Vergleichende Erdkunde der Sinai-Halbinsel, von Palästina und Syrien Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen, oder allgemeine, vergleichende Geographie
Titel
Vergleichende Erdkunde der Sinai-Halbinsel, von Palästina und Syrien
Palästina; Kanaan, Süd-Gränzcn. 101 besetzte Land v o rdem zu Kanaan gehörte (5. B. Mos. 2,23). Nun aber reichte es, zu Josuas Zeit, in dessen hohem Alter (Josua 13, 2), von dem Gränzbache Aegyptens durch das ganze Gebiet der Pentapolis (der fünf Starte und ihrer Fürste», Gaza, As- dod, Askalon, Gat, Ekron) bis zur nördlichsten ihrer Gränz- städte Ekron (jetzt Akir, im Süden von Joppe unv ostwärts von Uabna (Jamnia) gelegen, nach Robinson)^). Sie hatten also Antheil an Kanaan, erreichten aber doch nicht Las phönicische Land, das nach den Autoren des classischen Alterthums, wie Fl. Josephus, PliniuS, Ptolcmäus und anderen (denn Strabo giebt keine Südgränze an), nur südwärts bis über den Karmel hinaus zum Slratons-Thurm (wosspäter Caesarea erbaut ward) reichte, nicht aber weiter hinaus, als man den wenig bekannten Küstenstrich zwischen Caesarea und Ekron, wo allein der Hafenort Joppe einige Aufmerksamkeit der Ausländer erregte, zu Syria Palaestina zählte, das palästinische Syrien damit bezeichnend, das auch Plinius schon Palaestina nennt (V. 14, Lnesareu ... tinis kalaestinns ... ckeincke klioenice). Der Karmel wird bei Fl. Josephus (I3oII. Nick. III. 3.1) ein Berg der Ty- rier, bei Hesychius ein Berg Phöniciens genannt; ältere Berichte fehlen über diese Küstenstrecke in den biblischen und pro fanen Schriften, lind es läßt sich nichts genaueres über diese Lücke zwischen beiden Völkerschaften ermitteln, nach welcher Philistäer im Norden niemals die Süd-Gränzen der Phönicier berührt zu haben scheinen. Nur zu den Kanaanitern überhaupt, deren, nach Josuas Tode, das Buch der Richter (3, 3) in den Zeiten der Verwirrungen und Kämpfe damals dort erwähnt, können die Kü stenvölker jenes Zwischenraumes gezählt werden. Wenn dennoch auch die südlicher gelegenen Ortschaften, wie Joppe, Jamnia, As kalon, Gaza, von Plinius bis auf Steph. Byz., auch wol phöni cische Städte heißen, so ist dies nur in einem erweiterten Sinne Phöniciens zu verstehen, insofern dieses auch mit Kanaan iden tisch ist, so weit dieses das an Israel verheißene Land war (4. B. Mos. 34, 5 und Josua 15, 4 und 47); und in diesem Sinne sagt selbst noch Procopius 50) (I1k-II.VnnckaI.il. 10.449) in so spä ten Jahrhunderten, daß Phönicien in ältester Zeit, er meint zu Josuas Zeiten, von Sircn bis zur ägyptischen Gränze gereicht habe. Es stellt sich demnach mit Sicherheit wol heraus, daß die ") E. Robinson, Palast. III. 230. ") 8aär. kelanck, kat. x. 50.