Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-15
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-* Sa»d»trtsch«ftltch« T«a«»g t« Dee», de». Die KretSdlrektion der LavdwtrtschafiSkammer hielt «eher» »»ter de» v»rsttz de» vek»»»«ier«1e» Welde t» de» »Drei Raben" die anaekündtgte AuSkchußsttzuna ab, der außer anderen Ehrengäste» auch die AmtShäupneute von Dresden und Dippoldiswalde beiwohnte«. De« Vorsitzende gedachte in seiner Begrüßungsansprache des aus der Sam mer auSaeschtebenen Letter» der Freiberger Landwirtschaft»-, schule, Professor Sohlschmtdt. Rach dem Vortrag der Re- gtstrande durch Dr. Thürtng-DreSüen hielt der Ritterguts besitzer Vdhme-Sltpphause« einen eingehenden Vortrag über die Bedeutung der Genossenschaft für die Regelung de» Ab satzes landwirtschaftlicher Produkte. —* Die warme Stube. Mit zunehmender Kälte gewinnt die behagliche, warme Stube für jedermann mehr und mehr an Bedeutung. Die Beheizung eine» Raume» ist notwendig, um die menschliche Körpertemperatur gegen den Wärmeverlust, der durch die Umgebung dauernd be dingt ist, zu schützen, sodaß di« Beheizung eine Frag« der Gesunderhaltung de» Organismus darstellt. Welche Temperatur ein Raum haben muß, hängt von den ver schiedensten Umständen ab. nämlich, ob der Raum al« Wolin- und Arbeit»-, oder al» Schlafraum benutzt wird, ob Er wachsene oder Kinder/ Gesunde oder Kranke sich darin aufhalten. Ganz allgemein läßt sich sagen, daß zweck- mäßtgerweise die Temperatur im Kinderzimmer ungefähr 17—Ä) Grad Celsius betragen wird. Für einen Wohn raum gelten 17—18 Grad, für einen Tchlaufraum von gesunden erwachsenen Personen 13—14 Grad nn allge meinen als ausreichend. Die Wärme in den Arbcitsräumen mutz der jeweiligen Beschäftigung, angepaßt sein. Im Krankenzimmer wird man für eine Temperatur von 17—20 Grad sorgen müssen. Da die warme Luft im Zimmer in die Höhe steigt, so wird in all denjenigen Fällen, in denen ein Zimmer über einem Keller oder einem nicht ge hetzten Raume liegt, leicht Futzkälte entstehen und damit die Gelegenheit für Erkältungskrankheiten gegeben sein. Der zweckmäßigste Schutz dagegen besteht im Legen von Tep pichen oder Fußmatten oder im Bedecken der Füße mit einer Decke. Wichtig ist ferner, in jedem beheizten Raum für ausreichende Lüftung zu sorgen. Hierbei kommt es weniger daraus an, längere Zeit frische Luft in das Zimmer zu lassen, als vielmehr darauf, daß man häufiger uno kürzer, mindestens morgen» und abend», für je fünf bi» zehn Minuten der frischen kalten Luft Zutritt läßt. Der Schlafraum des gesunden Menschen sollte möglichst nie be heizt werden. s Großenhain. Todesfall. Nach einer hierher ge langten telegraphischen Nachricht ist in der Nacht zum Freitag der Direktor der Großenhainer WeMuhl- und Maschinenfabrik, Herr Hermann Necke, auf einer Geschäfts reise nach Paris gestorben. Der so fern von der Heimar Gestorbene hat erst am 10.. vorigen Monats sein 50. Lebens jahr vollendet. Er stand seit 1906 im Dienste der Gesell schaft, wurde im Juli 1914 zum Prokuristen und im März 1928 zum Direktor der Großenhainer We-stuhl- und Ma schinenfabrik ernannt. » * Meißen. Der neue Hauptbahnhof. Das neue Empsangsgebäude des Bahnhofes Meißen wurde heute Sonnabend um 11 Uhr in Betrieb genommen. Ueber den Nahmen eines nur lokalen Ereignisses heraus darf der Meißner Bahnhofsbau in zweifacher Hinsicht Anspruch auf das Interesse zumindesten des engeren Vaterlandes haben: Einmal weil man e» in der sächsischen Bischofs stadt mit einer der ältesten repräsentativsten Kulturstätte zu tun hat: zum anderen, weil die großzügige, mir dem erheblichen Kostenaufwand von 8 Millionen geschaffene Anlage nach dem modernsten verkehrstechntschen und bau künstlerischsten Gesichtspunkten errichtet wurde und daher nach jeder Richtung als vorbildlich angesprochen werden mutz. Bereits kurz vor dem Kriege begann man mit dem Umbau der Bahnhofsanlagen in Meißen. Den Um fang dieses Neubaues lassen die einzelnen Hauptabschnitte erkennen. Zunächst nahm man den Bau eines neuen Ver schiebebahnhofs in Angriff, dann ging man an die Er weiterung der OrtSgüter-Anlagen, die mit der Errichtung eines Gebäudes für die Güterabfertigung und mehrerer Güterschuppen ihren Abschluß fsiiden soll. Gleichzeitig baute man die Strecke zwischen Meißen und Triebischthal einschließlich der neuen Ersenbahnbrücke zweigleisig aus. Währenddessen entstand auch der neue Personenbahnhof, dessen äußere Gestaltung Prof. Kreis-Dresden übernahm, während für die Gesamtlaae und die Innenarchitektur die Reichsbahnoberbauräte Mirus, Heidreich verantwort lich zeichnen. * Nossen. Auch ein Rekord. Zu dem angekündigten Erperimentalvortrag eures Dresdner Psychologen am Sonn- mar gerade ein Besucher erschie- lich zeichnen. * wnrk — Erperimentalvortrag abend im „Schützen! nen und Gr — Pressevertreter. * Dresden. Demonstration städtischer Arbeiter. Nach einer Versammlung städtischer Arbeiter 1» den Anneusälen formierten sich die Teilnehmer kur- nach A40 Uhr -u einem Demonstration»-«». Sie zöge« »um Rathaus, um eine Kommission, die ihre Forderungen Len dort tagenden Stadt, verordneten vortragen sollte, »u erwarten. Unter Len Demonstranten befanden sich zahlreiche Straßenbahner in Uniform. Soweit Tribünenplätze im Stadtverordneten, saale noch frei waren, wurden die Mitglieder der Deputa tion dort eingelassen, von den Stadtverordneten — mit Aus nahme der Kommunisten — jedoch nicht empfangen. Die übrigen Teilnehmer de» Zuges wurden von der Polizei, die in BereitschaftSstärke den RathauSplatz und die anliegen, den Straßen abgeriegelt hatte, aufgefordert. In Ruhe auS- einanderzugehen. Der Zug wurde in d«r Gewandhaus, und die Morttzstraße zurückgedrängt und löste sich langsam auf. In der Johannstratze sammelten sich dann wieder Gruppen von Demonstranten. Von mehreren Gruppen wurde eine Anzahl Stratzenbahnzüge angehalten. Die Polizei -er. streute dann auch diese Gruppen, die letzten schließlich am Altmarkt. Nach Mitternacht konnte sich der Verkehr wieder reibungslos vollziehen. —g. Dresden. Personal»»«». Erster Staatsanwalt Dr. Meiß ist a«S den Diensten der Staatsanwaltschaft Dresden auSgeschiede«, um eine Praxis als Autoanwall zu eröffnen. Wie aus den Berichten über zahlreiche Dres dener Strafprozesse wegen stattgefvndener Autounfälle zu entnehmen war, vertrat Erster Staatsanwalt Dr. Meiß als Vorstand bezw. Dezernent des Auto-SpeztalregisterS der Staatsanwaltschaft Dresden Sfter die Anklage in derartigen Strafsachen. * Dresden. Siebzigster Geburtstag. Der au» feiner langjährigen Tätigkeit im sächsischen Kriminal-lenst wett bekannte Kriminalität Becker» feierte am 14.12.1928 in vS!. liger Arische seinen 70. Geburtstag, a» dem er von seine» früheren Vorgesetzten «nd Kollege» mannigfache Ehrungen empfing. Kriminalrat Becker war lange Jahre Oberinspek tor und Leiter Les BollzugSdienfteS -er Krtmtnalabtetluug Dresden. Er wurde dann bet der Neuorgantsatto« der säch. fischen Kriminalpolizei am 1. 10. 1S22 al» Krtminalrat und Leiter der Kriminalpolizei im LandgerichtSbeztrke Bautzen nach Bautzen versetzt. "Dresden. Ungetreuer Angestellter. Don der Kn- minalpolizei wegen Unterschlagung festaenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt wurde ein 48 Jahre alter Buchhalter von hier. Er war in einer hiesigen Maschinen fabrik angestellt und ereignete sich nach und nach hohe Geld beträge an, die er der Kasse entnahm. Al» die Sache ent- decist wurde, hatte er bereits 5000 Mk. unterschlagen uno ber Rennwetten verspielt. Die Verfehlungen, die er durch Falschbuchunaen zu verdecke» luchte, reiche» Mehrere Mo nate zurück. —g. DreSLe«. Zu -em angebliche« Totschlags, versuch«« einem Reichswehr« «gehörige», schreibt eine Dresdner Korrespvnde», folge«-«»: .Wie au» -en amtliche« ««- an-eren Pressemeldungen der letzten Tage mehrfach »« entnehme» «ar, hatte ei« Obergefretter -er Reichswehr, G t a r k e, »«nächst seiner Dienstbehörde mit- geteilt, daß er am 1. Dezember morgen» aegrn 8 Uhr von 10 lzehnll anscheinend betrunkene« vauhanowerkern auf -er Earolabrück« in Dresden «ach kurzem Wortwechsel angefaßt und über da» Brückengeländer in die Elbe geworfen worden fei. Al» tüchtiger Schwimmer vermocht« er das Altstädte« Ufer zu erreichen «nd sich in Sicherheit zu Vrt». gen. Auf die Aufforderung-«» Dresdner Krtmtnalamte» hi« habe« sich «tue ganz« Anzahl Personen gemeldet, die vertraulich« Hinweise auf mutmaßlich« Mittäter gegeben Haven. In keinem Falle ließ sich aber daran» «in Erfolg herletten. E» dürste daher von größtem Interesse sein, noch zu hören, wie sich dieser angeblich« nächtliche Vorfall bezw. die Selbsterrettung zugetragen hat. Der Obergefreit« Starke behauptet, er hab« sich nach dem Sturze in die kalten Flute« der Elbe zunächst aus «ine« Pfeilersockel ber Carola, brücke zu retten vermocht. Obwohl nun in -an, geringer Entfernung Obstkähne am Elbufer verankert waren, hat er keinen einzigen Hilferuf auSgestoßen. Er will sich dann nochmals selbst in die Flute» der Elb« gestürzt und schwim. mend eine der Treppen an der Kaimauer erreicht haben. Diese Darstellung erscheint völlig ««glaub- haft. Et» von ber Hohen Brücke au» in die Elbe gewor. fener Mann, ber nach feinen Angaben sich zunächst auf einen sicheren Pfeilersockel z« retten vermochte, «nd ber in allernächster Nähe di« verankerten Obstkähne sehen mußte, von deren Besatzung er auf Hilferufe hin mit Sicherheit geborgen werden konnte, der springt dann bestimmt nicht nochmals aus» Ungewisse in die Fluten. Und daher er scheint dies« Darstellung unglaubhaft. Hinzu kommt nun noch, daß sich bisher auch nicht «in einziger Tatzeuge gemeldet hat. Der Stur, ober Wurf eine» Menschen von der Larolabrücke au» in die Elbe bet so niedrigem Wasser stand« mußte «inen weithin hörbaren Donnerschlag aus- lösen. Der Vorgang war bann auf der AugustuSbrücke ober auch oberhalb auf der Albertbrücke wahrnehmbar. Und Fußgänger sind zu dieser Nachtstunde aus der einen oder anderen Elbbrttcke und am Terrassenuser feder Zeit noch an- zutreffen. ES ist sehr bezeichnend, daß sich aber auch nicht eine Person gemeldet hat, die von dem vermeintlichen Wurf in die Elbe etwas beobachtet hat. Niemand ist bisher auf. getreten, der jene Kolonne vor der Brücke oder nach Ber. kaffen derselben begegnet hat. Diese angeblich betrunkenen zehn Bauhandwerker, die singend über die Brücke gekom. men sein sollen, die dürften unbedingt in ber Neustadt aus gefallen sein. Die polizeilichen Erörterungen sind in dieser Richtung vollständig ergebnislos verlaufen. Betrachtet man die Angaben des Obergefreiten Starke, wie er sich selbst ohne einen Laut von sich zu geben, zunächst auf dem Pfeiler, sockel ber Earolabrück« gerettet und dann erneut in die Fluten gestürzt Haven will, wa» eben ganz ««wahrscheinlich ist, bann mutz man zu der Ueberzeugung kommen, daß sich jener nächtliche Vorgang nicht so abgespielt haben kann, wie er von ihm zur dienstliche» Meldung und späteren Anzeige gebracht worden ist. Und daß sich der Vorfall auch nicht so zugetragen haben kann, lassen die vollständig negativ ver laufenen Erörterungen der Kriminalpolizei nunmehr zu deutlich erkennen. »uk äss kür dsUren veremder 1928 nskmsn SUtzLsSASN »Hs Lsitunxsdotsn unä rur Vsrw1Mullx»li äisss äis ?»KsbI»tt-6s8okättsstsUtz Kiss», Losttisstzr. 59. * Bischofswerda siSa.). Eine« Bullen gestohlen. AuS einem stalle in der Kamenzer Straße wurde in der Nacht -nm Donnerstag etn einem hiesigen Viehhändler gehöriger gut genährter Dulle im Lebendgewicht von etwa sechs Zentnern gestohlen. Die Diebe haben in dem etwas einsam liegenden stall daS Tor gesprengt. Wie die Spu ren im Schnee beweisen, haben die Dieb« den Bullen auf einem Lastauto fortgeschafft. ' Glashütte. Schlechte Wirtschaftslage. Eine hie sige Fabrik hat infolge der schlechten MrtschaftSage einen Teil ihres Personals entlassen müssen, während eine mecha nische Werkstatt daS gerichtliche Dergleichsvetfahren be antragt hat. Waloheim. Etn Auto-Zusammenstoß ereignete sich Donnerstag nachmittag in der 4. stunde auf der Bahn hofstraße, an der Einmündung der Härtelstraße. Ein die Bahnhofstraße heretnfahrender Harthaer Personenkraftwa gen kollidierte die obere Härtelstratze, Richtung untere Härtelstratze, herunterkommenden Lastkraftwagen der Ge- nossenschaftsmolkeret. Da» Harthaer Auto, dessen Führer, al» er die Gefahr vor Augen sah, scharf nach rechts abbog, aber trotzdem den Zusammenstoß nicht vermeide«, konnte, wurde stark beschädigt und mutzte «-geschleppt werden, während das Lastauto die Fahrt mit eigener straft fort seben konnte. Wgesehen von geringfügigen Verletzungen, siich die beteiligten Personen ber dm» Unfall nicht zu Scha den gekommen. Freiberg. Oberbürgermeisterverpflichtung. Durch KreiShauptmann Buck wurde vor versammelten Ratskolle- gium und im Beisein der drei bürgerlichen Stadtver ordnetenvorsteher Oberbürgermeister Dr. Hartenstein auf wettere zwölf Jahre zum Oberbürgermeister der Stadt Freiberg verpflichtet. Dr. Hartenstein, seit 5. März 1924 Oberbürgermeister von Freiberg, wurde erstmalig gewählt am 13. Februar 1924 bis 4. Marz 1930. * Letvztg. Hohes Alter. Der ReichSgertchtsrat a. D. Hermann Wtttmaack ist hier im fast vollendeten SS. Lebens jahre gestorben. »Leipzig. Für über 1000 Mark Orchideen gestohlen. I« der Nacht »um 14. Dezember umrden in einer Gärtneret in Holzhaus«» mittels Einbruch» eine groß« ««zähl wert- Hdvss Orchtdee» st» GelmMpeR» vv» 1090 Mark gestohlen. ner ManZold (Violoncello), spie^e^das Joseph Handn gs- einen Streichqüartettiatz-C-Mo'.l von als Höchstleistung de» Abends das Ak KMÄ-MW M WchMt MM MMMMll. «dz. Berlin. In der Sitzung des Reichsrats vom Freitag vormittag beantragte «in Reaieruuggoertreter, der Zuckerzollvorlag« schon jetzt mit Rücksicht auf di« Dringlich- kett der Sach« endgültig »uzustimmen, nach Lever da» Plenum de» Reichst»«« sein« Gnticheid»«« getroffen hab». Der bayerische Gefandte v»n Prrger erhob Widerspruch gegen den Autra«, da «S «ach i«»««r Meinung nicht im Interest« der würde und de» Ansetzc«« des Reicher««» liege, wenn dieser erkläre, von einem Einspruch abzufehen, «och b«v»r der Reichstag fein« Entscheidung getroffen bad«. Der Antrag der Regierung »urde aß« mit Mehrheit ange nommen. * Leipzig. Di« Leipziger Studenten gegen Len 7'n«. tritt au» der Deutschen Studentenschaft. Bei der gestrige» Urabstimmung ber Studentenschaft ber Universität Leipzig, die über die Krage des Austritts aus -er Deutschen Studen tenschaft endgültig zu entscheiden hatte, stimmten 184» Stu dierende gegen und 1288 für den Austritt. Die Wahlbetei, ltgung betrug V7 Prozent. Damit ist der Beschluß des All gemeinen Studentenausschusses vom 15. November zunächst aufgehoben, und es bleibt nunmehr abzuwarten, wie sich di« Studentenschaft zu der Aufforderung des sächsischen BolkSbildunasmintsteriumS, aus der Deutschen Studenten schaft auszuscheiben und eine Sächsische Studentenschaft zu bilden, stellen wird. Es ist damit zu rechnen, daß vom Rek- tor der Universität Leipzig Einspruch gegen die Abstim- muna erhoben wird. * Leipzig. Verhängnisvoller Gchneeballwurf. Am Donnerstag nachmittag wurde in der Delitzscher Straße «ine L8 Jahre alte Fran von einem zehnjährigen Knaben durch «inen Schneeball ins Ang« getroffen. Die Frau erlitt eine Gehirnerschütterung «nd mutzte sich in ärztliche Be- hanLlung begeben. * Leipzig. Der Palmengarten al» BolkSpark. Zn dem Beschluß der Stadtverordneten, wonach ber Polmen garten in einen Volkspark umgewandelt werden soll und gegen den ber Rat bereits Einspruch erhoben hatte, hat ber Rat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, unter Darlegung ber Gründe, die zu dem Einspruch geführt haben, vorstellig zu werden. ES wurde jedoch das Einverständnis damit er kält, daß bet Fortsetzung des Betriebes in der bisherigen Weise vom 1. April 1920 ab versuchsweise an zwei Wochen tagen freier Eintritt in den Palmengarten gewährt werben wirb. * Leipzig. Italien auf der Leipziger Frühjahrsmesse. Wie verlautet, wird von der italienischen Regierung eine amtliche Beschickung ber Frühjahrsmesse durch das italie nisch« Exportinstttut organisiert werden. Die italienisch« Gruppe soll zirka 299 Aussteller umfassen, während im Laufe des vorigen Jahres deren Anzahl die Zahl 199 knapp erreicht hat. " Chemnitz. Kommunistisches Redeverbot- Der Dolkssttmme zufolge hat die hiesige Leitung der K. P. D. gegen die kommunistischen Landtagsabgeordneten Rötscher und Siewert sowie Stadtrat Günther das Redeverbot ver hängt. Als Grund wird der Verdacht des Sympathisierens mit der Branolergruppe angegeben. Taura. Ohnmächtig am dem Glockenboden. Ms die Ehefrau de» hiesigen Totenbettmeisters am Abend die Glocken gelautet hatte und sich allein auf dem Glockeni- boden befand, wurde es der Frau so schlecht, daß sie Plötze lich zusammenbrach. Zum Glück konnte sie beim Nieder^ stürzen noch den Strang der kleinen Glocke erfassen und ko noch einige Signale geben, die im Dorje beobachtet wur den. Man ging ihnen nach und sand die Frau ohnmächtig auf dem Glockcnboden, von wo sie erst nach sehr schwierigem Transport von Samaritern ia ihre Wohnung gebracht werden konnte. Elsterwerda. Die Vahnskrene alarmierje Donner» tag abend kurz vor 20 Uhr den HiliSzug. In Mückenberp war eine Lokomotive entgleist, weshalb der Hilsszug von der dortigen Station angejoroert wurde. Der Verkehr auf der Strecke wurde durch die Entgleisung nicht aestörtz Mühlberg. Im Beruf verunglückt. Eine erhebliche Verletzung der rechten Hand zog sich ein Arbeiter b« Bedienung der Fräsmaschine in der Holzwarenfabrik E. I. Bell zu. Der Verunglückte wurde dem Torgauer Kranken hause überwiesen. * Lauchhammer. Dohltätigkeitskonzert. DaS „Liebenwerdaer Kreisblatt" berichtet: „Alljährlich, wenn es zu Wintern beginnt und die Menschen sich am da» schönste aller Feste vorbereiten, öifnen sich auch in Lauch hammer gebefreudig die Hände. Das Wohltätigkeitskonzert zum Besten des Fonds für Krankenhausknren Hilfsbedürf tiger war wieder ein voller Erfolg. Die .Hoyerswerdaer Kammermusikvereiniguna, Tr. Johannes Waldau (Violine). Walter Zech (Violine), Willy Terj (Viola), Dr. Hans-Wer ner Mangold (Violoncello), spielte das Josevh Hanün gs- widmete Streichquartett Nr. 15 Ä-Dur von W. Ä. Mozarts einen Streichquartettiatz-C-Mo'.l von Franz Schubert «nd als Höchstleistung de» Abends das Forellenauintett vo« Franz Schubert, wobei noch Karl Vetter, Hoyerswerda (Klavier) und Georg Maronna, Görlitz (Kontrabaß) mit wirkten. Man muß diese Vereinigung selbst haben (vielen hören, um begreifen zu können, zu welch künstlerischer Höhe fick Laienspieler entwickeln können. Kirchenm u- sikdirektor Fischer (Riei'a> brachte auf dem neue« Förster-Flügel das Scherzo Des-Dur und das Menuett aus der Sonate op. 78, beide von Fran; Schubert, mit innigem Verständnis zu Gehör. Frau Pohling (Riesa) führt« mit ihrem weichen sopran die vor Humana zum gleichbe rechtigten Siege mit dem Rezitativ und der Arie der Agathe aus der Over „Der Freischütz" von C. M. v. Weber und den beiden Liedern „Liebestreue" von Joh. BrahmS und „Erwartung" von Retnh. Becker, sowie eine Zugabe „Beim Schneewetter" vo« Max Reger. Der Saal war auSverkauft- DaS Publikum dankte mit herzlichem Beifalli Ein großer Autopark vor dem Hüttengasthoj zeigte, daß auch aus weiterer Entfernung Gäste erschienen waren, ei« Zeichen der großen Beliebtheit dieser Veranstaltungen. ES ist sehr zu begrüßen, daß diese Konzerte im treuen Ge denken an ihren Begründer, Geheimrat Mangold, nunmehr regelmäßig sortgeführt werden und alljährlich im Novem ber stattsinden sollen." Warnsdorf. Bange Sekunden. AuS Aussig wird mitgeteilt: Eine schaurige Minute erlebte ein Eisenbahner, der auf dem Aussig-Teplitzer Bahnhöfe beim Überschreiten der Gleise mit dem Fuß in einer Weiche stecken blieb. Während er sich bemühte, mit aller Macht den festgeklemm- tzn Fuß freizubekommen, kam eme Ranaiergarnitur heran. Der Eisenbahner verdoppelte seine Anstrengungen, da er gesehen hatte, daß man ihn vom Zug aus nicht bemerkte. Schließlich, al» die Lokomotive nur noch wenige Meter vor ihm stand, gelang es ihm, den Fuß freizubekommen, allerdings hatte er sich so heftig angestrengt, daß er sich de» Knöchel verrenkte. Der Zufall wollte es, daß gerade in diesem Augenblick auch der Lokomotivführer die Situ ation bemerkte und wenige Schritte von der verhängnis vollen Weiche entfernt oen Zug zum stehen brachte. " Gößnitz. Todesopfer einer alten Unsitte. In der Schmöllner Straße hängte sich der 13 Jahre alte Schüler Dittrich von hinten an einen Kraftwagen, um ein stück mitzufahren. Beim Abspringen kam er so unglücklich zu Fall, daß er einen tödlichen Schäoelbruch davontrug.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder