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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-07
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1928
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> M W W WsA «MM )( verlln. Der sächsische Gesandte De. Gradnaner Vati», wie da» Nachrichtenbüro de« VDA. hört, am Montag eine Unterred«»« mit dem Reichsmintfter für Ernähr»»« «nd Landwirtschaft Schiele, dem er im Auftrag« der säch sischen Regierung die Lage der sächsische» Landwirtschaft schilderte. Dr. Gradnauer bat dem MelchSernäbrunaSminifter bei dieser Gelegenheit die Beschwerden «nd Wünsche der sächsische« Landwirtschaft zur Kenntnis gebracht; ins besondere bat der Gesandte diejenigen Momente hervorge- boben, di« besonders fühlbare Beschwerlichkeiten für die säch sische Landwirtschaft bedeuten, u. a. auch die Landarbeiter, frage. Außerdem hat der Gesandte ein ausführliches Schreiben überreich^ in dem diese Fragen gleichfalls be- bandelt werden. Der Neichsernährungsminister erklärte, er verstehe «» durchaus, daß auch die sächsisch« Regierung im Interesse der Landwirtschaft an ihn herantrete. Gr er kenne auch an, daß die Probleme, di« hier in Frag« ständen, nicht von dem einzelnen Lande gelöst werden könnten, son dern vom Reick in Angriff genommen werden müßten. Die große Frage, wie die Landwirtschaft wieder zu größerer Ren- tabilität gebracht werden könne, lasse sich natürlich nicht in Kürze bewältigen. Gegenwärtig bandle es st» darum, daß zunächst die besonders akute« Notstände bekämpft werde« «äfften, s» die Mißstände auf dem Vieh- und Fleischmarkt «nd di« Uebersch«ld«ngSgefabr. von der zahl reiche Betriebe bedroht seien, obwohl sie durchaus rationell zu arbeiten in der Lage seien. Auf die weitere Frage dr« Gesandten, welche« de« gegenwärtige Stand dieser allgemein«» Sa«i,r«ngSaktion sei, teilte Neichsernährungsminister Schiele mit: «Wir haben die Hoffnung, daß sich diese Fragen im Laufe dieser oder spätesten« der nächste!« Woche soweit klären werden, daß sie im Reichskabinett zum Abschluß kommen und den gesetz- gebenden Körperschaften zur Entscheidung zuqeleitet werden können". Der sächsische Gesandte hat schließlich nochmals betont, die fächstsch« Regierung lege den größten Wert darauf, daß Sachsen nicht etwa lediglich als Industriestaat an zusehen sei, sondern daß feine Landwirtschaft, obschon sie zahlenmäßig hinter der anderer Staaten zurückstehe, doch bei ihrer großen wirtschaftlichen Bedeutung für das Land selbst, auch sür die deutsche Gesamtwirtschaft keinesfalls vernachlässigt werde« dürfe. Dr. Gradnauer hat darum gebeten daß daS Reichs- eruäbruugSiniuisteri«« bet alle« Maßnahme«, di« dem- «ächft getroste« werde«, der Notlage der sächsischen Land Wirtschaft ftetS voll« Aufmerksamkeit zuwendet. wwsvtzklkt. .* Berkin. (Telunion.) Gegenüber vlättermrldnnyen, daß di« Verhandlungen über den ß 20 de« RelchSichulae- sehe« gescheitert seien, teilt die Germania mit, daß trotz der Erschwernisse, di, sich im Lauf« der Verhandlungen ergeben hätten und trotz der Erkrankung dr« Reichskanzler« dennoch di« versuch« fortgesetzt würden, ,« einer einigende» stormel ,n gelange». Sei r« auch durchaus nicht sicher, baß «ine Einigung gefunden werden könne — wenigsten» nach dem Stand der Ding« wie er gegenwärtig zu ver- zeichnen sei — so sei doch zu hoffen, daß die bessere Einsicht siege. S» sei ernsthaft »u bedenken, daß doch nicht nur da« Zentrum berechtigten Anstoß am Antrag der Deutschen Volk»partel nehm« und al« untolerant und Verfassung«, widrig ablehne; auch die Deutschnationalrn und die Bayrische Volkspartei ständen aus dem Standpunkt. Dieser Umstand vermög« sehr deutlich zu beweisen, um welche politischen Schlußfolgerungen e« bei einer Frage gehe, di« weder auf den St. Nimmerleinstag verschoben noch dilato- risch behandelt noch etwa nicht ernst genommen werden könne. ————— LMttimeil AM w MfstM du reltil-AnzkWdkk. tsb. Dresden. Der LanbeSverein Sachse» im Reich», bund des Textil-EinzelhandelS hielt dieser Tage unter Bor- sitz des HandelsgertchtsratS G. Heinrich, Dresden, eine ge meinsame Sitzung des Vorstandes, der Vdrsitzenden der Ortsgruppen und der Vertrauensmänner im Palasthotel „Weber" ab, die sehr gut besucht war. Der Vorsitzende ge- dachte bet der Begrüßung in warmen, herzlichen Worten des am 10. Januar verschiedenen Vorstandsmitgliedes, Hanbels- gerichtsrats Rich. Max Hecht, Dresden, dessen ganze Arbeit »nd Mühe gerade dem Reichsbund des Textil-Etnzelhanbels «nd insbesondere dem LanbeSverein Sachsen gewidmet war. Der geschäftsführende Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen, Prof. Dr. Kastner-Dresden, sprach über das Thema:-Rückblick und Ausblick". Er betonte vor allem den großen Wert der Arbeit des Ausschusses für wirtschaftliche Verwaltung im RetchSkuratorium für Wirtschaftlichkeit auf dem Gebiet der Rationalisierung des Warenhandels. Der Ausschuß behandelte bas Problem nach den Fragen: Kosten und Aufschlag im Warenhandel, die Nutzung der menfch- ltchen Kräfte im Handel, die Kapitalausnutzung und die Ein- flüsse der Konjunkturschwankungen auf den Warenhandel. Zu den einzelnen Fragen ist kurz zu bemerken: Der Einzel handel hängt von der Preisbewegung seiner Vorlteferanten ab, auf die er keinen Einfluß hat. Eine große Rolle spielen hier auch die Lieferungsbedingungen. Bet der Frage der Ausnutzung der menschlichen Kräfte im Handel sei vor allem die rationelle Kundenbedienung von außerordentlicher Wich tigkeit. Wir lebten gegenwärtig in einer „erborgten" und einer „Mengen"-Konjunktur. Der an sich vergrößerte Um satz präge sich nicht in den Preisen und ebenso nicht in den Einnahmen aus. Auch die Kapttalbildung des Einzelhan dels habe sich durch diese Konjunktur keinesfalls verbessert. Der Einzelhandel dürfe jetzt nicht die Hände in den Schoß legen. Die Konflikte in den eigenen Reihen seiev auSzu- schalten, um mit geschloffener Front den Kampf führen zu können für die Gewinnung des Kunden, um ihm zu zeigen, daß der Einzelhandel vom größten, bis zum kleinsten der sür ihn gegebene Versorger sei. Rationellste und sparsamste Verwaltung im Innern sei nötig. Jede Erhöhung der Steuern hemme naturgemäß die wirtschaftliche Entwick lungsmöglichkeit. Die Fragen von Kosten und Aufschlag im Warenhandel seien Lebensfragen des Einzelhandels, Kern fragen der Wirtschaft. Engster Zusammenschluß sei nötig, um die Aufgaben der Gegenwart zu erfüllen. Im Anschluß an den Vortrag berichtete Dr. Steckhan über die Maßnahmen des Landesvereins Sachsen und der Sächsischen Einzelhandelsgemeinschaft gegen die in letzter Zeit mehrfach anstretende« Großhausierer. Prof. Dr. Kast ner berichtete über die geplante Aendernng der Gewerbe» ordnmig, der allseits zugestimmt wurde. Eingehend erör tert wurde die Frage der Berechnung der VerpacknngSspese« seitens der Fabrikanten. Ferner besprach man die statistischen Erhebungen des Reichsb. d. Textileinzelhanüels, die Frage der Rabatte au Schneiderinnen. Ueber die neuen Besttm- mungen bezüglich der Bewertung des Warenlagers berich tete Dr. Steckhan. Der Streik bei den Deutsche« Werken beendet. )( Kiel. In einer aestern nachmittag abgehaltenen Versammlung der streikende« Werkmeister der Kieler Werst der Deutschen Werke erstattete Obervräsident Kürbis über die Hamburger Verhandlungen Bericht. Im Anschluß hieran wurde eine Abstimmung vorgenommen, bei der sich 184 Stimmen für die Wiederaufnahme der Arbeit und 40 für die Wetterführung des Streik» erklärten. Der Deutsche Werkmeisterverband teilte hierauf der Werftlritung mit, daß die Werkmeister die Arbeit heut« mit Arbeitsbeginn in voUem Umfange wieder anfnehme« würden. Ank Grund dieser Mitteilung hat die Werftleitung ihrerseits die au«, gesprochenen Kündigungen zurückgezogen. Wie au« den Hamburger Verhandlungen nachträglich bekannt wird, hat sich die Werstdirektion bereit erklärt, da- für zu sorgen, daß di« Verhandlungen vor dem Schlichter beschleunigt werden. Die Verhandlungen dürsten eine Gr- Höhung der Gehälter der Werkmeister znr Folge haben. MlkNMlt II Will. Berlin. (Funkspruch.) Da« ReichSkabinett ist heilte vormittag unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten zu dem angekttndigten Kabinettsrat zusammengetreten, der sich mit der Hilfe für Ostpreußen beschäftigte. An der Sitzung nahmen außer den Ministern de« Reiche« al« Vertreter des preußischen Kabinetts Innenminister GrzesinSki, Finanz minister Dr. Höpker-Aschoy und Landwirtschaftsminister »r. Steiger teil. WI« FWeM LMm-MlllM. London. (Funtspr.) Der englische Flieger Hiucklrr, der einen Flug ohne Begleiter nach Australien plant, ist gestern in einem kletnen 30 PS. Flugzeug von Lroydon abgeflogen. Japan und die Abschaffung der Unterseeboote. Tokio. (Funkspruch.) Die Erklärung Kellogg«, daß die amerikanische Regierung bereit sei, mit allen Mächten der Welt eine» Vertrag abzuschließen, durch den der Ge- brauch von Unterseebooten untersagt werden würde, wird in Tokio mehr al« frommer, denn al« praktischer Vorschlag betrachtet. Es wird in Abrede gestellt, daß Kellogg vor seinen Erklärungen in Tokio Erkundigungen «ingezogen habe und hinzugesügt, daß sich di« Ansicht Japans über die Abschaffung der Unterseeboote seit der Washingtoner Konteren» nicht ge- ändert habe. Japar^ habe den Vorschlag grundsätzlich an nur genommen, abek unter der Bedingung, daß alle Mächte SMWI» IkllWn MeiAl-MM«. vdz. Berlin. Die Zuiammenschluß-Verhandlungen der Berliner freiheitlichen Studentenschaften sind am Sonntag »um Abschluß gekommen. Sie endeten mit der Gründ««« deS „Deutschen Ttudenten verbandeS", der ersten studentischen Gruppenorganiiation. die an der Ber- liner Universität nach Amlösung der Deutschen Studenten schaft ins Leben getreten ist. Ter preußische Kultusminister steht, wie da« Nachrichtenbüro de« Verein« Deutscher Zeitungsverleger hört, dieser neuen Vereinigung wohl- wollend gegenüber, weil sie ihrer Zusammensetzung nach die Gewähr dafür biete, daß sie tatsächlich den großdeutschen Gedanken vertritt. Dem neuen Studentenverband gehören allein in Berlin etwa 2000 Studenten an, die sich zusam mensetzen aus den freiheitlichen Studentenschaften der Technischen Hochschule und der Universität sowie aus den sozialistischen Hochschul-Ausschüssen der Handelshochschule und der Universität. Im einzelnen sind vertreten die rein wissenschaftlichen Gruppen, die paritätischen Gruppen und an politisch orientierten Studentenvereinen die Liberalen, di« dem Zentrum nahestehenden, ferner die demokratischen und sozialdemokratischen Studenten. In den Vorstand wurden vorschlagsgemätz gewählt Ollendorf, Müllerburg und Berkowitz. Der Verband ist gedacht als Konkurrenz unternehmen gegen die angestrebte neue rechtsorientierte Stndentenvereinigung, die am nächsten Sonntag konstituiert werden soll. Naturgemäß kann auch der Deutsche Studenten verband nicht als Rechtsnachfolger der ausgelösten Deutschen Studentenschaft angesehen werden. Inzwischen schreiten, wie das Nachrichtenbüro weiter hört, die Maßnahmen zur Auslösung der bisherigen Deutschen Studentenschaft fort. Das Kultusministerium hat sich dem Standpunkt des Ber liner Universitätsrat, LandgerirdtSdirrktor Dr. Marcart, angeschtoffen, daß nämlich die „Studentenschaft" als solche kein Eigenvermögen besessen hat, sondern daß ihre Gelder, als die einer Unterorganisation der Universität selbst, zum Hochschutvermöge» gebürten. Das bedeutet insofern eine Erleichterung für die Studentenschaft, als deren hie und da etwa seftzustelleude Defizits nun aus dem größeren Bereich des Hochschulvermögens abgedeckt werden können. MklUWlM X» MMMWMM. )( Berlin. Der Rundiuntkommiffar, Staatssekretär a. D. Dr. Bredow, und die Reichsrundsunkgesrllschast ver anstalteten gestern im ehemaligen Herrenhaus einen Vor tragsabend, zu dem annähernd 500 hervorragende Vertreter des öffentlichen Lebens erschienen waren, darunter der Präsident des preußischen Landtag», Bartels, der thüringische Ministerpräsident Dr. Leutheusser, der mecklenburgische Staatsminister Dr. Moeller, Overbürgermeister Dr. Boeß, die Gesandten von Bayern, Baden, Württemberg, Braun schweig und Hamburg, der frühere Leiter der Reichspost, Exzellenz Kraetke, Vertreter saft aller Reichs- und Landes behörden, die Leiter der auswärtigen Rundsunkgesellschasten, auch derjenigen aus Danzig und Oesterreich, ferner zahl- reiche Vertreter von Handel, Industrie und Presse. Der Abend wurde eingelritet durch einen Vortrag des Ruud» funkkommiffars, aus dem u. a. heroorging, daß die Zahl der Rundsunkanschlüsse in Deutschland vom 1. Januar LVL4 bi<» zum 1. Januar 1028 vor» ISO« auf mehr als zwei MMtoue« gestiegen ist. Darauf sprachen als Vertreter de« ReichSpoftminifter« Staatssekretär Dr. Feyerabend, der dem Staatssekretär a. D. Dr. Bredow al» eigentlichen Schöpfer des deutschen Rundfunks Dank und Anerkennung der deutschen Reichs- poftverwaltuno aussprach, und Kultusminister Dr. Becker, der Dr. Bredow als erste» in dieser Weise Ausgezeichnete» die Silbern« Staatsmedaille überreichte Hieran schloß sich ein Bierabend in den Gesellschafts räumen de« preußischen Landtags. Sachsens «ener Gesandter bei den süddeutschen Regierungen. )( Dresden. Die sächsische Regierung bat den bis- herigen LegationSrat erster Klaffe im Ministerium für auS- wärtigeAngelegenheitenDr.ErichGottfchald zum sächsischen Gesandten bei den süddeutschen Regierungen mit dem Sitz in München ernannt. Gin Frühstück zu Ehren -es Nuntius Pacelli. )l Berlin. Zu Ehren des Apostolischen Nuntius Paeelli fand gestern ein Frühstück in der Villa des Reichs außenminister» Dr. Ttrefemau« statt, an dem u. a. teil nahmen der belgisch« Gesandt« nebst Gattin, der ungarische Gesandte, der tschechoslowakische Gesandte nebst Gattin, Staatssekretär a. D. v-Kühlmann, Staatssekretär Dr. Meißner, Generalleutnant von Pawels», Gesandter Boden, Prälat Dr. Steinmann, Prof. Dr. Jäckh, Herr von Papen, Bank direktor Karl Fürftenberg und Herr E. Kritzler. Die neue Regierung in Hessen. X Darmstadt. Die Bildung der neuen Regierung in Hessen ist beute vollzogen worden. ES wurde folgend« Ver teilung der Miniftersitze beschlossen: Staatspräsident und Kultusministerium: Adelung (So».): Innere«: Leuschner lSoz.); Finanzen: Kirnberger (Ztr.); Arbeit und Wirtschaft: Korrll (Dem.): Das Justizministerium wird wie bisher durch den Ministerialdirektor Dr. Schwarz versehen werden. Da« neu« Kabinett wird sich dem Landtag in einer Sonder- Ltzmla am 14. Februar »«stellen. Ae zreWM. X Washington. Der Finanzausschuß des Senat hat gestern die Beratungen über die Freigabebill vorläufig abgeschlossen. Er beauftragte den Vorsitzenden mit dec Ausarbeitung eines Berichts, dec am Donnerstag tecng« gestellt sein dürfte. Ungeändert blieben die Bestimmungen der Vorlage über die Rückgabe von 80 Prozent des deut schen Eigentums sowie die Begrenzung der Entschädigung für deutsche Schisse, Patente und Funkanlagen auf l<» Millionen Dollars. Die Begleichung der Ansprüche der amerikamschen Negierung in Höhe von etwa 00 Millionen Dollars wurde bis zur vollen Befriedigung der deutschen und der amerikanischen Prioatgläubiger zurückgestellt. Ausdrücklich wurde bestimmt, daß im Jahre 1917 souverän gewesene deutsche Fürsten und deren Frauen und Kinder, sie an deutschen Schiffahrtsgesellschaften beteiligt waren, von einer Entschädigung ausgeschlossen werden sollen. Ausgenommen wurde ferner die Anregung des Senats, mit der deutschen Regierung über eine nachträgliche Zulassung verspätet — also nack» Avril 1923 — angemeldeter Ansprüche zu ver handeln. Als neuer Schlußtermin wurde der 1. Juli 1928 vorgeschlagen. SM I. Mil im SlM-Wzetz. )l Berlin. Wie den Blättern mitgeteilt wird, ist di« Aussage des Obersten o. Banin im Schreck Prozeß in der verkürzten Wiedergabe in den Zeitungen irrekührend. In der Abteilung des Obersten sind Akten oder Aktenblätter nicht verloren gegangen. Ter Oberst ist nur gekragt worden, ob er unter seinem Eid aussaaen könnte, daß es unmöglich wäre, daß der Angeklagte Einblick in amtliche Schriftstücke des Reichswehrministeriums bekommen hätte- Hierauf hat der Oberst wahrheitsgemäß ausaesagt, er halte das nicht sürunmöglich, weil fett Gründung desReickSwehrministeriums Papiere vermißt worden sind. Es sind dann im Reichs- wehrministerinm Scbutzmaßregeln eingeiührt worden, und seitdem sind Schriftstücke nicht mehr abhanden gekommen. SlWMMrW über PoctWl. X Berlin. Nach einer Blättermeldung aus Paris stellt sich jetzt heraus, daß die von den Pariser Morgen blättern in Sonderausgaben gebrachte Meldung über de» Ausbruch der Revolution in Portugal das Werk eines üble« Spaßvogels ist. Die portugiesische Gesandtschaft dementiert die Nachricht auf das Entschiedenste. Die Radio agentur, die die Nachricht weiter verbreitet batte, gibt folgende Auskunft: Am Nachmittag wurde der diensthabend« Redakteur von einem Unbekannten angerufen, der sich als Botschaftsrat der portugiesischen Gesandtschaft vorstellte und der di« Mitteilung von dem Ausbruch der Revolution machte mit der Bitte, die Nachricht unverzüglich au di« Pariser Presse und die Provinz weiterzugeben. Das ge schah dann auch. Inzwischen hatte der Unbekannte au<j seinerseits einige Pariser Blätter telefonisch angerufrn sodaß die Mitteilung von dem neuen Sturz in Portugal in Paris gleich die größte Verbreitung fand. Die Polizei fahndet nach dem Uebeltäter, der mit seiner Mystifikation ungeheure Verwirrung angerichtet hat. Die Meldung lantet: X Paris. Eine Agenturmeldung verzeichnet da« Gerücht, Laß der Präsident von Portugal, General Carmona, der zugleich Ministerpräsident ist, gestern vormittag in Lissabon auf offener Straße ermordet worden sei. Sofort darauf soll eine Revolution in der Stadt ausgebrochrn sein. Eine Bestätigung des Gerüchts konnte bisher nicht erlangt werden. Dementi der Alarmnachrichte« über die politische Lage in Griechenland. X Athen. Die Agene« d'AtheneS teilt mit: Die im Ausland verbreiteten Atarmnachrichte« über die politische Lage 1« Kreta sind vollkommen ans der Luft gegriffen. Di« Versammlungen, die in der letzten Woche in Kandia ftattfanden, hatten keineswegs den Charakter, der ihnen in diesen Meldungen beigelegt wird. Di« für gestern angekündigten Versammlungen fanden nicht statt. Die Ueberführung von Pangalos nach Athen steht keineswegs', im Zusammenhang mit diesen Kundgebungen, sondern wurde wegen seines demnächst beginnenden Prozesses für notwendig gehalten. Auch die Nachrichten aus gleicher Quell« über angebliche Gelüste militärischer Kreise, sich in di« Politik zu mischen, entbehren der Grundlage. Die ganze Armee und sämtliche Offiziere halten sich von der Politik unbedingt fern. Die in Betracht kommenden Kreis« dementieren die Absichten, die ihnen »»geschrieben werden. Die deutsch-russische» Besprechungen. X Berlin. Die Presse hat zu den deutsch-russischen RegierungSbesprechungen gestern Ausführungen gemacht. ES handelt sich bei diesen Besprechungen nicht um Handels vertragsverhandlungen. Der Handelsvertrag mit der Sowjetunion läuft automatisch weiter. Der Zweck der zwischen den beiden Regierungen gepflogenen Verhand lungen ist vielmehr, eine Ungleichheit die sich anf wir«, schaftlichem Gebiet ergebe« hat, im Rahme« der be stehende« vertrüge »n »eketttae«.
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