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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192808155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-15
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1928
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SMNsW.... Tage hat un» dieser Sommer beschiebeni »b«r„s«lbst währrnd dieser Zeit sind viele Menschen in ängstlicher Sorge um ein paar Tropfen Schweiß, die sie in der Hitze vielleicht vergieße« könnten, in di« verdunkelten Zimmer geflohen, und habe« jeden Vang im Sonnenschein möglichst vermteden. Dabei vergessen sie, baß unser ganzer körperlicher und geistiger Gesundheitszustand durch da» Sonnenlicht erheblich beeinslußt wird. Gerade der Städter sollte di« kurze Zett des Gommers wahrnehmen und bi« Heilkraft der Sonne genießen. Oft sind ganz ohne chirur gische Eingriff« Geschwüre, tiefe Wunden, Brand, Knochen fisteln, Drüsen und Eiterungen verschwunden. Was der geschicktesten Hand des Arztes nicht gelang, bewirkte die Lonne. Von Tuberkulose, Schwindsucht, Rheumatismus, Bleichsucht hat so mancher Kranke Heilung gefunden und daS allein nur durch richtig burchgeführte Sonnenkuren. Daß dabet auch günstige Stosfwechselveränderungen in der Sonne wirken, ist unzweifelhaft. Die Heilung gewisser Hautkrankheiten nimmt im Sonnenlicht einen sehr schnellen Verlauf. DaS Sonnenlicht wirkt baktertentötend, desinfi zierend, wie die Erfahrung des täglichen Lebens und Expe rimente bewiesen haben. Wo die Sonne hinscheint, entsteht Blutandrang. Dadurch werden an den betreffenden Stellen die Ernährungsverhältnisse und Heilvorgänge bedeutend gebessert und die Bildung von neuem gesunden Gewebe wird begünstigt, also die Heilung beschleunigt. Aber auch der Mensch, der sich nicht direkt krank sühlt, soll der Sonne nicht au» dem Wege gehen, sondern ihren Einfluß aus den menschlichen Organismus al» BorbeugungSmittel anwen» den. Im sonnigen Sommer muß er eine solch« Menge von Lebenskraft und Gesundheit in seinem Körper aufspeichern, daß er in den rauhen Winterstürmcn unbeschadet Wider- stand leisten kann. Von großem Werte sind die Sonnenbäder, deren Heil- wert außer Zweifel steht. Ihre Anwendung ist äußerst ein- 'ach. Man lagert sich auf einem Fleck, der von der Sonne hell bestrahlt wird, nachdem man sich der Kleidung entledigt hat. Der Kops ist vor dem Einfluß der Sonneustrahlen nach Möglichkeit zu schützen, um einen Sonnenstich zu vermeiden. Das Zuviel ist auch hier schädlich. Besonders im Anfang ist Vorsicht geboten und der Körper nur kurze Zeit dem Lichte ousznsctzcn, da eine zu lange Bestrahlung auch leicht zum sogenannten Sonnenbrand führen kann. Dieser äußert sich in einer schmerzhaften Rötung der Haut nnd Blasenbildung. Später kommt dann zn einem Nbschälen der versengten Hautvartien. Rian muß in dem Falle die betreffenden Stellen mit Vaseline oder Lanolin einreiben und die Sonnenbäder bis zur fälligen Abheilung auSsetzen. Von grobem Wert sind die Sonnenbäder, die man anschließend an ein Fluß- oder Seebad macht. Man kann sich aber auch leicht bekleidet die Belebung»- und Genesnngskrast der Sonne zunutze machen, indem man sich stundenlang in ruhen der Stellung an sonnigen Orten aushält. Nur darf die Kleidung nicht zu eng oder etwa dunkel, sondern muß leicht und non Heller Farbe sein, damit möglichst viel Lichtstrahlen auf die Haut gelangen. Es empfiehlt sich, im Sonnenbade nicht allzulange in derselben Stellung zu verbleiben, sondern häusig die Lage zn wechseln, damit immer neue Körper partien deni direkten Licht ausgesetzt werden. Also hinaus in die Tonne, so bald sic scheint! Lernen wir von der Natnr, von den Tieren rind Pflanzen, die sich, wo sie können, der Tonne znwcndcn und die Heilgncllc des Sonnenbades in überreichem Maße genießen, und hassen wir, daß uns der Sommer in seiner zweiten K»älste mehr Sonn« spenden wird als bisher. z. WsWei res WkeWM .WklsM»" in M. Der Schützcngau „Niedersachsen" im Wettinschützendund hält in der Zeit vom 18.—23. August in Riesa sein 8. Gau schießen ab. Die umfangreichen Vorarbeiten, welche in den Händen der Priv. Tchützengekellschaft zu Riesa ruhten, sind beendet und gewährleisten durch di« zahlreichen Anmel dungen auswärtiger Gesellschaften, sowie hiesiger Vereine ein gntes Gelingen. Eine Anzahl gediegener Fcsiwagen werden dem Fcstzug einen imposanten Eindruck verleihen. Den Vorsitz des Ehrenausschussrs hat in dankenswerter Weise Herr Oberbürgermeister Dr. Scheider über nommen. Das Fest beginnt am Freitag, den 17. Aug., abends 8.80 mit der Paroleausgabe im Schützenhaus. Ihr folgt am Sonnabend, den 18. Aug., abends 8 Uhr der üblich« Zapfenstreich mit folgender Marschroute: Stellen abends 8 Uhr Goldner Löwe—Bismarckstr.—Schloßstr. rechts—Goethestr. link»— Schillerstr. links—Lindenstr. recht»—Pausitzer Str. recht»— BiSmarckstr. linkS —Rosenplatz rechts — Hauptstr. recht» — Echützenstr. rechts — Poppitzer Str. link» — Felgenhauerstr. links—Altmarkt — Abtreten Hotel zum Stern. Der Hauptsesttag, Sonntag, der 1v. August, wirb eingv- keitet mit einem Weckruf nach folgender Marschroute: Stellen früh 8 Uhr Stabt Ham burg—Elbstr.—Ntederlagstr.—Hauptstr. recht» — Roseuplatz links —Goethestr. linkS—Schillerst!. rechts —BiSmarckstr, kinks —Schulstr. links — Hauptstr. recht» — RathauSplatz— Großenhainer Str. links — Altmarkt — Felgenhauerstr.— Poppitzer Str. rechts—Schützenstr. linkS—BiSmarckstr. rechts —Schloßstr. rechts—Goethestr. rechts — Abtreten Restaurant zum Heiteren Blick. Mtttaas 1 Uhr folgt der Fest-««. der folgende Straßen und Plätze berühren wird: Stellen Altmarkt—Marktgasse—Felgenhauerstr-—Poppitzer Straße rechts—Schiitzenstr. rechts—Großenhainer Str. links—Rat- bausplatz—Hauptstr. rechts bi» zum KtoSk Bahnhofstr., dort Gegenzug—Klötzerstr—BiSmarckstr. links—Rasenplatz link» -Goethestr. rechts—Schillerstr. rechts—BiSmarckstr. links— Schloßstr. links —Goethestr. rechts —Schützenstr. rechts — Schützenplatz. In der Zeit vom Sonntag, den 19., bis Donnerstag, den -8. Aug., findet da» PreiSschleß«, auf allen Ständen statt, wozu dem Vereine von vielen Ge sellschaften, Vereine« «nd Gönner« zum Teil sehr wertvoll« Schießpreis« zur Verfügung gestellt worden find. Die PreiSverteilnng findet Donnerstag abend 7 Uhr im Gchützenhause statt. Ein herrliches Feuerwerk wird das Fest am Donnerstag abend abschlirßen. Die Schützengesellschast bittet uns, auch an dieser Stelle die herzliche Bitte auszusprechen, Straß«« «ud HLuser zu beflagge« «ud zu schmücke«. — Schmückungsgrün steht ab Donnerstag nachm. 3 Uhr auf dem Hof« des Herrn Herm. Grüble, Bi»marckstraße, unentgeltlich zur Verfügung. kll Wivkiitt W1. MM M K X Berlin. Bach dem »weiten Gesetz ,ur Aenderung de« Einkommensteuergesetze« vom SS. Juli 1VS8 trete» mit Wirkung »»« 1. Oktvber »PES gß »«1« Steuerabzug »Wei «euderuugeu «tu. Einmal wird »ur Vereinfachung der Steuerberechnung der vruttearbeit-lohn abgerundet und »war de» «»»attzzahlunge« aus »oll« » Reichsmark »ach »«le«, bei Woche«,abl»«ge» a«f dr« nächste« »olle« Meichtzmarrbetra» »ach »«te«. Im übrigen ist die Steuer wie bisher »u berechnen, je- doch tritt an Stell« des bisberigen Abschlags van IS v. H., böchftens 2 RM. monatlich, O,S0 RM. wöchentlich, rin solcher von 2S v. H., höchsten« S RM. monatlich, 0,7V RM. wöchentlich. Um dem Arbeitgeber umständliche Neuberech- nungen »u ersparen, werden in den nächsten Tagen neue, insolge der Abrundung des vruttoarb,it«lohn» wesentlich vereinfachte und verkürzte amtlich« Tabellen sowohl sür monatlich« und wöchentliche als auch für täglich« und zwei stündig« Entlohnung herausgegeben, ans denen er den ab- ,»ziehenden Steuerbrtrag ohne weitere« ersehen kann. Die, Tabellen vertreibt die Reichrdruckeret (Abteilung Verlag), Berlin SW. 68, Alte Jakobftraße 106 (Postscheckkonto Ber lin NW. 7 Mr. 4). Lediglich dorthin sind auch Bestellungen auf Tabellen »u richten. Die Versendung erfolgt nur gegen Vorauszahlung de« Preise« oder gegen Nachnahme; die Preis« sür diese Tabellen betragen: für di« Monat«tabelle 20 Rvf., für die Wochentabelle 20 Rpf.. für die Tage«- nnd gweistundentabelle 20 Rpf.; sür alle drei Tabellen zusam men beträgt der Preis 50 Rpf. Bei Abnahme von größeren Mengen werden die Preise ermäßigt. Weitere Einzelheiten der Nenregelnna ergeben sich aus einem Merkblatt, da« bei den Finanzämtern unentgeltlich abgthol» «erden kann Oertliches »nd Sächsisches. Riesa, de» 15. August 1928. —'Wettervorhersage »sir den 16. Aua u ft. Mitgetetlt von der Sachs. Landerwetterwarte zu Dresden. Keine wesentliche Aenderung, foribestehende Gewitterneigung. —* Daten sür den 16 Anglist 1928. Sonnen aufgang 4,46 llbr. Sonuennnteraaiia 19.21 Uhr. Mond ausgang 5,l9 llbr. Mondnntrrgana 20,16 Uhr. 1717: Sieg des Prinzen Eugen über die Türken bei Belgrad. 1795: geboren der Komponist Heinrich Marschner in Zittau (gest. 186l>. 1870: Deutscher Sieg bei Dionvill« Mar« la Tour. 19l9: gestorben der russische Diplomat Alexander Pe trowitsch von Iswolskij in Paris (geb. 1856). * —* DaS Finanzamt Riesa erinnert im vor liegenden amtlichen Teile an die zu leistende Abführung der Vermögens-, sowie der Einkommen- und Umsatzsteuer. —* Konzertdampfer „Meißen". Aus der plan mäßigen Fahrt verkehrte heute der schmucke, sehr gastlich ausgestattete Konzertdampfer „Meißen" auf der Elbestrecke Dresden—Riesa—Mühlberg. Der Dampfer, der mit Radio- Lautsprecher versehen ist, war gut besetzt; er wurde vor nehmlich von Inhabern von Wocl>enkarten zu einer Fahrt nach Mühlberg benutzt. Auch von Riesa aus war die Be teiligung eine gute. —*DerLor«n,kirchn«rMarkt findet in diesem Jahr« in der Zeit vom 29. August bi« mit 1. Sep tem b « r statt. Die Polizei wird auf dem Markte durch die AmtSbauptmannschast Oschatz auSarübt. Die Markt ordnung vom 18. Juli 1924 sowie alle Vorschriften und Strafbestimmungen, die vorher von dem ehemaligen Ge richtsamt Strehla und der Rittergutthrrrschaft Kreinttz sür diesen Markt «klaffen worden sind, bebalten Geltung, soweit sie nicht inzwischen durch onderweit« Bestimmungen auf gehoben worden sind. Ein Druckftück der Marktordnung hängt im sogen. Budenbause aus. Der Amtsraum der Amtshauptmannschaft Oschatz befindet sich während des Jahrmarktes im sogen. Budenhause in Lorenzkirch und wird vom 28. bis 31. August vorm. von 10 bi« 12 Uhr und nachm. von 1 bi« 5 Uhr, am 1. September aber nur vorm. von 10 bi« 12 Uhr, für den dienstlichen Verkehr geöffnet sein. —»Stoppelfelder. Wenn der Wind über di« kahlen Stoppelfelder streicht, dann ist der Höhepunkt der sommerlichen Herrlichkeit überschritten. Darum erweckt auch da« Stoppelfeld di« ersten melancholischen Gefühl«, und Herbftahnung stellt sich von selbst «in. Wir durch schreiten schon nicht m«hr mit solchem Hochgekübl der Freud« und vollem innerlichen Herzensjubel oi« Felder. Der Wanderer spürt, di« ganz« Natur ist matter geworden; verschwunden ist der jubilierende Gesang der Vögel in den Lüsten, in Wald, Feld und Garten. Wohl hört man noch einzelne Stimmen: sie drücken aber nicht mehr di« über groß« Freude au«, viel« Vögel sammeln sich bereits in Scharen und vollsühreu dabei, wie di« Star», «inen nicht geringen Lärm; allein es sind kein« lockenden, gefühlvollen Liebes- und Kunfttön« mehr. S« ist lose« Geschrei Kein Kuckuck ruft mehr aus dem Wald. Mit der Füll, der Fel der verschwindet immer «in Stückchen nach dem andern von Poesie, und di« srischgepstügtrn Aecker lassen schon die Sora« für da« nächste Jahr erkennen. Das Blätterwerk der Bäum«, da» infolge der übrrau« trockenen Julihitze stark gelitten hat und «in zeitige« Herbftbild herbrisührt«, z«igt längst nicht mehr saftig« Frisch«. Di« Abende werde» wieder merkbar länger, und da« Leben, Tummeln und Treiben im Freien nimmt ab. Der Herbst rückt näher! —* NeueJagdkarten. Di« Jahr««iagdkart«n aus da« Jagdjahr 1928/29 find bereit« b«rausgeg«bin worden und tragen hellblaue Farbe. Das neu« Jagdjahr beginnt am 1. September. Di« Gebühr sür eine Jahresjagdkart« beträgt 80 Reichsmark und sür «in« Tagrsiagdkartr 5 Reichsmark. —*Au» dem Justiz Ministerialblatt. Das Juftizministerialdlatt für den Fretftaat Sachsen enthält in Nr. 10 vom 13. August eine Verordnung vom 3l. Juli 1928 über FlurftückSzergliederungen und ihr« Mitteilung an di« Flurbuchdehörden. —* Fünfter Sächsischer Handwerkertag. Diesen Sonnabend und Sonntag kommt da« organisierte, in seinem Lande«au«schuß vereiniot« sächsische Handwerk nach Leipzig. Am Sonntag vormittag um 10 Uhr findet in der Alberthalle de« Krvftallpaläfte« eine Kundgebung statt. U. a. wird der sächs. Finanzminiftrr Weber über Finanzpolitik und Handwerk«wirtschast sprechen. Sonntag nachm. findet ein Umzug der Teilnehmer mit ihren Innungs faß»»« »ur Abschlußfeier nach dem VLlk«rlchl»ck»td«nkmal statt. —* Mufik und Gesang. 8» den yuaendgrupp,» des Grwrrkschaftsbundes der Angestellten (ADA) wird das deutsch« Volkslied und aut« Musik nicht nur nebenher ge- vstegt, sondern als Aufgabe der Jugendarbeit betrachtet. Um die sangeSfreudigen und musikalischen Mitglieder de- fonder« zu fördern, findet am 1. »nd 2. September «in Treffen inGr «i» statt. Hartwig Gröger van der Leipziger Mustkantengiide tat di« musikalisch« Leitung übernommen. Ts werden sich da di« jungen sanaesfreudigen Scharen »u- sammenstvden. di« bereit find, durch Lied und Musik tbr Leben ,u bereichern. Die Zusammenkunft wird erneut den Bemess erbringen, baß wir tn unseren alten Volkslieder» «in« unversiegbar« Quell« deutschen Volksgutes besitzen. Das Liederbuch des Bunde« .Seit an Seit", neu heraus gegeben vo» Tberlei« und Knoll« erbringt dafür ebenfalls den Beweis. —* Drei Autounfälle tu der V-Karve in Zehren. DaS „Meißener Tageblatt" berichtet: Innerhalb von dret Tagen haben sich in Zehren an dem Gtraßenkreu» Meißen-Oschatz-Lommatzsch drei ernste Autounfälle ereig net. Am Sonnabend fuhr em au» Richtung Lommatzsch kommender Waaen aus einen vor dem Grundstück Machenke haltenden Meißner Lastzug mit so großer Wucht auf, daß das Vorderseiten vollständig demoliert wurde und nur unter Hochwmden des Lastwagen» wieder freizubekom men war. AuS der Wucht da- Anprall» geht einwandfrei hervor, daß übermäßige Geschwindigkeit vie Ursache des Unglück» war. Verletzt wurde seltsamerweise niemand. — Am Sonntag, an dem Hochbetrieb auf dev Staatsstraße nach Zehren herrschte, stieß ein Hanomag mit einem Motor rad zusammen. Der Führer des kleinen Wagen» war geistesgegenwärtig genug, im letzten Augenblick abzustoppen und herauszuspringen. Der Zusammenstoß wurde dadurch stark ab geschwächt, hatte aber den Sturz oe» Kraftfahrer» zur Folge. Er' und sein Sozius gerieten unter da» schwere Rad, dessen Betriebsstoff auSlief. Die Verunglückten wur den sofort au- ihrer gefährlichen Lage befreit. Ihre Verletzungen waren zum Glück unerheblich. Uebermäßiges Tempo des Kraftrade- soll auch hier zum Unglück geführt haben. — Ein besonder» schwerer Zu sammenstoß ereignete sich Montag nachmittag. Augen zeugen sagen dazu folgendes aus: Mit größter Geschwindig keit näherten sich zwei große Personenwagen aus Richtung Meißen und Leipzig der Kurve. Der Zusammenstoß war das Werk eines Augenblicks. — Der Leipziger Wagen rannte den von Meißen bezw. Dresden kommenden Wagen an der rechten Vorderseite an und fuhr, im rechten Winkel »urückgew e en. einige Stufen der zum Friseurgeschäft von Schmidt liißrenben Treppe hinauf (!). Der mit zwei Dresd ner Herren besetzte Viersitzer wurde ebenfalls rn> rechtem Dinkel von der Straße geschleudert und fuhr mit großer Gewalt gegen das Kürbissche Grundstück, wo abermals ein Kellerfcnster zertrümmert und ein schwerer Sand steinträger glatt durchschlagen wurde. Bei dem Anprall stürzte einer der Insassen kopfüber aus dem Wagen, er trug^ einen leichten Nervenchock davon, konnte aber später die Rückfahrt im staatlichen Kraftwagen antreten. Das Unglück ist in der Hauptsache darauf zurückzusühren, daß der Dresd ner Wagen nach Lommatzsch einbiegen wollte, ohne dabei dre erforderliche Vorsicht walten zu lassen. Die Schuldfrage wird noch zu klären sein. — Die Einwohnerschaft Zehren ist sich darüber einig, daß es so nicht Weltergehen kann. Man ist der Meinung, daß behördliche Stellen sich endlich mit den Dingen befassen müssen, um evtl, durch eine Ge schwindigkeitsvorschrift von 15 Kilometer die Voraussetzun gen für die vielen Unfälle an dieser Stelle zu stoppen. —* Das neue Waffengesetz. Vom ersten Ok tober diese- Jahre» an, dem Tage des Inkrafttreten- de» neuen Waffengesetzes, müssen auch die Mitglieder von Schützenvereinen Waffenscheine besitzen, vorausgesetzt, daß sie die auf den Schiebständen benutzten Waffen in ihrer Woh nung aufbewahren. Ob für die auf den Schießständen auf bewahrten Waffen ein Waffenschein erforderlich ist, dürfte zweifelhaft sein, da nach dem neuen Gesetz nicht mit der Waffenbesitz einen Waffenschein erfordert, sondern nur da- Wassentragen. Gegenwärtig ist auch der Besitz einer Schuß waffe in der Wohnung, wenn kein Waffenschein vorhanden ist, strafbar und kann nicht nur zur Bestrafung, sondern auch zur Beschlagnahme der Waffen führen. Wie bei allen neuen Gesetzen, so dürfte die Anwendung! der ein zelnen Paragraphen der den einzelnen Behörden rn der ersten Zeit verschieden fern. Man denke nur an den ersten Paragraphen de- Gesetze-, in dem eS heißt: „Schuß waffen im Sinne des Gesetzes sind Waffen, bei denen ein Geschoß oder eine Schrotladung mittels Entwicklung von Explosionsgasen oder Druckluft durch einen Lauf getrieben werden." Nach diesem Paragraphen müssen auch Luft gewehre oder — Pistolen als Schußwaffen gelten und teder Schießbudenbesitzer oder Privatmann, der tn seiner Wohnung oder seiner Laube nach einer Scheibe schießen will, bedarf für sein Luftgewehr eines Waffenscheines. Wenn die Jahre-gebühr für den letzteren anstatt bisher 20 Mark auch nur drei Mark beträgt, so ist ein Taler unmer em Taler. Ob man durch da- Waffengesetz die Schußwaffen au- den Händen der Verbrecher vom Schlage eines Hein bringt, erscheint wünschenswert, ist allerdings aber mehr al» fraglich. —* Uevertragang beS 4. Deutsche» Ange- steHtentage» auf alle deutsche» Sender. Dee im Rahmen de» 4. Deutschen Angestelltentages am Sonntag, den 19. August stattfindenbe Vortrag de» Berliner Ober- bürgermeister» Dr. Böß: »Die sozialen Aufgaben der Kom- munalvolitik" wird, wie uns der „Gewerkschaftliche Presse dienst" mitteilt, durch die deutsche Welle und eine große Reihe der deutschen Sender ausgenommen und auf das ganze Reichsgebiet übertragen werden. Beginn des Vortrages 11 Uhr vormittags. —* DaS Ptllnttzer Schloß ^tgt fich seit kurzer Zeit toi neue» Gewände. Zunächst wurde eS auf der ganzen Fläche nach der Elbe zu mit Neuanstrtch versehen, wobei hauptsächlich Hellgelb verwendet wurde. Der langgestreckte Ban hat durch die freundliche Farbgebung sehr gewonnen und belebt daS LandschaftSbtld sehr vorteilhaft. —* Der 2. WtedersehenStagdeS sächsischen Ers.--Jnf.-RegtS. 24, verbunden mit Fahnenweihe, findet am 8. bis 10. September d. I. in Waldheim i. Sa. statt. Das während de« Weltkrieges, vornehmlich aus Reservisten und Landwehrleuten zusammengestellte Regt- ment, hat anfangs tn den Vogesen gekämpft, dann jahrelang treue Wacht vor Verdun gehalten und im Jahre 1918 in der Abwehrschlacht »wischen GotffonS und Chateau-Therry sowie am Oise—AtSne—Lanal trotz großer Verluste heldenhaft dem Gegner Stand gehalten. S41 Kameraden ruhen in Frankreichs Erde. Deren Andenken soll durch ein schlichtes Ehrenmal in dem DemobilmachungSvrt de» Regiments Waldheim i. Sa. geehrt werden. — Nähere AuSkunst erteilt Kamerad Pertz, Leipzig O. 28, Paulinenstr. 12. —* Dresdner FunkauSstelluna l-Drefunka"). Die diesjährige große Dresdner Funkausstellung („Dre- funka") wird von Sonnabend, den 27. Oktober, bis Sonntag, den 4. November, wieder im Städtischen AuSstellungSpalast zu Dresden, Stübelallee, abgehalten werben. Sie wirb ver- anstaltet vom Neichsverband deutscher Funkhändler, Orts gruppe Dresden, dem Funkveretn Dresden e. B. und dem Arbetter-Radio-Bund Deutschland«, Ortsgruppe Dresden, mit Unterstützung der ReichSpostverwaltung, der Reich»- Rundfunk-Gesellschaft und der Mitteldeutsch« Rundfunk A^G. Der Fu»k»«,«t» —»» —
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