Vergleichende Erdkunde der Sinai-Halbinsel, von Palästina und Syrien Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen, oder allgemeine, vergleichende Geographie
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Vergleichende Erdkunde der Sinai-Halbinsel, von Palästina und Syrien
100 West-Asien. V. Abtheilung. II. Abschnitt. §. 2. weiter über diesen Fluß hinaus erweitert hatten. Diese Erweite rungen gegen den Norden, so alt sie auch gewesen sein mögen, sie gehörten doch weder zu der Niederung des Landes Phönicien, noch zu der ursprünglichen Begränzung Kanaans, von welchem in den alttestamentalischen Schriften die drei nördlichen Staaten Phöni- ciens: Aradus, Berytus, Byblus, vom Gebiete Sidons ausgeschlossen blieben. Nordwärts von Sidon wohnten also in ältester Zeit an der Meeresküste, nach 1.B. Mos. 10,19, keine kanaanitischen oder phönicischen Stämme. Und wirklich wer den die Gebirgsbewohner (des Libanon), die Gibliter, im Gebiete von Byblus und Berytus (Josua 13,15), abgesondert von den übrigen kanaanitischen Stämmen und niemals in ihren Reihen (1. B. Mos. 10,15 —19) aufgeführt, was sich aus den uns jün ger bekannt gewordene» Nachrichten über ihre religiösen und poli tischen Zustände 56) auch rechtfertigt. Die selbständige Erweiterung des phöniciscken Gebietes gegen den Norden, über die Grenzen des ebenen Kanaans hinaus, wird in der mosaischen Urkunde an der genannten Stelle schon in Beziehung auf Aradus (Arvadi), Arke (Arki), Sin (Sini), Simyra (Zeniari), Hamath (Ha- machi) angedeutet durch den Zusatz „darnach" sind ausgebreitet die Geschlechter der Kanaaniter, und aus andern Quellen ist die Colonisation der Sidonier nach Arad, Botrys, Tripolis und vie len andern Orten hin bekannt"), wo also der Name der Phöni- cier fvrtschreitet, ohne daß der Begriff von Kanaan mitwandern konnte. Die Süd- und Ost-Gränzen. Wenn die Nordgränzen Kanaans auf diese Weise sich zu er weitern schienen, so tritt dagegen nach dem Süden desselben Lan des eine Verengung derselben ein, durch das Eindringen anderer Völkerstämme, welche im Besitze des Landes blieben, und auch schon, wie dies mit den Philistäern der Fall war, vor dem Einzuge Is raels in Kanaan von einem Theile desselben Besitz genommen hat ten (1. B. Mos. 13,17). Deshalb sollte doch auch das Loos über das Land derPhilistäer geworfen werden, weil das von ihnen F. C. Movers, Die Phönizier. Bonn, 1811. B. I. S. 3 u. f. °') Locüurt, 6soxr. 8ncr. k. II. LImnsan s. äs 6oIonÜ8 Ulios- nicnm. 1692. s. 2. lol. 351 stc.; Uamucleer, Miscellaneu klroenio. I.ng-1. Lut. 1828. 4. 138. VI. 216—307; O!. G. Tych- scn, Geogr. Verbreitung phcnicischer Münzen, in Tychsen v. Hart mann. Bremen 1820. Th. 2. 2. ,S. 496 u. f.