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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193001024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-01
- Tag1930-01-02
- Monat1930-01
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1930
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tu Kraft !en Oertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 2. Januar 1VS0. —- «etternorbersaa» 'Ne den 8. Januar. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden In den nächsten beiden Taaen weiterhin schwankende Witterung und Temveratnroerhältniff». Flachland vor. wiegend mebrer« Wärmegrade. Höchst« Gebirgslagen an« haltender Irak, vereinzelt Niederschläge entsprechend den genannten Trmperaturverbältnissen al« Regen oder Schnee. Winde allgemein ziemlich lebhaft au« westlichen bis südlichen Richtungen —-Laten für den 2. Januar 1930. Sonnen, aufgang 8,08 Uhr. Sonnenuntergang 16,08 Uhr. Mond- ansgana 10,11 Uhr. Mondnnteraang 18,14 Uhr. 1582: Eröffnung der Universität Würzburg. 1801: Der Schriftsteller Johann Caspar Lavater in Zürich gestorben (geboren 1741). 1888: Der Schauspieler Josek Kainz »u Wieselburg in Ungarn geboren (gestorben 1910). 1861: Der Schriftsteller Wilhelm Bölsche in Köln geb. 1V21: Der Maler Franz v. Defregger in München ge- starben (geboren 1835) MM in M. Wenn «S auch einmal «in« Zeit gegeben bat, da das Ausland mit Recht behaupten durfte, daß in Deutschland zuviel Fest« gefeiert würden und bad dabei oft «in Luxus »ur Schau getragen werd«, der im schroffsten Gegensatz zur tatsächlichen Wirtschaftslage de« Meiches stände, so hätte e« am Silvesterabend de« Jahre« 1929 feftftellen können, dah dies« Zeit vorüber ist. Wenn auch in den Großstädten allein schon infolge der Bnzi«hung«kraft der Vergnügungsindustri« da» gesellig« Leben naturgemäß stet« — und besonders zu Silvester — in bewegteren Bahnen verläuft al« in Klein- und Mittelstädten, so konnte auch der schärfst« Beobachter den Silvesterbrtrieb in den Riesaer Gaststätten «nd Straßen swenn man in letzteren überhaupt von einem »Betrieb sprechen kann) beim besten Willen nicht al« übertrieben lebhaft oder gar toll bezeichnen. Li« schicksalsschweren Ereignisse de« verganaenen Jahre« auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet, von denen unser deutsche« Volk betroffen wurde, haben anscheinend ernüchternd gewirkt, daß da« alt« Jabr einem neuen weichen wollte, machte sich bi« zur Mitternacht«- tzund« fast nur in den ». T. sehr gut besuchten Gaststätten bemerkbar, wo man bei Musik, Tanz und froher Unter haltung für «in paar kurze Stunden, die beut« oft ung«. Heuer schweren und zur Jahre«wende mit doppelter Kraft Ouf den Menschen unserer Zeit lastenden Blltag«sorg»n und «uöte vergessen wollt«. — Al« die Zeiger der Uhr sich der Mitternacht näherten, da wurde «s auch auf den Straßen lebhafter. Mit Aufmerksamkeit horchte man auf, bi« vom Turm der Hammerschlag den Anbruch de« neuen Jahre« berkündete. Und als der letzt« Schlag verklungen war und da« Geläut der Glocken über di« Giebel der Häuser zog, da ertönte au« fedem Munde der Ruf: .Profit Neujahr" und in den Wohnungen wurden bei Gläserklingen und Ülchterschein di« besten WSnjch« au«getauscht. Nach be- tndetem NachtgottrSdienft in der TrinitatiSkirch« begrüßt« der Miffionrposaunenchor vom Kirchturm beratz da« neu« Jahr durch einig« Lhoräl« und sand dabei zahlreich« Zuhörer. Nun ist der erst« Lag des neuen Jahres schon wieder vorüber. Er verlief bet trockenem, nicht unfreundlichem Witter still. Der Arbeitstag hat un« wieder. Di« lichterhrllen Lage des wundersamsten Feste« sind wieder einmal mit all ihrer seligen Vorfreude, mit ihren mühevollen Vorbereitun gen und ihren Geldausgaben, denen man sich so leicht wie sonst nie im Jahre unterwirft, dahin. Di« Periode der vielen Fest- und Feiertag«, di« diesmal besonder« günstig fielen, weicht dem Gleichmaß der sech-tägigen Arbeitswoche. Au« dem Lichterglanz de« WeihnachtSbaume« treten wir wreder ein in de« grau«», sorgenvoll«« Alltag — mit neuen Hoffnungen! —* 75 Jahre Firma Johann Earl Hey». Die nicht nur in Nicsa, sondern auch in unserem engeren Baterlande und weit über deren Grenzen hinaus bekannte, hochangesehene Firma Johau» Carl Heyn, Getreide-, Dünge- und Futtermittel- und Speditions-Geschäft, konnte yeute, am 2. Januar 1980, auf ihr 75jähriges Bestehen rückblicken. An dem Jubiläum der Firma, ein« der ältesten unserer Stadt, nahmen weiteste Kreise innigsten Anteil «nd bekundeten durch Uebermittlung von Glückwunschschreiben und kostbaren Blumenspenden ihre besondere Wertschätzung. Herr Johann Carl Heyn errichtete das Geschäft am 2. Jan. 1855, nachdem er bis dahin Mitinhaber der im Jahre 1880 gegründeten Firma Rüdtg «. Hey« in Chemnitz gewesen war. Später übernahm das Riesaer Geschäft der Sohn des Gründers, Herr Kommerzienrat Otto Heyn. Im Laufe der Jahre traten die beiden Söhne des letzteren, die Herren Bernhard und Alfred Heyn, mit in La« Geschäft ein. Leider wurde Herr Bernhard Heyn -er Firma im beste« Manncsalter durch den To- entrissen. Seit einige» Jahre« gehört Herr Kaufmann Carl Seeger -er Firma Johan« Carl Heyn als Mitinhaber an. In -em Geschäft ist ei« Stab langjähriger, treuer Angestellter un- Arbeiter tätig, die bereits gestern ihren verehrten Chefs, im Beisein -er Familienangehörigen der Firma, die beste» Wünsche unter Ueberreichung einer JubiläumsspenLe -arbrachten. Herr Prokurist Hoffmann, der dem Geschäft nunmehr 44 Jahre in Treue dient, entbot namens des gesamten Personals -er Jubelfirma und deren Chefs Worte herzlichster Beglück wünschung und aufrichtigen Dankes. Unter -en zahlreichen Glückwunschschreiben befindet sich ein solche« der Jndnstrie» und Handelskammer Dresden, sowie ein weitere« -eS Rates der Stadt Riesa. In beiden Schreiben werden -er Firma die besten Wünsche für «eitere» Gedeihen übermit telt. — Auch wir nehmen gern Gelegenheit, -er Firma Johann Carl Heyn an dieser Stelle die herzlichsten Glück wünsche anläßlich des 75jährigen Bestehens -arzubrtngen. Möge das Geschäft auch fernerhin blühen und gedeihen! —* Ein großes Schadenfeuer brach gestern nachmittag gegen Uhr in der Scheune -es Gutsbesitzers Holey in Zaußwitz aus. Das Feuer, da» mit grober Schnelligkeit um sich griff, schlug bald auf da» anschließende Seitengebäude über. Die Tätigkeit der anwesenden zur Hilfe gerufenen Motorspritzen Strehla, Mitteldeutsche Stahlwerke Riesa, Freiwilliges Rettungskorps Riesa, Oschatz, sowie der Ortsspritzen erstreckte sich auf die Be kämpfung des Branüobjcktes «nd zum groben Teil auf den Schutz der benachbarten Güter. Durch die, durch starken Wind hcrvorgerusene Verqualmung des Ortes wurden die ööscharbciten erheblich erschwert. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Der Schaben tü be-eutend. «ramm gratulierte: »Ich wünsche Ihnen für Ihren Gedenk tag guten Erfolg un- auch wetterhtn ersprießliche» Wirken. Mit sreundlichem Gruß! von Hindenburg.- — Dem Riesaer - .... . - .. — ..... /einer folgende erwähnt: »Wen« Marcell Fest -e« Lachen»-. (Berliner Tage- „Wie grob muß ein Schauspieler sei«, bevor er mich derartig revoltiert, umwälzt vor Lachen und " ußtsei« umschmettzt wie dieser kleine Dämon!- (Frankfurter Zeitung 11. 2. zer ist einer »er allerwesentltchsten Re- —* Gkareell-Salzer-U»««-. Wie au» dem Anzeigenteil« -er vorliegende« Nummer zu ersehen ist, wird Professor Marcell Salzer, Deutschlands berühmtester Humorist, Montag, den 6. Januar, im Ster« sprechen. Der Abend, der Punkt KSUHr beginnen muß, ist Gal- »er'S »Lustiger JubtlüumS-Ave«--. Der wett- bekannte BortragSmetster feierte vor kurzem sei» 25jährige» Künstlerjubiläum, wozu ihm auch der Reichspräsident von Hindenburg, der Salzer hoch schätzt, mit folgendem Tele- «ramm gratulierte: »Ich wünsche Ihnen für Ihren Gedenk tag guten Erfolg und auch weiterhin ersprießliche» Wirken. Abend gehen zwei in Dresden bereits äuSverkaufte Ji läumS-Abend« voraus. TuS de« neuesten Kritik«» sei letzten Abend« seien nur folgende erwähnt: »Wen« Ma, Salzer spricht, ist eS ein 5 blatt S. 11. 1929). »Wie mein kritische« vewul Mareell mit seinem ll 1929). »Mareell Salzer ist . -itatoren und Humoristen, ein Proteu», der in zwei Stun de« zweitausend Gestalten ««nimmt. Beifall überschüttete ihn.- (Leipziger Neueste Nachrichten 8. 1. 1929). — Der «Send Erich Ponto »welthnmor- kann erst Ende April 1980 stattstnden. — Den Abonnenten der Knnstabende wird demnächst ein KtlmvortragS-Abend de» vor kurzem znrackgekehrt«« Zentralasien- «nd Tibetforscher» Filchner al» Sonderveranstaltung zu Vorzugspreisen angeboten werden. — Bestellungen aus Plätze werben schon fetzt entgegengenommen. —* Et» unwesentlicher Brand «ar Henle morgen in der 7. Stunde im hiesige» Lauchhammer- werk der Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. auSgebrochen, «nd -war bandelte eS sich um einen Brand in einem GaS- kanal -e» Brückenbaues. Das Feuer wurde von der sofort alarmierten WerkSfeuerwehr in kurzer Zeit gelöscht. —»Inder Silvesternacht find auch in Riesa einige Auftritt« erfolgt, wobei die Polizei etnschreiten mutzte. Auf der BiSmarckstraße geriet ein Fleischergehilfe mit einem Reichswehrsolbaten zusammen. Abgesehen von einigen sogenannten »Gilvesterscherzen- sind sonstige wesent- ltche Störungen der Ordnung nicht vorgekommen. —* Das Wetter im Januar. Die Bauernregeln vom Monat Januar sind höchst eindeutig. Sie gehen alle daraus hinaus, daß der erste Monat des Jahre» ein ausgesprochener Wintermonat mit Eis und Schnee sein muß, entsprechend dem alten Sah: „Wenn di' Tage langen, kommt der Winter gegangen". Bleibt Kälte und Schnee im Januar aus, so hat der Landmann keine gro ßen Hoffnungen auf eine zufriedenstellende Ernte. Die bekanntesten Bauernregeln für den Januar besagen: Ja nuar warm, daß Gott erbarm. — Januar gelind, Lenz und Sommer stürmisch sind. — Ist der Januar naß, so bleibt leer das Fatz. — Wächst das Gras im Januar, ist's im Sommer in Gefahr. — Kommt der Frost im Januar nicht, zeigt im März er sein Gesicht. — Neujahr still und klar, deutet auf ein gutes Jahr. — Ist der Januar gelinde, bringt das Frühjahr kalte Müde. — Januar hart und rauh, nutzet dem Getreidebau. — Auf trockenen kalten Januar folgt viel Schnee im Februar. Ein schöner Tag an Pauli Bekehrung bringt allen Früchten reiche Be scherung. — An Fabian und Sebastian muß der Saft in die Bäume gähn. —* Der BrivatdiSk « nt wurde f« beide Lichten «m je '/.Prozent auf 67, Prozent ermäßigt. Personal.Peränderunaen im Wehr- kreis 4. Ernannt mit 1. Januar 1930: Major Tboma», J.-R. 11, »um Kommdr. des A.-Jnf.-Reg. 11. Mit 81. De- zember 1929 scheiden au«: Oberstleutnant Bardt, Kommdr. de« A.-Jnf.-Reg. 11; Oberleutnant Bauer, Jnf.-Rea. 12. Mit 1. Januar 1930 werden versetzt: Hauptmann Kret- schwor, Artillerie-Reg. 4, in den Stab der 6. Division; Ober- leutnant Walter, Brt.-Reg. 7, in da« Art.-Reg. 4; di« Stabs ärzte: Dr. Plewka, San.-Off», beim Divisionsarzt der 4. Division, i. d. San.-Abt. 4, San.-Ttaffel. Leipzig; Dr. Zieg ler, Ean.-Abt. 4, i. d. Stelle des Gan.-Off». beim Div.^Arzt der 4. Division; Oberarzt Dr. Wiichtler, San.-Abt. 8, t. d. San.-Abt. 4, San.-Staffel, Döbeln; di« Stabsveterinäre: Dr. Hornung (Werner), Fabr-Abt. 4, ». Mv. '.er-Bataillon 8; Dr. Lück», Fahr-Abt., zum Ärt.-Rea 3. —* Der Sächsische MilitärvereinSbund Mt seine Lcmdeshauptverfammlung am 28. und 29. Juni 1930 in Oschatz ab. —- Mitgliederwechsel beim Landeswohl'- fahrts-und Jugendamt. An Stelle der bisherigen Mitglieder des Landeswohlfayrts- und Jugendamtes Krii- ger und Anacker wurden auf Vorschlag des Landesaus schusses Sachsen der Jugendverbände Hanns Weiß und Fritz Rieb old aus Dresden berufen. —WK. Achtung, Frtstablauf! Die Frist für die Stellung von Anträgen auf Elternversorgung läuft nach den gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen am 31. März 1930 ab. V.'rsorgungsansprüche von Krieger- eitern müssen also spätestens bis zu diesem Tage beim zuständigen Bersorgungsamt geltend gemacht werden. —* Die Deutsche Arznettaxe gilt für Sachsen. Nach einer Bekanntmachung de» Ministeriums de» Innern und des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums ist auf Grund von 8 80 Abs. 1 der RetchSgewerbeordnung dte vom Reichsrate beschlossene Deutsche Arzneitaxe 1930 mit Wirkung vom 1. Januar 1930 ab auch für Sachsen esedt worden. ahrpreiSermäßigung zugunsten der Jugendpflege. Dte Deutsche Reichsbahngesellschaft, RelchSbahndtrektion, Dresden, teilt dem Landeswohlfahrts- und Jugendamt folgende» mit: Wir teilen mit, daß nach Abschluß der Verhandlungen der Ständigen Tarifkommis- sion nunmehr die Aenderung des Tarife- durchgeführt wirb, wonach die Geltungsdauer der behördlichen Be scheinigungen über dte Anerkennung der Jugendpflege vereine ouf »Wei Kalenderjahre — zunächst versuchs weise — festgesetzt wird. Die für dar Kalenderjahr 1929 den Jugendpflegevereine« ausgestellten Bescheinigungen auf hellblauer Karte behalten sonach auch tm Ka lenderjahre 1930 ohne wettere» Gültigkeit. Auch bet Neu anerkennungen bis zum Ablauf des nächsten Jahres ist die hellblaue Karte Wetter zu benutzen. In solchen Füllen bckält die Karte ebenfalls nur bv längstens 31. De- Vorschläge für die Prüfungsaufgaben brr Reifeprüfung bis zum 10. Januar 1930 beim Ln i i einzuretchen habe und »war vier für den deutschen Aui- satz und tze drei für dte übrigen Arbeiten. Bei den Aus gaben für Mathematik fei der Gang der Auslösung, dte Lösung selbst und dte Zeit anzugeben, dte die Schüler durchschnittlich zur Lösung einer jeden Aufgabe benöltgten. Bet den fremdsprachlichen Uebersetzungen seien die Neber- setzungShtlfen, die den Schülern gegeben werden sollen, und eine Musterübersetzung beizufügen. Die Anlage der übrigen Arbeiten sei kur» zu umreißen. — Der Säch sische Philologenverein hat zu dieser Verord nung des BolksbtldungsministeriumS, die auf eine Ver einheitlichung der Reifeprüfung nach bayerischem Muster htnausgeht, Stellung genommen und vor der Einführung dieses bayerischen Verfahrens gewarnt, da in Sachsen alle Voraussetzungen dafür fehlten, insbesondre die neuen Lehrpläne. Auf den gleichen Standpunkt stellte sich auch eine Versammlung von Oberstudtendtrek- toren tm VolksbtldungSministertum. Dieses hat auch die Gründe anerkannt und von der Einführung des Bayerischen Verfahrens abgesehen; cs erließ aber als Vermittlung die Verordnung, daß jede Schule für jeoes Fach drei Aufgaben mit Lösungen (Uebersetzungen) ein- ,ureichen habe: «S werde dabet das Ziel verfolgt, eine einheitliche Höhenlage der gestellten Ausgaben zu sichern und srüher beobachtete Mißstände — Stellen zu leichter, zu schwerer oder gar unlösbarer Aufgaben — zu be seitigen. In erneuten Verhandlungen wie- der Phtlo- logenveretn aus dte praktische Undurchsührbarkett und dte Folgen der Verordnung — Ueberlastung der Prüfenden mit z. T. vergeblicher Arbeit, Unmöglichkeit der Sichtung de- Materials, Hinweis auf K 63 Äbs. 2 der Reifeprüfung». Verordnung von 1876 usw. — hin; e» wurde ihm »»ge sichert, daß in einer neuen Verordnung nur eine Auf gabenreihe (ein UebersetzunaStext) bezw. zwei Aufsatz themen zur Prüfung durch da» Ministerium eingefordert werde» sollen Diese neue Verordnung werde dem Mini sterium die Möglichkeit der Nachprüfung «eben, ohne dem einzelnen Prüfenden eine Mehrarbeit aufzulegen. —* Landeskrtmtnalmuseum. Beim Lande»- kriminalamt Dresden besteht ein Krimtnalmuseum, wo kriminalistisch interessante Gegenstände gesammelt wer- den. Die Sammlung soll die Aufdeckung und den Nach weis von Straftaten erleichtern und zugleich den Be amten zur Berufsausbildung dienen. Zur Vervollstän digung des Bestandes dieser Sammlung haben die Ge richt« und Staatsanwaltschaften geeignete Gegenstände dem Landeskrimtnalamt zu überlassen. Hierzu kommen nament lich in Betracht die zur Ausübung von Verbrechen und Vergehen wider das Leben, die Gesundheit und das Eigentum, insbesondere zur Begehung schwerer Dieb- stähle benutzten oder bestimmten Werkzeug«, Waffen, Gifte, ferner Körperteile des Opfers, die bei Ermittlung des Täters wichtig sein können. Auch gefälschte Karten, Wür fel, gefälschte Urkunden, falsche Stempel, unsittliche Schrif ten und Abbildungen sowie Handschriften von Verbrechern gehören in das Landeskriminalmuseum. —-Mißbrauch eines LehrfilmS. Die »Sächs. Evang. Korrespondenz" schreibt: Unter dem Titel „Die schwerste Stunde der Frau" läuft jetzt vielfach ein Film durch die Lichtspielhäuser im Lande, für den öffentlich Reklame gemacht wird, dessen Vorführung in einer Aus- spräche kurzerhand für eine geschlossene Veranstaltung er- klärt wird. Tatsächlich^ ist die Oeffentlichkeit ft> gut wie nicht ausgeschlossen. Das beweist schon die Praxis deS Kartenverkaufs an den Lichtspieltheaterkassen ohne irgend welche Kontrolle, ob der Besucher Zutritt hat oder nicht. Dabei handelt eS sich eigentlich um einen Bildstreifen, der unter dem Titel „Die Leitung der normalen Geburt in der Klinik" nur zur geschlossenen Vorführung tm Deutschen Reiche unter Leitung und Begleitvortrag eines Arztes von Kultur- und Bildungsverbänden, Krauenver- einen, Kcknkenkassenverbänden, Aerzte- und Hebammenver einen -»gelassen worden ist. Sowohl eine öffentliche Vor führung, zu der unter irgend einer Form jedermann Zu tritt hat als auch die Zulassung von Jugendlichen zu solchen Dorfübrungen steht im Widerspruche zum Zu lassungsentscheid der Eilprüfstelle. Die Veranstalter machen sich strafbar, wenn fte gegen den Zulassungsentscheid han deln. In Zwickau haben der Stadtveroand Zwickauer Frauenvereine und die kirchliche Arbeitsgemeinschaft der Stadt Zwickau gegen die allzu öffentliche Vorführung des Filmes bei den verschickens« Reichs- «nd Staats behörden scharfen Protest eingelegt. —-Zur Bekämpfung des internationalen Verbrechertums. Das Zustizmintsterialblatt für den Freistaat Sachsen veröffentlicht eine Verordnung über die Bekämpfung des internationalen Verbrechertums. Bei der Bundespolizeidirektion von Wien ist bekanntlich unter dem Namen Internationales Büro eine Zentralstelle Mr Be- kämpfung des internationalen Verbrechertums errichtet wor den. Es steht mit den meisten europäischen Staaten und und den USA. in polizeilichem Verkehr und erhält von ihnen regelmäßig Nachrichten über das Auftreten inter nationaler Verbrecher, Leichensunde, vermißte Personen usw. DaS Internationale Büro hat die Aufgabe, diese Nachrichten -u sammeln und Auskünfte zu erteilen. Auch die sächsischen Justizbehörden sind befugt, sich in wichtigen Fällen an das Internationale Büro in Men zu wenden. Alle Anfragen sind jedoch grundsätzlich über das Landes kriminalamt in Dresden zu leiten, damit das bei den säch sischen Zentralstellen vorhandene Material mit ausgenutzt werden kann. — Außerdckr Wick von der Bundespolizei- divektion in Men monatlich unter dem Namen „Inter- nationale öffentliche Sicherheit" ein internationales Poli zeiblatt hercruSgegeben, das zugleich als FahndungSdlatt dient und auch Steckbriefe und amtliche Mitteilungen von Justizbehörden aufnimmt. Die Benutzung der JOS. zu Ausschreiben ist in Sachsen nur den Staatsanwaltschaften bet dem Oberlandesgericht und den Landgerichten, sowie den Untersuchungsrichtern gestattet. Alle für die JOS. bestimmten Ersuche um Ausschreiben und Erledigungen " a de- Sächsischen m Dresden) zu »erirksschul- iSsacüe deS Volks ten Dr. Bünger und von^ Vertretern deS UAsbtldüngs- Ministeriums die Jahreshauptversammlung der Bezirks- schulräte abgehalte«. Der Ministerpräsident begrüßte dir Erschienenen »nd gab an Hand der Jahresberichte einen ins einzelne gehende« Ueberblick über den Stand des sächsischen Volks-Hilfs- «nd Berufsschulwesens. Es folgten Pvei Nachverträge über staatsbürgerliche Erziehung und Bildung, an die sich ein« längere Aussprache «»schloß. Die Veranstaltung endete mit äner Schlußansprache des Ministerpräsidenten Dr. Bünger, der noch einmal die Be deutung und Wichtigkeit der staatsbürgerlichen Jugend erziehung betonte. —* Die Täter konnte« nicht ermittelt werden... Die Justtzpressestelle Halle a. S. teilt mit: Dte Täterschaft an dem Anfang November 1929 be gangenen Einbruch in das Arbeitsamt in Eilenburg, bet dem dem Diebe ein nennenswerter Betrag in dte Hände siel, bat nicht nachgewtesen wecken Annen. Die nimm« unter Beibehaltung d«S bisherigen Farbenwechsels cmf Weitzer nnd für 19SLO4 wieder auf hellblauer Kart« verlangt werden. — Dte behördlich« Anerkennung ist nach wie vor Voraussetzung für Gewährung der 60 prozenttaen Fahrpreisermäßigung, woraus wir ausdrücklich Hinweisen. Gleichzeitig mit der Verlängerung der Geltungsdauer der behördlichen Bescheinigung wird der Tmstf dahin ge ändert, daß die Ausstellung des Führercmsweises nicht mehr von der Behörde verlangt Wick, sondern hierzu oer Vereinsleiter berechtigt ist. Es bedarf dann nur noch der Beglaubigung deS Ausweises mit Lichtbild durch die Ge meindebehörde (Jugendamt). Bis zur Herstellung der neuen Vordrucke, die einige Zeit in Anspruch nehmen wird, muß der Führerausweis noch durch die Aner kennungsbehörde ausgestellt werden. Ueber den Zeitpunkt der Durchführung dieser Aenderung wird rechtzeitig Nach richt gegeben. —* Die Aufgaben in der schriftlichen Reifeprüfung. DaS Ministerium für Volksbildung ordnete «n 10. Dezember 1929 an, daß jede Schul« rät«. Am Montag bildungSmtnistertums ten Dr. Bünger und schulräte abgehalte«. Der Erschienenen »nd gab an : InS einzelne gehende« Ue!
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