Vergleichende Erdkunde der Sinai-Halbinsel, von Palästina und Syrien Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen, oder allgemeine, vergleichende Geographie
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Vergleichende Erdkunde der Sinai-Halbinsel, von Palästina und Syrien
102 Wcst-Asien. V. Abtheilung. II. Abschnitt. §.2. Küstenbewohner von dem ebenen Landstrich, dem Niederlande, ihren Namen Kanaaniten erhalten haben, und an der ganzen Küstenstrecke sind keine andern Völkernamen als nur kanaanitische (die Philistäer-Eindringlinge abgerechnet) als ursprüngliche be kannt. Mit den Ostgränzen Palästinas verhält es sich ganz an ders wie mit den Süd- und West-Gränzen; hier kann man kaum noch von einer wirklichen Ostgränze Kanaans oder des Nie derlandes sprechen, wenn schon das große Jordanthal als solche angesehen wird. Es ist kein Grund vorhanden anzunehmen, daß die alten einheimischen Bewohner des Gebirgslandes von Palästina dasselbe mit dem Namen eines Nicderlandes hätten belegen sollen, ein Name der nur zunächst von dem nieder» Küstenstrich bei den Ausländern, zunächst den Aegyptern, wegen ihres Ver kehrs mit den Handelsstädten und Meeresanfuhrten in Gebrauch kommen mußte, wie dies bekanntlich auch mit der Benennung des Landes der Philistäer (das biblische Philistäa) der Fall war, die sich erst später von dem beschränkten Küstenstriche über das ganze Binnenland als Palästina verbreitet hat. Auch kann es für gewiß gelten, daß die Phönicier selbst Las Binnen land niemals mit dem Namen Kanaan belegt haben; es giebt keinen Beweis dafür, und hätten sie es gethan, so würden sie auch den Namen Phoenike, der dem einheimischen Kanaan so vollkommen entsprach (was durch die Paralia bezeichnet wird, dem auch nur das Palmeuland entsprach, wovon nach Cal- l i st h e n e s 6") der Name: orr «Tro rssp —rcü», wozu H. Relaud: guocl nck uoinen uttinet klioenicen, ick n pal- INI8 «888 ckuctuiir, Willi vicketur veri^mils) durch Judäa ausge breitet haben, wovon doch keine Spur vorhanden. Es ist schon undenkbar, daß die einheimischen Bewohner jenes palästinischen Berglandes sich selbst Kanaaniter, d. i. Nieder länder, genannt hätten, wenn sie schon mit jenen eines Stam mes waren; aber auch deswegen nicht, weil sie in unzählige ge sonderte Herrschaften getheilt waren, unter denen gar keine Einheit stattfand, wie sich aus der Nathlosigkeit im Widerstande gegen das eindringende Volk Israel hinreichend ergiebt. Wenn das diesseitige ^ri8totsli8 äs inirabil. aii8v. sä. ä. Leckiuann. Lott. 1786. 4. p. 292; 8aär. kelanä, ?al. x. 50.