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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-24
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1928
- Autor
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«tätte» der Urtzeit. Mn vild au» dem Bremer Freihafen. Der Olvmvtad« ent««««. Der Dampfer .Präsident Roosevelt', mit dem die amerikanischen Olympiateilnehmer die Uebrrfabrt nach Europa zurückgeleat haben. Auch in Amsterdam werden sie an Bord de« Dampfer« wohnen. — Lmk«: die TraininaSbahn an Bord de« .Präsident Roosevelt'. die da« gewohnt« Training auch aus dem Atlantik gestattete. Era«z»stscher Oeeenrßlu«. Da« Flugboot »Fregat«' (recht«) ist unter Führung de« franeöMch« Marineleutnant« Vari» (link«) am >2. Juli tu Brest »u einem Flug« nach Newport gestartet und am 2S. Juli auf de« Siore» »wischengelarrdet. Deutschland weileiiden Maharadscha von Patiala al» Leiter der Hof- und Militärkapelle des Fürsten nach Indien engagiert worden. Mit ihm sollen 60 weitere deutsche Musiker an den Hof von Partala gehen, um dort gemein sam mit 60 Indern bei Hofe und in der „Armee" des Maharadscha tätig zu sein. Herr Gottschalk erhält in dieser Armee einen höheren militärischen Rang, 3000 Mk. Monatsgage, eine standesgemäße Villa, Dienerschaft und Reitpferde. Die übrigen deutschen Musiker müssen fick mit einem Monatsgehalt von IM Mark begnüge«, aber auch sie erhalte« freie Verpflegung, freie Unterkunft und Dienerschaft. Den Musikern ist gestattet,- ihre Famüien mit nach Indien -u nehmen. Der jetzt verstorben« lang jährige Hof- und Regimentskapellmeister des Maharadscha war gleichfalls ein Deutscher. Er hat die indischen Musiker ausgebildet, mit denen letzt die Deutschen zusammenwirken' Einwohner gesucht. In den neuentdeckten In dustriezentren Amerika- entstehen Städte und Dörfer mit ungeheurer Geschwindigkeit und entvölkern sich ebenso schnell wieder, wenn die neue PetroleumSquelle oder die Silbermine nur ein SensattonSbluff oder eine geschickte Reklameangelesenheit war. Typisches Beispiel, für der artige Zustände ist Kanada, das Land der Hikunft, rn « dem jede- Jahr neue Minen oder Quellen entdeckt wer den und dessen Einwohnerzahl infolgedessen «in« wechselnde SteigerungSziffer aufwetst. Wenn aber die neuentdeckten Schätze endgültig aus gebeutet find, da» Oel gewonnen Und die Erz« zutage gefördert «Ino, haben auch die Menschen dieser WerkstÄte ihre Arbeit verloren, und sie verlassen ihre Häuser, um weiterzuziehen und ander« Tätigkeit zu suchen. Hier ist der Ursprung für die seltsam« Tatsacke, daß in Kanada viele Ansiedlungen verlassen stehe« und machmal ganze Städte verödet sind, nur noch Wahrzeichen vergangener Arbeitszeit. Solches Schicksal hatte auch eine Ansiedlung nahe Toronto, die «inst Mittelpunkt einer Petroleumindustrie war und nun in steinerer Oede auf neue Menschen wartet, die sie bewohnen. Obgleich fast alle Einwohner de« Städtchen» auSwanderten, harrt der Bür germeister in Treue au» und müht sich, der toten Stadt neue» Leben zu geben. Diesen Versuch unternahm er in echt amerikanischer Manier durch einige Zeitungs inserat« in den größten Blättern deS Lande», durch die er Bürger für seine Stadt werben will. Er preist alle Vorzüge ihrer Lage und verspricht denjenigen, die seinem Rufe Folge leisten, besondere Vorzüge der Behandlung. Zeigt jedoch niemand Gelüste, in die verlassene Stadt zu riehen, wird > der Bürgermeister sein Amt niederlegen müssen, »veil er nur noch sich selbst regieren könnte. Kür Deutschland, da» Land der ewigen Wohnungsknappheit, ist dieser amerikanische Lockruf ein guter Köder und wert voller Rat für unsere Wohnungsämter: Ueberweisung der letzten Kandidaten auf den Wohnungslisten nach — Kanada! Di« neu gierige Düsseldorfer Polizei. Der Düsseldorfer Regierungspräsident hat kdine Verordnung über da» Meldewesen, die überall, auch im Auslände, den lebhaftesten Widerspruch hervorgerufen hatte, zurück gezogen. Da» von dem Regierungspräsidenten für die Hotels und Gasthöfe seine» Bezirks vorgeschriebenc und von den Gästen auSzusüllenoe Meldefürmular stellte eine Reihe neugieriger Fragen, so unter anderem, ob die Dame, die der Polizei angemeldet wurde, früher ver heiratet gewesen, wie oft sie früher verheiratet gewesen. ob sie Witwe sei, ob sie geschieden sei, ob sie getrennt von ihrem Manne lebe, welchen Beruf der einstige Manu gehabt. Dieses recht eigenartige Fragen forderte zum Widerspruch und sogar zu der Aufforderung heraus. Düsseldorf zu meiden. Bon den ausländische» Zeitungen bezeichnet eine Dü,seldorf als eine „indiskret« «tadt". Sie will durchaus sterben. Eine reckt hart näckige Selbstmordkandidatin scheint die Stühe des Gast. Wirt» Sch. in Marienburg z« sein. Das 19 jährige Mäd chen hatte bereits in der vorigen Woche versucht, sich durch Gas zu töten. Sie wurde aber rechtzeitig an der Ausführung ihre- Plane» verhindert und von der Polizei in Schutzhaft genommen. Nach Rückkehr in ihre Dienst stelle wurde zwei Nächte hindurch ein Schutzpolizeibeamtcc in der Wohnung belassen, um die Selbstmordkandidatin zu bewachen. Trotzdem ist eS der Lebensmüden gelungen, einen neuen Selbstmordversuch durch Leuchtgas zu unter nehmen. Der aus ihrem Zimmer dringende Gasgeruch ver anlaßte den Wirt, die Tür gewaltsam zu öffnen: das bereits bewußtlose Mädchen konnte erst nach vielen Stun den im Diakonissen-Krankenhaus wieder zur Besinnung gebracht werden. Bei ihrer Rückkehr in dar Leben hatte sie nur das eine Wort: „Schade!" Liebeskummer soll den Grund zu diesem Lebensüberdruß gegeben haben.
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