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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-07
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1928
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» Gaurs kgen und —>. 8. Juni esteS und brachte unter genommen n«r. vrrmwere, «»» mvnv« ommvar reveuv nw Wasser bekommen und ertrunken sei Ob er gewaltsam in« I Wasser geworfen wurde, konnte nicht sestqesiellt werben Air eine vorausgegangcnc Vcrgtitung hätten sich keine Anhaltspunkte gefunden Auch Wiirgespuren seien nicht I .estgcstellt. Regierungsmedizinalrat Psreimter-Schwerin, aer «christstückc mit der Unterschrift Rohde» geprüft h„t, I kam zu dem Sckluß, -aß unter dem Versicherungsvertrag oie Unterschrift Rohdes gcsälscht sei, und zwar nach seiner I Ueberzeuguna durch Brauer. Eine SckülertraaSdie in München. In der I Wohnung eine» Postinspektor» in Nvmpl»enbura haben I fick dessen 17 Iayre alter Sohn und der gleichaltrige I Freund mit Gas vergiftet. Die Ursache deS Doppelselbst- i morde» ist noch ungeklärt. Beide trugen an den Fingern Ringe mit Totenköpfen Schreckenstat eines Irrsinnigen. Die der ! Rote Kurier aus Brest-Litowsk meldet, hat ein Ein« I toolmer des polnischen Dorfes Suchowola in einem Wahn- I ktnnsanfall sein siebenjähriges Schwesterchen und fein I fünfjähriges Brüderchen in den Dorfbrunnen gestoben. I Er selbst sprang dann in die Tiefe nach. Bon dem furcht- I baren Vorfall haben die Dorfbewohner erst nach zwei I Tagen durch Erzählungen herumstehender Kinder Nachricht I erhalten. Aus dem Brunnen wurden dann die drei Leichen I herausgezogen. Zwei Flieger beim Absturz getötet. Au» » Sofia wird gemeldet: Bei Boujourichte ist gestern bei I einem UebungSslug ein Flugzeug abgestürzt. Die beiden I Flieger wuroen getötet. Unglück auf der Untergrundbahn in! Neapel Auf der Untergrundbahn von Pozzuoli bei Neapel fuhr gestern früh ein Zug infolge falscher Deichen stellung gegen «ine Mauer Mehrere Passagiere wurden schwer, einige leichter verletzt. Dreimal vom Zuge überfahren. Im Em- mericher Tunnel stürzte von einem in voller Fahrt besind- lick-en Güterzug der Zugführer ab, ohne datz der Unfall von dem Fahrpersonat bemerkt wurde. Der Unglückliche kam zwischen Tunnelwand und Schienen zu liegen, hatte iedoch 'die Geistesgegenwart, ich sosort flach auf den Boden zu drücken, so das; der Zug über ihn hinwegfuhr. Da er sich bei dem Sturze einen Arm- und Beinbruch zugezoaen hatte, muhte er eme Stunde lang in seiner gefährlichen Lage verbleiben. Während dieser Zeit brausten noch, zwei weitere Züge über den schwer Verletzten dahin. Als schließlich das Fahrpersvnal deS Güterzuges auf da» Verschwinden des Zugführers aufmerksam wurde, und ein Beamter die Strecke absuchtc, fand man den Unglück lichen endlich auf. Gefährliche Petroleumervlosion in Ber lin. In der Nacht zum Donnerstag zwischen 10 und 11 Uhr explodierten aus bisher unaufgeklärter Ursache in einem Gebäude der Möckernstraße, in dem 6000 Liter Petroleum lagern, im 3. Stockwerk mehrere Petroleum fässer. Durch die Dcronation wurden sämtliche Fenster scheiben des Stockwerks zertrümmert, so datz die Stich flammen zu den Fenstcrhöhlen hinausschlugen und an den im 4. Stockwerk lagernden Vorräten einer Filmkopier anstalt sowie im Dachstuhl reichlich Nahrung fanden. Mit Hilfe von Schaumlöschgerät konnte der gefährliche Brand gelöscht werden. B an di te n ü b e r fal l auf ein ZeitungSae- bäude in Detroit. Die Bevölkerung wurde gestern durch einen sensationellen Banditenüberfall auf er» Zei- tungsgebaudc in Aufregung versetzt. Sechs Banditen drangen in das Gebäude ein. Sic hielten die Anwesen den, etwa 150 Personen, meist Angestellte der Zeitung» in Schach und raubten 65000 Dollar, worauf sie ent flohen. Einen Teil des Geldes verloren sie auf der Flucht aus dem Gebäude und später während deS Feuergefechts mit der sie verfolgenden Polizei auf der Straße. Bei der Schießerei wurde ein Polizeibeamter verlebt. Den Ban diten gclana cs, in dem lebhaften Straßenverkehr zu ver schwinden,^ ohne datz die von der Polizei ihnen nachge feuerten «chüsse sic erreicht hätten. Freispruch im Berufungsprozeß Kühr. Bor der Groben Strafkammer des Lairdgcrichts Arnsberg begann gestern die Berufuugsvcrhandlung in dem Ver- sichcrunasbctrugsprozctz gegen den Arbeiter Heinrich Kühr der beschuldigt wird, sich, um einen Versicherungsbetrug zu begehen, dadurch selbst verstümmelt zu haben, daß er sick an einem Eisenbahnübecgang in der Näh« von Olpe auf die Schienen legte und sich absichtlich ein Bein ab fahren ließ. Obwohl der Vertreter der Staatsanwaltschaft seinerzeit Freispruch beantragt hatte, war Kühr in erster Instanz zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden. In der gestrigen Berufungsverhandlung, die am Tatort in Olpe stattsaiu», wurde gemäß dem Anträge deS Staats anwalts das erstinstanzliche Urteil aufgehoben und der Angeklagte freigesprochen. Die Kosten des Prozesses fallen der Staatskasse zur Last. Starke Schneefälle in Ostpreußen. Starke Sckmeefälle sind im ganzen Revier der Romintner Heide zu verzeichnen. Die Wiesen, Bäume und Sträucher er wecken den Eindruck einer winterliichen Landschaft. ES ist ein eigenartiges Schauspiel, im „Sommermonat" Juni, die im Lenzessckmruck prangende Natur unter dichter Schneedecke lagern zu sehen. Aus den verschiedensten Orten Ostpreußens werden Schneefälle berichtet. Irr MW-VriM. )( Moskau. (Dom Vertreter de» WLV.) Im bis herigen Verlauf der Verhandlungen des Scbachty-ProzeffeS hat sich der Ktngeklagte KuSma durchweg erfolgreich ver teidigt. Gestern zeigte sich «in absolutes Versage» der Arbeit der Sachverständigen. Dem fachkundigen Urteil KuSmaS, der die Ausbeutung eines Schachtes als unrentabel erklärte, wurden die Ansicht eine« .Sachverständigen-, der gerade fein Universttätsftudium beendet hat. und da« Urteil eines Arbeiter« entgegengehalten. Nach Ansicht aller aus ländischen Beobachter de« Prozesse« hat KuSma bisher jedem Kreuzverhör ftandgehalten. Das GefängntSreglement. bei dem dl« angeklaaten Deutschen sich mit etwa fünf Stunden Schlaf begnügen müssen, ist bisher trotz der energischen Vorstellung der deutschen Botschaft nicht geändert worden. Ferner muß beanstandet werden, daß die Deutschen immer noch nicht im Besitze einer Uebersetzung der Anklageschrift find. Am Sonnabend wurde gelegentlich der Behandlung de« fünften Punktes der gegen Baschkin gerichteten Anklage, die seine angeblichen Beziehungen zur AGG. durch seinen in Berlin ber dieser Firma tätigen Bruder in die Diskussion zieht, seitens des Verteidiger« beantragt, die deutschen Ange klagten jeweils bet den fi« betreffenden Erörterungen der Verhandlungen gegen russische Angeklagte zu Wort kommen zu lassen. Dem widersprach der Staatsanwalt, der «ine geschloffen« Verhandlung gegen die Deutschen am Ende de« Prozeßes beantragt«. Der Vorsitzende behielt dem Gericht seine Stellungnahme vor. E» fällt auf. daß dieser ange kündigt« Gerichttbefchluß bi« zum gestrigen Mittwoch noch nicht ergangen war. Li« deutschen Angeklagten würden durch «ine Ablehnung diele» Antrag» der Verteidigung benachteiligt «erden, da die Möglichkeit besteht, daß für sie wichtig« Aussagen russisch» Angeklagter nicht sofort widerlegt werden und in Bergeffenhett geraten können. Hinsichtlich de» erwähnten fünften Punktes der Anklage gegen den HauptbelaftungSzeugen, den Angeklagten Baschkin — deff«n Qualität d«r Vertreter d«S WLV. kürzlich unzwet- Völkerkundler. Mit Genugtuung kannkonstatirrt werdet, darüber aula,fordert, was KuSma von de« Fak Koester I daß gerad« deutsch« Namen bet dieser Expedition in großer wisse, Badftieber sagte, wie in der Voruntersuchung. Au^hl vertreten sind. «ma. dem Vorsitzenden ! Alle dies« Teilnehmer haben sich im Februqr l»27 an, ", und zwar in Pautu, vrrsalmMt; hier »en Vorbereitungen getroffen, z. B. eine Karawane von SM Kamelen zusammen gestellt; dann brach man, unter Führung de» Schweden Larson, der bereits über dreißig Jahr« lang in China al» Kaufmann lebt rind von früheren Unternehmungen Hedin» her rühmlichst bekannt ist, durch die Wüste nach dem Etstngol-Fluß auf. Hier wurde die erst« Station errichtet, di« noch heute besteht, trotz aper inneren chinesischen Wirren, di« gerabe die chinesischen ExpedtttonSttilnrhmer erfolgreich auSzugleichett wußten — «tn Beweis für den Nutzen, den wir ihnen weiter oben zu- schreiben konnten. Dann ging e», durch winterliche Kälte, di, sich bis zu 40 Grad erhöht«, durch Sand- und Schnee stürme, durch wasserlose Wtistenstriche, unter mannigfachen Beschwerden nach Samt. Man vermochte über 4500 Kilo meter kartographisch aufzunehmen: das wurde dadurch er- mögliche, daß sich die Karawane in drei Kolonnen, also tn breit auseinandergezogener Front, fortbewegte. Von Hemt aus ging die Expedition getrennt vor. Ein Teil von ihr bewegte sich fort über Turfan, am Südrand des Tianschan- GebirgeS. sehr behindert durch die vielen, fünfzig Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Salzsümpfe, durch welche sich diese dank ihrer reichen archäologische« Funde bekannte Gegend auSzeichnet. Der Weg bi» Urumtchi, dem . jetzigen Standquartier der großen Unternehmung, ward sehr behindert durch den Zusammenbruch vieler Kamel«, die den Strapaze» nicht mehr gewachsen waren und zurück- gelassen werden mußten. Nunmehr ist «tn gewisse» Zwisch«nsta-ium etngetreten. Neue Vorbereitungen müssen getroffen werden. Erst wenn Gv«« Hedin Europa wieder verläßt und erneut bei seiner Expedition etntrisst, werden weitere Vorstöße ins Unbe kannte, die noch einige Jahre in Anspruch nehmen werden, besinnen. , zWMkltmrtmiW Md MUMM HUW. tsd. Dresden. Die Hauptversammlung Le» Sachs«» vom Verbände für Deutsche Jugenbherder« di« Wethe der Jugendherberge Zöblitz am 2. und stand unter -em Zeichen eines Volksfest.! I I großer Teilnahme d«r Bevölkerung ein überaus fröhliches I Leben und Treiben. Sonnabend abend fand die Sitzung de» BerwaUungSanSschuffes statt, der bann ein erzgebir- gischer Heimatabend folgte. Bürgermeister OehmS begrüßte- I die Erschienenen, besonderer Willkommengruß galt dem 1. Vorsitzenden des Gaues, Ministerialrat Dr. Maier, sowie I RcgierungSrat Thiele. Am Sonntag vormittag fand die öffentliche Jahres- I Hauptversammlung statt. Bürgermeister Oehm entbot die Grüße der Stadt und gab seiner ganz besonderen Freude darüber Ausdruck, daß man Leu kleinen Gebirgsort Zöblitz I als Tagungsort gewählt habe. Negierungsrat Thiele er- I stattete hierauf den Geschäftsbericht, aus dem u. a. hervor- I ging: Das Jugendwerk in Sachsen hat sich auch im ver gangenen Jahr günstig entwickelt. Der Träger -es Werkes, l der Gau Sachsen vom Verband für deutsche Jug«ndherber-> I gen, hat sich in seinem Gefüge gefestigt und nach außen er- I wettert. In weiten Kreisen -er sächsischen Bevölkerung hak I er wieder zahlreiche Anhänger und Freunde gewonnen und I viel stille, aber auch öffentliche Anerkennung seines Werkes I gefunden. Der Gau erfreute sich wohlwollender Unter stützung der Ministerien, der Kreis- und AmtShauptmann- schasten und -er sonstigen Behörden. Auch -er Landtag er-, I kannte die Bedeutung der Jugendherbergen an und beschloß, I Laß -aS JugenLwerk in Sachsen auch vom Staate zu fördern I sei. Die Mttgliederzahlen weisen einen Zuwachs von etwa ! 2000 im Jahre auf, und die Zahl der Ortsgruppen hat sich I vermehrt, -er Vortrag des Berichts schloß mit einem Auf- I ruf an die Freunde und Gönner im Lande, den Jugendtzer- I bergsämtcr» auch ferner Gunst und offene Han- zu schenken. Gaugefchäftssührer Rade sprach sodann über Jugend- l Herbergen und Industrie und empfahl zur körperlichen und I geistigen Ertüchtigung -er erwerbstätigen Jugend Freizei- I ten. Die Lage der Jn-ustrt«j»gen- wurde eingehend be- I sprachen und auf die ihr drohenden Gefahren htngewtesen. In Eltern- und Lehrerkretsen wachs« Gott sei dank immer I mehr die Erkenntnis, Laß mehrtägige Wanderungen füv I Gesundheit und Erziehung -es Heranwachsenden Geschlecht» l unentbehrlich sind, um gesunde, frohe und arbeitsfreudigq I Menschen heranzuziehen. Im Anschluß an die Hauptversammlung bildete sich eitt i Festzug von über 1000 Teilnehmern, -er sich durch die Stra- l ßen der Stadt zu der neuen Jugendherberge bewegte. Vor l der festlich geschmückten Herberge sammelten sich die Stadt- I Vertreter, die Vertreter -er Behörden^ deS Herbergsverba u- l des, der Vereine und sonstigen Abgeordneten auf der gerK»- I migen Veranda. Die WeihehanLlung wurde durch «in Be- I grüßungSlied de» Mannergesangvereins eröffnet. Hierauf begrüßte Bürgermeister Oehm -te Kestversammlung und I gedachte dankbar aller derer, die geholfen haben, La» Her- I bergSwerk zu vollenden. In seiner Festrede hob Ministerialrat Dr. Mater her vor, daß -te Herberge tu Zöblitz, trotz der allgemeinen Armut LeS Erzgebirges, im Geiste der Selbstverwaltung geschaffen worben sei und beglückwünschte die Stadtverwal tung mit einem herzlichen „Glückauf" zu ihrem mit viel Liebe geschaffenem Werke. Geheimrat Dr. Oerie! von der KreiSHauptmannschast Chemnitz, zugleich im Auftrage -er übrigen Vertreter de« Staatsbehörden, Frau Müller, Dresden, als Vertreterin Le» Landesverbände» Sächs. Frauenvereine, Lehrer Löw« al» Vertreter der Ortsgruppe DJ.-H. Zöblitz, Lehre» Böhme al» Vertreter de» Er-gebtrgSveeinS Zöblitz und deck BerkehrSvcrbande» für da» Flöha- u. Pockanthal, «in Stadt vertreter von Olbernhau, der OrtSpfarrer von Zöblitz, so wie Baumeiste Arnold, Zöblitz als Vertreter »er bauaus führenden Handwerker brachten ihre Glückwünsche^ teilwette mit Spenden verbunden, dar. Den Schluß -er festlichen Handlung bildete etn Weihelted de» Männergesangvereins, sowie nochmalige DankeSworte de» Bü » für di« dargebrachten Glückwünsche. Sportliche Uebi en und Volkstänze auf -em Sportplatz bildeten de» lutz »er festlich«» Veranstaltungen, di« wohl 1« so manchem jungen Mensche» Wanderlust und Hetwatliede uub Freude an edle, Geselligkeit wachgeruku Save», .MnlAItW MM mtz LM MMslitL» Ml? Zu» Eintreffen Sve» Hedin» in der dentsche» Reichs» Hauptstadt. Von Dr. F. R. Schlichters. Ein illustrer Gast weilt seit einigen Tagen tn -er deud- scheu ReichShauptftadt —: der große schwedische Forscher Ären Hedin hat seine Forschungsreise, di« ihn wett tn La» nordwestliche China, durch die Mongolei und di« Wüste Gobi führte, in Urumtchi unterbrochen und ist nach Europa zu rückgekehrt. ES machte sich ein enger Gedankenaustausch notwendig zwischen ihm und seiner Schwester Alma Hedin, di« von Stockholm au» di« gesamt« Versorgung der Expedi tion mit Nachrichten, Instrumente», Material usw. leitet. Man ist in Urumtchi zur Erlangung von Nachrichten aus den Ucberland-Teicgraphen angewiesen: aber dieser Tele graph besteht scheinbar mehr auf dem Papier, d. h. aus den Karten, als in Wirklichkeit: jedenfalls hat Hedin jeweils wochenlang warten müssen, bis ihn Mitteilungen dring lichster Art erreichten. Daher ist eine persönliche Verstän digung von großer Wichtigkeit. Außerdem aber ist die große Forschungsreise nunmehr in ein Stadium getreten, das die vorübergehende Abwesenheit des spiritus rector gerade jetzt gestattet. Man hat in Urumtchi Standquartier errichtet und gedenkt hier eine Zeitlang zu verweilen, um die bisherigen Ergebnisse der Expedition zu sichten und einen klaren Ueberblick über das Erreichte und das noch zu Voll endende zu gewinne«. Unterwegs sind gegenwärtig noch, von Urumtchi aus entsandt, fünf Tetl«xpeditioneü in die zentralasiatische» Wüstengebicte, die frühere Forschungen, die Sven Hedin hier getätigt, ergänzen sollen. Die erste ist unterwegs nach -em Lopnor-See — -cm „wandernden", ber sein Bett immer mehr nach Osten verschiebt. In ihn mündet der große Fluß Taryn. Die zweite Expedition, ausgcsanbt in der Hauptsache, um meteorologische Beobachtungen zu tätigen, bewegt sich auf die Nordhänge -eS Altqntag-Ge- birgeS zu, eine dritte will nach -cm Altai, und die beiden letzten stoßen südwestlich von Urumtchi vor, um Kaschaar und Choti zu erreichen. Die Zeit, welche diese Expeditionen brauchen, um ihr« Ausgaben zu erledigen und ihre Erkun digungsergebnisse nach Urumtchi zurückzubringen, benutzt nun Hedin, um sich in Europa neu zu versorgen. Gerade sein Berliner Aufenthalt soll dazu dienen, die Ausrüstung seiner Unternehmung, dieser größten aller bisher ausg«- sührten Wüstenreisen, zu vervollkommnen. Unter anderem hat er bereits Besprechungen mit der Deutschen Lufthansa gehabt, -a er beabsichtigt, in einem späteren Stadium der Spedition, -te vermutlich noch mehrere Jahre in Anspruch nehme» wird, auch -aS Flugzeug zu Forschungszwecken heranzuziehen. Gr gedenkt, längere Zeit i« Berlin zu ver wette» und zwischendurch kurze Abstecher nach Stockholm zu mache«. Er Lat übrigens schon zu Beginn der Reis« den Plan gehegt, sich im Rahmen seiner Aufgabe» Le» Flug zeugs zu bediene«: so wollte er beispielsweise mit anderen Wissenschaftlern «inen Teil -er innerasiattschen Wüsten überfliegen: «r hätte dann, an Hand feiner derart getLtigte» Beobachtungen, leichtlich die Erkundungen intensiverer Art gleich an den Stellen, die -en meisten Erfolg versprechen, anfetze» können. Leider aber haben ihm -te chinesischen ve- hör-en damals aus politischen Gründen die Flugerlaubnis nicht erteilt. Ueberhaupt stellten sich dieser großen Expedition zu Anfang mannigfache Schwierigkeiten, bereitet Lurch die Chinesen, entgegen. Die Herren Zopfträger standen zunächst einmal auf -em Standpunkt, Laß «» nicht angehe, durch China, einen Staat mit tausendjähriger Kultur, eine „Expedition" wie in das innere eines unbekannten, barba rischen Landes zu unternehme«. Deshalb mußte die ganz« Unternehmung umgetauft werden und erhielt nun die imposant« Bezeichnung „Wissenschaftliche Mission nach -em nordwestlichen China, unter Leitung der Föderation für die Gelehrten-Jnstitutton in China". Tatsächlich sind denn auch an dem Unternehmen auf ausdrücklichem Verlangen -er Chinesen ungefähr tn gleicher Anzahl chinesische und euro päische Wissenschaftler beteiligt — ein« Tatsache, die di« Expedition nicht unerheblich belastet. Dennoch hat sich ge rade die Beteiligung der Chinesen in -er Folgezeit al» äußerst nützlich erwiesen. Begreiflicherweisel Denn schon im November IVSS, als Sven HeLin in Peking etntraf, um zunächst einmal seinem Unternehmen durch persönliche Fühlungnahme mit -en Machthabern und Behörden die Wege zu ebnen, befand sich das Land der Mitte in -em gleichen politischen und kriegerischen Chaos, das e» noch heute ausweist. Zunächst wollte man ihm die Erlaubnis zu der Expedition überhaupt versagen, wie man es dem Ame rikaner Andrews gegenüber tat. Dennoch hatte -er Name ven^a gerennzerwner va, — vn varnn ernmerr, »aß ltte , Hior» von seine« srüyeren Nelsen tzer selbst bei wid— Bebandlnnq diele« Punkte» klarstellen müßt», ob da» Gericht ! haarigsten äopfträge.n solchen Klang, daß sich, al» -er Fo^ <>»«« > d e AEG., dnrch die di« sogenannte scher sich zu den besagte» Konzessionen bereit erklärte, dte russisch« Adteiinna der Benchwdrimq b,schuldigt wird, auf- Gchwterigk«itr« wie von selbst behoben. Bedingung aller- rechterbalt«, trotz der Erklärung Kalinins: „Wir verknüpf»» I ding» für die ganze Unternehmung bletbt, daßvon den ar- di« Handln««»» der deutschen Angeklagten nicht mit den I tätigte« Funde» all« Untea den chinesische« Museen Uber, deutichen Firmen. Tief« wertvolle Feststellung Kalinin» liafert werde« — «tn« vom Standpunkt der Chinesen vcr- würde an Wert sehr enßVßen, wen» zwischen N« nnd di, stündliche Forderung. Immerhin dürfe» Abgüsse dieser Verhandlungen gegen die deutschen Angeklagten sich ei« I Glück« mit »ach Europa gebracht werden. — «eiche Aus. Z'itraum von mehreren Woche» schiebe» sollt». naben btes« Hlpeditton »u bewältige» gedenkt — und zum >< M oskau, «. Juni. ,<VomVertreter d— WTB.) Teil schon bewältigt hat — geht bereit» au» »er Tatsache Im Gchachtg-Vrozeß wurde schließlich doch dem deutsch«» > Lervor, baß ihr Mitarbeiter ber verschiedenste» Art äuge- «»geklagte» Vadstleber in, Zufammeußa», mit detzver hören. Beteiligt sind außer Hedin selbst der Archäologe nehm»», KnSma» gestatte», da» Wart »» ergreife», ohne I Bergmann, »er schwedisch« Geologe Nori«, der Votaniker daß «in GerichtSbeichluß voriag. Kuema wurde aefraat, I Dr. Hummel, der Meteorologe Dr. Haube, sowie mehrere was ihm „n den Anaeleaenbetten Koester bekannt sei. Gr I ander« Erd- und Flugmeteorologen, ferner der Flugsach- ?"Ewortrt». er hab« Koester nur einmal im Jahre 1S2ö I verständig« Hempel, der Automobtttechntker Hevder, der in Wlaffowka oeseben. Dann fei dieser nach Deutschland I Filmoperateur Lieberen, endlich Sprachsachverständtge »urückgeiahren. Darauf wurde Badftieber zur Aussage I Völkerkundler. Mil Genugtuung kann konstatiert we darüber auiaefordert. was Ka«»a von de« Fall Kaesk» I' wisse, vadftieder sagte, wie in der " Koester habe ihm erklärt, daß er K»»»ia, » »»r Abnahmekommission der , Knappschen Maschinen, I Fluß Hoan h», i . 2-00 Rubel geben wolle, damit hie Maschine« abgenommen I wurde« die letzte» Vorbereitungen getroffen. ». i würden. Der Etaat-anwait fragt« darauf, wann diele« l Karawane von 250 Kamelen zusammen gestellt: ßan Geipräch stattarsunden hab,, vadftieder antwortet«: .In u^.». «»». " Kutowa bei Staiinowa im Bezirk Jugoftai*. (Dieser ve- I breißig Jahr« lang in China al» Kaufmann ! »irk hat mit dem Dones-Rayon nicht» zu tun) KuSma de- I früheren Unternehmungen Hedin» her rühm merkte hierzu, offenbar liege rin Mißverständnis vor, da er ' ' niemals in Kutowa gewesen sei. Wahrscheinlich verwechselte Badftieber den NaUien Kusma mit KuSnezow. Badftieber erwiderte, der Name Kusma lei ihm gut bekannt. Aller dings hab« er Kusma nie persönlich gekannt noch gesehen. Ais ihm während der Voruntersuchung «in« Photographie gezeigt und er gefragt wurde, ob da« Kusma sei, habe er geglaubt, Kusma zu erkennen: jetzt aber seh« er, daß er Kusma niemals gekannt hab«. Die Photographie habe nicht KuSma dargeftellt. Dann wurde Bafchki« befraat, ob er seine Behauptung, ihm sei bekannt, daß Kusma von Koester Geld bekommen bade, aulrechterhalte. Baschkin bejahte die Frage, indem er allerdings brroorhob, datz andere ihm das mitgeteiit hätten. Auch Nikischtn hält die Behauptung aufrecht, er wisse, da» Koester Kusma Geld gegeben habe. Da» fei ihm von «awrjuichenko (der inzwischen durch Selbstmord geendet hat) gesagt worden. Grötzter Wahrscheinlichkeit nach verwechselt Badstteder der: Namen Kusma mit Kusnezow und den Schacht Wlaffowka im Dongrbiet mit i Kutowa bei Stalinowa, wo Kusma niemals geweieu fei. ach dem Etsingol-Fluß auf. Ht«r wuri ichtct, bi« noch heute besteht, trotz ap> Wirren, di« aerabe die chinesisch,
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