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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192906156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-06
- Tag1929-06-15
- Monat1929-06
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1929
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MemMH nf 2 Me. AMM! Morsen Sonnlao finden an allen Riesaer Volksschulen di« Elteraratswadlen statt r ste besinnen vormittags 10 Uhr und enden nachmittags 8 Uhr. Eltern, e« geht um die Seele eure» Kinde»! Scheut dir kleine Mühe de« Gange» »ur Wahlurne nicht! Kllmtzft für die christlich« «»ule l Di« Hauptsache ist darum, daß all« evangelischen Väter und Mütter am Sonntag auch wirklich ausnahmslos von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Jede WahlvrrsLumni» wäre «ine unverantwortliche Pflichtvernachlässigung. G« ist Pflicht aller christlichen Eltern, durch reast« Wabldetei- Ua»«a »u bekunde«, dost «» ihnen um die Erhaltung de» christlichen «eiste» in der Schule ernst ist. MWlWMlllRMW. Der Rat der Stadt Riesa bat in seiner Sitzung vom 18. Juni 1V29 u. o. die solgendrn Beschlüsse gefaßt. 1. Nach nochmalig« Prüfung beschließt der Mat ander weit, für die Stadtbank zwei Buchungsmaschinen zu beschaffen. 8. Sobald Mittel verfügbar find, sollen in da» früher« Feuerwebrdepot drei Autogaraaen eingebaut werden. 8. Die Pflasterarbeitrn für di« Oft- und Schützrnftrah« wurdrn an Herrn Steinsetzmeitter Haase oerarben. 4. Die Fleisch» und Wnrltwarenlieierung für da» Stadt- krankenhauS, das Bersorabeim und den Kinder- hort wird auf da» nächste Vierteljahr Herrn Fleischer meister Fritz Müller übertragen. Hierüber wurden noch 60 Vunkte beraten. Au den Punkten 1 und 2 ist noch die Entschließung der Stadtverordneten erforderlich MllMlM. «rbeittzmarktbericht auf die Seit vom 7. bi» 1». st. LstSst. Dir Arbeitsmarktlage bat in der BrrichtSwoche ein« a«i»ae Befferu«a erfahren, dir jedoch nicht befriedigen kann. Di« Zahl der Arbeitsuchenden ist ganz wenig »urückaegangen. Es ist die» zurnckzukübren aus die aus verschiedenen Ban- «nd Autzenbrtrieben zurückgekommenen Arbeitskräfte. SS mangelt an den «forderliche» Neubauten und liegt di« Ursache angeblich in der schwierigen Beschaffung von Bau- aeldern. Aber auch sonst ist die Beschäftigungslose in de« ßieftgen Industrien und im Gewerbe eine uneinheitliche und ruhig«. In der Metallindustrie und im Holzgewerb« wa» da» Angebot stärker als di« Nachfrage. Das gleich« gib für die allgemeinen Arbeiten, das Nahrung»- und Senuß- «ittelgewerbe und schließlich auch für da« Bekleidung«- ' aewerbe. In der Textilindustrie ist di« Lage immer noch äußerst ungünstig. In der Landwirtschaft bestand hauptsächlich Nachfrage nach iüngeren Burschen, die bereit« in derselben tätig waren. Zur Verfügung sieben ältere landwirtschaftliche Arbeits kräfte. Dir Nachfrage nach weiblichem HauSversonal ist noch immer eine niedrige. Offene Arbeitsstellen in der Industrie für Weibliche fehlen vollständig. Besonder» ungünstig ab« hat sich die ArbeitSmarktlaae für kaufmännische? und son stige? Büropersonal eingestellt. Durch Nenmeldungen ist die Zahl d« gemeldeten weiter gestiegen.' Vermittlung»- Möglichkeit ist leider nicht vorhanden. Don Fall zu Fall können höchstens besonder» verlangte Fachkräfte vermittelt werden. Kurzarbeiter sind neu nicht angemeldet worden. Mit Notftandsarbeitrn werden im hiesigen Bezirke 114 Arbeits lose beschäftigt. ' OertlicheS und Sächsisches. Riesa, den 1b. Juni 1S2S. —* Wettervorhersage für den 16. Juni, .ffitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Teilweise nur geringe, teilweise stärkere Bewölkung. Gr- Mäßigt warmes Wett«. Für die wärmeren Tagesstunden örtlich etwa» Gewitterneigung nicht ausgeschloffen. Schwach« bi« mäßige Wind« vorwiegend aus Südweft. —* Daten für den IS. und 17. Juni 1V2V. Sonnenausgang 3,43 (3,48> Uhr. Sonnenuntergang 20,18 <20,18) Uhr. Mondautgang 14,24 (IS,36) Uhr. Mond- untrrgang 1,10 <1,22) Uhr. 16. Juni: 18S1: Der Strafrechtslehr« Georg Jellinek in Leipzig geb. (gest. 1911). 1SS2: Teilung OterschleftenS. 17. Juni: 1810: Der Dichter Ferdinand Freiligrath in Detmold geb. (gest. 1876). 1818: Der Komponist Tharle» Gounod in Pari« geb. «gest. 1893). 1807: Sebastian Kneipp, Förderer de« Wafferheiloer- fahren» in WäriSdofen gest. (geb. 1821). —* Zur Elternratswahl am morgigen Sonn tag. BomEhristl. Elternverein wird un» geschrieben: »Der Sächs. Lehrerverein, der nach dem Protokoll der letzten LandeSparteltageS der Sozialdemokratischen Partei im engsten Zusammenhang mit der S.P.D. sür die weltliche Schul« kämpft, sendet «in Fluoblatt an die Eltern, in dem er um ihre Stimm« sür die weltliche Einheitsschule wirbt. Er entwirft darin einZerrbildderchristltchen Schule, mit dem er das Gruseln der Elt«» Hervorrufen will. Wir sind überzeugt, daß alle vernünftig urteilenden Eltern sich durch diese» Flugblatt nicht beirren lassen werden, morgen die Liste de» Christlichen Eltern- verein«»» wählen." —* Für bi« Ausstellung „Der Mensch", bie in der Zett vom 22. S. bi» 7. 7. 192« in Riesa gezeigt werden soll, hat in diesen Tagen die Werbetätigkeit seitens de» HygienemuseumS und de» Wohlfahrt»- und Jugend amtes eingesetzt. Um an allen Ecken und Enden der Stabt und ihrer Umgebung aus die Ausstellung hinzuweisen, sollen möglichst viel Plakate auSgehängt wer den. Die Inhaber von Läden, Geschäftsräumen, Schank- unb Speiselokalen, Warteräumen ufw. werben gebeten, solche Plakate auszuhängen und ste beim Wohlfahrtsamt anzufordern oder den in den nächsten Tagen erscheinenden Boten de» Wohlfahrtsamtes keine abweisende Antwort zu vebe». »le Wil-ME ^venn du noch ein« Heimat hast, vo nimm den Ranzen und den Stecken und wandre, wandre ohne Rast, . vis du erreichst den teuren Fleckens" so singt der Dichter, und die Vers« erinnern un» an andern: »Wenn du noch eine Mutter hast. So danke Gott und sei zufrieden!" Tief in dein deutschen Gemäte wurzelt die innsire Lieb« zur Heimat, zu Hau» und Hof und wa» damit zu- sammenhängt. Wir bezeichnen da» Heim al» traut, weil e» sich so „traulich" und „gemütlich" darin lebt, ia wir fühlen un» selbst dann noch behaglich in unseren vier Pfählen, wenn wir mutterseelenallein sind und draußen die Nacht „unheimlich" dunkelt. Fehlt einem da» Heim, so empfindet er Heimweh. In unserer heutigen Zeit, wo da» vielgestaltige Leben so manchen zwingt, da» .Heim und die Heimat A ver- lassen, verstehen e» viele, wa» e» heisst, in der Fremde lein zu müssen, empfinden da» Heimweh und in diesem Weh die Heimat. Da» sich namentlich diejenigen, die auf dem Lande groß geworden sind und in die Stadt ver schlagen wurden, immer wieder nach der Heimat und ihrer Natur sehnen, zeigt sich auch darin, daß viele tausend Städter in immer zunehmenden Maste an den freien Tagen sich in der schönen Natur ergelwn. Trefflich hat diese» verborgen« Heimatgeftthl Goethe mit dem kurzen Wort gekennzeichnet: „Hier ist de» Volkes wahrer Himmel." Wenn wir nach langer Abwesenheit einmal wieder in die Heimat kommen, so entzückt uns der Boden unter den Füßen: wir sind wie der Fisch im Wasser, tvie der Bogel in der Luft. Nirgends empfinden wir so stark unsere Seelenkräfte, unser Dasein und alle», wa» zu diesem Dasein gehört: Eltern, Geschwister. Blutverwanvte und Bekannte. So schön ist die Welt an keinem Orte wie in der Heimat: nnt so vertrauten altbekannten Zügen gnisten un» die Menschen, die Tiere, die Häuser, die Hütten die Bäume, die alten Strauch- und Bretterzäune, die Wege und Stege, da» Steinpflaster auf den Gassen und die Ackerfurchen im Felde. So atmet, so sonnt und lebt es sich in keiner andern Luft, an keiner andern Sonne und selbst die Nebel, die Fröste, die Winostöste, die über die Heide fahren, die Dohlen und Naben, die sanddünen, die Heide gräser und da» Moor sind liebe alte Bekannte und sprechen zu uns und tauen unser.Herz auf. Mit all diesen Zügen traf die Natur zum ersten Male unser Auge, al» es sich dem Wuneer des Sehens und de» Lebens erschloß, und dieser Ton der Natur, dieser Verkehr mit ihr in Wmd und Wetter, in Sturm und Grau» in TageS« und Jahreszeiten grub sich in unsere Sinne und unser Herz. Dalwr ist es verständlich, ivenn manchem in dem hastigen Getriebe des Alltag» manchmal Heimweh und die Sehnsucht nach der Heimat beschleicht. Er mag sich ruhig einen Pfahlbürger schimpfen lassen, als seine Heimat zu verleugnen: denn wer am Geburtsorte, am Vatcrhause, an der Scholle nicht haftet, dem fehlt etwas von dem Besten, wa» wir haben und mit Recht singt der Dichter: „Wer seine Heimat nicht liebt und nicht ehrt, Ist ein Lmnp und des Glückes in der Heimat nicht wert." Predi. —* Sperrung der Bahnhof st raste. Wie der Rat brr Stadt im amtlichen Teile bekanntgibt, wirb wegen Asphaltierung die Bahnhosstratze zwischen Rosenplatz und Moltkestrahe vom Montag, den 17. Juni ab bis auf wei tere» für allen Fährverkehr gesperrt. —' Meisterprüfung. Die Meisterprüfung un Drechslergewerbe bestand mit gutem Erfolge vor der Prü fungskommission der Dresdner Drechsler-Innung .Herr Karl Kittel bei der Fa. Oehm «, hier. — „Unsere Heimat". Die heutige Ausgabe unserer Hetmatbeilage bringt ebenfalls einige sehr interes- sante Artikel, die gewih auch allen Lesern willkommenen Lesestoff bieten werben. Joh. Thoma», Riesa schreibt vom Schloh HubertuSburg im 7jährtgen Krieg. W. Schellhas, Dresden, plaudert üb« die Geschichte der weiblichen Berusstättgkett und Konrad Haumann gedenkt der Schönheit de» deutschen Walde». — Auch von dieser Ausgabe „Unsere Heimat" werden Sonderdrucke auf besserem, holz freiem Papier ongeferttgt. —* Der Kurzschrtftgau der Collmveretne hielt am Sonnabend, den 8. Juni, tn Oschatz eine Ver treterversammlung ab. Nach Beendigung der Tagesord nung, die sich mit OrganisationSfragen befaßte, geben die Preisrichter das Ergebnis des PretSwett- schretben» bekannt, da» zur Gauhauptversammlung am 14. April in Strehla stattgesunden hatte. Dabet zetgte sich, daß es dem Stenographenverein Riesa ge lungen war, eine Reihe namhafter Preise einzuhetmscn: Bei Ivo Silben Herr K-tntzel einen 1.,- bei 126 Silben Frl. Hahn «inen 1., Herr Bugge einen 2.) bei 140 Gilben Herr Hestltch einen 1.: bet 166 Silben Herr Hartmann einen 1., Frl. Frieda Frauendorf einen 3-, und al» Höchstlei stung im ganzen Gaugebiet bet 326 Gilben Herr Ernst Schm eist er einen 2. Preis. Allen Preis trägern bie herzlichsten Glückwünsche! Pö. —* Da» 34. Gauturnfest de» 8. N. E. G. (D. T.) in Oschatz nimmt morgen Sonntag, den 16. Juni seinen Anfang. Bormittag» 8.30 Uhr wird e» ourch einen Vertreter des HauPtauSschusse» in schlichter Weile eröffnet werden. Auf dem Festplatz (Städtischer Sport platz und DereinSspielplatz des OTB. von 1847 an der Bürgerschule) werden sich zuerst die Faustballspiel« dem Schiedsrichter stellen. Auf mehreren Felsern wickeln sich die Gruppenspiel« ab, das der Meisterklasse (Tv. 47 Oschatz 1. gegen Tv. Nossen 2.) steigt 10.30 Uhr. Zu gleicher Zeit wird die Tennis-Abteilung des OTB. 47 geien sie Netz ballabteilung des Dresdner Lehrer-SportvereinS ihr jähr liche« Freundschafts-Wettspiel austragen, das sich bis in die Abendstunden hinziehen wird. Nachmittags 2 Uhr be- ginnen im Oschatzer Stadtbad die Wettkämpfe im Schwim men, die eine sehr gute Besetzung erfahren haben. Ton den Besten des 8. Niederelbegaues haben 50 Schwimmer mit 220 Nenmrngen gemeldet. Wir finden Vertreter der Elborte Mühlberg, Strehla, Riesa und Nünchritz, außer dem dec Städte Oschatz und Dahlen. Während der Paulen wird die Oschatzer Stadtkapelle mit ihren Weisen den Zu schauern, die sich hoffentlich recht zahlreich in dem reiz- voll gelegenen Stadtbad einstellen werden, die Zeit kür- »en. Bei schönem Wetter wird der erste Festsonntag ein verheißungsvoller Auftakt zu dem S4. Gauturnfest des 8. NieberelbegaueS sein. —* Da» gestrige Ertrakonzert sm Stadt park konnte sich infolge des sommerlich warmen Wetter» eine- zahlreichen Besuches erfreuen. Auch diesmal hatte das Orchester Himmler eine auserlesene BortragSwlge zusammengestellt, sodaß alle Freunde guter Musik sicherlich restlos befriedigt wuroen. —* Ein Chemnitzer Ballon landet aus Jütland. Nach einer In Chemnitz eingegangenen tele- graphischen Mitteilung aus Kopenhagen ist der von dem Chemnitzer Dentisten kreis und dem Kaufmann Büttner geführte Ballon ,,Hindenburg" der tag» zuvor von Nünchritz aufgestiegen war, am Donnerstag mittag 13 Uhr bei Veste auf Jütland gelandet Donnerstag abend haben die beiden Luftschiff« die Rückreise nach Chemnitz angetreten. —* Taschendiebe in D-Zügen und Bahn- Höfen. In den letzten Tagen wurden in der Kriminal- Dienststelle Dresdner Hauptbahnhof 8 Taschendiedstähle an- gezeigt Die Dieb« hatten während,der Fahrt tn D-Zügen oder beim AuSsteigen ihr« Opfer bestohlen. Brieftaschen, Geldtäschchen mit Bargeld und Reisevapieren sowie Schmuckgegenständ« fielen den Dieben in bie Hände. Bei Wahrnehmung verdächtiger Personen während der Reise setze man den nächsten Polizei- oder Eisenbahnbeamten in Kenntnis. In allen Fällen ist aber eine Anzeige bei der nächsten Polizeistclle dringend erforderlich. —g. Zur Warnung für Autodiebe. In der lebten Zeit haben sich allerwärts die Fälle gehäuft, wo Kraftwagen oder Krafträoer die unbeaufsichtigt vor Grand stücken oder Schankwirtschafte» bezw. aus Parkplätzen ge standen, von Personen weggefahren und gestohlen worden sind. Zumeist wurden damit nächtlich« Schwarzfahrten gemacht und die betreffenden Fahrzeuge dann irgendwo stehen gelassen. Der nachfolgende VerhandlungSbericht maa -ur Warnung dienen: DaS Amtsgericht Dresden verurteilte den am 24 Juli 1905 geborenen BestattungSgehilfen Alfred Otto Moritz Schade wegen Diebstahls im Rückfall« zu acht Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte in vier Einzelfällen von Dresdner Parkplätzen au» Kraft wagen oder dergleichen Räder entwendet und damit teil weise recht weite Spritzfahrten unternommen, und die betreffenden Fahrzeuge auf frei« Landstraße dann einfach stehen gelassen. —* Gegen Dummheit ist kein Kraut ge. wachsen! In Potsdam suchten am 8. Juni zwei unve. kannte Zigeunerinnen ein älteres Ehepaar aus, dem sie er klärten, daß sie tn der Lage seien, die beiden Eheleute gesund zu beten. Sie ließen sich da» vorhandene Gelb geben, leg- ten e» in ein Taschentuch, bestrichen die Eheleute mit den Händen und nahmen bei ihrem Fortgehen da» Gelb mit, um e» tn zwei Stunden wiederzubringen. Die Ehefrau sollte in der Zwischenzeit Kaffee kochen. Natürlich sind bi« Schwindlerinnen nicht znrückgekehrt. DaS Gelb bestand au» 8 Dollarscheinen, 2 Fttnszig- nnb 4 Zwanzigmarkscheinen und Zweimarkstücken, in-gesamt 830 Mark. Bor den Be trügerinnen. die vermutlich versuchen werden, auch in an deren Städten Gastrollen zu geben, wirb nachdrücklich ge warnt. —* Neue Kraftposten. Die Nachrichtenstelle der Oberpostduektion teilt mit: Dom 20. Juni an werden die Kraftvollen BadSchandau — Schöna (Gächf. Gckw i») und Bad Schandau —Kleingießhübel in Betrieb genommen. —* Wertvolle Stiftung. Ein Prinz be» ägyp tischen Königshauses, Bonssoufs Kamal, hat den Staats bibliotheken in Dresden und München ein kostbare» Ge schenk gemacht in Gestalt eine» mehrbändigen Tafelwerket in Grobfolio-Format über die Kartographie Afrika», da» von ihm selbst al« Herausgeber veröffentlicht wird. Der Titel lautet: Monuments cartographica Afrieae et Aegypti par Aouflonsf Kamal. —* Beaunkohlentagung in Dresden. Der Deutsche Braunkohlen-Jndustrleverein e. D. hielt am Frei- tag in Dresden unter Teilnahme zahlreicher Gäste seine 45. ordentliche VereinSver ammlung ab. Der sächsisch« Finanzministec Weber ergriff zu Beginn der Versammlung das Wort und verwies au die besondere Bedeutung, dis die Braunkohlenindustrie ür> das Land Sachsen habe, auf das nicht weniger als 30 Prozent der Gesamtbraun- kohlenvorräte des Deutschen Reiche» entfielen. General- direktor Dr. Piatscheck führte aus, die mitteldeutsche Braun kohle habe im Jahre 1928 eine erfreuliche Absatzsteigerung, aber leider nicht eine entsprechende Ertragssteigerung zu verzeichnen gehabt. Der streng« Winter habe die Tage baubetriebe stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Redner wandte sich dann sozialpolitischen Fragen zu. Den Ge schäftsbericht erstattete das Geichästsführende VorstandSmit. glied Bergassessor Dr. de la Sauce. Er besprach besonder» eingehend die mit der Rationalisierung zusammenhängeneen Fragen deS mitteldeutschen Braunkohlenbergbaues. Di« Versammlung erledigte sodann ohne weitere Debatte di« Regularien. —* Zum Sächsischen Grenadiertag in Leipzig vom 15. bis 17. Juni. Die ehemaligen säch sischen Grenadiere finden sich heute, am 15. Juni, in Leipzig zusammen, um in kameradschaftlichem Geist den 9. sächsischen Grenadtertag festlich zu begehen. Festgeben der Verein ist der Militärvrrein „sächsischer Grenadiere" zu Leipzig: den Ehrenvorsitz hat Generalmajor a. D. v. Seydlitz-Gerstenberg-Dresden übernommen. Heute findet in der Festhalle 7 auf dem Ausstellungsgelände Be- grüßungSabend mit Festkonzert statt. Am sonntag, 13 Uhr, wird eine TotengedachtniSfeier am Völkerschlachtsdenkmal für die gefallenen Kameraden abgehalten. Nm 15 Uhr nachmittags ist großes Festkonzert wieder in der Festhalte 7 vorgesehen. Der Montag, gilt vorwiegend der Besich tigung der Sehenswürdigkeiten Leipzigs, nachmittags 15 Uhr ist eine Stechkahnpartie auf der Pleiße geplant. —*Messerschmiede-und Schleifermeister- Tagung. Vom 22. bis 24. Juni 1929 findet inDöbeln die 16. Tagung des Sächs. Verbandes selbständiger Messer schmiede- und Schleifermeister statt. Neben der Behandlung aller Berussfragen wird ein sachlicher Vortrag vom Kol legen Kittel-Pirna, gehalten. —* Eine botanische Seltenheit. Eine bo tanische Seltenheit ist in unserer Waldslora der stolze Türkenbund (Lilium Martagon), dessen seltsam geformten purpurnen bis trübvioletten, dunkelgefleckten Blüten von jeher die Aufmerksamkeit der Spaziergänger aus sich ae- zogen und die Fantasie der Menschen beschäftigt haben. Die schöne Pflame mit den seltsamen Perigondlüten wird vielfach in den Gärten gezogen; in der freien Natur ge- meßt die Türkenbundlilie den Schutz der Behörden. Jede Beschädigung ist strafbar. Rach altem Volksglauben heilt ihre Zwiebel nach gewissen müsteriösen Vorbereitungen die Melancholie! Die getrocknet« Zwiebel ist unter dem Namen „Goldwurzel" bekannt, abergläubische Menschen trugen sie bei Nacht auf der Brust, um vor Unfall und vor dem „Bosen" gefeit zu sein, denn „der Teufel kann die Gold wurzel nicht leiden"! Früher benutzte man den Saft der Zwiebel gegen GeschMre und Hautkrankheiten. Damit ist aber meist mehr schaden als Nutzen gestiftet worden^ denn die Verwendung dec Pflanze ist nicht ungefährlich Deshalb lasse man dem eigenartigen Gewächse seine» Frieden und freue sich über den seltsamen Waldbewohner, ohne ihm etwas zu leibe zu tun! Mügeln. Zechpreller. Ein Reisender hat hier in verschiedenen Lokalen Zechen und Schulden gemacht, ohne an» Bezahlen zu denken. ES handelt sich um einen gewissen «... der für ein« „Leisniger Firma und eine Versichern»« reist. Der Betreffende, ist leicht kenntlich, da er rechts nur ein halbe» Ohr hat. Meißen. Di« Schulbfrage zum Fährbootunglück noch völlig ungeklärt. Die Schulbfrage zum Fährbootunglück wirb hier und da immer noch, und zum Teil mit ganz erheb- sicher Unkenntnis der Sachlage, zugunsten de» einen oder de» anderen der Beschuldigten erörtert. Ja, man findet sogar Leute, die gedankenlos, um nicht z» sagen gewissenlos oder gar wissentlich den «inen oder anderen der Schuld be- richtigen. Ein solches Vorgehen ist völlig müssig und ob- wegig, es zeugt höchstens von niedriger Gesinnung. Die Gchulbfrage Leim Meißner Säbrdootnnottick ist nach völlig
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