Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192705212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-21
- Monat1927-05
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1927
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer D Tageblatt und Anreigrr lLlbeblatt mü> ^meigM. r«a,bl«tt Miesa. DmSde« ISA». Nr. »L Da» Mesa« Tageblatt ist da« zur Bervffenttichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShanptmmmschast Sirokaff« voftsach Mr. öS Großenhain, de« Amtsgericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Mesa, de» Rate» der Stadt Mesa, Nies« Mn SÄ. de» Finanzamt» Mesa und de» Sauvtzollamt« Meißen bchördlicherseit« bestimmte Blatts 118. r»nnal>e»V, 81. Wei 1SL7, ebenes. 8». Jehr«. DeB Miese« »aaeblatt erscheint jede« Tag abend« '/,« Vhr mit Auenohm, der kenn- und Festtag». ve^,«prtt», «»gen Verauezahluna, stir «inen Monat 2 Mark SK Pfennig durch Pest ,»« durch Voten. Für dm Fall de« Eintreten« »on Produktionlvertmrnmgm, Erhöhungen der Löhne und Materieltenprets» debalten wir un« da« Recht der Prei«erhöhung und Nachforderung vor. Unze»em Er di» Nmnm« de« Ausgabetag»« find bi« » Uhr öormittag« »ufzugibm und im vorau« zu b«zahl»n; »in« Gewähr für da« Erschein»« an bestimmten Lag«» und Plätzen wird nicht übernommen. Erundprri« für »i» ö» mm breit», » nun hohe Erundschrift-Zril« (6 Silben) »ö Eold-Pfmnig«; di« 8» mm breite ReNamezetl» ISO Eold-Pfmntg» zeitraubend«» und tabellarischer Satz öd*/, Aufschlag. F»ft« Tarif». Ümotlltater Rabatt «lischt, »um d« Betrag »«fällt, durch Klag« «ingezogen w«rdrn muß od« d« Austraggeb« in Kontur» gerät. Zahlung«» und Erfüllung«»«: Riria. Achttägig« Ünterhaltunglbeilag« .Erzähl« an d« Elbe". — Im Fall» höh«« Eewalt — Krieg »d« sonstig« irgendwelcher Störung»» dm Betriebe« der Druck«»», o« Lieferanten od« d« veförderung«einrichtung«n — hat d«r Bezieh« mui« Ansprnch «es Lieferung »d« Nachlieferung d« Leitung od« auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotation«druck und v«l,g: Langer ü Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Toettzestratz« äst. »«ranttoortltch tllr Redaktion: Heinrich Ublemann. Riesa: stir Anzeiamteil: Wildel» Dittrich. Riesa. Tolle Gerüchte. Die einzige Folge, die die Londoner Mirttsterkouferenz »k» letzt »ettigte, ist ein Kurfieren von Gerüchten bi« an Phantastik und Ungeheuerlichkeit sich kaum noch übertreffen können. Alle diese Gerüchte, die in der Presse fast aller Länder Europas austauchen, knüpfen an eine bevorstehende Wendung der Londoner Rußland-Politik an. an irgend eine Aktion, die die englische Regierung in der nächsten Leit in die Wege leiten wird und schließlich auch an di« Beteiligung Frankreich» an all den von London propagierten Maßnah men. die die Einkreisung und Isolierung Sowjet-Rußland» oerwtrklichen könnten. Daß in der Unterredung zwischen vrtand und Chamberlain gewiße Möglichkeiten über ein gemeinsame» Borgehen gegen die Sowjet» zur Sprache kameu^ ist nicht unwahrscheinlich, zumal im Hinblick auf die letzten Vorfälle in London. Daß jedoch in diese« Bespre chungen Pläne erörtert wurden, die bereit» eine» fix und fertigen Aufmarschplan gegen Rußland vorsehen, ist ausge schlossen. Immerhin genügte die Tatsache dieser englisch französischen Annäherung im Zusammenhang mit dem Rußland-Konflikt. maßlosen Gerüchten den Weg zu ebnen. Beschäftigt man sich etwa» mit diesen Gerüchten, so wird man bald feststellen müssen, daß in der Art, wie sie in Kur»' gesetzt werden, und in ihrem phantastischen Inhalt ein ge wisse» System liegt. Immer und immer wieder spielt in den Behauptungen, die überall ausgestellt werden, Deutsch land eine große Rolle. Deutschland soll in da» englisch französische BündniS-Netz gegen Rußland eingezwängt wer- den, Deutschland soll, wenn e» den Anregungen London» und Paris Folge leistet, wesentliche Erleichterungen in sei nen Verpflichtungen gegenüber dem Versailler FriebenS- vertrag erhalten, Deutschland soll, wenn e» sich den Plänen der neuen „Entente cordiale" nicht fügt, gänzlich entwaffnet und, wie sogar behauptet wird, „zwangsverwaltet" werden. Wie schon gesagt, diese Gerüchte tauchen nicht vereinzelt auf. Man kann sie au» den Zeitungen Frankreichs, Englands, Oesterreichs und auch Deutschlands herauslesen. Teil» find sie in ihren Kombinationen nicht gästz losgelöst von realen Voraussetzungen und Möglichkeiten, teils versteigen sie sich in Höhen der Phantastik und der Sensation, denen man einfach nicht mehr folgen kann. Gemeinsam bleibt ihnen aber allen die Ueberzeugung, daß Deutschland aus seiner selbst gewählten Neutralität, die es allen Ländern gegenüber beobachten will, verdrängt werden soll. SSenn man auch geneigt ist, alle diese Meldungen kurzerhand als „Zeitungsenten" abzutun, so hindert daS einen doch nicht, festzustellen, daß in der Tat gewisse Anzeichen vorhanden sind, die geeignet sind, dies« Gerüchte in Bewegung zu hal ten. So versichert man in London, daß tatsächlich von einer gewissen Gruppe politisch führender Persönlichkeiten ein Plan sehr lebhaft erörtert wird, der an Außergewöhnlichkeit der Phantastik der Zeitungsenten nicht viel uachsteht. Man höre, was in diesen Kreisen Londons ganz ernsthaft er wogen wird: Die englische Regierung soll nun endlich den offiziellen Bruch mit Rußland vollziehen. Sie soll es durch Bereitstellung von Geldmitteln ermöglichen, daß irgendwo in einem europäischen Lande sich eine neue, bürgerlich ein gestellte russische Regierung bildet. Dieser neu konsti tuierten „russischen Regierung" soll ein gewaltiges Expe ditionsheer zur Verfügung gestellt werden, das sich aus den Arbeitslosen aller Länder rekrutiert. Diese Streitmacht soll in Rußland einfallen, die Sowjet-Regierung stürze» imd -aS Land wieder dem europäischen Kulturkreis zu führen. Gewiß, dieser Plan ist so extravagant, daß mau ihn keinen Augenblick ernst zu nehmen braucht. Aber er wirb, wie man versichert, vom gewissen Politikern tu London ^anz ernsthaft" erwogen. Das spricht für sich. Eine maßgebende österreichische Zeitung behauptet ft» größter Aufmachung, daß die Herren in London überein» »«kommen wären, den Kampf gegen den Bolschewismus nun zu eröffnen, Deutschland in die Militär-Allianz gegen Ruß land aufzunehmen, dem Reiche als Gegenleistung hierfür zu gestatten, seine Reichswehr zu verstärken, ihm weiterhin Danzig und den Korridor zuzusprechen. Immerhin eine Meldung, die nicht minder phantastisch ist, als das Plänchen der Londoner „Rußland-Erneuerer". Leider ist feftzustellen, daß solche unsinnigen Behauptungen, wie sie in Wien in die Welt gesetzt werden, auch in ganz ernsthaften deutschen Zei tungen Aufnahme finden. DaS ist insofern bedauerlich, al» gerade wir in Deutschland wissen und ^S zur Genüge er fahren mußten, daß auch alle Voraussetzungen für die Ver wirklichung solcher Idee« nicht vorhanden sind. Umso be- bäuerlicher, al» gerade wir Deutsch« keine» Anlaß dazu haben, solchen baren Unsinn auch nur zu verbreiten. Denn wir haben einen Freundschaftsvertrag mit Rußland, einen Pakt mit Moskau, der uns zur «nbedingten Neutralität verpflichtet, zu einer Haltung, über die London und Paris, schließlich auch der Völkerbund, nicht in Unkenntnis gelassen wurden. Deutschland hat nicht die Absicht, sich aktiv an den Händeln zu beteiligen, die heute zwischen gewissen Staaten Europa» auSgefochten werden, zumal diese Händel die deut schen Interessen nicht berühren. Diese Erkenntnis dürfte die behenden Gerüchtemacher belehren, daß sie sich auf dem Weg zur — Lächerlichkeit befinden. Ne Asumkusi ßnaEGaick. Dari». (Funkspruch.) Der HavaSvertreter in London schreibt: Infolge der Gerüchte, di« in London umlaufen, und nach denen man in aewissen Kreisen de« Versuch ge macht hat. di« Bedeutung der Zusammenkunft Briand- Ldamderlein zu verkleinern, darf man saaen, daß kein« Erklärung vorliegt, di« zu einer so falschen Auslegung An laß gebe» könnte. Die diplomatischen Kreise find der An» MW 1kl kilM-lllWk« WWM MmitMWki ii 8«)«. «London, 2si. Mat. (Telunion.) Zwischen den Mit gliedern de» englischen Kabinetts fanden heute eingehend« Besprechung«, über die Frage der künftige« Beziehung«» Großbritanniens zu Sowjetrußlaud statt. Die Besprechun gen werden während de» ganzen Wochenende» andauern. In politischen Kreisen ist man der Auffassung, daß gegenwärtig die Frage im Vordergrund stehe, ob den Arcos-Entdeckungen ein völliger Abbruch der Beziehungen folg«, ober ob man sich mit weniger scharfen Maßnahme» begnügen werde. Der Entwurf der Antwortnote an die Sowjetrufstsche Regierung ist bereit» ferttggestellt und wird dem Kabinett in feiner nächsten Vollsitzung vorgelegt wer- den. In politischen Kreisen beschäftigt man sich mit der Frage, ob das Kabinett, wenn ein Abbruch der Beziehungen mit Rußland beschlossen werden sollte, ohne Befragung an derer Mächte vorgehen werbe. Man erklärt zuversichtlich, daß e» in diesem Falle so gut «je sicher sei, daß Frankreich und auch Italien dem englischen Beispiel folgen würden. In rechtSkonseruativen Kreisen wirb weiter darauf hinge wiesen, daß nachteilige Wirkungen für den englischen Handel durch einen Abbruch der Beziehungen mit Sowjetrußlaud kaum zu befürchten seien, da da» Beispiel Amerika» zeig«, daß auch ohne diplomatische Beziehungen gute Handelsge schäfte mit Moskau möglich seien. Da» Kabinett wird am kommende» Die»»tag M «ft»« Vollsitzung «nd zu einer Sondersitzung zusammen trete», »« die Unterhauserklärung des Innenminister» über die Areos-Dnrchsuchnng sestzulege«. Die gegenwärtige Auffas sung geht dahin, daß der Erklärung des Innenminister» eine weitere Erklärung EhamberlainS über die Absichten der Regierung folgen werde. Falls bi« weitere Prüfung der Dokumente den durch die erste Untersuchung hervorgerusenen Eindruck bestätigen sollte, werde die Regierung nach rechtskonservativer Auf fassung wahrscheinlich ihren Entschluß ankündigen, de» Handelsvertrag mit Rußland zu kündige» «nd möglicher weise auch die diplomatische« Beziehungen ab,«breche». Die Meinung für einen Abbruch der Handels- und schließlich auch -er diplomatischen Beziehungen mit Rußland hat sich sowohl im Kabinett als auch in der konservativen Partei außerordentlich verstärkt. Wenn aber «egenwärttg mit be- sonderen» Nachdruck von dem Abbruch der Beziehungen ge sprochen wird, so ist dies zweifellos zum große« Teil auf parteipolitische Gründe zurückzuführen. Ne mW Me Mi «i eim Net »8 stk EttjtiNsiMU )s London. Die Verschiebung der für Donnerstag erwarteten Unterhauserklärung des Ministers des Inner» auf Dienstag erregt in -er gesamten Presse großes Aus sehen. Die Blätter betonen, daß ei« Brnch mit der Sowjet- regierung ernstlich in Frage komme. Dail, Matt schreibt: Die aufgeworfene Frage ist so entscheidend, daß zwei Stunden Kabinettserwägung nicht genügten, »rm die abzugebende Erklärung vorzubereiten. Es verlautet jedoch, daß eine Entscheidung von äußerster Bedeutung erzielt wurde. Spater am Nachmittag fand eine zioeite Ministerkonferen, im Foreign Office statt. Allge mein wird erwartet, daß der Wortlaut der britischen Mi^ tetlung an die Moskauer Regierung nächste» DienStag zu sammen mit der britischen Regierungserklärung im Unter haus veröffentlicht werden wird. Donnerstag abend galt e» für sicher, daß die britische Rote Moskau «itteile« wird, daß da» Handelsabkommen beendet ist, »nd eS würde keine Ueberrasch»»g verursache«. ««»» zugleich die diplomatische», Be,ieh«uge« gelöst «erde». Westminster Gazette führt au»: Die Frage de» Ab- brnches der Beziehungen mit der Sowjetregieruna wird innerhalb der allernächsten Tage entschieden werden. Sin« starke Gruppe innerhalb de» Kabinetts ist für de» »ölige» vrnch. DaS Ergebnis der ArcoS-Razzia wird i« ministe riellen Kreisen al» volle Rechtfertigung der unternommenen Aktton angesehen. ES wird angenommen, daß russisch« Agenteu in Fühlung mit Mitgliedern der kommunistischen Bewegung in England standen un- daß im ArcoSgebände eine Zahlungsliste gefunden wurde. Die Ansicht de» Foreign Offiee hat ein« Aenderung erfahren, und e» wird nicht für wahrscheinlich angesehen, daß Chamberlain sich einem Be schluß. die Beziehungen abzubrechen, widersetze» wird, wen» die Mehrheit seiner Kollegen die» wünscht. Ei» großer Teil der konservativen Partei ist der Ansicht, daß ein völ liger Abbruch der diplomatische» Beziehungen beschlösse» werden wird. Dail» New» znfolge st»d die vo» der Polizei im AreoE- gebäud« beschlagnahmte« Dokumente derart, daß in akuter Gestalt die gesamte Frage der Fortsetzung de» Handelsab kommens und der diplomatischen Beziehungen mit Rußland aufgeworfen wird. Man hat sich gestern, teilt da» Blatt weiter mit, dahin geeinigt, daß di« Art der Dokumente dte Regierung zwingt, gewisse Entscheidungen zu treffe«, bevor «ine Erklärung vor dem Unterhaus erfolgt. ES besteht kein Zweifel, daß diese Beschlüsse die Außenpolitik betreff. SS wird «»gedeutet. daß die beschlag»ahmte» D*k»m«tte di« Fortsetzung der diplomatische» Bezieh», ge» »»möglich »ach?». Iw Foreign Office fand eine wichtig« Konferenz statt, in der vermutlich die SkegiermrgSantwort auf die rus sische Note entworfen worden ist. Auch Dail» Ehronicle ist der Ansicht, daß dt« Kündigung de» Handelsabkommens mit Rußland wahrscheinlich auch z« einer Lösung der diplomatische» Beziehungen kühne» werde. Russische BesKrzAWe. * Nsga. kTelunbou.) Wie au« Moskau GeMeWet wird, werden dort i» politische» Kreise» mit Besorg»!» die e»glisch-fra»zöfische» Besprechauge» verfolgt. Der Lon doner Zwischenfall sei der Beweis dafür, daß zwischen Frankreich and England eine Einigung in der russische» Frage erzielt worden sei. England allein würde sich au» Gründen politischer Klugheit nicht dazu haben verleite« lassen, mit Rußland einen Bruch herbei zerführen. Dke Sowjettegieruug müsse damit rechne», daß die russisch-fran zösischen Verhandlungen unter -em Drucke England» er gebnislos verlaufen würben. Fran Lenia-Krupskaja veröffentlicht in der „Prawtza" einen Bries über ihren Anstritt ans der Opposition. Ne verurteile die Opposition und schließe sich dem Zentral komitee der Partei in allen Punkten an. sicht, daß nicht di« Rede davon sein könne, daß die Entente eine Abänderung erfahren müsse, weil die Beziehungen »wischen den beiden Ländern so gut organisiert seien, daß man gar nickt zu versucken brauche, sie zu verbessern. Man hat e» für gut befunden, das Foreign Office daran zu er innern. indem man bestätigte, daß di« Verständiauna über alle »wischen Chamberlain und Briand geprüften Fragen erfolat sei, und indem man seftstellte, daß die Ergebnisse der Zusammenkunft die größte Befriedigung in den eng- lisch«« diplomatische» Kreise« hrrvorgerufe« hat. SS sei das nickt unnötia, so fügt der HavaSvertreter hinzu, damit nach dieser Richtung kein Mißverständnis bestehe. , M WM «Hkkl WlMWkt. Stimmungsbild aus dem Preusi. Landtag v. 20. Mai 1027. vd». Bakli n. In einer kurzen, nur zweieinhalb Stunden dauernden Sitzung erledigte der Preußische Landtag am Freitag die »ur dritten Lesung des Etats noch ausstehenden Abstimmungen. Gleich »u Anfang wurde dabei der kom munistische MißtrauenSantrag gegen da» Kabinett Braun mit 216 Stimmen der Regierungsparteien gegen 136 Stimmen der Kommunisten, Deutschnationalen, Völkischen und Deutsch-Hannoveraner, also mit einer Mehrheit von 80 Stimmen abgelehnt. An der Abstimmung beteiligten sich überhaupt nicht die Deutsche Voltspartei und die Wirtschaftspakte:. Von den übrigen Abstimmungen sei nur hervorgehoben die Annahme eine» deutsch-oolksparteilicken Antrags, der das Staatsministerin»: ersucht, bei der Vorberatung des ReichSschnlaesetzeS für die Erkaltung der bestehenden Simultanfchulen einzutrrten. Dieser Antrag iand in namentlicher Abstimmnna «ine Mehrheit mit 178 Stimmen der D. V. P., Demokraten und Sozialdemokraten gegen 107 Stimmen des Zentrums und der Kommunisten bet 108 Stimmenthaltungen, di« hauptsächlich auf di« Deutsch nationalen entfallen. In der Echlußabstimmung fand der Gefamtetat mit 211 (zweihundert«!?) Stimmen der Regierungsparteien gegen 155 leinhundertsiinfundfünfzig) Stimmen der Deutsch nationalen, Wirtschaftlichen Vereinigung. Kommunisten und eine» Teiles der VolkSpartei, bei 26 Stimmenthaltungen der übrigen Mitglieder der D. D. V. unter Beifall der Regierungsparteien Annahme. Damit ist da» preußische Etatwerk für 1927 mit einer Verspätung von fast sieben Wochen unter Dach :si:d Fach gebracht. Der Landtag tritt nunmebr seine Vfingftvause an und wird erst am 20. Juni sich wieder zu Plenarsitzungen versammeln. A«fstandSdeweg»«g auf de« Philippinen. )( Paris. Nach einer Meldung der Agentur Jndo oacifiqne aus Manila hat die Tätigkeit eine» Agitator namens Jntrencherade, der sich »um Kaiser der Philippinen inseln erklärte und den Negern Grundeigentum und Herab setzung der Steuern versprach, zu einer Erhebung i« verschiedenen Negerdörfer« geführt. Die Anhänger In- trenckerades hätten sich dort der Bürgermeistereien bemächtigt, die Polizei habe aber schließlich die Aufständischen zur Flucht gezwungen. Auf beiden Seiten seien Tote und Der- mundete zu verzeichnen. Mehr als 400 Personen seien fest- genommen worden. Ueber die Entstehung der AusftandS- bewegnng wird berichtet: Jntrencherade gewann eine Anzahl von Anhängern dadurch, daß er den Ausbruch des Bulkau« Kanglaon voraussagte. Durch ein Gericht erster Jnftan» wurde er für geisteskrank erklärt. Der Gerichtshof zweiter Instanz bestätigte auch dieses Urteil, aber die Fest- nähme Jntrencheradcs verzögert« sich, weil er argen diese« ?pr»ck Revision einlegte. Jntrencherade hat sich inzwische» den Behörden ergeben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite