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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192707255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-25
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1927
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Mm«»" meldet vonntttag trt wurde. Schießerei eine» Lieb«»toll«n. <!" Kalter in Reinickendorf, der der der Werbung Mädchen auf den Widerstand der Mutter traf, in l 77 ' „ T" 7 ! . 7_7 77 "' ' ' alten Dame «in, schoß mit einem Revolver um sich und traf die Frau in die linke ar manch« MM« de» Mefaer Hageölaltes in di« Sommrrfrisch« od«r in» Bad wird von un» auf Wunsch prompt auSgekührt. Lei Bestellung bitt«« wir di« »«nau« Adrrss« anzugrben. Dresdner Brief. Auch eine Volkskunst. . Kennt ihr bi« Dresdner „Holzoper"? Ser nach den bichtbevvlkerten Gaffen kommt, die in der Nähe de» Alaun- Platzes sich befinden, wie Luisen-, Alaun-, Markarafen-, Nordstrabe bi» zur Oppelftrabe und.Hecht" und dort irgend «ine Frau mit dem Einkaufsnetz, einen herum- lungernden Buben fragt, der kann e» leicht erfahre«. Da strahlen bi« Augen auf, und in einem gewtffen geheimni»- vollen Don wird Auskunft erteilt. „Die Holzoper? Uff'n «launplatz, di« längliche Bude Mit den Stufen, da» t» die Holzover. Sie hören schon vnn «eiten singen." Theater! Diese» Wort übt seinen Zauber au», sei e» auf Ueberbildet«, sei e» auf Naive, auf »roh« und kleine Leute. Und wenn man meint, da» Kino habe der Theater- freute geschabet, so möchte ich da» verneine«. Ser die vier Stufen zur „Holzoper" emporsteigt und an der Kaffe eine Karte löst, kann stch davon aberzeugen, dab Kinovorstellun gen wohl sehr beliebt sind, doch ein echte», rechte» BolkS- tHeater nicht verdrängen können. Dichtgrfiillt der Rau«, lachende ober gespanni« Gesichter, begeistert« Zuruf«, Tränen und dröhnende Fröhlichkeit, dazu Häudellatschen beweist, dab die Zuhörer an den Vorgängen «f d«r v»h«e lebhaft«» »«teil nehm««« Drei Personen beim Prbbel« ertrunken Nack, einer Blättermeldung wurde am Sonntag nachmittag auf der Havel zwischen b«r «liemcker Brücke und Meer- lakeein mit brn Personen besetzte» Paddelboot durch ein« plötzliche vor zum Kentern gebracht. Zwei der Insassen, ein 23 jähriger Kaufmann und et« 17 jährige« Mädchen ertranken, während der Dritte, ein 18 jährige» Mädchen, serettet werden konnte — Auf dem Zeuthener Tee schlug ein Paddelboot, da» sich von einem Motorboot schleppen lassen wollte, um. Die beiden Insassen, zwei Geschwister, Kürzten In» Wasser. Da» Mädchen konnte gerettet wer den, während der Bruder ertrank. Schießerei eine» Lied«»tollen. Ein Buch- „ ... I. .. 7. 7 7. 7. 7 2 um «m rchen aus den Widerstand der Mutter traf, drang der Nacht zum Sonntag in da« Schlafzimmer der n Dame «in, schoß mit einem Revolver in wilder Weese 7--7 -- —. 7., ... 7^- 7I..?e Brustseite. Die Frau versuchte ihm die Waffe zu entreißen. Die Tochter lief auf die Straße und rief um Hilfe. Der Eindringling sprang au» einem Fenster auf den Hof, wo er schwerverletzt liegen blieb. Er wurde al» Polizei gefangener nach dem Gtaat»krankenhause gebracht. Die verwundete Frau wurde ebenfalls dem Krankenhanse zugeführt. an den roten Lippen, an seinen Schimmel gelehnt, der auch ganz wie «S stch gehört, ungeduldig mit dem Fuße scharrt. Sin« sti«m«ng»volle Landschaft ringsumher. Und wie die sympathisch«, gut ausgebildete Männerstimme sang, senkte sich der Arm mit der Trompete und setzte wieder an, al» der MustkuS hinter den Kulissen zu blasen begann. E» ist gar nicht leicht, da» Hantieren mit de» Puppe», jede an ihre« acht bi» zehn Fäden, di« oben an bewegliche Holzleisten befestigt find, so ,« dirigiere«, daß Leben und Bewegung vorgetäuscht wird. Drei Personen steh« auf dem Brettergerüst, ziehe« die Puppen, besorgen die >«- und Ab- aänae, sprechen dabei ihre Rolle«, jede i« de« Tonfall, der für den Charakter paßt und singe« noch dazu ihre Arten. St« arbeite«. Dann heißt «» für de» neue» Sptelplan di« Pupp«» ««Neid«,. Der elegante Taugenichts kommt wirklich und wahrhaftig 1« Lackschuhe«, während der fidele Maurer, der in einem Kauplet den Segen der Arbeit preist, i« großen Holzpantinen anstrampelt. SS liegt t« diese» Vorstellungen so viel Sollen und Kunftfreudigkeit, so viel durch Genera tion«« übernommene Routine, daß es wirklich lohnt, stch einmal in da» naive Smpftnbe« htvetnzuversetzen, da» zum Genuß a« diesem Puppenspiel gehört. U»d auch da» «ine spricht für solche Bolk»kunft, daß diejenige», welch«, e» die Berhältniffe verbieten, die «roße Oper z« besuchen, doch manches gute Theaterstück kennen lerne«, wen« sie in die „Holzoper" auf dem Alaunplatz gehen. MsKtN« BirLZKlL ffen- wett ... ... . oder schminkt. Dies« Schminke läßt nun auf den Servietten Mecke zurück,, die nicht ausgewaschen und auch durch kerne andere Praktik wieder 17-77.77 77..^ "" " ' Farben der Lippenstifte sich al- die haben. Die Wirte sind daher, lv Wäschebestand sinnlos ruinieren l, imstande, den Damen — und damit. v«» die üblichen Ttoffservretren zur Verfügung zu stellen. Und wa» ist das für ein« Bühne! Ei« tiefer Prospekt, I schön gemalte Kulissen, künstlerische Lichtwirkuugen und mitten bart« Puppen! Schon in dritter Generatto« besteht di« Puppensptelerfamili« Apel, und an de« kleinen rot bäckigen Kasper, der mit den Auge« klapper« und den lachenden Mund al» Bekräftigung set««r Späße auf und zu schnappe« lasten kann, haben sich schon vor 70 Fahren Kinder gefreut, die fetzt al» Leut« über ähnliche Späße lachen. Aber Li« ,Holzop«r" ist auch modern geworden, und zwar ebenso in der Wahl der Stücke, wie auch in der ganzen Aufmachung, in Sprache und Kostümierung. Und sonderbar! Kaum dretviertel Meter hoch sind die Puppen und erscheinen un» doch lebensgroß. Künstlerisch geschnitzt« T»v«n. Ein G«-«imrat mit Glatze unb dem Ausdruck eine» bewußten Biedermann»: ein Büttel mit roter Nus« und dvmmdreiftem Gesicht: «in dummer und ein intelligenter Bauer: der ver sorgte Familienvater, auch al» »rbttter brauchbar, «in rot- bäckiaer Hekd und Liebhaber, deffen kleine» Bärtchen mit de« Braun der Haare Schritt hält, und di« lieblichen jungen Mütchen mit «roßen, starre« Puvpenaugrn. Alle Ab stufungen de» Charakter» sind unter den Puppe« zu ftNden. Klassische Stücke sind ausgeführt worden: Shakespeare» „Maß für Maß", ganz nach -er Aufführung im Schau- sptelhau» herau»gebracht; Schiller» „Turanbot" steht noch auf dem Svielplan, ebenso „Der Freischütz" unb „Der Trom peter von Söllingen" hat schon mit seinem Abschied»»«» die Leute gerührt. Da stand er, zu« Anbeißen sauber, vom Schttnuwrfer ft, rosige» Morgenlicht getaucht, di« Trompet« vermischtes. um 11 30 Uhr wieder ein leichter Erdstoß versvül In Hebron, wo er stärker war, entstand eine leichte Panik. Cholera in Ba » ra. ..Ttme«" meldet au» va»ra: In Madam am Persischen Golf ist die Cholera au»ge- brochen. Der Verkehr zwischen Abadam und Ba»ra ist eingestellt worden. In Va»ra haben sich fünf K>de»fäN« ereignet. A" französische» U-Boot vermißt. Wie die Morgenblätter berichten, wird feit Sonnabend vor mittag da» französische Unterseeboot vrumaire vermißt. E» hat Sonnabend um 11 Uhr zum letzten Mal durch Funkspruch fünf Meilen westlich von Kap GriS-Nez Ma- schinendeftkt gemeldet und angekündtgt, daß e» nach Bou- logne Kur» nehm«, wo e» jedoch bi» letzt nicht eingetroffen ist. DaS 2. Geschwader ist abaesandt worden, um nach dem Unterseeboot zu suchen. Gestern vormittag sollten stAl auch Wasserflugzeuge an den Nachforschungen de- Der Leichenfnnd in der Wuhlheide. Die au» Berlin berichtet wird, fanden am Sonnabend spie lende Kinder in einer Dassergrube in der Wuhlheide die Leiche eine- ManneS. Da man bei dem Toten keiner lei Ausweise und kein Geld fand, vermutete man zunächst ein Verbrechen. Die Nachforschungen der Kriminalpolizei haben nun ergeben, daß «i« Mord nicht vorliegt. Viel mehr Lat der Tote, der an starker nervöser Aufregung litt, offenbar einen Schlaganfall erlitten »nd ist dabei in den Wassergraben gestürzt Dke Verletzungen, die am Hinterkopf sestgestellt wurden, rühren wahrscheinlich von dem Sturze her. Der Tote war Inhaber einer Gastwirt schaft in Oberschöneweide. Aufsehenerregender Selbstmord in Paris. Die „Chicago Tribüne" berichtet, daß der fran zösische Marineleutnant Avmard, Ser dem Gegenspionage« bienst im französischen Marmeministerium zugeteilt war, gestern in seinem Hotelzimmer durch Erhängen Selbst mord verübt hat. Der Marineminister habe ein« Unter- fuckmng über den Selbstmord angeordnet, dke vielleicht »u sensationellen Enthüllungen führen werde. Zum Mord an der Frau Sofie Gießer. Einen dramatischen Verlauf nahmen die schon berichteten Ereignisse, d« sich dieser Lage in Lauterhofen abspielten. Am 15 März ist die erste Frau de» Kchmiedemeister» Gießer gestorben. Er heiratete dann deren Schwester. Diese, die Frau Sofie Gießer, ging am 21. Juli rn den Wald zum Beerenpflücken und kam nicht wieder. Dl» di« Such« Nach ihr anfangs vergeblich war, und Gießer seinem Schwiegervater, dem Schmiedemeister Karl Schleich«, da- bon Mitteilung machte, hat sich der geistig nicht ganz Normale Mann so aufgeregt, daß er sich, während sein Schwiegersohn Anzeige der der Gendarmerie erstattete, erhängte. SllS die Gendarmerie die Leiche der Frau Gießer km Walde auffand, erlitt Gendarmeriekommissar Schlei cher einen Schlaganfall Der Mörder ist nicht, wie ursprünglich vermutet, der Vater der Ermordeten, son dern ein Unbekannter, der ihr den Spuren nach Gewalt antat und sie dann erwürgte. Nach einer verdächtigen Person, die in der Gegend gesehen worden ist, wird ge fahndet. Vierfacher Mord. Wie au- Raab» an der Theua gemeldet wird, hat gestern nachmittag im Gebäude de» dortigen Bezirksgericht» der 18 jährige HiWarbettrr Johann Sourada an» Bosnien gebürtig und nach der Tschechoslowakei zuständig, der sich wegen Notzucht und Einbruchdiebstahls in Hast befand, den Gefangenenauf seher, dessen Frau und zwei Kinder ermordet und ist flüchtig geworden. Der Mörder hat ans dein Besitz dr» Gefangenenaufsehers, der auch die Stelle eine- Vollstrek- kungSoraanS des Gericht- bekleidet, einen Betrag von 10000 -Schilling geraubt Nach dem Raubmord hat er noch einen Notzuchtakt in Grossau verübt. Auf den Spuren eines Massenmorde». In Brooklyn ist man einem grausigen Verbrechen auf die Spur gekommen Detektive fanden in der Aschenkammer Pnes HauSkellers Leichenteile von zwei Frauen im Mer von 40 Jahren. Weitere Leichenteile. die entwttwr zu den selben oder zu anderen Leichen gehören, wurden darauf m den verschiedensten Bezirken der Stadt entdeckt. In dem bezeichneten Keller fand man ferner zwei Sägen, zwei Hämmer und eine Axt, alle mit Blut besudelt. Bisher ge lang eS noch nicht, die beiven Ermordeten zu identifizieren. Die gesamte Kriminalpolizei Brooklyns ist eifrig dabei, den rätselhaften Mossenmoro zu klären. Ueberfall auf einen P oltzeib e amten. Aus Bottrop wird gemeldet: An der Kraftstatton der Destischen Kleinbahn in Herten wurde ein Polrzeibeamter von meh reren Raufbolden angegriffen und mit einer Bierflasche zu Boden geschlagen, so daß er besinnung-lo- liegen blieb. M- er wieder zu sich gekommen war, zog er seine Dienst pistole, schob auf «inen Bergmann und töttte ihn. Der Po lizeibeamte mußte schwerverletzt dem Krankenhaus« zuge- führt werden. ES handelt stch um einen Racheakt. Blutiger Familienstreit. — Zwei Lot«. In Bottrop erschoß ein IS jähr. Bergmann zuerst seinen Stiefbruder, sodann seinen Stiefvater im Verlaufe eine» FamilienstveitS. Der Täter will in Notwehr gehandelt haben. Er stellte stch der Polizei. Di« Ehefrau mit der Bierflasche er schlagen. Nach einer Blättermellmng au» Stendal wurde dort der Delikatessenhändler Hermann Tansewig unter dem Verdachte verhaftet, seine Frau mit einer Bierflasche «schlagen zu haben, um sich in den Besitz einer Versiche rungsprämie von 18000 Mart zu setzen. Der Verhaftete leugnet die Tat. s—s-sss— Der Berbrecherschuh. Einem Magdeburger Kri minalkommissar ist soeben eine Erfindung pateittrert wor ben, die da- Entweichen gefangener Verbrecher verhindern soll. ES handelt sich um einen „Berbrecherschuh", einen aus Stahlblech hergestellten Klappschuh, der sich auto matisch schließt. Der mit Filz gefütterte Schuh wird überden Strumpf gezogen und ist nach außen hin völlig unauf fällig. Sein Verschluß putzt sich dem Fesselaelenk von selbst an. DaS gehärtete Stahlblech nimmt keine Feilenstriche an, selbst ein -schlosser vermag den Schuh nicht ohne Schlüssel zu offnen. Die Konstruktion des Schuhes legt daS Gelenk still, so daß der Verbrecher nur im gewöhnlichen Sva- zierschritt gehen kann, während ihm Laufen und Ab springen unmöglich sind. Ein Verbrecher, dem man einrn solchen Stiefel anlegt, soll selbst aus einer Zelle mit g>t- terlosem Fenster nicht entweichen können. Dre Erfindung ist besonders wichtig für Gefangenentransport«. Neberbauung einer Rheinbrücke in Wesel — ein Triumph der Technik. Die im Jahre 1872 «baute Weseler Rheinbrücke, die nach Material und Trag fähigkeit nicht mehr den Anforderungen des Eisenbahnver kehrs genügte, wird durch eine Brück« aus Stahl ersetzt, di« nach dem Diaaonalshstem ohne Pfosten gebaut ist. Die beiden ersten lieb erbauten sind ohne Zwischenfall em- geschoben worben. Auf vier Wagen schob sich die Last von 4000 Tonnen gleichmäßig vorwärts. Die vier Lampen, die die Bewegung der alten Neberbauten anzeigten, leuch teten gleichmäßig auf. Die ungeheure Masse war durch 24 Arbeiter mit Hilfe von vier Wftkdeu in 5',, Stnnde über eine Strecke von 12,80 Meter bewegt worden. Ein riesiger Aalzug. Bei Andernach sichteten Fischer einen rresigen Zug von Aalen, der rheinaufwärtS schwamm. Der Zug war über eine Stund« zu beobachten. Vielfach konnte man dke Aale an der Wasseroberfläche sehen. Eine lange Wellenlinie zeigt« die Richtung de» seltenen Zuge» an. Da» sind die Folgen... Wiederholt ist m der letzten Zett von den Gästen der Pariser Restaurant» darüber Klage geführt worden, daß an Stelle der Üblichen Gtoffservietten neuerdmg» Papierservietten verwendet wer den. Jetzt haben dke Gastwirte dazu das Dort ergris' Sie weisen darauf hin. daß di« Damenwelt heute mehr benn^ vor Hem Krieg«,di« Gesichts haut färbt i Avcke zurück, die nicht rmSgewaschen und auch durch keime andere Praktik wieder entfernt werden können, wob«: die Farben der Lippenstifte sich al» die gefährlichsten erwiest» haben. Die Wirte sind daher, wenn sie sich nicht ihren Wäschebestand sinnlos ruinieren lassen wollen, nicht mehr imstande, den Lame» — und damit den Gästen überhaupt Die Unkrautbekämpfung beginnt nirgend« erfolg reicher al» gleich bei der Anlage, -in ttese» Rigolen -der wenigsten» em ttete» Umpfwgen mit vollständiger Beseitigung de» vorhandenen Gra»wuchse» und Unkrautr» ist erst« Voraussetzung de» Gelingen» der Korbweiden- anlage. Dabei hat man beso,ider» aus dke Vernichtung der Wurzelunkräuter zu achten, ganz besonder» auf di: Quecke und auf die Ackerwtnde. Tie sind restlos zu ver nichten, um all« Wurzeln und Tetlstü« nach Möglichkeit -erau»»ubekommen. Dasselbe gilt für ds« Distel» und den Huflattich, deren, unterirdische »urzelstränge man nach Möglichkeit zerstören soll. Miw bei der Anlage gründlich genug vorgegangen, hat man schon den ersten Teil de» kommenden großen Kampfe» zwischen den jungen Korbweiden und dem Unkraut zugunsten der «rstrren gewonnen. Der zweite, -ebenfalls entscheidende Teil de» Kampfß», erfüllt das erste Jahr der Anlage. In diesem ersten Jahre kann man gar nicht genug gegen da» Unkraut tun. DaS beginnt schon im zeitigen Frühjahre mit dem Ab brennen der trockenen Weidenruten-Blätter und des Unkrautes vom vorigen Jahr. Dadurch wird vor allem da- gefährliche Graß völlig vernichtet. Die WurzelstSckr leiden nicht unter diesem Slbbrennen; sie treiben rn der WachStumSzeit um so freudiger neue Ruten. Diese» Ab brennen soll in jedem Frühjayre wiederholt werden. E» ist eine» der wertvollsten Mittel, um KorbweiLenanla-en unkraut- und schLolmgSftei zu erhalte». — Ferner soll man im ersten Jahre dl« Anlage drei- bi» viermal im Jahre kräftig durchbacken. Ein- oder zweimal kann man die» mit der Pferdehack« tun, und zwar am besten mit dem sogenannten „Planet". Voraussetzung hierfür ist, daß die Korbweidenreihen mindesten» öü Ztm. weit aus einander gepflanzt wurden, besser noch weiter. Noch wich tiger sind aber die Handhacken, da diese allein ein Heran kommen an die einzelnen Ruten gestatten. Die Ruten dürfen dabei nicht im mindesten beschädigt werden. Hier ist mehr Sorgfalt nötkg, al» z. 8. b« Erdbeeren, ja selbst bei Zuckerrüben. Dabei muß tief unb sorgfältig gehackt tverden. Namentlich ist jede Quecke und jede» Quecken stück erbarmungS- und restlos umzubringens Gehr gefähr- list ist die Ackerwinde: bei ihr mutz besonder» tief gehackt, ja nachgegraben werden. Immer wieder muß man die aufkommende Winde während der WachStumSzeit durch Hackarbeit vernichten, bi» sie nicht mehr kommt. Die Wind« ist darum so gefährlich, weil sie die zarten Weiden ruten umschlingt, tief in die Rinde «nschneibet und da durch die Ruten unbrauchbar macht. — Findet man beim Hacken Ruten vor, welche von Winde» umschlungen sind, bann reißt man lichtere nicht von den ersteren los, sondern hack« sie nur unten au», so daß die lo-gerissenen Winden stengel von selbst verdorren. — Bei der Bekämpfung der Disteln und Krennesseln kann man sich neben der Hackarbeit auch noch de» feingemahlenen Kainit» oder ungeölten Kalkstickstoffs bedienen, den man ähnlich wir der der Hederichbekämpfung bei Tau aus die Pflanzen streut. Bei Brennesseln kann man auch mit einer 20pro- zenttgen Kainitlöjung spritzen. — Gin ganz gefährliches Unkraut in Weidenonlagen ist der sogenannte „Wsiden- tod", botanisch „Spätblvhende Goldblum«". Mit ihren gelben Blüten durchzieht sie oft die ganze Weidenanlage, namentlich in feuchten Lagen, und erstickt die Weidenkulturen. Ihre Bekämpfung kann gar nicht tatkräftig genug geschehen. Man reißt oder hackt d-rr Wurzelschößling« während der ganzen WachStumSzeit vom Avril bis August immer wieder au». Während der Blüte zeit, etwa im August, spätesten» September, werden dw gelben Blüten der Pflanz« abgeschnitten. Im Herbst, von Ende September bi» Ende November und im Frühjahr bi» Mitte April werden di« hohen abgestorbenen Standen herau-gerissen. DaS herauSgehackte Unkraut kann man in trockenen Jahren einfach oben liegen lassen. In feuchten Jahren muß man e» au» den Reihen herauSschaffen, damit «» nicht wieder anwächst und die ganze vorherige Hackarbrit zu einer vergeblichen macht. Hat man bei der Pflanzung und im ersten Jahre «ins gründliche Unkrautbekämpfung vorgenommen, wird sie rn den darauffolgenden Jahren nicht mehr so viel Mühe machen. Da genügt vielleicht eine zweimalige Hack«, die erste mit der Hackmaschine (Planet), die zweite mit der Hand. Zahl der Hacken und Durchführungszeit richten sich jedoch stets nach der Notwendigkeit und nach der Möglichkeit, sie in den übrigen landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betrieb «inzufügen. Auf alle Fälle muß «S selbstverständlich sein: Die Korbweidenanlage ist stet» unkrautfrei zu halten. Meffungel» der »eteor. Station 4S1. (Oberrealschvle Riesa). IS. und 17. 7. 27: kein Niederschlag. 18. 7.27:2,1 »UV. 1». 7. 27: kein Niederschlag, 20. 7. 27: 4,8 -u». 21. und 22. 7. 27: kein Niederschlag. 28. 7.37: 8,8 w». 24. 7. 27: 8,8 ww. 25. 7. 27: 8,8 «u». Lw. Kordweidenanlaaen lind außeror^ '" ' sich gegen Verunkrautung. Demgegi hesonder» -roße Neigung »u verunkraw wertvolle unb mit großen Kosten angele kultur ist tm Unkraut erstickt. Öder sie aus Ernteertrag und Güte der Darü ber« baß sie unrentabel wurde. Jnöbesoabem l
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