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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192803309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-30
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1928
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Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 30. Mär» 1928. —'Wettervordersaar iir den 31. Mär» 1928. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte »u Dresden. Vorwiegend wolkig. Zeitweise schwach, Regenfälle möglich. Temperaturen wieder auf etwa 4—8 Grad im Flachland herabsinkend, nur in den höchsten Lagen um und «ater dem Gefrierpunkt. Mäßige, im Gebirge schwach« Wind« au« Südwest bis Weit. —'Daten für den 31. Mär» 1928. Sonnenauf gang 5.39 Uhr. Sonnenuntergang 18.21 Uhr. Mond ausgang 13.04 Uhr. Mondunteraang 4,28 Uhr. 1596: Ter Philosoph Ren« LeScarteS in La Haye geb. <grst. 1650). 1809: der Schriftsteller Nikolas Wassilis Gogol in Sorotschinzp ged. lgest 1852>. 1811: der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen in Göt tingen geb. (arst. 1899). 1814: Einzug der Pelbnndeten in Paris. - 1926: Ausfahrt des Flettner - RotorschiffrS .Baden- Baden" nach Amerika. —' Ein schweres Motorrad ««glück mit tödlichem Au-gange, dem leider zwei hiesige blühend« Menschenleben »nm Opfer gefallen sind, ereignete sich in der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr aus der Staatsstraße zwischen Oelsitz und Pausitz. Um die genannte Zeit fuhren der 24 Jahr« alt« kaufmännische Angestellte de- hiesigen Lauch hammerwerkes der Mitteldeutschen Stahlwerke Fritz Heidenreich und der 28jäbrige Geschäftsvertreter Fritz Weise, Sohn des Marmorvertreter» Herrn Weise in Riesa, aus einem Motorrade — von Seerhausen kommend — nach Nieia zu. TaS Motorrad wurde von Heidenrrich ge steuert, während Weise auf dem Soziussitz Platz genommen hatte. Als Ergebnis der polizeilichen Untersuchung ist fest gestellt worden, daß die beiden Verunglückten mit dem Motorrade an der Einbiegung des nach Weida führenden Wege« gegen den dort befindlichen Prellstein gefahren sind und zwar — wir angenommen werden muß — mit großer Heftigkeit. Tas Rad und die beiden Leichen wurden mehrer« Meter von der Unglücksstelle entfernt auf dem angrenzenden Felde aufgesundrn. Ter UngliickSsall wnrde von einem vorüvertommenden Oschatzer Einwohner an Poli»eistelle gemeldet, von wo aus sofort da- Weitere veraulaßt wurde. Ter unmittelbar an der Unsallstelle eingetroffrne Arzt Herr Tr. Ortloph hat als Todesursache Schädelbruch sestgestellt. Der Tod mutz sofort eingetrrten sein. Die Leichen der beiden Verunglückten wurden zunächst nach der Fried- hofshalle in Pausitz gebracht. Nähere Umstände des tief traurigen Ereignisses, das über zwei Familien schweres Herzeleid gebracht hat, konnten bi- zur Stund« noch nicht mit Bestimmtheit sestgestellt werden. Di« verwitwet« Mutter des aus so tragische Weise plötzlich mit um» Leben gekommene» Heidenrrich wohnt in Naundorf bei Lauch hammer. —'Die Osterferien an den hiesigen Volksschulen und an der Oberrealschule haben heut« nach Schluß de- Pormittagsuntrrricht« ihren Anfang genommen. An der Beruisschule findet heut« abend der letzte Unterricht vor ö«n Ferien statt, während an der Oeffrntlichen Höheren Haadelslrhranttalt die Osterpause erst morgen Sonnadrnd vormittag nach beendetem Unterricht beginnt- Am Mon tag, dem 16 April, wird der Unterricht in d«n Schulen wieder ausgenommen. An diesem Tage erfolgt bekanntlich auch di« Aufnahme der Osterneultng«. —* Letzte- (6.) Sinfoniekonzert. Da- Haupt werk des Abends ist Beethovens .Fünfte Sinfonie" (L-lloU). sie steht an litanenhaster Größe, an Ausdruckg«walt und <uch ihrem Inhalt noch unbestritten neben seiner .Neunten"; -aßt sie uns doch ebenso wie dies« Blicke tun in Beethoven» Edüsterte Seele, in sein Ringen au» der Tiefe menschliche« beider und nagender Brrzwetsluug nach der Höhe der lieber- Windung alles irdischen Ungemaches durch .das moralisch« besetz in uns". Si« ist die gewaltigste .SchicksalS-Sinsonre", die je ein Pleister der musikalischen Sprach« schrieb. — Di« mit ihr innerlich verwandt« .Rtenzt"-Ouvertüre Richard Wagners geht ihr voran, während al» Reminiszenz Weder» Ouvertüre ,u.Euryanthe" erklingen wird. An»führ«nde und da» Orpheus-Orchester, Riesa, und da» Kaufmann- Orchester, Dresoen, unter Leitung von Iwan Schönebaum, «er auch zu de» aufzusühreuden Werken knappe erläuternd« Worte sprechen wird. Mit diesem Abend werden die.Bolk»- lumlicheu «»nfonie-ttonzecte" abgeschlossen. — Ein« sehr gut gelungene photographisch, Aufnahme des Orchester» auf der Düvne de» .Capitol" Hal Herr Photograph Werner in seinen Schaukästen au-gestellt. Hiervon sind auch Ansichtskarten ^Goethrftraß« 81) zu haben. —' Vertagung d«r Tarifverhandlungrn m vankgewerbe. Die Tarifverhandlungen im Bank- »ewerd« sind, wie uns mitgeteilt wird, nach Mitternacht uns Sonnabend vormittag 9,30 Uhr vertagt worbe»». —* Einigung über den Hau»b«fitzerant«il? Wie wir erfahren, ist «» in der gestrigen interfraktionell«»» Vesprrchung zu einer Einigung über die Erhöhung de« Hau»- vesitzeranteU» gekommru. Di« Hausbesitzer fallen 8 Prozrnt erhalten anstatt der geforderten 4'/»Pro»,nt. Ein« Erhö hung der Miet« ist jedoch, wie früher schon betont, damit nicht verbunden, vielmehr tritt nur «in« andere Verteilung d«r Miet« rin, worüber d«m Landtage «in« Regierung-vor- — Da« Arveitsgerkcht sowohl, wt« ha« Landrsarbettsae- richt Leipzig, diese» am 10. 9. 37, hatten Üch dem Ein- kvruck der Gewerkschaft auk Grund de« tz 99 AGG. ange- schlossen und wtesen die Stage de» Verbände» der Lau arbeitgeber ab. Da» Retchrarbett-gertcht konnte in seiner gestrigen Sitzung einen Recht»irrtum der Lorinstanzen nicht erkennen und verwarf daher di« Revision mit der Begründung, daß der bestehende Tarif «ine andere Auslegung nicht »»klasse. —* wie mutz «in Straft«schetb beschaff«« sein? Ein Frankfurter Bürger uamen» R. «ar wegen Zuwiderhandlung gegen die Getränkest«u«rorb»ung der Stadt Frankfurt a. M. mit einem Strafbescheid bedacht «or ten, der auch durch gerichtliche Entscheidung gebilligt wurde. Da» Preußische Kammergericht hob jedoch auf bi« Revision de» Angeklagten die Vorentscheidung auf, indem es u. a. be tonter Zum ordnungsmäßigen Erlaß eine» Strafbescheides gehört in erster Linie, daß neben den allgemeinen Regeln über bi« «bfasiung amtlicher Schriftstücke auch die vorschrts- ten der Dtrasprozcßordnung beachtet sind. Während der Antrag auf gerichtliche Entscheidung binnen einer Woche zu stellen ist, steht dem «ngeschulbigten für die Beschwerde eine Frist von Zwei Wochen zur Verfügung. —' Nicht auf dte Erde setzen! Sobald die Sonne etwas wärmer scheint, den Schnee wegleckt und den Boden durchwärmt, find die Kinder nicht mehr im Zim mer zu kalten. ES ist eine beliebte Angewohnheit, daß sie fick auf die Erde werfen oder zum Spielen auf den Erd boden niedersten. Dabei ertasten fie fick». Elternhaus und Schule müssen in gleicher Weise die Kinder mahnen, auf ihre Gesundheit acht zu haben. Erwachsene, die .Kin der jetzt auf dem Erdboden fitzen sehen, tun unserer Fugend und deren Eltern einen Dienst, wenn sie die Kinder mahnen, sich vor Erkältung durch Niederfetzen zu hüten. —' Fibrin, ein neues Heilmittel. DaS sich bei Verletzungen und Entzündungen bildende Fibrin, l>aS bi-ber ^ur ein krankhafte- Produkt galt, ist jetzt von Prof. Bergel al» ein Sch»»- und Heilmittel des Körpers erkannt worden. Durch die Gewinnung des Fibrins von gefunden Tieren wurde nach einem Be richt »n Reclams Universum die Möglichkeit sestgestellt, die natürlichen biologischen HeilungSvorgänge, für die das Fibrin den Anreiz bietet, künstlich auch in solchen Fällen anzuwenden, in denen sich di« natürlichen Heilungsvor gänge als unzureichend erwiesen. —* Vorsicht mit Bohnerwachs! In einem Geschäft in Köln hatte ein Hau»diener «ine Blechslasche mit flüssigem Bohnerwachs an den Ofen gestellt, um die ses zu erwärmen. Ein junges Hausmädchen nahm die Flasche voin Ofen. Dabei platzte die Flasche infolge der Spannung der durch die Erhitzung entstandenen Gase. Sie enrzundeten sich und setzten die Kleider des Mäd chens in Brand. Es erlitt so schwere Brandwunden, daß es kur, daraus verstarb. —'Kabelbriefe. vom 1. April an werden bekannt- lich Kabelbrief« im Verkehr mit Afrika, Indien, Niederländisch- Jndien, Australien und Neuseeland «tngifiibrt. Die Kabel- briese müssen mit der Wrgeangabe .via Emden—Gattern" versehen sein. Bor der Anschrift ist der aebührenvstlchtig, Vermerk — VOI - anzugeben. Sie werden am Bestimmung»- ort 48 Stunden nach der Auslieferung zugestellt. Kurzan- schriftrn und der besondere Vermerk — Kk — find zugetanen. Für die Abfassung der Kabelbriefe sowie wegen Erstattung der Gebübren gelten im übrigen die Vorschriften für »urück- oestrllte <1X>) Telegramm«. Die Wortgebühren betragen für Kabelbrief« nach Südafrika und Sudwestasrika 49 Rpf., nach Indien, Birma und Ceylon 44 Rpf„ nach Niederländisch- Indien 110 Rpf., nach Australien und Neuseeland 80 Rpf. Mindesten« wird der Betrag für 20 Wörter erhoben. Kabel brief« können auch narb anderen Gebieten Afrika» gesandt werden. All« weiteren Angaben, auch di« Gebübren für dte hier nicht genannten Gebiet« find b«t d«n Telegraphen anstalten zu erfragen. , —, » « Strehla. Baumblüte im Mär». Im Grundstück Riesaer Str. Nr. 256 K st«ht seit «inig«« Tagen «in Birn baum, drr «ine späte Winterbirn« trägt, in voller Blüte. Merkwürdig ist dabei, daß der Baum bereit» im Vorjahre verhältnismäßig früh blüht«, jedoch durch Frost gelitten batte. Jedenfalls gehört «in« Baumblüte im Mär» »u den S«ltenheit«n. Bloß witz. Kirchlicher Familienabend. Am Valm- sonntag abends um '/,8 Ubr soll im Gasthof »u Seerhausen ein kirchlicher Familienabend ftattftnden. Der Kirchenge sangverein »u Vloßwitz hat sich in dankenswerter Weise be reit erklärt, an diesem Abend mitzuwirk«». Außer einem Lichtbildervortrag werden noch Mitglieder der kirchlichen Jugendverein» «in« Thrateraufführung bieten. Arnsdorf bei Roßwein. 50 jährige» Militärjubiläum. Rittmeister Freiherr von Beschwttz auf Arnsdorf feiert am 1. April sei»» 50 jährige» Militärjubiläum; er hat seine Dienstzeit beim Köutgl. Sächs. Garve-Retter-Regimeut ver bracht. Sein« letzte Dienststelle als Offizier war als Attache« bei der Sachs. Gesandtschaft in Wien. Im Feld- zug tat er Dienst au» einer Bahnhosskommandantur. Lo-wtg. In der Maschtuenfabrik von Dolze u. Glotta geriet ein 19 Jahr« aller Arbeiter Schumann von hier unter eine schwere Drehbank. Er trug «rnst« innere Ver letzungen davon und würbe in» Meißner Krankenhau» ein geliefert. Meitze«. Ein wichtige» Ereignis i« Meißner Eisen bahnwesen hat sich gestern in aller Stille — soweit man bei rollenden Eisenbahnrädern und fauchenden Lokomotiven vo» Still« reden kann — vollzogen: die Eröffnung des zwei gleisige« Betriebe» auf der Streck« Meiben-Hauptbahnhof und Meißen-Triebischtal. Dem MittagSzuge 11Z2 ab Haupl- bahnhof war «S beschicken, diesem historischen Moment Ge stalt zu geben. Die Maschine be» Zuges war mit freund lichem Grün geschmückt, und eine Anzahl Meißner promi nenter Persönlichkellen, die vo» dem bevorstehenden Er eignis Kenntnis erlangt hatte«, würdigten de» historischen Moment durch ihre Teilnahme an der ersten Fahrt. Freiberg. Zu -em Scheunenbranb »Park Mulden hos' teilt di« Kriminalabteilung Freiberg noch mit, baß der Knecht Sch. erneut frstgenouunen wurde, weil nach den weitere» Erörterungen nur vorsätzlich« Brandstiftung in Frage kommen konnte. Sch. ist jetzt auch geständig, die Scheune vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben, um sich einer ihm übertragenen Arbeit zu entziehen. — Am 2. Mürz wurde» i» der hiesigen katholischen Kirche die Opferstdcle erbrochen und ihre» Inhalt» beraubt. Als Täter ist der 21 Jahre alte Reisende Waller Richter au» Epterode er mittelt und festgenommen worden. Er befindet sich seit IS. d. M. in Glatz in Hast. Zug b. Freiberg. Die Zahl der TypbuSfäll« in hiesigen. Orte hat sich auf 18 vermehrt. Trotz eifrigem Bemühen der zuständigen Behörden ist e» bi» jetzt noch nicht gelungen. D,. Hahn tritt in den Ruhestand. Ein über di« Grenzen Sack- leas hinaus rühmlichst bekannter Schulfachmann, Ob«,, studirndirektor Prof. Lr- Hahn, der 27 Jahre lang di« Geschick« der Oberrealschul« Dresden-Neustadt leitete, ist nunmehr in den Ruhestand ««treten- Zur Feier seiner Verabschiedung batte sich im Sestkaal der Schule der Ver- treter de» Volksbildung-Ministerium« und der Stadt Dres den sowie «in großer Kreis von Freunden der Oberreai- schule «tngrfunden. Dresden. Dte Finanzlage der Stadt Dresden. Den Dresdener Stadtverordnete» ist eine Darl«g««g de» FtnansdesernansW Ader Ds» StnaÄtzlaW» der Stadt znge» SkiMMlMeiRr w Im MM Ulis M Angegeben find di« vom Finanzamt« verwalteten Steuern und Abgaben. L. April 1928: Rentenbonkzinsrn na» der Hälft« dr« JahrrsbrtragS. K«inr Stonfrist. Zahlstell«: Finanzamt. ö. April 1928 r Lobnst«u«rab»»ia für di« Z«it vo« 15. bi« ,1. Mär» 1928. »«In« Schonsrist. Zahlstell« r Finanzamt d«r BetrirbSttätt«. 10. April 1928: Elnkomm«nftru«r-Vorau»»abluna — mit Ausnabm« drr Landwirtschaft — für da« 1. Kalender- viertrljabr 1928 in Höhr von «inrm Viertel de« im letzten Steuerbescheid festgesetzten Jabressteuerbetrags. Reine Schonsrist. Zahlstelle: Finanzamt. 10. Avril 1928: Körperschaftsteuer-VorauSza-lüng für da- 1. Kalendervterteljahr 1928 in Höh« von einem Viertel des im letzten Steuerbescheid festgesetzten Jahre-steuer- detrag-. Keine Schonsrist. Zahlstelle: Finanzamt. 10. April 1928: Umsatzsteuer. voranm«lduna und Nmsatzsteuer-DorauSzabluna iür da» 1. Kalenderoierteljahr 1928. K«ine Schonsrist. Zahlstelle: Finanzamt. 20. Avril 1928: Lohnsteuerabzug für die Zeit vom 1. bi, 15. April 1928. Keine Schonsrist. Zahlstell,: Finanzamt der BetriebSttättr. verbergen! der Pressestelle tern vormittag sand Dr. KSH- eine Besprechung'zwischen den Vertretern der Presse und der Pressestelle der Staatsanwaltschaft statt. Der Herr Landgerichtspräsibent gab auf alle bisherigen Anregungen seitens der Presse bereitwilligst Auskunft und teilte auch mit, daß in Zukunft auch über alle Fälle bei dem Ober- landeSgericht Dresden, die allgemeines Interesse haben, Auskunft an die Presse erteilt wird. Im Anschluß hieran nahm Herr Oberstaatsanwalt Viermeß das Wort zu ei nigen Ausführungen, wobei er besonders darauf hinwieS, daß bei Abtreibungsprozessen Namen der Angeklagten nicht angeführt werden sollen, da diese gewöhnlich von Zu schauern oder von Lesern neu um Nnterstühung in der artigen Fällen angegangen werden. Weiter gab der Herr Oberstaatsanwalt noch bekannt, daß die Leitung der Presse stelle am 1. April auf Herrn Staatsanwalt Dr. Arndt (Fernsprecher 42 176 außer der Dienstzeit) übergeht, da der bisherige Leiter Herr Staatsanwalt Dr. Langbein »um Oberlandesgericht verseht wird. Zum Schluß sprach einer der anwesenden Pressevertreter im Namen seiner Kollegen seinen Dank an den ausscheidenden Herrn Dr. Langbein aus. —' Gegen die Errichtung von Milch Höfen. Die Wirtschaftspartei hat im Landtage folgende Kurze Anfrage eingebracht: In Plauen sind zwischen dem Verein der MilchhandelSaktionäre und dem legalen Milch handel schwere wirtschaftliche Kämpfe auSgeorochen. die darauf hinzielen» das selbständige Gewerbe zu vernichten und geeignet sind, die Milckversorgung Plauens zu ge fährden. Die MilchhandelsaktionSre betreiben di« Grün dung eine- MilchhofeS und versuchen, sich da» Milchhan delsmonopol zu sichern. Sie veranlassen in Personal union mit der Landbundführung die Landwirte, höhere Preise vom Milchhandel zu verlangen, während sie nied rigere- Preise zahlen. Außerdem senken sie den Einkaufs preis durch Zuschüsse, um dem im Milchhof vereinigten Handel eine angemessene Handelsspanne geben zu könsten. Bei der anerkannten Notlage der Landwirtschaft ist nicht anzunehmen, daß die Zusckußmittel von der Landwirt schaft aufgebracht werden. Außerdem stebt daS Vorgehen de» genannten Verein» ganz stn Gegensatz zu den er hobenen Forderungen auf Erhöhung der Betriebsein nahmen. Wirfragen daher bi« Regierung: 1. Sind dem Verein der Mrlchhandelsaktionäre Staat»- oder Reichs mittel vom Wirtschaftsministerium zur Verfügung gestellt worden, in welcher Höhe und zu welchen Bedingungen? 2. billigt die Regierung di« Errichtung derartiger Milch höfe und die daraus sich ergebende Untergrabung von Exi stenzen dss selbständigen Mittelstandes? —' Tarifwidrige Forderung von Akkord arbeit rechtfertigt ArbertSniederlegung. Das ReichsarbeitSgericht hatte sich gestern mit etner Re vision zu befassen, die vom Verband der Bauarbeitgeber in Leipzig gegen ein Urteil de» Landesarbeitsgerichts Leipzig vom 10. S. 27 etngereicht worden war, das zu Gunsten der Baugewerkschaft Leipzig des Deutschen Bauge werkbundes entschieden hatte. — In der ersten Hälfte des Monats Juli 1927 beschäftigte der Bauunternehmer Alfred Raue in Leipzig auf einer Baustelle in der Kantstraße eine Mkordkolonne von 10 Mann. Da die nach der Er gänzung des Reichstarifvertrages vom 30. 3. 27 ge schlossene Vereinbarung über Akkordarbeit tariflich unzu lässig war, verlangte ein GewerlschastSangestellter am 18. 7. die Entlassung dec Akkordkolonne, widrigenfalls die übrige Belegschaft am anderen Tage die Arbeit nieder legen würde. Raue lehnte die Forderung ab und am an deren Tage verließen sämtlich« Maurer, Zimmerleute usw. den Betrieb. Der Unternehmer erblickte darin nicht nur einen Tarifbruch, sondern auch eme unzulässige Hcnw- lung im Sinne des z 823 BGB. und Nagte. Die beklagte Bauaewerkschaft berief sich darauf, daß sie freie Hand gehabt hätte, weil am 20. August in Dresden ein« Ver- Handlung über die Zulässigkeit der Akkordarbeit, die im sächsischen Baugewerbe seit nahezu 80 Jahren nicht mehr —* Ren«Verkägunad«»R«I»-»ostmlnister- D«r R«tch»voftminlft«r bat versüat, daß fortan all« Post- dlenftftell«« i« a-iamttn deutschen N«ich-poftgedt«t, «ins»lt«ß- lich der V»stag«ntur«n und VostbUf-st«ll«n iür d«n F « r n- sprechverkrht ununt«rbr»ch«» von mor-eas S Ubr bi- ab-nd« 8 Ubr »ff«»»nbalten sind. Hieraus eratbt ft» der bedeutsam« Vrrk«hrssortschrttt, baß nunmehr j«d«rmann im ganz«« Deutsch««-»«ich mit jede«, der y«rnlpr«chanschluß bat, von «arg«»- 8 Ubr bi» abends 8 Ubr »u t«d«r Zeit sprechen kann. —* Eantaa des GDA. Der Gau Freistaat Sachsen im Gewerkschaftsbuud der Angestellte« (EinhettSverband drr kaufmännischen, technische«, Vüro-Angeftellten nnd Werkmeister) hält vom IO bi» 18. Mat d. I. in Dr « » den seinen 19. Gautag ab. Zu dieser bedeut»ngMollen Tagung, die von mehreren hundert Delegierten besticht kin wird, wird über das äußerst arbeitsreiche vergangen« Jahr Be richt erstattet werden. In der am Sonntag, den 18. Mai, stattftndende« öffentliche» Anaestelltrnkundgebung spricht BunbeSvorstanbSmitglieb Heinrich Thal-Berlin. —* Darlehen an erwerbslose Angestellte. Der Retchsarbeitsmtnister hat Mittel zur Verfügung ge stellt, au» denen erwerbslosen, über 49 Jahr« allen Ange- stellten Darl«hen gegeben werben können, die e» ihnen er- leichtern sollen, sich wirtschaftlich selbständig zu machen. Voraussetzung ist, baß die Rückzahlung irgendwie sicher gestellt «erden kann; sie muß grundsätzlich in Monatsraten binnen zwei Jahre« erfolgen. Dte Höchstsumm« der ein zelne» Darlehen beträgt in der Regel 1W9 RM.r darüber hinaus kann nur beim Borliegen besonderer Umstände ge- gangen werden. Di« Dtaßnabme wird von der Kredit gemeinschaft gemeinnütziger S«lbfthtlfeorganisationen, Ber- ltn-N. 21. Monbijouplatz 8, tm Zusammenwirken mit der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver sicherung durchgefübr». Anträge sind bei den SandeSstellcn der Krrditgemetnschaft lSanbeSwohlfahrtSLmter) einzu reichen. —sek. Ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand. . . So sind sie vielleicht auch emst ausgczogcu aus der Heimat, die vielen Tausende von Wan derern, die sogen „armen Reisenden", di« heut« unsere Landstraße bevölkern, und sind gewandert, erst al» an ständige Leute — als sie noch „linke" Kunden waren —, bis sie dann, verführt und verelendet, zu „duften" Kunden herabfanken. Sollen sie noch weiter sinken? und sollen die noch unverdorbenen oder noch nicht ganz verdorbenen Wanderer dem Untergange preiSgegeben sein? — In 318 Herbergen zur Heimat mit 1600O Betten will die Innere Mission den heimatlosen Wanderern gegen geringes Ent gelt Obdach und Beköstigung, sowie einen nach christlichen Grundsätzen geleiteten Aufenthalt, Arbeitsvermiltelung und im Bedarfsfall zuverlässigen Rat und tunlichste Förde rung gewähren. — Jin Jahre 1925 übernachteten in deutschen Herbergen IVr Millionen Wanderer, darunter 121117 unter 20 Jahre alt,- in beinahe 4 Millionen Nach ten. Allein im Freistaat Sachsen stehen Lö Herbergen zur Heimat mit etwa 1200 Betten zur Aufnahme von Wan derern bereit- Träger der Herbergen sind die sog. Hcr- bergSvcreine, die HauSeltern streng christlichgesinnte Leute, zum großen Teil ausgebildete Diakonen. Die Preise für Uebernachtung bewegen sich zwischen 30 und 50 Pfennig. — Man weile die Wanderer in die Herbergen! —' P re s s ek> e s pre chu n g b ei l _ der Staatsanwaltschaft. Gestern unter Leitung de? Herrn Landgericktspräsidenten ler im Landgertchrsgebäude am Münchner Platz in Dresden
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