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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193006206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-20
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1930
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IM MI M WW V SNM! Di« Saat scheint auszugehen, die lange «Nb letbenschast» lich gesät wurden ist: die Politik ist wieder aus die Straße getragen! Was IMS besonder» von feiten de» Bürgertum» mit aller Energie bekämpft wurde, wird beute von beftimm- ten Bolkskreifen als «ine krastvoll« Tat g«vrt«sen. Wir wollen den Marxismus auch auf der Straße bekämpfen, sagte dieser Tage ein rechtsradikaler Redner. Da» heißt also, den politischen Kamps auch auf der Straß« fortsetzen. Der Boden ist also dazu vorbereitet worden, und darum brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn von Tag zu Ta» die Zahl der Meldungen über politische Zusammenstöße gröber wirb. So laufen jetzt fast unausgesetzt Meldungen über politische Zusammenstöße aus alle» Teilen de» Reiche» ein. Am kommenden Sonntag soll sich nun jeder von «n» entscheiden, auf welche Weise er die weiter« Entwicklung der politischen Verhältnisse bei uns wünscht. Da» ist di« große entscheidende Frage, vor die da» säch sisch« Volk am kommenden Sonntag gestellt wirb. Au» den Versammlungen und den Versammlunasberichten kann sich jeder über di« Ziele der einzelnen Parteien unterrichte«. Am Gonntaa mnßentscßtebev merbe«, »»die polnisch« Uvtwicklnng «es dem Weg« b«, R«H« und Ordnung vor sich gebe» soll, »der »b die Ich»»««» verhältntsse durch eine« Straßenkamps vorwärts getrieben »erd«, sollen. Dazu muß eS «er führe«, wenn die politisch«« Zusammenstöße und Gchlägereie« d«u»*glrichen Maße »rbre« »nß Am Sonntag heißt e» darum: alle Mann an die Wahl» urnel Uu» >ot« schwächliches Zöger« aber feige» Au», «eiche«! Dies» sächsisch« LandtagSwahl bat diesmal aus schlaggebende Bedeutung für da» ganze Reich! Wer bi s, Al t«r Wahl sernblie-, tft ei« «errät«» an unserem Volk i Wie er sich.entscheidet, das mag er m't seinem Gewissen au»- machen! Aus jede« Fall aber muß er zur Wabl g he«! ES sind IS Listen vorhanden! Di« ÄuSrebe. daß er nicht wetß, wa» er wählen soll, kann also nicht gelten! ES gebt um W'LkU'SnW-WML'^8'^ M »kl MWüMI« I» M MlNjmmlm »er MMtel d» deMrii MiMimd« iMWItMktrij. Die gestern abend t« ^Setttner Hof^ ftattgefunden« öffentliche Wahlversammlung der RetchSpartet b«S deutschen Mittelstandes, voraudstchtltch bi« letzte bürgerliche Wahl kundgebung in Riesa vor den Landtagswahlen, war erfreu licherweise gut besucht, wenn auch im Saale noch mehrere Plätze unbesetzt waren. Durch Zufall war außer dem al» Referenten bestellten Herrn Staatsrat Fürth, Rudolstadt, auch der FraktionSvorsttzend« der Reichspartei de» deutschen Mittelstandes, Herr ReichStagSabg. Drewitz, anwesend, der sein« Anwesenheit dazu benutzt«, den Versammlungs besuchern in längerer Rede sehr willkommene Aufklärungen zu geben. Nachdem der Vorsitzende der hiesigen Ortsgruppe, Herr Bäckermeister Winkler, di« beiden Herren R«dn«r und die übrigen Erschienenen begrüßt hatte, nahm zunächst Herr Staatsrat Fürth das Wort, der einleitend bemerkte, baß er sehr gern gekommen sei, um den Parteiangehörigen im Wahlkampfe zu helfen. Bevor er auf die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Thüringen etnging, erinnerte er an di« Gründe der Auflösung des sächsischen Landtage» dte ja bekanntlich durch die Haltung der nationalsozialisti schen Abgeordneten erfolgt sei. Wie größtenteils ange nommen werde, sollen im thüringischen Landtage die Natio nalsozialisten eine große Roll« spielen: dies sei jedoch nicht der Fall. Nur 6 Mitglieder der nationalsozialistischen Partei befänden sich dort in der Regierungskoalition, denen !2 bürgerliche Mitglieder gegenüberstehen. Nur um des Friedens willen sei den Nationalsozialisten der Posten des Innenministers zugestanden worden. Es sei seit dem Jahre 1924 in Thüringen nicht möglich geivesen, -en Etat zu balancieren. Erst jetzt sei es durch Sparmaßnahmen ge lungen, den Etat zu verbessern. Durch Abbau von höheren Beamtenstellen in den verschiedenen Ministerien, durch Einführung neuer Steuern usw. hab« man nunmehr den Staatshaushalt ausbalanciert. Andernscits seien große Erleichterungen auch für den Mittelstand und den Haus besitz geschaffen worden. Die gesetzliche Miete sei auf einig« Prozent erhöht worben, die Keu«rschutzabgabe usw. auf die Mieter umgelegt und das Wohnungszwangsgesetz gemildert worden. Es sei ferner ein Ermächtigungsgesetz beschlossen worden, das einen weiteren Abbau gestatte. Dieses Gesetz bilde zwar zur Zeit noch eine Streitfrag«, und eS müsse «rst das Reichsgericht entscheiden, ob das Gesetz zu Recht besteht. Redner betont« ausdrücklich, baß die vorgenommene Ver minderung -es Beamtenkörpers nicht merkbar sei. Er streift« sodann die allgemeine Finanzlage und dte leidige vteuerfrage, in Verbindung damit die Erwerbslosenunter stützungsfrage, wozu er erklärte, daß es die Mittelstands partei immer gewesen sei, die Vereinfachung erstrebt habe: sie habe auch di« Hebel angcsetzt, die Besoldung mit Ge meinden, Staat und Reich in Einklang zu bringen. Die Partei habe sich jederzeit dafür eingesetzt, baß ein Staats bürger, der an seinem Staate Interesse haben soll, auch als Staatsbürger leben kann. Es gehöre dazu, daß das Reich auch Interesse an dem Mittelstand« zeige. Redner zer streute die Meinung, dte Mittelstandspartei s«t beamten feindlich und betonte, daß bi« Partei Schulter an Schulter za dem alte» B e r u s S beamtentum steh«, aber da» v o n z « n beamtentum verwerfe. Er ging noch besonder» auf die Bestrebungen und Ziele der Partei und auf deren erfolgreiche Tätigkeit ein und schloß seinen verhältnismäßig kurzen Vortrag mit der Bitte, am Sonntag bi« Stimm« der ReichSpart«i des deutschen Mittelstandes — Lift« 4 — zu geben. Anschließend begann Herr ReichstagSabgeordnet«r Drewitz sein Referat, der als gut orientierter Politiker und Handwerksmeister die Notlage de» deutschen Volkes und besonders des selbständigen Mit telstand«« in fließender Rede schilderte und bi« be kannten Gründe des DarniederltegenS der deutschen Wirt schaft eingehend darlegte. In seinem Bericht« über die politische Lage dokumentierte er zunächst, daß das sächsische Parlament aus wahltaktifchen Gründen zusammengefällen ist. Zur Finanzlage d«» Reiche» bemerkte er, daß das Reich als ein kaufmännische» Unternehmen betrachtet werden müss«, das, wolle e» bestehen, nicht mehr auSgebe« dürfe als es etnnimmt. Di« Ftnanzgebarung de» Reiche» laste aber jede kaufmännische Sicherheit vermissen. Man vermeide es in den maßgebenden Stellen, dem deutschen Staatsbürger dte Wahrheit zu sagen. SS werb« ihm viele» vorgetäuscht, aber bas Versprechen nicht etngelöst. ES würben immer wieder neue Steuern beschlossen und alle» aus dem Volke herausgeholt, um dte fortwährend steigende« Ausgaben zu bestreiten. Da» Ideal de» Sparen» s«i ver nichtet und die Freud« de» ehrlichen Schaffen» zertrümmert. Hätten wir in Deutschland ein Steuersystem, da» alle Volksgenossen, gestaffelt nach thr«m Einkommen, erfaßt, dann würbe eS anders aussetzen, dann würben dte Fprde- rungen von gegnerischer Sette bald verstummen und die Unterstützungsmaßnahmen würden ein andere» Gesicht be kommen. Im Jahr« 1S18 habe der „Wechsel auf die Zu- kunft" eingelöst werden sollen. Damals habe die Sozial demokratie die Macht erhalten, sie verlangte neben »er politischen Macht auch dte wirtschaftliche Macht — im Ginne der Sozialdemokratie: bi« Privatwirtschaft abzu lösen durch die Gemetnwirtschaft. Die bürgerliche Seit« hätte zu jener Zeit «ine Einheitspartei bilden müssen gegen dte Partei der Gemeinschaft. Da» aber sei nicht geschehen. Auch die Mittelstandspartei hab« sich, al» di« RrtchSverfas- funa geschaffen wurde, etns«ifen lasten: auch die Mittel- stanbSpartei sei auf die Vorschriften der Verfassung «inge- gangen, später sei sie auf kaltem Wege enteignet worden. Man habe «s «rlebt, al» dte Zwangswirtschaft etnsetzte, da haben diejenige« am kantest«« gegen bi« Erhaltung der Privatwirtschaft geschrien, dte durch die Zwangswirtschaft zu Rang und Würde «kommen sind. Sin Riesenheer der verschiedensten Verwaltung»kvrper wurde notwendig. Die Bezahlung erfolgt, durch Inanspruchnahme der Notenprest«. Reue Gesetze wurden geschaffen, die eine Vermehrung der verwaltuna, hohe Ausgaben und neue Steuern erforderten. Und so mußte die Wirtschaft immer mehr und mehr zurück- gehen. Nach weiterer kritischer Betrachtung all der etnge- rissenen Zustände auf politischem und wirtschaftlichem Ge biet, die nicht nur da» Reich und die Staaten, sondern auch die Gemeinden erfaßt haben, in denen viel«S geschaffen worden ist, wa» nicht unbedingt notwendig war, betont« Redner, daß «S «ine unbedingte Forderung der d««tschen Mittelstandspartei sei, «in Au»gab«nsenkungs- gefetz zu schaffen. Vor allem dürften nicht Gesetze gemacht werben, bi« dte Arbeit verbieten. Da» köstlichste Gut de» deutschen Volke» sei die Arbeit. Und so fordere dte Partei, daß bi« Erwerbslosenunterstatzung um gestaltet wirb zu einer produktiven Unterstützung. Dadurch würden Wert« aeschasfen, ohne das Ausland in Anspruch nehmen zu müssen. ES g«kte, zu kämpfen um ein« Gesetzgebung, wodurch die deutsche Arbeit wieder zur Geltung kommt — dem Ziele der Freiheit entgegen! Mit diesem Ziele liefere die deutsche Mittelstandspartei einen Dienst an der Menschheit und an der ganzen Welt. Mit drakonischen Maßnahmen müsse jetzt hervorgetreten werden, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, zum Segen der Menschheit. Ein jeder müsse dazu beitragen, baß eine ver nünftige Finanzreform verabschiedet und nicht weiter sinn los« Wirtschaftspolitik getrieben wird. Dann werde sich der sehnliche Wunsch erfüllen, Erleichterung zu bekommen. Redner schloß mit dem begeisterten und begeisternden Aus- rufe: „Der Mittelstand mutz ein Machtfaktor werben. Helfen Sie all« mit, dieses Recht zu erkämpfen!" Da Wortmeldungen zur freien Aussprache nicht er folgten, wurde Herrn ReichStagSabg. Drcwitz das Schluß wort erteilt. Er bat nochmals, am kommenden Sonntag di« Kandidaten der deutschen Mittelstandspartei jWirtfchaftöpartet) zu wählen und dafür einzutreten, daß Sachsen nicht wieder ein rotes Sachsen werde. MllMediW d« Siwkcht-Mel. Dte Ortsgruppe Riesa der BolkSrecht-Partet hatte für gestern abend zu einer öffentlichen Wahlversammlung ein geladen, bi« im Saale der „Elbterrasse" stattsanb. Auch diese Wahlkundgebung litt, wie alle anderen der bürger lichen Parteien, unter schlechtem Besuch. Nach begrüßenden Worten eröffnete der Vorsitzende der Ortsgruppe, Herr Voland, die Versammlung und er teilte dem Referenten, Herrn Major a. D. Pohl, Düssel dorf, der Mitglied -es preußischen Landtages ist, das Wort. In anschaulicher Weise behandelte -er Redner die Ziele der Bolksr«cht-Partet. Sein« Partei fei die einzige, die sich zum Schutz -er Währung und des Einkommens bekenne. Nach -er Inflation, im Jahre 1928, habe die Volksrecht- Partei gegründet werden müssen, als man damals zur Steuerreform schreiten wollt«. Schon damals erklärte sie, baß erst die inneren Verpflichtungen erfüllt werden müssen, ehe man die KriegSschuldlast aufnehme. Deutschland wären durch die Trtbutplän« nur so hohe Lasten auferlegt worden, weil da» Reich seine inneren Schulden annulliert hätte. 180 Milliarden deutsche» Sparkapital seien durch ungerechte Gesetze vernichtet worben. Da» BolkSvermögen sei »er schlagen worden. Durch Schuldentilgung glaubte man die Wirtschaft Heven zu können. Da« sei j«doch der große Kehler gewesen. Dl« Kaufkraft de» Volke» habe man da durch säst völlig vernichtet. Dann kam der Referent auf dte verschiedenen Arbeiten der BolkSrecht-Partet in den Parla menten »u sprechen. Zu jeder Zeit habe sie sich, wie da» ja hinlänglich bekannt sei, für di« Rechte der auSgeraubten Aufw«rtung»aläubiger eingesetzt. Dte Lage im Reich sei ganz bedrohlich geworben. Obwohl mau im Januar b. I. da» Defizit von 1700 Millionen RM. durch Anleihen be seitigt habe, habe da» Reich jetzt schon wieder ein« dreivtertel Milliarde Schulden. Wie «S im Reich sei, so finde man e» auch in de« Ländern. Auch bet den kommunalen Verwal tungen herrsch« ein« trostlose Lage. Durch dte Sozialtsie- rung seien bereits 7ö Milliarden RM., also etwa ein Drittel de» deutschen Bolk»vermögen», in dem Besitz der öffent lichen Hand. Dann leitete Herr Major Pohl auf bi« wirt- fchaftltche Lage über. S» bestehe ei« gewaltiger Unterschied zwischen Geld und Kapital, wa» man am deutlichsten daraus erkenne, d-ß die ReichSbank «ine Notendeckung habe wie nie zuvor. Aber trotzdem herrsche Kapttalnot. E» geb« nur einen Weg zur Finanzreform, das sei die Wiederherstellung des alten zerstörten Kapitals. Der Schrei nach Kapital und neuer Kapitalbildung sei nichts anderes als dte Erkenntnis, daß ein Unterschieb besteht zwischen Gelb und Kapital. Die Arbeitslosigkeit sei nur so hoch, weil der Wirtschaft bas Kapital fehle. Da» Kapital, baS der Wirtschaft geliehen werbe, würbe btese durch die ungeheueren Ztnsenlasten er drosseln. Im Bürgertum fitze überall der Pleitegeier. ES herrsche eine gewaltige wirtschaftliche Notlage. In Deutsch land würbe man durch bi« Finanzpolitik bi« höchsten Steuern -er Welt zahlen. Dte Landwirtschaft sei ebenfalls stark verschuldet. 1924 hätte sie eine Schuld von 5.8 Mil liarden gehabt, 1SS8 habe sie 1S.S Milliarden RM. betragen. Aehnlich fei e» bet den Kaufleuten. Nur die Warenhäuser würden florieren. Die Jnbustri« liege »um großen Teil schon in ausländischen Händen. Sie sei zum Sklaven de» internationalen Großkapitals geworben. Diese Tatsache sei erschütternd. Bt«l« Milliarden deutschen Sparkapttal» wür- -en in« AuSlanb wandern, von wo e« »u doppeltem Ztn». satz wieder heretngegeben werde. Oft heiße e», das Be 1. nie: selb! amtentum trag« an allem schuld. Wohl feien auch Mer Fehler gemacht worben. Doch wenn da» deutsch« veamien- tum nicht mehr existiere, dann geb« es kein deutsches Vater land mehr. Die BolkSrecht-Partet »erlange aber, baß -le außergewöhnlich hohen veamteng«hält«r, die in keinem Verhältnis »l» denen stehen, die bi« übrigen für den Staat unentbehrlichen Beamten beziehen, anf ein erträgliches Maß herabgesetzt werden. Bet einer katastrophalen Wirtschasts- lag« de» brutschen Volke» und der unerträglichen Not wei tester Bolkgschichten s«t e» ein Unding, wenn «in Reichs- Vankprästbent 860 000 Mark allein an Gehalt bekomme. Um völlig unabhängig von der Herrschaft des Finanzkapitals zu sein, wäre eS den Abgeordneten der BolkSrecht-Partet ver boten, AufsichtSratSposten anzunehmen. Auch mit der Ver sorgung der Kriegerhtnterbli«benen seh« «» in Deutschland traurig au». Vergeben» warte man auf den „Dank des Vaterland«»". Li« Wohnungsnot suche bi« Volkvrechtpartei in Verbindung mit Baugenossenschaften, Siedler- und Bau- sparer-Flthrern, die in ihren Reihen stehen, zu fördern. Zum Schluß seine» interessanten Vortrages wies der Red ner darauf hin, daß dte Bolk»rechtl«r di« Pfleg« und För derung der geistigen und sittlichen Güter -e» deutschen Volke» als eine der wichtigsten Aufgaben betrachten. Sie treten ein für Läuterung de» »kfentlichen Leben», für «in Christentum der Tat, ferner für Elternrecht und Gleich berechtigung der christlichen Schule mit anderen Schularten. Die BolkSrechtler setzten sich nachdrücklichst «In für die kör perliche, geistig« und sittliche Bildung der deutschen Jugend. Herr Voland bankte dem Redner für sein« wert vollen Au»führungen und bat dte Anwesenden um Unter stützung der BolkSrecht-Partet am Wahltag. In seinem Schlußwort behandelte Herr Major a. D. Pohl da» Recht, für da» dir Partei etntrete. Grundsätzlich kämpf« dte BolkSrecht-Partet für Wiederherstellung des Rechtes. Sie werde sich auch dafür einsetzen, daß nicht etwa 1V8S eine neu« Entrechtung d«r Hypothekengkäubiger ein trete. Dabei sei ihr Ziel «in« höher« Aufwertung des Kapital» ohne höhere Ztnsenlasten. Die Volksrechtpartei kämpfe für die Rechte aller Aufwertungsgläubiger. Volks recht sei Naturrecht. Auf di« zehn Gebote würden sich all« Gesetze anfbauen, deshalb seien sie eine christliche Partei. Die Volksrecht-Partei kämvfe für ein Bolksrecht, damit die Wirtschaft blühe und gedeihe. Damit hatte die Wahlkundgebung, die ohne Störung verlief, gegen )L11 Uhr ihr Ende erreicht. Oertllckes und SSchslscheS. Rieka, den SO. Juni 1930. —* Weiter-Barker'gge r den 21. Juni. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Zeitweise auffrischende W'nde aus Süd bis West. Bewöl kungszunahme, tagsüber etwas kühler, Gewitterneigung. —"Daten für den 21. Juni 1930. Sonnen aufgang 3.43 Nbr. Sonnenuntergang 20.20 Uhr. Mond- aufgona 0,45 Ubr. Monduntrrgana 14,24 Ubr. 1819: Der Komponist Jaegues Offenbach in Köln ge boren (gestorben 1880). 1884: Der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin in Winter thur geboren. 1919: Versenkung der deutschen Kriegsschiffe in der Bucht von Seapa Flow. —* Beflaggung der Dcenugeoäude am Juli. Nach einer Verfügung des Ministerpräsidenten sind aus Anlaß der Befreiung der rheinisch«» Lande die sächsischen staatlichen Dienstgebäude, die staatlichen Schulen und die im wesentlichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Sttftungsgebäude am 1. Juli 1930 zu beflaggen. Den Gemeindebehörden Wird anheimgegsben, auf eine ent sprechende Beflaggung der übrigen öffentlichen und priva ten Gebäude hinzuwirken. —* Unser Riesaer Heimatmuseum ist «« diesem Sonntag nachmittags von 2 bis V-4 Uhr ge öffnet- —* Auf das Abendblasen des MissionS- Posaunenchores Riesa, das heute abend von 7.30 Uhr ab auf dem Lutherplatz lan der Trinitattskirche) stattftndct, wird hiermit nochmals aufmerksam gemacht. —* DaS Fußballspielen auf Sem Kinder spielplatz an der Oststraße im Stadtteil Gröba ist ver boten. Man beachte die Bekanntmachung im vorliegenden amtlichen Teile. —* Die Reichspartei deS Deutschen Mit telstandes (Wirtschaftspartei) läßt am Sonnabend, den 21. Juni, von 2 Uhr ab und Sonntag, den 22. Juni, von 9 Uhr ab den Klemm-Eindecker D 1614 des Leipziger Vereins für Luftfahrt und Flugwesen zu einem je fünf- stündigen Fluge durch ganz Sachsen fliegen. — Das Flugzeug, beschriftet „Liste 4", startet auf dem Flugplatz Mockau und fliegt mit seinem jungen Neuflieger Georg Srrödel aus Leipzig über den größeren Städten Sachsens längere Zett in Rundflügen und Schleifen. Mr dürften also das Flugzeug auch hier erwarten können. —* Bleibt Dresden Ausstellungsstadt? Die nächste Sitzung deS Präsidiums der Jahresschau Deut scher Arbeit Dresden wird sich mit der Frage beschäftigen, ob im nächsten Jahre wieder eine Ausstellung veranstaltet werden kann. Die Schwierigkeiten liegen bekanntlich darm, daß die Zuwendung öffentlicher l.'tittel für Ausstellungen gegenwärtig -mmer zweifelhafter geworden ist. Wenn in der Presse berichtet wurde, daß bereits Beschlüsse gefaßt worden seien, nach denen Überhaupt keine Ausstellung mehr stattfindet und daß dem gesamten Personal gekündigt sei, so entspricht dies nicht den Tatsachen. Z. Zt. ist noch niemandem gekündigt- Im übrigen versteht es sich von selbst, daß nach Beendigung der Hygiene-AuSstelluna deren großer Apparat abgebaut werden muß, und daß vor sorgliche Kündigungen insoweit erfolgen, als es die Pläne für die Zukunft erheischen. Der Prä ident der Internatio nalen Hygiene-Ausstellung, Stadtra Dr. Krüger, behält sein Amt sür die Dauer dieser Ausstellung bei. Für evtl, wettere Ausstellungen soll als sein Nachfolger nnntster a. D. Dr. Külz In Aussicht genommen sein. -- Arbeitsvermittlung für Lungen kranke. Nach emer »wischen der Landesversicherungs anstalt Sachsen und dem LandeSarbcttSamt Sachsen ge troffenen Vereinbarung soll mit Wirkung vom 1. Juli os. I». ab tm Interesse üner durchgreifenden Tuberkulosebe kämpfung die arbettSfüriorgertsche Tätigkeit in den Heil stätten so erweitert werden, daß die aus der Heilstätte Entlassenen möglichst in Arbeitsstellen untergebracht wer den können, die eine Gefährdung der Entlassenen und ihrer UW-ÄVÄ-S7 'n, dungSministerium. Da» Gesamtkabinett beabsich tigt den OberreaierungSvat Dr. Reuter bei der General- mtendanz der Sächsischen Staatstheater »um Ministerialrat und Theaterdezernenten tm Sächsischen VolkSbtldungS- Ministerium zu ernennen. Damit würde die seit dem Ab gang von Geheimrat Heyn unbesetzt gebliebene Stelle wieder besetzt werden. —* Eine reiche Ktrschenernte- Die Kirschen ernt« in der Lößnitz dürfte, von einzelnen Ausnahmen ab-
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