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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-05
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1928
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Oertliches und Siichfisches. Riesa. den 5. Dezember 1928. —" Wettervorberlaa» - ü r den 6. Dezember- Mitgeteilt von der Tächs. Landerwetterwarte -u Dresden. Vorwiegend tn allen Lagen allmählicher Temperaturausstiea <im Flachland Temperaturen über 5 Grad). zeitweise Niederschläge, tn den unteren und mittleren Logen vor wiegend al« Reaen. Im librlgen bedeckt di« wollig und höchste TebirgSerhebnnaen teilweise in den Wolke», tzüd- weltliche Wind« an Stärke zunehmend. —* Daten lür den 6. Dezember 1928. Eonnen- ankgana 7.49 Ubr. Sonnenuntergang 15,53 Uhr. Mond» «nsgana 1,28. Mondnntergang 13,45 Uhr. 1778: Der Chemiker und Physiker Loni« Jos. Tay» Lussac in St. Loonard ged. <g«st. 1850>. 1864: Der Schriftsteller Rudolf Stratz in Heidelberg geboren. 1869: Der Elldvolarforscher Otto NordenskjSld in Srffelby geb. 1869 : Ter Dichter und Romanschriftsteller Rudolf Herzog in Barmen geb. MWer Oliven. In der kurzen Zeit, seitdem durch öffentlic»»., «usrus die Bitte um Spenden zum städtische» Hils-werk augge» sprachen worden ist, sind «ine Anzahl Spenden «ingegangen, deren Empfang nachstehend dankend bestätigt wird. Hoffent lich folgen noch recht zahlreich« weitere Spenden an« den Kreisen unserer Einwohnerschaft nach, um dazu zu Helsen, daß den Vedüriiigen unserer Stadt eine Weihnachtgfrendr gemacht werden kann. Bisher sind eingegange» oder »uge- lagt: Geldspenden: Paul Asbeck, Schwerin 30.—, P. Sch. 4.—, Kegelklub Freiheit 1.20, Elektrizitätswerk Riesa l00.—, Hugo Munkelt 20.—, Gewerkschaft Deutscher Lokomotivtlibrer 10.—.Deutsch- Amerikanische Petrolenm-Geseltjchast 100.—. Apottzeier Dr. Arnold 30.- NM. Sachspenden r Wäschegeschäft Martba Schwartz 1 Kiuderinantel. 4 Miitzen, 2 Nöckcben. 2 Schurzen, 6 Boi Hemdchen; Fa. O> Heinemann 3 Paar Hosenträger, 6 Taschentücher, 7 Paar Strümpfe, 3 Scbyls: H. Ehnert. Rieia, 46 Päckchen Tabak 25 Zigarren, 100 Zigaretten; Hüttenkaufbaus ^0 RM- in Waren; A. Kuntzlcb 9 Töpfe, l l Piannen; Otto Schmidt, 10 Flaschen Medizinalwein, 5 Psd. Kakao; Trovlowitz Nachf. 25 Btädchenkieider; Hübler L Co. 3 Ztr; Kauer» auSzugsmchl; Hermann Grüble 10 Ztr. Spetsekartoffeln. * MkM W Mkk MkWWMklklllr. Am vergangenen Sonntag land nach»,. 4 Ubr ein Fest gottesdienst znr Eröffnung der Feier in unserer TriuitatiS- kirche statt. Herr Gehenn. Konfjstorialrat G l ä n z e l au« Dresden predigte über Luk. 1. 78—79. AuSgebrnd von den Gedanken de» Totensonntags und de« 1. Advent, erläuterte er den Zuiainnnnbang des Evangeliums mit der Heideu- niission. Rlodernes Heidentum umgebe uns freilich auch in unserem Hriwatlandr, so daß man heute tagen könne, dah die MiisionSselder vor unseren Kirchentiiren anfingen. Aber dadurch dune dec iveliumspannrnde Gedanke der großen Mission des Cbrisieninms nicht verkürzt werden. Denn überall da, wo ein Mewchenberz deffen inne geworden, dah wir in einer Welt des Todes und der Sünde leben, in di« vir trotz aller Knlturerrnngenichaftrn und modernen Fort schritte doch kein Licht zu bringen vermögen, sehnt man sich nach dem „Sonnenaufgang au« der Höbe", der mit dem Kommen des Weltheilanüs zur Tatsache geworden ist. BKr die Hilie dieses Heilands erlabren bat und durch TotteS barmberzige Liebe aus der Finsternis der TodeSschatten ans Licht der göttlichen Gnade gelangt ist, der kann n-cht nur inr sich leibst Vieles Erlebnis in Ampruch nehmen wollen, sondern mutz auch anderen H.ls« au« der größten Rot des Menschenlebens schaffen wollen. Zuletzt aber find es nicht wir. di« solche Hilte bringen, sondern der Heiland selbst, der uns nur als seine Werkzeuge benutzt. Gerade di« Adventszrit legt uns den weltumspannenden Gedanken der christlichen Million besonders nahe; denn .Bott will, daß allen Menschen gebolsen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." (1. Timoth. 2, 4.) Der Festaotter- dienst wurde musikalisch umravmt durch Orgelvorspiel de« Herrn Studienrat Iwan Schönrbaum nnd «ine be sonder« schöne Gabe de« Sologesangs, dir Fräulein Augusta Heinrich mit machtvoller Stimm« darbot. — Im Anschluß an den Gottesdienst fand im Saal« de« Jugendheim» eine Nachversammlung statt. Nach «tn- leitenden Begrüßungswortrn dr« Herrn Pfarrer Friedrich und Vorträgen unseres Riesaer Missions-Posaunenchor« fmter Leitung von Herrn Friedrich Sielmann. folgte ein überaus interessanter und reichhaltiger Vortrag dr« Herrn Pfarrer D r. Ben- aus Weida. In dem Vortrag« wurde rin Ueberblick über den Beginn und dr» Verlaus der Mission unter den Wenden geboten, unter besonderer Be rücksichtigung der Miisjon unter den Torben unserer Heimat, die im Verlaus« der ersten zwei Jahrhundert« nach der Brsitzergreisung de« Lande» durch die Deutsche» «tnsetzte. S« wurden dabei die ungeheuren Schwierigkeiten dieser Mission hrroorgehoben, die ihr durch den gegenseitigen Haß Ler beiden Völker und durch die auffällig« Abneigung der Häupter der deutschen Kirche erwuchsen und di« nur gan- langsam durch die unermüdliche Willen«krast de» Känig« Otto de« Großen, der die Notwendigkeit dieser Mission fast allein erkannt hatte, im Laufe der Zeit beseitigt werden konnten. Mit gemeinsamem Gesang schloß die wohlgelungen« Feier kur» nach 7 Uhr abend». E« sei noch bemerkt, dah di« Kollekte von der Kirche und der Nachversammlung zu sammen 67 RM. betragen hat. Schr. a- MWMlWM. In der Sitzung des Landesausschusses Sachsen der Deutschen Nothilfe gab der Vorsitzende, Ministerialrat Dr. Mater, einen Rückblick über den Vertrieb der Hindenburg- WohlfahrtSbriesmarken. Einleitend führte er dazu aus, dah einen guten Erfolg mit Wohlfahrtsbriefmarken tne Schweiz durch die dafür geschaffene Organisation Pro Juventute auszuwetsen habe. Es seien zum Beispiel in der Zeit vom 1. bis 31. Dezember 1927 in der Schweiz Wohl- fahrtsbriefmarken von weit über 1 Million Franken ver lauft worden. Aber auch in Deutschland erneuten sich die WohlfahrtSbriesmarken, die es nunmehr seit drei Jahren gibt, einer steigenden Beliebtheit. Dies zeigte sich ganz besonders bet dem Vertrieb der lebten Wohlfahrts marken, der Hindenburg-Wohlfahrtsbriefmarken, wie nach stehende Zusammenstellung ergibt: Wohlfab^«dr^«smarken 230172 169921 17 784 8815 4266 5 Pf. 10 . 25 . 60 „ Markenbrs»« Postkarten 202 245 218153 82420 16647 8140 43867 Hintz,nburg-wabl'abrt«. brielmarken 1927/28: S Pf. 15 . 25 . »0 » Martenbest« Postkarten Im ganzen Reiche seien au« dem Vertrieb der Wohl fahrtsmarken «wa 1800 000 Mark gelöst worden, wovon etwa 900000 Mark den Zwecken der Wohlfahrtspflege zu geflossen sind. Der BerkaufSerlö» tn Dachsen betrage un- gefähr 150000 Mark. Bon tnesem Betrage und den Rest- beständen des Vorjahres seien an 611 Klein- und Sozial rentner einmalige Beihilfen gewährt und 25000 Mark für MüttererholungSkuren zur Verfügung gestellt worden. In diesem Jahre wird die rm Jahre 1927/28 unter- brochene Wappenserie fortgesetzt. Die Marko» weisen die Wappen von Hamburg, Mecklenburg-Gchwertn, Oldenburg, Braunschweig und Anhalt auf und verteilen sich auf die Werte von 5, 8, 15, 25 und 50 Psg. Sie werden für das Doppelte ihres PortowerteS verkauft. Der Verteilungsschlüssel ist dahin geändert worden, daß 80 Prozent des Reinertrages den örtlichen Stellen und je 10 Prozent dem AuSglelchSsond» bei der Reichsge- fchäftSstelle zufallen. In Riesa vertreibt da» Wohlfahrt»- und Jugendamt die WohlfahrtSbriesmarken zum besten de» städtischen HtlfSwerkeS. Sie find im Rathau», Zimmer 12, in der Stadtsparkasse und in den Verwaltungsstellen Gröba und Weida zu haben. W. I. A. —'Feueralarm. In vergangener Nacht gegen i/-2 Uhr wurde die Lauchhammer-Werksseuerwehr nach Zsch och au bei Ostrau zur Hilfeleistung gerufen. Es handelte sich um einen Scheunenbrand. —* Chorverein Riesa. Wir werden gebeten,.auf die Notiz in den heutigen Bereinsnachrichten auch von dieser Stelle aus hinzuweisen. —* .Da» deutsche Lieb'. Im „Capitol" ge langte gestern abend erstmalig da» filmtechnische Kunstwerk „Das deutsche Lied" zur Vorführung. Die vielen schönen Lieder, die bei uns volkstümlich geworden sind, sind in dem Film zusammengefaßt. Er zeigt, wie jede» Gefühl und jede» Erlebnis seinen Ausdruck im Liede findet, wie jede Zeit und jede» Ereignis seinen Niederschlag im Gesänge »urückläßt. Von der Geburt die Stufenleiter hinauf zur Höhe deS Lebens und dann herab zum Grabe führen die einzelne» Lieber, zu denen gar viele, wirklich prächtige Bilder deutscher Heimat verwendet wurden. Sius dem Inhalte de» Werkes sei kur» folgendes erwähnt: Dort, wo die Eisack rauscht, un ser» von Bozen, führt uns der Weg Jahrhunderte zurück. Freie und Hörige liege» im wechselvvtten, erbitterten Kampf. Hart lastet die Faust des sreien Lehnsherr» auch aus der Sippe Walthers von der Bogelweide. ZinS häuft sich auf Zins. Kein Lichtblick tut sich aus, ihn zu tilgen. Da springt Walther für die Seinen ein. Einer plötzlichen Ein gebung folgend, bietet er dem Lehnsherrn seine Dienste an, nm als Knappe die Schuldenlast der Eltern abzudienen. Mit seinem Eintritt in die Burg rntspinnen sich die Fäden seines Schicksals. Er dient der Tochter seines Lehnsherrn, eine geheime Liebe zu ihr, die nicht unerwidert bleibt, ent keimt in seinem Herzen. Durch sein Lebensschicksal wurde Walther von der Bogelweide Urguell und Künder der deutschen Volksweise! Und diese Weisen überdauer ten die Jahrhunderte, sie wurden der Born «ine» neuen Schassens und begleiten die Geschlechter jahrein, jahraus als Weggenossen und gute Kameraden. Ueberall klingt und singt: Das deutsche Lied! — Die Handlung ist in überaus packenden Bildern mit wunderbarem landschaftlichen Hin tergrund wiedergegeben. Sänger des MSnnergesangvereinS „Amphion" unter Iwan Schönebaums Leitung unterstützten einzelne Szenen durch Liedervorträge. Die Gesänge und besonder» auch die hervorragende musikalische Begleitung des Film» erwiesen sich al» äußerst glücklich. — Einen ebenfalls hevorragenden Anteil an dem großarti gen Genuß darf der Film vom Deutschen Sänger- bundesfest in Wien und besonders der glänzende Fest, ug in Anspruch nehmen, von dem wir seinerzeit aus- sührlich berichtet haben. —* Filmvorführung im Gewerbeverein. Gestern abend sand für den Gewerbeveretn und sonstige In- tcrcssenten im Saale der Elbterraffe eine Vorführung de» Filme» der Maagiwerke in Singen am Hohentwiel (Baden) statt. Nach kurzen Begrüßungsworte« de» Vorsitzenden Herrn Bergmann und guten Wünschen für das kommende Weihnachtsgeschäft gab Herr Fr. Kirch ner, Vertreter der Maggi-Gesellschaft, einig« Aufklärung«» über da» Maggi-Ftlmwerk, und bald daraus rollt« der vier- teilige Film an den Augen der Zuschauer vorüber. Die weltbekannten Maggifabrikate sind de« meisten Verbranchern nur au» ihrer eigenen Küche bekannt, aber die einwandfreie Herstellung derselben ist ihnen fremd und so hat der Film am gestrigen Abend manch« Aufklärung gegeben. Ein Heer von Arbeitern und Arbeiterinnen ist in ausgedehnte» Fabrikanlagen beschäftigt und bearbeitet die Fabrikat« mir Hilfe der verschiedenartigsten Maschinen. Umfangreich« Viehweiden und landwirtschaftlich« Güter unterhalten die Maggi-Werke, grobe Viehherden und wette Gemüseplantagen liefern da» Material zur Herstellung de» schmackhasten Ge würze». Da» gesamte Personal unterliegt in hygienischer Hinsicht fortwährender Bewachung. Spezialmaschtnen machen Sandarbett überflüssig. Jeder einzelne der interessanten Bilder hier zu nennen, würde zu wett führen. Zusammen, fallend kann gesagt werden, daß der Film al» Kulturwerk und die Maggi-Werke al» Musterbetrieb zu bezeichnen find. — Am Ende der Filmvorführung wurde« gut mundende Kostproben gereicht. —' Operettenaufführuna. DI« geftrlge Wieder- holung der Operette „Waldvöglein* kann der MGB. „Sängerkranz" wiederum al« Erfolg buchen. Der Höpfner- Saal «ar gut besetzt, wenn auch im Jniereff« de» Zwecke» — der Reingewinn soll der Wohlfahrtspflege Riesa zugute kommen — natürlich «in »»«verkaufte« Han« zu wünschen gewesen wär«. Der Inhalt der Operette ist wohl noch von der Erstaufführung in Erinnerung, sodaß sich «in Wieder eingehen auf denselben erübrigt. Die Aufführung selbst ging glatt und flott vonftatten, mit Begeisterung waren all, Darsteller bei der Vach«. Prächtig grlanoen wieder die Duett« und Sinzelgefäng« von Röschen und Erwin, meister haft wurde von beiden der Höhepunkt der Operette, di« dramatische Schlußszene de« 2. Akte», wiedrrgegeben. In punkto Komik schaffen Sybille und Stanislaus (der „bömmlsche" Kellner) und Hyronimu» Nadelstich (der un glücklich« Brautwerber) den Vogel ab. Reicher Beifall au den Aktschiüffe» bewie«, daß die Besucher auf ihr« Kosten gekommen waren. Und wenn wir die herrliche musikalische Untermalung der Operette zuletzt erwähne», so geschieht die«, um dem musikalischen Leiter, Herrn K. Totlr, sowie den wackeren Musikern der Beyer-Kapell« ein besondere« Lob »u spenden. —r. —* Die Lhrtstbäume. Die Christbäume haben auf den Plätzen und Höfen ihren Einzug gehalten. Wer möchte nicht keinen WeihnachtSbaum haben? Man kann sich ein deutsches Weihnachten ohne ,,Bäumchen" kaum denken. Fast immer überwiegen die Rotstchten, die vielfach sälscbltchprwetse Tannen genannt werden; die wirklichen Edeltannen sind selten und kommen wett her, denn in unteren sächsisch«, Wäldern haben meist üble Baumfrevler und Frevlerinnen dafür gesorgt, daß e« schön gewachsene' Edeltannen fast nicht mehr gibt. Tie schneiden, wo immer sie können und einer Edeltanne habhaft werden, die Zwerge mit unerhörter Rücksichtslosigkeit ab, um sie an die „vün- delkünstler" zu verkaufen, die diese Zweige mit vorlieb« »u Kränzen und Bestattung«fchmuck verarbeiten. Auch Sie- sern werden sehr häufig al» WeihnachtSbaum benutzt; ganz selten sieht man auch einmal eine Balfamtanne. Am allgemeinen Und die Christbäume, wie man sie mit einem Sammelnamen nennt, nicht so teuer, daß nicht ein leder sich ein Bäumchen erwerben könnte. ES muß ja nicht immer ein Rtekenktnd de» Walde» sei«; ein zierliche« kleines Exemplar nimmt sich ost viel schöner au», wenn eS die Mutter schön anzupuhen versteht und nicht überlädt. In vielen Gemeinden besteht zudem in Sachsen die schöne Sitte, daß an die ärmere Bevölkerung Christbäume zu ver billigten Preisen abgegeben werden. Trotzdem kann man erleben, wie besonders „auSivärtSbeschästigte" tn den Wäl dern sündigen, indem sie sich die schönsten, am Rande eine» Busche« gewachsenen Nadelbäumchen au»suchen und absägen und so Baumfrevel schlimmster Sorte treiben. Man sollte meinen, daß so ein auf unrechte Weise er worbene» Stück tue ganze Weihnachtsfreude stören müßte. In manchen Gegenden wird vor Weihnachten tn den jün geren Beständen der Nadclpflanzungen geradezu gewüstet. Man braucht sich nicht zu wundern, wenn die Förster und Waldwärter setzt ein besonder» wachsame» Auge haben und jeden Frevel nickstchtSlo» zur Anzeige bringen. Eine ReichSunfallverhÜtunaSwoche wird von den Verbänden der BerusSaenossensckaften tn der Zeit vom 24. Februar bis 3. März 1929Leranstaltet- Durch eine großzügige Aufklärungsaktion in Betrieben, Schulen und der gesamten Oeffentlichkeit soll da» Verständnis für die Notwendigkeit und die Möglichkeit der Verhütung von Unfällen geweckt, und dadurch die hohe Unfallzifser in Betrieben und Verkehr herabgemindert weroen. —" Au» dem Ministerialblatt für die Sächsische innere Verwaltung. Das Ministerial blatt für die Sächsische innere Verwaltung Nr .23 vom 1. Dezember enthält Bekanntmachungen über eine 2. Aen- derung der Verordnung über die Ermittlung von ver mißter Personen, betr. Nachweisungen über die Abwicklung des Schätzungsgeschäst» und über den Stand der Recht- mtttelerledigunq bei der Gewerbesteuer, über Mitteilung der Einheitswerte 1928, Abzugs- und Zerlegungsergebnisle an die Landesbehörde im Grund- und Gewerbesteuer- Interesse, Ausfüllung der Gewerbe-Kapital-Liste und über Gebühren sür Sprengstoss-Erlaubnisscheine. —* Aufwertung der Dresdner Stadtan leihen. Der Krcisausschuk Dresden hatte als Spruch stelle den Antrag de» zur Wahrnehmung der Rechte der Anleihegläubiger bestellren Treuhänder», die Aufwertung des Nennbetrages der Slblösungsanleihe zu erhöhen, ab gelehnt. Gegen diese Entscheidung lehnte der Treuhänder bei der vom Oberverwaltungsaericht eingerichteten Be schwerdestelle Beschwerde ein. Der Stadtrat zu Dresden hatte dagegen erneut geltend gemacht, daß eine Mehrbe lastung durch erhöhte Auswertung sür die Stadt untragbar sei. Die Beschwerdestelle hat jedoch als letzte Instanz die Beschwerde des Treuhänders sachlich für beachtlich gefunden und für Recht erkannt, daß die Entscheidung des Kreisaus schusses aufgehoben wird. Die Stadtgemeinde Dresden hat also den Altbesitz oer von ihr für Anleihen früherer Währung auszugcbenden Ablösungsanlethen zum zehnfachen Nennwert einzulösen (von 2Vs auf 25 Prozent des Gold wertes). Es bewendet bet der Tilgung in 30 Jahren. —' Ernste Lage in der sächsischen und thüringischen Textilindustrie. In der Textil industrie von Mittel- und Westsachfen und Ost-Thüringen herrsch! bekanntlich seit dem 1. Dezember des Jahres ein vertragsloser Zustans. Wie aus dem Textilgebiet zuver lässig verlautet, sind starte Kräfte am Werk, die nach der Ablehnung des Dresdner Schiedsspruches vom 27. Oktober aus die Belegschaften etnwirken trotz der rückläufigen Kon junktur in der Branche, die Arbeit niederzulegen. An be stimmten Gegenden ist ein Erfolg dieser Werbetätigkeit sichtbar. Sollte eS tatsächlich zu einem offenen Konflikt kommen, so würden tn den in Mitleidenschaft gezogenen Betrieben insgesamt ungefähr 375000 Arbeiter betroffen werden. Im sächsischen Textilarbeiterverband, der zunächst eine verstänbigungsbereite Haltung einnahm, hat sich eine bestimmte Opposition durchgesetzt, die schließlich zu einer radikalen Abwehr jeder Verständigung geführt hat, Die Lage wird auf beiden Parteiseiten al» sehr ernst angesehen. —' Die Milchreife. Der Sächsische LandeSmilch- auSschutz hat anläßlich der im Sommer ds. Js. durch geführten Kinderwcrbung ein Gesellschaftsspiel „Die Milch reife" herauSgebracht, da» an Kinder verteilt wurde, die sich am Preisausschreiben beteiligt hatten. In sehr Humor- voller und dabei lehrreicher Weise werden darin der Weg der Milch vom Kuhstall bis zum Verbraucher und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Milch gezeigt. Bet dem nieorigen Preis von 10 Psg. je Stück dürfte eS sich besonders al» Weihnachtsgeschenk für Kinder eignen. —' Nebel auf der Unterelbe. Infolge de»pich ten Nebel», der seit gestern 9 Uhr früh im Hafen von Ham- büra uns aus der Unterelbe herrsch^ ist die Schiffahrt völlig in» Stocken geraten, uno da» Verholen der Schiffe mutzte eingestellt-werden. Einige auSgelausene Schiffe sind wieder vor Anker gegangen. Der Nebel ist so stark, daß die im Hafengebiet verkehrenden Stratzenbahnen mit Beleuch tung fahren müssen. —' Zusammenschluß der evangelischen Parteien. Seit einiger Zett sind Bestrebungen im Gange, die beiden groben evangelischen Barteirichtungrn, die Weidnersche evangelische Volksgemeinschaft und den Klingschen Christlichen DolkSvtenst, zu einer Einheitspartei zu verschmelzen .Für die mitteldeutschen Gebiete ist be reit» am 27. November in Leipzig eine vorläusige Ver einbarung getroffen worden, unabhängig von dem Erfolg der Einigungsverhandlungen der Hauptparteien, eine selb ständige Einheitspartei zu gründen. Diese neu zu grün- dende Partei soll oen Namen tragen „Evangelisch-Soziale Volksgemeinschaft Bereinigte evangelische Parteien". Gestern trat em kombinierter Ausschuß zusammen, der diese vorläufige Vereinbarung bestätigte und endgültige Beschlüsse über da» etnzugehende Vorgehen satzte. -* Vorläufig «och kein Selb st anschluvbe- trieb bet der FernsprechvermittelungSstelle Riesa. Entgegen in der Stadt umlaufenden Gerüchten, dah am 1. Januar 1929 bet der Fernsprechvermittlungs- stell« Riesa der Selbstanschlutzbetrieb eingeführt wer«, wird sestgestellt, daß dies nicht der Fall ist und datz die Umstellung tn absehbarer Zett auch nicht.stattsinden wird. Wenn die Umstellung auch schon genehmigt wäre, was bisher aber nicht der Fall ist, würde immer noch infolge der unfangrctchen Gebäudeumbau- und sonstigen Arbeiten etwa 1 Jahr vergehen. —' Um die künftige Gestaltung deS Miet rechts. Die künftige Gestaltung deS Wohnungsrechts liegt noch arg im Dunkeln. Während die Mieterverbänd« stärkste Entwicklung nach der Richtung deS Mieterschutzes wünschen, verlangen dte Vermieter uneingeschränkte Rück kehr zum Rechte der Vorkriegszeit. Es liegt auf der Hand, datz nicht früh genug eine Verständigung darüber ange- trebt werden kann, welcher RechtSzustand Platz greifen oll wenn der Mtetraummarkt wieder einmal normale Ge- talt angenommen haben wird. Deshalb ist e» zu begrüßen, L» der ReichSverband Deutscher Etntaumv»ämter, die Ver^
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