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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193003050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-03
- Tag1930-03-05
- Monat1930-03
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1930
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krimMOMH M öWe. Der Presseausschuh des BezirkS-Lehrer-BereinS Mesa bittet uns um Veröffentlichung de» folgende» Artikels: Deutschland ist in wirtschaftlicher Not. Die Arbeit»- lostgkeit nimmt erschreckend zu. Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft kämpfen hart ums Dasein. Arbeiter, Ange stellte und Beamte sind in ihren Einnahmen auf schmale" Soft gesetzt. Nur Kurzsichtig« oder Böswillige können die Notwendigkeit, zu sparen, leugnen. / Such die öffentliche Hand wirb durch die Finanznot zu Abstrichen gezwungen. Das VolkSbildungSmintsterium hat eine Verordnung über Sparmaßnahmen an die ihm unter stellten Schulen herauSgegeben. Wir bedauern, daß Staat und Gemeinden auch an den Schulen und an der Jugend sparen wollen. In Thüringen versucht der Sparkommissar, zwei Drittel aller Ersparnisse aus dem Schul- und Vtl- dungSwesen herauszuwirtschaften. Wir halten «» für un verantwortlich, wenn man Volks- und Berufsschulen be sonders hart treffen will. Was ist das für eine Sparmoral, die dem Schwächsten die schwersten Lasten aufbürdet? Di« Bubprediger aus der Hochfinanz um Dr. Schacht nehmen wir nicht ernst,- sic predigen Wasser und trinken Wein. Staat und Gemeinden sollten wie ein guter Hausvater vor gehen: Wenn er zu Einschränkungen gezwungen wird, so streicht er Vergnügen und Luxusausgaben, er entschließt sich zu bescheidener Lebensführung. Selbst an d«r Kost kürzt er, ehe er die Ausgaben für die Ausbildung der Kinder herabsetzt. Es gibt Möglichkeiten, auch am Schul wesen zu sparen, ohne seine Leistungsfähigkeit zu vermin dern, nämlich durch eine großzügige Vereinheitlichung der Schulen, durch Abbau Les Berechtigungsunwesens, durch Beseitigung des Dualismus bei den Berufsschulen. Das ist freilich nicht von heute aus morgen getan. Wer aber bi« Ausgaben für Lehr- und Lernmittel, für Leibesübungen, für Kinderspeisungen, für Wanderungen und Lehrgänge herabsetzt, verengert den Wirkungsraum der Schul«. Man hört zuweilen von kommunalen Sparmaßnahmen in der Schule, die weder Methode noch Sinn haben. Ihnen sei das Wort entgegengchalten, das et» Man» der Wirtschaft, ein Generaldirektor der Allgemeine« Elek trizitätsgesellschaft, geschrieben hat: Wenn wir so arm werden wie die Kirchenmäuse, so müssen wir unseren letzte« Pfennig daransehen, Erziehung und Unterricht, Vorbildung nnd Anschauung, Leistung und Atmosphäre so hoch zu span nen, daß der Eintritt in Deutschland den Eintritt in ein neues Zeitalter bedeutet. Gerichtssaal. Ein tödlicher Absturz von der Magirusleiter vor Ge richt. Ein entsetzlicher Unfall trug sich am 3. September gegen 2 Uhr nachmittags im Zentrum von Dresden vor -en Augen vieler Zuschauer und sonstiger Straßenpassanten zu. Anläßlich des 75jährigen Bestehens der Firma Renner waren am genannten Tage zahlreiche Kräfte damit be schäftigt, die ausgedehnte Gebäudefront am Altmarkt mit entsprechenden Dekorationen zu versehen. An «tner der hohen Fassaden befindet sich die Inschrift: „Hier schuf Karl Maria v. Weber den Freischütz", di« ebenfalls mit aufge- srischt werden sollte. Diese Arbeiten führte ein zwanzig jähriger Malergehilfe Kurt Arnhold unter Benutzung einer 25 Meter hoch ausgezogenen Magirusleiter aus, die aber unvorschriftsmätzig aufgestellt war. Die Bedienung hatte der 1890 zu Dresden geborene Glasreiniger Adolf Otto Hugo Schulze, der auch nicht darauf geachtet, Latz der Maler gehilfe ohne Gurt und Karabinerhaken emporgestiegen und sich deshalb nicht anseilen konnte. Arnhold war abgestürzt und verstarb drei Stunden später an den Folgen der viel seitigen und schweren Verletzungen. Schulze mutzte sich am Dienstag vor dem Gemeinsamen Schöffengericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Dessen Schuld galt für voll erwiesen. Aber auch der tödlich verunglückte Maler gehilfe wurde als erheblich mitschuldig angesehen. Der An geklagte erhielt sechs Woche« Gefängnis auferlegt. lK—g.) Ein kommunistischer Zettelverteiler vor dem Reichs gericht. Der Schristzeichner Friedrich aus Dresden war vom dortigen Landgericht wegen Unterstützung einer staats feindlichen Verbindung (8 14 Republikschutzgesetzs in Ver bindung mit einem Vergehen gegen 8 20 des Pretzgesetzes z« S Monate« Gefängnis verurteilt worden, weil er als Angehöriger der KPD. nach dem für Sachsen ergangenen Verbot des Rotfrontkämpferbunbes Broschüren in verschie denen Häusern verteilt hatte. In diesen Broschüren wurde in gewissem Sinne dazu aufgesordert, mitzuhelfen, den „Meuchelmord des Berliner Polizeipräsidenten Zörgiebel zu rächen". Dieses Urteil ist j«tzt rechtskräftig geworden, nachdem der 1. Strafsenat des Reichsgerichts die vom Ange klagten eingelegte Revision als ««begründet verworfen hat. In -er Begründung heiht es u. a., «S unterliege keinem Zweifel, daß in dem Angeklagten der Wille und daS Be wusstsein fortgelebt hätten, als bestehe der Rotfrontkämpfer- bund, die verbotene staatsfeindliche Verbindung, noch weiter. m klll'k SnmWWM in WM. Der Täter «i»t der Düsseldorfer Mörder. «Amsterdam. Unter Beteiligung einer tausendköv- figen Menge wurde Dienstag in Arnheim das Ovier eines Sexualmordes im Walde von Bennekom, die Sljährtge Di«« Koverberg, beerdigt. Da« furchtbare verbrechen, da« die Bevölkerung der ganzen Umgebung in riesige Aufregung versetzt hat und grosse Sehnlichkeit mit den Düsseldorfer Morden aufweist, ist durch die Augenzeugin, die Freundin des Opfer«, Frl. Anni Boerwinkrl, in allen Einzelheiten bekannt. Di« beiden Mädchen waren am Donner«tag spa- ziere« gegangen, al« ihnen am Waldrand« «in Mann mit teilweise entblößtem Körper «ntaegentrat, sie ansprach und sie mit eine« Messer bedrobte. Unter fortwährenden Dro hungen zwang er dir Mädchen, ihm weiter in den Waltz zu folgen, ibn zu küssen untz nötigt« sie schließlich auf dru Rasen. Kaum saßen sie, stürzt« sich der Mann über Frl. Koperberg. Frl. Bornvinkel, die vrrzweiseltr versuch, machte, ihre Freundin zu befreien, wurde von dem Wüterich an den Händen und Armen durch Schnittwunden verletzt. Al» sie sah, dass sie nicht mehr helfen konnte, eilte sie bilferufend davon. Der Mörder hat sei» Opfer «ach roheste« Mist- ha«dl««a« mit 8 Mrfserftich«« getötet. Nachdem die ganz« Bevölkerung tagelang die Wälder vergeblich abaesucht hat, ist e« der volizei Ende der vergangenen Woche in Ed« gelungen, den »ena«ttiche« Mörder, «inen gewissen Fan Hoek, fest,»«eh«e». Er ist schon vor mehreren Jahren wegen eine« Ueberfalle» auf ein Mädchen verurteilt worden. Der verhaftete bat bi« Dienstag »och kein Gestö«d»iö abgelegt, obwohl sich di« Beweis« gegen ihn immer mehr verdichten. Frl. vorrwinkel bat ihn bei der Gegenüberftrl- lung sofort erkannt und ist bet seinem Anblick in Ohnmacht »«fallen. Auch erwies sich sein Alibi als unr'chtig. Di« vo« den deutschen Zeitungen verbreiteten Gerüchte, wonach di« Möglichkeit eines Zusammenhanges zwischen dem Mörder von Bennekom «ad dem Mädchenmörder von Düsseldorf bestehen soll, find indessen mit ziemlicher Sicher heit als unbegründet zu bezeichnen, wenn auch di« Per- "rechen als Sexualmord« viel Sehnlichkeit ausweisen. Liese Iurnen—Sport—Spiel—Wandern. A SM rikMMM. Anfang März konnte der bekannt« vogtläudische Turner- fsibrer Gusto»» » Brossord au« Reichenbach auf ein« 25 jährig» Tätigkeit als l. Gauvertrrter im ehemaligen IS. vogtländischen Turnaau, der erst vor kurzem im Groß- aan Vogtland aufgegangen ist, »urückbltcken. Der Jubilar bat sich um die Förderung der deutsche» Turnersache im Vogtland außergewöhnliche Verdienste erworben und war auch viel« Jahr« Mitglied des Kreisturnrats der Sächsi schen Turnerschakt. Am Sonntag versammelten sich di« M tglieder der Vereine de« ehemalige« IS. vogtländischen Turngaue« in Kliuoeuthol zu einer besonderen Tagung, bet der in einem gehaltvollen Ehrenakt dem allseitig hoch geschätzten bisherigen ersten Führer der Dank für sein« während der vergangenen 25 Jahre dem Sau gewidmet« Mühe nnd Arbeit, di« vom besten Erfolg gekrönt waren, übermittelt und dabei auch verschieden« Erinnerungsgaben überreicht wurden. Um den Begriff von der Arbeit Gustav » vrassard« für di« Oeffentlichkett zu vervollständigen, fit noch erwäbnt, daß er auch al« Vorsitzender des Verbandes der vogtländischen Feuerwehren und als Mitglied des Ausschusses de« Landesverband,« Sächsischer Frurnvehren tätig ist, und weiter auch seiner jetzigen Heimatstadt Reichen bach lange Jahre al« Stadtverordneter und Stadtverord netenvorst eher gedient hat. ÄoMmlII MkN. Sonntag, den 0. März, in Röderau der Autzballgrotzkampf «eistuer Sportverein 08, lo beste Dresdner «»«klaffe gegen Röderoner Sportverein, I» beste Nordsochse«klaffe. Dem Sportverein Röderan ist e« gelungen, einen grossen Gegner von Ruf nach Räderau zu verpstichten, wenn die« auch mit sehr hoben Unkosten verbunden ist, de«balb Anbänger, sowie auswärtige« Sportpubliku« unterstützt diese« Unternebmen. Nur durch Massenbesuch kann der Sportverein dem Evortpublikum noch weitere Gegner von Ruf verpflichten. Kein Röderauer Einwobner darf fehlen. Da« Spiel wurde auf IS Uhr gelegt, um allen An hängern, besonder« auch den Riesaern Gelegenheit zu geben, den Grobkampf mit anziisrben. Da der Riesaer Sportverein unserem Sau Nordsachsen um da« Mitteldeutsche vand auswärts In Magdeburg vertreten muß «wozu auch wir unseren Nordsachsenmeister da« Beste wünschen), dürste in Rödrrau da« einzige wichtige Fussball-Ereiäni« von ganz Nordsachsen ftattsinden. Dem geehrten Riesaer Sport publikum ist zur Hin- und Nückfahrt günstige Äutobu«- gelegen-«» geboten. ihren »u früh verstorbenen Sü langjährigen Trainer Bolster. Uebrr da« groß»Können der Meißner wird na« «eiter berichtet werden. Die Meißner komme» in stärkster Aus- stelluna. mit welcher selbige den Mitteldeutschen Meister DS«. Dresden im verband,spirl vor erst S Wochen ein »r »-Unentschieden abtrotzten, dies ist nur na» Gut« Mut« Dr»«d,n und Brandenburg Dre«den gelungen. Da« au«- gezeichnet, Spiel der Meißner verdanken selbig« vor allem verstorbenen Süddeutschen Aschs» und Hrem langjährigen Trainer Bolster. Oft. Der Siege« in» Holmenkolleu-Dmrerlanf, -er — als Abschluß -er Osloer Internationalen Winter sportwoche — am 3. März von 110 der besten Skiläufer Europas ausgetragen wurde, war — wie im Vorjahre — der Schwede Sven Utterström, der die 60 Kilometer in der glänzenden Zeit von 8:63:14 lief. Ansicht wird insbesondere auch von dem holländischen Krimi nalisten Beckman vertreten, der seinerzeit die Düsseldorfer Morde an Ort und Stell« studiert hat. ES unterlieat ferner keinem Zweifel, daß der Düsseldorfer Mörder deutscher Nationalität sein muss, während Jan Hoek ein holländischer Bauerntypus ist, der höchstwahrscheinlich noch nie die LandeS- grenze überschritten bat. MM« venMSrn em SerWiMW. Anklage weg«« fahrlässiger Tötung — »um erste« Mal in der Rechtsgeschichte. d. Berlin. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen zwei Arbeiter eine Anklage weg«, fahrlässiger Tötung erhoben, weil sie durch ihr Verhalten ans der Straße einen Berkehrsmtfall Herbeigeführt haben. Damit wird zum erstenmal in der Rechtsgeschichte auch der Fußgänger, der bisher immer nur als der leidende Teil bei BerkehrSunsäl- len galt, als schuldiger Teil strasgerichtlich zur Verantwor tung gezogen. Der Anklage liegt folgender Tatbestand zugrunde: auf dem Radfahrweg einer Straße im Berliner Norden gingen vier Arbeiter paarweise hintereinander. AIS sich ihnen ein Radfahrer näherte und sein Klingelzeichen gab, machte das erste Paar Platz, das zweite weigerte sich, beiseite zu treten und die Arbeiter nahmen dem Radfahrer gegenüber eine bedrohliche Haltung ein. Der Radfahrer war also im letz ten Augenblick, als er sich nur noch zwei Meter von Len Fußgängern entfernt sah, gezwungen, auf de« Fahrdamm der Straße abzubiegen. Er hatte keine Zeit, noch festzu stellen, ob der Fahrdamm wirklich frei fei. In diesem Augenblick wurde er von einem nahe der Bordschwelle fah renden Lastwagen erfaßt, überfahren und getötet. Alle vier Arbeiter haben sich eines Vergehens gegen die Straßenordnung schuldig gemacht, weil Fußgängern die Benützung des FahrdammeS und der Radfahrwege verbo ten ist. Das zweite Paar aber, das sich geweigert hatte, den Weg freizugeben, wurde außerdem noch wegen fahrlässiger Tötung unter Anklage gestellt, weil es -en Tod des Radfah rers durch sein ordnungswidriges nnd fahrlässiges Verhal ten verursacht hatte. Den Führer des Lastwagens traf keine Schuld. Verstöße gegen die Straßenordnung sind häufig, sie werden seltener geahndet, weil die Behörden aus dem etwas sentimentalen Standpunkt stehen, daß der Fußgänger ohne hin im Straßenverkehr benachteiligt sei. Datz dieses „Beide- Augen-zudrücken" nicht immer am Platze ist, beweist der vorliegende Fall. Der Fußgänger, der durch die Uebermacht -er motori sierten Fahrzeuge zurückgedrängt wird, hat es gewiß schwer, aber er muß, wenn nicht ein gefährlicher und heilloser Wirr warr entstehe» soll, Disziplin halten. Er verlangt dasselbe von Len Kraftwagen, die an den Straßenkreuzungen zu Halle« haben. Wenn er selbst nach eigenem Gutdünken oder gar böswillig gegen die Vorschriften verstößt, macht «r sich Snktdie Mit «kmltlkft Mitt Nach einer Londoner Meldung soll da» japanische Ver messungsschiff „Manshu Maru" zwischen Izu und den zu Japan gehörenden Boni«- oder Ogasawara-Jn- se l n die tiefst« Stelle des Stillen OzeanS mit 940 Meter festgestellt haben. Diese Meldung stimmt in keiner Weise, da bereits das deutsche Vermessungsschiff ,,P lanet" im Jahre 1912 auf einer Reise von der Äüdse« nach Hongkong die schon im Jahre 1907 nachgewtesene Tief grabensenkung, die sich an der Ostküste der Philippinen tu nordsüdlicher Richtung htnzieht, näher untersuchte und dort eine Tiefe von 9788 Meter gelotet hat. Diese stelle be findet sich 4V Seemeilen östlich von Rordmindanano (Philippinen), und die Lotung erstreckte sich nicht nur auf eine bloße Messung, sondern auch aus eine ergiebige Grund probe und auf verschiedene Bodentemperatuvmessungen. Diese Tiefe, die nach dem deutschen Vermessungsschiff als „Planettief«" bezeichnet wird, ist «ine Rekord leistung auf dem Gebiete der Meerestiefenmessung und dürfte so leicht nicht mehr überboten werden können. Dieser Rekordmessung am nächsten kommt die Lotung des amerikanischen Vermessungsschiffes „N e r o", dai im Jahre 1899 südlich der amerikanischen Marianeninsei Guam eine Tiefe von 9636 Meter feststellte, die gleich falls nach dem Schiffe mit „Nerottefe" bezeichnet wird. Dann erst kommt die von dem japanischen Ver messungsschiff „Manshu Maru" gelotete Tiefe von 9450 Meter. Damit ist also die „Planettiefe" die grösste bisher gemeßene Meerestiefe. Interessant ist auch ein Vergleich dieser Untiefen mit den höchsten Erhebungen. Wenn man z. B. den Mount Everest, den höchsten Berg des Himalaja, in die „Planet tiefe" versenken könnte, so würde zwischen seiner Spitze und der Meeresoberfläche noch über 900 Meter Raum bleiben. Wenn man die mittlere Höhe des Festlandes mit etwa 825 Meter annimnrt, und die mittlere Tiefe der Weltmeere 3680 Meter beträgt, so ergeben sich folgende interMante Höhenunterschiede zwischen den tiefsten Stellen der Meeresgräben und den ihnen benachbarten hohen Bergen: Die „Nerotiefs" mißt 9636 Meter, der höchste Punkt auf der nahen Insel Guam 388 Meter; der Unter schied zwischen der grössten Höhe und der größten Tiefe beläuft sich in diesem Falle demnach auf 10024 Meter. Die größte bekannte Tiefe im Kermadecgraben mißt 9427 Meter, der höchste Punkt auf der nahen Insel Raoul 525 Meter: der Unterschied ist also 9952 Meter. Die Tus- carova-Tiefe hat 8513, der höchste Berg in Japan, der Fujihama, 3780 Mtr.; der Unterschied zwischen der grössten Höhe und größten Tiefe 12 293 Meter. Diese ungeheuren Untiefen bilden aber bekanntlich keine einheitlichen Ebenen, sondern sind von gewaltigen Hochplateaus und Gebirgen durchzogen, die sich oft bis zu geringer Tiefe unter oer Wasseroberfläche erheben, ja sogar an einigen Stellen weit aus oem Wasser als hohe Inseln herausragen. Dies gilt z. B. für eine große Reihe der Korallen inseln im Stillen Ozean, aber auch für die Bermudas inseln im Atlantischen Ozean und anderen. Wenn an diesen Stellen der Meeresboden sich plötzlich heben würde, so daß er in seiner Gesamtheit über das Wasser empor ragte, würden die betreffenden Inseln als viele tausend Meter hohe, spitze Gebrrgsnadeln von einer auf allen Seiten unerhörten Steilheit sichtbar werden. Einer der höchsten Berge unter dem Wasser ist der Laura Ethel in der Mitte des Atlantischen Ozeans. Dieser Bergriese ist über 4000 Meter hoch, und der Gipfel befindet sich 70 Meter unter dem Wasserspiegel. Mit Hilfe von Lotungen ist er durch die Ozeanographen ebenso genau erforscht worden wie z. B. der Montblanc, obgleich ihn noch nie jemand gesehen hat. In der gleichen Gegen» ragt auf dem Meeresgrund oer vor etwa 75 Jahren entdeckte Mount Chanoer empor, dessen Höhe mit 3300 Meter angegeben wirs, währen» die Spitze nur etwa 30 Meter unter oem Wasserspiegel liegt. Der Gipfel des Mount Plaoentta schließlich befindet sich sogar nur 10 Meter unter dem Wasserspiegel. An seinem Fuße soll eine ungeheure Zahl von Schiffswracks liegen, die rm Laufe der Zeit hier gescheitert sind. «eschSfMcheS. Di« Zukunft «»schätze«, die Gegenwart nutzen und die vervangentzkit studieren, die« sollte der Leitsatz «ine» jeden modernen Kaufmann« sei«. Firmen jedenfalls, di« nach diese« Prinzip bandeln, werden die besten Erfolge erzielen. Kau« in einer anderen Branche ist r« so notwendig, di« Regungen der Zeit zu beobachte«, wie i« der Zigaretten' induftri«. Bei geringster Unzufriedenheit de« Raucher« geht er «uf «ine ander« Marke über: »««halb kann sich nur «in« überragend« Qualität auf dem Wirtschalttmartte halten. — Gin« Firma, Li« e« in vorbildlicher Weis« verstanden hat, dies« klug« Pflicht de« Rauchern gegenüber zu erfüllen, ist di« Bulgari« Zigarettenfabrik in Dresden. Vie griff in den Markt, de« sie vorfand «in dadurch, daß sie mit den mo dernsten Methoden «ater Verwendung der edelsten Tabake ihr« bekannten Mark« b«rau«brachte. Sie ließ die Der. gangenhrit weit hinter sich, ou« der sie sich lediglich vor- merkt«, daß mit »eraltetrn Methoden unsere Generation nicht zusriedenzustellen ist. Daher der fast »Srchrnha!«« E-fol, der Vnlgarial
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