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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-31
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1928
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OertNches ««d Sächsisches. Riesa, den 81. Januar 1928. '„Wettervorhersaa, «ür den 1. Februar- Rtt geteilt von der Gächs. Landebwetterwarte zu Dresden. Teil« aufklarend, teil« nebelta. Flachland nacht« leicht,, Frost. »»««über Temperaturen Über Null. Gebirge an- ballend schwacher Frost. Schwach« Luftbeweaung. —* Daten fitr den 1. Februar lS28. Gönnen- ausgang 7.40 Ubr, Gonnennntergan« 16,48 Uhr. Mond» «nifgana 12,14 Ubr. Monduntergana 3,SS vor. 1738: Kurfürst Friedrich August der Stark« von Sachsen. Koni« von Polen, in Warschau g«ft. (aeb. 1670). 1874 r Der Dichter Hugo von Hofmann«thal in Wie« geboren. 1910: Der Dichter Otto Julin« Bierbaum in Dresden aest. tgeb. 1868). 1917: Beginn de«, verschärften U-Vootkriege». 1S2S: Der Philosoph Ernst Troeltsch in Berlin gelt, (geb. 186S). —* Der Februar. Halb noch Winter, halb schon xrühlingserwartunaen zugeneiat und häufig gerade, »veil er eine Jahreszeltendrücke bildet, mit einem Wetter gesegnet, da« alle Uederraschungen in sich vereinigt, so stellt sich der Februar dar. Ist « draußen auf den Stra ffen naß und kalt, so ist'« drinnen beim Maskentreiben um so gemütlicher. Im Gegenteil vom vorigen Jahre, wo die Fastnachtszeit in die letzte Februarwoch« fiel, wird diesmal früher Fastnacht gefeiert, Rosenmontag am 20. Februar. Außerdem hat der diesjährige Februar noch etwa« besondere» an sich, er hat 2V Tage! —»Uebertritt in den Ruhestand. Herr tech. nlscher Reichsbadn-Oberinsvektor Höber beim Reichsbahn» bauamt Riesa ist am 31. Januar 1V28 in den Ruhestand «treten. Au« diesem Anlaß versammelte sich da« gesamte ersonal zu einer schlichten Abschiedsfeier, in welcher Herr eichSbahn-Oberrat Hennig dem Scheidenden herzliche ort« de« Dankes und Abschiedes widmete und anschließend n vom Gesamtvrrsonal gestiftetes Geschenk überreicht«. Höb«r gehört« dem Riesaer Amt seit 1. Januar 800 an. i zoologische Abteilung des m S wurden von Herr» Rittergutsbesitzer ... : „.I- bael gestiftet. Es bandelt sich um «in Pärchen Zwerg- iger — albellll», nordische Gäste, die in strenaen Untern vereinzelt an eisfreien Ufern größerer Gewässer -* Für die Heimatmuseum. ^... ... Fudolph in Promnitz zwei farbenprächtige Enten» Vögel gestiftet. ES bandelt sich um ein Pärchen Zwerg- laaer --» dlergo« «übelln», nordische Gäste, die in strenaen unserer Heimat beobachtet werden. Da "diese hier selten« P»g«lart bisher noch nicht in unserm Heimatmuseum ver tret«» war, bilden dies« beiden Exemplar« eine erfreulich« Bereicherung, der ornithologischen Abteilung. — Um di« zoologisch« Sammlung immer mebr zu vervollständigen, ruhtet die MuseumSverwaltung an die verehrten Einwobner VVN Riesa und Umgegend die Bitte, etwa tot ansgefundene od« rechtmäßig erbeutete seltenere Vögel und Säugetier« (sofern dieselben noch frisch und präpariertäbig sind) dem Heimatmuseum (eventuell auch gegen Entgelt) gütigst zu überlassen. Die Abgabe kann erfolgen bei Oberlehrer H. Reuther, Schillerstr. 9. > —* Reichepartei des deutschen Mittel» stand«». Diesen Donnerstag hält die Reichspartei de« deutsch«» Mittelstände», OrtSgrupvr Riesa, JabreShaupt» «rsammlung rin Wettiner Hof. Näheres ist au» der Ein ladung rm Anzeigenteile zu ersehen. —* Antrrtttz.Konzert. Das neugegründrt« Konzert-Orchester Riesa gibt morgen Mittwoch im Hotel Stern unter Leitung des Kapellmeisters A. Stein bach fern Antritts Konzert. Dem Konzert folgt Ball. —* Im Eafo Central konzertiert ab morgen eine neue Kapelle: Das Wiener Lrro. — Heut« findet Ad» schreds-Abend der Kapelle Trost«! statt. —* Ein« fröhliche Kasfeeftund« bei Höpfirer Am Freitag, den 3. Februar, nachmittags und abends ver-- anftalten erste Solo-Operettenmitglieder vom Stadttheater Meih«n «ine fröhliche Kafseestund« im großen Saal de» Hotel Höpsner. Diele Kasieestunde soll vor allem auf der Kleinkunstbühne «inen künstlerischen Rahmen erhalten, getragen von Laune. Sonne und Humor. Auch wird di« Tanzkunst zu ihrem Recht« kommen. Nachmittags 3 Uhr werden unsere Kinder Lurch di« Märchenprinzessin und Till Eulenspiegel begrüßt werden. Neben dem reichhaltigen Programm wird Ludwig Fulda« reizende« Lustspiel .Unter vier Augen" ««spielt. Nachmittag» sowie ab«nd» werd«» m«br«r« Firmen Riesa» ausstellen und vorsithrrn. Näher«» Inserat und Plakate. —* BühuenvolkSbnnb. Man berichtet and: I» der Hauptversammlung der Ortsgruppe Riesa d«S BühnenvottsbundeS gab der 1. Vorsitzende, Herr M«feier, zunächst einen Bericht über die umfangreiche BeretnSarbett de» verflossenen Jahre» und sprach Lau« über die Ziele des !S19 vou deutsche« Männern und Krauen, Vertreter» der «oben christlichen Verbände beider Konfessionen gegrün- »eden Bundes. Im Gegensatz zur »freie« Volksbühne", teuer hauptsächlich von Le« sozialistischen Kreisen getra gene», materialistisch und religionsfeindlich eingestellte» Kovkurrenzorganisatio« de» BühnenvolkSb-undeS. will die ser der Idee der christlich nationale« Theaterbeweguna »um Stege verhelfen. Er will durch Gründung von Theater gemeinden in jeder deutschen Stadt versuchen, da» Theater wesen zu befreien aus -en Fesseln privater ErwerbStntev effen, die Spielpläne zu sauber« von alle» Minderwertig keiten und Schlüpfrigkeiten, vo» Bühnenmachwerke« «n- deutschen, gottlose« Inhalt». Am Schluff« seiner Ausfüh rungen richtete der Vorsitze«-« eine« Appell a» die Anwesenden, tm neue« Jahr« eifrig Einzelmitglieder zu werbe», um das gesteckt« Atel verwirklichen zu helfe«: Förderung der Bühnenkmrst und drauratischen Dichtung t« «tune volkstümlicher Kultur «nd christlich« Lebensauffas sung. Einstimmig wurde der gesäurte Vorstand mit Herr» Kieseler al» 1. Vorsitzenden wiedergewählt. Anmeldung«» »nd Anfragen erledigt die Geschäftsstelle de» DHD. Gvethe- strahe IS. —* Die Spruchausschnßsltzung beim öffentlichen Arbeitsnachweis Riesa wird auf den 7. Februar, vormittags von S Uhr ab, verlegt. —* Alldeutscher Abend. Auch an Reser Stelle sei nochmals auf den morgen Mittwoch m HöpfnerS Daal stattsinoenden Alldeutschen Wend aufmerksam gemacht. Bekanntlich spricht Marl Grube au» Wien von „Flammenzeichen über Deutschland". Die Rede umrahme» gesangliche und musikalische Darbietungen. —»Verbot der StrelkunterstütznngSzah- lunginderHüttenindnftrte. Artt Antrag L«S Ver bandes der Metallindustrien«« hat da» Dresdner Arbeit», gertcht eine einstweilige Verfügung erlasse«, durch die den Gewerkschaften verboten wird, den Streikenden bezw. au», gesperrten Arbeiter» in der sächsischen Hüttenindustrie Streikunterstützung zu zahlen. Im übrigen ist die Lage un verändert. Am kommenden Donnerstag steht vor dem Arbeitsgericht der erste Termin an in der FeststellungSklage Le» Verbände» der Metallinbnstrielle« über die Rechtsgültig» kett des am 29. Dezember vorigen Jahres vom Landes schlichter gefällten und vom Reichsarbeitsminister für ver bindlich erklärten Schiedssprüche». Bekanntlich erklären die Gewerkschaften den Schiedsspruch für gesetzwidrig. — Der Deutsche Metallarbeiterverband hat »egen die einstweilige ützesWMWw de» MshgtztzlWsUjiGtzttz Etufpeuch erhöhe». I« übernimmt " -schäft«. en w«r- Zulgut- ivetteres unter"-«» ^iüfnumm«rn^3 860, 17791,18 260 und 18460. An.den UmzugStagen können nur die dringendsten 715 7 7 i g. Der lchsendienst erhält vo« verband der sächsischen HauSbesttzervereine folgend« Anschrift: Durch —* Va«ve»ardett»amt Sachse«. Am 1. Fed. 1928 wird da» bisherige Sächsisch« Landeramt für Ar beitsvermittlung al» Landesarbettsamt Sachsen in di« Retchsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung eingegliedert. Am gleichen Tage über, Herr Präsident Dr. Schulz« di« Leitung der Ges Di« Geschäftsräume de» Lande»arbeitSamt«s Sachse« de« am L und 8. Februar nach Dresdmi-A. 1, Sch straße 7 verlegt. Telephon-Anschluß besteht dort, bi weiteres unter den Rufnummern 13860, 17 , 18460. An den UmzugStagen kö Dtenstgeschäft« erledigt werden. —* Autzwtrkunge« der Abbauordnuni Telunion-Sac ' ' ' 7" Grund» und Hausbesitzervereine folgend« Anschrift: Durch eine ganze Reihe sächsischer Tageszeitungen sind.in diese» Tage« Meldung«« gegangen, wonach di« Berord«u«g zur Lockerung der WohnungSzwangSwirtschaft in Sachsen vom 9. April 1927 besonders tu Chemnitz zu «uerträalichen Miß ständen geführt habe« soll. So wird behauptet, baß 80 Pro», aller Chemnitzer gewerblichen Räume zum 1. April 1928 auf» gekündigt worde« seien. Offenbar soll damit der Anschein erweckt werden, al» ob eS sich um ungerechtfertigte und da» mit zugleich rigoros« Maßnahmen der Chemnitzer Hau»» bescher handelte. Zunächst muß «S al» unwahr bezeichnet werben, daß 89 Prozent sämtlicher Chemnitzer Gewerbe- räume ihren gegenwärtige« Inhabern gekündigt worden seien: der Prozentsatz ist vielmehr «in wesentlich geringerer und bleibt nach Feststellungen des verbände» der Sächsischen Grund- und HauSbesitzerveretne wett hinter 19 Prozent Chemnitzer Gewerberäum« zurück. Wie «» sich in Wirklichkeit mit der R«cht»grunblag« der behauptete« Kündigungen und Mtetstetgerungen verhält, beweisen genau« Nachprüfungen, die vo« verband der sächsischen Grund» und Hausbesitzer vereine unlängst über einige Dutzend vom Landesverband der Uhrmacher im Freistaat Sachse« eruierter Fälle, die in Chemnitz spielen, angrftellt wurden. Danach ist in keinem einzige« Fall« eine dem Gesetz «ntgegcnstehende Kündigung ausgesprochen ober eine absolut unbegründete Mietzins- steigerung vorgenommen worden. Vielmehr ist durchweg den gesetzliche« Vorschriften Rechnung getragen worden. Wo Kündigungen und MtetzinSstetgerungen vorgenommen wur» den, haben ganz besondere Gründe vorgelegen, die dem Hausbesitzer berechtigten Anlaß zu besonderen Maßnahmen gaben. Das bctresfende Material ist vom Verband der sächsischen Grund- und HauSbesttzerverein« verschiedenen Verbänden und der Gesamtregterung de» Freistaat» Sachsen überreicht worden. —* Nicht durchgeführte Rattenvertilgnng. Wegen Nichtbesolgung von Ratsbekanntmachungen batte der Obrrlanbesgerichisrat Dr. Ludwig Trutschel aus Dresden «ine Strafverfügung über 19 Mark Geldstrafe erhalten, gegen die er beim hiesigen Amtsgericht Einspruch erhob, die am Montag zur Verhandlung kam. Dem Gericht gegenüber erklärte der Angeklagte, baß in seinem Grundstück niemals eine Ratte gesehen worben sei und er auch keinen geeigneten Platz zur Auslegung des Gifte- gehabt hätte. Demgegenüber stellte baS Gertcht fest, daß sowohl in der Aschengrube, al» auch in den Kellerränmen reichlich Gelegenheit zur Aus legung des GifteS gewesen sei. Wegen vorsätzlicher Zu widerhandlung gegen die RatSbekanntmachungen fetzte da» Gericht unter Verwerfung des Einspruches die Strafe auf IS Mark Geldstrafe fest. —* Mobeschauen sind vrrgnügungSsteuer- pflichtig. Der KretsauSschuß Leipzig hatte sich gestern mit der Beschwerde zu befassen, die eine Firma dagegen ein gelegt hatte, daß eine von ihr veranstaltete Modenschau mit Musik von der Steuerbehörde als vergnügungssteuerpflichtig bezeichnet und die entsprechende Steuer erhoben wurde. Der KretsauSschuß hat die Beschwerde der Firma abgelehnt, denn hier liege nicht nur Reklame vor, sondern ein audgesproche- ne» Vergnügen mit Musik, Sängerinnen und Theaterauf führungen. —* Seine deutschen Kriegsgefangenen «ehrt» berEowjetnnton. Wie der Telegraphen agentnr der Sowjetunion von zuständiger Stelle mitgetetlt wirb, sind die Erklärungen de» ehemaligen deutschen Krieg», gefangenen Stapel», baß fich in KanSk noch etwa ISO deutsch« Kriegsgefangene befänden, von Anfang bis Ende erfunden. Weder in Sibirien noch sonst überhaupt in der Sowjetunion gibt e» noch deutsch« Kriegsgefangene. Was einzelne ehe- malige Kriegsgefangene anlangt, di« sich» wie e» anch in meh rere« anderen Länder» der Fall war, t« der Sowjetunion niederzulaffen wünschten, so kdnue» solche Personen natür lich keinesfalls al» KrirgSgesangene betrachtet werden. —* Umwälzung im Bauwesen. Der Hamdnrger Architekt «nd Ingenieur Paul «. R. Frank hat ein« neue Bauweise znm Patentschutz angemeldet, mit der fich in Hoch- nnd Flachbauten «nter ausschließlicher Verwendung alter» propter Baustoffe i« wenigen Tage« bezngfertige Wohnla ge« Herstellen kaffen. Die Bavweise soll de« höchste« Anfor derung«« a« Schallficherheit, Wärmehaltung «nd Wetter- festigkett bet gleichzeitiger erheblicher Verringerung der Baukosten entspreche«. —* Deutscher LandkreiStaa. A« 19. Februar diese» Jahre» tritt der Vorstand de» Deutsche« Landkreis- tage», der abwechselnd in jedem deutschen Land tagt, »ad in dem KretSvertreter aller Länder sitzen, diesmal in Deffa« zu einer Tagung zusammen. Im Vordergrund der Bera tung stehe« die Problem« der Gasfernversorgung, de» Woh nungsbaues «nd Fragen, die mit der Landwirtschaft znsam» menhängen. Die Krage de» Wohnungsbaues wird vor allem hinsichtlich ihrer finanzielle« Lösung einer eingehende« Be sprechung unterzogen. —* Da» Metzavzeiche» für die L«k»»1aer KrühjahrSmefse 1928. Neugliederung de» Meß- adretzbücheS. Da» Mehabzeicheu für di« Frühjahrsmesse 1928 (Mustermesse 4. bi» 19. März^ Große Technische Messe und vaumesse bi» 14. März), mit de« tu diesen Tage« rund 499 Verkaufsstellen im ganzen Reiche beliefert worden fi«d, kostet tm Vorverkauf bi» zu« Tage vor Meßbeginu RM. ü.—, wenn La» Abzeichen und die AuSwetSkarte mit übereinstimmender Kontrollnummer ber vorangegaugenen Herbstmeffe zurückgegeben wird, sonst RM. S>—. Zur Messe tu Leipzig selbst greift et« erhöhter Preis Platz. — Eine wichtige Neuerung »um Vorteil der Meffebesucher besteht darin, daß denjenigen, die bi» »um 24. Februar ihr Meß abzeichen erworben und di« dem Mehabzeiche« anhängende Postkarte dem Leipziger Metzamt eingesandt haben, kosten los «i« vranchenführer de» amtliche« Leipziger Meßadreß-» buche» nach Wahl »«gesandt wird. Da» Leipziger Meß adreßbuch ist »ur Frühjahrsmesse 1928 erstmalig in IS Teile gegliedert, die für die einzelnen Branche« gesondert herge stellt «nd vertrieben werden. —* Der SrpkosivnSball. Di« Sä«. Gvango- llsche Korrespondenz schreibt: Man sollte «S «icht für mö»> lich hatten: Da» Bezirksamt Prenzlauer Berg tu Berlin, in dessen Bereich jenes durch die ExplostonSkatastropbe in Stücke gerissene HanS gestanden hatte, erhielt bald «ach dem Unglück Angebote der verschiedensten Deretne «nd Verbände, die sich bereit erklärten, zur Unterstützung -er -urch da» Unglück Geschädigten Bälle und ander« Wohl- tätigkettSveranstattnngen abzuhalten. Man weiß nicht, soll man fich mehr wundern über di« in diesen Angebote« zum Ausdruck kommende grenzenlos« Ungeschicklichkeit- ober soll man in der Geel« erschrecken über die Taktlosigkeit und Gefühlsverwirrung. mit der hier der Versuch unternommen wird, an ber furchtbaren Lohe des mit seinen Bewohnern in den Staub finkende« SrochstadtharrseS da» zappelnde Flämmlet« de» Lebens genusses z« entzünde«. .Der Zweck soll zwar die Mittel heilig«»»" — schreibt ein t« Arbeiter- und Angestellterrkreifen viel gelesene» Blatt —, ^rber es gidt Fälle, in ösus» di« Mittel den Zweck ächten. Liegen gewöhnlich« wohltätig- keitSdäve schon hart an der Grenze de» Schickliche«, Toten- feiern mit Jazzband und Bockbier liegen wett jenseits der Grenze. De» durch dis Explosion angerichteie Material- schaden beläuft sich auf über ein« Milli»« Mark. Der Jdwelschaden, der durch mit solchen Mittel« »«trieben« .Wohltätigkeit" angertchret »verbell würde, wäre gar nicht zu srmeff««." —* Di« wichtigst»« Viftimmun««« de» Sächsischen Fürsorgerecht«». Im Selbstverlag« de» Sächsischen GemetndetageS, DreSben-A. 1, ist soeben di« -ritte erweiterte Auflage einer vo» dem Direktor de» Städ tisch«« Fürsorgeamtes zu Dresden, Dr. jur. vrachmann, bearbeiteten Broschüre über »Di« wichtigsten Bestimmungen de» Sächsischen Fürsorgerechtes" erschien«»». Di, Broschüre bietet jedem Fachbeamten, jedem Mttgltede eines Wohl- fahrtsauSschusse» oder eines sonstigen gemeindlichen Fach ausschusses aus dem Gebiete der Wohlfahrtspflege, im Übrige« «ber aller» Stellen der privaten Fürsorgetättakeit, anch den sozialen Frauenschule«, «ine erschöpfe«-« Zusam- merrfassnng aller auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege »ur Zeit bestehenden reichS» und lanbesgesetzlichen Bestim mungen. Besonder» hervorzuheben ist, daß bet feder ein zelnen Bestimmung al» Fußnote der Hinweis auf sämtliche zu dem betreffenden Paragraphen außerdem noch gellenden, tn anderen Gesetzen enthaltenen Bestimmungen betgefügt ist «nd baß di« neu erscheinende dritte Auslage «in« westnt- liche Erweiterung durch die Aufnahme der inzwischen er schienenen Gesetze, und zwar de» JugendgerichtSgesrtze», des Gesetzes zur Bewahrung der Jugönb vor Schund- und Schmutzschrtften und de» Gesetze» zur Bekänrpfnng ber Ge schlechtskrankheiten mit den einschlägigen Ausführungs verordnungen erfahren hat. Im Sttchwörterverzeichni» find in übersichtlicher Weise bi« Hinweise zusammengefatzt worbe«. 119 Leiten. Preis 1.19 NM. je Stück. —* RetchSbund Vaterländischer Arbeiter, vereine. Am Sonntag, den 29. Januar, fand in Chem nitz eine Tagung b«S Bezirks- und Landesverbandes des NetchSbundeS Vaterländischer Arbeitervereine statt. Auf der Bezirkstagung sprach Bundesgeschäftsführer Heinrich Heß-Berlin und Lanocsobmann Nitzschke-Leipzig. Letzterer gab tn klaren Ausführungen da» WlrtschaftSprogramm des Bundes bekannt. Dieses stellt den GemeinschastSgedanken tn den Vordergrund, tm schroffsten Gegensatz zu dem sozia- Mischen Klaffenkampfe. und verlangt einen Ausbau der Wirtschaft, der den Unternehmer und Arbeiter verant wortungsbewußt in den Vordergrund stellt. Bundes- geschäftöführer Heß sprach über die Ziele der neuen Be wegung, -le keine Lohnbewegung sein dürfe »nd einst nach erfolgreichem Kampfe die deutsche Arbeiterschaft nicht so enttäuschen dürfe. Ivie die marxistische Bewegung null» Mjährtgem Kampfe tm Jahre 1918. Auf der Landcstagung Sachsen de» ReichSbnndeS begrüßte yandeSobmann Nitzskbke die erschienenen Vertreter von 54 Vereinen und gab be kannt, daß Anfang März ein außerordentlicher Bundestag in Halle a. d. Saale stattftnden wird. Weiter wurde über die BeretnStätigkett in Dachsen verhandelt, wo besonder» da» Vogtland über erfreuliche Fortschritt« berichten konnte. Aber auch sonst tn Sachsen habe der Gedanke der Werks- gemeinschaft sich durchgesetzt »nd viele Anhänger gefunden und bas Interesse der Parteien und der großen WirischaftS- verbände in hohem Maße geweckt. —* Vom KretsauSschuß Leipzig. Im Verfolg eine» Gesuche» der Stadt Oschatz um Genehmigung znr Aufnahme eines Darlehens von 159 090 Mark znr Beschaf fung einer Turbine u. a. wurde auch die Frage des Zu-, schlagsrechte» der Gemeinde»» besprochen und es wnrde dir Forderung erhoben, man möge doch beim NeichSfinanz- Minister wegen einer Klärung der Finanzlage der Ge meinden vorstellig werden. Was Oschatz betreffe, so habe eS vor dem Krieg z. B. acht Arme zu unterstützen gehabt, jetzt ader dezög« die halbe Gemeinde Nrmennnterstützüng (!) —* Tagung der höheren Beamten. In Gegenwart der Minister Dr. Apelt, Dr. Kaiser und Dr. v. Fmnettt hielt am Sonnabend die Vereinigung sächsischer höherer Staatsbeamte in der KunstgewerbeakaLemie ir> Dresden ihre Mitgliederversammlung ab. Der deutsche Gesandte tn Prag, Dr. Koch, sprach über die Stellung und Aufgabe« der höheren Beamtem Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Den Vorsitz führte zum erstenmal Ministertalrat v. Seydelitz, der einen ehrenden Nachruf auf den jüngst verstorbenen langjährigen Vor- sitzenden OberregterungSrat Dr. Oertel hielt. —* Der Sternhimmel im Februar 1928. Im Osten steigen die typischen Frühjahrssternbilder emvor: -er groß« Löwe mit seinem Hellen Hauptstern, dem „kö niglichen" Regulus und in späterer Wendstunde folgt ihm die Jungfrau mit der Spica. Im Südosten steht der Krebs mit dem Sternhaufen Praesepe: den schon ein Operngucker auszulösen vermag, südlich davon die Wasser schlange. An Meridian finden wir den Orion, südöstlich vo« diesem de« Großen Hund mit dem Sirius. Ueber dem Orion stehen die Zwillinge mit den Brudersternen Eastor und Polln?, mehr westlich der Stier mit den Plejaden, noch Wetter polwärts der Fuhrmann mit (La- Pella und der Perseus mit dem veränderlichen Stern Algol. Durch diese Bilder zieht die Milchstraße, von Südosten kommend, werter zur Cassiopeia und »um Cevheus und finkt im Norden unter den Horizont. Am Westhimmel stehe« der Widder und Andromeda-Pegasus. Im Osten erhebt sich der Wage« wieder in größere Höhe»». — Al» einziger Planet am Wendhrmmel glänzt Jupiter im Süd- westen bi» etwa 8 Uhr abend». Auch Merkur ist »um MvnatSanfang noch Mendstern. Alle anderen Planeten stehen am Morgenhimmel: fo geht der Mar» zwei Stun- de« vor der Sonne auf, die Beim» zwei bi» eineinhalb Stunden und der Saturn fünf Stunden vor der Sonne. — Unser treuer Begleiter, der Mond, steht am ü. im volle« Glanz am Himmel, am 13. ist letzte» Viertel, am SU Neumond «nd der 28. dringt da» erste Viertel. —sek. Eine evangelische Partei? Der G» danke an eine evangelische Partei kommt nicht »ur Ruhe. Da» ist auch kein Wunder, denn gerade die bewußt evan gelischen Kreise lösen sich enttäuscht innerlich von den Parteien, denen sie vertraut haben. Trotzdem warnen wir grundsätzlich vor jeder evangelischen Partei, die ein Widerspruch in sich selbst, nämlich ganz unevangelisch wäre. Wie verhängnisvoll wäre es schon, wenn etwa wirtschaft liche Entscheidungen, die dann auch eine evangelische Par tei mit zu treffen hätte, immer von der einen Seite aus ganz gewiß gegen die evangelische Sache ausgenutzt wür- den. Da» gilt auch.für die neu« ReformattonS-Partei, für die D. Doehrtng, Berlin, da» evangelische Volk auf- rufen möchte. Er ruft es auf den Plan „wider die heil- lose Zersplitterung". Er gibt die Parole aus: „Dieser Zersplitterung gilt e» Einhalt zu gebieten" — und was tut er in Wahrheit? Er vergrößert die Zersplitterung durch sttne neue kleine Partei, die von vornherein zur Erfolglosigkeit verurteilt ist. Er handelt etwa wie ein Mann, der au» ehrlicher und begreiflicher Entrüstung über die deutsche BeretnSmeterei einen neuen Verein zur Bekämpfung des Vereinswesens gründen will. Also keine evangelische Partei, aber mehr evangelische Männer in den Parteien!! Dafür zu sorgen, da» wird und muß die Aufgabe bewußt evaoaeltlwer Kreise und Verbünde in diesem Jahre Ak.
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