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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192908268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-08
- Tag1929-08-26
- Monat1929-08
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1929
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Riesaer G Tageblatt »«chümschrtfd (Eldtdlltü Ml) ^L-eiaeij. vosischeckkonw: TagGlatt «Ufa, ° Dresden ISS». Fernruf Str. 9L Dal Ntesa« Lageblatt Ist dq» zur Veröffentlichung der amtlichen Vekanntmachungen der LmtShauptmannschast Etrokass« Postfach Du 5L Großenhain, de» Amtsgericht» und der Amttanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de- Rate» der Stadt Mesa. tzitesa Str. 5» de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamtt Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. HW «oatog, 2». August 1S29, ebenes. 82. Jahr,. 4>a» Riesaer Lag« blatt erschrttU jede» Tag abend« '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«. UkjvzSprei«, gegen Vorauszahlung, ,ür »inen Monat 2 Mark ts Pfennig ohne ^ustrll- gebühr. Für den Fall de» Eintreten» von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen stlr di, Nummer de« Ausgabetage« sind bi- 9 Uhr vormittag- aufzugeben und im oorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpni« für di« 89 mm breit«, 8 mm hohe Grundschrift-Zell« (8 Silben) 2ö Gold-Pfennig«; die 89 mm breit« Reklamezeil« l»6 Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarts«. Bewilligt«» Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mage eingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig, Unterhaltung«b»ilag« »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferant«, oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: E«ethestraße öd. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. , „Isppslin" gslsnckst. AnGGlG». kkunkspruck.) vsr „Sraß rsopslin" Irl um 2,16 vkr nsckm. klkL. ru vvckSN sSsanssn un6 Gis »sißstsus «urcksn ergriffen. Var ^uNrekitt romit kncks Lvinsr 2. ktspp« s^sickt «ßsmit 16SS kcksilvn rivi' seins!» ^isltrsks kintsr rick vvdrsrkt, WSKrsncß ikm nock 2S00 k^siisn ru dsvsttissn disidsn. MMMtkkSlMüt. )l Newyork, 25. August. Nach einem Fuukspruch »eS »Graf Zeppelin" befand ttch baS Luftschiff um 9 Uhr vormittag MEZ. 4-,2« Grad Nord und IW,10 Grad West. An Bord des Schiffes ist alles in Ordnung. Weiter meldet das Schiff, daß es mit großer Geschwindigkeit auf die kali fornische Küste zusteuert. Die Geschwindigkeit betrug zum Teil IS» Kilometer in -er Staude, da das Luftschiff von starkem Rückenwind getrieben wird. An Bord deS Schiffes wnrde« zahlreiche BegrüßungStelegramme aufgeuomme«, darunter Telegramme deS Bürgermeisters von San Diego und der dortige« Marineftation. )l Friedrichshafen, 25. August. Rach -em letzte« bei -er Werst eingegangenen OrtStelegram« vefaud sich -as Luftschiff „Graf Zeppelin" um 18 Uhr MEZ. auf 48 Gra- nördlicher Breite und 148 Grad 2« Minute« west licher Länge. )( Newyork, 25. August. Rach einem Fuukspruch LeS „Graf Zeppelin" befand sich das Luftschiff 14,15 Uhr MEZ. 144 Grad West, 44,1» Grad Nord. An Bord ist alles in Ordnung und das Wetter ist günstig und klar. )s Newyork, 25. August. Rach einem Fuakspruch a«S Gau Franzisko befand sich das Luftschiff „Graf Zep, pelin" um 16 Uhr MEZ. auf 14» Grad West und 42 Grad Nord. )l Newyork, 25. August. Rach einem Fuukspruch aus Sa« Franzisko war „Graf Zepelin" 28.48 Uhr MEZ. «och 17» Meilen von San Franzisko entfernt. M ZMlin oder ßm MM. )s San Franzisko, 26. August. San Franzisko und die Orte an der Bay haben das Luftschiff etwa nur eine Stunde für sich gehabt, aber sie haben bas große Er eignis der Ueberquerung -es Pazifik mit Sirenengeheul aller Schiffe tm Hafen, mit dem Hupen -er Tausende von Autos, mit jubelnden Menschenmassen auf allen Dächern und an allen Fenstern gebührend gefeiert, solange der sil berglänzende Leib -es Luftschiffs, von zahlreichen Flug zeugen, Insekten gleich, umschwärmt, zu sehen war. Um 6,48 Uhr glitt das Luftschiff über Norketstreet, Gan Fran ziskos bekanntester Straße, dahin «ud überflog daun das Stadtinnere. Diejenigen, die den Ereignissen, mit dem Rabiohörer an den Ohre», folgten, hörten, wie die Be amten einer Funkstation sich bei -er Fahrtleitung des Zep- veltns erkundigten, ob ihnen da oben San Franzisko ge falle, und hörten, wie man aus der Höhe antwortete: „Ja, großartig!" Nach Ueberfltegen des Präsidiums drehte das Luftschiff südwärts ab und schien der Küste zu folgen, ein Kurs, den er offenbar bis Sos Angeles beibehalken wird. Um 7,45 Uhr Ortszeit meldete die Stabt Santa Lruzeal -aS Austaucheu des Luftschiffs. Dort hatte man drei mäch tige Scheinwerfer bereitgestellt, die den Zeppelin aufs Korn nahmen und ihn 16 Minuten lang in ihr weißes Licht tauchten, ehe er in -er Richtung nach Los Angele» ent- tchwand. zWWWArlWlkr. Los Angeles. (Kunkspruch.) „Graf Zeppelin" ist am 1 Uhr 16 nachts p. Z. s» Uhr 16 MEZ.) über Los An geles ei «getroffen. MMM Er MI Meli»". )s San Franzisko. Statt, wie erwartet, auf -aS Festland in Richtung Point Reye» zuzusteuern, bog „Graf Zeppelin" vorher nach Süden ab. Das Luftschiff flog in starkem Nordwest schnell der San-Franztsko-Bay um 6^1 Uhr abends zu. Die Küstenwachschtffe patrouillierten am Golbnen Tor, während andre Fahrzeuge dem „Gräf Zep- pelin" entgegenftchren. Flugzeuge mit Zeitungsbericht- erstattern flogen dem Luftschiff entgegen, umflogen e» wie Insekten und eilten wenige Minuten später mit den auf genommenen Photographien zurück. Auch «in Geschwader non Armeesluazeuaen flog dem Luftschiff entgegen. Zwi schen dem Abflug »e» Luftschiss« von »asumiggura und »er Sii^tuüg tu^Gm» KrauziSk» verstrichen »*r «7 Stunden Wklk WMMOM «ei »1. IA PM—BMW MM — ZlkW Alk, MNkk SWklOMlk. ff Köln. Bei -er Einfahrt in -en Bahnhof Buir bei Düren ist gestern früh 8 Uhr »4 der Schuellzng Paris— Warschau mit -er Lokomotive und siebe« Wage«, darunter drei ausländische», entgleist Rach de« bisherige« Feststel lungen wurden acht Personen getötet, zehn Fahrgäste, mei stens Ausländer, schwer verletzt. Die Ursache deS Unglücks ist noch nicht feftgestellt. Hilfszüge und Gerätewagen ans Düren und Köln waren rechtzeitig zur Stelle, Aerzte und Feuerwehren an» -er Nachbarschaft eilte« sofort zum Ort deS Unglücks. Vertre ter der Reichsbahndirektion, darunter Vizepräsident Grunzke, sowie die zuständigen Amtsoorstände begab« sich ebenfalls an die Unfallstelle. M MM WMHmM Ei Ml>. )f Düren, 25. August. Der bei Buir verunglückte Schnellzug D 23 war mit Reifenden bis auf -en letzt« Platz besetzt. Die Unfallstelle liegt etwa 560 Meter von der Sta tion Buir entfernt. Ans der Strecke werde« Gleisarbeite« vorgeuommeu, so daß der Verkehr auf ei« Nebengleis um gelegt werde« mußte. Der Lokomotivführer hatte in Düren schriftliche Weisung erhalten, auf dieser Strecke langsam zu fahren. Angenzeuge« berichte« aber, daß die Stundeuge- schwiudigkeit 9» Kilometer betrage« habe. Es müsse daher angenommen werden, daß der Lokomotivführer sich an die Weisung nicht gekehrt habe. Die Unsallstelle selbst bietet ein Bild grauenhafter Zerstörung nnd unbeschreibliche« Durch einanders. Die Maschine, die aus den Schienen geworfen ist, liegt mit dem Tender neben der Strecke. Der Pack- und Postwagen sind eine acht Meter hohe Böschung hinaufgewor fen und ineinander geschachtelt. Der nächste Wagen, ein Wagen zweiter Klasse, ist vollständig zertrümmert; die fol genden wurden mehr oder weniger beschädigt, während der Schlafwagen quer über den Schienen steht. Die Türe« wur de« mit Schweißapparate« geösfuet. Soweit die» sicht ge lang, wnrde« di« Dächer der Wag«« aufgeriss«« «nd ans diese »eise die Tote« «nd Verletzte« geborgen. Sanitäts wagen aus Köln und Aachen, über 66 Beamte und 100 Sani täter sowie bi« Bevölkerung der Umgebung beteiligten sich an der Hilfsaktion. Bi» in den frühen Nachmittag»stunben waren zuverlässige Angaben über die Zahl der Toten und Verwundeten nicht zu erhalten. Die Gerüchte, daß bis 12 Tote und 80 Schwerverletzte zu beklagen sind, sind unbestä tigt. Bekannt wird, daß der Führer des vernnglückten Zuges, eine Die«stfra« und ein Packmeifter getötet wurde». Der Heizer rettete sich durch rechtzeitiges Abspringen. DaS Krankenhaus i« Buir vermochte die Tote« ««d Verletzten sticht alle a«fz««ehmen. Die Leichtverletzten wurden daher in die Krankenhäuser der Umgegend, zum Teil sogar nach Köln geschafft. Die Verständigung mit den Verunglückten ist dadurch erschwert, daß die meiste« nur ihre Landes sprache beherrschen. Es handelt sich zum überwiegend«« Teil «« Franzose« «md Polen. Unter den französischen Kahr, gästen befanden sich auch Mitglieder eines Pariser Schwimm- klubS, die zu Wettkämpfen nach Berlin und Warschau ver pflichtet waren. Einem von ihnen wurde ein Bein abge- auetfcht, während die übrigen mit dem Schrecken davon kamen. Die Strecke ist für den D-Zugverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Euskirchen. Der Personenzugver kehr wird durch Umsteigen aufrechterhalten. Man rechnet damit, daß es einer zweitägigen Arbeit bedarf, bi» die Strecke wieder befahrbar ist. An der Unfallstelle befinden sich außer dem Bi^präsidenten der Reichsbahndirektion Köln, Gruzke, die Reichsbahnoberräte Bonnrmann und Hartman». Ak ksilk M Er sm der Urem SMWE. )l Düren Im Krankenhaus in Buir befinden sich von den Opfern der Eisenbahnkatastrophe die folgenden: Tot: Adrienne Gafforwski aus Paris, Leopold Palkow- ski aus Krakau, Packmeister G. Roderburg aus Aachen, eine Wartefrau, Namen noch unbekannt, ein Joseph Wißmauu, Wohnort noch unbekannt, hatte ein Visum nach Paris, Lo komotivführer Nordhaus aus Hamm, der Führer des ver unglückten Zuges. Schwer verletzt: Ein Herr Kohn, auf der Fahrt nach Warschau begriffen, Herr Ledermann, aus der Fahrt von Marseille nach Polen begriffen, ein Leopold Lewtow aus Poitiers, eine Frau Meyer, Wohnort unbekannt, ein Wil helm Ruprecht, Wohnort unbekannt, ein Zugführer vom Lehrter Bahnhof in Berlin, eine Maria Gince aus Posen, sowie ihr Kind, -as leicht verletzt ist. Leicht verletzt: Ellers, Oberpostsekretär, Köln, Jean Gafforwski aus Paris, ein Peter Meyer, Oberpostsekretär aus Köln, ein Rudolf Meyer aus Neval, der einen Diplo matenpaß der estländischen Republik besitzt, eine Frau Romana Korramiewska, Wohnort unbekannt, eine Agathe Stabtnic auS Polen, eine Frau Lunc aus Berlin, Jult Kuvaltscic aus Prezmisl und Fräulein Margarete Renan aus Schweden, sowie ein Rudolf Felzer. )l Köln. Die Liste der in dem Düre«er KrankeuhaaS liegende.' Schwerverletzte« lautet: Jonne Kowal auS Trowbridge (auf der Reise von Amerika nach Dresden), Frau Lewtow aus Poitiers, Johann Kulik aus Warschau, Robin Scharfscher aus Warschau, Jminitoff aus Rußland. )( Köln, 25. August. Nach den weiteren Ermittlungen der Reichsbahn belief sich die Zahl der bei der Entgleisung des D-Zug 23 Getüteten und Verwundeten bis 5 Uhr nach mittags auf acht Tote, 17 Schwerverletzte und 25 Leicht, verletzte. Die Namen der noch nicht genannten Tote« lauten: Paul Herrmann aus Newyork, Grünfeld aus Warschau, Lucien Brugnot aus Paris und die Wartefrau Krause auS Berlin. Unter den Schwerverletzten befinden sich die polnischen Staatsangehörigen R. Rachel, Beima Bloch, Wiera Piepra- kiewicy und Helene Woicikodcka. * Der Lokomotivführer deS verunglückte« Zuges lebt. * Köln. (Telunion.) Der Lokomotivführer Rord- ha»S, der den bei Buir verunglückten Zug führte, ist nicht, wie irrtümlich gemeldet worden ist, seinen Verletzungen erlegen, sondern lebt. GS ist ihm «in Arm abgerissen wor den, jedoch ist im Augenblick Lebensgefahr nicht vorhanden. » i ME AEMkk dkl WkUMMMk M M. Köln. (Fuukspruch.) Wie amtlich bekanntgegeben wir-, sind im Laufe der Nacht in den Trümmern des gestern verunglückten Schnellzuges Paris—Warschau noch vier weitere Tote gefunden worden, die «och nicht identifi ziert werde« konnte«. Damit hat sich, -a auch der schwer - verletzte Lokomotivführer Nordhaus im Krankenhaus sei neu Verletzungen erlegen ist, die Zahl der Todesopfer ans 18 erhöht. Die Ursache der Entgleisung des Zuges ist, den amtlich«« Feststellungen zufolge, übermäßig schnelle» Durch, fahre« einer abzweigeudeu Weiche an »er Einfahrt »es Bahnhofes vnir. An der Unfallstelle sind vom ReichSver kehrSmtnistertum Geh. Oberbaurat Ztrkler und von der Hauptverwaltung der RetchSbahngesellschaft Direktor Dr. Tecklenburg und Dr. Staeckel anwesend.
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