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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193012050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-05
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1930
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te» Fügung. (Hört! Hört!) Jedensall» kann niemand di« Ablehnung der neuen Notverordnung damit begründe», daß sie mari^ftischer sei al» die vom Juli. In der Preisseuknna ist »mar noch nicht alle», aber «» ist schon sehr viel geschehen. Die Ankurbeluna der Wirt, schast mied »atürlich erst m-glich sei«, «en« die ProtSfiu- N,,»Lio« ^aeschlosse» iÜ »««« »<7 trotz d« Kritik l« einzelne« der Notverordnung i« ganzen z«stimme», so ge- schieb« «», «eil i« dieser ernste« Zeit «i« ««derer A«»w«a ««» der Rotlage nicht zu sehe« ist. Wir hoffen, daß damit ein wesentlicher Schritt getan wird zu der Sanierung, die dringend notwendig ist. (Beifall bei der DBp.) Aba, Dr. Gereke lDt. Landvolk-Partei) erklärte, »u un- serrm Bedauern kit«nen «ir die «e«e Netverorduun«, «tcht billige«. Wir haben den Weg Dr. Brüning« »»mSchft grundsätzlich begrübt, weil er ein« Kursänderung im Sinne weitester nationaler Kreis« besonder» durch da» Agrar« und Ostprogramm zu bedeuten schien. Der Redner kritisiert bann eingehend die Notverordnung. Er schlägt zur Ent lastung der Realsteuerpslichtigen einen AnSba» der Kraft» iahrzengstener znr BetriebSstofssteuer und ein« Erhdh«ng der Umsatzsteuer vor. Di« von Schiele durchgesetzt«« Hilf». Maßnahmen für di« Landwirtschaft erkennt der Redner an, er erklärt jedoch. daß da» Landvolk di« al« geschlossene« Wanze« vorgelegi« Notverordnung ablehn«» müsse. Er schließt mit dem Appell an den Reichskanzler, zur ursprüng lichen Linie seiner Politik zurückzukehren und eine Umbil dung seine» Kabinett» vorzunehmen. (Beifall bei der Lanbvolk-Partei.) Abg. Adolph (DolkSnat.) erklärt, da» deutsche Boll wolle fetzt keine parteipolitischen Auseinandersetzungen über di« Schuld an der Finanznot hören, sondern e» »erlang« schleunig« Hilse au» dieser Rot. Darum werbe die BolkS- national« Reichsvereinigung trotz vieler Bedenke« gegen Einzelbeftimmnnge» sür die Aufrechterhaltung der Not» »«rordrmug stimme«. Bon der Regierung müsse allerdings verlangt werden, daß sie die Preisabbauaktion mit gröbe rem Nachdruck durchführt und daß auch der Wohnungsbau nicht vernachlässigt werde. In der heutigen Sitzung wurde auch ohne Aussprache die Vorlage in all«« drei Lesungen angenommen, durch die der Zinssatz sür AuswertungShypotheke« ans 7>t Prozent festgesetzt wirb. MlM M RkMll. Die deutichnationale ReichstagSfraktion fordert in einem Anträge die Borlegung eine» Geievent- wurses, der in Durchführung des Artikels 184 der Reich»» Verfassung Maßnahmen zum Schutze der deutschen mittel ständischen Wirtschaft vor Untergang und Aufsaugung ent halten soll. In einem weiteren Antrag wird die Aufhebung d«S Repuolikschutzgefetzes gefordert. Die Nationalsozialisten richten in einer Interpellation unter Hinweis auf den Berlauf der letzten Tagung deS vorbereitenden Abrüstungsausschusses des Völkerbundes an die Reichsregierung die Anfrage, ob sie ihre Vertreter aus Genf zurückziehen und nur noch einen. Beobachter dort belassen wolle. Weiter wird die Reichs» regierung gefragt, ob sie gewillt ser. mit allen Mitteln auf einen möglichst baldigen Zusammentritt der Ab rüstungskonferenz des Völkerbundes hinzuarbeiten. Politische Tagesiibersicht. Völlig« Ruhe in der Reichshauptftadt. Die von der Polizei mit dem Einsatz all ihrer Bereitschaften am Don nerstag getroffenen Sicherheitsmaßnahmen haben zur Folge gehabt, daß trotz der zahlreich am Donnerstag abge- haltrnen Versammlungen und Kundgebungen auch die spä teren Abendstunden in voller Ruhe verliefen. In den Hauptverkehrsstraßen im Zentrum wurde jede tm Begriff befindliche Ansammlung sofort aufgelöst. Die von den Kommunisten im Norden und Nordosten der Stadt abge haltene» Massenversammlungen waren von so starken Poli zeiketten umgeben, daß eine Fortsetzung der Kundgebungen über die Straße nirgends erfolgen konnte. Desgleichen hatten die unter äußerst starker Beteiligung abgehalteuen Versammlungen der Nationalsozialisten, bet denen Adolf Hitler in der Hasenheide und Dr. Göbbels im Sportpalast sprachen, einen völlig ruhigen Verlauf genommen. Das überall umfassend eingesetzte Polizeiaufgebot konnte noch vor Mitternacht überall zurückgezogen werden. Der Einspruch gegen die Oftoberschlefieuwahleu. Di« deutsche Wahlgcmeinschast hat in allen drei oberschlestschen Wahlkreisen sowohl gegen die Wahl zum Warschauer al» zum schlesischen Sejm Einspruch erhoben. Der Einspruch stützt sich auf die bekannten Ausschreitungen. Die Entschei dung über die Einsprüche liegt beim obersten Tribunal in Warschau. Nationalsozialistische Entschuldig»»«. Zu den Vor gängen im Münchener Lass Luitpold am DienStag abend, wo, wie gemeldet, Nationalsozialisten di, gegenwärtig dort konzertierende ungarische Zigeunerkapelle belästigten, er fährt die Münchener Telegramm-Zeitung vom ungarischen Konsulat in München, daß Generalkonsul Velicz den Kall insofern als beigelegt betrachtet, als seitens der national sozialistischen Partei das Bedauern über die Vorfälle zum Ausdruck gebracht worden ist, wobei versichert wurde» Laß die Partei selbst die Ausschreitungen ihrer Partetanhänger absolut mißbillige und gegen nochmalige Versuche, gegen die Musikkapelle zu protestieren, schärfsten- einschreiten werbe. Brr»s»«gSprozeß gegen Fra»-«». Am 20. Dezember findet vor dem OberlandeSgericht in Braunschweig da» Berufung-verfahren deS nationalsozialistischen Minister- Franzen gegen die Zeitung „Bolksfreund" statt. ES wirb bann nochmal» darüber zu verhandrln sein, ob Franzen sich mit Recht beleidigt fühlen konnte, al» -er „Volk-freund^ ihm Begünstigung eine» Vergehen» vorwarf. Wie «rinne», ltch, liegt dem Verfahren ein Vorfall vom Tage der ReichS- tagSerösfnung zugrunde. Der Minister Franzen soll da mals seinen Parteifreund Guth, der sich im Besitz oer Av- georbnetenlegitimation de» Nationalsozialisten Lohse be fand, der Polizei gegenüber fälschlich al» den Abg. Lohse legitimiert haben. Man wirft ihm vor, baß «r sich damit einer bewußten Irreführung der Polizei schuldig gemacht habe. Etwa zu gleicher Zett dürfte in Berlin da» Der- fahren gegen den nicht unter dem Schutze der Immunität stehenden Landwirt Guth durchgeführt werden. Verbot de» Filme» „Im West«» «tcht» Reue»" g«, sordert. Im Preußischen Landtag ist «ine Leutschnationale Kleine Anfrage «tngegangen, die sich gegen di« Urauffüh- runa de» Filme» „Im Weste» nicht» Neu«»" richtet. Unsere deutsch« Jugend, so wirb tn -er Anfrage erklärt, werbe tn dem Film vrrhöhnt und al» unmännlich baraestellt. Die Tendenz btese» Filme» laufe auf «tn« Berächtltchmachnng der opferbereiten Vaterlandsliebe htnau». Da» StaatS- mtntstertum wirb gefragt, wa» e» tun wolle, um di« Auf- führung diese» Finne», der bi« deutschen Interessen schä- diae und gewiß nicht der von mancher amtlichen Behörde mit heißem Bemühen erstrebten Verständigung unter den Völkern diene, für da» Preußisch« Staatsgebiet zu per- Litten, und ob dt« Staat»regteruna bereit sei, durch ener gisch« Vorstellungen bet der RetchSregieruna et« verbot test StA»» Nr gg» DentichlanL w veranlaSerr. A»»tritt der Sezialdemokrate» an» der Dauziger Rmtt«,«^ Der stellvertretend« Präsident de» Senat», Gehl, hat an den Präsidenten de» Senat», Dr. Sahm, ein« Erklärung der sozialdemokratischen Senatoren tm Neben amt Überrest, durch dt« st« ihren Austritt au» der Regte« ru«g «ft Wirkung von, heutige» rage »»«sprechen, und zwar »tt der Begründung, daß durch da» Ergeb«»» der Bolk»tag»wahl vom 16. November die vast» »««stört wor den sei, auf der dt« derzeitige RegierungSkoalttton ihre Existenz begründete. Der Rücktritt der sozialbemokra- tischen Senatoren entspricht der traditionellen Gepflogen heit bei einem Regierungswechsel. Wahleiestrrch I« Pmmerel« Broivberg, 8. Dezember. Li« Deutsch« Doblgemeinschast hat gegen di« Sejm wahlen in den Wahlkreisen Dtrschau und Eraudenz Einspruch beim Obersten Verwaltungsg,richt tn Warschau eingelegt. Dem Einspruch sind ausführlich« Begründungen beigegeben. E» wird «in« ganz« Reih« von Punkten angeführt, durch die die Deutschen an der Wahl behindert worden sind. So war» den l« Wahlkreis« Grande»; di, Leiter der deutschen Wahl» büro« und di« nambaftesteu Führer der Deutschtum» kurz vor der Wahl verhaftet; weiter ward« da» gesamte Wahl» material ml» de» Wahlakte» uad den Wahlliste» beschlag» nahmt «ad erst nach der Wahl srelgegebea. Im Wahlkreise Graudenz war dt« Deutsche Liste wegen «in«, angeblichen Formfehler» für ungültig erklärt worden, ferner hatte man Über 1S00 Deutsch«, dt« seit Menschenaltern tm Wahlkreis« Graudenz ansäßtg sind, und von denen «in Teil sogar tn der polnischen Armee gedient hat, plötzlich au» der Wahlliste ge strichen, weil ihr« Staatszugehörigkeit zweifelhaft sei. Liese Deutschen haben bisher stet» von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen können und besitzen unzweifelhaft di« polnisch« Staatsangehörigkeit. Dt« Dokumente darüber haben sie bet- gebracht. Ak MMIM lm -MW« Mlftl. )( Ratibor. Im Huldschiner LLudch«» wird zur Zett eine Volkszählung durchgesührt. bei der nach allen bisher vorliegenden Nachrichten dem beutschstämmige« Charakter der Bevölkerung Abbruch geschieht. Von gut unterrichteter Seit« ist nun ein weiterer Bericht eingegangen, der die er wähnte Feststellung zu bestätigen scheint. Die von der tschechoslowakische» Regierung ernannten Zählkommissare versuche» dieser Darstellung zufolge in allen Gemeinden de» Huldschiner Ländchen» di« Einwohner burch Drohungen oder mit Versprechungen zu Tschechen zu stempel». Diese »Bearbeitung" nimmt naturgemäß viel Zeit in Anspruch. Wie lange sie dauert, wird -um Beispiel dadurch bewiesen, dab tn einer Gemeinde an einem Tag« nur vier Familien gezählt wurden. Wa» die Drohungen anlangt, durch die man die Einwohner mürbe machen will, so ist z. B. festae- stellt, daß man den Landwirten und Häuslern anaekünüigt hat, sie würden ihre ihnen bei der letzten Bodenreform zu geteilten Aecker verlieren, wenn sie etne ander« Nationali tät als die tschechische angeben sollten. In den Ortschaften um Kuchelna hat man verbreiten lassen, Laß nur di« Mäd chen als Arbeiterinnen in die staatlich« Tabakfabrik aus genommen würden, die sich zur tschechische« Nationalität be- kennten. Die Befragten erfahren übrigens niemals, welche Nationalität die Kommissare eintrag««, da ihnen kein Ein blick in di« Listen gewährt werde. Di« Absicht«« der tschecho- slowakischen Regierung sind klar, aber ebenso sicher ist, daß di« Huldschiner, die bei allen Wahlen trotz immer wieder erlittener Schikane» «ine deutsche Mehrheit von «0 Prozent erreicht haben, sich mit dem jetzt offenbar versuchte« BolkS- »ählungSbetrug nicht zufrieden geben, sondern de» Völker bund zum Richter anrufen werden. Ak WM WkkW »M« ei« Uwere SWIgW des MlgMldkt. 4( Dresden. Di« neu« Reich-Notverordnung enthält tm Zusammenhang mit der Erhöhung der Tabaksteuer etne Bestimmung, die für das Tabakgewerbe da» Weihnachts geschäft aufs empfindlichste zu stören drohte. Um Borver- sorg unsere vorzubeugen, sollten nämlich dt« einzelnen Betriebe und Geschäfte nur 80 Prozent der Banderolen meng« erhalten, die sie im September diese» Jahres (einem für sie besonders ungünstigen Monat) bezogen hatten. Die sächsisch« Regier««- ist hiergegen durch Li« Gesandtschaft i» Berlin bei« Retchssinau,Ministerium seh, entschied«« vor stellig geworden. Das Reichsftnanzmtntstertum hat nun- mehr die Hauptzollämter angewiesen, Len BezugSberechtig- ten für den Monat Dezember noch die Mengen Bandero len zu verabfolgen, die sie tm Oktober, November und De zember 1S2S bezogen hatten, abzüglich der bereits tm Ok tober, November und Dezember bezogenen Mengen. Hier durch werben die Bedenken de» TabakgewerbeS wenigsten» zum Teil berücksichtigt. Zm Xs»tia>eilttenm tzrr ÄwMemrrerche» Wie bereit» erwähnt, sieht dt« neu, Notverordnung de» Reichspräsidenten «tn« weitgehende Kontingentierung der Tabaksteuerzetchen vor. Angesicht» der Bedeutung der Ta- bakindustri« für Sachsen hat der Verband Sächsischer Indu strieller sofort eine Eingabe an die Reichsregierung und die, Sächsische Regierung gerichtet und um Beseitigung der Kon- ttngentierungsvorschrift gebeten. Er hat sich wester mit den Retchstagsabgeordneten In Verbindung gesetzt, die er inner« halb der kurzen Frist erreichen konnte. Aus Grund dieser Verhandlungen liegt bereit» dem Reichstag «tn Antrag de» Abg. Dr. Rud. Schneider-Dresden vor. Durch diesen wird di« Reichsregierung aufgefordert, di« Hauptzollämter anzu weisen, den Satz 2 der Ziffer 4, Kapitel L im zweiten Teil ver Verordnung de» Reichspräsidenten vom 1. Dezember entge genkommend anzuwenden und den Normalbedarf an Steuer zeichen für dt« einzelnen Betriebe und für Len Monat Dezem ber so zu bemessen, bah Einschränkungen, Nichtausführung von Aufträgen und Entlastung von Arbeitern oder Angestell ten unter allen Umständen vermieden werden. Stille»«»» »er L«che»er HlwNudlHrle Vantzen. Wie gemeldet wird, habe» sämtlich« Betrieb« der Bemsmer Dabakmdustrle SMleguugaaaträ« eingereicht. Beteiligt find dl« Ain»«» Klemm L Lorenz, -ermann Ger- llch und Arthur haussig. Diese Ain»« fchlietze» sich den»» dem einheillichm Vorgehen der überwiegende» Mehrzahl der deutsche» Tabakbemeve gegen »«schiede»« Maßnahmen der «eich« an. in denen «tue Einschnürung de» Absätze» «blickt wird. Ak sruMM MXMstltk bkUllllt. * Vari». In der »estrige» Nachmittages)Huna her LS.?.".", «urd«. d«, „samt, «esetzeSvorlaae über bl« Militärkredtt« in der bekannten Höbe für 1S8ü bi» 81 mit 440 u»g,» 18V Sttvvm «»,«,,»»»»» Mk» st» Mleulstk tzkrAIwM. ft verlt». Dt« Rattonalsozialistisch« Pnrtei rückt von dem in Jäschkowitz voraekommenen Zwischenfall. wo «» sich fragte» «« de« v»«s«ch «i„, Fretk»ep»bUd»»u -ege« etwasii« polnisch« Uebergrlfte bandelt, mit aller Entschieden- bett ab. Adolf Hitler, ter zur Zett in verttn weilt, hat folaende» Telegramm gesandt: .Der fest langem bestehend« Beschluß der politischen Leitung ter Partei jede» rücksicht», lo» au» der Partei zu «ntsernen, ter illegale Mittel im Kampfe anwendet, wirb auch tu tiefe» Fall« zur Anwen dung gebracht werde»." KMiMkMftkdM ft SklUl. X Berlin. Die Kommuntsttlche Partei batte die Berliner Erwerb-losen gestern mittag zu einer Kund gebung nach dem Zirkus Busch germen. Nach Schluß der Versammlung bildet« sich auf der Straße ein Demonstrationszug, der sehr bald Zuzug von Passant«» erhielt und unter Absingen der Internationale nach dem Bulow-Platz und von dort Über den Vtosenthaler Platz nach dem Pappelvlatz marschierte. Al» der Zu, dort vo» der Polizei aufgelöst werden sollte, kam e» »u Zusammen- stöben. Di« Demonstranten grtsfen die Beamten mit Pflastersteinen an. Ein Beamter wurde leicht verletzt. Erst unter Anwendung de» Gummiknüppel» gelang e» der Polizei, die Demonstranten «nr»etnander zu treiben. Di« auf dem Pappelvlatz vorhandenen Gemüsevertauf». stände wurden bet den Tumulten »um Teil auSgevlündert. Später versuchten etwa 50 Erwerbs lose an der Weidendammer Brücke einen Demonstration»- zug zu bilden. Da die dortige Gegend zur Bannmeile ge hört, wurden sie sofort auöetnandergetrieben. Sechs Per sonen wurden zwangSgestellt. Ltze««cher Sttasteobahaerstrett »reihet Lhemaitz. Ver Straßeubahnerstreik kau» al» beende, betrachtet werd en. Da» Betrieb»«»! wird vorläufig de» Be trieb nur «ach eine« Tloifahrvlan ausrrchierbalten können, da insgesamt 278 Maa» de» Fahrpersonal, /darunter sechs Betcieberal-mttallrder) sich infolge ihre» Verharren» im Streik ihre Entlassung zugezogen haben. Ihr« endgültig« Regelung dürft« di, Angelegenheit erst ln der nächste» Rats- flhuag finde», dl« am kommend«, Montag abgrhaltea wird. Auch am Donnerstag hat di« Straßenbahn um 8 Uhr den Betrieb wieder ausgenommen und In noch erweitertem Umfange durchgeführt. Dt« Zahl der Arbeitswilligen hat sich wieder erhöht. In den zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und dem Gesamtverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe stattgefundenen Verhandlungen wurde grundsätzlich festge- legt, daß diejenigen Arbeitswilligen, denen seinerzeit von der Gtraßenbahndirektton zweck» Verkürzung der Arbeitszeit ge kündigt worden ist, weiterbefchästigt werden. Die Reaelung der Arbeitszeit tm Einvernehmen mit der Gewerkschaft steht unmittelbar bevor. Vie Slraßenbahndlrektton hat bekannt- gegeben, daß eine Mederelnstellung der am Streik mittelbar oder unmittelbar Beteiligten nicht in Arage komme. , Folgen de» Streik» Der Stadtverwaltung erwachsen au» dem Straßenbahn »erstreik insofern g roße Unkost « n, al« sie gezwungen ist, zur möglichsten Verhütung von Terrorakten da» ganze Stra- ßennetz der Stadt voll beleuchten zu lassen. Besonder« große Verluste sind durch die Zertrümmerung von Fensterscheiben in den Straßenbahnwagen und Laternen sowie durch Sabo tageakte an den Schienen und Oberlestungen entstanden. Mlmrd in Ml. Brie«. (Funkspruch.) Die Kassiereri« des hiesig«, StadttheaterS Wall» Dittrich wurde gestern überfalle« «nd ermordet. Al» sie kur» vor SS Uhr sich mit der Theaterkasse nach Hause begabt wurde sie vor ihrem Hause in der Lin» denstraße von einem Auto au» »«geschossen. Zwei oder drei Banditen sprangen darauf aus dem Wagen, streckte« die la«t Hilferufende b«rch zwei Schüsse t« be« Kops «teber ««d raubt« ihr et«e Aktentasche mit S06 Mark Inhalt. Die Täter entkamen tn der Dunkelheit unerkannt, obgleich ein Motorradfahrer sofort die Berfolguna aufnahm. Dt« Mordkommission BreSlau traf heute srüh hier bereit» zu» Untersuchung de» Falles ein. . Lrtztehe« «rkezeichikt Prag, 8. Dezember. Die Staatsanstalt für Geophysik tritt mit, baß gestern abend «tn starkes Erdbeben in einer Entfernung von etwa 6700 Kilometer verzeichnet wurde, Men Herd wahr scheinlich an der chinesischen Grenze in der Düst« Gobi liegen Schwerer AMiw-lßa - Zwei Isle Stockholm, ö. Dezember. A»f einer Landstraße in der MH« von Stockholm ge- riet ei» vensinkankauto in» Schleudern. Da» Auto kippte »« «ad prallte aege» «in -au». Da« Benzin explodierte »nd setzt, da,-au» ln Ala««««», da» R» aus die Grundmauen» alederbraunte. El» Ltud ist la den Flammen umgekommen; auch der Aührer da» Auto» wurde getötet »ad ftia Mitfahrer schwer verletzt. ft PtklMl »M M WmlMloW Msi. X «iob« Saneiro. «ach einer Meldung der ßlsiot eiated Preß wurden aus der Bahnstation Nova da Gunst, im Staat« Mina« Gera»« dnrch die Gpvlosio« «tue» mit Dstuawit belad««,» Güter»«,«»» S« Pees,»,» „lötet »nd drei G»bä»d« „rst»rt. Der Dunamitwage» stau» seit dem Ausdruck) der Revolution aus «ine« Rebenglet r der Hauptbahn. Die Ursache der Gxplosioa ist »»bekannt. MWH N SllMchkch-rnrch. ft verlt n.Lm Prozeß gegen dm Kx«sti»aler George Groß ««d den Verleger DM»b Her,s«»e verkündete LandaerichtSdtrektor Stegert gestern aachmtttag folgende» Urteil der 2. Großen Strafkammer de» Landgericht» IN: Die Berufung der StaatDanwaltschaft wird verworfen. Da» erste Urteil he» Schöffengericht» Cbarlottenburg wirb arrsgkhoven, bte bette« Angeklagte« werten aus Koste» ber Staatskasse srnaesprochem — Bekanntlich hatte bi« SchmLH» sucht he» ^ränstler»" Groß auch nicht vor religiösen «nb speziell chüstyche» Tradftio»«« halts/wacht; ass et«,« sei ner Mach MH t« Ga»ma»ke »ab Reiter- stiefely am Kren, hängend bargestellt. — Da» Urteil der VerufangStnstän, bürste im deutschen Volke kein ver- stöndni» finden. Der Etaat»««»alt hat «eg« da» fretsprechesd« UrteU
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