertragnng dte Verhältnisse zur Zeit nicht reif seien. — Als dritten Punkt der Tagesordnung behandelt« die Versammlung auf Grund de» Referates brS Oberbür ¬ germeisters Dr. Blüher in ausführlicher Aussprache mit den fast vollzählig erschienenen sächsischen NeickstaaSabge- ordneten der Partei den Finanzausgleich und die Behand lung der sächsischen Interessen im Reichstag. Dte entspre chenden Bemühungen der volkSparteilichen NeichStagSabge- ordneten fanden volle Würdigung. Mit Entschiedenheit wurde betont, daß die sächsischen Belange angesichts der be sonderen Verhältnisse im Lande nachdrücklichster Wahrneh mung bedürfen. —»Tagung beS Reichsbundes Deutscher Eisenbahner-Kriegstetlnehmer. Der Reichs bund Deutscher Eisenbahner-Kriegsteilnehmer 1914/18 hält seinen diesjährigen Bundestag in Magdeburg vom 14. bis 1«. Mai diese» Jahre» in der „RetchShalle" ab, verbunden mit dem achtjährigen Stiftungsfest des gastgebenden Orts vereins Magdeburg am 15. Mai dieses Jahres, abends acht Uhr in den „FrebertchS-Festsälen". Die Tagung soll eine Entscheidung über die Stellung de» Bunde» zu der Frage der Abfindung der BesoldungSansprüch« nach der Ver fügung des FtnanzministerS vom 22. Oktober 1926 treffen. Der Reichsbund hat am vierten dieses MonatS an den ReichSfinanzmtntster und an die Deutsche Reichsbahn-Ge sellschaft ein Schreiben gerichtet, in dem gegen die AmtS- blattvrrfügnngen bezüglich der Nachzahlung der Nebenbe züge Protest erhoben wird. Der RetchSftSkuS sei durch Reichsgerichtsentscheidung verurteilt worden, die Neben bezüge in voller Höhe zu zahlen. Die angeordnete Kür zung sei eine Gesetzesverletzung. Der Kampf um die Er ledigung dieser Angelegenheit dauert über acht Jahre. Den Geschädigten bliebe nur die Möglichkeit, im Wege de» ZivtlprozeßverfahrenS die Nebenbezüge etnzuklagen. —sek. Tatkräftige Wohlfahrtsarbeit. Seit 6 Jahrzehnten leistet der Landesverein für Inner« Mission der evang.-luth. Kirch« in Sachsen «ine stille Wohlfahrts arbeit, von der auf der 60. Generalversammlung in Dresden am S. Mai 1927 berichtet werben konnte. Ein weitverzweig te» Netz von Anstalten mit zusammen 15 000 Bette« über spannt bas gamn Land, und eben tritt ein neuer Zweig hin zu. Der Ausbau der Erholungsfürsorgc für Kinder konnte durch Erweiterung des Bethlehemstiftes Augustusbad bei Radeberg zur Heilstätte für Herzkranke Kinder in Angriff genommen werden. Die mit den modernsten, u. a. auch physikalisch - hydrotherapeutischen Einrichtungen, versehen« Heilstätte wird durch «inen eigenen Arzt geleitet und konnte am 1. Mai ihrer Bestimmung übergeben werben. Dompre- biger Jarobi, Magdeburg, zeigte tm Hauptvortrag der Jubt- läümSversammlung die brennende Notwendigkeit der Ge- richtShilf« für Erwachsen« auf. Da» Prinzip, den Täter, nicht die Tat, zu beurteilen, entspricht christlicher Anschauung, die stets auf die Gesinnung sieht. Dazu muß aber der Rich ter Jnwelt und Umwelt des Angeklagten kenne» lernen können. Die» zu ermöglichen und ein« fttrsoraerjsckr Schutz, aussicht auSznüben ist Äufgicke der Gerichtshilfe. Die Ver sammlung kam zu dem Ergebnis, baß di« Innere Mission an ihrem Teile, gcaebenenfasis mit anderen Organisationen, die Gcrichtshilsc für Erwachsene in ihren AufgabenkrciS tat kräftig ansninrmt.. —sek. Der ReichSarbeitSmini st er über un nötigen Lnrns. In Berlin äußerte sich Rcichsarbeiis- mlnister Dr. Brauns unlängst tn einer beachtenswerten Rede über unnötige Verschwendung von Volksvermögen. Während ein« noch nie bagcwescne Krise am Mark -er deut schen Wirtschaft, des deutschen Volke» frißt, Staat, Regie rung, Parlamente sich in heißem Ringen bemühen, zu den zur Linderung des WohnungSclendS mühsam aufgebrachten, aber gänzlich nuzulängltchen 700 Millionen au» der Hau». zinSsteuer für Verwirklichung de» Vauprogramm» in- und ausländisches Kapital zu interessieren und zn gewinnen, hat bas deutsche Volk 1925 für in Milliarden Golbmark ver trunken und kür 1'/! Milliarden verraucht! 1921 hat der deutsche AlkoholismuS „nur" 2,88 Milliarden Golbmark ver schlungen, nicht gerechnet dir Summen, die an den Stener- bebvrden vorbei noch sonst in die deutschen Kehlen geflossen sind. —» Wichtig für Nordamerika-Auswan derer! Nachdem bis vor kurzem von den amerikanischen Konsulaten keine Anträge ans Ertcilnng von Einwande rungs-Sichtvermerken für in Dcntschland geboren« AnV- waiiderungslnsttgc angenommen werden konnten, wirb voraussichtlich Mitte Mai diese Sperre ihr Ende finde». Allen solche« Perioucu die nach den Vereinigten Staaten von Amerika a»o. :>""dcr»gedcnkcn, sei empfohlen, sich beim NorddenMchen LlatzdAWPBremen ober keine« ver- geworben. —* Der Wert von Obst für die Ernährung. Der Landesverband Sachsen für Obst, »nd Weinbau weist darauf hin, daß im Publikum immer ganz falsche Ansichten über den gesundheitlichen Wert von Obst verbreitet sind. Vergleicht man beispielsweise die kalorienreichsten Nah rungsmittel mit dem kalorienarmen Obst, bann macht man die Feststellung, daß Obst keinen Ueberschuß an Säuren, son dern an Basen besitzt Magnesium, Kalk, Natron, Kali), bi« geeignet sind, die Säuren zu neutralisieren, worauf der große Wert vom Obst für dte Ernährung beruht. Es ist «ine Forderung der modernen Ernährungswissenschaft, daß -Ic Nahrung mehr Basen al» Säuren enthält. Darum ist eS notwendig, darauf zu achten, daß man zu den kalorienreichen Nahrungsmitteln als AusgleickSstosf für dir entsprechenden Säuren basenhaltiges Obst jederzeit in genügender Menge zu sich nimmt. —" Wie bekämpft man kie Baumweltz- lingsraupen? Die zunehmende Wärme dürfte bald die ÄaumweißlingSraupen veranlassen, auS den Winter nestern zu schlüpfen und sich an Knospen, Blüten und jun- gen Blättern Nahrung zu suchen. Da sie m Massen auf zutreten pflegen, können sie di« Neste in kürzester Zeit kahl fressen. Wer die Bekämpfung rm Winter versäumt hat, findet jetzt noch Gelegenheit, sich vor Schaden zu bewahren, solange die Raupen noch Nein sind Man unter suche seine Obstbäume gründlich und gehe dann so schnell wie möglich mit Spritzmittrln vor. Als solches Kat sich Uraniagrün bewährt. Wer Uraniagrünpulver Verwender, muß dieses mit Kalk zu Brei verrühren, und zwar mischt man 100 Gramm Uraniagrün mit ungefähr 600 Gramm gelöschtem Kalk und etwas Wasser. Dann füllt man auf 100 Liter Brühe auf. Bei Pfirsichen, die besonders emv- kindlich sind, darf man höchstens 60 Gramm Uraniagrün mit entsprechend weniger Kalk verwenden. Beim Spritzen achte man daraus, daß die Brühe öfter aufgerührt wird, da sich das Uraniagrünkalkgemisch leicht absetzt und mau dann zunächst nur wirkungsloses Wasser «nd schl etzlich ten Bodensatz verspritzt, der Verbrennungen herber, ühr?n kenn. —»Besucht die Bäder des besetzten Ge bietes! Die Baderverwaltungen der besetzten Gebiete beklagen sich darüber, baß sie immer noch gemieden werden und baß ein Vergleich mit den Bädern des unbesetzten Ge biete» ergibt, daß nur 50 Prozent der Vorkriegsbesucher diese Bäder aufsuchen. ES wird deshalb darauf aufmerksam gemacht, baß zum Besuch der Bäder im besetzte» Gebiet nur ein Personalausweis erforderlich ist und baß keinerlei be sondere Schikanen der BrsatzuugSbehörde zu erwarten sind. Es ist deshalb wünschenswert, wenn möglichst viele Leute auch die Bäder des besetzten Gebietes im Rheinland befucheu. —* Gchwe r t lillen gehören wegen der wunderlichen Form ihrer Blüten und -er Lebhaftigkeit ihrer Blumen färbung zu unseren schönsten Gewächsen. Biele werden daher in Gärten kultiviert. Im Freie» findet man zu- wetlen auf Nassem Grasland und in Gesträuchen die seine fchmakblätlrige Schwertlilie sJri» stbirica). DaS schöne Blau ihrer Blüten und die wunderbare Aederung der Blumenblätter machen uns dte Pflanze begehrenswert. Aber da sie ,vie so manches einst häufig verbreitete Gewächs von Jahr zu Jahr seltener wirb, mußte sie tn die Obhut einer Ministcrtalverordnung gestellt werben, die ihr Ab schneiden oder gar AuSheben bet Strafe verbietet. So ist zu hoffen, daß diese Art unserer heimischen Flora erhalten bleibt. Die Stadt Florenz trägt eine Schwertlilie im Wap pen. Die Wurzeln der florcntinischen Iris benutzt mau beim Zahne» der Kinder, da» tst die sogenannte „Veilchen- wurzel", die also mit unserem Veilchen nicht» gemein hat. ES tst dte Tragik aller schönen Blumen, baß sie, je seltener sie sind, um so eifriger verfolgt werden. Wer sich aber die Freude an dieser Schönheit -er schon spärlich geworbenen Vertreter unserer heimischen Pflanzenwelt erhalten will, schone ihrer und kläre andere aus. Er treibt auf dies« Weis« in de» Worte» edelsten Sinne Heimatschutz. Großenhain. In Hast genommen wurde tn ver gangener Nackt ein 21 Jahre alter Melker «nd »in 16-jäh. rlger landwirtschastlicher Arbeiter, beide in Sta da be- dienstet, al« sie versuchten, den im Cottbuser Bahnhof stehenden Automaten zu erbrechen. Di« jungen Bursch»» wurden dem Amtsgericht zugrführt. Meißen. Vom Auto überfahren wurde am Sonn abend in Meisatal auf der Leipziger Straße vor de« Gast haus SriedenShatn da» kechStäbrta« Döbnckev de» Arbeiter»
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