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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193012050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-05
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1930
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Der erste Rsketeoflußpkutz «ud feine Aufgaben. Hu all., na, ist in dm einem großen, etugezäunten Die »o» Dr. Stiebt erfurrRr»« Pfrilraket«. angufange» w«tß: bt. SstuMpeRcht»»»« sitz R» AAstPch bar NuRRu. Mn« gang, Mtzaßl Reser absonRrltcheu Dreifüße stehen auf dem vier Quadratkilometer großen GelänR — «Nb in ber Wellblechbub« «erb«» »eßetmuisvoll -F erst« Paketen »usammengebaut, die bi« Fahrt in bi« Unendltchkeit «treten sollen. Der Flugplatz bes ««rein» für Raumschiffahrt soll »u. wächst dazu bienen, -en praktischen versuchen ber Seid« Ingenieur, bi« elementarsten praktische« Voraussetzungen »« bieten. Nirgend» t« ber Welt stehe« bisher »tese Start- gestellt «nb nirgend« in ber Welt hat «an bereit» Start- Vorrichtungen für Bersuchsraketen, a« denen veschwtndig. kett, Flugdauer, Höhe »ud Stärk« her Raketenladung messen werden können. Di« wichtigste Lrbett ber beiden brutschen Ingenieure tst nicht so sehr ber Start selber, al« vielmehr Nr Neu. konstruktton ber von Rtebel konstruierten Rakete, bie er .Minimum-Rakete" getauft hat. In der Nähe vo« Bern stadt tu Gachsen hat Rtebel s«hr sorgfältige Vceunversuch» mit dies«, Raketen gemacht, mutzte allerbtngb FRsmal Fehlzündungen feftftellen. Vb ereignete» sich «vsrstHt« Explosion»«, letzt teboch hoffe« bie Leiben Raumflieger, all« Schwierig keiten behoben zu haben. E« tst sehr leicht möglich, baß ber erste Gtart einer Großraket« uoch vor Winteranfang er» folgt, sollte da« Wetter sich aber wider Erwarten «erschlich» tern, so will man Li« »um nächsten Frühjahr warten. Keinesfalls kan« man die in der Nähe von Berlin an» gestellten versuche al« technische Spielerei ansprechen, tztuter ihnen steht vielmehr ein sehr realer praktisch«» wert. Zunächst hoffe« die mit ber Materie vertraute« »uaeuieure, tu kürzerer Zeit schon eine« regelmäßigen Rareten-Post-Dienst mit den vereinigten Staaten von Amerika aufnehmen zu könne». Gelingt e«, explosions- .. Die aus »»« von b«, St«bt verlt» ,ur Ogr» !L« «MS «L'sMWstN.N-': LÄ..VS K'KNL.» - t Berlin auf rnehmeu «u» LW..'L erst« Mart ¬ langer , ... die Unermeßllchkett d«j'8b^§en»aum«o ausstvg«,, um zu beweisen, baß Raketenflug und »o» all«» RakUmzielflug bald schon praktisch burcharführt »erden könum.... w-gvuvrorier vore»»oriugeu, bi» tu eine, ritine«, unschetu» baren Barack« bmter starke« Draht,suneu wohnen. Zu sehen ist wenig, fast gar nicht« Da stehe« ein paar Schup» oM Ar Mys M« W LMM. Jährlich «Wb aublstubischo BvustutchSter in Sathfou^ VK. Bei den Erörterungen über da« Anwachsen d« Arbeitslosigkeit In Deutschland wird nachdrücklich immer darauf yingewiesen, daß Jahr für Fahr ein« beträchd- ltche Zahl von ausländischen Arbeitskräften, und «war hauptsächlich für die Landwirtschaft, nach Deutschland her eingelassen wird. Immer wieder tauchen Vorschläge auf, die ». B. die zwangsweise Verschickung städtischer Ar- beitSloser aufs Land empfehlen und andere Maßnahmen dorsehen, die unausführbar sind. E» ist deshalb zu er fahren von Interesse, nach welchen Gesichtspunkten da« jährliche AuSIändertontingent festgesetzt und wa« getzui wird, um Inländische ÄtteitSkräfte vo« der Stadt auf« Land zu überführe«. Die sachlichen Vorarbeiten für da« jährliche Aus länderkontingent liegen bet der ReichSanstalt für Arbeit«» Vermittlung und Arbeitslosenversicherung, vor dem-Krieg« wurden in Deutschland rund 400 OVO ausländische Land arbeiter beschäftigt. Di« Zahl ist di« »um Kahre 1930 auf 109000 Köpfe herabgedrückt worden, obwohl Insgesamt 170000 Anträge Vorlagen. Diese Zahl ist da» Erg««W einer eingehenden Prüfung de« Bedarfes durch Ausschüsse der Arbeitsämter und Landesarbeitsämter, die sich pari tätisch aus Vertretern der landwirtschaftlichen Arbeit geber und Arbeitnehmer »ufammensetzen. In Sachsen Ist da» landwirtscktzMiche AustänRv- kontingent in den Jahren 19S8 bi« 1930 von «000 auf S200 vermindert worden. Durch die rege VermittlungS- S2Ö0 vermindert worden. Durch die rege Vermittlungs tätigkeit der zuständigen Arbeitsämter ist aber von dieser Zahl ein großer Teil im Rufenden Jahre nicht zur Ver wendung gekommen. Da« LandeSarbeitSamt Gachsen begründet dl» Lut- sache, daß trotz sorgfältiger Prüfung des Bedarfs die Kdn- tingentzifser nicht noch »etter herabgesetzt «erd«, tonnte, mit den dem Hackfrucht», vor allem dem Zuckerrübenbau eigentümlichen Arbeit-anforderungen. Diese Kulturarbeit benötigt überwiegend weibliche Arbeitskräfte und Dauer arbeiter für «ine regelmäßig ununterbrochen« Arbeits period« von 7 hi» 9 MvMtten. Hand in Hand damit beige» b»e Bestrebung»« der öffentlichen Arbeitsvermittlung zur NeLerführUNg in ländischer städt. Achetter i« die Landwirtschaft steigende Er folge. In Sachsen O es bis 1929 — endgültige Zahlen für 1930 liegen noch nicht — »Ml 38 700 vermittelten landwi jlichin 1 dLn'. Eine starke Bewegung macht sich neuerdings au» m Erzgebirge und dem Vogtland« nach dem landwirtfcha! lichen sächsischen Flachland bemerkbar, die, wenn s dauernd anhält, da» AuSländerkontingent »eiter Hera zumindern virmag. Bei stch M Vsr»t«n in entsprechende Höhe« »u schleudern, so kam» die Strick« Europa—Amerika in allerkürzester Zett lnmn spricht von vier di» fünf Minuten) »urückgrlegt werden. Daß «an beabflchttgt, späterhin auch Sroßraketeu zu bauen, mit denen Passagiere befördert werde» können, «st selbstverständlich. Wann Reser Plast oder verwirklicht «erben wird, läßt sich Rutz «och gar nicht sage«. Es wirb sehr »tzl praktische ArRtt und «tu, sehr lange, «nunter, hrschene Kett» von Erfolgest dazu gehören, ba« vertrauen dl« PubltkumI in dieses neueste Verkehrsmittel wachzu- ichfen. Unbernfall« wir» man «t, da,« kommen, «ine Fahr- kart« für «tue« Raketenflug ,u verkaufen. — Der Sedan!« de« Raketenschiff« stammt übrigen« nicht «ttva so« Balte«, Oberth ober Opel, sondern von dem große« Phantast«u Jul«» Verna Er wollt« -in Rost»»» Projektil Vs«««, in »esse« Spitze die Passagiere einaeschloflen «erbe« «ad da» angetrtroe« wirb vo» Sem Rückstoß der Raketen- ttplojlE, M, Hinterteil b«» merkwürdigen Fahrzeuge». Suled Verne» Vedank«, hat Professor Oberth aufgegrtffen, später auch Professor So-dard tn Amerika, die beide eben- fall» geschoßähnllch« Raketenflugzeug« baue« wollten, bie gestartet «erben ähnlich wie «ine Kanonmkugel, deren Fortbewegung aber ebenfalls durch -en Rückstoß «Mlobte- render Safe erfolgt. , Oberth hat jahrelang mit Unterstützung eine, großen Rutschen Filmgesellschaft an setue« Plänen gearbeitet, setzt tst es still geworben um ihn und seine Moudraket«. Sevgastrr dagegen tst es immer noch um den Krei» Erfinder nnb Ingenieure um Vatter, ber nicht eine Rakete baue» «Ul, sonder» der theoretisch ba« Problem bereit« tu ganz anderer Weise gelöst hat: er will «tu normale« Flugzeug konstruiere«, dessen Antrieb aber nicht durch motorische Kraft erfolgt, sonder« ebenfalls durch Raketen«xplofionen. Der bekannt« Aerobynamtker Prof. Dr. Lorenzen tu Dan- »tg bezeichnet diese Form de» Rakrtenfahrzeuge« al» die für die Beförderung von Menschen «nb Gepäck einzig «ög. ltche. Für wissenschaftlich« versuch« dagegen wird man wohl da» raketengetriebene Projektil Jule« Verne« und Oberth« verwenden, ba es ja keine Ziel-, sonder» Höhe«, fahrte» unternehmen soll. Wan« -er ganze Fragenkomplex ber „Ranmschtffahrt" einmal gelöst sein wird, kau« heute natürlich noch nicht ge» sagt «verberg vorläufig ist fie «och nicht« weiter al» ba» phantastische Aushängeschild eine» Verein«. Hinter der Phantastik aber steht doch — greifbar schon! — E» ist antzerordentltch erfreulich, baß bi, bei-en Berliner Ingenieur« Rebel and Rtebel darauf verzichten, Reklame für sich und ihr Werk »« machen. Den« durch fie können eventuell Hoffnung«» «nb Erwartungen tn dem Publikum herangezüchtet werben, die sich bet den ersten versuchen niemals erfüllen können. Dies« Nichterfüllung aber würbe ber Sache und de« Leuten wahrscheinlich so schaben, baß fie tn ihrer Arbeit erheblich gestört würde». Und dazu ist Re ganze Angelegenheit z« ernst «nb die Zielstrebigkeit ber am Raketenflug arbeitende« Wissenschaftler zu benmn. bernswert. Denn man mutz berücksichtigen, baß es sich hier wirklich nicht um «tn« Schaustellung oder eine Spielerei bandelt, sonbern um ein wissenschaftliche» Werk, dessen Endergebnisse allerdings noch tn sehr, sehr weiter Ferne liegen. — SMMW M tMMSltk« SlM. üb« fett» « Ser Dänisch» Beamte nSv ud schreibt; DR beabsichtigte Gebalt« kürzung von » Prozent wirft ««reut bi« Fraga aus, ob ba» Gehalt al« wohlerworbenes Recht anzssehen ist und ob deshalb zu einer Lenberuug eine qualifizierte Mehrheit de» Reichstage« erforderlich ist. E» besteht kaum noch «in Zweifel darüber, baß zu Rn in Artikel IW Rr ReichSverfaffuna besonder» geschützten wohlerworbenen Rechten Rr Beamten auch da« Recht auf et« zahlenmäßig bestimmte« Diensteinkommen gehört. Jede Voeintvächttgung diese« Rechte« verstößt geaen den Art. ISS Rr Reich«Verfassung. Zur RechtSgültigkett einer Rrarttgen Maßnahme ist daher immer «in den Erfordernissen des Art. 7b ber Reich«Verfassung «ntspvrchandeS ReichSgefetz notwendig. Gegenüber ber Auffassung von Gvlch^Ziegelasch .Besoldungsgesetz" Seite »IS hat sich in Literatur und Rechtsprechung immer mehr die Auffassung durchgesetzt, daß Rr 8 W R« ReichSbesvldungSgesetze« insoweit «r ein« Herabsetzung Rr Gehälter durch einfache» Gesetz vorsieht, verfassungswidrig ist. S« kann hier auf di« Gutachten von Lriebet, Damme, Loening, Lobe, Litten, Brandt Poetzsch- Hefster nud Mügel hingewtesen werden, die tn einer vom Beamten btUtb Rr Freie» Stadt Danzig herauSgeaebrnen Broschüre: »Könne« Beamtengehälter mit Wirkung für bi« vlanmätzig angestellten Beamte» durch einfache« Gesetz herabgemtnderd werben?" zusammen«estellt sind. I« ber slRchm. Broschüre befindet sich auch da» Urteil R» Da«. »ig«r Obergerichte», ba» für di» gleichltesenden Danziger Verhältnis^ entschieR« bat, baß, eine Herabsetzun« Rr ve- amttngehSlter durch einfache« Gesetz trotz R« entsprechen den Gesetzesvorbehalt« Im Besoldungsgesetz rechtlich uuzu- lässt« ist. Deq gleich«, Standpunkt hat auch da« Bayerisch« Oberst« LanRsgertcht in einem Gutachten eingenommen, da« auf Beschluß R« Bayerischen Landtage» erstattet wurde. S» ergibt sich somit, daß für den Gehaltskürzung«, »la« Rr Reichsregterung «in mit Rr erforderlichen Zwei- drittelmehrhett nnzmeehmenbe» ReichSg«setz notwendig ist. ReRnRt sei bemerkt, daß für «in« vo» Reich« weg«, an zuordnend« Gehaltskürzung auch , bei den Länder- und Ge- meinR-eamtrn unter allen Umständen «in Verfassung»»«- Rr»R» Reichsgesetz notwendig tst, selbst bann, wenn mau ^klufta^ung^wärez baß für Re Reich«beamte» «tu eia- W«k « AMMt. «ma^vv» wird Rr Wohlfahrts-tvorresponoenz geschrieben: Vo« ärztliche« Gtzüdpuukt« kann «in Krankenbesuch sehr viel »Ütze«, aber «och mehr schaden, wenn er zur «n- rrchtru Seit «id oha« Davgrfühl abaeftattet wird. Ma? hesuch« einen -ranken überhaupt nur oan«, wenn Rr Arzt au*drücklich Ft» Einverständnis dazu gegrbe« hat. Der Sin» de» Krankenbesnche« liegt darin, dem Kranken durch " N »nb ihm Hoffnung und Mut i aber nicht, wem» «Rr ihn Fine Behandln«», seinen Arzt «sw. au»fraaen oder ihm gar von ähnlichen Krankheit», fällen erzählen, Re ungünstig abgrlaufen find, verständ lich ist der Vunsch, -em Kranken etwa» mttzubringen. Bttm»««, wem» utcht gerate stark RrftenR und Lumis- blumen, werden einem Kranken immer Freude machen. Richt, jedem Kranken kan« man, schon wegen der «»«wähl, »in Buch mitbriaae«. Geb, aer« werden Obst, Kirchen, Kvufekt «sm. «ItgÄracht, Go harmlos, sie erscheinen Mögt« sie können manchem -ranken gefährlich werden. Ma» sol alle« Mttgebracht« am biften dem -ranken nicht allein, sonder» es ihm tu Gegenwart Rr Schwester aus- die den di- er- de« Verin und .ber wie er darauf kam, sein Auge äschermädel zu werfen, da» ist eine »R. Niemals würde er Rr kleinen trug nnd kerne kostbaren Toiletten, nicht so ganz vorzüglich gewaschen der Fürst legte besonderen Wert ähigen Töchtern, die n zu empfange«. Aber daraus, sondern hat mit ihr glücklich ÄS händigen, R« dann t« Einvernehmen mit dem Arzt über die Verwendung ber Geschenke entscheidet. Daß man «inen Krankenbesuch nicht zu oft wiederholen und über Gebühr ausbehnen soll, tst selbstverständlich. Ganz mit Recht sind in, Interesse ter Patienten tn den Krankenhäusern be- stimmt« Besuchszeiten festgesetzt. Ss wird Rfonders den weiblich«, Patienten, Rr einsam «nb hilflos im Kranken- zimmer liegt, verletze«, wenn der Besuch nicht tn einer Rr Situation angrpaßten einfachen Kleidung erscheint oder ihm vo» Theater und Konzerten, Bälle« und gesellschast- lichen Veranstaltungen erzählt, -t« der Patientin zur Zeit versagt sind. Schließlich verlangt ber Krankenbesuch auch eine gewisse Rücksicht auf «ns selbst und unsere Familie. Beim Besuch von ansteckenden Kranken vermeide man jede unnötige Berührung mit ihm und wasche sich nach Ber. lassen des Krankenzimmer« sorgfältig die Hände. Fr VMM MIO. Weihuachtsb仫« pU«eru Stadt. Auf glthernRn Schienen brausen Züge, I« gleich förmigem Rhythmus rollen Räder. Nicht schwarze Kohle tragen Ne, nicht erdfarbene Kartoffeln, sondern harzbuftende grüne Fracht. Wälder wandern — Fichten und Tannen, deren Wipfel vor kurzem noch rauschten in den dunklen Wäldern ber Meeresküsten Schleswig-Holstein«, auf den vergesgtpfeln und tn den Tälern des Harze« oder der schlesischen Sudeten. Sie wandern auf rollenden Rädern von ihrem Wurzel boden hinweg tn ba« Dtetnmeer der Städte, hiuau« iu» flach« Land bis ins kleinste Dorf, um den Menschen dort Weihnacht feiern zu helfen, um diesem vom magischen Zauber umgebenen Fest der Christenheit die rechte Weihe »u geben. Und so entsteht selbst in der Hütte de» Aermsten eine Ahnung würziger WalbeSluft, Harzbust durchzieht Raum und mischt sich mit dem Tust der Wachskerzen, da» Zimmer mit ihrem warmen, flackernden Schein Hellen! Noch allerdings ist eS nicht so weit. Noch haben grünen Tannen ihren letzten Bestimmungsort nicht gc- sunden, noch sind sie alS Wald zusammengeblicbe». Aus Plätzen und Märkten, umgeben vom Häuserme-r, umbraust vom Verkehr, harren sie ihrer Bestimmung Und träumca von Vergangenheit und Zukunft. Noch rauscht und raunt in ihren Wipfeln baS Erinnern der freien BergeSlust, das Brausen üeS Meeres, noch fühlen sie zittern-, wie die kreischende Säge, ber Schlag der Are sie fällte, noch bröhut da« Rollen der Näber in ihnen nach, die sie hinwcgtrugeu von ihrem Wurzelboden zu unbekannten Zielen. Aber wenn die Augen ber Kinder schon jetzt mit sehn- süchtigen Blicken auf ihnen haften, wenn dir freudigen Ruf« der Erwachsenen: „Tie Weihnachtsbäume sind da" zu ihnen dringen, bann dämmert auch in ihren Zweigen eine Ahnung einer glückbringenden Bestimmung aus. Un selbst der vermummte Händler, der mit rauhen Händen in ihre Wipfel greift, für den sie doch nur „Ware" sind, nur Zahlen, selbst dieser verwandelt sich in den Geist der Berge, und seine dicke Frau in eine liebliche Fee. Wen« aber bie Nachr herabgesunken tst, wenn vom Dome die zwölfte Stunde schlägt, wenn bie Sterne am Himmel funkeln, wie einst auf Bergeshöhen, dann er wachen auch bie kleinen Waldgeisterchen, die immer noch in ihren Wipfeln Hausen, bie ihnen da» Geleite in die Fremde gegeben haben und erzählen ihnen Märchen vom künftigen Lichterglan,, von Freude und Liebe, von WeihnachtSglück Und sehnsüchtig harren die grünen Tannen des Tages, Rr diesen Traum zur Wirklichkeit werden lassen soll, wo fie Glück, Freude und Zufriedenheit tragen sollen in Hütte und Palast. Und leise, leis« raunt es tn den Zweigen „O du fröhliche, » Re felige, gnadenbringenbe Weihnacht», zeit". A« Sm Keieß «Irr Kl«. Vo« -er Wäscherin zur Fürsts«. Der Beruf Rr Wäscherin tst seit Rn Tagen Rr König», j-chter Nvustkaa und Gudrun von einem romantischen Schimmer umflossen, und etwa» davon hat sich im Volk», lied nnd auch im Leben erholtem So manches Wäicker- mäRl bat in Rr Vergangenheit «inen stolzen Aufstieg erläßt, wir etwa di« berühmte Madame GanS-Gene- Doch auch heute noch ist diese Romantik nicht ganz verschwunden. DaS zeigt das Schicksal Rr jungen Maria Rizzatti, eine» reizenden Turiner KinRS, vaS mit 17 Jahren al« Wäscherin und Plätterin begann nnd jetzt die Gattin de« Fürsten Danioni, Rr einem der ältesten und reichsten italienischen ARlSgeschlechter entstammt, geworden Ist. Maria ist der rassige Typ einer echt italienischen Schönheit, und Rr Fürst hat für derartige Reize stets ein aufmerk same« Auge besessen. Aber wie grade auf das kleine Wäschermä moderne MärchenaeschtchR. Nie Maria, di« eine Schüße ttu« «» begegnet sein, wenn sie nick und geplattet hätte. Der Füi darauf, daß keine überaus ferne würde, und deshalb dertraute vrl »er die Sachen RS Fürsten Maria Rizzatti an, Rren vor- trefflicke Arbett er schätzte. Der hohe Herr war von dem Zustand seiner Oberhemden und Kragen so entzückt, daß er sich eines Tages höchst peiiönllch nach Rr Künstlerstr erkundigte, di« diese Meisterstücke »«weg« brächte, und da er die Musterwäscherin auch kennen lernen wollte, so ward ihm die klein« Maria vorgefllhrt, di« hoch errötend und mit einem -nick» vor ihm erschien. Das Entzücken über die Wäscherin übertraf noch da« über die Wäsche. Der Fürst lud Maria »um Besuch der Oper und anderer ver- grrü gurr gen etn: bald wurde sie mit ihm in seinem Auto gesehen, und nach zwei Monaten geriet ganz Turin in Aus« regurrg über di« Veröffentlichung der Verlobung »wischen dem Fürs staria. In dm hochadligen.-reisen, M denen er Dee hentigm Tageblatt. AnSgaR liegt «Rs .W«ibnacht«.v»rkans.Soad»rb,ilag»" »o» MmF »M» MtMlvRitz, «tesa, Hanptstraste, Ri. durch KrSppelMrsorGe-VÄMotterlL 18108 ««»inne und » PrSmim RM. «ÜV00 - Ztehuna garantiert bereit« IS^lö Dezember. Einul-Lef» »u Mt. l.- nnd Doppellos, zu Mk. L— s»»i, Slvcksbrief» mit » und 10 versch. Einttllosen zu Mk. ö.— und Mk. 10.— sind ,» -aR» -ei r Stuut«. «nu. F. Schlegel r S. SeiRx ltch r-g. kV. Maurfch; M. Müller; S kÄtttig oder direkt diirch Sschs. Wohlfahrtslotterien, Dresden.«. 1, Waisen. bausttraß, 28.
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