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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192908027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-08
- Tag1929-08-02
- Monat1929-08
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1929
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«-* Die MütterberatungSftuud« tu der Volksschule Grvba fallt am 8. August au» und findet dafür AW 18, August statt. —* Städtischer Birnenverkaus stubet an jede» Wochentag« «achm. 4—« Uhr aus dem Sportplatz hinter der Klosterkirche und im Kammergebäude in der Siedlung .Neu« Hoffnung" statt. —* Wahl t» de» Landeseisenbahnrat. An Stell« de- verstorbenen Kommerzienrat» Gleisberg, Grimma, hat di« Dresdner Handelskammer baS Kammermitglied Brann«, Riesa, als stellvertretende» Mitglied in den föanbeSetsenbahnrat gewählt. —* Gtadtparkkonzert. Mit seinem ersten volks tümlichen Konzert im Stabtpark am Donnerstag abend bot der im Januar dS. IS. gegründete Verein .Musikfreunde* Riesa dem hiesigen musikliebenden Publikum einen seltene« Genuß. Die Wolken, die tagsüber zeitweise Regen z« bringe» drohten, waren am Abend verschwunden und man konnte infolgedessen einen sehr zahlreichen Besuch des Kon zert» seststellen. Di« ein,einen Darbietungen de» reichhal tigen Programms legten Zeugnis davon ab, daß die Lei stungen des jungen Vereins keineswegs auf dilettantischer Stufe stehen. Unter der sicheren Leitung des Herrn Ober musikmeister a. D. I. Himmler brachte das große Orchester, 1» dem sämtliche Instrumente vertreten sind, Märsche, Ouvertüren, Potpourri», Charakterstücke usw., z. T. be kannter Komponisten, in einer Art zum Vortrag, die fort geschrittene Schulung verriet und zu den besten Hoffnungen für die Zukunft berechtigt. Das Zusammenspiel der ver schiedenen Jnstrumentengruppen klappte tadellos, so daß dt« dankbaren Zuhörer lebhaften Beifall spendeten, der mehrere Zugaben veranlaßte. Hoffentlich finden die Be strebungen de» Vereins .Musikfreunde" durch die hiesige Bürgerschaft genügende Unterstützung, damit recht oft der artige Konzerte veranstaltet werden können. —* Das Wetter der nächsten Woche. Nach einem Bericht der Meteorologischen Korrespondenz hat die Witterung in -er vergangenen Woche, wie nicht anders er wartet, eine im allgemeinen wenig erfreuliche Entwicklung genommen. Nachdem sich mit dem Abschluß der Hitzeperiode schon in der Vorwoche das Luftdruckmaximum wieder auf den Atlantischen Ozean zurückgezogen hatte, wanderten an seinem Norbrand einzelne Depressionen nach Mitteleuropa, die kühle ozeanische Winde mit sich führten und zeitweilig auch zu Regenfällen Anlaß gaben, die zum Teil ziemliche erhebliche Niederschlagsmengen erbrachten. Die Aussichten für die kommende Woche erscheinen wenig günstig. Der Gturmwirbel wirb vermutlich über dem Botten-Bufen sta tionär werden und durch den Temperaturgegensatz zwischen vorder- und Rückseite eine lange Lebenskraft behalten. Denn von Osteuropa wird ihm Warmluft zuflteßen, die den Wirbel an seiner Nordseite umkreist und auf der West seite mit der kalten Polarluft zusammenstößt, wodurch hier fortwährend neue Randwirbel zur Ausbildung gelangen, die über das Küstengebiet nach Deutschland ziehen und hier nach kurzen Perioden der Aufheiterung immer wieder Regenschauer mit neuen Kaltlufteinbrüchen bewirken wer den, zumal sich im Rücken des Wirbels bereits eine durch gehende Hochdruckbrücke von der Polarregton über den ganzen Ost-Atlantik bis zum Azoren-Maximum hergestellt hat, die neue Zyklonen vermutlich von den europäischen Küsten fernhalten wird. Wir bekommen also vermutlich für die ganze kommende Woche, womöglich sogar noch dar über hinaus, kühles, vielfach trübes und zu häufigen Regenfällen neigendes Rückseitenwetter von jener Beharr lichkeit, die unter Umständen einen erheblichen Teil des setzten Sommermonats verderben wird. —* Am 17. November sächsische Gemeinde wahlen. Bekanntlich hatte das Kabinett Heidt Len 17. November als Tag der Gemeindewahlen in Aussicht genommen. Nach der Neuwahl der sächsischen Regierung tauchten Gerüchte auf, daß diese nicht an den Beschluß des früheren Kabinetts gebunden nnü daher eine Aenderung de» Wahltages möglich sei. Wie von zuständiger Stelle hierzu mitgeteilt wird, hält bas Kabinett Bünger am 17. November fest, so daß an diesem Tage, genau so wie in Preußen, die Gemeindewahlen durchgesührt werden. —* Aus dem sächsischen Gesetzblatt. Das Wirtfchaftsministerium veröffentlicht in Nr. IS deS Sächs. Gesetzblattes vom 31. Juli die Ausführungsverordnung zum Gesetz über die Industrie- und Handelskammern und über die Gewerbekammern. —* Falsche Hundertmarkscheine. Seit einiger Zeit sind wieder hier und da falsche Hundertmark scheine aufgetaucht. Die falschen Scheine sind leicht von -en echten zu unterscheiden. Die falschen tragen das Datum vom 11. Oktober 1924 und fühlen sich fettig an. Die Wasser zeichen sind mit einer wachsartigen Masse durch Aufdruck nachgemacht. Auf den falschen Scheinen fehlt der Zwischen raum zwischen den Worten Hundert und Reichsmark. —* Todesfälle. Im Alter von 74 Jahren verstarb am Sonnabend -er frühere Präsident der Generalzoll direktion Geheimer Rat a. D. Paul Adolf Härttg. Der aus Großenhain stammende verdiente Beamte hatte nach Besuch der Fürstenschule Grimma in Heidelberg und Leip zig Rechts- und Staatswissenschaft studiert und war dann in den Justizdicnst etngetreten, von dem er 1881 zur Zoll- und Steuerverwaltung übertrat. Seit 1894 war er als Finanzrat Mitglied der Zoll- und Steuerüirektton, wurde »ier Jahre später ins Finanzministerium berufen, später zum Obcrfinanzrat und Vortragenden Rat befördert und zum stellvertretenden Bevollmächtigten beim Bundesrat ernannt. 1909 wurde er Präsident der Generalzollbtrektion. Wegen schwerer Erkrankung schied er Endie 1919 aus dem Amt und trat in den Ruhestand über. — Ferner verstarb am Mittwoch nach schwerem Leiden Oberregterungsrat i. e. R. Geheimrat Dr. Arthur Wtnkelmann im Alter von 69 Jahren. —* Eingestellte Teil-Kraftwagenltnte. Das Tetlstück Wilschhaus—Carlsfelü der staatlichen Kraft- wagenltnie Eibenstock—Wilschhaus wirb vom 10. August 1929 btS auf weiteres eingestellt. —* Bon der Landes Universität. Mit Geneh- migung -es GesamtmtntsteriumSs ist die Wahl des Profes sors Dr. phil. Friebr. Falke zum Rektor der Universität Leipzig für das UniversitätSjahr 1929/30 bestätigt worben. —* Vorsicht bei Erntearbeiten! Immer wie- der werden Unfälle durch Absturz von beladenen Heu- oder Getreidewagen gemeldet. Es scheint dringend geboten, die Fuhrwerke nicht ohne Aussicht zu lasten und die etwa auf dem Wagen befindlichen Personen durch Zuruf vor dem Wei. terrücken des Wagens zum Zwecke deS Auf- und Ablaben» »der vor dem Ueberfabren von Gräben und tteke» Radspuren OerMcheS und SSchflfcheS. Riesa, den 8 August 1929. Wettervorhersage kür bin 8. Auaust. Mit geteilt van der Sächs. Lande» Wetterwarte zu DreSdm». An Stärk« adnehmind« Wind« au« westlich«» Richtungen. Meist schwach» Bewölkung, tagsüber stärker« Erwärmung. Anfang« sind Störungen, besonder« solch« von gewitter artigem Charakter, nicht auggeschlosten. —* Daten für den 8. August 188V. Gönnen- «fgang 4.26 Uhr. Sonnenuntergang 19,4S Uhr. Mond ausgang 1,24 Uhr. Monduntergang 19,18 Uhr. 1492, Kolumbus tritt seine erst« Sntd«ckung»f»h»t »U. 1811: Gründung der Universität Breslau. 1914, Kriegserklärung Deutschland« an Erankeich. stränge». ober Gtroi an-ul< Sek», M mrstäntnae». Bet «onmg« an Mähmaschinen «st zu nächst ha» G«trieb« auSzurücken,- auch sind die Pferde abzu. stränge». Vorsicht ist «etter geböte» bei dem «eglegen von Handwerk»^«-, wie Sens« «nd Gabel». Endlich sei die Straßenverkehrsordnung ern«»t in Erinnerung gebracht. Dt« Pressestelle ter LanbwirtschaftSkammer weist bet dieser Gelegenheit aus die Verordnung deS Ministerium« be» In- «er» hin, wonach «S bet Geldstrafe verböte» tst, Getreide- oder Strohfeime» t» -er Näh« vo» HochspannungSlettunaen an-ulegrn. Sie dürfen nur mindesten« 89 Meter von den Leitungen pftfernt errichtet werde». —* tzüstkter Sächsisch«« vauaewerbetag. vom 17. vi« 2v. August wird tu Zwickau der fünfte Säch sisch« Vangewerbetag abgehalten werden. —* KandeSwerbetag der Schreber- und Kleingärtner. Am 84. und 8». August sindü der üoeite sächsische LandeSwerbetag für da« Schreber- und Slringartenwesen statt. In allen sächsischen Orten soll in Mdrucksvoller weise aus dir Bedeutung de« Kleingarten wesen« htngewiesen werden, so durch werbeumzüa, und Versammlungen sowie durch Vorführungen der Schreber- Ander- und Schrebertugendgruvven. —wk. Reichswehr und Erntearbett. Der erhöhte Bedarf an landwirtschaftlichen Arbeitskräften «äh rend der Ernte hat dem Lan-eSarbettSaurt Sachsen Veran lassung gegeben, darauf hinzuweisen, daß nur dann bei den Kommandeuren der RetchSwehrtruppentetle um die Zn- tetlung von ReichSwehrangehörtaen zu Erntearbeiten «ach- gesucht werden soll, wenn der Bedarf auch im zwtschenörr- ltchen Ausgleich nicht zu decken ist. In den Vereinbarung«» muß stchergestellt werden, daß die Ernteurlauber nicht al« billige Arbeitskräfte zu geringeren al« den üblichen Löhnen berangezogen werden, vielmehr sollen die Soldaten für ihre Arbeit den vollen tariflichen oder ortsüblichen Lohn erhalten. —* Ab bl en den! Im „Tprechsaal" vom „DreSdn. Anzeiger" erhebt ein Einsender nachfolgende sehr berech- ttgte Beschwerde, die weiteste Verbreitung sinden sollte, um dem gerügten Uebel zu steuern. Der Einsender schreibt: „Das Unglück war durch einen entgegenkommenden Wagen verursacht worden der seine Scheinwerfer nicht ab- geblendet batte." — So oder ähnlich liest man eS heute beinahe täglich in den Berichten über Äutounfälle bei denen sehr oft Menschen ihr Leben lassen müssen. E» muß einmal offen ausgesprochen werden, daß er sich ge gebenenfalls zum Mörder macht, der nacht» seine gro- ßen Scheinwerfer nicht oder zu spät abblendet, wenn ihm ein Fahrzeug entgegenkommt. ES genügt, auf gerader Straße keineswegs, wenn auf hundert oder weniger Meter abgeblendet wird, vielmehr muß da» in den Fällen, wo die Fahrzeuge sich auf 600 bi» 600 Meter sichtbar werden, schon auf wenigstens 200 bl» 300 Meter geschehen. Die heutigen modernen Scheinwerfer sind so stark, daß sie auf Entfernungen von 400 bi» 500 Meter noch blenden. ES wäre wirklich an der Zeit, daß von den Behörden Wege gefunden werden, die den rücksichtslosen Fahrer zur Rücksichtnahme auf seine Mitmen- schen zwingen und derartige Verbrechen — anders kann man eine solche Rücksichtslosigkeit nicht bezeichnen — unter allerschwerste Strafe stellen. Es gibt eine ganze Anzayl Leute, die glauben, sich durch rücksichtslose Fahrweise und Gefährdung ihrer Mitmen- schen besonders hervortun zu müssen. —* Der Gruß mit der Mütze. Oesters kann man beobachten, daß der Gruß durch Hanoanleaen an die Sportmütze von der zu grüßenden Person insofern mißverstanden wird, als diese offenbar erwartet, daß der Grüßende seine Mütze abnimmt. Hier scheint die Aufklärung vielleicht ganz angebracht zu sein. Der gute Ton. der doch schließlich international ist, schreibt vor, daß der Herr nur den weichen oder harten Hut ab nimmt, die weiche Sportmütze — darunter fallen auch die blauen Autosportler-, Kegler-, Radfahrermützen — auf alle Fälle, auch beim Gruß von Damen, stet» aufbehält und nur durch elegante» Handanlegen mit entsprechen der Kopfverbeugung entgegenkommende Personen begrüßt. Auch bei hochstehenden Persönlichkeiten macht der Kavalier keinen Unterschied in dieser Grußart. Die Unterschiede zwischen dem mehr oder weniger ergebenen Gruß liegen vielmehr in der Dauer der Handbewegung und der Ver beugung. Eine Ausnahme macht der gebildete Mann nur wenn er einer anderen Person vorgestellt wird. Hierbei nimmt er auch die Sportmütze ab und hält sie möglichst unauffällig in der linken Hand. — Eßbare Pilze und — dennoch giftig! Alljährlich um diese Zett häufen sich die Zeitungsberichte mehr oder weniger schwerer Pilzvergiftungen, und manche Hausfrau scheut sich daher, die köstlichen und wohl schmeckenden Pilzgerichte auf den Tisch zu bringen. Bei ein wenig Sorgfalt ist diese Aengstlichkeit nicht angebracht. Man muß nur achten, daß man alle Weichen Stellen am Pilze auSschnetdet und vermeidet, daß einmal zubereitete Pilze länger al» einen Tag aufbewahrt und dann aufge wärmt werden, da sich in diesem Falte leicht ZersetzungS- gifte bilden, so daß an sich eßbare Pilze dennoch giftig werden können. Sammelt man selbst die Pilze, so hätte man streng darauf, nur die genau bekannten Arten zu sammeln und sich vor Experimenten zu hüten. —* Der 24. Deutsche AnwaltStaa findet vom 10. bis 14. September im Hamburg statt. Die Teil nehmer werden auch durch den Senat empfangen. Am 12. September ist ein Festakt zur Feier deS 50 jährigen Jubiläums der Justiz-Gesetze vorgesehen, auf dem Rechtsanwalt Pros Dr. Walther Fischer-Hamburg als Redner fungiert. Weitere Borträge halten auf der An- waltStaguna u. a. Rechtsanwalt Dr. AlSbera-Berlin über «Die Philosophie der Verteidigung" und Justizrat Dr. Oestreich-München über „Anwalt, Volk und Staat'". —* Deutscher WohuungSbaukongreß 1930. Ein Schritt zur Rationalisierung der Kongresse soll im näch sten Jahre von den Organtsatwnen LeS deutschen Wohnungs baus versucht werben. ES tst beabsichtigt, 1980 einen Deut- schen Wotznungsbaukongreb zu veranstalten, an -em sich der Hauptverbanb Deutscher Baugenossenschaften, die ksmmu- nale Bereinigung für Wohnungswesen, die Deutsche Gar- tenstadtgefellschaft, da- Deutsche Archiv für GtedluogSwesen und der Deutsche Verein für WohnungSreform gemeinsam beteiligen werden. Für die Tagunaist die Pfingstwoche 1980 und al» TagunaSort Frankfurt a. M. in Aussicht genommen. —* Günstige Konjunktur de» Wohnung», baue» 1929. Da» Institut für Konjunkturforschung stellt in seinem neuesten Wochenbericht fest, Laß der Wohnungsbau 1929 bisher hinter dem de» ersten Halbjahre» 1928 nicht zu rückgeblieben ist. Die Bauvollenbungen waren zwar in folge der durch Len Frost bedingte« Arbeitsbehinderung zu Beginn -er Bausatson um etwa 20 Prozent niedriger al» 1928, dagegen sind die Baubegtnne rasch gestiegen und Haven bi» Anfang Juni die BorjahrShvhe bereit» um 22 Prozent überschritten. Die bisherige Entwicklung bestätigt di« Auf fassung, baß die Zahl der im Jahre 1929 fertiggeftellte« Woh- nungen die des Jahre» 1928 erreichen dürste. Ob sich frei lich die Baubegtnne in der zweiten Hälfte der Bansatson ebenso günstig weiter entwickeln werben, mutz fraglich er- scheinen, denn dt« FtnanzierungSschwterigkeiten haben sich verschärft. Die» äußerte sich bereit» in der ersten Hälfte 1929 darin, daß sich die Zahl der uuausgenützt gebliebenen vauerlaubutsse gegenüber dem Vorjahre um etwa 10 bi» 1ö Prozent erhöht hat. Allerdings wird sich dieser Ausfall bet den Bauvollendungen wahrscheinlich erst im nächsten Jahre zeigen. —» »nsotven-hänfnnge». Wetz dt« Handel«, teile »er Tageszeitungen in letzter Zett ausmerksam gelesen hat, wird bemerkt Haven, daß sich neuerdings Meldungen über Insolvenzen in den verschiedensten Branchen häufen. Automobtlstrmen, Groß- n. Kleinhandel»Unternehmungen, Terttlbetrtebr, Schrottstrmen und vor allem kleinere Bank- geschäfte müssen ihr« Zahlungen etnstellen und Ausgleichs- verfahren etnletten, weil sie oet der praktischen wirtschaft- ltchen Betätigung zu große Verluste erleiden. Im ersten Halbjahr 1929 lag die Gesamtzahl der Konkurs« erheblich über der vorjährigen Vergletchspertode. Daß die Jnfol- venzen nun wieder zunehmen, eröffnet schlechte Aussichten für die Hervstmonate. Die Konjunkturlage üeht in Deutschland bekanntlich schon lange auf schwachen Füßen. —* Die Ausstellung der Fremdenlegto- »äre. Wie wir vo« unterrichteter Sette hören, wird die von ehemaligen Frembenlegionären zusammengestellte Ausstellung »Fremdenlegion", die von Vertin zuerst nach Dresden kommen soll, nicht in der Jahresschau gezeigt werden. Die Leitung der Jahresschau ist -er Meinung, daß eine derartige ernste Ausstellung nicht in einen Ver gnügungspark gehört, wo die Ausstellung stattftndet und wann sie eröffnet wirb, steht noch nicht fest. —* Junadentsche Kundgebung in Dresden. Die mitteldeutsch« Kundgebung de« Jungdeutschen Orden», etn« der drei größten jungdeutschen Tagungen tn diesem Jabre, findet, wie -er Jungbeutsche berichtet, am 81. August und am 1. September m Dresden statt. Auch st« steht wie die westdeutsche Kundgebung, die tn Dortmund ftattfand, und wie die kommende Ostdeutsche Kundgebung tm Zeichen der volkSnattonalev Aktion vom Bürgerstaat -um Volk», staat. —* Dte sächsischen Häsen werden staatlich. Aller Voraussicht nach wird der sächsische Staat dte Ver waltung der sächsischen Häfen am 1. Januar 1980 über- nehmen. Bisher sind sie tn der Verwaltung der RetchSbahn. —* Keine Ovftreste ans bi« Straße werfen. In -er Ztmmerstraße tn Leipzig ist am 20. Juli mittags gegen 12 Uhr ein 47 Jahre alter Mann auf einem wegge worfenen Aprikosenrest getreten und auSgerutscht. Er schlug mit dem Kopfe an eine Hausmauer an und umrde kurz darauf bewußtlos. Der Mann hat sich dabet «ine leichte Gehirnerschütterung sowie eine Prellung der linken Gestchtshälfte und Hautabschürfungen am linken Unterarm »»gezogen. Nachdem er sich erholt hatte, wurde er nach seiner nahegelegenen Wohnung gebracht. —* Zur Pflege der Beerensträucher. Der Gärtner hat e» wesentlich tn feiner Hand, möglichst grobe Früchte von Stachel, und Johannisbeeren zu erzielen. Dte Pfleg« dieser Sträucher tst leider noch nicht so bekannt, wie e» wünschenswert wäre. Stachel- und Johannisbeeren lieben einen tiefgründigen fruchtbaren Gartenboden. AuS den Büschen tst alljährlich da» alte Holz und überflüssige» jün- aereS zu entfernen. Dt« Hauptsache aber ist, baß man da» Düngen nicht vergißt, wa» tm August und Frühjahr nach der Blüte geschehen soll. Im August geschieht e» deshalb, weil sich um diese Zeit die Fruchtknospcn für da» folgende Jahr bilden, im Frühjahr, um dte Ausbildung der angesetzten Früchte fördern zu helfen. Dte Düngung geschehe nur flüssig. Wir haben diese weit vorteilhafter al» die Düngung mit Komposterde gefunden. Man dünge da» erst« Mal recht ausgiebig, gieße aber gleich fleißig Wasser nach. Dann lasse man öfter» kleine Quantitäten folgen, denn auch hier gilt der Grundsatz wenig, aber oft. Dte Brühe vom Waschen sagt den Beerensträuchern sehr zu und kann mit der Jauche abwechseln. Man kann da» Düngen fortsetzen bi» die Früchte anfangen weich zu werben, um nach dem Abnehmen wieder zu beginnen. —* Da» Oscnloch als Kühlraum. Keine Hausfrau braucht mehr zu klagen, baß sie keinen EtSschrank besitzt. Sie hat im Ofenloch einen Ersatz gefunden. Frei lich tst Lieser Kühlraum nur klein, aber immerhin groß genug, um dte leicht verderblichen Dinge, wie Butter, Milch und dergleichen auch bet der größten Hitze darin frisch zu erhalten. Zu diesem Zweck räumt man alle Asche au» dem Ofenloch gründlich heraus, legt e» mit Papier au» und der Kühlraum ist fertig. Ist der Ofen mit Rost eingerichtet, befindet sich also unter dem Feuerloch noch ein Aschenloch, so tst dte S ' - - - - — -— Regulierung der Temperatur eintreten, unten, Aschenloch, kommt eine Schüssel mit kaltem Masst hinein kommen die leicht verderblichen GegenstL geht wirklich eine erstaunliche Menge da hinein. Auch Fletschvorräte, Wurst, Käse sind »ort vor allem Verderben und vor der lästigen Fllegenplage vollkommen sich« wirb da» Feuerloch fest zugeschrauvt und da» Tür Aschenloches, soweit eben ein Ofenloch vorhanden ist, leicht angelehnt. Dadurch entsteht im Ofenloch ein leichter Zug, die Verdunstung de» Wasser» setzt dte Temperatur ohnehin noch herunter, und e» wirb stet» etn« angenehme Kühle tm Ofen herrschen. — —* Wichtig für Jäger. Nach Ziffer 1 der B«ord- nung de» WtrtschaftSmtnisterium» über Schon- und Hege- maßnahmen labgedruckt in der Sächs. GtaatSzettuna Nr. 187 vom 16. Juni 1929) darf Rotwild nur in einem für jeden einzelnen Jagdbezirk von der Jagbaufsicht-behvrbe nach Gehör der örtlichen Jagdorganisattonen genehmigten Um- fange erlegt werben. Dte Inhaber von Privatrevteren, die beabsichtigen, in diesem Herbst und Winter Rotwild abzu- schießen, haben daher der AmtShauptmannschast bi» späte- sten» zum 16. August 1929 die Abschußztffern an Rotwild und »war getrennt nach 1. geweihten Hirschen; 2. Mutter- wild letnschl. Schmaltiere); 8. Kälbern etnzuretche«. Außer- dem ist der Waldbestand de» in Frage kommenden Privat revier» in Hektar anzugeben. —* Der älteste Offizier der alten sächsischen Armee, Oberst a. D. Fran» Heinrich Gachße, geboren 1889 tm Klingenberger Schlosse, wird am 8. August diese» Jahres 90 Jahre alt. —» Noch einmal „Jedermann ein Detektiv". Am Montag, den 5. 8., wird in der Dresdner Jahresschau -Reisen und Wandern" der zweite Kriminaltftentag abae- halten werden. Zu der einen da» letzt« Mal vergeblich gesuchten Person kommt «tn »weiter Mann hinzu, sodaß diesmal besonder» findigen Kriminalisten 200 RM. als Belohnung winken. Dt« gesuchten zwei Personen halten sich von 16—22 Uhr unter ständiger Kontrolle durch die AnLstellungSleitung in Zivil im AuSsteüungSgeländr auf. Wie beim ersten Kriminatrftentag werden di« Photographien der zwei Gesuchten gietchzeitig in den Tageszeitungen veröffentlicht. -* Ministerpräsident vünger über«esol- düng»- und BerwaltungSresorm. Vertreter einer Beamtengewerkschaft hatten dieser Tage eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Bünger über die Besoldunos- und verwaltungsreiorm. Ei« baten ihn, dte Richtlinien der sächsischen Politik dahin zu bestimmen, daß im Staats- bau-battptan die Besoidunastitel dadurch beweglicher ge- staltet werden, daß in der BrsoldungSordnung Äenderungen »orgenommen werden, die für die Erfüllung verschiedrner Etatswünsche LorauSsetzuna seien. Der Ministerpräsident konnte keine verbindliche Zusage geben, stand aber den Wünschen sympathisch gegenüber. Zur BerwaltungSresorm bat da» neue Kabinett »sch keine bindenden Schlüffe ge- saßt. E» sei, so erklärte Dr. Bünger. sehr wohl möglich, daß die frühere Geseßesooriage wieder eingebracht würde. Wahrscheinlich könne aber auch mit der Durchführung der Berwattungsreform aus dem Wege von Einzellüsungen teils gesetzlicher Natur, teil» mit verordnung»charakter ge rechnet «erde«. Wurst, Käse stn o ist dte Sache geradezu ideal, denn jetzt kann sogar eine - der Temperatur eintreten. Unten, in das ... "" "er. Oben leicht verderblichen Gegenstände. ES . -er. Nun ürchen de« en tst, nur leichter Zug, die Verdunstung deS Wasser» setzt dte Temperatur ohnehin noch herunter, und e» wirb stet» etn« angenehme Kühle tm Ofen herrschen.
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