Die Gründung von Jonsdorf Am Jonsberg lag in Richtung Bertsdorf eine stark verwachsene Wiese, die Jonaswiese. Sie gehörte zu einem Vorwerk, das die Oybiner Mönche angelegt hatten. Auf dieser Flur maßen 1539 der Prior Christophorus Utmann, der Schaffer (Verwalter) des Vorwerks und der Klosterjäger „unter dem kalten Born“ Land streifen für zehn Gärtnerwirtschaften ab. Weitere 13 Gärtner stellen wurden wenige Jahre später im Tal des Grundbaches aufwärts bis zur Landesgrenze angelegt. Die Siedler mußten jährlich je zwei Tage auf dem Vorwerk fronen und Geld- und Naturalienabgaben leisten. Ihre Kühe, Schweine und ihr übriges Vieh durften sie in den Wald zur Weide treiben, die Schweine wohl unter die Buchen zur Eckern mast. Dafür mußten sie 60 Füllhühner abliefern. Auch Wiesen hatten die Siedler gegen eine Abgabe übernommen, um ihren Heuvorrat zu vergrößern. Damals lebten bereits einige Hausge nossen (Mieter) im Dorfe, wofür der Hausgenossenzins zu ent richten war. Alles das gibt uns einen Einblick in die Verhältnisse eines kleinen Gebirgsdorfes vor 400 Jahren. Es war kein Waldhufen dorf aus der ersten Siedlungsperiode. Für volle Hufen war bei der Enge des vom Gebirgswald dicht umsäumten Tales nicht genügend Platz, so daß sich die Siedler mit durchschnittlich sechs Hektar Land begnügen mußten. Trotzdem entstand ein regel mäßiges Siedlungsbild. Nur liefen die zugeteilten Landstreifen von einem Talrand zum gegenüberliegenden nebeneinander über Bach und Dorfweg hinweg, wie wir es heute noch zum Teil beobachten können. Vielleicht steht die Erweiterung der Dorfflur entlang des Weges bis zur Grenze mit dem Aufkommen des Steinbruchbetriebes in Verbindung. Nicht weit von der heutigen Gaststätte „Zum Schweizertal“ liegt am Anfang des Mühlsteingebietes das „Bär loch“, wo die Söhne des ersten Dorfrichters, Hans Richter, um 1560 die ersten Mühlsteine aus gefrittetem Sandstein gebrochen haben. Das junge Dorf ist im 17. und 18. Jahrhundert über seinen Um-