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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193007212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-07
- Tag1930-07-21
- Monat1930-07
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1930
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eine OertliKes und Sächsisches. Riesa, den 21. Juli 1V30. —'Wettervorberkaae fsir d « n 22. Inli 1830. (Mttgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Wechselnd bewölkt, im alleeweinen kein», höchsten« strich weise unbedeutende Schauer, Temperaturen aemäßigt bi« mäßig warm, Winde an« südlichen bi« westlich,» Rich- tnnaen, in freien Laaen vorübergehend auffrischend, im übrigen schwach bi« mäßig. —* Daten für den 22. Juli 1830 Sonnen, nusgang 4,08 Ubr. Sonnennnteraana 20,03 Uhr. Mend- «»fgana — Ubr Monduntergana 17,18 Uhr. 1872: Der «Politiker Karl Helfferich in Neustadt a. d. H. geboren (gestorben 19241. 1909: Der Dichter Detlev v. Liliencron in Alt-Rahl stedt bei Hamburg gestorben (geboren 1844). SkMMWk. Von Prof. Dr. Erich L «s ch k «-Berlin. Tics in der menschlichen Persönlichkeit verankert ist der Reise- und Wandertrieb. Aber wie lebe Trie-besrte-igung Gefahren in sich birgt, so auch das Wandern und Reisen. Die erste Oiesahr droht schon in der falschen Einstellung zu dem, was man mit der Reise erreichen will. Ma« soll sei« Reiseziel und dessen Erfüllung nicht allein seinen finanziel len, sonder» seinen körperlichen und geistigen Kräften an passen. Der Ruhe- und Erholungsbedürftige soll nicht an strengende Wanderungen und Bergtouren unternehmen, der vom Lärm der Grossstadt Ermüdete nicht geräuschvolle Bade orte anfsuchen oder feine Erholungszeit lediglich zur ve- sriedigung seines Bildungshungers mit Städtereisen aus- füllen. Nie vergesse man, bah der Klimawechsel ebenso gesund heitsfördernd ivie auch anstrengend ist, anstrengend so lang«, bis der Körper sich gewöhnt, sich akklimatisiert hat. Di« Unterschiede des Luftdruckes Li« stärkere Wirkung nicht nur der sichtbaren, sondern auch der unsichtbaren ultravioletten und ultraroten Strahlen des Sonnenlichtes, die eben erst erforschte Höhenstrahlung, der Retz der bewegten Luft, -er Salz- und Feuchtigkeitsgehalt der Meeresluft und noch an dere Faktoren mehr bedeuten für den Körper Reize, die ihm heilsam sind, an die er sich aber erst gewöhnen mutz und bi« bei Uebcrdosierung schaden können. Biele merken diese Wirkung daran, das, sic sich in den ersten Tagen tn ihrer Sommerfrische abgespannt und müde fühlen, oder datz sie reizbarer sind und schlechter schlafen. Nichts würde ver kehrter sein und schädlicher sein, als diese Warnung zu überhören und in falschem Heldentum seinem Körper sofort alle möglichen Anstrengungen zuzumuten. Eine zu starke Besonnung, sei eS am Meere, oder in den Bergen, führt nicht allein zu Hautverbrennungen, sondern kann auch schlummernde Infektionen »um Aufflammen bringen. Die Unterschiebe de- Luftdruckes stellen ebenfalls — nicht nur für ältere Menschen und solche mit erhöhtem Blutdruck — einen Faktor bar, an den man sich erst gewöhnen mutz. SS empfiehlt sich daher, die Reis« in höhere Gebirgslagen zwecks langsamer Gewöhnung an die dünnere Luft der Berge, möglichst tn zwei Etappen zu machen, und dort ang». kommen, sich tn den ersten Tagen ruhig zu verhalten. Jung« Lente sündigen gerade hierin leicht und schädigen ihr He» t« unabsehbarer Weise, indem sie nicht schnell genug tu die höchsten Orte kommen können und schon gleich nach der Ankunft di« schwierigsten Gipfel zu stürmen versuche«. Viel gesündigt wirb auch an der See. Die Badeverwaltun- ae« klagen immer wieder über die Unvernunft vieler Men schen, die sich zu weit ins Meer hinauSwagen, ohne die Ge fahren der Strömungen zu beachte», oft sogar ohne genü- genbe Hebung im Schwimmen zu haben. Wie leicht kann eine kältere Strömung einen Wadenkrampf herveiführen, der den Schwimmer lähmt, wie leicht können die Kräfte der Muskeln und deö Herzens plötzlich erlahmen. Steife mit Vorsicht, reise mit Vernunft und'-« wirst ge- künde Ferientage geniesten können! —'LchwererDerkebrS Unfall. Heut« vormittag zwischen 9 nnd 10 Ubr verunglückte der bei den Mitteldeutschen Stahlwerken. Abteilung Lauchhammer in Riesa beschäftigt« Glektrokarrenführer Otto Dornik aus Riesa dadurch, -atz «r ans dem Wege zur Dampfschiffhalteftelle, wo er Gü ter abholen wollte, wahrscheinlich in der Kurv« di« Gewalt über den Elektrokarren verlor und gegen «in«n Eisenbahn wagen fuhr. Dornik erlitt hierbei Brust und Ripvenver- l«t«ngen. Er wurde durch da« Krankenauto der Mittel deutschen Stahlwerke sosort in da« Krankenhaus Riesa ge bracht. Der Beifahrer konnte sich durch Abspringen vor dem Urfall schützen. —* iverfonenschissahrt Mühlberg-Riesa— Lettin «ritz. Die Sächsisch-BöhmisLe Dampfschisfahrt«- gesellschaft teilt mit, datz infolge der ergiebigen Nieder schläge der letzten Tage der gesamte SchiffahrtSbetrieb auf der Strecke von Mühlberg bis Leitmeritz wieder ausge nommen werden konnte. —* Regnerische Serien? Ausgerechnet am ersten Ferientage begann sich der bisher ach so blaue Himmel mit düsteren Wolkenvorhängen zu beziehen und nun öffnet fast alle Tage der Himmel seine Schleusen und läßt regnen! — Bang richten sich die Blicke aller Sommer frischler und — Badedirektoren nach dem arauverhäng- ten Himmel, ob nicht doch bald ein Loch in dem dich ten Wolkenvorhanß oder gar ein kleiner Sonnenstrahl zu erblicken wäre Die Menschen ziehen an den Wettersaulen vorüber, ob das Barometer denn immer noch keine Nei gung zum Steigen zeige. Die Meteorologen sind augen blicklich die unpopulärsten Leute der Welt, denn sie ver mögen ebenfalls noch keine tröstliche Prognose zu stellen. Sie zucken lediglich bedauernd die Achseln und schütteln traurig den Kopf. Aber sie können es ja doch nicht ändern, denn sie machen ja das Wetter nicht, sondern stellen lediglich fest, wie es möglicherweise werden wird. Und dann erzählen sie uns von einem bösen „Tief", das über den britischen Inseln lagert, und von einem wei teren barometrischen Minimum, das mit rasender Ge schwindigkeit von Amerika her nach Europa eilt und oas wahrscheinlich die Schön,vetterzone über dem Atlantischen Ozean einfach überrennen wird. Das würde bedeuten, daß noch auf längere Zeit kein Ende des schlechten Wetters abzusehen wäre! — Eine Hoffnung allerdings gibt «S, oah sich nämlich über Südeuropa ein unerwarteter Druck anstieg bilden würde. Dann würde warme Luft aus den Ländern um das Mittelmeer über die Alpen zu uns strömen und lachende Sonne würde auch die traurigen Gesichter aller Serienreife»-" aufheitern. — Schwach allerdings ist diese Hoffnung. Aber wer klammert sich nicht eventuell auch an einen Strohhalm? Ja, wenn die Hoff nung nicht wär' . . . —* Im „Capitol" läuft ab morgen da» grotz«, überall mit bestem Erfolg ausgenommen« Tonsilmw«rk -Stlantic." Der Film schildert in gigantischer Welfe v« Untergang eines Ozeanriesen, der mit einem Eisberg zusammengestoben ist. Zunächst bekommt man Einblick tn da» L«b«n und Treiben eine« solchen schwimmenden Hotel», wie di« Leitung de» Schiffes um das Wohl der Passagier« bemüht ist, wie angespannt auf der Kommandobrücke d«S Schiff«» und -och droben tm AuSgnck Menschen für di« sorg ^«-end, ttn hotztt» beruflich«» Strebe» und ein feste» »anonaleS Wollen eint. Die Jugendtagung beginnt mit der Eröffnung der ArbettSschau der Brtttwechselbundfirmen de» D. H B., bet der GaubildunaSobmann Winkler- Leipzig spricht. o« VearüAng findet ein Deutscher Abend statt, der mit Marschmusik, Spreckchor und Wehr turnen der Turngtlde des L. H B. ausgefüllt wird. Wäh rend etneA Fackelzu^S durch Meißen ist da» Wahrzeichen K E,°y.ä. auf dem festlich illuminierten Marktplatz, wo im Rahmen einer „Stunde der Freiheit" Gauvorsteher Bierast-Leipzig spricht. Mit der Beleuchtung der Frauenkirche, einem Sprechchor und dem groben Zapfenstreich klingt diese FrtthettSkundgebung aus. Der Tagungssonntag beginnt mit einem Juaendgottesdtenst tm Meißner Dom, dem sich Sportwettkämpfe und «tn MannschastSlauf der Turnergilde anfchliehen. Nach einer Kranzniederlegung an der Krtegergedächtntskirche ist für den Nachmittag der AuSklang tm Park von Siebeneichen vorgesehen. Di« Schlußworte spricht da» Mtglied de» RttchSwjrtschaftS- rate- urck> der Verwaltung de» D H. V-, Max Haber- mann-Hamburg. Skn Teil der Jungkaufleute wird im Anschluß an die Tagung noch eine Ferienwoche tm Zelt- lager »wischen Rathen und Königstein In der Sächsischen Schweiz verbringen. * 10. Mission-Woche 1« Herrnhut. In der Zeit vom 18. 61» 17. Oktober veranstalte« die ver- ttntaien deutschen Missionskonferenzen etne MissionSwoch« tn Herrnhut. Diese Wochen pflegen aller drei Jahre statt- »»finden. Die Haupivorträge sind: „Die Wiederkunft Christi Und die Mission" von LandeSbischof D. JhmelS; „Der Synkretismus auf den NttsstonSfeldern unter besau- derer Berücksichtigung Indiens" von Prof. D. SchomeruS, Halle, und Missionsdirektor Hartenstein, Basel; „Die Bibel frage In den Lehr«- und Predtgerseminaren auf dem Mts- stonöfelde" von Missionssekretär Pfarrer Jehle, Stutt gart und Misstonsinspektor Stoevesandt, Bremen; „Das unsichtbare Reich" von Missionar D. Gutmann, Moscht (Ostafrika) und Mssionstnspektor Nitsch, Neukirchen. —* Sachsen hat die meisten Gesangver eine. Einen Einblick in das deutsch« GesangvereinS- wesen gibt das jetzt erschienen« diesjährige Jahrbuch des Deutschen Sängerbundes, der in weit über 1b 000 Männergesangvereinen 582000 aktive Mitglieder umfaßt. Innerhalb des Deutschen Reiches bestehen 13447 Verein«. Der sange-freudigste Teil Deutschlands ist der Freistaat Sachsen, wo in 1643 Vereinen 66881 Sänger zusammen geschlossen sind. —* Jugendopfer für Ottendorf. Der Vor stand des LandeSauSschusseS Sachsen der Juqendverbände wendet sich in einem Aufrufe an alle Jugendlichen der ihm angeschlossenen 75 Verbände aller Richtungen, um durch ein Jugendopfer die schwierige Lage des Jugenderhvlungs- Heimes Ottendorf, gleichzeitig aber auch die Not der hün dischen Heime überwinden zu helfen. Der LandesauSschuß hofft, daß gleich ihm alle übrigen am Wohl °der Jugend interessierten Kreise durch finanzielle Hilfe zur Erhaltung der Heime und damit der Erholungsfürsorge für die Jugend überhaupt beitragen werden. In dem Aufrufe an die Jugend heißt eS: „Das Jugenderholungsheim Otten dorf ist in Gefahr, der Jugend Sachsens verloren zu gehen. Seine Gestehungskosten haben infolge wid.tger Umstände die zur Deckung vorhandenen Mittel überstiegen. In nor malen Zeiten wäre durch eine Stammkapitalerhöhung der fehlende Betrag unschwer aufzubrinaen. Die schwierige Finanzlage in allen öffentlichen und freien Körperschaften versperrt diesen Weg. Ts erwächst die Gefahr, daß fremde Häiwe nach dem greifen, was die Jugendverbände gemein sam mtt Staats- und Kommunalbehörden, Sozialver sicherungsträgern, Gewerkschaften uitt> Berufsschullehrer schaft für die Jugend geschaffen habe«. Darum werden in diesen Tagen alle Kreise zur Mithilfe aufgerufen, denen an einer Erhaltung des Jugenderholungsheimes Otten dorf gelegen sein muß: Krankenkassen, Gewerkschaften, Unternehmerverbände, nicht zuletzt die Regierung. Jugend! Hilf auch du! Es geht um deine Sache! Ottendorf ist aus dem Willen der Jugendverbände heraus geworden. Fällt das Heim, dann ist auch die gesamte Erholungsfürsorg« der Jugend aufs ernsteste gefährdet. Ein Jugendopser von zehn Reichspfennigen erbitten wir von jedem Jugendlichen unserer Verbände. Wer mehr gibt, dem ist es nicht ver wehrt. Die Jugendverbände sammeln dieses Opfer und führen eS an den LandesauSschuß der Jugendverbände ab. Als Quittung dient eine Berschlußmarke- Postscheckkonto Dresden 26 770. Konto bet der Sächsischen Staatsbank, Dresden." * Roßwein. Die Errichtung von 21 Wohnunoe« auf dem GelSnd« der unteren städtischen Ziegelei, an der noch auSzubauendrn Ttratz« zwischen Lommatzscher Strotze und Friedhof, wurde i« der Stadtverordnetensitzung vom Donnerstag abend nach ausfübrlicher Debatte beschlossen. Zur Ausführung wurden die Va»ten der srelgewerksckatt- lichen Wohnung-bau-Grsillschaft .Gewog" in Dresden über- geben- Kätzschenbroda. Hohe« Alter. Am 20. Juli ve- ging Frau Oberlehrer Stubenooll in körperlicher und geitti- ger Frische ihren 80. Geburtstag. Sie ist «in« der älteste« Einwohnerinnen der Löbnitz. ' Kötzschen broda. Motoieradunfall. Am Freitag abend stieß auf der Meibnrr Stratz« «in Motorradfahrer beim Ueberholen gegen ein Dferdegeschirr. Der Fahrer nnd sei«« Beifahrerin kamen »um Sturz und wurden in den Straßengraben geschleudert. Dabei erlitt der Motorrad, fahrer so schwere Verletzungen, datz «r dem Meißner Land krank,nhaus« »«geführt werden mußte. * Dresden. Lieberdrama. Gin bei seinen Eltern am Leisniger Blatz wohnhafter 18 Jahr« alter Kaufmann wurde tn der «ergangenen Nacht mit seiner gleichaltrigen Geliebten bewußtlos r« seiner Wohnung aufaekunde«. Aus binterlaffenen Briefe« ging brrvor, daß beide tm gegen- fettigen Einvernehmen den GaSbah« geöffnet und den Tod gesucht batten. Di» Wiederbelebungsversuch« waren bei dr« Mädchen »an Grsolg, bet dem jung«« Mann war der Tod bereit« ,ins,treten. * Dresden. Straßenbabn-Eilwaaenverkehr Dresden— EoSwig. vom 22. Juli an verkehren auf der Strecke Dresden - Houptbahnbof—Lolwio versuchsweise Straßen- bahn-Gilwagen der Linie 16. Werktag« wird von 6 Ubr bi« 10 Ubr, und Sonntag« von IS bi» 10 Ubr stündlich in jeder Richtung »in Wagen verkehren. 'Dresden. Schwerer Betriebsunfall. Am Freitag nachmittag, geriet bei verltgungSarbeiten in der Forst« ftraß« in Weißt« btt Dresden ein 4S Jahr« alter Elektro arbeiter au di« Starkstromleitung. Gr wurde sofort getötet. 'Dresden. Schutz dem Dresdner Zwinger! Dem Zwinger droht, noch eh« di« GrurnrrungSarbeiten vollendet sind, Gefahr. «N einigen der schönen neuen Sandftttnfigurrn sind schon mutwillig, Beschädigung" iestgeftellt worden, di» offenbar in de» späten Abendstunden nnd »ur Nachtzeit verübt worden sind. Um diesem unverantwortlichen Treiben von vornherein sowttt al» möglich zu begegnen, beabsichtigt da« Finanzministerium, die schon sitzt »ährend der Nacht- stunden befttbend, Absperrung de« Zwingerwall« auch auf den Zwingerhof selbst »««»»dehnen und di, 8 Durchgänge «Gemäldegalerie, vamllon am Taschenberg, Kronentor) wabrend der Nochtstgnden durch Gitter «-»«schließen. Tag»- über sind dsisi Gitter, da sie in den Sandftttnlttbungen verschwinden, nicht sichtbar. Lsi Gitter «erd« «st einige kosen tansen-e« Passagiere de» Ozeandampfer» wache«, nm den Zusammenstoß mit Eisbergen, die angekündtgt sind, »u umgehen. Der AuSguck hat nun «inen Eisberg gestchsit. Dicht vor dem Schiff. Sekundenschnell arbeitet der kam- mandoapparat de» Dampfer». DI« Maschinen fauchen unter de« Dampf. Aber, es ist ,« spät. Der Berg hat -en Schiff- lew «estvttbt, und ein gewaltige» Loch in den Rumpf de» Schiffes gerissen. Das Schiss ist verloren. „SOS"-Rnse schwirre« in den Aether. RettungSSboot« werden klar ge macht, Frauen und Kinder verlassin da» Schiff! Aber »ur ein kleiner Teil der Passagier« ist sich -er Gefahr bewußt und wähnt sich an Bord de» Wunderschissi» sicherer als in den Rettungsbooten. Die Boot« reichen nur für die Frauen und Kinder, alle Männer müssen zurllckblctben und sind mit Sicherheit -em Tode verfallen. Männer aller Klaffen, Träger der verschiedenartigsten Schicksal« sterben einen ge- meinsame« Tod. Die SchtffSkapell« spielt noch einen Choral, die Menschen erheben sich und werden still. Mit dem GeLet auf den Lippen sinken sie in den Fluten. — Der Film wirb sicher auf di« Besucher nicht ohne Eindruck bleiben. —* Um bi, Verbesserung der Marktfähig kett der deutschen l a n b w i r tscha stlichen Er zeugnisse. Eine der wichtigsten Vorbedingungen für ein« Behebung der schwierigen Lag« der deutschen Land wirtschaft ist eine Verbesserung der Marktverhältniffe für ihr« Erzeugniff«. Sine solch« Verbesserung der Absatz« bedingungen ans »em Weg« über «in« OualitätSnormung -er landwirtschaftlichen Erzeugniff« hat der Entwurf ttne» Handel»klaff«ngef«tzeS zum Ziele, der kürzlich -en Lande«, regierungen -»gegangen ist. Wenn auch di« Industrie- und Handelskammer Dre-den all« Bemühungen der Landwirt schaft, standardisierte Erzeugniff« auf den Markt zu bringe«, begrüßt, so lehnte sie doch tn einem vorläufige« vettcht an da» Wirtschaft-Ministerium den vorliegenden Entwurf ab, weil er nach ihrer Ansicht zu den schwersten Bedenken An latz gibt. Nach dem Entwurf müßten im praktischen Handel die festgesetzten Klaffen -um Teil ttne so wttte Auslegung erhalten, daß von einheitlichen Markenartikeln kaum mehr gesprochen werden könne. Di« Form, unter der der Ent- wurf seine Absicht zur Durchführung bringen wolle, stelle eine in allgemeiner und wirtschaftspolitischer Hinsicht höchst bedenkliche Zwangswirtschaft dar. Nicht zu billigen sei e» ferner, datz auch hier, wie schon bei vielen der bisherigen zur Sanierung der Landwirtschaft erlassenen Gesetze», alle materiell wichtigen Punkt« nicht durch das Gesetz selbst, sondern durch Verordnungen der Reichsregierung geregelt werden sollen. Das vorgesehene Recht der Regierung, zu bestimmen, datz dir Preisfeststellung der Börsen auf di« ge- setzlichen HandelSklajsen zu beschränken ist, lehnt di« Kam mer entschieden ab. Kerner kann die Kammer die Regelung der Vertretung in -em 18glt«drigen Beirat, in dem dem Handel nur 8 Sitze angewiesen find, keineswegs al» der volkswirtschaftlich" Bedeutung des Handels entsprechend anfehen. Der ReichSrat hat inzwischen den Entwurf in einigen wichtigen Punkten verbessert, doch sind dadurch bet weitem nicht all« Bedenken behoben. —* Die Landesversicherungsanstalt im Jahr« 1VSV. Nach dem soeben veröffentlichten Geschäfts bericht der Landesverstcherungsanstatt für 1929 war im Be richtsjahr auf fast allen Arbeitsgebieten etne Vermehrung und Erweiterung der Geschäftstätigkeit festzustellen. Die Rentenleistungen wurden auf Grund des Reichsgesetzes vom 12. Juli 1929 erhöht. Auch die Witwenrenten erfuhren ttne bedeutend« Vermehrung. Während di« Mehraufwendungen hierfür aus Mitteln der Lohnsteuer gedeckt werden sollten, sind der Anstalt nur etwa 25 Prozent aus der Lohnsteuer zur Deckung der Mehrleistungen zugeflossen. Die Beitrags einnahme ging seit dem Vorjahre um rund 1 Million auf 111 Millionen Mark zurück. Die Zunahme der Arbeitslosig keit zerstörte alle Erwartungen, die an die Erhöhung der Beitragseinnahmen geknüpft wurden. Dabei vermehrten sich die Anträge auf Rentenzahlung um 15 Prozent, auf Heilverfahren um 20 Prozent, die abgeschloffenen Heilver fahren um 7 Prozent, die Zahl der Beobachtungen tm Renten, und Heilverfahren um 85 Prozent. Die Heil- und Beobachtungseinrichtungen wurden erweitert. Da di« Trä ger der Invalidenversicherung im Berichtsjahr durch Reichsgesetz gezwungen waren, -ur Abdeckung der Renten- steigerungSbeträge Reichsschatzanweisungen zu übernehmen, wobei rund 17 Millionen auf Sachsen entfielen, mußt« die DarlehnSgewiihrung für den Kleinwohnungsbau fast völlig, eingestellt werden. Zum Bau von Familienwohnungen für Versicherte wurden 19 Millionen (1928 — 21 Millionen M.) auSgeliehen. Dagegen wurden zu Wohlfahrtseinrichtungen wie Heilstätten, Genesungsheimen, Turnhallen «te. 2)1 Mill. M. gegenüber 1 Million M. im Vorjahre bewilligt. Di« BeitragSüberwachung ergab bei 80 v. H. der Arbeit geber Rückstände im Betrag von über 3 Millionen M., wo- von über 2 Mill. M. nicht sosort einziehbar waren. An Heilverfahren wurden insgesamt 13 480 (12 549) durchgeführt, davon 2480 an Lungen- und Kehlkopftuberkulose, 1624 an Geschlechtskrankheiten, 9 an LupuS, 28 an Knochen- und Gelenktuberkulvsi nnd 9291 sonstige Krankheitsfälle. Be obachtungen wurden 7608 gegen nur 584 im Vorjahre vor genommen. In der Kinderfürsorg« wurden 5582 (8005) Kinder in Heil- und Erholungsstätten untergebracht. —* Abänderung des sächsischen Landtags- wahlgeletzes. Me dem Telunion-Sachsendienst nntge- teilt wirb, ist seitens der Wirtschaftspartei dem Landtage ein Initiativ gesetzentwurf aus Abänderung deS LandtagS- wahlgesetzeS zugeleitet worden, .der ein« Abänderung de» 8 14 Abs. 2 dahingehend anstreot, daß in Zukunft Listen- Verbindungen unter den Wahlvorschlägen möglich sein sollen. —' Neuer Sparkommissar in Sachsen. An Stelle von Ministerialdirektor Gorger ist Ministerialdirek tor Äncke zum Sparkommissar für den Geschäftsbereich deS sächsischen Finanzministerium- in allen technischen Angelegenheiten ernannt worden. —' Ist für Handelsvollmächten urkund liche Form üblich? Nach einem dem Finanzgericht Dre-den abgegebenen Gutachten der Industrie- und Han delskammer Dresden ist eS nicht verkehrsüblich, Handels vollmächten in urkundlicher Form zu erteilen. —* Führungen durch die Werkstätten de- Deutschen Hygiene-Museum-. Don heute Mon tag ab finden täglich vormittags 11 Uhr und nachmittag- 15,30 Uhr besondere Führungen statt durch die Werkstätten deS Deutschen Hygiene-Museum» gegen etne geringe Ge bühr. Diese Führungen sollen versuchsweise zunächst für ttne Woche mu Ausnahme deS Sonnabend- und Sonntag- stattfinden. Nähere Auskunft am Haupteingang de-Deut- schen Hygiene-Museums. Die Mitglieder deS Reichstage- und de- Völkerbünde-, die kürzlich daS Deutsche Hygtene- Ntuseum besichtigten, Haden ihre uneingeschränkte Aner kennung über diese vorbildlich eingerichteten, allen hygie nischen Anforderungen entsprechenden Werkstätten ausge sprochen. Die Leitung deS Deutschen Hygiene-Museum- hat sich deshalb entschlossen, diese Führungen auch für die Allgemeinheit ttnzurtchten, um allen interessierten Kreisen die Möglichkeit einer gleichen Besichtigung der Werkstätten zu geben. —' KaufmannSjugendtag tn Meißen. Die sächsische Kausmannsjugend tritt am 2. und 3- August in Meißen zum 5. Kaufmannsjugendtag zusammen. An dem großen Aufmarsch in der 1000 jährigen Stadt werden sich viele Hunderte männlicher Jungkaufleute be'et- ligen. Auf hochgeschichtlickem Boden »vollen ,te Zeugnis davon ablegen, daß die tm Deutschnationalen Handlungs gehilfen-Verband »usammengeschlossin« kaufmännisch«
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