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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193011251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-25
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1930
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WdMMM! Der Tag de» Gedenken» am unsere Loten ist vorüber, ker Pul» de» Leben» schlägt wieder wie zuvor. Aber mit dieser Zeit nach dem Totensonntag hat sich sür die Äläubt« aen de» Volkes doch so manche» geändert. Da» alte Kirchen- sahr ISSN ist zu Ende, in «in neue» gehen wir hinein. Da» ist nicht» GeschästSordnunaSgemäibe», da» ist keine bloß« Hormsache, sondern hat seinen tteseren Grund. Wir Cbrt» sten pflegen an jene» religiöse Ereignis anzuknüpfen, da» mit dem Erwarten des Messias beginnt. Und diese» Er warten ist die Abventszeit. Die Zett der Vorbereitung auf die Ankunft Christi! Diese Adventszeit umfaßt bi« vier Sonntage vor Weihnachten. Zeitlich ein prächtiger Ueber» gang: Von dem letzten Tag des Kirchenjahres, der dem Gedenken unserer Toten geweiht war, der Klage und Trauer brachte, nun der Eintritt in das neue Jahr der Kirche, gleich mit Hoffnung und Freude beginnend aus den Erlöser, der uns kommen wird, der Messias ist und doch Fleisch und Blut wie wir. Noch beschwert di« Trauer, di« Not und Sorge unsere Seelen, noch sind wir gebrochen von allerlei schrecklichen Ereignissen und Trübsal, da leuchtet un» ei« Hoffnungsstrahl: ES wird un» der Erlöser ge boren werben! Und in der freudig bewegten Hoffnung die ses Ereignisses schmücken wir unsere Stuben mit Tannen grün und zünden eine Kerze an, und an jedem folgende» Sonntag setzen wir eine Kerze dazu. Wenn aber vier Kerzen brennen, ist die Weihnacht gekommen und zu diesen vier Kerze« gesellt sich dann ein ganze» Kerzenheer und umflammt un» in strahlender Helle! Noch ist es nicht so weit. Bier Wochen liegen dazwischen, die manche schwere Stunde und manchen Schicksalsschlag bringen können: da- hinter aber steht die Hoffnung. Die Hoffnung und Vorbe reitung auf die Ankunft des Herrn. So will es rechter Christengetst in der Zeit nach Totensonntag, in der Ab- ventSzeit! Predi. OertNches und Sächsisches. Riesa, den 25. November 1930. —"Wettervorbe.iane sstr den 26. November. tMltgeteikt von der SSchs. SandeSwetterwarte ,« Dre»den.j Zeitweise auffrischende Winde au» Giidwest bi» Nordivrft, nur vorübergehende BewölkunaSabnabme, mild, zeitweise Niederschläge. —'Daten kür den 26. November 1930. Sonnen aufgang 7.34 Ubr. Sonnenuntergang 16,00 Uhr. Mond- aufgang 12,51 Ubr. Monduntergang 21,26 Ubr. 1822: Der preußische Staatsmann Karl August Fürst v. Hardenberg in Genua gest. (geb. 1750». 1857: Der Dichter Josevb Freiherr v. Eichendorff in Heiße 0«K. (geb. 1788). * —* Das Hochwasser der Elbe nimmt diesmal etwas umfangreichere Formen an. Heute nachmittag war der Wasserspiegel nur noch wenige Zentimeter von den Kaianlagen entfernt. Für heute abend wird ein Ueber- fluten desselben befürchtet. — Auch die Jahna ist noch stark angeschwollen und hat den Stadtpark teilweise unter Wasser gesetzt. Der Park ist zur Zeit aber noch passierbar. —* Hapag-VortragSfilm. Am kommenden Sonntag läuft im Capitol der neueste Hapag-Vortragsfilm: »Rund um den Erdball", der aus einer Weltreise deS Hapagdampsers „Resolute" ausgenommen worden ist- Bei diesem hervorragend schönen und ganz eigenartigen Filmwerk liegt die Vermutung nahe, daß sich dos filmische Geschehen in den Grenzen einer allgemeinen Reiseschilde rung rund um den Erdball bewegen wird. Aber dieser Film zeigt weit mehr, er muß im wahrsten Sinne des Wortes alS ein Kulturdoknment angesprochen werden: ist doch in erster Linie aus eine lebensgetrcne Widerspiegelung der charakteristischen Lebensformen der einzelnen Völker Wert gelegt worden. Schilderung alter Sitten und Gebräuche auf der einen Seite, auf der anderen neuzeitliche Verhält nisse im fernen Osten — das ist ein besonders geeigneter Stoss. Tanzformen, teils religiösen, teils anderen Ur sprungs, durchsetzen die Handlung mit ihrem eigenartigen Rhythmus. Prachtvolle und eigenartige Meeresstimmungen ziehen an dem Auge der Reisenden vorüber. Dann fesseln «ns die berühmten Baudenkmäler in allen Teilen der Welt. Auch besonders aktuelle Einschläge fehlen nstht: Ein Besuch hei Gandhi, dem indischen Freiheitskämpfer, den man bei feiner symbolischen Tätigkeit am Spinnrade sieht, ein Empfang in China bei dem Diktator Chang-tso-lin, der kurze Zeit nach der Filmaufnahme einem Attentat zum Opfer fiel. Im Gegensatz dazu gibt das Erscheinen berühmter Film größen aus Hollywood an Bord der „Resolute" ein aktuel les Spiegelbild der leichtlebigen Welt. — An dieser Stell« kann nur auf die abwechslungsreiche Gestaltung deS Films in kurzen Umrissen und andeutungsweise hingewresen werben. Der Film wird durch den auch hier bestens bekann ten Kapitän Breithauvt, einem alten Befahrer der Welt meere, «rläutert. — Im Beiprogramm läuft der gleichfalls sehr interessante Film „Graf Zeppelin", mit Aufnahmen von einigen seiner schönsten Fahrten: nach der Schweiz, dem Rheinland, über Frankreich, dem Ozean entgegen, usw. Vielfachen Wünschen entsprechend beginnt die Vorführung bereits Nil Uhr. —* 2000 Zander ausgesetzt. Am Sonnabend sind im hiesigen Hafen 2000 Stück Zandersetzlinge snicht 200 Zentner) zur Hebung des Fischbestandes der Elbe ausgesetzt worden. —vdz. Lehrlinge und Kurzarbeit. Das Reichs- arbeitSgericht hat in einem Urteil RAG. 124/30 für Recht erkannt, daß der Lehr Herr auch bei Kurzarbeit in seinem Betriebe verpflichtet sei, für 48 Wochenstunden Ausbildung und Unterhalts- Beihilfe sür seine Lehrlinge zu gewähren. Das Reichsarbeitsgericht will damit feststellen, daß die Lehrlinge von einer Verkürzung der Arbeitszeit nicht in einem für sie nachteiligen Sinne berührt werden dürften, daß vor allen Dingen bei ihnen aus der Verkürzung der Arbeitszeit keine Minderung des Entgelts hergeleitet wer den könne. Dem Erkenntnis lag ein Fall zugrunde, in dem der beklagte Betrieb seiner Belegschaft die auf 48- stündige Wochenarbeitsleistung lautenden ArbettSverträge aufkündigte und ihr gleichzeitig den Abschluß neuer Ar- beitsverträge mit 24-stündiger Wochenarbeitsleistung an bot. Die Sonderstellung für die Lehrlinge, bei der an sich möglichen Kürzung der Arbeitszeit, begründet das Reichs. arbeitSgericht u .a. mit der Erwägung, daß die Verpflich tung des Unternehmers sich nicht darin erschöpfe, in Aus tausch gegen geleistete Arbeitsstunden die vereinbarte Ver gütung zu bezahlen, sondern auch dahin gehe, bi» zum lebten Tage der Vertragszeit den Kläger, d. h. hier den Lehrling, zu unterweisen. Die in der Arbeitsordnung der Firma enthaltene Bestimmung, daß nur die Zeit bezahlt werde, während der wirklich gearbeitet word-n ist, käme sür den Lehrvertrag nicht in Frage, ganz abgesehen davon, daß nach der ständigen Rechtsprechung des Reichsarbeits- gerichts Bestimmungen gleichen oder ähnlichen Wortlauts in Tarifverträgen der Arbeitsordnungen sich nur auf solche Unterbrechungen der Beschäftigung beziehen, deren Anlaß in der Person deS Arbeitnehmers liege. ose trat 1925 an Sacher zur Befriedigung Gla « sißtz. „Gotte» Mühl«« mabken langsam." Die se« Ba«ern-Drama v. V. Stadler In 3 Akten, aelanate am Totensonntag im Gasthof .Drei Lilien" zur Aufksshruna. Di« Antzfsihrende«, alle» Mitglieder de« Turnverein« D. T. »lonbitz und NiNa.. «erstanden »« au»a»z»ichn«t, diese« wabre. in einem oderbavrischen „Gasiftüberl sich aösvlrlende Bolksstsick wirkuna»noll und leßenSwabe darznstrllen nnd Rekten di» trab schleckten Wetter» nnd wirtschaftlicher Not- lqae eefrenlicherweise zahlreich erschienenen Zuhörer von An- lang bisGnde in atemberandender Snannnna. — Di« Mollen, deseduna war a»t, und Dank aebübrt den snnaen Turne rinnen und Turners di» auck auf dies« Weile den ebenfalls nock funaen Turnverein an die Oeffentlickkeit treten ließen und bewiesen haben, daß dieser auch auf diesem Gebiete etwa« zu leisten vermag. — Gedankt lei auch Herrn Friß Löhr, welcher in qufovfernder Weife die Leitung übernahm und somit viel zum auten Gelingen beigetraaen bat. Die Belncker dürften wohl voll nnd ganz anl ihre Koste» ge- kommen lein Haben dies« dock außerdem »in ante« Werk getan — denn der Reinertraa stießt dem Turnftättenbau- lond» zu — nnd nnck ihnen nicht zuletzt kür dies« Unter stützung herzlichst mckankt. — Ist auch der Weg bi« zur Einrichtung einer Lnrnstött« noch w«It, io muß sich doch «in vorwört«str»b»nder D«r«In wenigsten« mit dl»s«m Gedanken befassen. — Großes Werk aedeibt, nur durch Einigkeit i L. Skassa. Ein reife« Aehrenfelb. Zum zweiten Male in bies«m Jahre ist auf etnem Felde be» Rittergute» Skassa an der Straße Zschkschen—Merschwitz die Wintergerste reif. Nach der Ernte grünt« da» Feld von den ausgefallenen Körnern wieder, wurde schon einmal abgehauen und hat trotzdem die «ehren noch voll ausgebildet. Einen eigen artigen Eindruck macht da» Feld in dieser unwirtlichen Zeit. Die Wintergerste steht zwar nicht so dicht und üppig wie ein angebauter Bestand, lohnt aber immerhin einen Schnitt. DaS AuSfallgetreide wurde gehauen, weil Luzern« «ingesät war. E» ist «in« schnellwachsenb« Tort«, die Kalkreuther Wintergerste. " Eckmannewitz. Zur Frag« der Jagdv»roacht»ng wird un« von znstöndiaer Stelle mitgeteilt, daß dir Ber- vacktung nock nicht endgültig erfolgt ist; di« Bergebuna ist ank den 29. d M. festgesetzt. Der Packtvrei« betrug trüber vro Hektar 6 Mark, seit dem Jahre 1925 ist er auf S Mark vro Hektar herabgesetzt. Da bl en. Kommunistischer Stadtverordneten - Vor steher. Der Bürgermeister gab in der letzten Stadtverord- netensttznna bekannt, daß der Bezirksausschuß beschlossen hat. di« Stadtverordneten zu Dahlen anzumrisen, inner halb einer Woche e'nen Stadtverordnetenvorsteber und einen Stellvertreter zu wählen, von leiten der Kommu nistischen vartei wurde Stadtv. Taube als Vorsteher und Stadtv. Weidner al« Stellvertreter voraescklagen. Stadtv. Eichfett» erklärte für seine Person, daß sie für de« von der Kommunistischen Partei vorgeschlaaenr» Stadtv. Laube stimme, damit diesem, der sich so oft über die Führung der Vorsteher - Geschäfte beschwerte, Gelegenheit gegeben werd», das Vorfteberamt besser zu führen. Nack kurzer Dause wurde feiten» der Rechtsfraktion als Vorsteher noch Bürgermeister Morgenstern und al« Stellvertreter Stadt verordneter Eßlinger vorgeschlage». Di« hierauf erfolgt« Wahl durch Stimmzettel zeigte folgende« Ergebnis: 7 Stimmen für Morgenstern. 7 Stimmen für Taube, je 1 Zettel »riß und ungültig. Da somit «ine absolut« Mehrheit nicht erzielt wurde, war «in zweiter Wahlgang notwendig, der folgende Abstimmung brachte: 8 Stimmen für Taube. 6 Stimmen für Morgenstern, 2 Stimmzettel weiß, sodaß Taub» al» Stadtverordnetenvorsteber gewählt worden ist Bei der Wahl des stellv. Vorsitzende« wurd» von der Rechtsfraktion der Vorschlag Eßlinger »urückge- nommrn und dabei erklärt, daß man sich an dieser Wahl nicht beteilige. Ebenso erklärt Stadtv. Eichfeld, daß feine Fraktion sich gleichfalls der Wahl enthalte. Der vorge- schlagrne Stadtv. Weidner wird hierauf vom Stadtver ordnetenvorsteher Taub« al« Stellvertreter bestimmt, da «ine besondere Wahl nicht nötig sei. Stadtv. Weidner nahm das Amt an. Kötttz. Beide Beine abgefahren. Ei» furchtbarer Rangierunfall ereignete sich am Sonnabend abend in der hiesigen Strohftofsabrik. Der 26 Jahre alte Arbeiter Schnei der au» CoSwtg, wohnhaft Gchillerstraße, war mit Aufräu- mungSarbeiten auf der Gleisanlage beschäftigt, als er ahnungslos von einem rangierenden Zuge erfaßt und über fahren wurde. Dem Unglücklichen wurden beide Beine bi» »um Knie abgefahren: er wurde noch »in Stück geschleift und bann unter dem Zuge hervorgezogen. Der Verletzte wurde sofort dem Meißner LandkranrkenhauS zugeführt, wo selbst beide Beine amputiert werden mußten. Lebensgefahr besteht kaum. Der Familie mit drei Kindern wendet sich allgemein« Teilnahme zu, zumal der Verunglückt« schon auf einem Auge blind war und sei« Handwerk al» Schuhmacher nicht mehr ausführen konnte. — Kinde»letche gefunden. Hier ist am 18. November beim Reinigen der Senkgrube im HauSgrundstück Naundorfer Straße 4V eine etwa 8 Monat« alt« KindeSleiche gefunden worden. Ueber die Herkunft und die Mutter deS Fvtu» fehlt noch jeder Anhaltspunkt. Nossen. Der Bau «ine» FinanzamtSgebäude» ist vor läufig zurückgestellt worden, da sich die Auswirkungen de» GteuervereinheitltchungSgesetze» «och nicht vorauSsehen lasse». Freiberg. Tode»urieil gegen einen Svjährigen Mörder. Da» Schwurgericht Freiberg verurteilte am Mon tag den 20jährigen Wirtschaftsgehilfen Paul Ulbricht au» ReuckerSdorf bet Olbernhau wegen Morde» zum Tode und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Der- urteilte unterhielt mit der 18jährigen Haustochter Elisabeth Trappe au» Dörnthal ein Liebesverhältnis, da» nicht ohne Folgen geblieben war. Am 26. Juni hatte er sein« Geliebte in den ReuckerSborfer Wald gelockt und im Verlaufe eine» Streite» getötet und die LeicA vergraben. Auf Grund der Voruntersuchung wurde zunächst Anklage wegen Totschlages erhoben, in der heutigen Verhandlung, die «in wesentlich ungünstiges Bild für den Angeklagten ergab, in eine An klage-aus Mord umgewandelt und die Todesstrafe bean tragt. Da» Gericht schloß sich den Beweisanträgen ber An klagebehörde an und verkündete da» eingangs erwähnte Urteil. " Freiberg Pflichtarbeit für Arbeitslose. Da» Stadtverorduetenkollegium beschloß di« Wiedereinführung der Pflicktarbeit für Arbeitslos«, erhöhte aber den wöckent- licke« Zuschlag von drei auf fünf Mark, vor einigen Wochen hatte da« Kollegium di« Pflichtarbeit abgelehnt. Nicht »«letzt ans Bitten der Arbeitslose» beschloß «r di» Wiedereinführung der Pflichtarbeit. Dresden. Schädlinge de« Wirtschaftsleben». Die Kaufleute Kranz Emil Sacher und Friedrich Wilhelm Rose machten feit Jahren wechselseitig« Geschäfte und halsen sich mit Geld au». Rose trat 1925 an Sacher zur Befriedigung geldlicher Ansprüche eine Hypothek über 5660 RM. von sei nem Lückendorfer Grundstück ab. Später wurde dies« Hypothek noch einmal an et««« gewissen Liebe übertragen, der Sacher ein Darlehen in dieser Höhe gegeben hatte. Ros« erhielt von dem Betrage 1699 RM. Man hatte unter Bor- tziegelungen über die Wirtschaftslage den Liebe getäuscht. Sacher nahm dann in mehreren Fällen unter gleichen Bor- svtegelungen Darlehen oft von beträchtltcher Höh« auf. Den Hauptteil der Gelder verwendete Sacher zu seiner Leben», führung und zur Schulbenbezahlung. Der den Geldgebern versprochene Goldstrom wurde nie flüssig. Wegen gemein- schaftltchen Betrug» und Versuch» hierzu mußten sich beide vor de« Gemeinsamen Schöffengericht Dresden »erautwor- —* Die Spartütiakeit km Monat Oktober 1986 in Sachsen. Im Monat Oktober wurden nach den Feststellungen de» Statistischen LanöeSamte» bei 854 säch sischen Sparkassen in 214 827 Fällen 81205 991 RR. einae- zahlt und in 89280 Fällen 20219818 RM. zurückgrzahlt. S» ergibt sich somit ein EinzablungSüperfchuß von 10 986 178 RM. Da» Sinlegerguthaden einschließlich der bisher berechneten Zinsen war Ende Oktober auf 706 «0517 RM. angewachsen. —* Die Landessteuern und Schulde« im Oktober. Nach den Mitteilungen de» Statistischen Lan- deSamt» sind die Steuereinnahmen im Monat Oktober dS. I». erheblich »urtickgegangen. Die eigenen Landes- steuern erbrachten im Oktober dS. I». 7ch8 Millionen Mark gegen 8,SS zur gleichen Zeit de» Vorjahre». Der Anteil deS Staates am Ertrage der Reichssteuern belief sich auf 18,09, der Anteil der Gemeinden und Bezirköver- bände auf 19,43 Millionen Mark gegen 21,12 bezw. 23,22 im Vorjahre. Der Schuldenstand deS sächsischen Staate» betrug Ende Oktober dS. IS. 272,97 Millionen Mark. —* Di« neue Rangliste der Deutsche» Reich-marine. Die Rangliste der Deutschen Reich»- marine jnach dem Stande vom 5. November 1660. bearbeitet im Reichdwehrminifterium) gelangt soeben zur Au»gabe. Wie die de» Vorjahre» bringt sie u. a. die Einteilung und Stellenbesetzung der Marine, sowie die DtenstalterSlisten der Seeoffiziere und der Anwärter, der Jngenteurosfiziere der Marine und deren Anwärter, der MarinesanitätSoffi- »iere und Marineunterärzte, der Marinezahlmetster und Anwärter auf di« Martnezahlmeisterlausbahn mit Angabe der Patente sRangdienstalter). Der Flotte ist «in beson derer Abschnitt gewidmet. Außerdem werden di« Ministe- rial. und Marineamtmänner, die Registraturvorftände der Marineleitung usw. aufgeführt. —* Sprechstunden von Vertretern de» amtlichen deutschen Au S l a n d» di en ste » in Dresden. Der HandelSfachverftändige bei ber Deutschen Gesandtschaft in Prag, Herr Dr. Fischel, hält Sonnabend, den 29. November in den Räumen der Industrie- und Han delskammer Dresden, Albrechtstraßc 4, Sprechstunden für di« beteiligten WirtschaftSkretfe ab. ES bietet sich hierbei Gelegenheit, über die im Handelsverkehr mit der Tschecho slowakei auftauchenden Fraaen mit einem Kenner der Ver hältnisse Rücksprache zu nehmen. Wegen der erforderlichen Aufstellung einer Zeiteinteilung ist vorherig« Anmeldung bet -er Kammer erforderlich. —* Tagung weiblicher Bankangestellter- Der Gau Sachsen im Verband der weiblichen HandelS- und Büroangestellten hatte seine im Bankgewerbe tätigen Mitglieder zu einer Tagung nach Dresden geladen. Den Hauptvortrag hielt Frl. Dr. Fuldat-Berlin. Die steigende Zahl der weiblichen Angestellten beweise die zunehmende Bedeutung der Frau im Wirtschaftsleben. Wenn die Frau als gleichwertige Mitarbeiterin unter den männlichen An gestellten zu finden sei, so müßten ihr auch die gleichen Rechte znkommen. Die wirtschaftliche Depression beeinflusse auch die Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs der Frau. Die Bezahlung der weiblichen Bankangestellten erreiche im 17. bis 29. Lebensjahr nicht die Höhe der Bezahlung der weiblichen Angestellten in Industrie und Handel. Die Rednerin forderte einen Ausbau der Gehaltsgruppen, um in Ausbeutung qualifizierter Arbeitsleistung zu verhindern. — Nach einer lebhaften Aussprache wurde eine Ent schließung angenommen, in der die Beseitigung der Schlech terstellung der weiblichen Bankangestellten gegenüber den Angestellten in Handel und Industrie gefordert wird. Ferner sollen die Arbeiten an der Buchungsmaschine eine angemessene tarifliche Regelung erfahren und die immer noch geforderte Ueberstundenarbeit aus das gesetzlich zu lässige Matz beschränkt werden. —* Für politische Neutralität. Dieser Tage kielt der Reichs-Junglandbund in Dresden seine Herbsttagung ab, zu der Vertreter der Junglandbünde der meisten deutschen Staaten erschienen waren. Nach einem Referat des Hauptgeschästsfühiers Boetz wurde ein Antrag des Pommerschen Junglandvundes angenommen mit fol gendem Wortlaut: Der Gesamtvorstand des Reichs-Jung- landbundes spricht der Leitung des Reichsjung- landbundes seinen Dank aus, daß sie in den vergangenen Monaten sich bemüht hat, den Reichs-Junglandbund frei von parteipolitischen Bindungen zu halten, und begrützt die Erklärung der Bundesleitung, daß auch in Zukunft an dieser überparteilichen Haltung unbedingt festgehalten wer den soll. —* Verein für daS Deutschtum im Au», lande. Der Landesverein Sachsen im Verein für da» Deutschtum im Auslande nimmt in einer Zuschrift zu den Bestrebungen Stellung, die sich in letzter Zeit geltend ge macht haben, um die Tätigkeit de» VDA. in das Getriebe der Parteivolitik htneinzuziehen. Demgegenüber Wird in der Zuschrift betont, daß der VDA. von jeher seine Arbeit rein überparteilich und vollkommen unpolitisch ausübt, und auf die in dieser Beziehung erst vor kurzem festgelegten klaren Richtlinien hingewiesen, in denen es beißt: Die Ar beit des VDA. ist unparteilich und unpolitisch. Sie kennt keine Unterscheidung nach Stand, Masse, Schicht, Religion oder Weltanschauung. Der VDA. hält sich fr« von poli tischen Momenten in der Arbeitsmethode, von politischer Zielsetzung im einzelnen und von parteipolitischen Äor> gängen. —* Ein Aufruf gegen die Erteilung de» Religionsunterrichts. Der Landesverband Sachsen des Bundes der freien Schulgesellschaften Deutschlands wen det sich in einem Aufruf gegen die Verordnung des BolkS- bildungSministeriumS vom 2. Oktober, durch welche der Lernstoff Mr den evangelischen Religionsunterricht festge legt und die Wiedereinführung de» KatechismusunterrichtS für 1931 bestimmt wird. Zu den Beratungen zur Fest setzung des Lernstoffes seien ReligionSlehrer nicht zugezogen worden. Die sächsische Lehrerschaft habe vor wenigen Jahren fast geschlossen Mr die Verweltlichung deS gesam ten Schulwesens gestimmt und stehe noch heute auf dem Boden dieses Beschlusses. —vdz. Winke für den Gartenbau. Im Obst- garten muß beim Aussichten der Baumkronen darauf geachtet werden, daß die zu entfernenden Aeste glatt am Stamme, d. h. auf Astring, abgesägt werden. Ast- Stumpen, wie man sie oftmals sieht, dürfen auf keinen Fall stehen bleiben, weil ihre Schnittfläche nicht verheilt, die Stumpen selbst vielmehr infolge ungenügender Er nährung allmählich eintrocknen, auch von innen heraus faulen und so den Fäulnispilzen Eingang in das Innere der Bäume verschaffen. — Beim Ueberdecken der Erd beerbeete mit kurzem Stalldünger, feuchtem Torfmull oder Komposterde dürfen die Pflanzen selbst nicht zugedeckt wer den, vielmehr mutz deren Mitte unbedingt fretbleiben, weil sie sonst unter der Winterdecke ersticken oder verfaulen. — Im Gemüsegarten erhält der Feldsalat eine leichte Decke von Reisig, damit man ihn auch bet stärker einsetzendem Frost oder bei Schneelage noch ungehindert schneiden kann. — Zwiebeln, die man zur Ueoerwtnte- rung auf den Boden gebracht bat, bekommen bei stärker eintretendem Frostwetter eine Schutzdecke mit Stroh, Pa pier oder anderem Deckmaterial. Glaucha. Der verheerende Sturm am Tonntag verursachte u. a. in der Räbr von Slaucka bet Lommatzsch einen Drahtbruck in der 60 LOO-volt-HochspannungSlettung de» LlektrlzitStSvttbaade» Gröb«.
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