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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192901052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-01
- Tag1929-01-05
- Monat1929-01
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1929
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O ur re v vi »i »i u 1, kl re wi ei. 1«, ra de Z< D m V fi> be «e R V R^ ÜI »e w> b« nt g« ru m ru 8 ö bi F, <i> di m Ki Nl Gerichtssaal. SeriAIIL« «iWrl M rmN»M« MkMlMk. Anfang Oktober vorige» Jahres gastierte in, Stadtteil Dresden-Cotta der Wanderzirkus Maine. Während der Aufführung am Abend des 11. gleichen Monats hatte «in stattlicher Braunbär, ein Tier im Werte von 3000 Mark, den mit der Vorführung betrauten Artisten angefallen und erhebliche Bißwunden »«gefügt. Dann war «S dem wütend gewordenen Bären noch gelungen, au» dem Käfig zu ent. schlüpfen, wobei eine weitere ZirkuSangestellte Bißwunden erlitt. Bon den Beamten des alarmiertem Neberfallkom- mandos wurde Meister Petz auf das lebhafteste beschossen und schließlich mit einer Axt erschlagen. ES war eine regel rechte Bärentragödie, was sich da abgespielt und besonder» wie bas Tier geendet. Gegen den Besitzer de» Wanderßlrk«» Maine. Adolf Müller, und gegen den damalige« Borfützrer waren Strafbefehle »egen fahrlässiger Körperverletzung über ie SO» Mark erlasse» worden. Letzterer hatte dagegen Einspruch erhoben und Antrag ans gerichtliche Entscheidung gestellt. Deshalb mnßte sich jetzt nachträglich noch das Amts- gericht Dresden mit dieser seltsamen Angelegenheit befassen. Den Vorsitz führte AmtSgertchtSrat Dr. Höfer. Neber die Verhandlung sei folgende» berichtet: Der Angeklagte, der 1907 zu BreSlau geborene Artist Georg Barz, gab an. es wäre seine Aufgabe gewesen al- angeblicher Dompteur den Eis- und Braunbären vorzu führen. Zu diesem Zwecke wurde jeweils der Raubtier, wagen an den Käsig herangefahren und entsprechende Siche rungen vorgenommen. An der einen Stelle — der Wagen sei nicht richtig und gleichmäßig herangeschoben gewesen — be fand sich eine kleine Lücke. Er will den ZirkuSbesitzer auch darauf aufmerksam gemacht haben. Sofort wie er den Ver schlag des Wagens geöffnet, hätte sich der Braunbär aus ihn gestürzt, zunächst in die Beine, dann in den linken Ober- arm und Hinterkops gebissen. Ob der Arm abgenommen tverden mnß. lasse sich jetzt noch nicht sagen. Die Kranken- hausbehandlnng dauert noch fort. Warum der Braunbär damals so wütend gewesen, sei ihm unerklärlich. Er be streite, das Tier zuvor mit einer Eisenstange geschlagen ju haben, weil eS dem Eisbären immer das Futter weggcfreffen hat. Nachdem man ihn aus dem Bärenzwinger heraus gezogen, sei der Braunbär wütend gegen daS Gitter ge- sprungen, habe die kleine Lücke entdeckt und mit setntr Schnauze die Klappe resp. das Rutschbrett hochgeschoben und auf diese Weise dnrchschlüpfen können. Im Zirkus habe in zwischen die größte Aufregung geherrscht. Der ZirkuSdirek- tor vertrat in diesen Augenblicken die Meinung, baß eS bester sei, es gehe eine Person im Zwinger drauf als wenn der Bär unter die Zuschauer gerate. Als daS Tier durch geschlüpft war, hätte eS ihn — den Angeklagten gesucht. Im Stallgange sei eine Zirkns-tKücheu-jAngestellte Martha Schnitter, die auch als Kunstreiterin mit bezeichnet werbe über ein Bündel Heu gestolpert und zu Falle gekommen. Der Bär habe sich dann auf das Mädchen gestürzt und sel biges im Rücken, an linker Schulter und am Kopfe erheblich durch Bisse verletzt. Auch die Schnitter befinde sich noch in KrankcnhauSbchandlung. Nach der Vernehmung des Angeklagten wurde Ober kriminalkommissar Kühne gehört, der die polizeilichen Er örterungen vvrgcnommcn. Zeuge bekundete, daß Barz den Raubtierwagen nicht früher öffnen durste bevor sich jene Lücke, die er selbst bemerkt, ordnungsgemäß geschlossen war. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte Aufrecht erhaltung des Strafbefehls. Das Urteil lautete indessen wegen fahrlässiger Körperverletzung «nr ans 89 Mark Geld strafe. Mildernd kam in Betracht, baß Barz durch die Un vorsichtigkeit selbst sehr schwer geschädigt worden ist und daß er als Artist nicht das Einkommen habe, mithin die Geld strafe weit mehr fühle, wie der Zirkusdirektor. Anderer seits liege aber eine grobe Fahrlässigkeit vor. (K—g.) * Ein Strafprozeß wegen Vergehens gegen bas Tabak- steuergeseß. Mit einer etwas komplizierten Strafsache wegen Hinterziehung der Tabaksteuer und Mogeleien mit Tabaksteucrzeichcn hatte sich das Gemeinsame Schöffengericht Dresden unter Vorsitz des Amtsgcrichtsdirektors Dr. Roux zu besagen. Hauptbeschuldigter war ein aus Zeithai« ge bürtiger früherer Oberschirrmetster und späterer Tabak» Warenhändler Bruno Richard Hänisch, der Tabaksteuerzei chen zerschnitten und so zusammengesetzt, daß dadurch höhere Werte erzielt wurden. Wegen Vergehens nach 8 60 des Tabaksteucrgesetzcs erhielt er insoweit eine vier monatige Gefängnisstrafe anfcrlegt. Die hinterzogene Tabaksteuer betrug 223,80 Mark. Mit in diese Angelegenheit verwickelt waren ein kaufmännischer Vertreter Ernst Friedrich Auers wald und ein Tabakwarenhänbler Richard Artur Alten burger, denen Beihilfe zur Hinterziehung der Tabaksteuer zur Last gelegt wurde. Letztere beiden und auch Hänisch erhielten ein jeder eine Geldstrafe von 895,20 Mark — das ist der vierfache Betrag der als hinterzogen ermittelten Ta baksteuer — zuerkannt. In dieser Strafsache hatte sich das Hauptzollamt Meißen dem Verfahren als Nebenkläger an geschlossen. Gleiche Vergehen wurden dem Tabakwareuhändler Friedrich Hermann Sänke aus Großenhain und besten Sohne Hermann Friedrich Hanke zur Last gelegt, gegen di« bereits im September vorigen Jahres vor dem Gemeinsamen Schöf fengericht Dresden verhandelt wurde. Dieser Termin mußte damals vertagt werben, er konnte erst jetzt zu Ende geführt werden. Sänke senior hatte ebenfalls alte Steuerzeichen zerschnitten und so zusammengesetzt, als seien die betreffen den Posten Tabakwaren ordnungsgemäß versteuert worben. Er wurde zu drei Monaten, sein Sohn wegen Beihilfe zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Ferner werden 1V0OO be schlagnahmte Zigarren eingezogen. fK—g.) Lokaltermin des Gemeinsame« Schöffengerichts Dresden im Rathaus Meißen. Die Verhandlung gegen den Kräfte Wagenführer Zeiske endete mit besten Verurteilung wegerr fahrlässiger Körperverletzung und Tötung in Verbindung mit Uebertretung der Kraftverkehrsvorschrtft zu fünf Mona ten Gefängnis. Der Angeklagte, dem noch Ministerial direktor z. T., Rechtsanwalt Dr. Lempe, als zweiter Ver teidiger zur Seite stand, war geständig, das betreffend« Schulmädchen, das in seine Fahrbahn mit dem Rade plötzlich eingcbogen war, bereits aus einer Entfernung von etwa zwanzig Meter gesehen zu haben. Auf eine derart erhebliche Strecke hätte er sein Fahrzeug allerdings zum Stillstand bringen müssen. Neber das komplizierte Unglück und den Strafprozeß ist bereits berichtet worden. Auf schiefer Bahn. Der am 3. März 1008 zu Lommatzsch geborene Kraktwagensiihrer Martin Gerhard Berger lief gegen Ende Oktober v. I. seinen Eltern weg und verübte alsbald in der Lommatzscher und Meißner Gegend sowie in Dresden eine Anzahl Einbruchsbtebstähle. So erbrach er Anfang November in Wahnitz bet Lommatzsch den Schalter- ranm des dortigen Etscnbahnhaltepunktcs und erbeutete- dabei 10 Pfennige. Noch in derselben Nacht stieg er in Len ken bei Riesa in eine Wohnung und den angrenzenden Berkaufsladcu. Ster sielen ihm 5 Mark Wechselgeld sowie Lebens- und Gcnußmittcl in die Hände. Kurze Zeit später stahl Berger aus einer Scheune in Meisatal zwei Fahrräder und einem Meißner Rohprobuktenhändler in Meißen mit tels schweren Einbruchs eine Aktentasche. Von Mitte No vember ab betätigte er sich in Dresden-Johannstadt al» nächtlicher Spitzbube. So drang der noch junge Kraftfahrer Vermischtes. Mädchenmord im Grünewald? Am Morgen des NeujahrStage» wurde, wie erinnerlich, im Grünewald in der Nähe der Heerstraße die Leiche eine» etwa 2V Jahr« alten Mädchens aufgefunden. Zunächst glaubte mar«, daß das Mädchen in iraendeinem Lokal an der Havel die Neu- jahrsnacht verbracht hätte und dann auf dem Heimweg durch den Grünewald vor Mündigkeit zusammengebrochen und erfroren wäre. Irgendwelche Verletzungen am Körper waren nicht festzustellcn. Erst jetzt, nachdem man die Personalien der Toten nicht hatte ermitteln können, wurde festgestellt, daß daS Mädchen in der fraglichen. Nacht keines in der Nachbarschaft gelegenen Lokale aufgesucht hat. Um eine Klärung des Falle» herbeizuführen, wurde gestern auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Of- duktion der Leiche vorgcnoimnen, die Anzeichen für dis Möglichkeit eines Giftmordes ergab. Große Frostschäden im Jsergebirge. Wie der „Bote au» dem Riesengebirge" meldet, sind durch den Ranhreif und den starken -Schneefall in den Forstrevieren Steinrücke und Queis bei Bad Flinsberg bisher 4000 Festmeter Hol» gebrochen worden, starke Fichten wurden durch da» Gewicht der Schneemassen geknickt und liegen im Walde kreuz und quer. Betrügereien eines Wiener Filmunter nehmens. Wegen einer außergewöhnlichen BetrugS- angelegenheit ist der 21 jährige angebliche Filmunternehmer Joseph FuckS verhaftet worden. Es war ihm, wie die Blätter melden, gelungen, das Vertrauen eines Domini- kanerpriesters zu gewinnen und mit Hilfe des Dominikaner ordens und anderer Persönlichkeiten eine katholische Film stelle Inka ins Leben zu rufen. Als erster sollte ein Pro pagandafilm für Südtirol „Verlorene Heimat", gedreht werden, für den auch einige Berliner Filmleute engagiert wurden. Als Diese in Wien eintrafen, stellte sich heraus, daß nicht einmal ein Manuskript für den Film vorlag und Fuchs über kein Geld zur Gehaltszahlung verfügte, obwohl er bereits IM 000 Schilling von der katholischen Filnrstelle erhalten hatte, über deren Verwendung er kaum zur Hälfte Rechnung legen konnte. Die geschädigten Berliner Regisseure haben darauf ihre Ansprüche geltend gemacht und 20000 Schilling, die Fuchs bei einer Wiener Bank deponiert hatte, mit Beschlag belegen lassen. Da keine Kollusionsgefahr vorliegt, ist Fuchs wieder aus der Haft entlassen worden. Schwere Gasexplosion in einer Wiener Fabrik. In der Emaillefabrik Marchalowski, Fisler u. Co. sind gestern nachmittag durch die Explosion einer Flasche Dissausgas vier Arbeiter schwer und 17 leichtver letzt worden. Durch die Explosion wurden sämtliche Fensterscheiben der Fabrik und zahlreiche Fenster der um liegenden Häuser zertrümmert und einige Mauern des Fabrikgebäudes zum Einsturz gebracht. Ein Auto vom Zuge erfaßt. A» einem Bahn übergang in der Nähe des Bahnhofes Lage fuhr gestern ein Personenauto mit voller Geschwindigkeit gegen die Bahnschranken. Durch den starken Anprall zerbrach die erste der beiden Schranken, und das Auto fuhr auf den Bahnkörper. In demselben Augenblick kam aus der Rich tung Bielefeld ein Güterzug, dessen Lokomotive das Auto erfaßte und vollständig zertrümmert. Der Autoführer, ein Kaufmann aus Salzuflen, war auf der Stelle tot. Diphtherietodesfälle in Potsdam. Laut „Berliner Börsencourier" hat die Diphtherie im Stadtbe zirk Potsdam eine erschreckende Ausdehnung genommen. Mehrere Todesfälle sind bereits zu verzeichnen. Das Wohlfahrtsamt dec Stadt hat den Auftrag erhalten, den minderbemittelten Familien Arzt und Arzneikosten frei zur Verfügung zu stellen. Bluttat in einer Waldhütte. In einer Wald- Hütte, die etwa »/« Stunden vom Orte Sulzbach entfernt tief im Tannenwald steht, fand man gestern mittag den 35 Jahre alten verheirateten Dreher Joseph Kittel aus Bischweilec mit einer Schußwunde tot auf. Neben ihm auf dem Boden lag, durch einen Schuß in den Kopf schwer verlebt, die erst 15 Jahre alte Arbeiterin Hilde Jung, mit der Kittel freundschaftliche Beziehungen unterhalten haben soll. Beide wurden bereits seit einigen Tagen ver mißt. Aus welchen Gründen die Bluttat begangen wurde, bedarf noch der Klärung. Di« schwerverlebte Hilde Jung, der außerdem die linke Haiti» und beide Beine er froren sind, wurde sofort in ein Krankenhaus nach Rastatt gebracht. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Eine neue Epidemie in Spanien. HavaS berichtet aus Toledo, daß dort eine Epidemie ausgebrochen ist, deren Charakter noch nicht festzustellen war. Es sink» bereits 13 Todesfälle zu verzeichnen. Es handelt sich um Erscheinungen, die entweder auf Grippe oder auf Typhus schließen lassen. Ein Ochse mit süßen Leidenschaften. Ein wüd gewordener Ochse brach in Eisenach durch das Schau fenster der Konditorei Röhr ein, zum nicht geringen Ent setzen der Kunden und Verkäufer, und ließ sich die süßen Sachen güt schmecken, bis er von zwei Führern nach dem Schlachthof gebracht wurde, wo das bittere EiU»e seiner harrte. 17 Waggons voll Papiergeld verd rannt. D,e Ungarische Nationalbank hat in radikalster Weise da durch einen Schlußstrich unter die Inflation gezogen, daß sie am letzten Tage des Jahres 1928 17 Eifenbahnwagaons voller Jnflatwnsbanrnoten verbrennen ließ. Auf diese Weise wurden nicht weniger als 159 Millionen Stück Banknoten zu einem Nominalwert von 8,3 Trillionen vernichtet. Die Trümmer eines spanischen Flug zeuges auf gefunden. Nach einer Meldung »cs „Journal" aus Oran wurde» an der algerischen Küste, vier Kilometer westlich von Kap Figalo, die Trümmer eines seit drei Tagen vermißten spanischen Marineflug zeuges, das bei seinem Aufstieg vier Mann an Bord ge habt hatte, entdeckt. Von den Insassen fehlt jede Svur. Einsturz einesKinodaches. Wie „Meisaggero' berichtet, stürlte gestern das Dach eines Kinos in Bologna ein, glücklicherweise zu einer Zeit, als keine Vorstellung stattkand. Einige Arbeiter wurden verletzt. f« vnnöe« von Kketnaärte« «r »er Binöenßurgstr«»«, in die Kantinen, und rnnitatsrämue Le» Licht- und Luftbad«« »et Anton», in »ie Adortanlage »er Rnderaesellschaft «n» ferner 1« »ie Räume »e» Sportverein» Gut» Mut» «« »er Pfoten- hauelOrnß», wo er Automaten anfknackte. Die» war »«merkt, «n» Verger dabei feftgenommen worden. Da» Gemeinsam« Schöffengericht Dr«»den verurteilte »en Angeklagten weaen vollendeten schweren Diebstahl» 1« sechs und versuchten Diebstahl« in drei Fällen zu eine» Jahr GefL«g«i», worauf ein Monat für die erlitten« Untersuchungshaft in Anrech nung kommt. Meber die Festnahme usw. war bereit» aus führlich berichtet worben!) lK—g.) Landgericht. — St« Freisprnch Bom Schöffengericht Meißen war der 18«« ,u Obergruna geborene und in Wöl kisch wohnhafte Ganbgrubenarbetter Kurt Albin Gchlattig am 7. November wegen Diebstahl» im Rückfalle zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er galt für über führt, Im Gasthofe zu Wölkisch Anfang August v. I. zwei Grammophonplatten gestohlen »« haben. Die fünfte Große Strafkammer be» Landgericht» Dresden hob nach erneuter Beweisaufnahme das Meißner Urteil auf und sprach Schlot- ttg frei. iK—g.) genommenen ei mit der , ...... befaßt, die Akten seien ihr von der Polizei noch gar nicht übermittelt worden, so daß es der Anklagebehöroe bisher unmöglich fei, gegen Freilassungen durch den Vernehm'? ngsrichter Einspruch zu erheben. Die Staatsanwaltschaft könnte höchstens, sobald ihr di« Bernehmungsprotokolle und die Lvon. Der Tvphu<eptdemie von Lyon .die nunmehr erloschen ist, ftnd'nach einer Meldung de» .»Petit Parisien" im ganzen 110 Personen »um Opfer gefallen. Dr » * du» dSe l b st m or d In vre»lau. Gestern vormittaa wurde in seiner Wohnung im Grundstück Kaiser- WilhelmÄtraße S der im Alter von 6S Jahren stechende Telegraphenasststent Thamm sowie dessen 48 jährig« Nichte tot aufgefunden. Bet beiden ist Gasvergiftung die Tode«. Ursache. Di« Wohnung war voll Ga». Die Nicht« wie» am Handgelenk „noch Schnittwunden auf, die von einem Raster- messer herrühren. Di« Wunde ist von ihr selbst verbunden worden. Ue Polizei --klärt sich vorläufig den Fall so, daß die Nichte den Onkel mit GaS umbrachte und dann Selbstmord durch Ausschneiden der Pul-adern zu verüben versuchte, aber dann schließlich, al» ihr das zu schmerz- haft wurde, sich mit Ga- vergiftete. M wird jedenfalls nicht angenommen, daß ein gemeinsamer Plan Vorge legen hat, au» dem Leben zu scheiden. Ueber die Beweg grund« zur Tat ist mau vorläufig noch ganz im Unklaren, wirtschaftlich« Verhältnisse scheinen jedenfalls keine Rolle gespielt zu haben. Zur Haftentluffung der Mitglieder von .Immertreu". Zu den zum Teil sehr widerspruchs vollen Meldungen der Presse über die Haftentlassungen, die von AmtSgerichtsrat Pieper iq Sachen des Vereines „Jmmertreu" angeordnet wurden, meldet eine Berliner Korrespondenz, von einem Widerspruch »wischen der Poli zei und dem Richter könne gar nicht die Rede sein, da da» Polizeipräsidium sich zu dieser Angelegenheit amtlich überhaupt noch nicht geäußert habe, soweit eS sich um die Vorführung oder die Freilassung der Festgenommenen handele. Die Berliner Staatsanwaltschaft sc Angelegenheit bisher überhaupt noch nicht worden, so daß es der ÄnÜagi sei, gegen Freilassungen durch Einspruch zu erheben. Die Z Ergebnisse der polizeilichen Ermittelungen vorliegen wer den, von sich aus den Erlaß neuer Haftbefehle bean tragen. Vierzehn Jahre al» Einsiedler. Ein Mis sionär hat unlängst in der Provinz Kansou in China einen Mann entdeckt, der seit vierzehn Jahren, van allen anderen Einwohnern völlig abgeschlossen, als Einsiedler vegetierte. Er war in einem so bedauernswerten Zustand, daß der Missionär ihn nach Nanking bringen mußte. Der Mann, der im Alter von ungefähr 40 Jahren stano, war völlig verwahrlost und halb verhungert. Die Leute der Umgegend versicherten, der sonderbare Einsiedler hätte sich noch nie au» seiner Einöde hervorgewagt und während dieser vierzehn Jahre nie ein Wort mit irgend jemand gesprochen. Nach einer mühevollen medizinischen Behand lung besserte sich der Zustand des Unglücklichen ein wenig. Er konnte nun einige Worte hervorstoßen. Mehrmals wiederholte er, er wäre Amerikaner. Er weiß nichts vom Weltkrieg. Ein Wort, das er ständig ausspricht ist „Atie". Diese» Wort hat der Untersuchungsbehörde eine neue Richtlinie gegeben. Neben den, Verließ, in dem der Ein siedler hauste, wurde ein kleiner Grabhügel mit einem schon morsch aewordenen Kreuz darüber entdeckt. Auf diesem stand in verwischter Schrift der Name „Katie" geschrieben. Einige ältere Einwohner der Gegend glau ben, sich an einen Mann und eine Frau erinnern zu können, die vor langen Jahren die Provinz durchwan derten. Der Mann, der chinesischen Sprache kundig, wollte ins Gebirge, um nach Goldminen zu forschen. Alle beide verschwanden eines Tages aus Ling-Fo, einem kleinen Dorf in der Umgebung, und seit der Zeit fehlte jede Spur von ihnen. Schwierige Verhältnisse. Ein Witwer und eine Witwe heirateten ftch. Jedes brachte einen drei jährigen Jungen mit in die Ehe, die ebenfalls mit einem Kind' gesegnet war. Als der Junge der zweiten Ehe größer geworden war, wollte er sich den Brüdern nicht mehr fügen und bekam deshalb von diesen oft Prügel. Als Vater und Mutter einmal abwesend waren, gerieten die drei Kinder wieder aneinander. Als der Vater unerwartet heimkam, sah er, wie der Jüngste jämmerlich durchge bläut wurde. In seinem Zorn ergriff er den Nächsten, es war der von der Frau eingebrachte Sohn, und prü gelte ihn tüchtig durch. In diesem Moment kam die Frau wieder und schrie ihren Mann an: „Was machst du denn da?"' „WaS ich mache? Mei Bua und Dei Bua haben unseren Bua verhauen, jetzt gib ich Dein, Bua und meim Bua einmal tüchtig Schläge, damit unser Bua omal Ruh bekommt!" MmktSerjchte. Amtlich festgesetzt« Preise «n »er Produktenbörse zu Perlt« am 8. Januar. Getreide und Oelsaaten pro 1000 t-e, sonst pro 100 kg in Reichsmark. Weizen, märkischer 201—LOS. pomm. — Aoggen, märkischer ISS—LOS, märkischer, neu —, pomm.—. Gerste, neue Sommergerste —, Wintergerste — — Hofer, märkischer 193-200, schlesisch. —. Mat« loe» Berlin 224—228, Waggon frei Hamburg —. Weizen mehl, pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Sack (feinste Marken über Notiz) 28,2V—28,25. Roggenmehl pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Sack 25,40—28,00. Weizenlleie, ft. Berlin 14,50 — Aoggenkleie, fr. Berlin —14,80. — Raps — — Leins««» -. Vikt«rta-«rbsen 42,00-50,00. kl. Speise- «rdse» 38,00-40,00. Kuttererdsen 21-23. Peluschken 23,00-25,00 Acker»*»»«« 21,00—23,00. Wicken 27,00—2S,50. Lupinen, blaue 15,00-18,50, gelb« 17,00-17,50. Serr«»eüa, neu 38,00-42,00. A«PSk«chen Basi, 38'/. 1v,S0-20,S0. Leintn.tze i Basis 37°/. 25,00 b. 2V.L0. Lrockenschnitzel 18,20—13,70. S«tza»vxtraeti«ns- Lchr« t Bast« 48'/. 21,80-22,10 K«r1o»etflo«e» 18,50-19,-20. Wei,«». kl«ie-Mel«ffe 18,00 —, vr«u,erste 218-238. Futter- uns Jndnstrirgerste 1S2-200. GasserftSilve d. l. 2S 4. 1. 29 Mold««: Kamaik Modran Eger: Lau« . Mder Ntmbura «rändel» Melnik Leitmrritz «usftg. Dre«dkn «les» . -t- IS -j-138 — 1l -I- 18 — 2 — 40 — 34 — 4 —150 — «8 -i- IS -s-186 — IS -i- " — 9 — 50 — 40 — 12 -162 — 82 MM NWäMlMtzl zrrr Kreimachuus geschilftticher Postsendungen! Der «rtrng dient zur Lindern«, der große« Nyt weitester Schichte» der vedötterrrng.
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