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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-15
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
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kWlSWtHM. 5. Advent: 1. Joh.-Brief 4,1«: „Gott tst Liebe, und «er in her Liebe bleibet, der bleibet in Gott und Gott in ihm." Das Größt« tu Ser Veit. Wir freuen un» in der Oster-eit, daß sich über de« Welt ter Vergänglichkeit die Welt des Leben« öffnet. Wir «ol len un« nicht «entger in der Weihnachtszeit freuen, daß sich über der Welt der Selbstsucht und der Gewalt die Welt der Liebe öffnet. Die wahre Welt ist die Welt de» Leben» und der Liebe. Leuchtend steht diese grob« Doppeloffenbarung über unserem Leben. Wir sind meist so versunken und so verstrickt in den Geist dieser Welt, datz wir es gar nicht für möglich halten, daß da» Grundgesetz der Welt Liebe sein könne. In unserer Menschenwelt, ja leider auch in unserem eigenen Herzen tst der starke Damm der Selbstsucht aufgebaut, der da» Vor dringen des Geistes der Liebe hindert. Aber zu Weihnachten kommt wohl über uns alle die Ahnung, baß eS anders sein sollte und könnte. Es ist die Tür einen kleinen Spalt ge- öffnet und wir schauen staunend in da» Reich ewiger Lieb«. Das soll uns den Mut geben, etwas von dieser Liebe auch in unsere Erdenwclt hineinzuleben. Ist Liebe da» Grundgesetz der Welt, so gibt es auch nur eine Welt nach Gottes Herzen, und das ist die, in der sich die Liebe immer mehr durchsetzt. Nur wo Liebe ist, da ist Gott, denn sie tst der Widerschein des höchsten und heiligsten in Gotte» Her zen: Gott ist Liebe. O Ewigkeit, senke dich hernieder auf dies« Welt nicht nur mit dem Trost deiner Lebensbotschaft, sondern auch mit der Kraft deines Geistes der Liebe, damit diese Welt de» Neids und der Selbstsucht nicht so ungehindert und selbst verständlich ihren bösen Geist auSleben kann. Weihnachten, führe uns nicht nur für drei Tage aus dem Strudel der Zeit auf eine stille Insel des Friedens, fülle uns daS Herz mit starker, reiner Liebe, daß wir sie mit hinauSnehmen können in den Alltag, damit alle Tage zu Gottestagen wer den. Oertlichcs nnd Sächsisches. Riesa, den 15. Dezember 1928. „NVeWWmUM". Di« i« vielen anderen Städten wird auch in der Stadt Riesa ein öffentlicher Wcihnachtsbau« aufgerichtet werden. Er wird während des Christmarktes aus de« RathauSplasi in der Zeit vom 15. Dezember bis zum Weihnachtsfeste auf gestellt werden und allabendlich im Glanze der Lichter er strahlen. Die Aufstellung erfolgt durch bas städtische Wohl fahrts- und Jugendamt zum Besten des städtischen Hilfs werks. Unter dem Weihnachtsbaum wird eine Sammel büchse aufgestellt werden, in die jeder, der es bisher noch nicht getan hat, sein Scherslein zum städtischen Hilfswerk etnlegen kann. Das städtische Hilfswerk bedarf dieser Spenden noch sehr dringend, da die Zahl der mit einer Weihnachtsspende zu Bedenkenden dieses Jahr bedeutend größer ist als in den Vorjahren. Der stattliche Weihnachtsbaum ist zu einem sehr mäßigen Preise von Herrn Christbaumhändler Kern geliefert wor den. Die elektrische Installation hat das Elektrizitätswerk Riesa unentgeltlich übernommen. Dankenswerter Weise haben sich auch Schulchöre «ud Vereine bereitgefunden, an einigen Tagen WeihuachtSlieder unter diesem Weihnachtsbaume zu singen. Den Reigen er öffnet der Schubcrtbund Sonntag, den 16. Dezember. abendS ?47 Uhr. Möchten die alten weihnachtlichen Volksweisen, die unterm WeihnachtSvaum erklingen werden, die Herzen und Hände der Zuhörer zu regem Geben veranlassen. WJA. * —* Daten für den 16. und 17. Dezember 1928. Sennenauiaana 7,59 (—) Ubr. Sonnennnteraang 15,53 (—) Ubr. Mondansaang 11,22 (11,46) Uhr. Mondunter» gang 19,30 (20,53) Ubr. 16. Dezember: 1742: Gebhardt Leberecht Fürst Blücher von Wahl statt in Rostock geb. (gest. 1819). 1770: Ludwig van Beethoven in Bonn geb. (gest. 1827). 1878: Der Schriftsteller Karl Gutzkow in Frankfurt a. M. gest. (geb. 1811). 1910: Der Airikareisende Han« Dominik gest. (geb. 1870). 17. Dezember: 1493: Der Naturforscher Bbilipu« Paraeelsou» von Hobenbeim in llllaria-Sinsiedeln geb. (gett. 1541). 1910: Der Naturforscher Wilhelm Meyer in Meran gelt. (geb. 1853). —'Wettervorhersage n rden16. Dezember. Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Teils aufslarend, teils stark wolkiges Wetter. Zeit weilig etwas Schneefall. Temperaturen im Flachland« nachts um minus 5 Grad, tags um Nullgrad. Gebirge anhaltend Frost, noch in Tallagen örtlich unter mini» 10 Grad. Anfänglich noch schwache Winde aus westlichen Richtungen, später an Stärke zunehmende Winde aus Nordwest. * —* Silberner Sonntag. Immer näher rückt das Fest der Feste. Heißer fiebern Ke Wünsche in den Gedanken. Nicht nur bei den Kleinen, sondern auch bei den großen Kindern. Die Wünsche, Ke wie Zugvögel sind. Sie sind eine Weile da, man lebt schon ganz in dem Vor gefühl des Besitzes und glaubt das Ersehnte schon in Händen zu haben. Da zerreißt eines Tage» Ke Wirklich keit brutal die Illusion. Wie weggeblasen tauchen Ke Wünsche in den wichtigeren Sorgen des Alltags unter. Sie scheinen fast vergessen, bis sie, wie Ke Zugvögel mit dem Mailüsterl, sich plötzlich wieder melden, und sozusagen alte Rechte geltend machen. Denn welcher Mensch ist so zu frieden, daß er wunschlos wäre? Wenn aber alle Dünsche Erfüllung würden, wenn alle Träume reisten, würde vem Leben ein gut Teil der Energien genommen werden, Ke den einzelnen und oamit Ke Volksgesamtheit vorwärts treiben. Die Wünsche sind Ke Sporen für den Ritt über die Hindernisbahn dieses angeblichen Jammertals. — Sil berner Sonntag ist die vorletzte Hürde bei dem alljährlichen Rennen um den Preis des Favoriten. Der Zauberberg für den Verkäufer, aus dem Ke Jahresbilanz ihre letzten, kräftigen Aktivposten herausholen möchte. Er ist der Stl- berstreifen an dem Horizont geschäftlichen Gelingen». Daher sieht man ihm voller Erwartung entgegen. — Auch für Ke anderen ist bas Weihnachtsfest ein Zauberberg, aus dem alle die wundersamen Kräfte hervorbrechen, die in den Tagen der Kindheit Ke Welt mit Wundern füllten. Am silbernen Sonntag aber hatte der Engel der Freud« schon ein paar Bremshebel angelegt. Der Dämpfer, der zur gegebenen Zett am Platz ist. damit Ke Traume nickt tn den Himmel wachsen. Am silbernen Sonntag beginnt man zu rechnen, steckt einige Pfähle zurück und wird au» Wenigen auch ein Biel machen können, wenn Ke Sorg- falt in der Auswahl der Gabe eine Seele einhaucht. -*F«btlä«m»schrtft »er Riesaer Bank. Der heutigen Tageblatt-AuSgabe liegt etye kur-gefaßte Jubtläumsfchrtft -er Riesaer Bank bet, auf welche wir von hier au» verweise». Zur Feier -e» Lage» mar heute -a« Bankgebäud« in -en Farben unserer Stadt beflaggt. Zahl reiche Glückwünsche, herrliche vlumengebtnbe und sonstige kostbare JubtläumSgeschenke wurden dem Institute, sowie den Jubilar«« »»teil. —* Der yrauenveret« von Riesa konnte auch tn diesem Jahre eine WethnachtSbefcherung tn größerem Stil veranstalten. Droh der allgemeine« Not sind dem Verein doch viele Geldmittel und Spenden zugeflossen, die diese Weihnachtsbescherung ermöglichten. Die Feier selbst fand statt am 14. Dezember im große« Saal« de» Hotel Stern. Auf langen iveißgebeckte« und mit Tannen- grün geschmückten Tafeln lag eine Fülle von Geschenken. Der Verteilung der Gaben ging eine besondere Yeter vor- an». Maraot Braune trug tn sehr ansprechender Weise eine« WethnachtSprolog vor. Daraus ergriff Herr Pfarrer Beck da» Wort zu seiner Begrüßungsansprache, in der der dankbar der treuen und selbstlosen Arbeit gedachte, die von der 1. Vorsitzenden, Frau Ancke, von den Borstandsdamen und den Helferinnen de« Verein» geleistet wyrden war, um die Bescherung zu organisieren. Seine Rebe äipfelte tn dem Hinweis auf die religiöse Bedeutung -e» Weihnacht-feste» und auf den unendlichen Gegen, -er von der Person Jesu Christi ausgeht und di« Menschen -« GotteSktnber» macht. — Nach der Ansprache folgten die Ktnderchöre, die Herr Gtudtenrat Schvnebaum leitete. ES waren alte Weihnachts lieder, die von Schülerinnen der Oberrealschule in vortreff licher Weise gesungen wurden. Reicher Beifall lohnte die Darbietungen. — Ganz besondere Freude bereiteten bann auch die entzückenden Ktnderaufführungen. ES war wirk liches WeihnachtSzauber, -en die lieben Kleinen tn die Herzen -er Zuschauer trugen. — Nach diesen Darbietungen wnrden die Weihnachtsgäste de» Frauenverein» mit Kaffee und Weihnachtsstollen bewirtet. Und darauf nahmen sie ihre Geschenke in Empfang. — Jede Person erhielt 8 Mark tn Var, 1 Säckchen Mehl, einen Gutschein auf 1 Ztr. Brikett un- 1 Bund Holz, 1 Kleidungsstück, 1 Riegel Seife, 1 Pfund Gemüse. 1 Pfund Zucker, 1 Päckchen Kakao, Margarine oder Talg, Pfefferkuchen und Nüsse. Bet der Feier wurden im ganzen 170 Personen beschert. Wettere 89 Personen erhalten die Geschenke in ihren Wohnungen. UeberdteS werden auch 14 Kleinrentner zu Weihnachten vom Frauenveretn bedacht. — Seit 81 Jahren arbeitet der Frauenverein tn Lieser segensreichen Weise in unserer Stabt. Seine Hauptaufgabe steht er darin, Werke der christlichen Barmherzigkeit zu tun und wirtschaftliche Not zu lindern, sorveit da» tn seinen Kräften steht. Die Quelle seiner Kraft ist der Christen glaube, und er will nichts anderes tun, al» im Dienste Jesu arbeiten. Und so lange das geschieht, wirb er eine Quelle des Segens bleiben für alle, die der Hilfe und der Unter stützung bedürfen, und nicht zum letzten auch für die, denen wohlzutun und mitzuteilen eine Pflicht ist, die sie dankbar und freudig erfüllen. Zu erwähnen tst noch, daß Fräulein Selma Eißner den Dank der Empfänger in poetischer Form zum Ausdruck brachte. Auch sie erntet« reichen Betfall. —* Die Ortsgruppe Riesa tm Gewerk- schaftSbund der Angestellten (GDA.) veranstaltet am Sonntag, den 16. dss., nachm. 8 Uhr im Saale der „Elv- terrasse' eine Weihnachtsfeier für die Kinder -er Mitglieder. Es sind keine Mühen und Kosten gescheut wor den, um für die Kleinen bas Fest der Liebe wiederum zu einem wirklichen Fest zu gestalten. Unser Kollege HanS Bonk, -en Kindern noch heute als der „Märchenonkel' be kannt, wirb e» sich nicht nehmen lassen, von seinem neuen Wirkungskreis, aus Leipzig, zu uns zu eilen, um die Kinder wiederum mit schönen Märchen zu unterhalten. Auch Knecht Ruprecht wird seinen Gavensack öffnen und — vielleicht auch die Rute schwingen. Doch wir wollen nicht zuviel verraten. Auf Wiedersehen am Sonntag nachmittag. Am Abend hält die Ortsgruppe ein Wethnachtsvergnügen tn denselben Räumen ab. —* Expertmentalvortrag. Ueber „Okkulte Phänomene' (Schetnwunder des Okkultismus) wirb der Physiker A. Stadthagen, Berlin, im Auftrage de» Deutsch, nationalen Handlungsgehilfen - Verbandes, Ortsgruppe Riesa, am 18. Dezember, 20 Uhr, Elbterrasse, einen Experi mentalvortrag halten. Es sei von vornherein darauf hin gewiesen, daß der Vortragende nicht da» angeblich Wunder bare tn den sogenannten geheimen Wissenschaften stützt, son der» — soweit die physikalische Seite tn Frage kommt — scharf angretft. Der Vortrag tst ein mit schonungsloser Offenheit geführter Feldzug gegen den wissenschaftlich auf frisierten Aberglauben, der als Okkultismus, Spiritismus, Spiritualismus usw. Köpfe und Ginne verwirrt. Herr A. Stadthagen wird versuchen, die tn okkulten Kreisen für Wunder gehaltenen physikalischen Erscheinungen auf -aS zurückzuführen, was sie wirklich sind, nämlich entweder natürliche Vorgänge oder gut eingekleideter Humbug. Der erst« BortragSteil wird die Telepathie (Gedankenübertra gung), -er zweite Teil die angeblichen Phänomene der Dun kelsitzungen (Ttschrücken usw.) behandeln. Anschauliche und hochinteressante Versuche werben die Bestrebungen, hierin Licht zu schaffen, unterstützen. — Ohne Zweifel handelt «S sich um einen ungewöhnlich interessanten und volksaufklä- renden Experimentalvortrag. —* Der Bund entschiedener Schulrefor mer, Ortsgruppe Riesa, hatte gestern abend zu einer Bor- tragSveranstaltung in der Pestalozztschule geladen. Herr Lehrer Winkler von -er Schule am Heideberg sprach über: „Weihnachtliches Arbeite« tm Zeichen- unterricht'. Interessante Aufschlüsse gaben die Worte de» Vortragenden, die durch mitunter sehr gute Arbeiten der Kinder illustriert wurden. Große Fertigkeit bewiesen die Arbeiten -er Schüler tn der Buntpaptertechnik, welche sich tm Zeichen -«» WeihnachtSfeste» abwtckelten. Andere Kinder wieder arbeiten an einem Baumbehang oder verwenden ihr zeichnerische» Talent tn der Schrtftmaleret, Stoffmaleret «sw. Sehr schöne Lampenschirme, welche einfach, aber doch schön aussahen, sind von Kinderhänden gefertigt worben und wirken sehr nett. Etwas schwieriger gestaltet sich bi« Stoffmaleret. Hier arbeiten die Kinder nach eigenen Ent würfen und haben durch lange und mühsame Arbeit manch mal direkt bewundernswerte Resultate erzielt. Die auf. merksamen Zuhörer bankten dem Vortragenden für die hochinteressanten Schilderungen und die Vorführung der von -en Kindern geschaffenen Arbeiten, die viel Freud« be reitsten. —' ES hat geschneit!... Nun sind* sie wieder da. Jene wintertrüben Morgen, da man wach werden möchte und doch nicht wach werden kann. Da man immer wieder, fast mechanisch, auf die Taschenuhr schaut mit dem stillen, schlaftrunkenen Wunsche, e» möchte noch nicht Auf stehzeit sein: Da man sich wohlig nochmals auf Ke andere Seite dreht, ein unerwartetes Etwas wohl ahnt, aber noch nicht zu erfassen vermag. Da selbst Ke Straße noch nicht recht wach werden will. Da alle» so gedämpft klingt, so ungewöhnlich, so gehetmniSvoll. Bi» Kinderhände Ke Gardinen »ur Seite ziehen, bis kleine Hemdenmätze ,tch in ihren Dettchen erheben, jubeln und in die Hände klat schen, bi» sich Kindcrnäschen vor Neugier an den kalten Fensterscheiben platt drücken: „Mutter! e» HK geschneit! ES ist alle» weiß!" Wird nicht selbst un» Alten lolche Botschaft immer wieder zum Evangelium? Klingen nicht Nachrichten »«folge von der StaatSregterung «um Setter der sächsischen Staatsgüter ernannt worden. Der Vertrag de» Generaldirektor Dr. Burg, läuft am nung-jahr IMS wh in oen — ist geplant, au» diesen Mitteln edlerer Ftschsorten, wie Zander, setzen. —* Zugnerfpätungen durch Schueev« wehung. Da» plötzlich eingetretene Wtnterwetter l infolge des starken Schneefalle zu zahlreichen Unzuirägltchketten und Verspätungen tm Vahuverkehr im Vogtland« und oberen Erzgebirge geführt. E» mußten mehrfach Ersatzzüge eingelegt werbe«. Die Bahnstrecke nach Oberwiesenthal wurde durch gewaltige Schneemassen verweht. Ein große» Aufgebot von Schnee schippern tst an -er Arbeit, um die Gleis« sretzuhKten. —* Eine nationalsozialistisch« Landtag »- »lsoztaltsiische Abgeordnete Litt- . .... " ' l dt« Regierung ge richtet, die sich gegen die Konsumvereine und Warenhäuser wendet. E» wird um Auskunft gebeten, womit die Steuer gegenüber den Konsumvereine« begründet tn dem Schellengeläute der Schlitten mit einem Male Glocken mit, die von weiter, Wetter Wanderschaft »urückkeh- ren? O du-winter deutsche» Land! Land unserer Kindheit! Breite dein« weißen Arm« au», daß wir Ke Wunder deiner Gnade schauen! - —* Förderung der Fischerei 1« der Elbe. Da» Sächsische Finanzministerium hat auf Antrag der Landwirtschaftskammer beschlossen, urr Hebung der Fischerei in der sächsischen Elbe de« Betrag Mr^OOO füs da» Rech- nungSjahr 1SSS wix tn den Vorjahren zu bewillige«. Es suche mit Etnsetzunq . und Hecht, fort,»- setzen. —* Zugnerfpätuugen durch Schneever wehung. Da» plötzlich eingetretene Wtnterwetter hat tnfolge des starken Schneefalls und Bereisung der Weichen ^u zahlreichen Un-uträgltchkeiten und Verspätungen tm E» mußten mehrfach Ersatzzüge etngelegi. — Bahnstrecke nach Oberwiesenthal wurde durch gewaltige Schneemaffen verweht. Ein große» Aufgebot von Schnee schippern tst an -er Arbeit, um —* Eine national' ««frage. Der national! mann hat tm Landtage eine Anfrage an richtet, die sich gegen die Konsumvereine erletchterünaen gegenüber den Konsumveretneu begründet werde«, und ob Vorsorge getroffen set, daß de« »»lauteren Wettbewerb »er Warenhäuser «ntgegengetrete» werden kann. —* De, «eiter der sächsische« Staatsgüter. Der RtttergutSpächter Böhme-Klipphausen tst de« Dresdner sächsischen Staatsgüter ernannt bisherigen Letter», Generalbti 80. Juni 1929 ab. —-ZurFragederPretSbtndungfürZtga- retten. Zur Entscheidung des Berliner Kartellgertchts «trd ««» geschrieben: Der Vorsitzende de» Kartellgertchts hat durch Beschluß vom 12. Dezember d». I». Ke Liefersperre von Ztgarettenhändler« verboten, die sich weigern, die Grotz- bezw. Kleinhandelspreise ein,«halten. Vielfach wird die Angelegenheit so bargestellt, als ob diese» Urteil nur gegen die Industrie gerichtet wäre. Tatsächlich tst der Vertrag über den Schutz des Groß- und Kleinhandelspreise» zwt- schen Handel und Industrie abgeschlossen worden. AuSfüh. rendeS Organ war eine Händlerorgantsatton. Da» Urteil richtet sich daher auch gegen die HändlerverSände und die Jndustrteftrmen. ES tst tm übrigen Lurch «ine Klage ver anlaßt worden, die eine Anzahl von Verbänden gegen die am PretSschutzvertrag beteiligten Vertragsparteien erhoben Haven. Die klagenden Organisationen umfassen mit einer einzigen Ausnahme keine Spezialgeschäfte. Vielleicht hätte sich die Klage vermeiden lassen, wenn diese Verbände recht zeitig zu de« Verhandlungen hinzugezogen worden wären. Die Schuld an -em Fiasko der PretSschutzbestrebungen trägt aber auch der Inhalt de» Vertrages selbst, der aus die Rechtsprechung keinerlei Rücksicht nahm. —* Zwei Oratorien-Aufführungen im Rundfunk. DaS Oratorium ist diejenige musikalische Sunstform, die im Rundfunk erfahrungsgemäß am beste« und wirkungsvollsten gelingt. DaS liegt ohne Zweifel an dem Wechsel von Einzel- und Ehorgesang, Wort, Orchester nnd Lrgelmusik, der ungleich stärker anregt und gefangen nimmt, als ein gleichmäßig dahiufließende» anderes mufika- ltsche» Werk gleichen Umfanges. Die Weihnachtszeit tst die Zeit der Oratorien, von denen Ke Mirag in Lieser Woche 2 bringt: am Dienstag, -en 18. Dezember, au» der Leipziger UntversitätSkirch« bas Oratortum,„Dte Geburt Christi' von Heinrich von Herzogenburg und am Freitag, de« 21. Dezem- der, aus der Dresdner Staatsoper Ke „Missa solemntS' von Ludwig van Beethoven. — Die Leipziger Universität», kirche hat Jahre hindurch durch die Uebertragung der Orgel musik am Sonntagmorgen ihre hervorragende akustische Eignung für den Rundfunk erwiesen. „Die Geburt Christi' ist ein in Aufbau und Musikalität besonder» dankbare», für Ke AdventSzeit wie geschaffene» Werk: Beethoven» „Missa solemni»' entspricht in seiner monumentalen Größe und Eindringlichkeit ganz dem Geiste seines Schöpfer» und «tr itt der Wiedergabe der Dresdner Staatsoper ein mufikali. scheS Ereignis von besonderem Range sein. Die Aufführung „Die Geburt Christi' beginnt am Dienstag, de« 18. 12. um 20 Uhr, der „Missa solemni»' am Freitag, den 21. 12 um 19.89 Uhr. —WK. Ausbau der Angeftelltenvermitt- lung. Vom 15. Januar 1929 ab wird die Angestelltenver mittlung durch die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter einen wesentlichen Ausbau erfahren. Nach Richtlinien, Ke der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung soeben ergehen ließ, soll der zwischenörtlich und -wtschenveztrkltche Ausgleich tu der Angestelltenvermittlung getroffen werden. ES sollen Stützpunkte errichtet werden, an denen besondere Kachver- mittler Ke Verbindung mit Len Abteilungen für Angestellte vet den Arbeitsämtern regeln. Und zwar solle« diese Stütz- punkte an solchen Plätzen errichtet werben, Ke von besonLe- rer Bedeutung für den «rbettSmarkt der ««geftellten sind, für Ke ein Bedürfnis zur Einrichtung einer Angestelltenab- teilung aber noch nicht vorlieat. Die Richtlinien streben ferner auf eine möglichste Beschleunigung deS BermtttlungS- verfahrens hin. Kann ein« offene Stelle mit einem Bewer- ber nicht sofort besetzt werbe«, so tst sie noch am gleichen Tage ber zuständigen Abteilung für Angestellte bezw. dem Stützpunkt wetterzumelden und von da sofort dem Lande»- arbeitSamt. Die Landesarbeitsämter geben die gemeldeten offenen Stellen'durch einen täglichen Eildienst Len gesamten Angestelltenabteilungen und den Stützpunkten threS Bezirks bekannt. Innerhalb von drei Tagen hat, wenn «ine geeig- nete Bewerbung nicht eingeht, Ke Meldung zur Aufnahme in den ReichS-ArbeitSmarkt-An-etger zu gelangen. —WS. Beihilfe« für Lte BerufSanSvtldnng tn Sachsen. Zu den Pflichtleistungen der Wohlfahrts- und Jugendämter gehören bet Minderjährigen auch Er ziehung und ErwerbSbefähtgung. Wenn auch nach einer neuerdings ergangenen Entscheidung des Arbeits- und WohlsahrtömintstertumS ErwerbSbefähtgung nicht tn jedem Falle Berufsausbildung al» Pflichtleistung festlegt, so soll doch stet- bet fürsorgeberechttgten Minderjährigen geprüft werden, ob nicht tm Interesse künftiger ErwerbSbefähtgung auch -te Kosten sür Ke Berufsausbildung zu erstatten sind. Vielfach ergibt sich aber die Notwendigkeit, über diese Pflichtleistungen hinaus Beihilfen zur Berufsausbildung zu gewähren. Um Len mit ber Durchführung Lieser Be stimmungen betrauten Stellen Anhaltspunkte ,« geben, unter welchen Voraussetzungen und tn welchen Grenzen derartige Bethtlfen zu gewähren sind, gibt der Gtabtrat zu Dresden soeben Richtlinien heraus, die daS ArveitS- und Wohlfahrtsmtntstertum de» übrigen BezirkSfürsorgever- bänben zur Nachahmung empfiehlt. E» soll verhindert werden, daß junge Menschen mit guter BerufSeignung ihre Berufsausbildung nur au» wirtschaftlicher Not vernach lässigen müssen und später tn wirtschaftlichen und soziale» Verfall geraten. Daneben gewährt da» volkSvtlbunaSmint- stertum bezw. die Schulämter »och ErztehungSbethtlfen für besonder» Befähtgte, Ke aber nur in sehr veretuzelten Fäl- len tn Frage kommen. Die Rtchtltntek -e» Stabtrate» zu Dresden füllen eine bisher bestehende Lücke au» und sind tm Interesse einer vorbeugende« Fürsorge besonder» zu begrüße«.
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